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mental stärker spielen
Untersuchungen zeigen, dass 70 Prozent der Golfer auf einer Golfrunde oder sogar beim Training negative Selbstgespräche führen. Dabei wissen die meisten Golfer wie wichtig mentale Stärke wäre. Viele können sich allerdings noch wenig unter mentalem Training vorstellen. Hier die wichtigsten Prinzipien. PH

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Bei den Profis haben sich Mentaltrainer längst durchgesetzt, bei den Amateuren befassen sich immer häufiger Golflehrer mit dieser Art der Weiterentwicklung des Golfspiels und bieten ihren Schülern entsprechende Möglichkeiten an. Sie wissen: das Mental-Training ist ein wirksamer Ansatz zur Aneignung und Verbesserung sportlicher, geistiger und emotionaler Techniken. Mental-Training eignet sich auch vorzüglich, um negative Gedankengewohnheiten durch positive zu ersetzen. Wer zum Beispiel zu Pessimismus neigt und sich eine optimistischere Denkweise angewöhnen will, muss diese gezielt trainieren, damit sie in Fleisch und Blut übergeht und sich eine Wirkung im Golfspiel zeigt.
WichtiGste ziele
Wer mental stark ist, bleibt unabhängiger von äusseren Einflüssen, spielt beständiger und schliesslich auch mit einem tieferen Score. Die wichtigsten Zwischenziele beim mentalen Training auf einen Blick:
• Spass und Freude statt Frust beim Golfspiel
• Technische Abläufe einfacher richtig umsetzen lernen
• Gedanken und Emotionen kontrollieren
• Aufbau von Selbstvertrauen
• Die innere Ruhe bewahren
• Ruhig und gelassen auf die Golfrunde gehen
• Bei jedem Schlag konzentriert bleiben
• Visualisieren lernen (in Bildern denken)
• Positive Selbstgespräche führen
• Bessere Selbstmotivation
WichtiGste techniken philippe.freiburghaus@swisspga.ch www.golfsystem.ch
Beim Mental-Training gibt es nicht bloss eine perfekte Lösung. Verschiedene Ansätze helfen und werden je nach persönlicher Situation eingesetzt. Hier ein Überblick über die wichtigsten Techniken.
• Entspannungstechniken wie Atmung und progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson sind einfach zu lernen und sehr wirkungsvoll.
• Visualisierung ist eine Übung, in der bestimmte Vorstellungsbilder durch Konzentration und imaginativ hervorgerufen werden.
• Selbstgespräche im positiven Sinne helfen einem, psychische Beanspruchungssituationen erfolgreich zu bewältigen und mentale Stärke zu erlangen. Untersuchungen zeigen, dass 70 Prozent der Golfer auf einer Golfrunde oder sogar beim Training negative Selbstgespräche führen.
• Konzentration ist die Fokussierung auf das Wesentliche. Das heisst, die Gedanken müssen auf die Gegenwart fixiert sein, auf das «hier und jetzt».
• Zielsetzung «Der Weg ist das Ziel». Klare, konkrete Ziele erzeugen eine starke Motivation. Ziele sollten klar, realistisch, erreichbar und optimistisch sein.

EinigE ÜbungEn
Zu Beginn der Saison sind unsere Gedanken noch wenig belastet. Einige praktische Übungen sollen helfen, mental stärker zu werden und so mehr Spass am Golfen zu haben.
Negative gedaNkeN ausschalteN
Der Golfer bemerkt auf dem Platz oder beim Üben, dass ihn eine Vielzahl negativer Gedanken belastet.
Übung: Der Spieler stellt sich im Sinn ein «Stoppschild», um den negativen Gedanken, die ihn beim Spiel oder Üben begleiten, Einhalt zu gebieten. Jedes Mal, wenn wieder negative Gedanken aufkommen, wird er sich dieses «Stoppschild» vor Augen rufen, um ihnen entgegenzuwirken.
eNtspaNNuNg durch atmuNg Richtige Atmung ist im Sport von Vorteil.
Ziel:
• Das Herz schlägt langsamer
• Die dadurch hervorgerufene Entspannung lindert Stress oder beendet ihn sogar
• Körperliche und geistige Wahrnehmungen werden intensiver
• Das Konzentrations- und Koordinationsvermögen wird verstärkt
• Es breitet sich Wohlbefinden aus
Wenn Sie nervös sind, der Puls zu schnell schlägt und der Körper verspannt ist, können sie die Verspannungen mit der richtigen Atmung lockern.
Übung: Sie legen sich zuhause auf einer Matte oder einer Decke auf den Fussboden. Legen Sie beide Hände auf den Bauch und schliessen Sie die Augen. Atmen sie zwei Minuten lang ganz normal und konzentrieren Sie sich dabei auf Ihre Atmung. Im Anschluss daran kontrollieren Sie Ihre Atmung folgendermassen:
1. tief in den Bauch einatmen und dabei bis 5 zählen
2. 5 sekunden die luft anhalten
3. langsam die ganze luft ausatmen und dabei bis 10 zählen
4. Wenn die luft ausgeatmet ist 5 sekunden abwarten
5. Wieder bei 1 anfangen und die Übung 10 bis 20 mal wiederholen
Auf dem Platz können Sie beim Atmen die Schritte zählen: 4 Schritte einatmen, 4 Schritte ausatmen. Sie werden bemerken, wie sich dank dieser einfachen Übung eine innere Ruhe ausbreitet!
Beide Übungen können leicht auf dem Golfplatz ausgeführt werden.