Sud de France Tourismusmagazin - Sommer 2014

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DAS TOURISMUSMAGAZIN SUD DE FRANCE LANGUEDOC-ROUSSILLON

SUD DE FRANCE LANGUEDOC-ROUSSILLON

Languedoc-Roussillon,

durch und durch Süden Collioure, die Perle des Roussillon Narbonne, das römische Vermächtnis Sète, das Klein Venedig des Languedoc Mende, das Tor zu den Grands Causses

SOMMER 2014

Aigues-Mortes, die Festung der Camargue

Die Kunst des guten Lebens Eine Region des Weins und der guten Küche

Bewegung Sport- und Freizeitspaß, 100% Natur, Land und Meer !

Ausflüge: 5 Ideen für komplett Organisierte Touren durch die Region DIE HIGHLIGHTS : CARCASSONNE, PONT DU GARD, CANAL DU MIDI… DIE STÄTTEN DES UNESCO WELTERBES


Direction de la communication de Sud de France Développement - 03/2014 - © Photos : P.Palau, B. Liegeois

LANGUEDOC-ROUSSILLON

Le vrai luxe c’est d’être là !

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VORWORT

Sonderausgabe, herausgegeben von der Gesellschaft der Zeitung Midi Libre / Sud de France Développement. SA mit einem Kapital von 6 350 350 € Hauptaktionäre: GSO-SA - FCPE GMLA Firmensitz: rue du Mas-de-Grille 34430 Saint-Jean-de-Védas cedex Postadresse: 34438 Saint-Jean-de-Védas cedex Tel : +33 (0)4 67 07 67 07 Publikationsleiter: Alain Plombat Planung und Koordination der Ausgabe: Didier Thomas-Radux - Mail : dtradux@midilibre.com Textes : Didier Thomas-Radux, Marie Vanhamme, Anne Schoendoerffer, Claire Mondrian. Fotos: Sud de France Développement (Paul Palau, Bernard Liégeois), Aurélio Rodriguez, Patrice Blot (P.4-5), Midi Libre (Pierre Saliba, Jean-Michel Mart, Alexis Béthune, Michael Anisset, David Pagès, Jean Bernard, David Crespin, William Truffy, Dominique Quet), Sensotek, Marc Dantan, Golf Mas de Huston, Didier Thomas-Radux, Régie Autonome des Sports et Loisirs Les Angles, Farshid Moussavi-Dominium, Sou Fujimoto, Norman Foster, BIM, Cabinet Médard-Ville de Lunel, Puilaurens-Jean Vidal, RNR Nyer, OT Vernet-les-Bains, Languedoc-Roussillon Cinéma, archives L’Indépendant. Mit besten Dank : Véronique et Julien Lucas (P.64) Foto einer: Sud de France Développement, Crédit Paul Palau. Modell: Studio IDM, Saint-Jean-de-Védas. Gedruckt in Europa: Hinterlegung von Pflichtexemplaren: Beim ErscheinenISSN-Nummer: 2112-7468 Paritätischer Ausschuss: 0413K 90782 Sud de France Développement/Midi Libre - mai 2014 © Der Alkoholmissbrauch ist gefährlich für die Gesundheit. Genießen Sie mit Mass.

Weitere Informationen Um Ihre Lektüre zu ergänzen und Ihre Erkundung des Languedoc-Roussillon vorzubereiten, hat Sud de France Développement – Tourisme en Languedoc-Roussillon” (Förderung des Tourismus im Languedoc-Roussillon) Ihnen mehrere zusätzliche Informationstools zur Verfügung gestellt: • Internetseite: www.destinationsuddefrance.com • App für Ihr Iphone: monSuddeFrance et Sud Prestige. Außerdem gelangen Sie mit dem QR-Code dieses kleinen schwarzen Vierecks direkt auf die Website www.destinationsuddefrance.com Sud de France Développement – Tourismus im Languedoc-Roussillon.

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as Languedoc-Roussillon, aufgrund seiner Lage an den Grenzen des Königreichs Frankreich in lange vergangenen Zeiten eine leidgeprüfte Region, ist heute eine Brücke zwischen Nord und Süd, Land und Meer, zwischen Frankreich und den angrenzenden Ländern und dem kulturellen Erbe und der Moderne. Es lohnt sich, das Languedoc-Roussillon zu erleben, denn hier, von den Pyrénées-Orientales bis zur Lozère, vom Hérault über den Gard bis zur Aude, offenbart sich Ihnen die enge Verbindung der Landschaft und Architektur, der Dörfer und der Menschen. Die Natur, geschützt und zugänglich für alle, bildet das Bindeglied zwischen Vergnügen und Entspannung. Das Einzigartige ist überall in Reichweite: Mit 6 Welterbestätten (die Causses und die Cevennen seit 2011, die Zitadelle von Carcassonne, der Canal du Midi, der Pont du Gard, der Jakobweg und die Festungen von Vauban) ist das Languedoc-Roussillon die Region Frankreichs mit den meisten von der Unesco zum Erbe der Menschheit klassifizierten Denkmälern und Orten und gehört außerdem zu den am wenigsten verstädterten Gebieten Frankreichs. Das Languedoc-Roussillon ist ein weites, an Kontrasten reiches Land, das sich vom Mittelmeer zu den Pyrenäen, von der Margeride zu den Gebirgszügen der Aspres und von der Petite Camargue bis zu den Corbières erstreckt, Landschaften, deren wilde Schönheit mit dem sanften Charme der 220 Kilometer langen Strände der Küste konkurriert. Aber der äußerst vielfältige Reichtum der Region ist noch längst nicht alles. Dynamische Städte und Dörfer, die sich ihre Seele bewahrt haben, Sterneköche, die Ihnen mit Stolz die regionale Küche vorstellen und auf Weinkundetourismus ausgerichtete Weingüter bieten ein ganzes Kaleidoskop von Farben, Düften und Köstlichkeiten. Ein wahrhaftiges Meer von Sinneseindrücken, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Christian Bourquin Der Vorsitzende der Region Languedoc-Roussillon Senator

www.destinationsuddefrance.com SUDDEFRANCE - 1 -

vorwort

Bitte einsteigen


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INHALT SUD DE FRANCE

4-21

Légende

NICHT VERPASSEN

DIE 6 VON DER UNESCO ZUM WELTERBE DER MENSCHHEIT ERKLÄRTEN STÄTTEN IN LANGUEDOC-ROUSSILLON: • CAUSSES UND CEVENNEN (6-8) IN DER UMGEBUNG: ANDUZE, VÉZÉNOBRES, ALÈS, SAINT-HYPPOLYTE-DU-FORT, PORTES, FLORAC (9) • VAUBAN- FESTUNGEN (10) WEGE DES HEILIGEN JAKOB VON COMPOSTELA (11) • PONT DU GARD (12-14) IN DER UMGEBUNG: VERS-PONT-DU-GARD, UZÈS, LUSSAN, SAINT-QUENTIN LA POTERIE (15) • ALTSTADT CARCASSONNE (16-18) IN DER UMGEBUNG: LASTOURS, CAUNESMINERVOIS, LIMOUX, MONTOLIEU, CASTELNAUDARY (19) • CANAL DU MIDI (20-21)

18-65 DESTINATION

Stadt der Kunst Zeugen der Antike Thermalbad

MITTELMEER

PORT-VENDRES UND PAULILLES (24), COLLIOURE (25), ARGELÈS-SUR-MER (26) RUND UM DIE COTE VERMEILLE: BANYULS, ELNE, ILLE-SUR-TÊT, THUIR, CÉRET (27) LA CLAPE (28), AGDE (29), DIE STRÄNDE VON CANET-EN-ROUSSILLON BIS LA GRANDE MOTTE (30-31), SÈTE (32), THAU- SEE (32), PALAVAS (33), VILLENEUVE-LÈS-MAGUELONE (33), LA GRANDE-MOTTE (34), LE GRAU-DU-ROI (34), AIGUES-MORTES (35), PERPIGNAN (38), CANET-EN-ROUSSILLON (39), NARBONNE (40), FONTFROIDE (40), MINERVE (41)

PORTFOLIO EINE REGION IM ZEICHEN DES DESIGNS UND DER KÜHNEN ARCHITEKTUR

Das Erbe

Gewässer Golf Tierpark

(42-45)

Aquarium

DIE STÄDTE BÉZIERS (46), PÉZENAS (47), REGIONALEN NATURPARK HAUT LANGUEDOC (47), MONTPELLIER (48), IN DER UMGEBUNG VON MONTPELLIER: LES MATELLES, VILLETELLE, PIC SAINT-LOUP, CLARET, PRADES (51) NÎMES (52), IN DER UMGEBUNG VON NÎMES: SOMMIÈRES, VERGÈZE, LE CAILAR, BAGNOLS, ST-PAULET-DE-CAISSON (55), MENDE (56), IN DER UMGEBUNG VON MENDE: GORGES DU TARN, CAUSSE MÉJEAN, VALLON DU VILLARET, LANGOGNE (57)

DAS TERROIR LE CANIGOU (58), SALSES-LE-CHÂTEAU (59), LEUCATE (59), GRUISSAN (59), CHÂTEAUX CATHARES (60), MONT AIGOUAL (66), SAINT-GILLES (67), BEAUCAIRE (67)

RUNDSTRECKEN

inhalt

• • • • •

Bergstation Freizeithafen Flusshaltestelle Flughafen Bahnhof TGV

GARD: AM WASSER ENTLANG DURCH DIE PETITE CAMARGUE (36-37) OSTPYRENÄEN: AM FUSSE DES CANIGOU (62-63) AUDE: ZWISCHEN LAND UND MEER (64-65) HÉRAULT: AUF DEM WEG ZUM SALAGOU (68-69) LOZÈRE: AUF DEN SPUREN VON STEVENSON (70-71)

Besonderer Garten Regionaler Naturpark

70-83 LEBENSKUNST

DIE GRÖSSTE WEINGEGEND DER WELT (74-75) HIER SCHLÄGT DAS HERZ DER REGIONALEN GASTRONOMIE (76-77) DIE ECKE DER EPIKUREER (78-79) LANGUEDOC-ROUSSILLON, LAND DER STERNE (80-81)

Unternehmensbesichtigung

Grüner Urlaubsort

84-95 ETWAS ERLEBEN

Schönstes Dorf Frankreichs

FRISCHE LUFT TANKEN! (84-85), DIE VOIES VERTES, 100% NATUR (84), RAFTING, CANYONING ODER KANUFAHREN (85), DAS GEBIRGE IM SOMMER (85), DAS MEER ENTDECKEN (86), GOLF FÜR PROFIS UND AMATEURE (87)

Unesco

NATUR

KUNST

UND

MUSEEN

VOM FAUVISMUS

KUNST (88), AUSSTELLUNGEN,

ZUR BESCHEIDENEN VERPASSEN SOLLTEN (88)

