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Rohstoffe

Das weisse Gold

Rohstoffe Weil es ein Bestandteil von Elektroautos ist, gilt es als das Metall, das uns vor der Klimakatastrophe retten soll: Lithium. Doch es gibt Gründe für den Widerstand gegen den Abbau.

TEXT UND FOTOS ANNA-THERESA BACHMANN

Wo heute Nevadas Grenze mit dem US-Staat Oregon im Wüstenstaub verschwimmt, entlud sich vor rund sechzehn Millionen Jahren ein enormer Druck. Landmassen hoben sich, Magma drängte nach oben, bis die Kruste schliesslich aufplatzte und ein Supervulkan tausend Kubikkilometer Asche und Lava in den Himmel spie. Irgendwann später krachte das aufgetürmte Gestein in sich zusammen und formte einen vierzig Kilometer langen, ovalen Kessel (im Spanischen «Caldera»).

So gewaltig das Getöse gewesen sein mag, unter dem damals die McDermitt-Caldera entstand, desto stiller ist es heute an ihrem Südzipfel. Hier liegt, eingefräst zwischen zwei rotbraunen Bergketten, der Thacker-Pass. In unzähligen Tupfen überzieht Wüstenbeifuss das Land: silbergrüne Sträucher, die nach Salbei und süssem Senf duften und in denen sich Gabelantilopen, Zwergkaninchen und Schlangen tummeln. «Dieses Land ist tief mit unserer Kultur und Religion verbunden», sagt Daranda Hinkey. Die Pauite-Shoshonin ist eine von vielen Indigenen, Naturschützer*innen und Umweltaktivist*innen, die dieses entlegene Paradies vor den Baggerschaufeln bewahren wollen.

Der gleiche Kampf wie in Chile, Spanien und Serbien

Baggerschaufeln deshalb, weil unter den verschlungenen Wurzeln der Sträucher ein Schatz schlummert, der sich nach der Entstehung der Caldera während Jahrmillionen gebildet hat: das grösste Lithiumvorkommen der USA. Das Leichtmetall ist ein unverzichtbarer Rohstoff für die Batterien von Elektroautos; sein Bedarf wird sich laut Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) bis zum Jahr 2040 vervierzigfachen. Auf dem Thacker-Pass will eine Minengesellschaft das «weisse Gold» nun heben.

Was hier im Norden Nevadas ausgefochten wird, ist ein Kampf, der stellvertretend für viele weitere steht – in Chile, Spanien oder auch in Serbien. Überall wirft der Streit dieselben widersprüchlichen Fragen auf: Gelingt die Rettung der Welt von morgen nur durch die Zerstörung der alten? Wer zahlt den Preis für unsere grüne Zukunft? Und ist die überhaupt grün?

Wer auf dem Thacker-Pass nach Antworten sucht, findet sich auf einem Plateau wieder, von dem aus man die gesamte Wüstenlandschaft überblicken kann. Im Herbst 2021 brennen hier Tabak und Zedernzweige in den Flammen eines kleinen Feuers, Trommeln und Gesänge schallen hinab ins Tal. Daranda Hinkey steht umringt von hundert Indigenen und Umweltaktivist*innen in der sengenden Hitze. In einer Hand hält sie ein Mikro, in der anderen ihr Smartphone. «Der Tag brach gerade an, als wir das Indianerlager erblickten», liest Hinkey vom Display ab. «Alle schliefen. Wir schnallten unsere Karabiner ab, lockerten unsere Revolver und galoppierten ins Lager der Wilden, deren Wickiups wir im Ritt mit unseren Kugeln durchlöcherten.»

Es sind die Erinnerungen eines Soldaten, der 1865 dabei gewesen sein soll, als seine Einheit auf dem Gebirgspass mehrere Dutzend Pauite massakrierte. Nicht Thacker-Pass nennen Hinkey und ihre Stammesmitglieder diese Gegend, sondern «Peehee Mu’huh» – verrotteter Mond. So überlieferten es ihre Vorfahren, als sie nach der Jagd ins Lager zurückkehrten und die Eingeweide ihrer Frauen, Kinder und Alten im Wüstenbeifuss verstreut fanden. Im Erdreich, da sind sich viele Indigene sicher, lagert nicht nur Lithium. An diesem heiligen Ort sind auch die malträtierten Knochen ihrer Ahnen vergraben. Und da sollen sie gefälligst bleiben, findet Hinkey. Es käme einer Friedhofsschändung gleich, ausgerechnet hier einen 120 Meter tiefen Tagebau auszuheben.

