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swing your arms!

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VorsCHAu

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Keine Sorge: Sie müssen nicht gleich, wie Golf Suisse-Autor Cliff Potts es seinen Schülern manchmal vormacht, auf der Driving Range mit dem Schläger werfen, um die natürliche Freisetzung von Körper und Schläger zu trainieren. Doch unabhängig von Ihrer Technik gilt: Für einen natürlichen Golfschwung müssen Sie lernen, mit Ihren Armen zu

Man sagt, jeder Golfschwung ist einzigartig, da ja auch jeder Mensch einzigartig ist. Trotzdem wird mir jeder, der sich mit dem Golfschwung befasst hat, zustimmen müssen, dass, so unterschiedlich die vielen Golfschwünge guter Golfer auch sein mögen, sie alle die gleichen Grundlagen haben. Es sind diese Grundlagen, die weniger gute Golfer kopieren müssen wenn sie ihr Spiel wirklich verbessern wollen.

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Alle guten Golfer machen einen freien Schwung mit ihren Armen. Die meisten schlechten Golfer machen das nicht. Sie tendieren dazu, ihren Körper in Richtung Ball zu bewegen. Aus diesem Grund verlieren sie ihre Balance… und ihre Bälle!

Wenn Sie einem guten Golfer gegenüber stehen und den Abstand (gap) zwischen seinen Händen und der rechten Schulter während des Abschwungs betrachten, werden Sie sehen das er sich blitzschnell vergrössert (Bilder unten links). Der Grund dafür, dass die Arme frei schwingen müssen, ist relativ simpel: Schwingen Sie frei, sind Sie in der Lage, den Schlägerkopf mit grösstmöglicher Geschwindigkeit auf den Ball treffen zu lassen. Schwingen Sie nicht frei, sind Sie grundsätzlich dazu gezwungen, das Körpergewicht auf den Ball zu bringen. Der natürliche Armschwung wird durch ein Anheben der Schultern ersetzt und dieses Schulterheben, diese Schleuderbewegung des oberen Torsos in den Schlag, schränkt das Potential so vieler Golfer ein. Also lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, was genau die Hände beim Impact (Treffmoment), diesem kritischen Moment des Schwungs machen. Das linke Handgelenk und die Rückseite der linken Hand beginnen sich leicht auswärts zu drehen. Die spezielle Besonderheit dieser leichten Auswärtsdrehung ist bei Normalgeschwindigkeit praktisch nicht sichtbar. Aber es gibt eine Position von so grosser Wichtigkeit, dass sie einer näheren Betrachtung bedarf. Es handelt sich hierbei um die Position des linken Handgelenks und der linken Hand im tatsächlichen Treffmoment. Beim Impact sollte die Rückseite der linken Hand in Richtung des Ziels zeigen. Dies kann von Spieler zu Spieler variieren aber der Handwurzelknochen wird definitiv angehoben. Er zeigt in Richtung Ziel und in dem Moment, in dem Kontakt mit dem Ball hergestellt wird, steht er in erster Position, näher am Ziel als jeder andere Teil der Hand.

Jeder gute Golfer hat sein linkes Handgelenk beim Aufprall in dieser auswärts gedrehten Position. Bei allen schlechten Golfern ist genau das Gegenteil der Fall. Beim Versuch den Ball in die Luft zu «schaufeln», passiert Folgendes: Während der Schlägerkopf auf den Ball trifft, beginnt der Spieler das linke Handgelenk einzudrehen, d.h. er winkelt es an, so dass die linke Handinnenfläche beim Aufprall nach unten zeigt. Wenn sich die linke Hand eines Golfers jedoch kurz vor dem Aufprall nicht korrekt eindreht, verkürzt dies den Schwungbogen drastisch und der Aufschwung wird zu steil und zu eng. In genau dem Moment des Schwungs, in dem er die Geschwindigkeit seiner Hände erhöhen sollte, verlangsamt er sie durch das Einwärtsdrehen.

Das Einwärtsdrehen des linken Handgelenks und der linken Hand bei schlechten Spielern bewirkt, dass der Ball zu tief getroffen wird, wodurch Thin Shots entstehen. Ausserdem wird der Boden hinter dem Ball getroffen, wodurch Fat Shots entstehen. Die korrekte Auswärtsdrehung der linken Hand hilft hingegen einen weiten Vorwärtsbogen zu entwickeln, in dem die Arme bei und während des Aufpralls ausgestreckt sind. Je weiter der Bogen, desto höher ist die Geschwindigkeit des Schlägerkopfes. Die beste Übung, die ich zur Verbesserung des Gefühls für einen natürlichen Armschwung und einen besseren Einsatz der Hände kenne, ist auch eine der ältesten. Die Übung besteht darin, den Ball mit komplett geschlossenen Füssen zu schlagen (siehe unten). In dieser Position ist es, im Gegensatz zu einer Position mit frei schwingenden Armen, Händen und Schlägerkopf, geradezu unmöglich einen guten Schlag zu landen Mit dieser Übung wird der Golfer herausfinden, dass ein Anheben des Balls mit dem Oberkörper nur zum kompletten Verlust der Balance führt. Um zu verstehen, wie die Arme verwendet werden müssen, muss man zuerst begreifen, dass der Armschwung eng mit dem Ausholen der Schultern und dem Entdrehen der Hüfte beim Aufschwung verbunden ist. Schlechtere Spieler tendieren dazu, ihre Arme beim Ausholen anzuheben anstatt sie mit der Schulterdrehung nach oben zu schwingen. Beim Abschwung ist der häufigste Fehler das verfrühte Drehen der Schultern vom höchsten Punkt des Aufschwungs, anstatt mit Beinen und Hüfte anzufangen, wodurch das natürliche nach unten Schwingen der Arme verhindert wird. Mittlerweile sollte es offensichtlich sein, dass das wichtigste Wort des bisher Gesagten, der Schwung ist. Um das Ganze zu vereinfachen und auf den Punkt zu bringen, lassen Sie mich das Folgende sagen: Wenn Sie beim Aufschwung Ihre Schultern eindrehen können und Ihren linken Arm gerade (aber nicht steif) nach oben drehen, dann beim Abschwung Ihre Hüfte ausdrehen und die Arme frei schwingen, sind Sie nicht mehr weit von einem guten Golfspiel entfernt. Und wenn Sie es schaffen, versuchen Sie, ein Gefühl dafür zu bekommen, den Ball mit einem gestreckten rechten Arm zu treffen bzw. abzuschlagen. Jetzt sind Sie nahe an einem natürlichen, athletischen Golfschwung und einem aussergewöhnlich guten Golfspiel!

Cliff Potts, ehemaliger European Tourspieler (1979-81), Erfolgscoach, Autor und Inhaber der gleichnamigen Golf Academy im GC Patriziale Ascona, greift auf ein über 30­jähriges Know­how als PGA Golf Professional zurück und wurde 2005 mit dem Fellow of the PGA Award ausgezeichnet. cliff-potts-golfacademy.com. Mehr Tipps: www.golfsuisse.ch

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