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Athleten schwingen anders

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Paulvs.Nick1up

Paulvs.Nick1up

Über die letzten 20 Jahre betrachtet, hat sich der Golfschwung sehr stark verändert. Nicht zuletzt dank audiovisueller Unterstützung können wir das auch gut analysieren. Hinter dieser Entwicklung steht vor allem die weitaus bessere körperliche Vorbereitung der Spieler. Es sind mittlerweile Athleten, die gelernt haben ihre Muskeln einzusetzen – was nicht zuletzt zu noch mehr Abstand zwischen den Pros und den Amateuren geführt hat.

Dimitri Bieri ist heute Headpro in Vuissens, doch er hat Jahre als Spieler in der Challenge Tour verbracht; er weiss also, wovon er spricht: «Es ist klar ersichtlich, dass der Golfschwung von der Möglichkeit des Trainings mit Video profitiert hat. Zwischen dem Beginn des Backswings und dem Treffmoment verstreicht rund eine Sekunde. Das ist sehr wenig Zeit; es ist also grundsätzlich nicht einfach, sich eine klare Vorstellung von diesem Bewegungsablauf zu machen. Da ist das menschliche Auge überfordert, vor allem, wenn man weiss, dass die entscheidende Phase im Downswing nur eine Zehntelsekunde in Anspruch nimmt». In Europa haben die schwedischen Playing Pros in den 80er Jahren als erste gezeigt, was ein moderner Golfschwung ist. Sie haben aus einer stabileren Beinposition heraus gearbeitet und vor allem aus dem Oberkörper geschwungen; so konnten sie den Ball direkter attackieren. «Das bedeutete mehr Kontrolle, aber weniger Einfluss der Lage des Balles zum Beispiel, weil der Clubhead steiler von oben auf den Ball herunter schwingt. So hat es weniger Gras zwischen Clubface und Ball als bei einem flacheren Schwungpfad».

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Früher: Hüfte rotieren mit dem Oberkörper, linke Ferse hebt ab. Der Golfclub geht bis in die Horizontale (oder auch darüber, wie bei Daly oder Mickelson).

Heute: linke Ferse belibt am Boden verankert, im Unterkörper wird eine hohe Spannung aufgebaut. Die Schultern sind voll gedreht, aber der Club wird kompakter am Körper gehalten und geht nicht bis in die Horizontale.

Früher: Finish mit hoher Belastung der Wirbelsäule!

Heute: aufrechtere Position in einem kompakten Finish mit einer weniger belasteten Wirbelsäule, was besser ist für die Langzeitpersketiven im Golfspiel und im Leben generell.

Anders Forsbrand, der Sieger des Swiss Open 1987, ist dafür ein ebenso gutes Beispiel wie Per-Ulrik Johannson. Aber auch Nick Faldo merkte nach den ersten Jahren seiner Karriere, dass er einen leistungsfähigeren Schwung brauchte, und er investierte Mitte 80-er Jahre viel Zeit ins Umbauen seines Schwunges. Bald darauf war er die Nummer 1 der Welt. Heute ist sicherlich Tiger Woods das beste Beispiel: zuerst Butch Harmon, anschliessend Hank Haney haben seinen extrem athletischen Schwung mitgestaltet.

Die grossen Muskeln

Die Bestrebungen gingen dahin, einen Schwung zu entwickeln, der in allen Situationen des Spiels (Lie des Balles, Wind, Stress usw.) die bestmöglichen Resultate lieferte, und der gleichzeitig aber auch einfach zu repetieren war.

Dimitri Bieri dazu: «Die Verantwortung für den Schwung wird fast ausschliesslich von den grossen Muskeln übernommen, während die Arme und Hände passiv bleiben und das Feeling keine Rolle mehr spielt. Natürlich haben die Spieler auch früher tiefe Scores erreicht – aber vielleicht weniger regelmässig als heute. Heute gibt es auch viel mehr Spieler, die für einen Sieg in Frage kommen. Wer hätte denn schon einen müden Dollar auf Lucquin als Sieger in Crans-Montana gewettet?»

Im Schnitt verfügen die Playing Pros heute also über eine deutlich bessere Technik als noch vor 20 Jahren, und die ausgefallenen Schwünge sind eher rar geworden. Zu nennen wären da Jim Furyk, Miguel Angel Jimenez, Colin Montgomerie oder auch John Daly. Ihre Swings sind kompetitiv, weil sie intensiv trainieren und exzellente

Wettkämpfer sind. «Der Bewegungsablauf ist sehr athletisch geworden», fährt Bieri weiter. «Die Spieler haben viel mehr Kraft in den Oberschenkeln, in der Rumpfmuskulatur – Bauch- und Rückenmusklen – und in den Oberarmen. Dazu sind sie ausdauernder und stehen die Turnierbelastung besser durch. Stretching spielt eine grosse Rolle, weil die Stabilität im Unterkörper und die starke Rotation des Oberkörpers viel Flexibilität im Lendenbereich verlangen. Das ist auch wichtig für die Verletzungsprophylaxe».

