
4 minute read
Club «Hopping»: ein Trend miT n ebenwirkungen
Gegenüber dem Vorjahr spielen in der Schweiz 1500 Golferinnen und Golfer mehr, erstmals ist aber die Zahl der klassischen Clubgolfer leicht gesunken.
Dahinter steckt offenbar ein neuer Trend von sogenanntem «Club-Hopping». Das bringt den Clubs viel Aufwand und andere Nebenwirkungen.
Advertisement
Stefan Waldvogel
Im Nachtleben ist der Besuch von mehreren Clubs am gleichen Abend schon lange als «Club-Hopping» bekannt. Ja nichts verpassen, heisst das Motto. Im anderen Club könnte es ja noch besser sein. Auch wenn die Eintrittskosten in einen Golfclub deutlich höher sind als in eine Disco, gibt es offenbar immer mehr Leute, die vom einen Club zum anderen «hüpfen». Allein innerhalb der klassischen Golfclubs wechselten im vergangenen Jahr mehr als 4000 ASG-Mitglieder ihren Verein. Das ist fast jeder Zwanzigste und für Beat Künzler von der ASG Migros Golfcard «wahnsinnig viel». Allerdings haben wohl die wenigsten den vollen Eintritt bezahlt, sondern profitieren von den häufig angebotenen Schnupper-, Probe- oder Jahresmitgliedschaften. «Viele spielen ein Jahr hier und im nächsten Jahr in einem anderen Club», beobachtet Künzler. Sie seien nicht einfach zu überzeugen eine volle Mitgliedschaft zu kaufen und «früher oder später landen sie dann häufig bei uns.» So wechselten im Vorjahr über 560 «Clubgolfer» zur ASG Migros Golfcard. «Wir fördern dies nicht aktiv und diese Zahl war früher sogar noch höher», erläutert Künzler. Für die ASGI als grösste Vereinigung der «clubfreien» Golfer sind die Übertritte aus den Clubs ein eher neues Phänomen: «Uns war das bisher nicht aufgefallen und dieses Jahr haben wir erstmals mal nachgezählt», erläutert Ursula Joss, Geschäftsführerin der ASGI in der Deutschschweiz.
Viele Übertritte im FrÜ hling
2013 haben 451 Spielerinnen und Spieler von einem Club in die ASGI gewechselt. Das Ziel der ASGI sei es weiterhin die Leute in die Clubs zu bringen. Aber es gäbe immer mehr, die einfach wenig spielen und «die kommen besser zu uns, als sie ganz aufhören», sagt Joss. Zirka 30 Prozent der ASGI-Mitglieder spielen weniger als fünf Runden pro Jahr und der Durchschnitt liegt bei etwa 8.
»Da ist die Rechnung schnell gemacht», weiss Joss. Zudem seien die Clubfreien mittlerweile anerkannt und akzeptiert. «Der Faktor Prestige hat viel an Bedeutung verloren, das sieht man nicht bloss im Golf. Heute kann auch ein Direktor im Kleinwagen vorfahren, ohne das jemand schief schaut», erläutert die Bernerin. «Vor einigen Jahren hätte man gesagt, jemand der aus dem Golfclub zu den Clubfreien wechselt ist konkurs, heute ist es ganz normal», ergänzt Beat Künzler pointiert.
Ähnlich sieht es Daniel Weber, Betreiber der Clubs Sempachersee und Kyburg. Er spricht
die «weCH sler»
in ZaH len total 1012 clubspieler wechselten zu den clubfreien Clubgolfer 451 ASGI Clubgolfer 561 Migros total 1462 clubfreie wechselten in die clubs
Hier die wichtigsten Zahlen aus dem vergangenen Jahr im Überblick. Sie zeigen die Golferinnen und Golfer, welche den Club gewechselt, ganz aufgehört oder neu begonnen haben.
ASGI 1036 Golfclubs Migros 426 Golfclubs
- 4076 Wechsler gab es zwischen den Clubs
- 7002 Golferinnen und Golfer hörten auf
- 8504 Golferinnen und Golfer stiegen neu ein
- 1502 Golferinnen und Golfer beträgt der Zuwachs total persönlich mit den meisten Leuten, die aus dem Verein austreten: «Ich spiele kaum noch oder höchstens drei Runden pro Saison und dafür ist mir der Jahresbeitrag einfach zu hoch», das höre er regelmässig. «So verlieren die Clubs laufend Mitglieder an die ASGI oder die ASG Migros Golfcard», ergänzt Weber. Im vergangenen Jahr blieb für die Clubs insgesamt noch ein «Wechsler-Plus» von 450 Golfern (siehe Kasten). t
Zum Vergleich: Ende 2013 waren 87 260 Mitglieder in der ASG registriert.