FESTIVALS

UND

DIE

SIE

NICHT

Blaue Flagge

TRADITIONEN

EINE KULTUR, VIELE KULTUREN (89), DIE GRÖSSTEN SOMMERFESTIVALS (89) DAS LANGUEDOC-ROUSSILLON, EINE ECHTE FILMKULISSE! (90) KUNSTHANDWERK, KÖNNEN UND FINGERSPITZENGEFÜHL (92)

Jakobswege

WELLNESS

Flüsse und Kanäle des Midi

SPA UND MASSAGEN FÜR EINEN ENTSPANNENDEN AUFENTHALT (93), DER BADEKURORT DER VIELFALT (93)

AUFENTHALT UNTERKUNFT: EIN AUFENTHALT

NACH

MASS (94), ANREISE (95)

QUALITÄT SUD

DE

FRANCE,

EINE BEISPIELHAFTE

MARKE (96) SUDDEFRANCE - 2 -

Via Domitia


Causses et Cévennes Patrimoine de l’Unesco

SUDDEFRANCE - 3 -


LUFTAUFNAHME DER STADT CARCASSONNE. SUDDEFRANCE - 4 -


CAUSSES UND CEVENNEN

10 DIE FESTUNGEN VON VAUBAN

11 DIE JAKOBSWEGE NACH COMPOSTELA

12/15 DER VERGANGENHEIT PONT DU GARD

16/19 DIE ZITADELLE VON CARCASSONNE

20/21

HIGHLIGHTS

6/9

Das von der Natur und der Menschheitsgeschichte geformte Erbe des Languedoc-Roussillon ist einzigartig. Die Region hat zudem das Glück , zu den Regionen Frankreichs mit der größten Vielfalt international klassifizierter Stätten zu gehören. Sie verfügt über sechs großartige Stätten, die von der Unesco zum Welterbe der Menschheit erklärt wurden. Außer der Zitadelle von Carcassonne, dem Canal du Midi und den Jakobswegen, von denen zwei durch die Region führen, umfasst die Klassifizierung den Pont du Gard, die Festungen von Vauban nahe der spanischen Grenze und seit 2011 die Landschaften der Causses und der Cevennen. Eine beeindruckende Liste, die gute Aussichten hat, in den kommenden Jahren erweitert zu werden, da eine wissenschaftliche Komission prüfen soll, ob diese Klassifizierung auch den Burgen der Katharer anzuerkennen ist.Vom antiken Rom bis zum Mittelalter, über die Kreuzzüge, die Heldentaten der Katharer, die Aufstände zwischen 1648 und 1653, sämtliche Wirrungen der Geschichte haben im Languedoc und im Roussillon tiefe Spuren einer Vergangenheit hinterlassen, die die Welt zusammengeschmiedet hat.

Für weitere Informationen scannen Sie diesen QR-Code mit Ihrem Smartphone oder verbinden Sie sich direkt auf der Website : www.destinationsuddefrance.com/incontournables

CANAL DU MIDI SUDDEFRANCE - 5 -


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HIGHLIGHTS CAUSSES UND CEVENNEN CEVENNEN

Die Kalksteinplateaus der Causses und die Cevennen, herausragende Kulturlandschaften vonuniversalem Wert Causses und die Cevennen, die jetzt von der Unesco als Welterbestätten anerkannt wurden, vereinen grandiose Landschaften und aus der engen Beziehung von Mensch und Natur hervorgegangene kulturelle Traditionen.

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as ausgedehnte Gebiet erstreckt sich über 3 000 km2 und ist auf vier Departements verteilt, von denen drei im Languedoc-Roussillon liegen: Die Departements Lozère, Hérault und Gard, die von den Städten Alès, Ganges, Lodève und Mende begrenzt sind. Die vielfältigen Landschaften sind sich an Schönheit ebenbürtig. Die Terrassen der Täler der Cevennen sind von Kastanienbäumen, Weinreben und Maulbeerbäumen gesäumt. Die zerklüfteten Granitkämme der Berge Aigoual und Lozère überragen Waldgebiete, Weideland und umerziehende Viehherden. Die Causses, riesige, von Felsen gespickte Kalksteinplateaus, bieten Wiesenflächen und schwindelerregende Schluchten…

Die aus der Allianz von Mensch und Natur hervorgegangenen und geschützten Landschaften der Causses und der Cevennen geben ein repräsentatives Bild der mediterranen Gebirgslandschaft, wie sie in Europa gefährdet ist und bieten einen Einblick in eine von Ackerbau und Viehzucht geprägte Landwirtschaftstradition ohne Maschineneinsatz. Als von vergangenen und gegenwärtigen Generationen geformte Kulturlandschaften, in denen sich eine Akkerbau – und Viehzuchttradition entwikkelt hat, wurden sie im Juni 2011 zum Welterbe der Menschheit deklariert. Insgesamt bezieht sich die Klassifizierung auf 231 Gemeinden, von denen 86 im Departement Gard, 82 im Lozère und 28 im Hérault liegen. Die Plateaus der Causses und ihre weiten, mit Trockenwiesen überwachsenen Hügel sind das Ergebnis einer seit Generationen betriebenen und heute noch lebendigen Bewirtschaftung, in der das Schaf die wichtigste Rolle spielt. Während die veränderte Nutzung, ihr Rückgang (heute nicht mehr als 100 Bauern) und die größeren Nutzflächen die Praxis des Viehtriebs beeinträchtigen, werden Ackerbau und Viehzucht hier noch weitgehend traditionell betrieben.

Die Gebiete sind also Landschafts –, Natur – und Kulturerbe in einem. Während die Ziegen in den Schiefertälern der Cevennen weiden, werden die hochgelegenen Granitsteinlandschaften für

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die Rinderzucht genutzt. Der universale Wert dieser Landschaft ergibt sich aus der Weiterführung der verschiedenen, im Mittelmeerraum anzutreffenden Weidewirtschaftsformen, nämlich Ackerbau und Weidewirtschaft, Forst – und Weidewirtschaft, Transhumanz und sesshafte Weidewirtschaft. Das von der Unesco klassifizierte Gebiet umfasst den Nationalpark der Cevennen, den regionalen Naturpark der Grands Causses und Naturstätten von unbezwingbarem Zauber : Die Tarnschluchten mit ihrer schwindelerregenden felsigen Windungen, den Felsenzirkus Cirque de Navacelles (Foto), ein riesiger, von Meandern ausgehöhlter Canyon, den der Fluss Vis aufgegeben hat… Die internationale Anerkennung ermuntert die Besucher dazu, nicht nur die häufig besuchten Orte, sondern auch die unbekannten Pfade zu erkunden und das Natur – und Kulturerbe zu entdecken, das hier seit Generationen gepflegt wird… Abgelegene Gehöfte, zu kleinen Weilern zusammengedrängte Häuser, Schäfergewölbe, Keller, die Jasses – die Sommerschäfereien – Viehtriebpfade und die Lavognes – die natürlichen Wasserstellen zum Tränken der Herden – und die Brücken, die die Wasserläufe überqueren… Zahlreich sind die Stätten, an denen wir die immer noch lebendige Ackerbau- und Weidewirtschaftstradition kennenlernen können. Die mit Steinmauern verstärkten Terrassen an den Talhängen der Cevennen zeugen von der Notwendigkeit, der Natur Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung


NICHT VERPASSEN DIE AUSSICHTSPUNKTE VON BLANDAS Von den Plateaus von Causse aus überblickt man die berühmten Schluchten der Vis. Auf einem Spaziergang von Blandas aus zu den Aussichtspunkten entdecken Sie vom Plateau aus den Talkessel von Navacelles. Haus der Aussichtspunkte, Blandas. Tel. 00 33 (0)4 99 51 60 36 BIENENSTÖCKE IN BAUMSTÄMMEN Die Einwohner der Cevennen pflegten, für ihre Bienenvölker hohle Baumstämme zuzuschneiden. Diese Baumstamm-Bienenstöcke waren einst sehr verbreitet. In Arrigas wurde an einem ländlichen Standort am Ufer eines Flusses ein Bienenstock-Reservat eingerichtet. Eintritt frei. Etable du grand Champ, an der Straße nach Peyraube, Arrigas.

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KREUZ DER TEMPLERAUF DEM MONT LOZĂˆRE.

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Saint-Mamertdu-Gard

Auf dem Berg Lozère erinnert ➼ abzutrotzen. das in die Granitgrenzsteine geprägte Malteserkreuz an die Hospitalier des Malteserordens, die diese Flächen fĂźr ihre Viehzucht nutzten. Die Schafe der Causses, die Aubrac-Rinder und die Bergziegen, denen man in den Tälern der Cevennen, auf den Hochebenen der Causses und auf den VorsprĂźngen des Aigoual begegnet, zeugen von dem Fortbestehen einer landwirtschaftlichen Nutzung, die diese Landschaften seit drei Jahrtausenden geformt hat. â—— www.caussesetcevennes.com

N

S

ENTDECKEN

ě?ƒ Die Mine von Alès - ein Zeitzeuge Die ehemalige Mine enthĂźllt dem Besucher die Geschichte des Bergbaus in den Cevennen, die bis ins 13. Jahrhundert zurĂźckreicht und bis im 20. Jahrhundert andauerte. StraĂ&#x;e in Richtung SainteMarie, 30100 Alès. Tel. 00 33 (0)4 66 30 45 15 www.mine-temoin.fr

í˘˛ Der Bambus-

â——

UNGEWĂ–HNLICH/ DAS FELSENCHAOS VON NIMES Das Felsenchaos von NĂŽmes-le-Vieux ist eine seltsame Ansammlung von Kalksteinen inmitten des Nationalparks der Cevennen, die an eine zerfallene Stadt erinnert. Die erodierenden Kräfte von Regen, Frost, Sonne und Wind haben diese Landschaft geschliffen und den dolomitischen Kalkstein zu seltsamen, fantastisch anmutenden Gebilden geformt. Der Standort ist vom Pass von Perjuret aus zugänglich. Ab Veygalier fĂźhrt ein Lehrpfad durch das Gewirr der Felsen zwischen den Weilern Hom und Gally. www.cevennes-parcnational.fr

wald Prafrance GegrĂźndet 1856 im Herzen der Cevennen ist dieser exotische Garten heute der bedeutendste Bambuswald Europas. Ăœber 200 Bambusarten sind dort auf 32 ha zu sehen. GĂŠnĂŠrargues in Richtung Anduze. Tel. 00 33 (0)4 66 61 70 47 www.bambouseraie.fr

í˘ł Das WĂźstenmuseum Ein Museum Ăźber die Geschichte des Protestantismus und den Kamisardenkrieg, die WĂźstenkirchen‌ Unweit davon sind noch die steinernen BĂśgen der KamisardenbrĂźcke aus dem 17. Jahrhundert zu sehen. Mas Soubeyran, 30140 Mialet. Tel. 00 33 (0)4 66 85 02 72 www.museedudesert.com

