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Weitere unvergessliche MoM ente i M proFigolF
von augusta bis crans-Montana
Severiano BalleSteroS/ Canon european MaSterS/ CranS-Montana 1993
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Dank einer glänzenden Runde war Severiano Ballesteros am vierten Tag des European Masters in Crans-Montana plötzlich wieder Sieganwärter. Doch der für breite Streuung mit dem Driver bekannte Spanier verzog den Ball vom 18. und letzten Tee weit nach rechts. Die Kugel lag hinter der Schwimmbadmauer und den Weg zum Green verstellte eine Baumgruppe. Jeder andere hätte resigniert, den Ball auf das Fairway zurückgespielt und einen Bogey in Kauf genommen. Nicht so Ballesteros: Der Befreiungskünstler zirkelte den Ball durch eine winzige Lücke im Geäst der Bäume. Dank Drall beschrieb der Ball einen Bogen und kam am Rand des Greens zur Ruhe. Dank dem Einlochen aus 15 Metern rettete Ballesteros das Par und wartete auf die Führenden. Letztlich belegte er zusammen mit dem Landsmann Miguel Ángel Jiménez Platz zwei, besiegt um einen Schlag vom Briten Barry Lane. Heute ist der Zauberschlag mit einer Inschrift auf einem Gedenkstein an der Schwimmbadmauer verewigt.
Jean van de velde/BritiSh open/CarnouStie 1999
Die Bilder tauchen deutlich auf vor dem geistigen Auge: Der Franzose Jean Van de Velde steht mit nackten Füssen und hochgekrempelten Hosenbeinen im fast knietiefen Wasser des Barry Burn in Carnoustie. Er hatte es 1999 dort in der Hand, die Open zu gewinnen. Er brauchte nur einen Double-Bogey am letzten Loch zum grössten Triumph seiner Karriere. Allein, die Nerven spielten nicht mit, die Angst vor dem Sieg umso mehr. Mit dem Drive ab Tee hatte er noch Glück, dass der Ball zwar im Bett des eingangs erwähn- ten Baches landete, doch von dort wieder auf die Spielbahn zurückhüpfte. Aber kurz vor dem Green überquerte das gleiche Wasserhindernis die Spielbahn abermals und verschlang diesmal die Kugel Van de Veldes beim Approach. Den Ball aus dem Wasser zu schlagen, erwies sich als unmöglich. Droppen mit Strafpunkt blieb als einziger Ausweg. Schliesslich landete der Ball noch im Bunker vor dem Green. Es resultierte ein Triple-Bogey, was ein Stechen mit Paul Lawrie und Justin Leonard aus den USA bedeutete, für welches Van de Velde keine Nerven mehr hatte. Er musste den Sieg dem Schotten überlassen, der das Tagespensum zehn Schläge hinter ihm in Angriff genommen hatte. Van de Velde verlor nicht nur das Turnier, sondern vergab auch eine glänzende Chance auf einen Karriereknick im positiven Sinne.
ernie elS/BritiSh open/ royal troon 2004
Die Fahne flatterte, der Flaggenstock bog sich im Wind, der kräftig vom Firth of Clyde her über den höchsten Punkt der Anlage von Royal Troon blies. Ernie Els stand am Abschlag von Hole 8. Das Par-3 war kurz, aber tückisch. Der Ball überquerte ein kleines Tal und das winzige Grün lag erhöht und ausgestellt inmitten von fünf grossen und tiefen Bunkern. Auf der «Postage Stamp» spielten sich schon zahlreiche Dramen ab, wurden Triple-Bogeys und schlimmere Scores www.jaermann-stuebi.com notiert. Wegen des Windes riet der Caddie dem Südafrikaner statt Eisen 9 ein Wedge zur Hand zu nehmen. Selbst damit schlug Els den Ball knapp zu weit – wie es schien. Doch dank günstigem Aufprallwinkel und Backspin hüpfte die Kugel zurück und kullerte zum Hole-in-one ins Loch. Els strahlte und schwank seine Mütze in Richtung der jubelnden Zuschauermenge. Später auf der ersten Runde der Open von 2004 vergab er noch zwei, drei Schläge leichtsinnig, manövrierte sich aber gleichwohl in eine günstige Ausgangslage für den weiteren Turnierverlauf. Am letzten Tag unterlag Mitfavorit Els im Play-off über vier Holes dem Aussenseiter Todd Hamilton.

