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urs Jaermann
St Andrews Und Der Traum Eines Unternehmers
Von SVen Beckmann
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Über die Erfindung des Golfsports wird oft spekuliert, aber eines ist sicher: Keine Geschichte des Golfsports ist komplett ohne die Links von St Andrews in Schottland. Es ist der Ort, wo sich das Spiel zu den klassischen 18 Löchern entwickelt hat. Es ist die Stätte, wo die Regeln des Spiels festgelegt wurden und immer noch Golfgeschichte geschrieben wird. Aus diesem Grund erstaunt es Urs Jaermann auch heute noch, dass ihm damals nicht längst jemand von den «Grossen» zuvorgekommen war, als er 2007 beim St Andrews Trust vorstellig wurde. 2007, das war das erste Produktionsjahr der kleinen, zwei Jahre zuvor gegründeten und auf hochwertige Golfuhren spezialisierten Schweizer Uhrenmarke Jaermann & Stübi. Und weil Jaermann von je her an Zufälle glaubte, fragte er während eines Privatevents in St Andrews beim Trust an, ob vielleicht Interesse an einer Zusammenarbeit bestehe. «Es war wohl Glück und Zufall in einem, dass sich der Trust von St Andrews zur gleichen Zeit mit dem Gedanken beschäftigte, erstmals Lizenzen an kleine Firmen im Luxussegment zu vergeben, die ausschliesslich in Golf machen», so der MitEigner von Jaermann & Stübi. Jedenfalls zeigte man sich von der Idee begeistert. Jaermann & Stübi wurde Partner des Golfheiligtums. «Zuerst waren wir nur Lizenznehmer. Zwei Jahre später kam dann St Andrews auf uns zu und so wurden wir 2010 offizieller Zeitnehmer der St Andrews Links, dem heiligen Gral der Golfs», sagt Jaermann stolz. Doch wie kam Jaermann überhaupt auf die Idee, in dem ohnehin schon überfüllten Uhrensektor eine weitere Marke zu lancieren? «Ich bin kein begnadeter Golfspieler. Wenn dem so wäre, hätte ich kaum je die Jaermann & Stübi Golfuhr entwickelt», so der Mittfünfziger mit Wohnsitz in Zürich. Denn das eher mühsame Zählen der Schläge und Ausrechnen des Scores, gepaart mit der Liebe für wertvolle Uhren, war schlussendlich der Auslöser für die Idee der Jaermann & Stübi Golfuhr.
Aus der Idee wurde 2002 eine Uhren-Innovation. Und so kam es: Pascal Stübi und Urs Jaermann
Nachdem Konzept und Thema, Werk und Gestaltung bestimmt waren, gingen die Partner auf die Suche nach den Zulieferanten. Es gelang ihnen, die besten Schweizer Uhrentechniker für ihre Idee zu gewinnen. So haben die Besten für Jaermann & Stübi die Golfcounter-Komplikation gemäss der Tradition des 19. Jahrhunderts entwickelt, jedoch immer mit Einbezug der modernsten Technik und Werkzeuge. Und was macht die Golfuhr so speziell? «Mit unseren mechanischen Uhren kann man wirklich Golf spielen. Sie haben einen Shock-Absorber der das Werk schützt. Die Modelle der «Stroke Play»Kollektion zählen die Schläge pro Loch, addieren das Score nach 18 Löchern, welches sich dann mit dem Handicap vergleichen lässt. Alles rein mechanisch. Unsere Uhren sind Sportuhren, die man dank ihrer klassischen Gestaltung aber auch jederzeit zum Anzug und zur Arbeit tragen kann», so Jaermann. Besonders wenn es sich dabei um Raritäten wie die derzeit noch erhältliche «Seve Ballesteros II» handelt. Das Gehäuse der zweiten Gemeinschaftsproduktion mit dem jüngst verstorbenen Golfidol Severiano Ballesteros, wurde exklusiv aus den Eisen-Clubheads geschmiedet, mit denen der Spanier 1995 sein letztes Turnier (Spanish Open) gewann. «Seve war mein Idol», so Jaermann. «Unsere Zusammenarbeit die Vollendung eines Traumes.» Ein Traum, den Jaermann täglich weiterlebt –wenn auch nicht ausschliesslich auf den Links von St Andrews.