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VERPFLEGUNG ě?ƒ Chez DĂŠdet

Ein ländliches Restaurant in einem alten Bauernhaus, das ein authentisches Ambiente bietet. Produkte vom Bauernhof je nach Saison. MassÊjean, 48220 SaintMaurice de Ventalon. Tel. 00 33 (0)4 66 45 81 51

í˘˛ Spezialitätengeschäft Origine Cevennes Die SĂźĂ&#x;zwiebel ist die typische Spezialität aus den Cevennen. Sie wird auf Terrassen angebaut und zu Ende des Jahres geerntet. Die Genossenschaft Origine CĂŠvennes mit um die hundert Produzenten verkauft die Zwiebelprodukte direkt im eigenen Geschäft. An der StraĂ&#x;e nach Valleraugue, 30570 SaintAndrĂŠ de Majencoules. Tel. 04 67 82 50 64 www.oignon-doux-descevennes.fr

í˘ł Les 3 Barbus Die Inhaber dieses HotelRestaurants, dessen Terrasse das Kamisardental Ăźberblickt, haben sich an den als "Besten Arbeiter Frankreichs (MOF)" ausgezeichneten JĂŠrĂ´me Nutile gewendet, als es darum ging, die Speisekarte des Betriebs zu erarbeiten, was diesem den Status eines GastronomieRestaurants eingebracht hat. An der StraĂ&#x;e nach Mialet, 30140 GĂŠnĂŠrargues. Tel. 00 33 (0)4 66 61 72 12

ENTSPANNUNG ě?ƒ Le Jardin des Sambucs Ein privater Garten, der zur Besichtigung aber auch zum Bleiben (WanderhĂźtte) und zu einer einfachen, gĂśttlichen Zwischenmahlzeit einlädt: Zucchini- und Zitronensuppe, Bulgur mit Mandeln und Tomaten, Karottenkuchen mit Kräutern, essbare Blumen, Gurkenkraut und Tagetes aus dem Garten. Le Villaret, an der StraĂ&#x;e nach Valleraugue, 30440 Pont-d-HĂŠrault. Tel. 00 33 (0)6 82 49 59 19.

UNTERKUNFT

ě?ƒ Mas des Bulles Ăœbernachtung in einer transparenten Blase am Hang des HĂźgels mit Blick auf die grĂźnen Kronen der Eichen. Ein einmaliges Ă–kotourismus-Erlebnis im Mas des Bulles, ungefähr zehn Kilometer von Alès entfernt. Le Terme, 30140 Saint-SĂŠbastiend'Aigrefeuille. Tel. 00 33 (0)4 66 25 15 86 www.masdesbulles.com

í˘˛ Mas de la Taillade In diesem Ăźber 200 Jahre alten, vollständig renovierten Bauernhof sind zwei hypermoderne Zimmer und eine äuĂ&#x;erst luxuriĂśse Suite eingerichtet. La Taillade, 30430 MĂŠjannes le Clap. Tel. 00 33 (0)4 66 24 00 79 www.le-mas.com

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HIGHLIGHTS CAUSSES UND CEVENNEN

CÉVENNES

Anduze, die Hochburg des Protestantismus und der Töpferei Auf der Straße nach Anduze rufen zahlreiche Töpfereien eine Tradition in Erinnerung, aus der auch das berühmte vom florentinischen Stil inspirierte und nach der Stadt benannte Keramikgefäß stammt, dass man an den Girlanden und Abzeichen erkennt. Es wird in den Farben Honigbraun, Olivgrün und Braun hergestellt (Foto). Mit ihrer Lage an der Südgrenze der Cevennen ist Anduze eine fröhliche Stadt. Die zahlreichen Restaurantterrassen an der Hauptstraße stehen im Gegensatz zu den gewundenen Gassen mit mittelalterlichem Charakter. Der Uhrturm aus dem 14. Jahrhundert ist die einzige Spur, die von der Befestigung dieses militärischen Zentrums, einer Hochburg des Protestantismus, übrig geblieben ist. Im Zentrum des überdachten Platzes mit den Hallen rundet ein seltsamer "Pagodenbrunnen" die farbig glasierten Ziegel ab. Auf dem Platz thront die Kirche, eine der größten in Frankreich, wo regelmäßig Orgelkonzerte stattfinden. Tel. 00 33 (0)4 66 61 98 17www.anduze-tourisme.com

Alès, die Hauptstadt der Cevennen Alès, eine ehemalige Minenstadt, erstreckt sich längs des Gardon und ihrer vier großen Parks, die ihr die Auszeichnung "Blumenstadt" eingebracht hat. Beim Spaziergang durch die Straßen treffen Sie auf die Kathedrale Saint-Jean-Baptiste und die Vauban-Festung, eine nach Vaubans Art erbaute Zitadelle. Um zum Museum Pierre-André-Benoît zu gelangen, benannt nach dem Kunstdrucker und Freund großer Maler, der einen Teil seiner privaten Sammlung seiner Heimatstadt geschenkt hat, müssen Sie den Gardon überqueren. Tel. 00 33 (0)4 66 52 32 15 www.ot-ales.fr

Webetechniken kennen. Tel. 00 33 (0)4 66 77 66 47 www.museedelasoie-cevennes.com

Einmalige Landschaften am Steilhang der Cevennen Von Anduze aus kann man auf der wunderschönen Departementstraße D9 am Steilhang der Cevennen weiter entlang fahren, die atemberaubende Ausblicke bietet, Berge und Täler, soweit das Auge reicht. So erreicht man Florac in Lozère, den Sitz des Nationalparks der Cevennen, der im Herrenschloss von Florac untergebracht ist. In der Nähe stürzt sich die Quelle des Pesquier in zahlreichen Strömen das grobe Kalkgeröll hinab. Tel. 00 33 (0)4 66 49 53 00 www.cevennes-parcnational.fr

Seidene Vergangenheit in SaintPortes, ein steiHippolyte-du-Fort nernes Schiff am In Saint-Hippolyte-du-Fort lohnt sich eine Besuch im SeidenFelsen verankert

Freilichtmuseum, um die Verbindung mit der reichen Vergangenheit der Cevennen zu knüpfen, mit einer Zeit, in der die Region einer der ersten Seidenproduzenten weltweit war. Im Seidenraupenhaus des Museums wird die Zucht des Seidenwurms aus pädagogischen Gründen auch heute weitergeführt. In der angrenzenden Spinnerei werden die Cocons abgewickelt und man lernt die verschiedenen traditionellen

Diese ehemalige Festung nördlich von Alès überschaut das Tal. Ihre Form erinnert an einen auf dem Grat verankerten Schiffssporn. Errichtet im 11. Jahrhundert beherbergt dieses Schloss am Rand der RégordaneRoute ein schönes Wohnhaus aus der Renaissance-Zeit mit drei Stockwerken und monumentalen Kaminen. Tel. 00 33 (0)4 66 54 92 05 www.chateau-portes.org

Vézénobres, Drehscheibe des Südens Dieses hochgelegene hübsche Dorf wurde erbaut, um Überblick über die Route Régordane (eine der Wege des Heiligen Jakob von Compostela) zwischen Mittelmeer und Auvergne zu überblicken. Auch ein Schloss gab es dort, dessen Ruinen immer noch der Zeit trotzen, während gegenüber der Gardon von Alès und Anduze zusammenfließt (daher wird diese Gegend auch Gardonnenque genannt). Die Sicht auf die Garrigue und die Cevennen ist einfach großartig; und auf dem Spaziergang in diesem Marktflecken kann man die wunderschönen mittelalterlichen Häuser bewundern, von denen di ältesten aus dem 13. Jahrhundert stammen. Vézénobres, berühmt für den Feigenanbau, feiert jeden November ein Fest zu Ehren der Feige und eine Feigen- Baumschule, welche die verschiedenen Sorten beherbergt. Tel. 00 33 (0)4 66 83 62 02 - www.vezenobres-tourisme.fr/

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HIGHLIGHTS DIE FESTUNGEN VON VAUBAN

Als Frankreich 1659 den Spaniern das Roussillon entriss und der Pyrenäenvertrag unterzeichnet wurde, der den Krieg beendete, wurde der Militärarchitekt Vauban damit beauftragt, einen neuen Platz für eine Festung im Conflent zu finden.Nach langer Suche entschied er sich für MontLouis (Pyrénées-Orientales), am Weg von Capcir in die Cerdagne an einem Verkehrsknotenpunkt des Conflent gelegen. 1679 wurde mit dem Bau wurde begonnen. Von der Zitadelle aus hatten die Soldaten die rivalisierende Festung von Puigcerdá im Blick, die auf spanischem Gebiet lag. Die unterhalb der Zitadelle gelegenen Wohnhäuser wurden erst einige Jahrzehnte bezogen. Mont-Louis hat heute 300 Einwohner. Mit ihrer Lage auf einer Höhe von 1600 Metern gilt Mont-Louis als die höchstgelegene Festungsstadt Frankreichs. Die Festungsanlagen gehören ebenfalls zum Welterbe der Unesco. Und sie beherbergen heute noch als eine der letzten, von Vauban entworfenen Militärbauten, militärische Einheiten : Hier befindet sich das staatliche Trainingszentrum der französischen Streitkräfte, in dem jedes Jahr um die 4 000 Soldaten geschliffen werden.

VILLEFRANCHEDE-CONFLENT

Uneinnehmbare Festungsstätten Villefranche-de-Conflent wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt und gehört zu den 14 ins Verzeichnis “Forts Vauban” aufgenommenen Stätten.

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illefranche (Pyrénées-Orientales) erkennt man an dem rosa Marmor seiner Bauten. Und natürlich an seinen Festungsanlagen, die den Ort umgeben und denen er seinen Beinamen zu verdanken hat, Villefranche, “die gut Bewachte”. Die mittelalterliche Stadt wurde 1092 vom Grafen der Cerdagne gedründet, um die umliegenden Täler vor Angriffen zu schützen.1654 wurde der Ort von den Franzosen erobert. Die spanischen Mächte mussten sich zurückziehen. Die Festungsanlagen wurden also von den Untertanen des Königs von Frankreich niedergerissen. 1669 wurden

neue Stadtmauern nach den Plänen eines gewissen Marquis de Vauban errichtet. Dieser wurde später von Ludwig XIV zum Marschall ernannt, dafür, dass er Frankreich mit einem “eisernen Gürtel” versehen hatte, ein Bild, das viele der Festungsanlagen hervorrufen, die der Militärarchitekt gebaut hat, so auch in Villefranche. Dem Besucher vermittelt die Stadt beim Bummel durch ihre gepflasterten Gassen mit den mittelalterlichen Überresten einen Eindruck davon, wie sie damals aussah. Der Tour du Diable nahe der Kirche geht auf das Mittelalter zurück, ebenso wie die Porte du Roussillon und die Porte de France. Von Vauban sind die Festungsanlagen und das Fort Libéria erhalten. Das 1681 von dem Architekten entworfene Fort liegt außerhalb der Stadt an der Bergseite. Es thront über der Stadt, ist aber durch einem unterirdischen Gang mit ihr verbunden, der als die Treppe der “tausend Stufen” bekannt ist. Eigentlich sind es nur 73. Aber Legenden nehmen es nicht so genau... ◗ www.villefranchedeconflent.com SUDDEFRANCE - 10 -

BESICHTIGUNG/MONT-LOUIS, DIE ZITADELLE DES CONFLENT

www.mont-louis.net.