Um das Projekt zu verhindern, ist Hinkey zurück ins 60 Kilometer entfernte Fort-McDermitt-Reservat gezogen. Am Ort ihrer Kindheit hat die geplante Mine die 300 Reservatsbewohner*innen gespalten. Denn heilige Stätte hin oder her – die kanadische Betreiberfirma Lithium Americas verspricht viele Jobs und will ihren Angestellten ein Jahresgehalt von umgerechnet 59 500 Franken zahlen. Das ist viel Geld im ländlichen Nevada, erst recht im Reservat Fort McDermitt, wo rund jeder Fünfte arbeitslos ist und nur die wenigsten einen Hochschulabschluss wie Hinkey haben.

Laut Aussage von Lithium Americas sind fünfzig Reservatsbewohner*innen bereit, sich auf diesen Deal einzulassen. Für Hinkey schreibt das Projekt hingegen die brutale Geschichte fort, in der ihre Vorfahren weissen Siedler*innen und deren Gier nach Bodenschätzen weichen mussten. Mit einigen Stammesmitgliedern hat Hinkey eine Interessenvertretung namens «People of Red Mountain» gegründet, die zu Protest- und Gedenkveranstaltungen aufruft. Unterstützt wurden sie dabei von Max Wilbert und Will Falk. Ausgestattet mit Zelten, Kochtöpfen und Plakaten besetzen die beiden Umweltaktivisten seit Januar 2021 mit Unterbrechungen das zukünftige Minenareal.

Das Land ist heilig: Vor der Kolonialisierung Nordamerikas diente die Gegend um den ThackerPass indigenen Stämmen als Jagd- und Siedlungsgebiet (Bild 1). Daranda Hinkey ist nach ihrem Universitätsabschluss in Umweltwissenschaften zurückgekehrt, um zu kämpfen (Bild 2). Wüstenbeifuss und Chamisa-Sträucher bieten Lebensraum für Tiere (Bild 3). Indigene und Umweltaktivist*innen gedenken dem Massaker an den Paiute im Jahr 1865 (Bild 4).

Damals, in den letzten Tagen der Trump-Administration, genehmigte das dem Innenministerium unterstellte Bureau of Land Management (BLM, Landverwaltungsamt) die Lithium-Mine auf dem Thacker-Pass. Es war nicht das einzige umstrittene Bergbau- und Energieprojekt auf öffentlichem Land, das kurz vor Joe Bidens Amtseinführung noch abgesegnet wurde.

Dass Demokrat Biden gegen die Entscheidung seines Vorgängers angeht, wie er es bei anderen Projekten getan hat, ist unwahrscheinlich. Elektromobilität ist das Kernstück seiner Klimastrategie, 2030 soll landesweit die Hälfte aller verkauften Autos und Pickup-Trucks elektrisch fahren. Ein dichtes Netz aus Ladestationen und eine eigene Batterieproduktion sollen Verkauf und heimische Produktion ankurbeln (und nebenbei China vom Markt drängen). Weil dafür kritische Rohstoffe wie Lithium unabdingbar sind, will Biden neue Lizenzen an Bergbaugesellschaften vergeben – vorausgesetzt, ihre Förderung ist «nachhaltig» und «verantwortungsvoll», wie es aus dem Innenministerium heisst.

Der Plan: die Abschaffung der industriellen Zivilisation

Die Aktivisten Falk und Wilbert sehen darin ein Paradox. Industrien, die zum Grossteil zur menschengemachten Klimakrise beigetragen haben, können uns nicht retten, sagen sie. Auch nicht mit neuester Technologie und einer Portion Greenwashing. Beide haben sich der Umweltbewegung «Deep Green Resistance» (DGR) angeschlossen.

