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ank dem extrem milden Frühling haben wir in diesem Jahr rund sieben Wochen Vorsprung», erzählt Sacha Kamer, Präsident und Geschäftsführer von Golf Weid Hauenstein. Statt wie geplant in die USA in die Ferien zu reisen, durfte sich Kamer schon im März um die vielen Clubspieler und Gäste kümmern. Der Frühstart freut die Golfer und hilft den Clubs, das schwierige Vorjahr zu kompensieren. Die Saison 2013 begann bekanntlich mehr als verregnet und das führte zu weniger neuen Spielern und mehr Austritten aus den Clubs. Erstmals in der jüngeren Geschichte der ASG sank die Zahl der klassischen Clubgolfer. Es waren zwar «nur» 168 weniger, doch der Trend zeichnete sich schon in den vergangenen Jahren ab. Dank dem steten Zulauf bei den beiden clubfreien Organisationen ASGI und ASG GolfCard Migros golfen aktuell trotzdem noch 1500 Menschen mehr als vor einem Jahr.
ASG-Präsident Jean-Marc Mommer sagt dazu im Interview: «Früher hat man quasi nur Golf gespielt, heute machen viele Leute ganz verschiedene Sachen parallel und wer eher wenig spielt, ist mit ASGI und ASG GolfCard Migros gut bedient. Das führt dazu, dass die Zahl der Clubfreien stetig steigt, einige Clubs aber Mühe haben, neue Mitglieder zu finden.»
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Nur schon um die Memberzahlen konstant zu halten, müssen pro Jahr rund 7000 Austritte kompensiert werden können. Dazu kommt ein relativ neues Phänomen, nämlich der Wechsel von einem klassischen Club zu den Clubfreien. Im vergangenen Jahr waren es gut 1000 Golferinnen und Golfer, laut der ASGI vor allem solche, die wenig spielen und, anstatt ganz aufzuhören, mit einer Karte weitergolfen. Interessant sind auch die Zahlen der Wechsler innerhalb der klassischen Clubs: Mehr als 4000 waren es allein im vergangenen Jahr. Dabei sind die häufigen Zweitmitgliedschaften oder der Übertrag von einer ausländischen Karte auf den ASG-Ausweis noch nicht einberechnet.
Früher war man froh, überhaupt in einem Club als Mitglied aufgenommen zu werden, und blieb ihm meist das ganze Leben lang treu. Die heutigen Golferinnen und Golfer können frei wählen, frei zirkulieren und tun dies entsprechend ihren Bedürfnissen auch. Das stellt vor allem die Clubs vor grosse Herausforderungen. Mit günstigen Schnupper- und Probemitgliedschaften versuchen sie neue Mitglieder von ihrem Angebot zu überzeugen. Das funktioniert in der Regel, doch führt es laut verschiedenen Beobachtern auch zu ungewollten «Nebenwirkungen»: Viele spielen ein Jahr hier und in der nächsten Saison in einem anderen Club.
«Die Club-Hopper sind eigentlich für niemanden attraktiv, aber das gehört wohl heute zum Zeitgeist», fasst Daniel Weber, Chef von Golf Sempachersee, dem grössten Deutschschweizer Golfclub, zusammen. GOLFSUISSE hat versucht die weiteren Hintergründe der vielen Wechsel zu finden. Mehr dazu erfahren Sie ab Seite 38.
Damit Sie den Frühstart in die Saison voll geniessen können und nicht wie Tiger Woods wegen Rückenproblemen aufs Golfen verzichten müssen, empfehlen wir unsere regelmässigen Gesundheitsseiten. Und für Leute, die im wahrsten Sinne des Wortes gern früh starten und schnell spielen wollen, hat die ASGI eine neue Turnieridee entwickelt: «Express-Turniere» am Morgen mit dem Ziel, innerhalb von drei Stunden die 18 Löcher gespielt zu haben. Wie das geht und wo die ersten Versuche durchgeführt werden, lesen Sie in der Rubrik Planet Golf.
Ob Turniere, frühe oder späte Abschlagzeiten – nutzen Sie den Schwung des schönen Frühlings für eine erfolgreiche Saison!
Stefan Waldvogel
