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Woods aM Wendepunkt?

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VorsCHau

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Nach Tiger Woods Absage beim US Masters steht ein grosses Fragezeichen hinter der Zukunft seiner Karriere. Nicht nur die Fans fragen sich: Ist dies sein Ende? Der endgültige Schlusspunkt unter seine Jagd nach den Jahrhundert-Rekorden von Sam Snead und Jack Nicklaus?

Petra Himmel

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Wird Tiger Woods jemals wieder ein US Masters gewinnen? Seine Absage für das erste Major-Turnier des Jahres und seine Rückenoperation lassen viele Fragen offen. «Nach dem Versuch, mich auf die Masters vorzubereiten, und nachdem ich nicht die nötigen Fortschritte gemacht hatte, habe ich mich nach Beratung mit meinen Ärzten entschlossen, diesen Schritt zu tun», liess der 38- jährige Amerikaner via Twitter und TigerWoods.com wissen. Er habe sich wegen eines eingeklemmten Nervs in Park City, Utah, bei einem Neurochirurgen operieren lassen. Laut Aussagen der Ärzte beträgt die übliche Dauer der Rekonvaleszenz für Top-Athleten bei derartigen Fällen zwischen drei und vier Monaten. Die Rückenprobleme des Weltranglisten-Ersten sind seit Monaten offensichtlich: 2013 fiel er kurzzeitig mit starken Schmerzen während des Barclays-Turniers im Liberty National Golf Club zu Boden. Zu Beginn dieses Jahres musste er seinen Start bei der Honda Classic absagen und quälte sich später mit 78 Schlägen durch die Finalrunde von Doral. Woods hatte bis dato gerade einmal vier Turniere bestritten. «Es war klar, dass irgendetwas schief lief», analysierte sein Ex-Coach Hank Haney im amerikanischen Golf Channel nach seiner Augusta-

Absage die Lage. Als ich hörte, dass er nicht trainierte, war mir klar, dass es für die Masters nicht besonders gut aussah.» geler N t aus dem Jahr 2008

Andererseits: Hätte nicht so mancher von uns darauf gewettet, dass er zur Not kriechend am ersten Tee erschienen wäre, sich irgendwie hindurchgequält hätte durch diese vier Runden? Tiger Woods hat sich jedoch dafür entschieden, im Hinblick auf seine Gesundheit auf waghalsige Aktionen zu verzichten. Vielleicht auch, weil er ans Jahr 2008 zurückgedacht hat, als ihm ein Arzt vor der US Open empfahl, wegen seines kaputten Beins drei Wochen an Krücken zu gehen. «Tiger sah dem Kerl ins Auge», erinnert sich Haney an die Begegnung, «und sagte: Ich spiele die US Open und ich werde gewinnen.» Es kam genau so: Woods schleppte sich in Torrey Pines durch das Playoff am Montag, gewann – und brauchte anschliessend ein Jahr, um sich zu erholen. «Es ist zwar im Moment hart, aber ich bin absolut optimistisch, was die Zukunft anbelangt», kommentierte Woods selbst seine Zukunft. «Es gibt da eine Reihe von Rekorden von zwei aussergewöhnlichen Individuen und

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Spielern, die ich eines Tages zu brechen hoffe. Wie ich schon oft gesagt habe: Sam und Jack schafften ihre Meilensteine während einer ganzen Karriere. Meine Planung sieht vor, dass ich noch viele Jahre Zeit habe.»

Tatsächlich kann man einen 38-jährigen Golf-Pro wie Woods nicht einfach abschreiben: Auch Jack Nicklaus, dessen Rekord von 18 Major-Siegen er anstrebt, war bei seinem letzten Sieg in Augusta 46 Jahre alt. Phil Mickelson und Ernie Els sind fünf und sechs Jahre älter als Woods – beide gewannen in den vergangenen zwei Jahren die British Open. Sein Alter also steht dem Weltranglisten-Ersten nicht im Weg.

Andererseits ist der Körper des Amerikaners seit Jahren gut für ein ärztliches Bulletin nach dem anderen: Achillessehnen, Knie, Schultern, Rücken – die Liste der Verletzungen ist lang. Konsequentes Training seit frühester Jugend und ein umfangreiches Turnierprogramm haben ihre Spuren hinterlassen. Das extrem harte Fitnessprogramm, für das Woods bekannt ist, mag das Problem noch vergrössert haben.

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Gut möglich, dass er nun auf die Rückenprobleme mit Änderungen bei seinen Bewegungsabläufen reagiert. «Nachdem ich weiss, wie er denkt und reagiert, glaube ich, dass er versuchen wird, den einfachsten Weg zu finden, wie er mit seinem Rücken schwingen kann, was wiederum eine Schwungänderung wahrscheinlich macht», analysiert Haney die Lage. Schwungveränderungen haben so manche Karriere ruiniert. Woods ist einer der wenigen Spieler, die eine Karriere lang ihren Schwung immer wieder erfolgreich an die Bedürfnisse ihres Körpers angepasst haben. «Tiger hat noch eine Menge Jahre guten Golf vor sich», äusserte sich Jack Nicklaus zur Verletzung seines Kollegen auf nicklaus.com. Es bleibt die Frage, ob das bereits für das Jahr 2014 gilt. Noch im Januar hätte man glauben können, Woods nächster Major-Titel sei nur eine Frage der Zeit. Da hatte er die Saison 2013 mit fünf Siegen auf der PGA Tour als erfolgreichster Athlet abgeschlossen und startete obendrein in eine Major-Saison, die wie für ihn gemacht schien: Egal ob in Augusta, Valhalla oder Royal Liverpool – auf jedem der drei Major-Plätze hat er sich schon einen Titel geholt. In Pinehurst No. 2, wo die US Open ausgespielt wird, wurde er zweimal Zweiter. Im Moment ist unklar, wann und wo er überhaupt antreten wird. Dauert seine RehaPhase drei Monate, wird er die US Open verpassen, verlängert sie sich auf vier Monate, ist auch die British Open passé. Eine verlorene

Saison also? Wer weiss? Wer Woods kennt, weiss, dass sein Wille extreme Leistungen möglich macht. Würde er die Reha erfolgreich Anfang Juni beenden, wäre er bei drei Majors am Start. Niemand weiss, wie gut er den Ball treffen würde. Eines aber hat die Golfszene in zwei Jahrzehnten mit Woods gelernt: Der Mann ist immer wieder für ein Wunder gut.

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