«Wir reden uns ein, dass unser Leben mit all der Leichtigkeit und dem Komfort weitergehen kann», schreibt Wilbert in einem Buch, das er zusammen mit anderen DGR-Aktivist*innen veröffentlicht hat. Windkraft, Solaranlagen – auch er habe sich lange daran festgeklammert. Doch wir müssten nicht unsere Art zu leben vor dem Untergang bewahren, sondern den Planeten, der unsere Existenz erst ermöglicht. Wilbert und Falks Plan zur Rettung der Welt: die Abschaffung der industriellen Zivilisation. Autos kommen in diesem Szenario eher nicht vor, auch keine elektrischen mit Lithium-Ionen-Batterie.

Das Versprechen vom emissionsfreien Fahren dient den DGR-Aktivist*innen vielmehr als Beleg für ihre Thesen. Online fordern sie Gleichgesinnte auf, sich ihnen anzuschliessen und den Thacker-Pass zu verteidigen. Notfalls, indem sie sich den Baggern in den Weg stellen. Zudem berät der studierte Jurist Falk die People of Red Mountain und Stammesmitglieder der Reno-Sparks Indian Colony, die ebenfalls historische Ansprüche auf den Thacker-Pass erheben, im Rechtsstreit gegen das Megaprojekt.

Ein gemeinsamer Vorwurf der Indigenen: Das BLM und das Unternehmen Lithium Americas hätten die Stämme, die in der Umgebung der geplanten Mine leben, nicht ausreichend konsultiert. Erst nach der Genehmigung hätten viele Indigene von den Plänen erfahren – was wiederum sowohl die Bundesbehörde als auch die Minengesellschaft bestreiten. Auch um das Massaker im Wüstenbeifuss wird gestritten. Ob das vermeintliche Blutvergiessen wirklich stattgefunden habe, wisse man nicht, sagen die einen. Die Geschichte sei von den Paiute schliesslich nur mündlich überliefert worden. Niemand habe sich die Mühe gemacht, den Hinweisen darauf nachzugehen, antworten die anderen.

Deshalb verbrachte Anwalt Falk viel Zeit damit, schriftliche Beweise für das Massaker aufzuspüren. Dabei stiess er auf die Erinnerungen jenes Soldaten, der die Wickiups der Paiute mit seinem Revolver durchlöcherte. Die Zeilen hatte ein US-Gewerkschaftsführer in seiner Autobiografie niedergeschrieben, zusammen mit der Erzählung eines Paiute, der das Massaker überlebt haben soll. Die undatierten Berichte ähneln Zeitungsartikeln vom September 1865, die einen Angriff durch Kavalleriesoldaten auf Indigene in der Nähe des Gebirgspasses beschreiben. Von rund dreissig getöteten Paiute und etlichen Verletzten ist darin die Rede. Aber der historische Tatort könnte wortwörtlich hinter jedem Strauch liegen – inner- oder ausserhalb des 73 Quadratkilometer grossen Minenareals.

Eine archäologische Untersuchung, die vor Baubeginn vorgeschrieben ist, könnte Klarheit bringen. Doch davor haben viele Indigene Angst: Der heilige Boden könnte entweiht, die Knochen schlecht behandelt werden. Auf Anfrage von Surprise versichert Tim Crowley, Vizepräsident für Regierungsangelegenheiten und Gemeindebeziehungen bei Lithium Americas, dass Stammesmitglieder vom Fort-McDermitt-Reservat als Beobachter*innen bei den Grabungen hinzugezogen würden. Sollten »unerwartete Artefakte« zum Vorschein kommen, werde man sie den Native Americans übergeben.

Bei der indigenen Opposition bleibt das Misstrauen dennoch gross. Ihre Versuche, die Grabungen per einstweiliger Verfügung zu stoppen und so Zeit im laufenden Verfahren zu gewinnen, sind jedoch gescheitert. Die vorgelegten Beweise für das Massaker seien «zu spekulativ», entschied das Bundesbezirksgericht in Nevada.

