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Qualität – und für alle etwas
Die neuen Eisen der führenden Hersteller von Golfclubs wurden vom Testteam von Golf Suisse kritisch unter die Lupe genommen. Wir luden Hersteller und Importeure ein, uns ein Eisen 5 und ein Pitching Wedge ihres bevorzugten Modells zur Verfügung zu stellen; von den grössten Marken wurde noch ein Alternativmodell angefordert. Kernaussage: es gibt keine schlechten Golfschläger mehr zu kaufen –wenn sich der Käufer an minimale Verhaltensregeln hält.
Der Sinn der Schlägertests in Golf Suisse ist es, die Produkte zu charakterisieren und den Lesern eine Entscheidungshilfe zu geben. Was wir nicht machen: die besten suchen und die andern in die Pfanne hauen. Hätten wir allerdings untaugliche Produkte gefunden, hätten wir reagiert. Doch das war unter den 19 getesteten Modellen glücklicherweise nicht der Fall: in den Händen des passenden Golfers sind sie alle Gold wert.
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Welcher Golfer aber passt zu welchem Eisen? Wir haben eine Empfehlung betreffend Spielstärke erarbeitet, die als Hinweis für die Zielgruppe des betreffenden Eisens zu verstehen ist. Dazu gehören aber in jedem Fall minimale Anpassungsarbeiten (Club Fitting), für welche der Pro zuständig ist. Ein Satz Eisen aus dem Gestell kaufen und meinen, jetzt seien alle Probleme gelöst – das funktioniert meistens nicht. Im Anschluss an die Eisen-Tests referiert Fitting-Guru Alain Pfister über die Konsequenzen von Clubs, die nicht zum Golfer passen.
News von der Industrie
Natürlich stellt sich die berechtigte Frage, ob Golfclubs, die vor einem Jahr das Non-Plus-Ultra gewesen sind, jetzt plötzlich nur noch zum Danebenschiessen taugen. Dazu sind zwei Dinge festzuhalten:
• Zahlreiche Modelle des Jahrgangs 2004 sind weiterhin im Verkaufsprogramm der betreffenden Marken. Weil zwei, drei, teils gar vier Modellreihen hergestellt werden, gibt es trotzdem jedes Jahr Neuigkeiten in den Programmen.
• Die grossen Unternehmen beschäftigen sowohl Ingenieure als auch Marketingfachleute, und die wollen nicht untätig herumsitzen. Nicht alles, was «neu» ist, ist auch wirklich neu.
Doch es gibt viel Neues auf die Saison 2005. So hat Marktleader Callaway mit dem Fusion Iron ein Gerät vorgestellt, das auf den ersten Blick eher ungewöhnlich aussieht, im Test aber hervorragend funktioniert hat und sogar von Playing Pros auf der Tour gespielt wird. Auch Konkurrent Nummer 1, Taylor Made, hat sein Eisenprogramm überarbeitet und mit dem rac OS ein hervorra- gend abgestimmtes Modell für die Einsteigerstufe lanciert, mit welchem sich aber auch gute Golfer wohl fühlen.
Ähnlich phänomenal wurde das 3100 von Cobra aufgenommen, oder auch die beiden Modelle von Wilson Staff. Die zur Acushnet–Gruppe gehörende Marke Cobra hat sich ganz der guten Spielbarkeit der Clubs verschrieben und zieht dieses Programm konsequent durch; Partnermarke Titleist hat seine beiden letztes Jahr neu gelaunchten Eisen unverändert belassen. Wilson will das Logo Wilson Staff neu positionieren und hat das gesamte Schlägerprogramm neu strukturiert. Formschöne Blades und ein sehr taugliches Mid-Range-Eisen lassen auf einen guten Start hoffen. Aber auch einige kleinere Marken haben überraschende Neuigkeiten präsentiert. Leider merkt die Presse den Unterschied zwischen den grossen Firmen (mit einer Presseabteilung) und den kleinen Marken deutlich: von den einen haben wir Informationen im Überfluss, von den andern ist auch bei mehrmaligem Nachhaken kaum etwas zu erfahren. Deshalb wissen wir von den «Kleinen» nicht immer so viel zu berichten wie von den Grossen. Alle 19 getesteten Eisen stellen wir nun aber auf den folgenden Seiten vor. Wir hatten ausschliesslich Standard-Spezifikationen mit den serienmässig zum Modell empfohlenen Schäften zum Test. Über die unterschiedlichen Ausrüstungsvarianten der verschiedenen Hersteller können wir uns genauso wenig äussern wie über die Preise der Schläger. Zum ersten Punkt sind in gut informierten Proshops alle notwendigen Informationen erhältlich – und zum zweiten Punkt ebenfalls. Das Testteam setzte sich wie üblich zusammen aus den Pros Jean Jacques Blatti und Alain Pfister sowie aus Redaktor Jacques Houriet. Gesamtorganisation: Urs Bretscher.
Spezifikationen der getesteten Eisen
Legende zu den «Thermometern», welche die Empfehlung für die Zielgruppen zumAusdruck bringen:
1 über 5 bis 10 gleich Beginner über ambitionierte Amateure bis zum Pro.
Callaway Big Bertha Fusion

Mit seinem schockabsorbierenden Elastomer-Insert gewöhnungsbedürftig im Look, aber ausgezeichnet funktionierend, mit einem angenehmen Touch und präzisem Ballflug.Wird sogar auf der Tour gespielt.
Callaway X-18 Pro Series
Vom Konzept her das Topmodell von Callaway, das sich an den ehrgeizigen Golfer wendet. Ist aber überhaupt kein extremer Club, sehr guter Touch, ausgewogen. Für den Amateur mit Graphitschäften anstatt mit Stahlschäften empfohlen.

«Patented Hosel Design» soll dieses Eisen im Treffmoment zusätzlich stabilisiren. In jedem Fall aber ein sehr leicht zu spielendes, sehr ausgewogenes Eisen aus dem Designstudio von Arnold Palmer.
Ein sehr klassisches aussehendes Eisen, das einen grossen Sweetspot und viel Masse im Perimeter hat. In einer ebenfalls erhältlichen Offset-Version unterstützt es den Golfer, der die Tendenz hat, den Ball mit offenem Clubface zu treffen.





Cleveland Launcher
Gedacht für den Einsteiger und als Abrundung des Eisenprogramms von Cleveland. Leicht zu spielen, gefällig imDesign – ein richter Game Improvement Club.
Cobra 3100 I/H
Leicht zu beherrschen, grosses Clubface und passender Graphitschaft von Aldila. Passt gut in die lange Reihe von Cobra-Eisen, die sehr leicht zu spielen sind und sich an den Clubgolfer wenden.
Kasco Inspire
Eisen für den mittleren Handicapper, der Power am Ball, aber auch Fehlertoleranz wünscht. Dank eines leistungsfähigen Schafts mit tiefem Kickpoint hoher, langer Ballflug bei solidem Kontakt.
Komperdell-Clubs werden von österreichischen Playing Pros auf der Tour gespielt; das TS-09 eignet sich jedoch eher für mittlere Amateure. Es ist sehr komfortabel, leicht zu spielen und hat einen grossen Sweetspot. Zielgruppengerecht also.

Gedacht als Club für mittlere Könnensstufen, eignet sich aber auch für gute Golfer, die den Ball manövrieren wollen. Hat mehr Grooves (Linien imClubface) bei den kurzen Eisen – für mehr Spin –und weniger Linien bei den langen Eisen – für mehr Roll nach der Landung.