BESICHTIGEN/SONNENOFEN Der Sonnenofen von Montlouis, installiert 1947 in der Cité Vauban, ist ein Vorläufer der Solarenergie. Eine ungewöhnliche, lehrreiche Besichtigung.

www.four-solaire.fr


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HIGHLIGHTS DIE JAKOBSWEGE NACH COMPOSTELA

BESICHTIGUNG/DIE VIA TOLOSANA, SCHMUCKSTÜCK DER ROMANIK Auf der Via Tolosana und dem Weg von Arles reisten die Pilger aus Mitteleuropa, aus der Provence und von der italienischen Halbinsel. Diese südliche Strecke, die teilweise entlang der früheren römischen Via Domitia verläuft, durchquert das Departement Gard, die Hauts Cantons des Hérault und führt dann nach Toulouse. Die erste Etappe im Languedoc-Roussillon auf dem markierten Weg GR 653 führt zur Abteikirche von Saint-Gilles, einem Schmuckstück der Romanik, die für ihr gemeißeltes Portal mit Darstellungen aus dem alten und neuen Testament aus dem 12. Jahrhundert berühmt ist. Der Jakobsweg führt dann durch die landwirtschaftlich genutzten Landschaften der Petite Camargue und durch das Gebiet von Montpellier. In Montpellier selbst folgt ein mit Bronzenägeln versehener Rundweg einem Teil des alten Pilgerweges. Die Strecke führt dann zur berühmten Teufelsbrücke (Foto), der ältesten romanischen Brücke Frankreichs, die von den Mönchen zweier benachbarter Orden errichtet wurde. Die Abtei Saint-Guilhem-le-Désert, die zu einem der beiden Orden gehört, ist ebenfalls ein bedeutendes Etappenziel. Der Weg steigt jetzt an und führt in Richtung Lodève, dann weiter zum in den Ausläufern des Vorgebirges von Larzac gelegenen Arboras und schließlich zur Propstei von Saint-Michel de Grandmont. Danach verlässt der Weg das Languedoc-Roussillon und verläuft in Richtung Lauragais und in die Ebene von Toulouse.

Unterwegs auf den Wegender Andacht Von den vier historischen Wege, die zu den Reliquien des Heiligen Jakob in Spanien führen, verlaufen zwei durch den Languedoc-Roussillon : Der Weg von Arles und der Weg von Puy-en-Velay.

LAJO

ST-ALBAN AUMONT-AUBRAC MALBOUZON

VIA PODIENSIS NASBINALS

ST-CHÉLY-D’AUBRAC CONQUES

ESTAING

ESPALION

VIA TOLOSANA LODÈVE

ARLES

LE CRÈS

CASTRES ST-GERVAIS SUR-MARE REVEL

ST-GUILHEMLE-DÉSERT

VAUVERT

LA SALVETATSUR-AGOUT

VILLEFRANCHE DE-LAURAGAIS

A

ngesichts der Schönheit und der Kraft, die von diesen von einzigartigen Denkmälern und Stätten gesäumten Wegen ausgehen, hat die Unesco 1998 entschieden, die Jakobswege nach Compostela ins Welterbe der Menschheit aufzunehmen. Seit im Jahre 813 in Santiago de Compostela das mutmaßliche Grab von Jakobus dem Älteren gefunden wurde, begeben sich zahlreiche Menschen auf die Wege nach Santiago. Mit dem “Codex Calixtinus” d’Aimery Picaud aus dem 12. Jahrhundert wurden die spirituellen Wege, die aus ganz Europa zu den

Reliquien führen, schließlich hierarchisch geordnet. Die Via Podiensis von Puy-en-Velay nach Roncevaux und die Via Tolosana durchqueren den Languedoc-Roussillon von Ost nach West und sind Teil der vier großen Pilgerwege. Die Via Podiensis ist die älteste Strecke nach Compostela. Sie wurde 951 von Bischof Godescalc eingeweiht und ist 1530 Km lang. Sie führt unter der Bezeichnung GR 65 von Puy-en-Velay über über das im Departement Lozère gelegene Haut-Gévaudan Man erreicht das Departement Lozère in AumontAubrac. Wahrscheinlich steht gerade dieser Streckenabschnitt mit seiner grandiosen SUDDEFRANCE - 11 -

Landschaft und dem Gefühl der Einsamkeit, das sie verströmt, für das Bild und den tieferen Sinn des Pilgerwegs. Die ausgedehnten Weiden, auf denen in der schönen Jahreszeit die Aubrac-Rinder grasen, lassen nichts von der beklemmenden Schönheit dieser Landschaft zur Winterzeit ahnen, wenn die Natur Trauer trägt. Zwischen Nasbinals und SaintChély-d’Aubrac führt der Weg auf 1368 Meter Höhe und erreicht damit einen der höchstgelegenen Punkte der ganzen Strecke. Und einen der schönsten. Dieser Streckenabschnitt gilt übrigens als symbolisches und historisches Glanzlicht der Jakobswege, die das Welterbes repräsentieren. ◗


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HIGHLIGHTS DER VERGANGENHEIT PONT DU GARD

Der Pont du Gard, steinerner Riese in der Garrigue Das um 50 nach Christus erbaute Meisterwerk eines Aquädukts, der Pont du Gard, ist 50 km lang ist und diente der Wasserversorgung von Nîmes. Er ist ein majestätisches Zeugnis genialer menschlicher Schaffenskraft.

S

eit 2000 Jahren wacht dieser an der Departmentgrenze des Gard und in der Nähe von Nîmes und Avignon in die Höhe ragende steinerne Riese über den Gardon. Dieses Symbol der Genialität römischer Baukunst ist dabei nur ein kleines Teilstück des insgesamt 50 Kilometer langen Bauwerks, mit das Quellwasser des Flusses Eure nahe bei Uzès nach Nîmes geleitet wurde. Nîmes war im 1. Jahrhundert nach Christus eine der bedeutendsten Städte des römischen Reichs in Frankreich. Die mit dem Aquädukt herbeigeführten Wassermengen waren für den Bau weiterer Springbrunnen und Thermen in der Stadt vorgesehen, die das Prestige Nîmes im römischen Imperium vermehren sollten. Das Prachtstück dieses Ensembles ist nach wie vor die Brücke mit ihren 64 Bögen auf drei Etagen, die sich mit ihren 490 Metern

Länge in 48,77 Metern Höhe über dem Fluss erhebt. Damit ist der Pont du Gard die höchste Aquädukt-Brücke des römischen Imperiums. Diese Höhe war notwendig, um ein Gefälle herzustellen, das das Fießen des Wassers in dem Bauwerk auch bei unregelmäßigen Neigungsverhältnissen gewährleistete. Den Römern ist mit diesem mehrere Millionen Tonnen schweren Bauwerk (allein das Gewicht der Brücke wird auf 50 000 Tonnen geschätzt) mit einem Gefälle von mindestens 25 Zentimetern pro Kilometer eine architektonische Heldentat gelungen… Dabei war dieses großartige Konstrukt nur 140 Jahre lang voll in Betrieb. Sein Verfall begann bereits im 3. Jahrhundert, im 6. Jahrhundert wurde es endgültig aufgegeben und teilweise als Steinbruch benutzt. Die Brücke ist im Gegensatz zum Rest des Bauwerks wohl deshalb nicht zerstört worden, weil der ehemalige Viadukt zur Überquerung des Gardon genutzt wurde, obwohl die Einwirkungen der Zeiten und der Menschen seinen Erhalt mehrmals bedrohten. Erste Reparaturen wurden um 1700 durchgeführt, um den drohenden endgültigen Verfall zu stoppen. Die nächsten Instandsetzungsarbeiten fanden 1745 statt, 1840 wurde die Brücke in die Liste der bedeutenden Denkmäler aufgenommen. Der 1985 durch die Unesco zum Weltkulturerbe der Menschheit ernannte Pont du Gard wurde vor rund zehn Jahren vollstän-

➥ CHRONOS

• Zweite Hälfte des 1. Jahrhundert

• 2. und 3. Jahrhundert

Einstellungsarbeiten am Aquädukt von Nîmes, das damals in Betrieb genommen wird.

Zu dieser Zeit funktionierte das Aquädukt optimal: 35 000m3 Wasser wurden täglich von Uzès nach Nîmes geleitet.

• Beginn des 6. Jahrhunderts Das Aquädukt wird vollständig aufgegeben. Die Region wird zwischen Franken und Westgoten aufgeteilt.

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• 14. Jahrhundert Zerstörung der ersten zwölf Bögen der Brücke Pont du Gard.


• LE PONT DU GARD

BESICHTIGEN Am Pont du Gard gibt es ein Multimedia-Museum zu besichtigen, das einen auf eine zauberhafte Reise in die Vergangenheit entführt. Spielerisch entdeckt man dort die gallisch-römische Zivilisation, die ausschlaggebende Bedeutung des Wassers und die Geschichte des Aquädukts und des Pont du Gard im Laufe der Jahrhunderte.

UNTERNEHMUNGEN Von Mai bis September wird der Pont du Gard mit der allabendlichen Beleuchtung vom 17. Mai bis am 14. September 2014 zum Schauplatz eines zauberhaften Schauspiels. Auch ein Feuerwerk und ein visuelles Spektakel – die Féeries – werden von der Groupe F zwischen dem 6. und 14. Juni veranstaltet. Schließlich findet am 10. und 11. Juli das Elektro-Pop-Festival “Live am Pont du Gard” statt. Tel. 00 33 (0)4 66 37 50 99

• 1696-1702 Umfangreiche Restaurationsarbeiten. Die Einbuchtungen aus dem 14. Jahrhundert werden verspachtelt.

• 1743

• 1840

• 1965

Bau einer Straßenbrücke zusätzlich zum Pont du Gard.

Eintragung des Pont du Gard im ersten Verzeichnis historischer Denkmäler in Frankreich.

Besichtigung der Brücke Eintragung des Pont du Gard durch die englische Köni- als Welterbe der Menschheit gin Elisabeth II. durch die Unesco.