Neben der befürchteten kulturellen Zerstörung warnen Gegner vor der hohen Umweltbelastung der Mine. Dabei verweisen sie auf Weltregionen wie das «Lithium-Dreieck» zwischen Bolivien, Argentinien und Chile, wo das Leichtmetall bereits im grossen Stil abgebaut wird. Dort lagern rund 50 von insgesamt 89 Millionen Tonnen der weltweit vermuteten Ressourcen. Jedoch unterscheidet sich der Abbau je nach Vorkommen – und damit sind auch die Umwelteinflüsse nicht überall dieselben.

Im Lithium-Dreieck rings um die extrem trockene Atacama-Wüste wird das Leichtmetall aus Sole gewonnen. Das Salzwasser wird dazu an die Oberfläche gepumpt und in Becken aufgefangen. Elemente wie Sulfate, Kali- und Magnesiumsalze werden ausgefällt, bis die nun lithiumreiche Sole zu Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid verarbeiten werden kann. Trotz Hitze dauert die Verdunstung bis zu achtzehn Monate. Auch braucht man zur Lithiumaufbereitung aus Sole raue Mengen an kostbarem Süsswasser.

Indigene tragen die Flagge des American Indian Movement (AIM), einer Graswurzelbewegung, die sich seit den 1960er-Jahren für die Rechte der Native Americans einsetzt (Bild 5). Umweltaktivist Max Wilbert will die Lithium-Mine verhindern, notfalls mit Gewalt (Bild 6). Gefragter Rohstoff: Im Tonboden rings um den ThackerPass vermuten Geolog*innen das grösste Lithiumvorkommen der USA (Bild 7).

Das meiste Lithium wird aber nicht in Südamerika, sondern in australischen Bergwerken gewonnen. Allein 2021 waren es 55000 Tonnen. Die Weiterverarbeitung erfolgt meist in China, wozu neben jeder Menge Chemikalien Temperaturen von mehr als tausend Grad Celsius benötigt werden – und das in der Volksrepublik mit ihrem Hang zu fossiler Energie.

Wegen der grossen Nachfrage versuchen neben den USA derzeit weitere Länder ihre Lithium-Produktion hochzufahren oder selbst ins Geschäft einzusteigen, auch mittels unkonventioneller Vorkommen und Fördertechniken. In Deutschland will man Lithium etwa aus Thermalwasser im Oberrheingraben gewinnen – ein Plan, den die angrenzende Schweiz genau verfolgt. Auf dem amerikanischen Thacker-Pass lagert das «weisse Gold» wiederum im Tonboden – pro Jahr sollen hier 66 000 Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent gehoben werden, das entspricht rund 12 000 Tonnen Lithiummetall.

Weil die geplante Fördermethode der Thacker-Pass-Mine viel Schwefelsäure verschlingt, sollen davon täglich 5800 Tonnen in einer eigenen Fabrik auf dem Minenareal hergestellt werden. So steht es im Abschlussbericht über mögliche Umwelteinflüsse des Projekts. Mit überschüssiger Wärme aus der Säureproduktion wollen die Betreiber eigenen Strom erzeugen. Dennoch setzen die Produktionsschritte der Mine insgesamt mehr als 150 000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr frei – so viel wie 30 000 Schweizer*innen. Zudem verbraucht die Mine 12 200 Liter Wasser – pro Minute. Und das bei einer Förderdauer von mehr als vierzig Jahren.

Es droht giftiges Arsen im Grundwasser

Solche Zukunftsaussichten treiben auch Edward Bartell um. Als der Viehzüchter seine Ranch vor dreizehn Jahren kaufte, glaubte er, endlich mehr Platz für sich und seine 600 Rinder gefunden zu haben. Als sich neue Nachbarn ankündigten, machte sich Bartell keine Sorgen. Das änderte sich, als ein Gutachter für Lithium Americas ausrechnete, dass der Wasserstand in Bartells Brunnen um mehr als drei Meter absinken könnte. Im schlimmsten Fall könnten Minenabfälle das Grundwasser für die nächsten 300 Jahre belasten, darunter mit giftigem Arsen. «Sie preisen die Mine als grünes Energieprojekt an», sagt Bartell. Mittlerweile ist der Rancher vom Gegenteil überzeugt und sieht seine Existenz bedroht.

