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sChwiT zen und an der sonne Trainieren
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ASG-Fitnesscoach Petri Lehikoinen verbringt praktisch den ganzen Winter zwischen Tenero und Losone. In den neuen Wintercamps der Nationalkader kümmert er sich um die Schnellkraft, aber auch um adäquates Essen.
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Stefan Wa L dvoge L
«Abends sind wir recht müde, Fitness am Morgen, Techniktraining tagsüber und abends nochmals Fitnesstraining mit Petri, das ist schon sehr intensiv», sagt Cylia Damerau. Doch die Ennetseerin freut sich jedes Mal auf die Trainingscamps in Losone: «Wir profitieren viel und bisher hatten wir jedes Mal Superwetter und viel Sonne.» Mitte Januar ist es morgens auch im Tessin noch frisch, doch Cylia schwitzt in der Sporthalle zusammen mit Valeria Martinoli vom Golfclub Ascona. «Wir arbeiten relativ viel mit Medizinbällen, das kommt der Schnellkraft und der Stabilität zugute», erläutert der finnische Fitnesstrainer Petri Lehikoinen. «Gerade bei den
Frauen gäbe es hier noch viel Verbesserungspotenzial», so der frühere Fitnesscoach der finnischen Golfnationalmannschaft.
SchWeRgeWicht fitneSS
Auch Damencoach Jonathan Mannie legt viel Wert auf eine gute Physis: «Im modernen Golf ist das eine der wichtigsten Voraussetzungen und viele der Frauen haben hier Nachholbedarf», erläutert er. So ist klar, dass in jedem Camp ein Schwergewicht auf Fitness liegt. Die Spielerinnen müssen dem Coach zudem wöchentlich ihre Trainingspläne mailen und ihre körperlichen Fortschritte werden intensiv getestet. «Die
Unterschiede zwischen den einzelnen Damen sind gross. Ich sehe recht schnell, wer zu Hause wie viel trainiert», erklärt der Fitnessexperte. Für Coach Mannie «braucht es einen Mentalitätswandel. Es ist ein grosser Schritt von einer normalen Golferin zu einer Athletin. Da sind noch nicht alle so weit», sagt er und fügt an: «Aber wir arbeiten daran.» techniK hilft techniK Neben der Fitness kommt im Wintercamp in Losone auch die Technik nicht zu kurz. Mannie diskutiert mit Cylia Damerau ihre Schwungdetails am Mac und auf dem iPhone. Dank der neuen App namens «iSwing» kann sie sich selber kontrollieren und die Schwunganalyse, falls nötig, schnell nach Österreich schicken. Mannie arbeitet je zur Hälfte für die ASG und den Golfclub Innviertel in Salzburg. Die erste Saison als Schweizer Frauencoach sei sehr erfreulich gewesen, resümiert der gebürtige Südafrikaner. Man habe schon einiges bewegen können und werde auch weiterhin die Girls und Damen begleiten, damit sie alles haben, was Athletinnen brauchen. mehR fleiSch auf dem telleR Dazu gehört nicht nur die Fitness, sondern natürlich auch die richtige Ernährung. Im Januar war das Golfrestaurant in Losone geschlossen und so assen die Damen am Mittag und am Abend im Eidgenössischen Sportzentrum Tenero. «Das Essen war o. k. Aber für Sportlerinnen und Sportler eindeutig zu wenig proteinhaltig», kommentiert Petri Lehikoinen. Er hat interveniert und nun gibt es für das Team mehr Fleisch auf dem Teller. viel loB füR die JunioRen Mitte Januar trafen sich auch die Mitglieder des Regionalkaders Ost erstmals im laufenden Jahr für ein Dreitagescamp in Losone. Coach Roman Spring arbeitet vor allem an den Basics. Mit sechs Knaben und zwei Mädchen ist es für ihn nicht einfach, ins Detail zu gehen. «Ich bin ja auch nicht ihr Golflehrer, sondern überwache ihre Fortschritte», erklärt Spring. Bei der Kurzspielübung am Nachmittag ist wenig Fortschritt zu sehen: Auch beim dritten Versuch, aus 20 Metern eine Schlägerlänge ans Ziel zu chippen, wird das Ziel nicht erreicht. «So haben wir fürs Weekend noch ein weiteres Ziel», formuliert es Spring sehr positiv. Er lobt auch sonst viel. Man merkt, dass er die Spieler schon länger begleitet und «Steine aus dem Weg räumt», wie er es formuliert. Bei Lucas Knecht beispielsweise hat er vor sieben Jahren noch die PR-Prüfung abgenommen, nun ist der 17-jährige Bubikoner mit Handicap 3,3 einer der Besten im Regionalkader. Dabei ist die Bandbreite in puncto Alter und Handicap relativ gross: «Es gibt nicht ein grösstes Talent im


Kader», sagt Roman Spring. «In jedem und jeder schlummert das Potenzial, in Zukunft Grossartiges zu leisten. Aber alle haben in Teilbereichen den Knopf noch nicht geöffnet.»