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eople & plätze p Lausanne: der Tempe LwächTer

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VorsCHau

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Der Platz des prestigeträchtigen Golfclubs Lausanne zählt zu den besten auf dem europäischen Festland. Auch in der Schweiz hat er eine Sonderstellung. Seinem sportlichen Charakter sollte man dabei mit Respekt begegnen.

Jacques Houriet

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Den Golfclub Lausanne in Chalet-à-Gobet erreicht man über die Autobahn A1, die nördliche Umfahrung der waadtländischen Hauptstadt. Ausfahrt ist Vennes. Von dort aus folgt man der Strasse Richtung Bern bis zur Hotelfachschule in Epalinges, wo ein Wegweiser die Route zum Golfplatz anzeigt. Der Club liegt in einem Waldgebiet, was ihn besonders reizvoll macht, da er in Stadtnähe und doch ruhig gelegen ist. Das Gelände erstreckt sich über eine bewaldete, sehr hügelige Landschaft und ist ausgesprochen anspruchsvoll. Die Bäume erschweren das Spiel zusätzlich und bestrafen schnell einmal einen nicht präzise genug ausgeführten Schlag. Die Entfernung einiger Löcher ab den weissen Tees ist ebenfalls beeindruckend, vor allem, weil der Platz wegen der Bewässerung der Fairways nie sehr trocken ist und die Bälle also nicht weit rollen. Damit sind hier die langen Schläge für den Score ausschlaggebend, zumal die Greens dann oft recht weitläufig sind und keine hohen Anforderungen stellen. Die Schwierigkeit des Platzes lässt sich auch an den ungewöhnlich hohen Ergebnissen der hier stattfindenden grossen Turniere ablesen! Dennoch ist Lausanne ein fairer Platz, der nur die schlecht ausgeführten Schläge bestraft. Er befindet sich stets in hervorragendem Zustand und begeistert Spieler aller Spielstärken bei jeder Tagesform. Darin sind sich wirklich alle einig, von den Amateuren anderer Clubs bis hin zu den besten Schweizer Spielern.

GepfleGte Greens

Der grösste Nachteil des Platzes ist seine Lage auf 853 Metern über dem Meer. Aus diesem Grund beginnt die Saison hier mitunter später als in niedrigeren Lagen. Dieses Jahr hat der späte Schnee den für das Osterwochenende vorgesehenen Saisonstart ganz besonders beeinträchtigt. Die geplanten Turniere mussten abgesagt werden, da die Fairways noch nicht schneefrei und die Greens trotz der Vorsorgemassnahmen des Greenkeepers Laurent Liatard durch Schneeschimmel (Fusarium) ernstlich in Mitleidenschaft gezogen waren.

Obwohl Lausanne ein traditionsreicher Club ist, ist er doch zukunftsorientiert. Die Anlage wird dabei sehr sorgfältig und mit viel Liebe gepflegt, besonders die Greens: «Das Dilemma ist immer gleich: Wie kann man die Schnelligkeit und die Qualität der Greens erhöhen, ohne sie zu gefährden?», so Laurent Liatard. «Mit diesem Thema habe ich mich intensiv beschäftigt, Unterlagen gewälzt, mein bisheriges Vorgehen hinterfragt, andere Clubs in der Schweiz und im Ausland besucht, um zu sehen, wie das Problem dort angegangen wird, Fachtexte studiert und Seminare besucht!» Daraufhin investierte der Club in entsprechende Maschinen und es wurden besonders im letzten Jahr gezielte Massnahmen durchgeführt. «Die Greens wurden gewalzt und konnten so fester und gleichmässiger gemacht werden. Dadurch wurde auch die Puttlinie stabiler. Dank der sorgfältigen Arbeit konnte während der Saison 2012 auf dem Stimpmeter eine Geschwindigkeit der Greens von 9.5 bis 10.5 Fuss gemessen werden. Das entspricht einer Rolllänge der Bälle von ca. drei Metern, was für unsere Greens eine Steigerung von zehn Prozent bedeutet. Das hört sich vielleicht nur nach einem winzigen Fortschritt an, ist aber in der Wahrnehmung der Geschwindigkeit enorm! Während der Clubmeisterschaften und dem Championnat du Léman konnten wir die Geschwindigkeit sogar auf zwölf erhöhen, das ist der Standard der PGA European Tour. Zum Vergleich: Die Werte der Greens von Crans-Montana liegen beim Omega European Masters normalerweise bei elf, in Augusta beim US-Masters erreichen sie Spitzenwerte von 13 oder 14 …» ruhiGes Ambiente

Das häufig umgebaute Clubhaus ist äusserst gemütlich, der Empfang ausgesprochen herzlich. Dafür sorgt Pierre Rindlisbacher, ehemaliger Caddie-Master und seit einigen Jahren Clubmanager. Nach der Runde nehmen die Spieler gern einen Drink auf der Sonnenterrasse des Clubhauses. Der Blick über die traumhafte Landschaft tut sein Übriges.

