
2 minute read
bella luNa
6. DeuTsche b aNk laDies’ swiss opeN
Von SteVen Le Baron
Advertisement
Die Konkurrenz war gross und dicht. Doch bei dem mit 525’000 Euro dotierten, drittgrössten Event auf der Ladies European Tour (LET) liessen sich Caroline Rominger und Florence Lüscher weder von grossen Namen à la Laura Davies oder Lee-Anne Pace noch von erneut schweren Regenfällen und der damit einhergehenden Verkürzung auf drei Turnierrunden aus dem Schlag bringen.
«Dies ist mein wichtigster Einsatz des Jahres», hatte Rominger vor dem Turnier verkündet.
«Ich will jetzt die Früchte meiner langen harten Arbeit ernten.» Sie sollte belohnt werden. Am Ende trennten die Engadinerin und Lüscher nur acht Schläge von der stark aufspielenden italienischen Siegerin Diana Luna (die Siegerin der diesjährigen German Open verwies mit einem Birdieputt am Schlussloch Verfolgerin Lee-Anne Pace auf Platz 2), was gleichbedeutend mit Rang 27 war. Die junge Amateurin Valeria Martinoli aus Ascona rundete die gute
Schweizer Gesamtleistung mit dem 58. Platz ab. Zuvor hatten auf dem Par 72-Kurs in Losone erst einmal (2010) drei Schweizerinnen die Finalrunden erreicht.


Englands Superstar Laura Davies, lag vor der Schlussrunde an der Spitze, konnte sich am Sonntag jedoch aufgrund einer Mageninfektion kaum auf den Beinen halten und fiel mit einer 74er-Schlussrunde bis auf den 12. Rang zurück. Zuletzt war sie nur zwei Schläge besser als Rominger und Lüscher.
Die beiden Schweizer Proetten erreichten das gleiche Ergebnis von 5 Schlägen unter Par, in ihren Karrieren sind sie jedoch an völlig unterschiedlichen Punkten angelangt. Rominger spielt in ihrer dritten Saison auf der Europa-Tour stärker denn je. In nunmehr fünf von sieben Turnieren klassierte sich die 28-jährige Engadinerin im
Preisgeld, in der Slowakei glückte ihr mit dem 11. Platz das bislang beste und wertvollste Ergebnis. Die ersten Top 10-Klassierungen scheinen nur eine Frage der Zeit zu sein. «Ja, ich habe auch hier in Losone wieder drei Runden lang solid gespielt. Ich bin happy», sagte Rominger. Sie fand es besonders toll, ihrer Familie, ihrem Freund und den Fans ihr derzeit sehr konstantes Spiel zeigen zu können. Ihr vorrangiges Saisonziel, das Spielrecht auf der Tour für 2012 sicherzustellen, hat sie bereits jetzt fast erreicht.
Bei ihrer sechsten Teilnahme am Deutsche Bank Ladies’ Swiss Open zeigte Florence Lüscher ihre klar beste Leistung ausge- rechnet jetzt, wo sie sich grundsätzlich vom europäischen Circuit verabschiedet hat und sich ihrem neuen Beruf als Golflehrerin zuwendet. «In früheren Jahren fühlte ich mich besonders hier in der Schweiz immer unter einem starken Druck», sagte die in Zürich lebende Bernerin. «Ich fühlte, dass ich es auch für meine Sponsoren besonders gut machen wollte, und war oft nervös, vielleicht zu nervös.» Jetzt konnte sie endlich zeigen, wozu sie aufgrund ihrer spielerischen und technischen Fähigkeiten imstande wäre. «Es hat viel Spass gemacht», sagte sie. «Ich war entspannt, konnte mein Spiel abrufen.» Und plötzlich schien auch der Gedanke über eine Rückkehr auf die Tour im nächsten Jahr nicht mehr so abwegig. «Ich werde darüber nachdenken», so Lüscher. Mit ihren 29 Jahren hätte sie die beste Zeit eines Golfprofis sicher noch vor sich.


