8 minute read

leichtes spiel game improvement über alles!

Next Article
VorsCHau

VorsCHau

Game Improvement, das Spiel so leicht wie möglich zu machen, ist das erklärte Ziel aller Hersteller. Auch für 2011 haben sie sich zu diesem Thema wieder viel Neues einfallen lassen.

Von MAX C. ACHER

Advertisement

Ziemlich genau 20 Jahre ist es her, als ein gewisser Ely Callaway den Begriff des Game Improvement im Golfsport implementierte. Später kam dann noch der Slogan «Enjoy the game» von ihm dazu. Offensichtlich hat er damit einen Nerv getroffen, denn schon seit längerem ist den Herstellern viel daran gelegen, das Spiel zu erleichtern. Doch was muss ein Satz können, damit man ihn als Spiel erleichternd einstuft? Wichtigstes Kriterium dürfte in diesem Zusammenhang sein, dass der Ball auch bei einem schlechten Kontakt nicht allzu viel Länge verliert und halbwegs auf Kurs bleibt. Dann ist es sicherlich hilfreich, wenn es das Set ermöglicht, den Ball ohne Mühe in die Luft zu bekommen, damit er hoch und weit fliegt. So viel zu den Anforderungen an das Spielgerät. Kommen wir zu den Anforderungen an die Ingenieure, deren Aufgabe es ist, Schläger mit diesen Eigenschaften zu entwickeln.

Ein bewährtes Mittel ist das so genannte Offset, also die Schlagflächenverschiebung nach rechts vom Schaft (beim Schläger für Rechtshänder). Sie erleichtert eine bessere Rotation durch den Treffmoment, so dass der Schläger leichter square (gerade) an den Ball kommt und den Seitendrall verringert. Kein Wunder also, dass nahezu alle Komfortmodelle mehr oder weniger Offset haben, das sich von den kurzen zu den langen Eisen steigert.

Generell lässt sich feststellen, dass die technischen Eigenschaften, die dem Spielkomfort dienen, von den Herstellern auch sichtbar gemacht werden. Um ein Eisen mit einer hohen Fehlertoleranz und viel Komfort auszustatten, bedienen sich die Entwickler auch eines Einschnittkanals auf der Rückseite des Schlägers (Undercut Channel). Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Cavity Back-Designs. Er sorgt dafür, dass noch mehr Gewicht in die Sohle und weiter weg

Dazu werden gerne Gewichte an den dafür wichtigen Stellen im Schlägerkopf platziert, die, wie zum Beispiel beim Beres IS-01 von Honma, aus einer Wolfram-Nickel-Mischung bestehen. Auch breitere Sohlen bei den Eisen haben den Sinn, die Spielbarkeit zu erhöhen. Zum einen vom Blatt verlagert werden kann. Das hat zur Folge, dass die Bälle leichter in die Luft steigen und dabei auch gerader bleiben. Beispiele sind der Burner SuperFast 2.0-Satz von TaylorMade, aber auch die JPX 800-Eisen von Mizuno wären hier zu nennen. erlaubt eine breitere Sohle, den Schwerpunkt weiter nach hinten und unten zu verlagern. Dies erleichtert es, den Ball in die Luft zu bringen. Und zum anderen gleiten Eisen mit verbreiterten Sohlen besser durch das Gras – dies ist durchaus ein Vorteil, vor allem bei Schlägen aus dem Rough.

Wenn es um das Thema Präzision oder «gerade bleiben» geht, ist man sofort beim nächsten Themenbereich: dem Trägheitsmoment. Je höher es ist, desto stabiler bleibt der Schlägerkopf durch den Treffmoment, auch wenn der Ball mal nicht mit der Mitte des Schlägerkopfs getroffen wird.

Ein weiteres probates Mittel den Spielkomfort zu erhöhen, ist die Vibrationsdämpfung. Die dafür notwendigen Details befinden sich meist in der Schlägerrückseite und sind gut sichtbar. Oft sind es TPU-Einsätze oder andere Kunststoffverbin- dungen, die hier gute Dienste leisten können. Ein Blick auf die Rückseite der Burner SuperFast 2.0 Eisen von TaylorMade und schon ist klar, was gemeint ist.