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• 1985


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dig instandgesetzt und ist heute ein PrachtstĂźck inmitten eines 165 Hektar groĂ&#x;en Naturgeländes der Garrigue, das mit Freizeitund Kultureinrichtungen wie dem Museum der BrĂźcke und des Aquädukts, einer Spielothek und einem Arboretum ausgestattet ist. RegelmäĂ&#x;ig finden hier Veranstaltungen statt (Konzerte, Feuerwerk‌). Jedes Jahr beschreiten eine Million Menschen die BrĂźcke, die das meistbesuchte antike Denkmal Frankreichs ist. â—— Denkmalstätte Pont du Gard, in Vers-Pont-du-Gard. Tel. 0 820 903 330. www.pontdugard.fr

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UNGEWĂ–HNLICH/EINE BRĂœCKE ALS VORBILD Paradoxerweise sollte der Aufbau des Pont du Gard andere Bauherren zu der Zeit inspirieren, als der oberste Etage des Bauwerks Steine genommen wurden, im 12. Jahrhundert. Einige der baulichen Elemente der antiken BrĂźcke, so die durch die nebeneinander liegenden BĂśgen gebildeten GewĂślbe dienten als Bauvorlage fĂźr zahlreiche religiĂśse romanische Bauten der Region. Aber der Pont du Gard hat auch die Planer anderer BrĂźcken beeinflusst. So findet sich sein Bogensystem an der berĂźhmten BrĂźcke von Avignon und dem Pont Saint-BĂŠnĂŠzet aus dem12. und 14. Jahrhundert. Auchan der mittelalterlichen BrĂźcke Pont-Saint-Esprit finden sich diese architektonischen Elemente wieder.

ENTDECKEN ě?ƒ Das Haribo Bonbon-Museum Das Museum wurde 1996 neben der Fabrik der berĂźhmten SĂźĂ&#x;igkeitenmarke gegrĂźndet und erzählt die Geschichte der Bonbons und der Lakritze. Degustation am Ende der Besichtigung! Pont des Charettes, 30700 Uzès. Tel. 00 33 (0)4 66 22 74 39 www.museeharibo.fr

í˘˛ Das NationalgestĂźt von Uzès Das NationalgestĂźt von Uzès wurde 1972 gegrĂźndet und ist im Sommer offen zur Besichtigung: Die FĂźhrer werden Ihnen die alten Geschirre, den Sattelraum und die Schmiede zeigen. Pferde verschiedener Rassen sind natĂźrlich auch zu besichtigen und Sie dĂźrfen Lucien Gruss und seinen Pferden beim Training zuschauen. Mas des tailles, 30700 Uzès. Reservationen beim VerkehrsbĂźro. Tel. 00 33 (0)4 66 22 68 88 www.haras-nationaux.fr

í˘ł Museum 1900 und Spielzeugmuseum Eine Reise in die Vergangenheit erwartet Sie in diesem charmanten Museum, wo Feuerwehrautos, landwirtschaftliche Maschinen, Motorräder und Fahrräder vom Beginn des 20. Jahrhunderts zu sehen sind. Moulin de Chalier, 30700 Arpaillargues. Tel. 00 33 (0)4 66 22 58 64 www.musee1900.fr

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í˘´ Der mittelalterliche Garten von S Uzès Dieser geschlossene Garten befindet sich im Herzen der Stadt, am FuĂ&#x;e des KĂśnigs- und Bischofsturms. Die ehemaligen kĂśniglichen Gemächer und der KĂśnigsturm kĂśnnen besichtigt werden und bieten eine einmalige Sicht auf Uzès. Im Garten finden regelmäĂ&#x;ig Ausstellungen und kĂźnstlerische Veranstaltungen statt, darunter die "Ex'pot de fleur" vom 23. Mai bis am 31. August 2014. Impasse Port Royal, 30700 Uzès. Tel. 00 33 (0)4 66 22 38 21

B

Tel. 00 33 (0)4 66 62 17 33 www.autracteur.fr

UNTERKUNFT ě?ƒ La Maison d’Ulysse Einst ein befestigter Bauernhof, dann eine Herberge und seit kurzem ein charmantes Gasthaus nach dem New-Yorker "BoutiqueHotel"-Konzept. Zimmer und Suiten mit dem Charme der Vergangenheit, vollständig restauriert und neu eingerichtet. Spa, Hammam und Pool. Place Ulysse Dumas, 30700 Baron. Tel. 00 33 (0)4 66 81 38 41 www.lamaisondulysse.com

í˘˛ Le Clos

VERPFLEGUNG

du LĂŠthĂŠ

ě?ƒ La Table d’Uzès

Ă„uĂ&#x;erst luxuriĂśse Gästezimmer in einem ehemaligen Priorat inmitten der Weinberge, 6km von Uzès. GroĂ&#x;artige Zimmer von 40 bis 70m2, Sportraum, Pool, Hammam stehen zur VerfĂźgung. Hameau de Saint-MĂŠdiers, 30700 Montaren et St-MĂŠdiers Tel. 00 33 (0)4 66 74 58 37 www.closdulethe.com

Der junge KĂźchenchef Oscar Garcia, der kĂźrzlich mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, vollbringt wahre Wunder in diesem neuen Restaurant mit Hotel in einem groĂ&#x;artigen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert gerade neben dem Bischofssitz. 18 rue du Dr Blanchard, 30700 Uzès. Tel. 00 33 (0)4 66 200 700 www.lamaisonduzes.fr

í˘˛ Resto Burger GroĂ&#x;artige Salate und kĂśstliche Burger gibt es in diesem Restaurant unter den Arkaden der Gebäude an der Place aux Herbes. 5 place aux Herbes, 30700 Uzès. Tel. 00 33 (0)4 66 20 21 03

í˘ł Le Tracteur Inspirierte KĂźche, frisch vom Markt. Und alles zu vernĂźnftigen Preisen! Entspannte Atmosphäre, Weinkeller und Artothek. Quartier Bornègre, 30210 Argilliers.

í˘ł La BĂŠgude Saint-Pierre Dieses Hotel nahe der Schluchten des Gardon ist in einer Postrelaisstation aus dem 17. Jahrhundert untergebracht und ist vollständig renoviert worden. In zauberhaftem Ambiente erwarten Sie elegante, authentische Zimmer. Das Gastronomie-Restaurant rundet das Angebot ab. 295, chemin des BĂŠgudes 30210 Vers-Pont-du-Gard. Tel. 00 33 (0)4 66 02 63 60 www.hotel-begude-saintpierre.com


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HIGHLIGHTS DER VERGANGENHEIT PONT DU GARD

• LE PONT DU GARD

Die zauberhafte Stadt Uzès Auf halben Weg von der Provence zu den Cevennen, verborgen inmitten der Garrigue aber nicht weit vom Pont du Gard entfernt, trägt die kleine Stadt Uzès (8400 Einwohner) zu Recht den Spitznamen "Die steinerne Schönheit". In dieser Stadt der Kunst und Geschichte, die seit den 60-Jahren restauriert wird, befinden sich 37 klassierte bzw. eingetragene historische Denkmäler. Die kunstvoll gepflasterten, restaurierten Straßen bringen die Fassaden der privaten Herrenhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance zur Geltung, aus einer Epoche, in der das Herzogtum Uzès über bedeutende Macht verfügte. Erhalten geblieben sind großartige Monumente, wie etwa das Herzogsschloss (seit über 500 Jahren im Besitz derselben Familie), der Turm Fenestrelle, der Glockenturm der Kathedrale Saint-Théodorit. Uzès ist eine wahre Stadt der Kultur, wo der Geist von Jean Racine oder André Gide noch immer spürbar ist, mit der Atmosphäre der typisch südländischen Lebenskunst, die vor allem mittwochs uns samstags beim Markt auf der großartigen Gewölben umrandeten Place aux Herbes ihren Höhepunkt erreicht. www.uzes.fr

Die Waschhäuser von Vers-Pont-duGard Unweit von der antiken Brücke, in diesem kleinen Dorf, befinden sich zahlreiche unterirdische Wasserquellen, von denen die wichtigsten drei bedeutende Stätten ermöglicht haben: die drei Waschhäuser des Dorfs, erbaut in Form hübscher kleiner antiker Tempel, deren Dach von Säulen oder Pfeilern gestützt ist. www.vers-pont-du-gard.fr

Lussan, ein Dorf in Hanglage Lussan, festgekrallt auf einer Felsspitze über der Garrigue, ist mit seiner Mauer und den mittelalterlichen Häusern eines der schönsten Dörfer der Region Languedoc. Die Dorfmauer und der Rundweg bieten einen großartigen Panoramablick auf die Cevennen und den Mont Ventoux. Im Dorf zu besichtigen sind ein Schloss aus dem 15. Jahrhundert, das heutige Rathaus, die Mauern und ehemaligen Seidenspinnereien. Unterhalb des Dorfes befindet sich das Schloss Fan, Heimat der Familie des Schriftstellers André Gide. Auch gibt es zwei wichtige prähistorische und geologische

Sehenswürdigkeiten zu besichtigen: den Menhir, Pierre Plantée eingepflanzter Stein - genannt, und die prächtigen ConclusesSchluchten, die zu Fuß durch das Flussbett zu erreichen sind und davon zeugen, wie lange der Mensch dieses so erstaunlich erhaltene natürliche Gebiet schon bewohnt. www.mairie-lussan.fr

Saint-Quentin, Heimat der Keramikkunst Mit einer Töpferei-Tradition, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, trägt das Dorf Saint-Quentin-laPoterie das Label "Stadt und Kunsthandwerk" und ist berühmt für seine graue, leichte und sonore Keramik. Über dreißig Keramikateliers und -galerien gibt es im Dorf, nicht zu vergessen auch das Museum für mediterrane Töpferei, das die Geschichte der Keramikkunst in dieser Stadt erzählt. Jeden Sommer kann man im Juli beim Keramikfestival Terralha auf einem Parcours im Herzen der Stadt die Werke der zeitgenössischen Keramikkünstler in speziell eingerichteten Kurzausstellungen entdecken. www.officeculturel.com www.les-potiers.org

Spaziergang am Gardon und Bad im Fluss In breiten Mäandern durchfließt der Gardon das Plateau zwischen Russan und der Brücke Saint-Nicolas und bahnt sich seinen Weg durch die schönsten Klippen des Canyons. Überall vom Bergkamm aus hat man Sicht auf die Schluchten, die Ebene und die Cevennen, vor allem aber vom Aussichtspunkt Castellas aus (frei zugänglich). An einigen Stellen kann man im Gardon baden, aber auch zum Kanufahren, Flusswandern und Höhlenforschen bietet er sich an (die Schluchten des Gardon sind reich an Höhlen). Ein schönes Bad beim Dorf Sénailhac, dann weiter auf dem Weg GR 6 (gekennzeichneter Wanderweg) zu einem Überhang über einer Flusswindung. Unweit der Einsiedelei und der Kapelle Sainte-Vérédème erwartet Sie eine wunderschöne Landschaft. Von dort aus kann man zu Fuß über die Klippe und an der Baume- Höhle zum Gardon hinabsteigen. .