Trotzdem sank die Zahl der gemeldeten Clubspieler erstmals um knapp 170.
rend noch V erstärkt
Dieser Trend zeichnete sich laut Weber schon länger ab und wurde im vergangenen Jahr durch das schlimme Wetter im Frühling noch verstärkt. Der extrem späte Saisonstart, machte laut Weber die klassische Jahresgebühr noch «teurer» und er schätzt dass die Clubs im Schnitt rund einen Fünftel mehr Austritte verzeichneten als im langjährigen Vergleich. Weber hofft dieses

Jahr, vorab dank dem sehr milden Frühling zurück zu normaleren Verhältnissen zu gelangen.
An die vielen Wechsler werde man sich wohl gewöhnen müssen. «Die Clubs machen bewusst ganz günstige Schnupperangebote und das lädt einige ein, sich Jahr für Jahr die Rosinen zu pflücken», beobachtet Weber als Chef des grössten Deutschschweizer Clubs. Mit über 4700 Franken sei sein Angebot vergleichsweise teuer, dafür werden 1000 Franken beim Beitritt verrechnet. «Die Clubhopper sind eigentlich für niemanden attraktiv, aber das gehört wohl heute zum Zeitgeist», fasst Weber zusammen.
«Es ist sehr viel Bewegung im Markt», beobachtet auch Raphael Weibel, Präsident des Golfclub Emmental und im ASG-Vorstand unter anderem für die Kommission Plätze zuständig. «Es bringt nichts, wenn sich die Clubs mit günstigen Angeboten gegenseitig die Mitglieder abwerben, so hat man nur mehr Aufwand und am Ende weniger Ertrag für alle». Dazu könne mit so vielen Wechslern nur noch schwierig planen und auch das Clubleben leide. Die Clubs müssten sich laut Weibel vielmehr überlegen, wie man Viel-Spieler von Gelegenheitsgolfern unterscheiden könnte. «Es könnte ja durchaus sein, dass jemand der bloss drei Mal im Jahr spielt, dafür eine höhere Greenfee zahlt, als jemand der 30 Mal spielt.» So sind für Weber die günstigen Schnuppermitgliedschaften «zumindest nicht ungefährlich» und für ihn ist klar, rein wirtschaftlich müssten die GreenfeePreise in der Schweiz deutlich höher liegen. «Diese bewegen sich seit 20 Jahren kaum, die Ansprüche und die Kosten liegen aber weit über dem Niveau von 1994.» Für Weber ist es deshalb auch logisch, dass er keine «Tages-Specials» oder andere Vergünstigungen für Gäste anbietet.
Matchplay für Juniorenteams der Schweizer Golfclubs
Migros Junior Major
† Halbfinal: Samstag 17. Mai 2014, Golfpark Waldkirch
Gruppe 1 Gruppe 2
1A Hittnau 2G Klosters
1B Basel 2H Waldkirch
1C Bubikon 2I Rheinblick
1D Lägern 2K Lenzerheide
1E Lipperswil 2L Bad Ragaz
1F Davos 2M Erlen
† Halbfinal: Samstag 14. Juni 2014
Golfpark Holzhäusern
Gruppe 3 Gruppe 4
3A Küssnacht 4G Oberkirch
3B Aaaretal/Thun 4H Entfelden
3C Lucerne 4I Wylihof
3D Schönenberg 4K Heidental
3E Bern 4L Ennetsee
3F Ybrig 4M Limpachtal
† Halbfinal: Samstag 28. Juni 2014
Golfparc Signal de Bougy
Gruppe 5
5A Bossey
5B Bonmont
5C La Côte
5D Wallenried
5E Payerne
5F Esery
† Final: Samstag 30. August 2013
Golfpark Moossee
Die qualifizierten 6 besten Teams spielen in Two- und Foursomes um ein Preisgeld von CHF 13‘000.00 für ihre Juniorenkassen.
Weitere Infos: www.golfparks.ch