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VorsCHau

VorsCHau

20 Jahre nach dem ersten Kontakt ist Golf Augwil nun offizielles ASG­Mitglied. Bis der 9­Loch­Platz bereit ist, dauert es wahrscheinlich bis nächstes Jahr. GOLFSUISSE war mit Berater André Bossert und Head­ Greenkeeper Herbert Krebser auf dem «ausgesteckten» Platz.

stefan Waldvogel

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Bissig kalt und grau in grau. So präsentiert sich die idyllisch gelegene Golf-Trainingsanlage Augwil bei Kloten – nicht gerade einladend. Die vielen Holzstäbe bringen etwas Farbe ins Gelände: die blau markierten Stäbe stehen für das viele Wasser, die braunen für die Bunker und so weiter. Golfer André Bossert ist für das sogenannte «taktische Design» zuständig. Wie werden die Grüns onduliert, wo macht der Bunker mehr oder weniger seinen Einfluss geltend? Solche Fragen bespricht er in erster Linie mit Golfplatzarchitekt Jean Dardelet. Seit 2004 vereinen der Landschaftsarchitekt Dardelet und der Golfprofessional André Bossert ihr Know-how in einem professionellen Golfplatz-Design Joint Venture. Beim Besuch vom GOLFSUISSE trifft Bossert auf Herbert Krebser, der seit sechs Jahren auf dem tr Aumloch zum schluss

Golfplatz arbeitet und sein eigenes Land bestens kennt. Der ehemalige Bauer war zunächst gar nicht begeistert, mittlerweile arbeitet er als Head-Greenkeeper bei jeder Witterung auf seinem Platz (siehe Box).

Mit Bossert diskutiert Krebser unter anderem die unterschiedlichen Grün-Nivellierungen und mögliche Fahnenpositionen. Einig sind sich beide: «Das wird ein Traumloch», das finale Par 3 hinunter mit drei-Viertel Wasser rund ums Grün. «Mit 143 Meter ab weiss nicht sehr lang, aber sehr, sehr interessant», kommentiert Bossy den Schluss des neuen Platzes, der erst in Holzstäben dasteht. Der geübte Blick des Profis sieht mögliche Gefahren, freut sich aber auch über die zahlrei- chen Herausforderungen, die auf die unterschiedlichsten Golfer lauern. «Der Platz wird sehr abwechslungsreich, das Gelände ist ideal und nur einmal können wir einen Blind-Shot nicht verhindern», erläutert Bossert die Ausgangslage für den total 3020 Meter langen Platz.

In den Gummistiefeln diskutiert Bossert mit Krebser über die Höherlegung eines Greens, so dass kein «Fliesswasser» über die heiklen Stellen fliesst und sich womöglich in einem Bunker sammelt. Der Hobbygolfer und Golf Augwil Verwaltungsrat Krebser kümmert sich aber nicht nur um die wichtigen Details, sondern diskutiert auch noch einmal den optimalen Verlauf der Bahnen.

«Wir müssen immer wieder Kompromisse eingehen, das ist in jedem Projekt so», sagt auch André Bossert. Einmal hätte er ein Grün lieber nahe an einem dominierenden Baum gehabt, auf ein schönes Loch musste aus ökologischen Gründen verzichtet werden. Aber trotz der Kompromisse: Für Bossert wird die neue Anlage «der interessanteste und schönste 9-Loch Platz der Schweiz. Es wird eine anspruchsvolle und für jede Spielstärke faire Anlage mit drei Par 3, drei Par 4 und drei Par 5, die harmonisch zusammengefügt wurden.» wA rten weGen dem w etter Bis der Platz aber offiziell eröffnet werden kann, müssen sich die Verantwortlichen noch gedulden. Ursprünglich hoffte der Verwaltungsrat, dass schon diesen Spätherbst alles bereit sei. Nun wird es wohl Frühling 2014, bis die neu gesäten Flächen spielbereit sind. «Wir haben wegen dem langem Winter Rückstand auf den ursprüngli-

Daten & z ahlen – kurzgefasst

2013: Die 9-Löcher werden auf dem Platz ausgesteckt und die letzten Details angepasst. Im Frühling fahren endlich die Bagger auf und der Platz wird gebaut.

