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Veranstaltungen

Susch GR

«Hannah Villiger: Amaze Me», Ausstellung, bis So, 2. Juli, Mi bis So, 11 bis 17 Uhr, Muzeum Susch, Surpunt 78, 7542 Susch. muzeumsusch.ch

Basel / Münchenstein

«Anne Duk Hee Jordan –I must alter myself into a life-form which can exist on this planet», Ausstellung, bis So, 19. März, Mi bis So, 12 bis 18 Uhr (Mi bis Fr jeweils 12 bis 13 Uhr freier Eintritt); Haus der Elektronischen Künste HEK, Freilager-Platz 9. hek.ch ein Atelier für nachhaltige Szenografie betreiben). Es wurden Wände von kurzen Messeauftritten eines Internetgiganten übernommen und neu verbaut, IT- und AV-Hardware leiht sich das Museum aus oder verwendet ältere Modelle aus anderen Projekten. Die Schüler*innen vom benachbarten Gymnasium stellten ihre Turnschuhe für die Szenografie zur Verfügung, bis auf wenige Materialien und Geräte wurde alles secondhand besorgt. Der Kurator hält fest: «Der Aufwand war dadurch aber deutlich grösser. Und Geld gespart haben wir mit diesem Vorgehen keines.» Ein wichtiges Eingeständnis, scheint uns, weil man es eben trotzdem so machen sollte. Weitere Ideen für den Hausgebrauch gibt es in der Ausstellung. DIF

Die früh verstorbene Schweizer Künstlerin Hannah Villiger (1951 – 1997) ist für die fragmentarischen Nahaufnahmen ihres eigenen Körpers bekannt, stark vergrössert und auf Aluminium aufgezogen. Sie fügen sich zu raumbezogenen Ensembles und zeigen die fast unendlichen Möglichkeiten von teils spektakulären Blicken auf den Körper. In Susch sind bisher unbekannte Einzelarbeiten sowie grossformatige Assemblagen von bis zu 15 quadratischen Bildtafeln zu sehen. Die Ausstellung schlägt den Bogen von Villigers in den 1970er-Jahren entstandenen Zeichnungen zu ihren Schwarz-Weiss-Fotografien und Werken mit der Polaroidkamera, die sie ab den 1980er-Jahren schuf. Die Themen könnten gegenwärtiger nicht sein: die Repräsentation des weiblichen Körpers, die Fremd- und Eigenperspektive auf die Physis, die Einordnung in den Mediendiskurs, Fragen von Oberfläche, Raum und Körper und dessen Objektivierung. Villigers Werke werden in der Ausstellung denn auch in Dialog gebracht mit Arbeiten der jüngeren zeitgenössischen Künstlerinnen Alexandra Bachzetsis, Lou Masduraud und Manon Wertenbroek. DIF

Moutier JU

«A Gaze of One’s Own» an der Cantonale Berne Jura, bis So, 29. Jan., Di bis So, 14 bis 18 Uhr, Mi 16 bis 20 Uhr, Musée Jurassien des Arts, 4, rue Centrale. musee-moutier.ch

Habe ich überhaupt einen eigenen Blick auf meinen eigenen Körper?

Die Arbeit «A Gaze of One’s Own» ist eine Reise mitten in diese Frage hinein. Das Projekt der Fotografin Brigitte Lustenberger reflektiert die Beziehung zum eigenen Körper im 21. Jahrhundert – in Zeiten, die widersprüchlich sein können: Oft wird der Blick auf den eigenen Körper zurückgefordert, gleichzeitig wird wieder eine neue Form der (Selbst-)Repräsentation hergestellt. Lustenberger lässt sich auf einen Prozess der Emanzipation ihres eigenen Blicks ein. Dieser ist geprägt von den jahrhundertelang vorwiegend männlichen Darstellungen des nackten weiblichen

Körpers, aber auch davon befreit, indem die Künstlerin festhält: «Ich fotografiere mich selbst, weil ich mich nicht objektivieren kann.»

A Gaze of One’s Own ist Teil der jährlich stattfindenden kantonsübergreifenden Gruppenausstellung Cantonale Berne Jura am Standort Moutier. Eine Führung findet am Mittwoch, 25. Jan., um 18.30 Uhr statt. DIF

Das Universum der deutsch-koreanischen Künstlerin Anne Duk Hee Jordan ist bevölkert von lustigen Robotern, mittels derer sie Verbindungen zu anderen Spezies und Ökosystemen untersucht. Ihre Werke nehmen auch Bezug auf die Theorien eines Post-Anthropozäns – wenn also der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt steht, sondern Teil vernetzter Ökosysteme geworden ist. Ihre Welten haben etwas Sinnliches und Spielerisches und propagieren neue Modelle von Gemeinschaft zwischen allen Lebewesen. 2016 begann Jordan etwa unter dem Titel «Artificial Stupidity» eine Serie von Robotern zu entwickeln: Die motorisierte Kreaturen begegnen uns als fröhliche Maschinen, deren Funktionalität nicht auf Effizienz ausgerichtet ist. So sucht etwa die «Robotic Waste Crab» den Ausstellungsraum unermüdlich – aber wenig erfolgreich – nach Abfällen ab. DIF

Bern

«Planetopia – Raum für Weltwandel», Ausstellung, bis So, 23. Juli, Di bis So, 10 bis 17 Uhr, Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16. mfk.ch

Klimawandel, Artensterben, Hitze, extremes Wetter: Die ökologischen Krisen werden immer stärker sichtund spürbar. Das Museum für Kommunikation versucht greifbar zu machen, wie verantwortungsvolles Leben in Zukunft aussehen kann. Konsequenterweise ist denn auch die Ausstellung selbst zu rund 90 Prozent aus wiederverwertetem Material gebaut (dafür gibt es die Materialmärke OFFCUT, die auch

St. Gallen

«Sheila Hicks – a little bit of a lot of things», Ausstellung, Sa, 4. Feb. bis So, 14. Mai 2023, Mo bis Sa, 13 bis 20 Uhr, So 11 bis 18 Uhr, LOK, Kunstmuseum St. Gallen, Museumstrasse 32. kunstmuseumsg.ch

Handarbeitsunterricht bei Sheila Hicks wäre sicher eine freudvolle Angelegenheit gewesen. Die seit 1964 in Paris lebende Amerikanerin knüpft, webt oder spinnt mit Wolle, Leinen oder Seide immer wieder neue Formen. Zum einen ist sie dabei durch ihr Studium der Malerei bei Bauhaus-Meister Josef Albers von der Moderne beeinflusst, zum anderen ist sie vom traditionellen Kunsthandwerk geprägt, das ihr auf Reisen und während längerer Aufenthalte etwa in Chile, Mexiko, Indien und Marokko begegnet ist. In der LOK des Kunstmuseum St. Gallen wechseln sich nun grossformatige Arbeiten mit kleinen Webereien ab, welche die Künstlerin auf einem Handrahmen immer wieder «zwischendurch» bearbeitet – als ob es ein Zeichenblock wäre. Hicks baut mit ihrem Material, der farbigen Wolle, die Welt neu zusammen, bunt und einfallsreich.