Der Club von Lausanne ist stolz auf sein exklusives Image, jedoch ohne zu übertreiben und immer mit sportlicher Ausrichtung. In Bezug auf Clubund Landesmeisterschaften ist der Club einer der erfolgreichsten der Schweiz: Die Clubmeisterschaften 2012 entschieden nicht nur die erste Damen- und Herrenmannschaft (A1) für sich, so grosse Erfolge gefeiert, dass es auch schon mal missgünstige Blicke von aussen gibt … Eine Runde auf dem altehrwürdigen Platz von Lausanne ist immer ein besonderes Erlebnis. Am schönsten ist das natürlich im Sommer. Golfer müssen hier mindestens ein Handicap von 26 vorweisen. Das Greenfee kostet während der Woche CHF 120.– (CHF 150.–für ASG-Golfcard-Spieler), am Wochenende ist der Platz den Mitgliedern vorbehalten. Noch ein kleiner Tipp für potenzielle Besucher: Jeans sind auf dem Platz selbstverständlich verboten und auch im Clubhaus nicht erlaubt! Die Verantwortlichen reagieren in diesem Punkt sehr empfindlich neues r estAur Ant

Das Clubhaus-Restaurant hat bereits mehrere Jahrzehnte hinter sich und war bis 2011 recht sondern auch die Zweiten Damen (B1). Darüber hinaus erreichten die Herren der Kategorie B1 den dritten Platz und die Seniorinnen Platz zwei. Nicht zu vergessen: der inoffizielle Titel der Mid-Amateure. Und dann sind da auch noch die ebenfalls sehr zahlreichen individuellen Titel. Besonders stark und aktiv sind die Junioren, die von einem engagierten Captain angeführt werden. So kommt es, dass sogar viele Jugendliche aus Nachbarclubs zum Platz in Chalet-à-Gobet kommen, um etwas von dieser Dynamik mitzunehmen, die bei den Wettkämpfen der Junioren immer wieder zu Tage tritt. Hier werden

Siebt Ltester Golfplatz

Der Golfplatz von Lausanne wurde 1921 eröffnet. Nach Samedan (1893), Montreux (1900), Luzern (1903), Bad Ragaz (1905), Crans-sur-Sierre (1906) und Dolder (1907) ist er der siebtälteste Platz der Schweiz. Von den anderen Plätzen hob er sich sehr schnell durch seine grossen sportlichen Ambitionen ab und richtete zahlreiche prestigeträchtige nationale und internationale Golfturniere aus. Das bekannteste war ohne Zweifel die AmateurTeam-Golf-Weltmeisterschaft von 1982. Das ursprüngliche Platzdesign wurde 1960 von Donald Harradine umgestaltet. Die letzte grosse Umgestaltung des Platzes fand 1996 statt. Damals wurden die Greens vom britischen Golfplatzarchitekten Jeremy Pern neu gestaltet.

beengt und wenig wandlungsfähig, was den Geschäftsführer zuweilen vor Probleme stellte. Bei der Generalversammlung von 2011 beschlossen die Mitglieder daher den Umbau des Restaurants und legten ein konkretes Budget fest. «Die Grundidee waren zwei getrennte Räume: eine Lounge und ein Restaurant. Bei Letzterem sollte die Raumgrösse durch bewegliche Wände angepasst werden können. Wir haben uns entschlossen, einen Teil der effektiv überdimensionierten Terrasse in die Umgestaltungsmassnahmen einzubeziehen, wodurch ca. 80 Quadratmeter hinzugewonnen werden konnten. So stehen den Mitgliedern und ihren Gästen nun volle 400 Quadratmeter zur Verfügung», freut sich Clubmanager Pierre Rindlisbacher. Mit ansprechenden Materialien, dezenten Farben und einer neuen Innenausstattung präsentiert sich das Restaurant heute elegant, funktionell und komfortabel. Zudem lässt ein beeindruckendes Glasdach viel Licht in die neuen Räumlichkeiten. Die Lounge bietet Platz für gut 50 Personen, das Restaurant mit normalerweise 90 Plätzen kann für grössere Abendveranstaltungen auf 140 Plätze erweitert werden. Dank der von der Direktion gelobten Arbeit der professionellen Handwerksbetriebe konnte der Umbau im vorgesehenen Zeitraum während der Winterpause fertiggestellt werden. Noch dazu unter Einhaltung der Budgetvorgaben.

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