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Frühling: jetzt müssen die Schwünge sitzen

Die Turniersaison 2005 läuft auf Hochtouren, die ersten Handicap-Veränderungen sind geschehen und die ersten Zweifel aufgetaucht. Tut es das Material noch? Es ist die Frage aller Fragen im Golf: spiele ich mit den richtigen Clubs? Weil weder das Spiel selber noch die Materialfrage nach den Grundsätzen einer exakten Wissenschaft abgeht, wird kein Golfer jemals wissen, ob er mit den besten aller Clubs spielt. Aber er kann wissen, dass er mit sehr guten Clubs spielt. Den besten für ihn.

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Tatsache ist: wer mit den zu seinem Schwung passenden Schlägern antritt, der wird den Ball besser treffen als mit Clubs, die nicht zu seinem Schwung passen. Die Golf Suisse-Redaktion hat in den letzten Monaten einiges unternommen, um unseren Lesern zu besserem Spiel zu verhelfen. Wer unsere Technik-Tips befolgt, wird mit Sicherheit profitieren. Allerdings gibt es den Tip, der auf einen Schlag alle Probleme löst, immer noch nicht. Der beste Ratschlag ist deshalb immer noch «viel trainieren» und ab und zu den Pro aufsuchen. Das Märchen vom SelfmadeGolfer, der zeitlebens nie einen Lehrer gehabt hat und trotzdem Weltklasse geworden ist, das glauben Sie am besten ganz einfach nicht. In der vorliegenden Ausgabe ergänzen wir die Vorstellung der neuen Eisen mit Hinweisen unseres Custom-Fitting-Experten; er erklärt, was für Folgen falsch zusammengestellte Komponenten haben können. Sollten Sie also Ihren typischen Ballflug im Verdacht haben, das Ergebnis von nicht zu Ihnen passenden Golfclubs zu sein, dann wird es Zeit, an eine Neuerwerbung zu denken. Die Serie mit Fitting-Guru Alain Pfister wird sich im Übrigen über mehrere Ausgaben erstrecken. Aber auch das Gegenteil ist denkbar: ein Golfer, eine Golferin ist glücklich mit ihrem Material, weil die Bälle dorthin fliegen, wo sie hingehören. Auf die Fairways und die Greens nämlich. In diesem Falle ist es sicherlich am gescheitesten, bei der gegenwärtigen Ausrüstung zu bleiben. Sie werden in den Beiträgen in dieser und in den folgenden Ausgaben auch sehen, wie sehr die Golfschläger und das Custom Fitting mit der Schwungtechnik zusammenhängen. Sich mit diesen Themen zu beschäftigen, ist faszinierend und verhilft zu einem vertieften Verständnis des Spiels. Doch bei aller Wissenschaftlichkeit bleiben die Ausrüstungsfragen subjektiv und unexakt. Die emotionalen Anteile sollten nicht unterschätzt werden; am besten ist man beraten, wenn man sich dazu bekennt, auf sein Gefühl zu hören. Mit Golfschlägern, die einem auch gefallen, wird man auf die Dauer wohl besser spielen als mit einem als hässlich empfundenen Modell. Golf ist ein Spiel, und der spielende Mensch ist in einem emotionalen Status; er ist kein Roboter. Also gehören die Gefühlsregungen dazu – sogar wenn das bedeutet, sich dieses oder jenes neue Eisen reinzuziehen, obschon man «eigentlich» zufrieden wäre mit dem gegenwärtigen Sportgerät.

Im Sektor «Tests» lesen Sie in dieser Ausgabe vieles über Eisen und Putter; für die nächste Ausgabe werden wir uns mit den Hybrid-Clubs beschäftigen – den Utility Clubs für alle Situationen.

■ Urs Bretscher, Chefredaktor

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