Einige Hersteller (beispielsweise Ping) bieten mit ihren Modellen (wie Ping mit dem K15) auch Eisensätze, bei denen für noch mehr Spielerleichterung die längeren Eisen durch Hybrids ersetzt werden. Die optimale Abstimmung der einzelnen Clubs sorgt dafür, dass keine unliebsamen Überraschungen bei den Schlagdistanzen entstehen. Erfreulich, dass viele Komfortsätze mittlerweile auch optisch immer besser rauskommen. Zwar gibt es immer noch welche, die eine dicke Topline haben und im Grossen und Ganzen wuchtig sind. Aber diese Sets sind eher die Ausnahme als die Regel. Erfreulich ist zudem, dass sich nicht nur die «klassischen» Komfortschläger immer leichter bewegen lassen, denn die neuen Technologien lassen sich auch auf die Eisen für bessere Spieler anwenden – zugegebenermassen in etwas reduziertem Umfang. So verfügen die Schläger des MP-53 Satzes von Mizuno über ein Pocket eiseNkopf ist Nicht Gleich eiseNkopf. hier erfahreN sie, was Die UNterschieDe siND, UND wer mit welchem kopf spieleN sollte.

Wer braucht welche Köpfe?

Niedriges Handicap

Je schmaler die Sohle ist, desto besser kann der Spieler den Ball schlagen, egal, ob er gut oder schlecht liegt. Mit einem konstanten Schwung kann man den Ball mit einer schmalen Sohle auch kontrolliert vom harten Boden schlagen.

Die untere Kante des Schlägerblatts (Leading Edge) ist gegenüber der linken Schaftseite so gut wie nicht nach rechts versetzt. D.h. der Schläger hat kein oder nur ein sehr geringes Offset. Mit dieser Kopfform können bessere Spieler den Ball absichtlich mit verschiedenen Flugkurven spielen. Nur: Der kleine, attraktive und schöne Kopf reduziert Fehlertoleranz und Spielkomfort deutlich.

Cavity, um die Fehlertoleranz zu erhöhen. Dennoch haben die Eisen eine klassische (Blade-) Form – ein wichtiges Kriterium für bessere Spieler -, ein gutes Feedback und lassen es zu, dass man den Ball gut manövrieren kann. Alles in allem gute Nachrichten für alle Spieler, die es sich ein wenig leichter machen wollen.

Single-Handicapper Max C. Acher ist mit Schlägerherstellern seit Jahren per du. Nichts liebt er mehr, als sich immer wieder neu auf die Suche nach revolutionären Ideen im Golf-Hardwarebereich zu begeben.

Mittleres/hohes handicap

In der breiten Sohle befindet sich viel Gewicht. Das bringt den Schwerpunkt weiter nach unten und ermöglicht einen höheren Ballflug.

Sie ist meist gegenüber der linken Schaftseite nach rechts versetzt (Offset). So ist es leichter, den Ball hoch zu schlagen. Zudem wird es erleichtert, das Blatt besser gerade (square) durch den Treffmoment an den Ball zu bekommen. Der vergrösserte Kopf erhöht das Vertrauen in der Ansprechposition.

Bei Eisen mit Cavity BackDesign ist das Gewicht in den Aussenbereichen des Schläger

Das gewährleistet eine hohe Fehlertoleranz und Stabilität im Treffmoment. Der Schwer punkt befindet sich möglichst tief und weit vom Schläger blatt entfernt. Je tiefer das Cavity, desto stabiler ist der Schlägerkopf im Treffmoment.

Die dicke Topline schafft Vertrauen in der Ansprechposition und stabilisiert den Schlägerkopf im Treffmoment. Dadurch kann sich dieser auch bei einem Ballkontakt abseits der Blattmitte nicht so stark verdrehen.

AdAmS

Damen und Senioren sind die primäre Zielgruppe für das V3-Hybrid-Set. Durch das hohe Trägheitsmoment jedes Schlägers aus diesem Satz bietet es viel Spielkomfort und erleichtert es, gerade Bälle

Das ORIGINAL - der Erfolg dieses Putters besteht in seinem zylindrischen Schlägeraufbau. Golf Suisse 02-11 230x150 d_Layout 1 05.04.11 09:41 Seite 1 mit wenig Aufwand zu schlagen. Das im Schlägerrücken angebrachte «Badge»-System reduziert die Vibrationen und verbessert das Gefühl im Treffmoment. 4-GW kosten mit Graphitschaft 1450.– CHF. www.adamsgolf.com

CALLAwAy

360 IN JEDE RICHTUNG SPIN TOP SPIN PUTTER www.komperdell-golf.com 18 Limited Editions Gold beschichtet mehr Top Spin, my game – equipment eisen sofortiger Roll des Balles, mehr Kontrolle die Fehlertoleranz des geschmiedeten Modells –zudem ist damit mehr Länge möglich. Ein im Schlägerrücken angebrachtes Insert reduziert unerwünschte Vibrationen. Auch sorgt es für viel Gefühl und einen satten Sound. Sehr leichte Stahlschäfte und neu entwickelte Graphitschäfte erhöhen die Konstanz und die Schlägerkopfgeschwindigkeit bei jedem Schlag. Sportlicher Allroundschläger für jeden ab Handicap 15. Acht Schläger kosten 1590.– CHF (Stahl), 1890.90 CHF (Graphit).