2012: Am 14. August erteilte die Baudirektion des Kanton Zürich die langersehnte Bewilligung zur Erweiterung auf 9 Loch.

2011: Am 01. November stimmte die grosse Mehrheit an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung in Lufingen für die Erweiterung auf 9 Loch. Ebenfalls positiv fiel am 08. Dezember die Entscheidung der Stadt Kloten aus.

2007: Offizielle Feier zur Platzeröffnung. Die öffentliche Anlage besteht aus einem 3-Loch- chen Plan, schuld daran ist allein das schlechte Wetter», erläutert Peter Wick, Wetterspezialist im Hauptberuf und Mitglied des Verwaltungsrates von Golf Augwil. Theoretisch könnte man den Rückstand noch aufholen, doch der Platzbau braucht seine Zeit und die richtige Menge Wasser zur richtigen Zeit. Nach dem langen Weg durch die Instanzen komme es auf die zusätzliche Wartezeit auch nicht mehr an, erläutert Wick. Die aktuell 110 Mitglieder im jüngsten ASG-Club können sich mit ausgesteckten Löchern nun etwas besser vorstellen, wie der Platz aussehen wird. «Für sie ist es eine Art Übergangsjahr», sagt Herbert Krebser. Die bisherigen drei Übungslöcher stehen nicht mehr zur Verfügung und die neuen Löcher noch nicht. Trotz der Übergangsphase hoffen die Verantwortlichen nun auf einen Schub neuer Mitglieder. «Unser

Platz, Pitching-/Chipping- und Putting-Area sowie einer Driving Range, die aus 23 überdachten und 26 Abschlagplätze im Freien besteht.

2006: Im Juli konnte mit dem Bau begonnen werden. Nach einer kurzen aber sehr intensiven Bauphase wurde die Anlage im Frühjahr 2007 zum Spiel freigegeben.

2006: Die Aktionäre Herbert Krebser, Christian Bazzell und Marco Giavazzi gründeten am 30. Januar die Aktiengesellschaft Golf Trainingspark Augwil (GTPA AG). Später kamen mit Roberto Panzera und Peter Wick weitere Investoren dazu, die auch den Verwaltungsrat der AG vervollständigten.

Ziel sind 350 Mitglieder und jetzt wo die Bagger auffahren, sind auch die allerletzten überzeugt, dass es klappt», sagt Wick. Rund 2,5 Millionen Franken wollen die Betreiber in ihre Trainingsanlage investieren. Ob und wann das bestehende Zelt zu einem «richtigen» Clubhaus ausgebaut wird, ist noch offen. Die Eintrittsgebühr liegt bei 14 000 Franken, der Jahresbeitrag ist auf 1900 Franken festgelegt. Im Hinterkopf haben die Initianten den weiteren Ausbau auf 18-Loch: Eine Erhöhung der Jahresbeiträge erfolgt frühestens im Jahre 2022, beziehungsweise beim Bau zusätzlicher neun Löcher.

Das rotweisse Band zeigt die künftige Greenhöhe, die blauen Stäbe symbolisieren das Wasser.

2001: Im Juni wird das Golfprojekt an der Gemeindeversammlung vorgestellt und mit eindeutiger Mehrheit genehmigt.

1998: Nach reiflicher Überlegung – auch innerhalb der Familie – entscheidet sich Herbert Krebser dazu, den grossen Schritt in Richtung Golfwelt zu wagen. Zwischen Marco Giavazzi und Herbert Krebser wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen.

1993: Erste Kontaktaufnahme zwischen Marco Giavazzi und Herbert Krebser (Landbesitzer und damaliger Bewirtschafter des Guts). Herbert Krebser konnte sich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Golfplatz auf seiner Anlage vorstellen.

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