Seit 600 Jahren wird auf dem Old Course von St Andrews Links Golf gespielt. Unzählige Innovationen sind auf diesen grossartigen Fairways entstanden und haben das Spiel bis heute geprägt. Jaermann & Stübi ist der offizielle Zeitnehmer von St Andrews Links und rüstet die Heimstätte des Golfs mit Uhren aus. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, nach Schottland zu reisen, um die offi zielle Abschlagszeit abzulesen. Ein Blick auf das Handgelenk genügt, wo eine Jaermann & Stübi Ihnen präzise die Zeit und einiges mehr anzeigt: die gespielte Zeit auf einer Golfrunde, eine zweite Zeitzone und die Scorekarte des Old Course im verschliessbaren Boden, welcher auch einen Blick auf das mechanische Werk erlaubt. Alles durch einen patentierten Shock-Absorber geschützt.


Sergio garCia/BritiSh open/ CarnouStie 2007
Der Platz von Carnoustie, «Biest» genannt, fand auch 2007 sein Opfer. Der Leader nach dem ersten, zweiten und dritten Tag, der Spanier Sergio Garcia, spielte fehlerhaft. Padraig

Harrington rückte ihm zusehends näher. Am 14. Loch glückte dem Iren ein Eagle, womit er die Führung übernahm. Aber wie 1999 wurde Barry Burn zum Schreckgespenst. Gleich zweimal versenkte Harrington den Ball im heimtückischen Wasserhindernis. Wegen des DoubleBogeys des Leaders standen Garcias Chancen auf seinen ersten Majors-Titel wieder gut. Aber der Spanier verzog den Approach in einen Bunker. Nicht weiter schlimm, denn mit einem 2,5-m- helen alfredSSon/evian MaSterS/evian 2008
Putt gehörte ihm der Erfolg. Doch die Kugel tanzte auf dem Lochrand und entfernte sich in einem rechten Winkel wieder. Im Stechen über vier Spielbahnen zeigte Garcia schon am ersten Zusatzloch Nerven, geriet um zwei Schläge in Rückstand. Diesmal verwaltete der Widersacher seinen Vorsprung mit Geschick.

Wird ein Turnier im Stechen entschieden, ist Dramatik Programm, Höchstspannung garantiert. Kommt es beim Evian Masters, dem für die Ladies European Tour und die Tour der amerikanischen Ladies Professional Golf Association zählenden Turnier auf dem Parcours in der Parklandschaft über dem Lac Léman zu einem Play-off, wird das 18. Loch so oft gespielt bis die Entscheidung fällt. Es ist ein Par 5, dessen Grün geschützt ist durch einen von dichtem Buschwerk und Blumenrabatten gesäumten Bach, Bäume und etliche Bunker. Spielerinnen mit langem Drive greifen das Grün mit dem zweiten Schlag an, andere legen vor und versuchen den Ball mit Chip möglichst nah an die Fahne zu legen. So geschah es auch im Stechen von 2008 zwischen der Koreanerin Na Yeon Choi und der Schwedin Helen Alfredsson. Beide riskierten den direkten Approach, beide spielten Birdie – und nochmals Birdie. Und auch ein drittes Mal; aber diesmal nur die Skandinavierin, die ihren Putt aus anderthalb Metern versenkte, derweil Choi aus zwei Metern vergab, wodurch Alfredsson in Evian zum dritten Mal den Sieg davontrug.
Julien CléMent/oMega european MaSterS/CranSMontana 2008
Freud und Leid lagen bei Julien Clément nahe beisammen nach der letzten Runde beim Omega European Masters in Crans-Montana. Auf solidem toM WatSon/BritiSh open/ turnBerry 2009