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HIGHLIGHTS CARCASSONNE •CARCASSONNE

Die Zitadelle von Carcassonne,

ein steinernes Schiff, das hier seit 1000 Jahrenfest verankert ist

B

ei der Ankunft vor dem großen Stadttor sind die Besucher regelmäßig ergriffen von dem Anblick des Labyrinths aus gepflasterten Gässchen. Die Stadt ist bekannt für das hier zum Abend des Nationalfeiertags am14. Juli entzündete, beeindruckende Feuer, genauso wie für für ihr Musikfestival. Dabei kommt die Geschichte dieses von der Unesco 1997 zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärten Denkmals manchmal zu kurz. Immerhin bevölkern jedes Jahr fast 3 Millionen Besucher die Stadt. Mit Spielschwertern und Schutzschildern mit Phantasiewappen bewaffnete Kinder zeugen davon, dass der Geist dieser Stätte auch die Menschen von heute noch fesselt. An jeder Straßenecke kann man bei aufmerksamem Hinsehen Gebäude erkennen, die als Verlies oder Kerker gedient haben, oder auch Schießscharten, die an die kriegerische Vergangenheit der Stadt erinnern.

Die geweihte Basilika und das Schloss des Grafenl Trotzdem ist Carcassonne mehr als ein Freilichtmuseum. Rund hundert Menschen woh-

nen noch in seinen Häusern, die durch 3 Kilometer Mauerwerk und die 52 Türme vor jedem Angriff sicher sind. Es kommt gar nicht in Frage, die Stadt nur zu besuchen, um durch die Gässchen zu bummeln und das berühmte Cassoulet zu genießen, das zur Bekanntheit der Stadt beigetragen hat. Denn die Basilika Saint-Nazaire, deren Gemäuer im Jahre 1096 von Papst Urban II geweiht wurde, versetzt ihre Besucher in Verzückung. Vor allem mit ihren Fenstern. Das zauberhafte Fenster “Baum des Jesaja”, das die Kapelle der Jungfrau im nördlichen Arm der Basilika ziert, entstand Ende des 13. Jahrhunderts. Es stellt die genealogische Allegorie der Christen bis zur Auferstehung Jesus Christus dar. Weiterhin ist eine Orgel aus dem 17. Jahrhundert zu bewundern, sowie die romanischen Gewölbe unter dem Kirchenschiff und das hier vermutete Grab von Simon de Monfort, der zentralen Figur der Albigenserkreuzzüge. Ebenfalls unbedingt zu besichtigen ist das Grafenschloss der Dynastie Trencavel, das 1150 erbaut wurde. Das Gebäude war auch herrschaftlicher Sitz. Während der Eroberung der Stadt durch die Kreuzzügler bauten die Seneschalle, die höchsten Beamten

des Hofes, das Schloss zu einer wahrhaften Festung innerhalb der Festung aus. Heute beherbergt das Schloss des Grafen ein Lapidarium, in dem eine bedeutende Sammlung von Statuen, Sarkophagen und typischen Gegenständen der gallo-römischen Periode und des Mittelalters zu besichtigen ist.

1000 Jahre Geschichte und Eroberung Dieser touristisch bedeutende, über dem Tal der Aude thronende Ort geht auf eine gallorömische Gründung zurück. Am Ende des 1. Jahrhunderts vor Christus nahm Carcassonne die Gestalt einer kleinen Stadt an. Sie war damals römisches Oppidum und eine Art Rückzugsort, in sicherer Lage auf der Anhöhe eines Hügels gelegen. Ihre weitere Entwicklung verdankt die Stadt ihrer idealen Lage. Carcassonne lag tatsächlich an einer strategisch günstigen Achse, die den Landstrich des Laurageais, die Gebirgszüge der Corbières und den Atlantik mit dem Mittelmeer verband. Durch ihre vielen Vorzüge weckte sie im Laufe der Jahrhunderte die Begehrlichkeiten verschiedenster Invasoren. Angefangen bei den Westgoten, die sich der

➥ CHRONOS

• Ca. 300 v. Chr.

Die tektosagischen Volker befestigen das Oppidum von Carcasso.

• 725 Die muslimischen Herrscher des Westgoten-Königreichs von Spanien bringen mit Wali Ambisa Carcassonne und Septimanie für 27 Jahre in ihre Macht.

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• 1130

• 1226

Beginn des Baus des gräflichen Schlosses durch Bernard Aton.

Die Stadt fällt an das Königreich Frankreich.


SEHENSWÜRDIGKEITEN

A

FESTIVAL VON CARCASSONNE Jeden Sommer ist die Stadt Carcassonne der grandiose Schauplatz eines Festivals, wo vom 19. Juni bis Anfang August Konzerte, Theater und Tanzvorstellungen mit Künstlern internationalen Rufs stattfinden. Tel. 00 33 (0)4 68 115 915 www.festivalde carcassonne.com

AUSFLÜGE

• 15. Jahrhundert. Die Stadt wird zum staatlichen Gefängnis.

• 17. Jahrhundert Die Stadt wird nach und nach verlassen, da sie den neuen Feuerwaffen nicht mehr standhalten kann.

DAS SCHLOSS COMTAL Das Schloss, der Wachturm, die Basilika und das Museum, die zum Zentrum der Nationalen Denkmäler gehören, können mit Audioguide oder Führer (45Min.) besichtigt werden. Tel. 04 68 11 70 70 www.monuments-nationaux.fr C

• 1659

• 1844

• 1997

Durch Pyrenäenabkommen verliert die Stadt einen großen Teil ihrer strategischen Bedeutung.

Viollet-le-Duc beginnt mit der Restauration der alten Kathedrale Saint-Nazaire.

Eintragung im Welterbe der Menschheit.

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Montagne Noire í˘˛ Mas-Cabardès

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WISSENSWERTES/VOR 170 JAHREN HAT VIOLLET-LE-DUC 1834 erlag Prosper MĂŠrimĂŠe, damals Generalinspektor fĂźr historische Monumente, dem Charme der zerfallenen Stadt: die Mauern waren eingerissen und die Steine geplĂźndert worden. Vor 170 Jahren, nämlich 1844, begannen die ersten Restaurationsarbeiten an der Basilika Saint-Nazaire unter der Aufsicht von Viollet-le-Duc, der bereits die Basilika von VĂŠzelay restauriert hatte und gleichzeitig mit Carcassonne die Kathedrale Notre-Dame in Paris in Angriff nahm. Nach seinem Tod im Jahr 1879 fĂźhrte sein SchĂźler Paul Boeswillwald die Arbeiten weiter. Auf das Konto von Eugène Viollet-le-Duc gehen jedoch die Reataurierung der Basilika, der Porte Narbonnaise, der Porte Saint-Nazaire und der westlichen und der nĂśrdlichen Befestigungen der Altstadt. Seine Entscheidungen wurden kritisiert: Die konischen Dächer und die Mauerverkleidungen aus Schiefer in der Stadt passten nicht zu den romanischen Ăœberresten. Heute jedoch wird die Arbeit dieser PersĂśnlichkeit, die vor zweihundert Jahren geboren wurde, als eine der vielen Etappen in der Architekturgeschichte dieser Stadt geschätzt.

Belichtung “Viollet-le-Duc trait pour traitâ€?, vom 12 July bis 21 September 2014 das gräflichen Schlosses.

Castelnaudary

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Conquessur-Orbiel

ě?ƒ CARCASSONNE í˘ąí˘łí˘ł

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der Grafen Trencavel Ăźber. Aber diese Dynastie konnte die Stadt auch nicht lange halten. Zwei Jahrhunderte später wurde sie von den berĂźhmt-berĂźchtigten KreuzzĂźglern eingenommen, die den zweiten Mauerring bauten, der der Stadt ihre heutige AuĂ&#x;enansicht verleiht. Im 18. Jahrhundert wurde sie aufgegeben, ein Schicksal, das sie mit vielen andern mittelalterlichen Bauwerken teilt. Ihre Häuser und Mauern verfielen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts begann ein gewisser Eugène Viollet-le-Duc mit Instandsetzungsarbeiten, die die alten Gemäuer vor dem sicheren Verfall retteten. Auch heute zieht die Altstadt von Carcassonne Scharen von Menschen an‌ die aber eher wohlgesinnt sind. Weit und breit sind keine Angreifer zu sehen, nur Besucher, die die Pflastersteine, TĂźrme und Bauwerke erkunden wollen, die die tausendjährige Geschichte der Stadt hinterlassen hat und die heute ihren unvergleichlichen Charme ausmachen. â——

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im 5. Jahrhundert bemächtig➼ Stadtmauern ten. 1082 ging Carcassonne in den Besitz

CARCASSONNE NARBONNE Alaigne

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è ENTDECKEN ě?ƒ Das Schulmuseum Ein ethnografisches, spielerisches Museum, das die Schule zwischen 1880 und 1960 in den ländlichen franzĂśsischen Gegenden unter anderem mit einem rekonstruierten Klassenzimmer präsentiert. 3 rue du PlĂ´, 11 Carcassonne. Tel. 00 33 (0)4 68 25 95 14

í˘˛ Der Pic de Nore Der hĂśchste Gipfel des schwarzen Bergs, der Pic de Nore, gelegen zwischen PradellesCabardès und Castans an der Grenze des Departements Aude, erhebt sich 1211m Ăźber das umliegenden Heideland. Der Panoramablick von den Bergen von Lacaune, Espinouse und Corbières bis hin zu Canigou und dem Carlit-Massiv ist auf einer Orientierungstafel erklärt. D. 87

í˘ł Die Abteil Saint-Papoul Saint-Papoul war im 8. Jahrhundert zunächst ein Kloster, dann eine Benediktinerabtei und diente vom 14. bis 18. Jahrhundert als Bischofssitz. Das Chorhaupt der Kirche ist ein Juwel romanischer Kunst. Kloster Neau. 5 place Monseigneur de Langle, 11 Saint-Papoul. Tel. 00 33 (0)4 68 94 97 75

í˘´ Das Dinosauriermuseum Eine auĂ&#x;ergewĂśhnliche Ausstellung mit 18 kompletten Dinosaurierskeletten und einer lebensgroĂ&#x;en Animation des gefĂźrchteten T-Rex. 11260 EspĂŠraza. Tel. 00 33 (0)4 68 74 26 88 www.dinosauria.org SUDDEFRANCE - 18 -

A

í˘ľ Der Seignadou in Fanjeaux

í˘ł Das TrĂźffelatelier

Das kleine Dorf Fanjeaux spielte in der Geschichte von Lauragais eine herausragende Rolle und verfĂźgt Ăźber einige auĂ&#x;ergewĂśhnliche Architekturjuwelen: das Haus des heiligen Dominikus, eine Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert, schĂśne Hallen aus dem 18. Jahrhundert. Und den Seignadou; ein Felsvorsprung mit groĂ&#x;artigem Panoramablick. Von dort aus soll der Heilige Dominikus Wunder gesehen und die erste Dominikaner-Gemeinschaft gegrĂźndet haben. www.fanjeaux.com

Philippe Barrière, ein Trßffelspezialist, hat dieses Geschäft erÜffnet, das ganz der Trßffel gewidmet ist. Auch degustieren kann man hier. . 51 rue Trivalle, 11000 Carcassonne. Tel. 00 33 (0)6 30 35 52 72