«Was wir gerade mit Lithium erleben, wird als neuer Goldrausch bezeichnet. Das sollten wir als Warnung verstehen», sagt Kelly Fuller, die zum Zeitpunkt der Recherche für das Western Watersheds Project arbeitete. Die NGO ist Teil eines Naturschutz-Bündnisses, das neben den Indigenen und Rancher Bartell vor Gericht gegen die auffahrenden Bagger auf dem Thacker-Pass kämpft. Das Bündnis kritisiert die aus seiner Sicht überstürzte Bewilligung der Mine. Auch der Standort sei fatal: Jedes Jahr im Frühling balzen in den Sträuchern Beifusshühner – fasanenartige Hühnervögel, deren Männchen für ihren tiefen Kullergesang bekannt sind. In den letzten Jahren wurden viele öffentliche Gelder in die Hand genommen, um die Tiere vor dem Aussterben zu retten. Diese Anstrengungen würden auf dem Thacker-Pass nun zunichte gemacht, sagt Fuller: «Während sich die Welt in einer Klimakrise befindet, schreitet gleichzeitig das Artensterben voran. Wir müssen beide Krisen lösen, um einen bewohnbaren Planeten an zukünftige Generation übergeben zu können.» Deswegen sollten die Standorte neuer Bergbauprojekte gut überlegt sein, es müsste besser recycelt und mehr Geld in Forschung investiert werden, um Alternativen zu Lithium zu schaffen.

Solche Alternativen gibt es bereits, zum Beispiel in Form von Natrium-Ionen-Akkus: Sie kommen neben Lithium auch ohne Kupfer, Kobalt, Nickel und Grafit aus. Doch bis grosse Automarken Natrium-Ionen-Akkus verbauen, können noch Jahre vergehen – Zeit, die wir angesichts schmelzender Eisberge und lodernder Waldbrände nicht mehr haben, sagt Glenn Miller.

Der emeritierte Chemiker an der Universität Reno in Nevada ist eigentlich kein Freund der Bergbauindustrie. Seit Jahrzehnten kritisiert Miller die Umweltbelastungen durch Nevadas Gold- und Kupferminen. Er war Mitbegründer einer der NaturschutzOrganisationen, die im Vierer-Bündnis gegen die Thacker-PassMine klagt. Doch inzwischen ist Miller ausgetreten. «Die ThackerPass-Mine ist eine der harmlosesten, die ich in 35 Jahren gesehen habe», sagt er.

Natürlich, sagt Miller, sei so eine Mine ein massiver Eingriff in die Natur. Und Indigene müssten Gehör finden. Doch wenn Lithium nicht auf dem Thacker-Pass mit seinem reichen Vorkommen abgebaut werde, dann eben dort, wo man Umwelt- und Arbeitsstandards schlecht kontrollieren könne. Das sei unterm Strich schädlicher.

Der Protest gegen das Projekt geht unterdessen weiter – auch wenn sich die People of Red Mountain und die Aktivisten aus dem Protestcamp mittlerweile zerstritten haben. Von «unüberbrückbaren Differenzen» ist die Rede. In Zukunft wollen Daranda Hinkey und ihre Stammesmitglieder ohne Will Falk und Max Wilbert gegen den neuen Goldrausch ankämpfen. Kürzlich fanden in Nevada in der Nähe des Fort-McDermitt-Reservats wieder Probebohrungen statt. Das nächste Projekt. Diesmal war der Auftraggeber aber nicht Lithium Americas, sondern eine australische Minengesellschaft. Die will Lithium nicht nur im Süden der McDermitt-Caldera abzubauen; bald soll es auch am Nordzipfel damit losgehen.

Die Recherche zu diesem Artikel wurde durch ein «Transatlantic Media Fellowship» der Heinrich-Böll-Stiftung, Washington D.C, unterstützt.