Die idealen Waffen für Single-Handicapper mit hohem sportlichen Anspruch. Preis: Acht Eisen kosten mit Stahlschaft 1490.– CHF. www.callawaygolf.com

HonmA

Ambitionierte männliche Freizeitspieler sind die Zielgruppe der «Beres IS-01»-Eisen. Für ein hohes Trägheitsmoment hat man die WolframNickel-Gewichte im unteren Teil des Rahmens neu platziert. Die Mid-Size-Schlägerköpfe mit geschmiedeter Schlagfläche haben eine schmale Topline und sind klassisch orientiert. Dennoch für ein leichteres Ballsteigen. Angeboten werden insgesamt sieben Eisen (5-SW), für die 999.95 CHF zu berappen sind. Neben dem Standard Finish in schwarz können Golfer, die auf ein auffälligeres Erscheinungsbild Wert legen, das Set in limitierter Auflage zum gleichen Preis mit Gold Finish erwerben. www.komperdellgolf.com

mIzuno

Ursprünglich nur in Japan erhältlich, gibt es die JPX-Serie mit der 800 Reihe jetzt auch weltweit. Hauptkriterium ist die «Balanced Performance». Damit ist das perfekte Zusammenspiel von viel Gefühl im Treffmoment, Kontrolle, Fehlertoleranz, Länge und ansprechender Optik gemeint. Für optimale Energieübertragung auf den Ball und damit maximale Schlaglänge verwendet man die Hot Metal-Technologie. Da sich das Modell sollen Fehlertoleranz und Spielkomfort mit denen von reinen Komfortschlägern vergleichbar sein. Der weiterentwickelte ARMRQ-Graphitschaft soll für mehr Präzision der Schläge sorgen. Preis: Mit 2**-ARMRQ-Graphitschaft 5445.– CHF für 4-11, AW, SW. www.honmagolf.co.jp

Das Top-Modell der drei Razr-Modelle ist das Razr X Forged-Set mit 30 Prozent enger nebeneinander liegenden Rillen. Der geschmiedete 1020-Karbonstahl bietet ein angenehm weiches Schlaggefühl sowie ein weiches Gefühl im Treffmoment. Trotz schlanker Form liefert das Modell höchste Präzision mit allen Schlägern.

KompERdELL

Leicht zu spielen und besonders Fehler verzeihend ist laut Hersteller das Modell EQT. Zudem haben die Clubs der Österreicher einen grossen Sweetspot und einen Undercut-Channel mit einem ausgeprägten Perimeter Weighting auch durch eine hohe Fehlertoleranz auszeichnet, sind Spieler mit höheren Handicaps die Hauptzielgruppe. Wer besser spielt, aber auf keines der Kriterien verzichten will, sollte zum JPX 800 Pro greifen, das mit etwas schlankeren, geschmiedeten Köpfen angeboten wird. Preis: ab 125.– CHF/Stück (Stahl), ab 162.– CHF/St. (Graphit). Sportlich ambitionierte Golfer, die weiterkommen wollen, sollten das MP 53 in Augenschein nehmen. Ein Pocket Cavity auf der Schlägerrückseite ermöglicht eine neue strategische Gewichtsverteilung. Es verbessert die Fehlertoleranz der geschmiedeten Eisen, ohne dass Kontrolle, Schlagvielfalt und Gefühl im Treffmoment darunter leiden. Mit Dynamic Gold Stahlschaft kostet jedes Eisen 199.– CHF. www.mizuno.eu nIKE

Die VR Pro-Serie geht mit drei Versionen an den Start. Sie heissen VR Pro Blade, VR Pro Combo und VR Pro Cavity. Alle drei Modelle sind Weiterentwicklungen ihrer Vorgänger, die in Details verändert wurden, um die Spielbarkeit zu verbessern und die Fehlertoleranz zu erhöhen. Die Versionen Combo und Blade sind geschmiedet, während der Game Improvement-Satz VR Pro Cavity gegossen ist. Neu ist, dass die Rillen der geschmiedeten Eisen über einen dreistufigen Prozess in die