VERPFLEGUNG ě?ƒ Le Parc - Franck Putelat Das beste Restaurant der Stadt, ausgezeichnet mit 2 MichelinSternen. Hyper-erfinderische KĂźche auf der Grundlage von Produkten aus der Gegend, wie etwa Bouillabaisse mit EntenStopfleber. 80 chemin des Anglais, 11000 Carcassonne. Tel. 00 33 (0)4 68 71 80 80 www.restaurantparcfranckputelat.fr

í˘˛ Die MĂźhle von Cucugnan Roland Feuillas ist ein echter MĂźller und Bäcker, der in ganz Frankreich fĂźr sein Mehl aus uralten Weizensorten und den Geschmack seiner Brote bekannt ist. Rue du moulin, 11350 Cucugnan. Tel. 00 33 (0)4 68 33 55 03

UNTERKUNFT ě?ƒ Les Anges au plafond Charmante Gästezimmer in einem Apartment Ăźber dem alten DorfcafĂŠ. Helle, harmonisch dekorierte Zimmer. Angenehmer Empfang. Rue de la Mairie 11170 Montolieu. Tel. 00 33(0)4 68 24 97 19

í˘˛ MĂŠtairie Montplaisir Geschmackvoll eingerichtete Gästezimmer in dieser ehemaligen Meierei am Ufer des Orbiel, 15 Minuten von Carcassonne entfernt. Auch ein Gästetisch wird angeboten. 2 avenue RenĂŠ Cassin, 11600 Conques-sur-Orbiel. Tel. 00 33 (0)4 68 25 87 16 www.metaieriemontplaisir.com

í˘ł La Barbacane In neumittelalterlichem hundertjährigem Rahmen bietet dieses (zum Hotel de la CitĂŠ gehĂśrende) Sternerestaurant GastronomieKĂźche im Herzen der Altstadt. Place Auguste Pierre Pont, 11000 Carcassonne. Tel. 00 33 (0)4 68 71 98 71 www.hoteldelacite.fr


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HIGHLIGHTS CARCASSONNE •CARCASSONNE

Montolieu, das gebildete Dorf Zwischen dem Fuß des Berges Montagne Noire und dem Süden von Cabardès befindet sich Montagne Noire inmitten von steilen Schluchten. Umgeben von Weinbergen und Capitelles - den kleinen Trockenbau- Steinhütten - hat sich Montolieu mehrere Buchhandlungen eingerichtet und pflegt das Kunsthandwerk und sein Museum für die Berufe und Künste des Buches. Alles hier lädt ein zum Lesen, die traditionelle Papierherstellung, Druckerei und Binderei zu entdecken. Ateliers laden ein zu eigenen Buchprojekten. Das Dorf des Buchs wurde auf Initiative von Michel Braibant ins Leben gerufen, eines Buchbinders in Carcassonne, der plante, ein Buchdorf nach dem Vorbild der Grande Bretagne oder Belgiens zu schaffen. Schon fünfundzwanzig Jahre nun ist dieses Projekt Realität. 1991 wurde das Museum der Buchberufe für das Publikum eröffnet. Heute hat sich Montolieu mit seinen um die fünfzehn Buchhandlungen, dem Museum, den Kunstateliers und dem Kunsthandwerk seinen Ruf gesichert. www.tourisme-cabardes.fr

Limoux, die Wiege des Karnevals Limoux, das auf auf 2000 Jahre Geschichte zurückblickt, bietet ein schönes historischen Kulturerbe, darunter eine mittelalterliche Brücke, und ist n doppelter Hinsicht berühmt, zum Einen für seinen nach der Champagermethode hergestellten Wein – die Blanquette de Limoux - und seinen Karneval, der seit mehr als 1000 Jahren begangen wird und damit der älteste der Welt ist. Jeden Winter von Februar bis April feiert Limoux die “Fécos”, als Pierrots verkleidete Personen, die das Stadtzentrum einnehmen, um in den Cafés unter den Arkaden tanzen. Drei Mal am tag gibt es eine Prozession, die erstaunlichste ist die, mit der Einbruch der Nacht stattfindet, bei der die Lichtkegel der Taschenlampen dem Umzug zusammen mit dem Rhythmus der Musik etwas Poetisches verleihen. Der Karneval von Limoux, ist nach dem Karneval von Rio oder Venedig einer der bekanntesten der Welt. www.limoux.fr

Caunes-Minervois, die Heimat des Marmors Im Herzen von Carcassonnaisschmiegt sich die kleine Stadt Caunes-Minervois rund um ihre massive benediktinische "bloc346" Abtei. Diese kleine Stadt

besitzt jedoch Ruinen und Überreste eines beachtlichen Architekturerbes: enge Gassen, wunderschöne private Herrenhäuser, wie etwa das Haus Sicard oder das Haus Alibert, stellen das vollständigste Beispiel der Renaissance- Architektur in Aude dar. Dank der Produktion des orange-roten Marmors "Incarnat", der im 18. Jahrhundert besonders in Mode war und für die Dekoration des Grand Trianon in Versailles, der Oper von Paris oder auch dem Triumphbogen der Hauptstadt verwendet wurde, ist die Stadt Caunes-Minervois international bekannt geworden. Der ehemalige Steinbruch Roy am gleichnamigen Wanderweg ist einen Besuch wert. www.mairiedecaunes.fr

Die 4 Burgen von Lastours

Castelnaudary, das Feinschmeckerdorf

Cabaret, Tour Régine, Surdespine und Quertineux, erbaut auf einem Felsgrat, sind die vier Burgen, die rund um das mittelalterliche Dorf aus dem 12. Jahrhundert angeordnet sind, eine ehemalige kleine Festung, deren Kriegsherr die Katharer unterstützte. Nach dem Fall von Minerve und Termes waren die Burgen von Lastours bis 1211 der Zufluchtsort der Überlebenden. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Dorf verlassen, aber noch immer zeugen seine Ruinen von dieser Vergangenheit. Sehenswert ist auch der Fauna- und Flora- Lehrpfad. wwww.chateauxdelastours.com

Die Ebene des Lauragais gilt seit dem Mittelalter als Kornspeicher und bietet eine wahrhafte Palette von Gelb und Gold : Die Weizenfelder, der Mais, Sonnenblumen und Bohnen, die rund um Castelnaudary angepflanzt werden, tauchen diese fruchtbare und friedliche Region am Fuße der Montagne Noire in Goldfarben. Trotz seiner bewegten Vergangenheit als Schauplatz zahlreicher Auseinandersetzungen zu den Zeiten der Katharer, des Hundertjährigen Kriegs und dann der Fronde vermittelt Castelnaudary ein Gefühl der Lebenslust in den kleinen Ecken der Altstadt und natürlich dank dem Canal du Midi und dem 7 Hektar großen Becken, das den Ort zu einem angenehmen Zwischenhalt am Fluss macht. Besonders bekannt ist Castelnaudary als Welthauptstadt des Cassoulet, ein Eintopfgericht auf der Basis von weißen Bohnen aus dem Laurageais, Schweinswurst und Entenkeulen. Dieses rustikale, köstliche Gericht wird jedes Jahr Ende August beim legendären Cassoulet-Fest geehrt. Seit 2007 wurde sogar eine "Cassoulet-Route von Castelnaudary" geschaffen, die dem Erbe und der Gastronomie gewidmet ist. www.castelnaudary-tourisme.com

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HIGHLIGHTS CANAL DU MIDI

Canal du Midi: Das Paradies der Freizeitschiffer

D

er Bauingenieur Pierre-Paul Riquet hat es in 14 Jahren besessener Arbeit geschafft (eine Aufgabe, der der Baumeister sein Leben und seinen Reichtum opferte), diese Strecke fertigzustellen, deren technische Konstruktionen die Gesetze der Physik herausfordern und die zudem sehr schön sind. Unter den fast während des gesamten Kanalverlaufs zu bewundernden Meisterwerken befinden sich echte “architektonische Besonderheiten” wie die Rundschleuse von Agde und das Wehr von Gailhousty in den Canal de la Robine oder der Tunnel von Malpas, der den Kanal mit Béziers verbindet. Der bei Castelnaudary beginnende, im Languedoc gelegene Abschnitt verläuft über Marseillette, Homps, den kleinen Hafen von Colombiers und Portiragnes zum Étang de Thau. Man kann auch hinter Le Somail der

Verbindung nach Narbonne über den Canale de la Robine folgen : Die von Schirmpinien gesäumte Strecke führt hier durch eine noch unberührtere Landschaft. Während die Fahrt auf dem Kanal gemächlich verläuft, bieten die Treidelwege eine malerische Abwechslung. Die ehemals von Pferden beschrittenen Wege verlaufen mal am rechten, mal am linken Ufer und bieten eine andere Perspektive auf das Treiben auf dem Kanal. Trotz der Ruhe trifft man immer wieder auf lebhafte Flecken, denn überall gibt es Dörfer, Weinkeller, die zu einer Verkostung einladen und direkt am Wasser liegende Ausflugslokale, in denen man vor dem Schlafengehen die Sommerabende genießen kann. ◗ * Wehr (Épanchoir) : Bauwerk zur Regulierung des Überlaufs des überschüssigen Wassers im Kanal.

BESICHTIGUNG/WAHRE HELDENTATEN DER TECHNIK 99 Schleusen von Toulouse bis Agde und 5 Kanal-Brücken ermöglichen das Überqueren des Wasserlaufs, Auffang- und Überlaufbecken ... Insgesamt zieren 328 bauliche Kunstwerke den Verlauf des Canal du Midi. Eine Meisterleistung wenn man bedenkt, dass sich Riquet nur von wenigen Beispielen inspirieren lassen konnte, das kaum Bauwerke dieser Art existierten. Die Schleusen von Fonserannes sind äußerst beeindruckend, aber auch die anderen Bauwerke wie der Hafen von Castelnaudary, die Rundschleuse von Agde etc. lohnen unbedingt einen Besuch. Besonders erwähnenswert sind die spektakulären Kanalbrücken, bei denen der Kanal oberhalb der Wasseroberfläche verläuft. Nut die Kanalbrücke von Répudre ist das Werk Riquets, die anderen wurden später, als der Kanal modernisiert wurde, insbesondere von Vauban erbaut. Die letzten Veränderungen wurden 1970 durchgeführt.

CHRONOS

• 4. Juli 1965

Pierre Paul Riquet schreibt an Colbert, den Finanzverwalter, um ihm sein Kanalprojekt zu unterbreiten.

• 1666

• 1679

• 1.Oktober 1680

• 15. Mai 1681

Ludwig XIV unterzeichnet den Erlass, der den Bau des Canal du Midi genehmigt.

Fertigstellung der Schleusen von Fonsérannes

Tod von Pierre Paul Riquet.

Einweihung des Kanals, der 1683 für den Verkehr freigegeben wird.

