4 minute read

Veranstaltungen

Bern «51 Jahre Experiment F+F», Ausstellung, bis So, 30. Jan., Di bis Fr, 11 bis 18 Uhr, Sa/So 10 bis 18 Uhr, Kunsthalle Bern, Helvetiaplatz 1. kunsthalle-bern.ch

«51 Jahre Experiment F+F» bezieht sich auf die historische Ausstellung «Experiment F+F» von 1970 und ist als radikale Intervention mit Dokumenten, Werken, Performances und Workshops realisiert. Der Hintergrund: 1970 stellte die Klasse F+F, die kurz davor im Protest die Kunstgewerbeschule Zürich verlassen hatte, in der Kunsthalle Bern aus. Mit basisdemokratischen und anti-autoritären Ansätzen wollte die Klasse in Kunst und Design nicht nur formal-ästhetische sondern auch gesellschaftskritische Aspekte berücksichtigen. In der 1971 gegründeten F+F Schule für experimentelle Gestaltung entwickelte sich daraus ein eigener Ansatz der Radical Education. Über fünfzig Jahre später ist die F+F Schule für Kunst und Design eingeladen, eine Archiv-Ausstellung am gleichen Ort zu zeigen. Realisiert wird die Ausstellung von einer Gruppe mit mehr als zwanzig Studierenden der F+F unter der Leitung von Kunstforscher und Kurator Michael Hiltbrunner von der ZHdK. Am Sonntag, 9. und 30. Januar führt Hiltbrunner je um 14 Uhr durch die Ausstellung, am Samstag, 15. Januar findet ab 14 Uhr ein Aktionstag statt. DIF

Bern

«11. Norient Film Festival

2022», Mi, 12. bis So, 16. Jan., vor Ort und online. nff-bern.ch

Die diesjährige Ausgabe des Norient Film Festivals wurde zum ersten Mal von einem interdisziplinären Team von Filmemacher*innen, Filmkritiker*innen, Filmwissenschaftler*innen und Kulturproduzent*innen aus Indien, Libanon, der Schweiz und Grossbritannien auf die Beine gestellt. Norient versucht damit, eine internationale Community von Denker*innen und Künstler*innen zu schaffen, die gemeinsam neue audiovisuelle Formate kuratieren und produzieren. Das Festival wird mit einer psychedelischen, audiovisuellen Performance des Londoner Duos Sculpture und dem Spielfilm «Sound of Metal» eröffnet, der von einem Heavy-Metal-Drummer erzählt, der plötzlich sein Gehör verliert. Weiter im Programm: ein Dokumentarfilm über Punks in Indonesien («A Punk Daydream»), ein Film über die Probleme einer Backgroundsängerin in Bollywood («Shut Up Sona») und eine Archiv-Doku über den italienischen Cantautore Lucio Dalla («For Lucio»). Der künstlerische Co-Leiter des Festivals, Chafic Tabbara, diskutiert mit der libanesischen Sounddesignerin Rana Eid («Beirut: Traces of a City – a Pod Poem») und dem marokkanischen Regisseur Ali Essafi («Before the Dying of the Light») über aktuelles Filmschaffen in der arabischen Welt, und die Co-Kuratorin Radha Mahendru präsentiert in einer nachmittäglichen Lecture-Performance indische Geschichten des Widerstands via Wort und Ton. DIF Basel

«Wired Magic – Regionale

22», Ausstellung, bis So, 30. Jan., Mi bis So, 12 bis 18 Uhr, Haus der Elektronischen Künste HEK, Freilager- Platz 9, Münchenstein/Basel. hek.ch

Das Wissen und seine Produktion haben mit dem industriellen Zeitalter eine Transformation erfahren. Aus archaisch rituellen und heilenden Praktiken wandelte sich das Wissen zu einem kommerziellen Gut. Infolgedessen wurden Bildung und akademische Kenntnisse als Symbol für Macht und Herrschaft konsolidiert. Jüngste Studien aus der Anthropologie und Soziologie zeigen, dass das Interesse an der Rehabilitierung anderer Formen der Wissensproduktion, etwa von Schamanismus oder Hexerei, als Feier der Vielfalt bei der Erforschung des Selbst und der Realität wiederaufleben. Die Ausstellung «Wired Magic – Regionale 22» befasst sich mit den Ritualen und Methoden, die Künstler*innen anwenden, um magisches Denken und andere Arten der Wissensproduktion mit dem Einsatz moderner Technologien zu verknüpfen. Neben der Erkundung des Potenzials von magischem Denken und Ritualen führen die Künstler*innen diese manchmal auch ad absurdum. Anstatt schamanische Praktiken in Synergie mit modernen Technologien zu bringen, betonen sie etwa die Gefahren, die der mystische, rituelle Charakter moderner Technologien, ihre götzenhafte Position und der sie umgebende, fast religiöse Kult mit sich bringen können DIF

Zürich

«Winterreden 2022»,

Redereihe, Mo, 17. bis Fr, 28. Jan., Zentrum Karl der Grosse, Kirchgasse 14. karldergrosse.ch

Nach dem Verstummen des Glockenschlags um 18 Uhr hält während zehn Tagen jeweils eine Persönlichkeit aus dem Erkerfenster eine Winterrede auf den Zürcher Grossmünsterplatz hinaus. Radio «GDS.FM» überträgt die Reden live. Die «Winterreden» verstehen sich als gesellschaftspolitische Plattform, wo Gegenwartsfragen behandelt werden und pointierte Haltungen zu Wort kommen. Die Redner sind (2022:): Samuel Schwarz, Gründer der Kulturformats «Maison du futur»; Natalie Rickli, SVP-Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Kanton Zürich; Schüler*innen der Schule am Wasser in Zürich; Mischa Schiwow, Filmverleiher und Präsident des Gemeinderats der Stadt Zürich (AL); Nadine Jürgensen, Co-Founder von «elleXX»; Eneas Pauli (hen/er), Transaktivist*in; Amine Diare Conde, Initiant und Leiter des Projektes «Essen für Alle»; Sonia Se- neviratne, Professorin ETH Zürich und Leitautorin des letzten Welt- klimaberichts; Zineb Benkhelifa, Islamwissenschaftlerin und Beauf- tragte für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung der Stadt Zürich, und Camille Roseau, WOZ-Werberin und Co-Präsiden- tin Verband «Medien mit Zukunft».

DIF

Bern

«Gezeichnet 2021»,

Ausstellung, bis So, 13. Feb., Museum für Kommunikation, Helvetiastrasse 16. www.mfk.ch

Das Ausstellungsformat «Gezeichnet» zeigt im Museum für Kom- munikation jeweils die besten Schweizer Pressezeichnungen des vergangenen Jahres. Die 200 ausgewählten Zeichnungen werfen den Blick nochmals zurück auf die Herausforderungen, Absurditäten und Volten der letzten zwölf Monate: auf die unrühmliche Stabsübergabe im Weissen Haus, auf nationale Abstimmungen und natürlich auf Corona mit all seinen gesellschaftlichen Nebenwirkungen. Und es werden Ereignisse in Erinnerung gerufen, die schon wieder etwas weiter weggerückt sind, zum Beispiel das Treffen von Putin und Biden in der Schweiz. Rund 50 Zeichner*innen sind vertreten, darunter alle bekannten Aushängeschilder der Branche. DIF