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TiTelTräume

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NaTioNale schweizer amaTeurmeisTerschafTeN

Von SVen Beckmann

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Im letzten Jahr hatte sie noch das Nachsehen gehabt, doch im Golfclub Rheinblick gab es für die Vorjahreszweite Fabia Rothenfluh kein Halten mehr. In überlegener Manier entschied die 23-Jährige, die in den USA studiert, die Nationalen Schweizer Amateurmeisterschaften für sich gegen eine Valeria Martinoli, die früh erkennen musste, dass gegen die wie entfesselt aufspielende Innerschweizerin in Lottstetten kein Kraut gewachsen war. Selbst ein Ball ins Aus am ersten Loch konnte Rothenfluh’s Selbstbewusstsein nicht erschüttern, geschweige denn, sie aus dem Rhythmus bringen. Mit grundsoliden Schlägen und einem guten Gespür für die schnellen, auf den Punkt präparierten Grüns kämpfte sie sich zurück ins Spiel und nahm mehr und mehr das Heft in ihre Hand. Nach 18 Löchern des über 36 Löcher ausgetragenen Matchplay-Finals lag sie schon mit sechs Löchern in Führung. Und diesen überzeugenden Vorsprung liess sie sich auch nicht mehr vom Schläger nehmen. Acht Löcher vor Schluss war dann tatsächlich schon Schluss. Fabia siegte 9/8 und durfte sich über ihren ersten Schweizer Meistertitel freuen.

Bei weitem nicht so glatt lief das Finale der Herren zwischen Victor Doka (Zürich) und Lokalmatador Marco Iten (Niederglatt). Die beiden Schweizer Kaderspieler, die wie Rothen- fluh in den USA leben, dort studieren und sich golferisch den letzten Feinschliff verpassen lassen, lieferten sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Immer dann, wenn einer der beiden glaubte, sich absetzen zu können, schlug der andere umso beeindruckender zurück. Nach den ersten 18 Löchern war Iten 2 auf. Seine bessere Platzkenntnis schien sich auszuzahlen. Doch dann kam Doka zurück. Nach 27 Löchern waren beide wieder all square. Doka spielte Eagle, ging in Führung, baute den Vorsprung auf zwei Löcher aus. Doch auf dem 34. Loch hatte Iten nach einem Birdie wieder die Nase vorn und ging mit dem Minimalvorsprung von 1 auf die vermeintliche Schlussbahn. Dann jedoch müssen ihm die Nerven einen Streich gespielt haben, denn sein Drive – unterstützt vom Wind – driftete leicht nach links und landete, wenn auch knapp, im Wasser. Unspielbar. Strafschlag. Lochverlust. Weiter auf Loch 37. Beide gingen kein Risiko mehr ein – es drohte der Sudden Death. Jeder kleine Fehler würde das Ende aller Titelträume bedeuten. Iten platzierte seinen Approach knapp hinter der Fahne, Doka’s Ball landete weniger als einen Meter an der Fahne – somit lochte er seinen Birdieputt zum Meistertitel. Golf Suisse bat die beiden Schweizer Meister zum Interview (siehe Folgeseiten).

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