Schlagfläche kommen. Dadurch verbessert sich die Performance und die Distanzkontrolle. Drei Sets, die alle Handicap-Klassen und Spielstärken abdecken. Preise für 4-PW zwischen 949.– CHF und 1249.– CHF. www.nikegolf.com pRECEpt

Bewährtes bietet die MS-X-Serie. Die Köpfe sind aus weichem Softsteel und haben ein progressives Offset. Zusammen mit dem Pocket Cavity vergrössert es den Sweetspot. Die «Weight Fangs» im Schlägerrücken sind Blickfang und unterstützen eine optimierte Gewichtsverteilung, die es ermöglicht, den Ball mühelos in die Luft zu bekommen. Es gibt die Eisen 5-SW mit einem High Performance Modulus Graphitschaft für Damen und Herren, die besonderen Wert auf ein leicht zu spielendes Modell legen (Flex L, A und R). Preis: 560 Euro. www.preceptgolf.de pInG

Die K15-Serie wurde speziell für Spieler entwickelt, die den Ball gerader und mit einer hohen, tragenden Flugbahn schlagen wollen. Erstmals gibt es von Ping bei den Eisen eine Eisen/Hybrid-Kombination. Zur Auswahl stehen vier Wedges, Eisen 5 bis 9, sowie die Hybrids 3 bis 6. So kann sich jeder Spieler seinen eigenen Satz zusammenstellen und selbst entscheiden, ab welchem Schläger (5 oder 6) er Hybrids zum Einsatz bringt. Eisen und Hybridschläger sind so aufeinander abgestimmt, dass keine Lücken in der Schlaglänge entstehen. Im grossen gegossenen Kopf der Eisen befindet sich eine Schlagfläche aus Titanium. Dank der breiten Sohle verbessern sich die Gewichtsverteilung und der Bodenkontakt im Treffmoment, sodass auch dünn getroffene Bälle eine hohe Flugbahn erreichen können. Preis: 180.– CHF/St. (Stahl), 205.– CHF/St. (Graphit).

Trainieren nach

Infos unter 079 797 12 12

Mit den Anser-Eisen läutet Ping eine neue Ära ein, denn bisher stellte man nur gegossene Schläger her. Das neue Modell ist das erste geschmiedete Eisenset. Novum des Sets ist ein Hohlraum in der Sohle. Das dabei eingesparte Gewicht konnte gewinnbringend im Cavity verteilt werden. Die Sohle besteht aus Tungsten und ermöglicht eine präzisere Platzierung des Schwerpunkts. Damit generiert der Ball eine höhere Flugbahn als mit anderen geschmiedeten Eisen. Eine echte Alternative zu den bewährten Ping-Modellen für Spieler mit Handicaps zwischen 0 und 18. Preis: 255.–CHF/St. mit Stahlschaft. www.pinggolf.com tAyLoRmAdE

Schwarz-Grau sind die Köpfe der Burner SuperFast 2.0-Eisen. Das sieht cool aus, soll haltbar sein und vor unerwünschten Reflexionen schützen. Jedes Eisen des Sets hat eine individuelle Gewichtsverteilung, die sich

The

positiv auf den Ballflug auswirkt. Die Dicke der Schlagfläche ändert sich ebenfalls von Schläger zu Schläger. So lässt sich mit den langen Eisen eine höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit und somit mehr Länge erreichen, mit den kurzen Eisen gibt es dafür mehr Kontrolle und Gefühl. Die breite Sohle und die breite Topline wirken sich positiv auf die Spielbarkeit aus. Immer eine Empfehlung für Spieler, die auf Technologie stehen und auf Komfort Wert legen. Preis: Acht Eisen mit Stahlschaft 1099 CHF, mit Graphitschaft 1399 CHF Es stehen fünf Schaft-Flexe zur Verfügung.

Die Sätze TPMB, TPMC und TPCB sind Nachfolger der R9-Eisen und ausnahmslos für versierte Golfer entwickelt, die Schläger mit nahezu keiner Fehlertoleranz beherrschen. Alle Sets haben eine kompakte, solide Bauart mit dünner Sohle, dünner Topline, einem hohen Schwerpunkt und sehr wenig Offset. Gefühl und Manövrierbarkeit des Balls lagen den Ingenieuren bei der Entwicklung besonders am Herzen. Während die Versionen MB und MC geschmiedet sind, hat das Modell CB einen gegossenen Kopf mit einer geschmiedeten Schlagfläche. Preis für jeweils acht Eisen ab 1149.– CHF. www.taylormadegolf.com

This article is from: