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Hole 19th

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Golf markT

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Ernesto Bertarelli hat das Golfspiel während seines Studiums in den USA für sich entdeckt. Wann immer es sein Terminkalender erlaubt, übt er diesen Sport mit Methode, Enthusiasmus und Leidenschaft aus. Interv

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Ein gutaussehender Unternehmer, Milliardär, verheiratet mit einer Traumfrau, ist Sieger des America’s Cup! Handelt es sich um die Vorschau auf den neusten Kinohit? Nein, um das Los eines jungen Schweizers italienischer Herkunft, eines «Süsswassermatrosen», der die seetüchtigsten Skipper links liegen gelassen hat, um zum Erfolgssymbol einer Nation zu werden, die eher an Glanzleistungen auf Schneepisten gewöhnt ist.

Die Karriere von Ernesto Bertarelli lässt sich nicht auf die Alinghi-Erfolge reduzieren, sie sind es aber eindeutig, die ihn hierzulande berühmt gemacht haben. Seither erscheint sein Name beständig in Wirtschaftszeitungen, Segelmagazinen und «People»-Blättern, entsprechend der Aktualität und Geschwindigkeit, die dem hervorragenden Leistungssportler Rechnung trägt, der er schon immer war. Er ist zudem ein Allround-Sportler, der neben seiner Leiden- relativ schnell ein Handicap von 24 erreichen und habe nie mehr lockergelassen! Richtig verbessern konnte ich mich dann 2003 in Neuseeland, während des America’s Cup: Wann immer der Wind zum Segeln zu stark oder zu schwach war, haben wir Golf gespielt! Bald spielte ich um Handicap 15. Zu der Zeit war ich ein absoluter Golf-Autodidakt. Schliesslich hat es mich geärgert, dass mein Spiel immer wieder mal gut und mal schlecht lief, und ich habe begonnen, Unterrichtsstunden zu nehmen, um die Mechanik des Golfschwungs zu begreifen.

In welchem/welchen Club(s) sind Sie Mitglied?

Mein Heimatclub ist Genf, ich bin aber auch noch im Domaine Impérial in Gland, in Gstaad und in Valderrama Mitglied.

Welches Handicap spielen Sie?

Ich wurde letztes Jahr auf acht heruntergestuft.

Spielen noch weitere Mitglieder Ihrer Familie Golf?

Ja, natürlich: Meine Schwester Dona, die, wie ich glaube, Handicap 18 hat, spielt regelmässig in Gstaad. Meine Frau Kirsty liegt etwa bei 24 und meine Kinder, die noch klein sind, fangen auch an, Bälle zu schlagen.

Was war Ihr eindrücklichstes Golferlebnis?

Mein Sieg letztes Jahr beim Pro-Am der Alfred Dunhill Links Championship, zusammen mit Alexander Noren. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis, vier Tage lang an einem Wettspiel der European Tour teilzunehmen, gemeinsam mit diesen aussergewöhnlichen Spielern und auf derart sagenhaften Plätzen. Ganz davon zu schweigen, dass wir uns von Anfang an mitten im Geschehen befanden und bis zum letzten Green gekämpft haben, bevor wir dann den Sieg davontragen konnten! Es war die perfekte Mischung aus sportlicher Herausforderung, schottischem Ambiente und freundschaftlicher Atmosphäre. Zudem konnte ich gemeinsam mit Alexander spielen, der seit unserer ersten Begegnung beim Pro-Am von Rolex in Genf, als er noch auf der Challenge Tour spielte, ein guter Freund geworden ist. An dieses Genfer Turnier, das ich schon des Öfteren mit Marie-Christine de Werra bestritten habe, knüpfen sich ebenfalls grossartige Erinnerungen. Marie-Christine arbeitet seit rund 30 Jahren für meine Familie und in Sachen Golf ist sie für mich ein grosses Vorbild! schaft für das Segeln, Skilaufen und Radfahren auch den Golfsport für sich entdeckt hat und dabei überall das gleiche uneingeschränkte Erfolgsdenken an den Tag legt … Die Organisation dieses Interviews hätte recht kompliziert werden können, gestaltete sich jedoch dank der guten Zusammenarbeit mit François Lautens, dem Manager des Genfer Golfclubs, wo unser «Tycoon» ein beliebtes Mitglied ist, erstaunlich mühelos. Der Genfer Geschäftsmann war sofort und ohne Umschweife bereit, sich den Fragen von GOLFSUISSE zu stellen.

Ernesto Bertarelli (47) wurde in Rom geboren und zog 1973 mit seiner Familie nach Genf. Sein Vater, Fabio Bertarelli, leitete zu der Zeit den Industriebetrieb Serono. Später studierte Ernesto Bertarelli in den USA und schloss sein Studium mit einem Master of Business Administration an der prestigeträchtigen Harvard Business School ab.

1996 trat er die Nachfolge seines Vaters an der Unternehmensspitze von Serono an, wo er insbesondere den Biotechnologie-Sektor vorantrieb und damit den Umsatz vervierfachte. 2007 verkaufte er das Unternehmen an die deutsche Pharmagruppe Merck. Ernesto Bertarelli, Philanthrop, Geschäftsmann und Sportliebhaber, ist seit dem Jahr 2000 mit seiner Frau Kirsty verheiratet und Vater von drei Kindern.

Welches ist Ihr Lieblingsplatz?

Ernesto Bertarelli, wie haben Sie das Golfspiel für sich entdeckt?

Als ich mich an der Harvard Business School auf meinen Master vorbereitete, fiel mir auf, dass alle meine Studienkollegen Golf spielten. Eines Tages habe ich sie zu einem Platz in Boston begleitet. Ich war 25 oder 26 Jahre alt und dieser Sport hat mich sofort interessiert. Ich konnte

(Zögert …) Da möchte ich mehrere nennen: Kauri Cliff in Neuseeland, Prestwick und Turnberry in Schottland – alles authentische, anspruchsvolle Golfplätze. Ich habe das Glück, auf vielen Plätzen gespielt zu haben, sicherlich auf mehreren hundert, und auf einigen der schönsten. Ich war sogar einmal im Augusta National eingeladen, allerdings gleich nach dem Masters, als der Platz leider nicht im besten Zustand war …

Welches sind denn Ihre technischen Stärken und Schwächen?

Meine grösste Schwäche ist, dass mir die Zeit fehlt, um Golf zu spielen. Es frustriert mich regelrecht, dass ich nicht öfter spielen kann, denn während der Sommersaison bin ich sehr häufig auf dem See.

Meine Stärke ist eine gute Augen-Ball-Koordination. Nach einigen «unglücklichen» Erfahrungen mit verschiedenen Golflehrern habe ich mich entschlossen, alles auf einen oder zwei Tage mit David Leadbetter zu konzentrieren. An ihm schätze ich, dass er mir eine umfassende Sicht auf den Schwung gibt. So habe ich jetzt die Dynamik der Bewegung verstanden und kann seine Ratschläge während der restlichen Saison umsetzen. Er hat mir insbesondere geholfen, mir einen kürzeren und kompakteren Swing zuzulegen, wodurch sich meine Fehlerquote reduziert hat. Punkto kurzes Spiel kann ich mich auf meine Hände verlassen. Ich hatte allerdings auch das Glück, mich während der Pro-Ams in guter Gesellschaft zu befinden, zum Beispiel in Schottland in der meines Freundes Raphaël Jacquelin, der mir zwei ganz einfache Tipps gegeben hat, die meinen Drive sozusagen im Handumdrehen korrigiert haben!

Wie viele Runden spielen Sie in einer Saison?

Ich würde nicht von Runden sprechen, sondern eher von Golf-Wochenenden. Neben dem Pro-Am mit meiner Schwester in Gstaad, dem wichtigsten Turnier der Swiss PGA Tour, dem Rolex und dem Dunhill, spiele ich vielleicht noch an zwei weiteren Wochenenden. Aber wann immer ich spiele, gebe ich alles und trainiere intensiv. Ansonsten spiele und übe ich jedes Mal, wenn sich die Gelegenheit dafür bietet.

Welche anderen Sportarten üben Sie regelmässig aus?

Mein Hauptsport ist und bleibt das Segeln. Ich nehme an rund 15 nationalen und internationa- len Regatten im Jahr teil, und das auf höchstem Niveau. Ich bin vielleicht der einzige Amateur, der sich systematisch an den professionellen Seglern misst. Es ist eine Entscheidung, die ich seit dem America’s Cup gefällt habe und die mich anspornt. Ansonsten fahre ich Rad, laufe Ski und spiele ein wenig Tennis. In allen Sportarten bin ich ein echter Wettkämpfer und suche bei jeder Disziplin die Herausforderung.

Wie sieht Ihre ideale Golfrunde aus?

Eine Runde, die nicht länger als viereinhalb Stunden dauert! Also normalerweise eine Runde zu dritt. Für mich ist der sportliche Aspekt im Golf vorrangig. Ich setze jedes Mal alles daran, den bestmöglichen Schwung auszuführen, und bin daher sehr konzentriert. Für mich ist der Golfplatz kein idealer Ort für lange Unterhaltungen mit meinen Freunden. Da finde ich das Radfahren besser! Ich spiele ausserdem nie um Geld und habe auch nie Geschäfte auf dem Golfplatz abgeschlossen.

Halten Sie sich über aktuelle Golfthemen auf dem Laufenden, wie die verschiedenen Touren, die Ausrüstung oder die Entwicklung im Golfsport?

Ja, aber nicht regelmässig. Ich lese beispielsweise eine Zeitschrift im Flugzeug oder sehe mir im Internet die Resultate meiner Pro-Freunde an. Allerdings nehme ich mir Zeit bei der Auswahl meiner Ausrüstung. Ich versuche, die Schläger nicht zu oft zu wechseln, um mich nicht zu verzetteln. Wenn ich es doch tue, dann nur mit einem Fitting. So kann ich mir meiner Wahl sicher sein.

Können Sie mir sagen, wer diese Woche die Nummer eins in der Welt ist?

Als wir den Termin für dieses Interview vereinbart haben (Mitte März, Anm. der Red.), war es Rory McIlroy. Ich glaube aber, dass Tiger Woods wieder vorne liegt, oder?

Glauben Sie, dass Golf die Persönlichkeit widerspiegelt? Und wenn ja, welcher Golfertyp sind Sie?

Golf kann tatsächlich Charakterzüge hervorheben. Ich nehme mir Wettbewerbe in der Tat sehr zu Herzen und es kann vorkommen, dass ich mich derartig aufrege, dass ich den Platz völlig entnervt verlasse. Ich habe allerdings nie einen Schläger hingeworfen, zerbrochen oder den Platz beschädigt. Ich glaube, dass ich mit zunehmendem Alter besser gelernt habe, eine Niederlage wegzustecken …

Nach Ihrem Sieg des 31. America’s Cup im März 2003 hätte man sich vorstellen können, dass der Augusta National Golf Club Ihnen eine Mitgliedschaft anbietet. Ist Ihnen der Gedanke, als erster Schweizer dieses Privileg zu geniessen, durch den Kopf gegangen? Ich wusste nicht einmal, dass es unter den Mitgliedern in Augusta keine Schweizer gibt! Eine Mitgliedschaft in diesem Club ist eine ausserordentliche Ehre. Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen: Ich glaube, dass 2003 kaum jemand wusste, dass ich Golf spiele …

Sie haben das Pro-Am der Alfred Dunhill Links Championship 2012 gewonnen. War das Ihr schönster Golferfolg?

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Ein athletischer Schwung vor dem berühmtesten Clubhaus der Welt! (Bild links)

Auf dem denkwürdigen «Road Hole» von St. Andrews (Loch 17) musste er seinen Ball von der Strasse aus chippen. Er landete auf dem Green…

Ja, ohne Zweifel. Ich habe auf den schottischen Links-Plätzen die Anspannung der grossen Regatten des America’s Cup wiedergefunden. Das ist eine positive Anspannung, die einen zu hoher Konzentration zwingt und einem zeigt, was zu tun ist. In solchen Momenten spürt man, dass man seine ganze Leistungsfähigkeit abrufen muss, jedoch ohne sich zu übernehmen. Brad Butterworth, mit dem Alinghi zweimal den America’s Cup gewonnen hat, sagte mir, dass man am letzten Tag eine Siegerposition einnehmen und dann alles Nötige tun müsse. Genau das haben wir auch beim Dunhill getan. Ich habe den Druck während des ganzen Turniers gespürt, aber es gab auch etwas, was mich beflügelt hat. Ich habe das sehr zu schätzen gewusst, denn ich war mit allen Elementen im Einklang. Ich war total von der Welt abgeschirmt und dank meiner Segelerfahrung auch nicht vom Publikum oder den Fernsehteams abgelenkt, die uns begleiteten. Es war wirklich mein schönstes Golferlebnis!

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