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y game m l änger liegt im trend

Wer seine Ausrüstung 2012 optimieren will, hat die Qual der Wahl. Wir zeigen die wichtigsten Trends, etwa bei längeren Drivern, aber auch bei den Puttern.

Petra Himmel

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Die Versuchung ist wie immer im Frühling besonders gross: Neue Schläger locken. Rekordverdächtige Driver fluten den Markt, Komfort-Eisen und sportliche Blades werden angepriesen, Putter mit langen Schäften sind «in» und die perfekt passenden Wedges warten auf einen Käufer. Fest steht: Das Angebot an frisch eingeführtem Material ist auch 2012 enorm gross. Wer sich für neue Schläger entscheiden will, hat die Qual der Wahl: Soll es nur ein neuer Putter oder Driver sein, oder will man die ganze Setzusam menstellung verändern? Stellt man von Stahlschäften auf Graphitschäfte um, oder tauscht man die langen Eisen nun endgültig gegen Hybride ein? Braucht man wirklich einen Driver, oder macht womöglich das Holz 3 auch beim Abschlag mehr Sinn? Fragen über Fragen, die nicht immer einfach zu beantworten sind. Fest steht aber: Bei aller Vielfalt dominieren einige Trends, die man bei der Auswahl berücksichtigen sollte.

Grosse BandBreite

Basis aller Entscheidungen bleibt die richtige Passform der Schläger. Individuelles Fitting hat sich inzwischen durchgesetzt und wird von nahezu jeder grossen Schlägerfirma angeboten. Die Anpassung speziell von Eisen an einen Spieler ist inzwischen Standard und sollte beim Kauf Grundvorausset zung sein. Gerade bei den Eisen, die möglichst präzise und konstant im Spiel sein sollen, sind die Hersteller ohnehin längst beim Feintuning angelangt. Hier hat der Spieler die Möglichkeit, aus der ganzen Bandbreite zwischen maximalem Komfort und einem Höchstmass an Sportlichkeit zu wählen.

Während etwa die Wilson Ci11-Eisen auch Spieler mit höherem Handicap ansprechen dürften, sind die CB- und MB-Eisen von Titleist eher für gute Golfer gedacht. Dazwischen ist die Bandbreite gross. Grundsätzlich gilt aber: Je mehr Gewicht in der Sohle und in den Rändern des Schlägerkopfes liegt, desto fehlerverzeihender ist das Modell. Je kleiner und kompakter der Schläger daherkommt, desto stärker wird das Feedback beim Schlag sein. Ein schlecht getroffener Ball fühlt sich dann eben auch mal schmerzhaft an. Dafür merkt es ein guter Golfer sofort, wenn er den Ball genau in der Mitte getroffen hat.

nachlassender hype l änGere driver

Fitting ist zwar auch bei den Hölzern ein Thema, generell geht man auch hier davon aus, dass der Schläger in Sachen Flex, Länge und Loft angepasst werden muss. Nachgelassen hat aber der Hype der letzten Jahre um die Verstellbarkeit der Schläger nach dem Kauf: Der selbständige Austausch von Schrauben und Gewichten im Schlägerkopf hat sich für die meisten Golfer als zu kompliziert erwiesen. Geblieben ist bei manchen Drivern die Möglichkeit, zwischen den drei Ausgangspositionen «offen», «gerade» und «geschlossen» zu wählen. Callaways neue RAZR Fit-Serie ist ebenso damit ausgerüstet wie etwa Cobras ZL Encore-Driver.

Insgesamt aber ist bei den Drivern wieder das Thema «Länge des Balls» in den Vordergrund gerückt. Dabei hängt die Schlaglänge eines Spielers vor allem davon ab, wie schnell er seinen Schläger schwingt. Diese Schlägerkopfgeschwindigkeit versucht man nun auf verschiedenen Wegen zu erhöhen. Während Cobras ZL Encore mit einem Standardschaft ausgerüstet ist, greift

Der selbständige Austausch von Schrauben und Gewichten im Schlägerkopf hat sich für die meisten Golfer als zu kompliziert erwiesen… man beim Cobra Long Tom zu einem 48 Inch langen Schaft. Üblich sind ansonsten selbst bei Herren 45 Inches. Durch extreme Gewichtseinsparungen in den Schlägerköpfen, die durch neue Materialmischungen möglich werden, lassen sich die Schläger trotzdem leichter und eben auch schneller schwingen.

l änGere putter

Seine enorme Kontrolle beim Schwung dürfte den Belly-Putter zum Aufsteiger der Saison im kurzen Spiel machen. Nachdem in der vergangenen Saison auch jüngere Spitzengolfer wie der Australier Adam Scott mit dem mittellangen Putter Erfolg hatten, wird sich der Trend hin zum längeren Schaft bei Puttern verstärken. Längst bieten die führenden Hersteller wie Ping, Titleist oder Odyssey Belly-Putter mit mittellangem Schaft oder Besenstiel- (Broomhandle)-Putter mit langem Schaft an. Während den auffallenden Produkten früher aber stets der Ruf anhing, nur für Senioren relevant zu sein, hat sich dieses Image nun gewandelt.

hoffnunG kaufen

Bleibt für so manchen Golfer am Ende die Frage, ob es Sinn macht, zuerst in einen neuen Driver oder in einen Putter zu investieren. Mit Blick auf die Schlagstatistik fällt die Antwort leicht: Während man das Holz 1 im Maximalfall 15-mal pro Runde zückt, sind mehr als 40 Putts bei Golfern ab einem mittleren Handicap keine Seltenheit. Wer in der neuen Saison also etwas für seinen Score tun will, sollte zuerst am Putten arbeiten. Wobei selbst der eifrigste Verfechter des kurzen Spiels nicht verhehlen wird, dass kein anderer Schlag so gut fürs Selbstbewusstsein ist wie ein perfekt getroffener Drive. Wer sich im Frühjahr einen neuen Driver aussucht, kauft eben auch ein Stück Hoffnung. Irgendwann muss der Ball doch fliegen …

Alles was das Golferherz begehrt

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