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Aufgelesen

Aufgelesen News aus den 100 Strassenzeitungen und -magazinen in 35 Ländern, die zum internationalen Netzwerk der Strassenzeitungen INSP gehören.

Ob Tier, Pflanze oder Mensch  –  die verheerenden Brände vom letzten Jahreswechsel haben nicht unterschieden, wer ihnen zum Opfer fiel.

Nach den Flammen

Fast ein Jahr ist es her, dass Buschfeuer auf der Insel Kangaroo Island im Süden von Australien wüteten. Zwei Menschen starben, mehr als 100 Häuser wurden zerstört, die Hälfte der 5000-Bewohner*innen-Insel stand in Flammen. Besonders hart getroffen hat es die Wildtiere. Von den rund 50 000 Koalas, die auf Kangaroo Island lebten, haben höchstens ein Fünftel überlebt. Auch Kangurus, Wallabys, Wombats, Opossums und andere seltene Tierarten wurden stark dezimiert. Die Tierschutzorganisation Humane Society International kümmerte sich in Zusammenarbeit mit lokalen Tierschützer*innen und Tierärzt*innen um verletzte Tiere und entliess diese nach ihrer Gesundung wieder in die Wildnis.

THE BIG ISSUE, SIDNEY / AUSTRALIA U.A.

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Für Würde und Respekt Verschiedene US-amerikanische Sozialorganisationen setzen sich mit der Kampagne «House Keys Not Sweeps» (Schlüssel statt Razzia) für ein Ende der Zwangsräumungen von Zeltlagern und für einen Wandel im politischen Umgang mit Wohnungs- und Obdachlosigkeit ein: «Obdachlosigkeit wurzelt in Rassismus und in der eklatanten Vernachlässigung durch die Regierung in Washington. Obdachlosigkeit ist keine plötzlich hereinbrechende Naturkatastrophe, sondern die Folge neoliberaler (Finanz-)Politik mit verheerenden Auswirkungen für Schwarze, Ureinwohner*innen, People of Colour sowie armutsbetroffene Bürger*innen.»

HOMEWARD STREET JOURNAL, SACRAMENTO, USA

Weder lesen noch schreiben

46,5 Prozent aller Hilfskräfte in der Nahrungsmittelindustrie können nicht richtig lesen und schreiben. Auch unter Reinigungskräften (29,5 Prozent) und auf dem Bau (26,9 Prozent) gibt es viele Analphabet*innen. Das hat eine repräsentative Studie der Universität Hamburg ergeben. Hochgerechnet haben in Deutschland 6,2 Millionen Menschen Probleme beim Lesen und Schreiben, zwei Drittel von ihnen sind erwerbstätig. Diverse Fortbildungsprogramme sollen den Betroffenen helfen. Gemäss Studie schafft es immerhin ein Drittel, im Erwachsenenalter noch das Lesen und Schreiben zu erlernen.

Gewalt und Männlichkeit

112 Amokläufe wurden in den USA zwischen 1982 und 2019 von Männern begangen, nur deren drei von Frauen. Während bei der Ursachensuche die Rolle der Gewalt in Computerspielen oder psychische Probleme debattiert werden, liegt der Fokus selten auf diesem weiteren gemeinsamen Nenner: dem Geschlecht der Täter*innen. Sie sind fast ausschliesslich männlich. Der USamerikanische Pädagoge und Filmemacher Jackson Katz ist daher überzeugt: «Geht es um Amokläufe, muss die Frage nach dem Warum neu gestellt werden. Dabei sollte das Konzept von Männlichkeit und Gewalt als Mittel zum Erfolg auf alle Fälle näher betrachtet werden.»

Weniger Obdachlose

Finnland ist das einzige Land in der EU, in dem die Obdachlosigkeit zurückgeht. Vor gut zehn Jahren beschloss das Land einen grundlegenden Wandel im Umgang mit der Strassenobdachlosigkeit und setzt seither auf das Konzept Housing First. Das heisst: Eine Mietwohnung für alle, und zwar bedingungslos, aber mit den gewöhnlichen Rechten und Pflichten. Zeltdörfer und Hüttensiedlungen in Wäldern sind seitdem selten; Bau und Betreuung der speziellen Wohnungen hat Helsinki in die Hand von NGOs gelegt. Von den rund 7000 Obdachlosen im Land leben heute noch knapp 2000 auf der Strasse.