Niveau bewies er während vier Tagen Konstanz und erreichte den 3. Platz hinter dem Franzosen Jean-François Lucquin und dem im Stechen geschlagenen Rory McIlroy. Es war die beste Klassierung eines Schweizers beim Heimturnier auf der PGA European Tour. Aber der Genfer trauerte auch einigen verpassten Chancen nach, zum Beispiel einer zum Eagle auf der 9. Spielbahn, aus der letztlich nur ein Par wurde. Bedauerlich, dass an den letzten drei Holes stets nur ein paar wenige Millimeter zum ganz grossen Erfolg fehlten. Ein paar Millimeter zu kurz, zu weit links oder rechts. Wären all diese Putts gefallen, hätte Clément mit dem Turniersieg die Weiche für eine (bis 2010) eher sorgenfreie Zukunft auf der PGA European Tour gestellt, statt zur Knochenarbeit auf der Challenge Tour zurückzukehren.
Unbeschreibliche Dramatik im Finale der Open 2009 in Turnberry. Geschürt noch durch den Umstand, dass der fast 60-jährige Tom Watson der mit Abstand älteste Majors-Sieger werden konnte. Alleine in Front liegend, brauchte der Amerikaner die letzte Spielbahn nur nach Platzstandard mit einer Vier zu beenden. Aber der Approach geriet zu lang. Schliesslich vergab der Mann, der sich teils mit Einlochen aus zehn und mehr Metern an der Spitze gehalten hatte, den Zwei-Meter-Putt aus dem Vorgrün. Und das Zitterhändchen blieb dem überraschenden Senior auch im Stechen treu, das er gegen seinen jüngeren Landsmann Stewart Cink verlor.


Colin MontgoMerie/BritiSh open/royal troon 1997
Wenn andere Familien in ihren jährlichen Badeurlaub fuhren und Colin Montgomerie seine Golfsachen für eine weitere British Open schnüren musste, passierten merkwürdige Dinge mit Europas zigfacher Nummer 1. Sein ohnehin schon gequälter Gesichtsausdruck bekam dann noch einen Hauch mehr von jenem Unheil versprechenden Bogeygrau. Und auf dem Golfplatz fingen die Bälle an, überall hinzulaufen – nur nicht ins Ziel. Es schien fast so, als wären überirdische Kräfte im Spiel. Als würden in jedem Juli Aliens im Garten der Montgomeries landen und pünktlich zur ältesten Meisterschaft der Welt den alten «Monty» auf eine Spritztour ins All mitnehmen und ein geklontes Abziehbild des unwirschen Schotten zurücklassen – eines ohne jegliche Linkskurs-Kenntnisse. Eines, das zum Scheitern bestimmt war.

So auch bei der Open in Royal Troon 1997, auf einem Platz, den man getrost als sein «Zuhause» bezeichnen konnte. Hier stand an der South Beach – ein gutes Eisen 7 vom Clubhaus entfernt – «Montys» Elternhaus. Hier war sein Vater James der alles beherrschende Clubsekretär. Hier gehörte Bruder Douglas zum Clubkomitee. Jeder Dünenhalm, jeder Sandhügel, jede Bunkerkante waren ihm bekannt. Wenn nicht hier, wo dann, sollte der damals 34-Jährige endlich seine erste «Claret Jug» gewinnen? In den Wochen zuvor hatte er das beste Golf seines Lebens gespielt. Eine 62er Runde hatte ihm den Sieg bei der Irish Open beschert, der zehnte Platz in Loch Lomond in der Folgewoche seinen Siegeshunger nicht zu früh gestillt. In seinen Träumen sah sich «Monty» schon das 18. Fairway heraufschreiten Richtung Clubhaus, wo sein stolzer Vater auf ihn wartete. Doch es sollte wieder einmal ganz anders kommen. Wieder blieb Monty unter seinen Möglichkeiten, schlurfte speziell am ersten Tag (76 Schläge) wie ein orientierungsloser Amateur über den Platz, den er doch eigentlich selbst im Schlaf fehlerfrei spielen konnte. Doch Troon’s «Sohn» musste zusehen wie ein 25-jähriger Amerikaner namens Justin Leonard die Open gewann. James Montgomerie ging einen Monat später in Rente – ohne einen Majorsieg seines Sohnes feiern zu können.
tiger WoodS/uS MaSterS/ auguSta 1997
Das Eldrick «Tiger» Woods einmal ein ganz Grosser im Profigolf werden würde, war allen Experten längst klar. Dreimal in Folge hatte er die US Amateur Championship gewonnen, war seit acht Monaten Profi und hatte es auf der US PGA Tour bereits auf drei Siege gebracht. Woods, das Wunderkind also. Einer wie Wolfgang Amadeus Mozart. Doch dass das farbige Ausnahmetalent