Wenn man über Flexibilität spricht, dann denkt man unwillkürlich auch an Phil Mickelson, der quasi auf jedem Abschlag Stretching-Übungen macht und aussagt, er sei deswegen in den letzten Jahren ein paar Zentimeter grösser geworden!

Fitness

«Nur noch etwa 70% des Trainings hat mit der Technik zu tun, der Rest ist Fitness. Auch die Grundelemente des Swings haben sich geändert: der Griff ist etwas fester, der Stand etwas breiter, und der Spieler ist etwas mehr nach vorne über den Ball geneigt. Die Wirbelsäule ist so gestreckt wie möglich (kein krummer Rücken). Noch immer aber geht es natürlich darum, den Club square und mit möglichst viel Geschwindigkeit an den Ball zu bringen». Dimitri Bieri macht aber auch negative Veränderungen aus: «Die Spieler haben gegenüber früher viel weniger Shots im Bag. Der Ball wird weniger manövriert; man macht eigentlich immer nur den gleichen Schlag. Dazu haben auch die Fortschritte beim Material beigetragen. Die Bälle fliegen auf höheren Flugkurven, so dass die Greens viel direkter angespielt werden können; die Bälle nehmen so viel Backspin an, dass sie nahezu überall auf

Michael Campbell: im Backswing ist erkennbar, wie stark er sich über den Ball beugt, um diesen steil anschwingen zu können.

Severiano Ballesteros hatte als junger Spieler (70-er Jahre) eine extreme Reverse-C-Position, kämpft aber heute mit grossen Rückenproblemen.

Peter Hedblom hat sehr wenig Rotation in den Hüften, aber sein Rücken zeigt trotzdem Richtung Ziel maximale Torsion im Lendenbereich.

Emanuele Canonica ist einSpieler mit extrem kräftigen Oberschenkeln und einem enormen Beschleunigungsvermögen.

DerElektrocaddymitdem weltweit kleinsten Packmaß den Greens zum Stoppen gebracht werden können». Einige sogenannte Shotmaker gibt es aber immer noch: Woods, Jimenez, Mickelson, Garcia, Els oder Jesper Parnevik... zufälligerweise einige der besten Spieler der Welt. «Aber die vielen Jungen, welche die Turniersiege gleich reihenweise abservieren, verfügen kaum über ein solches Repertoire. Zum Gewinnen ist das meistens auch nicht notwendig: Vollgas mit dem Driver, dann den Ball mit einem Wedge irgendwie aufs Green und versuchen, den Putt einzulochen. Erst, wenn man sie dann auf einen Links Course stellt, zeigt sich, was sie wirklich drauf haben».

Ferse hoch

Schon nur von blossem Auge lässt sich einfach feststellen, nach welcher Philosophie ein Player arbeitet. Hebt er nämlich im Rückschwung die Ferse des linken Fusses, wie das Jack Nicklaus oder auch Payne Stewart getan haben und wie es Daly noch heute tut, dann sind es eher Vertreter der alten Schule. Dieses Entlasten des linken Fusses gibt der Hüfte mehr Platz zum Rotieren; bleibt der Fuss ganz am Boden, dann kann man auch weniger weit zurückschwingen, was nicht zuletzt einen Overswing vermeidet.

Beim modernen Swing bleiben die Arme und die Hände immer vor der Körpermitte, das Gewicht wird manchmal ziemlich aggressiv aufs vordere Bein transferiert. Im Finish ist der Rücken viel aufrechter (man erinnert sich an die «Reverse-C-Position» eines Seve oder eines Johnny Miller).

Auch wegen der viel längeren Dauer der Saison sind die Spieler heute faktisch gezwungen, fit zu werden und sich fit zu halten. Manche können das Turnierspielen auch während der Winterzeit nicht lassen: sie spielen in Asien oder in Australien.

Am meisten fallen die äusserlichen Veränderungen – mehr Muskeln, eine austrainierte Erscheinung –beispielsweise bei Typen wie Camilo Villegas, Sergio Garcia, Paul Casey, Antony Kim, Michael Campbell oder auch Vijay Singh auf. Dieser hat sich, im Alter von 45 Jahren, mit einem enormen Trainingseinsatz zum Vollblutathleten gewandelt, hat nach dem Ausscheiden von Tiger Woods die Playoffs der US PGA Tour quasi total dominiert und scheint auch sein monströses Trainingspensum auf der Driving Range ausgezeichnet zu ertragen.

Auch Tiger Woods war in CransMontana! Dimitri Bieri beeindruckt von den Muskeln der Nummer der Welt!

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