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Wenn Magie ins s piel koMMt!
Faszination spitzengolF
Was ist es, was am Golfsport so fasziniert? Weshalb erfreuen sich die bedeutenden Touren derart grosser Beliebtheit beim Publikum? Sind es die Mythen, die Zauberschläge und Schicksale, die mit den grössten golferischen Events verbunden sind und immer wieder aufs Neue faszinieren? Golf Suisse lässt einige unvergessene Momente im Profigolf der letzten 20 Jahre Revue passieren. Erzählt von zwei Zeitzeugen, die sie hautnah miterlebt haben.
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Die «Stars» kommen und gehen. Aber «Theee Open», das US-Masters, die US-Open, die Mythen und die Moritaten bleiben bestehen. Für immer und ewig. Es ist demnach wohl einerseits die Bewunderung für die Leichtigkeit, mit welcher die weltbesten Professionals die kleine Kugel aus allen Lagen schlagen, der Respekt vor deren Können – zumal im Vergleich mit dem eigenen Abmühen, den Ball in Richtung Grün zu befördern – der Golffans weltweit in ihren Bann zieht. Es sind aber auch die besonderen, die unvorhersehbaren Dramen, manchmal Zauberschläge, die am Spitzensport faszinieren, den Ausgang bedeutender Events prägen und im Gedächtnis der Zuschauer und Fans haften bleiben – über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Speziell im Golf, einem Sport, der von spektakulären Situationen lebt. Situationen, die jeden Golfprofi, wie auch – und das ist ein weiteres Phänomen im Golfsport – jeden Golfamateur irgendwann einmal auf die eine oder andere Art und Weise ereilen und der daran entweder wächst oder zerbricht.
Sam Snead, der im Laufe seiner Karriere insgesamt 185 Turniere gewinnen sollte, lernte seine Lektion gleich zu Beginn seiner Profilaufbahn. Sie bildete den Grundstein für seine spätere legendäre Abgeklärtheit, «Coolness», mit welcher der Amerikaner in den entscheidenden Momenten bei wichtigen Turnieren auftrumpfte. «Mein erstes Turnier fand in Hershey, Pennsylvania statt», schrieb Snead in seinen Erinnerungen «The Game I Love». «Ich fuhr zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Zug. Aber schliesslich kam ich doch irgendwie an und ging mit meiner abgewetzten, alten Golftasche, in der sich lediglich acht Schläger befanden, auf die Driving Range. Dann schloss ich mich auf dem ersten Abschlag einer Gruppe von Pros für eine Übungsrunde an. Unter ihnen befand sich ein sehr netter Spieler, der sich später als George Fazio (Onkel von Tom Fazio, dem bekannten Golfplatzarchitekten) vorstellte. Er sagte mir, dass es sich bei dem ersten Loch um ein 345 Yards langes Par 4 handeln würde und dass es am besten sei, den Ball einfach nur geradeaus zu schlagen. Drei Augenpaare waren auf mich gerichtet, die mich zu durchbohren schienen. Mein Abschlag war eine einzige Katastrophe: Der Ball flog weit nach rechts in eine unspielbare Lage. Ich schlug noch einmal ab – mit dem gleichen Resultat. Den dritten toppte ich so stark, dass er lediglich ein paar Meter nach vorn