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SEHENSWÜRDIGKEITEN In Ensérune, südwestlich von Béziers und nicht weit vom Kanal und dem Tunnel von Malpas entfernt, ruhen antike Ruinen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. auf einem Oppidum, das die Ebene überschaut. Diese Insel ist umgeben von einem Kiefernwald und bietet Panoramaaussicht von den Cevennen bis Canigou und den ehemaligen trockengelegten See von Montady. Maison du Malpas. Tel. 00 33 (0)4 67 32 88 77 www.lemalpas.com

UNTERNEHMUNGEN Der Weiler Somail in der Gemeinde Saint-Nazaired'Aude am Kanal beherbergt einen zauberhaften Architekturkomplex aus dem 17. Jahrhundert. Im Zimmer des alten Wachhauses kann man übernachten und die hervorragende Küche des Comptoir Nature genießen. Le Comptoir Nature. Tel. 00 33 (0)4 68 46 01 61

TOULOUSE

EIN KANAL, DER DIE GARONNE MIT DEM MITTELMEER VERBINDET BÉZIERS

SÈTE

AGDE CARCASSONNE

NARBONNE

CANAL DE LA ROBINE

• 1764 Beginn der Bepflanzung des Kanalufers mit Bäumen.

• 1776

• 1810

• 1857

• 1989

• 1996

Bau des Kanals Robine zum Anschluss von Narbonne.

Carcassonne wird mit dem Canal du Midi verbunden.

Eröffnung der Kanalbrücke zur Verbindung von Orb mit Béziers.

Ende des Handelsverkehrs auf dem Kanal.

Die Unesco trägt den Kanal im Welterbe der Menschheit ein.

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MITTAGESSEN AM PONT DU GARD.


MITTELMEER

30/31 PORTFOLIO STRÄNDE

38/57 STÄDTE

42/45 PORTFOLIO ARCHITEKTUR

58/71 DAS TERROIR

DESTINATION

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Das Languedoc-Roussillon bietet allerorts Überraschungen: Wie unterschiedlich sind das katalanische Collioure und AiguesMortes und die Camargue, obwohl sie alle an derselben Mittelmeerküste liegen. Welcher Kontrast zwischen dem eleganten Uzès und Carcassonne im Land der Katharer ! Das quirlige Montpellier, das römische Narbonne, Pézenas im Languedoc, Alès in den Cevennen, das sehnsuchtsvolle Agde, das diskrete Mende, die prächtige Römerstadt Nîmes und das katalanische Perpignan zeugen von dieser großen Vielfalt. Im Languedoc und im Roussillon vereinen sich Himmel und Erde, Meer und Gebirge zu einer wunderbaren Allianz.

Für weitere Informationen scannen Sie diesen QR-Code mit Ihrem Smartphone oder verbinden Sie sich direkt auf der Website : www.destinationsuddefrance.com

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DESTINATION MITTELMEER PAULILLES / PORT-VENDRES

• PAULILLES

Paulilles, das Schmuckstück der Côte Vermeille KÜSTENWEG DER CÔTE VERMEILLE.

Die Bucht von Paulilles ist der Lebensraum einer bemerkenswerten Flora und Fauna und ein absolut einzigartiger Ort.

A

ls Teil der weiten Meeresbucht am Fuße des Gebirges der Albères liegt die kleine seichte Bucht von Paulilles vor Port Vendres wie ein Symbol der wilden Schönheit der Côte Vermeille, die sich von Cerbère bis Collioure erstreckt. Die Bucht von Paulilles in der kontrastreichen Landschaft zwischen Rebfeldern und Meer, dem Cap Béar und Cap Oullestrell bietet drei von Schieferfelsen eingerahmte Strände – im Sommer überwacht – mitten in üppiger, mediterraner Vegetation. 2011, wurde die Bucht, die auch eine vielfältige Tierwelt beherbergt, als Grand Site, außergewöhnlichen Stätte klassifiziert, zum großen Nutzen für die Fahlsegler, Blaumerlen und Brillengrasmücken, denen dieser

einzigartige Ort ein Rückzugsgebiet bietet. Diese idyllische Umgebung blickt jedoch auf eine bewegte Geschichte zurück... denn früher stand hier eine Munitionsfabrik! Die Fabrik, die an diesem Ort mit seiner unberührten Natur im 19. Jahrhundert errichtet wurde, wurde erst 1984 geschlossen und wich einer Industriebrache, die Begehren der Immobilienhaie weckte. Die Stätte wurde dann restauriert und zu einem Gedenkort umgestaltet, der von der Arbeitervergangenheit Paulilles zeugt und seit 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Auch eine Werkstatt für die Restaurierung katalanischer Boote wurde gegründet. Einer der anderen Strände der Bucht bietet ein Restaurant mit einmaligem nächtlichen Ambiente und einen wunderbaren Küstenweg, der zwischen Bergen und Meer zu wunderbaren Spaziergängen Richtung Banyuls und Port-Vendres, über das Cap Bér mit seinem Leuchtturm einlädt. ◗ Maison du site de Paulilles: 00 33 (0)4 68 95 23 40 Eine Wegekarte für Wanderungen rund um Port-Vendres kann im Fremdenverkehrsbüro erworben werden. SUDDEFRANCE - 24 -

BESICHTIGUNG/PORT-VENDRES, EIN TYPISCHER HAFEN Port-Vendres, erste Fischerhafen von Roussillon, auch Handelshafen, liegt einige Kilometer von Collioure entfernt und ist einiges friedlicher. Die Stadt, die im 17. Jahrhundert neu gestaltet wurde, hat sich etliche Zeugnisse ihrer Vergangenheit bewahrt. Die Bauwerke Vaubans zeugen von seiner glanzvollen Vergangenheit. Der Obelisk aus rosa Marmor aus dem Roussillon, der zu Ehren Ludwigs XIV errichtet wurde, erhebt sich nahe des Hafens. Täglich zwischen 8 und 10 Uhr verkaufen die Fischer an der Ecke des Quai Pierre-Forgas ihre Sardinen. www.port-vendres.com


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DESTINATION MITTELMEER COLLIOURE

Collioure, die Perle von Roussillon

• COLLIOURE

Collioure ist das Juwel der Côte Vermeille, die wohl gehütete Schatztruhe am Mittelmeerufer. DIE BUCHT VON COLLIOURE UND DIE KIRCHE NOTRE-DAME-DES-ANGES

BESICHTIGUNG/DER WEG DER FAUVISTEN

1905 entdeckten Matisse und Derain den kleinen Fischerhafen an der Côte Vermeille. Verzaubert von der Schönheit des Ortes und seinem wunderbaren Licht schufen sie hier in jenem Sommer Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder. Hier befreiten sich die beiden Künstler von den künstlerischen Zwängen, die in Paris galten, ließen sie die Farben sprechen (Matisse malte den Strand von Collioure in Rot) und begründeten die Bewegung des Fauvismus. Während sich Derain nur ein Mal hier aufhielt, kam Matisse vier Mal zurück nach Collioure. Heute kann man auf einem Rundweg durch die Gässchen der Stadt auf den Spuren der beiden Künstler wandeln und 20 Reproduktionen ihrer Werke bewundern, die an den Stellen zu besichtigen sind, wo sie gemalt wurden. Geführte Besichtigungen auf dem Weg des Fauvismus: 00 33 (0)4 68 98 07 16

D

ie Küste ist mit kleinen Buchten gesäumt, wo man sich fühlt wie ein Fürst. Die umliegende Landschaft besteht aus Weinbergen, die den Terrassen ihre Form und Farbe verleihen. Collioure, oft als typisches Dorf, Postkarte, bezeichnet, Juwel der Côte Vermeille bezeichnet, erinnert an ein kretisches Dorf oder Italien mit frischer, katalanischer Luft. Dort hatten die Könige von Mallorca im 12. Jahrhundert ihre Sommerresidenz, bevor die Stadt in die Hände der französischen Könige gelangte: Louis XI, Charles VIII. Sie gehörte nacheinander zum Königreich Aragon, dem Königreich Mallorca und schließlich zu Frankreich. Im Mittelalter hatte Collioure, der Exporthafen der katalanischen Flotte für Leinen aus Perpignan, die Vorherrschaft im Mittelmeer inne. Der Ingenieur Vauban war es, der Collioure sein heutiges Aussehen schenkte, indem er das königliche Schloss kurz vor dem Pyrenäen-Abkommen im Jahr 1659 befestigte, das Roussillon endgültig an Frankreich band. Obwohl im Laufe dieser Eroberungen das Schloss - ein imposantes Gebäude über der Bucht - vergrößert wurde und auch die Stadt einige Änderungen erfuhr, bewahrt Collioure dennoch die Spuren der mittelalterlichen Vergangenheit. Das Meisterwerk der Befestigungsanlage, das königliche Schloss, das 1922 als historisches Denkmal klassiert wurde, ist im SUDDEFRANCE - 25 -

Laufe des 13. und 18. Jahrhunderts umgebaut worden. Die Festung Saint-Elme, die Kirche Notre-Dame-des-Anges, deren Fundamente im Mittelmeer stehen, tragen wie auch der Turm Madeloc zum Ruf von Collioure bei.

Eine regelrechte Muse für jeden Maler Doch Collioure ist und bleibt ein Ort unvergleichlicher Poesie. Und dies nicht nur wegen der Geschichte dieser Hafenstadt, sondern auch ihre enge Bindung zu den Künsten in den Gassen zu sehen ist. In Farben getränkte Häuser laden ein zum Spazieren und Träumen. Collioure ist eine "fauvistische" Stadt, die die Maler mit ihrem Licht inspiriert hat. Sie birgt eine ganze Palette von Farben und Gesichtern. Allen voran ließ sich Matisse vom Himmel und dem Licht dieser Stadt bezaubern, deren Farben einem aus allen Ecken und Enden förmlich in die Augen springen: blauer Himmel, grüne Fensterläden, lachsrosa Häuser. Collioure ist hell, fröhlich, die Zikaden zirpen und die ganze Atmosphäre ist einfach paradiesisch. Töne von Ocker, Orange und Rosa zieren die Häuser dieser alten Handelshafenstadt am Mittelmeer. Ihre Schönheit ist unbestritten. Derain, Vlaminck, Braque und besonders Picasso waren hochbegeistert von Collioure. Die Stadt ist unglaublich charmant, mit ihren


Etang de Leucate

Saint-Laurentde-la-Salanque

Agly

Rivesaltes

Latour-de-France

TĂŞt

Saint-Estève

PERPIGNAN

PERPIGNAN

Millas

Etang de Canet

Toulouges

TĂŞt

Vinça

Canet-enRoussillon

Thuir Elne

P

ě?ƒ Argelès-í˘ąí˘˛ sur-Mer í˘˛í˘ą í˘ł í˘ąí˘˛ Tech

PYRENEES-ORIENTALES

Port-Vendres

CERET

umliegenden Buchten, dem Kieselstrand ➼ ihrem kleinen Hafen, den authentischen katalanischen Booten und den blumenbepflanzten Gassen. Aber täuschen Sie sich nicht! In Collioure spricht man katalanisch, man fischt Sardinen und hält Siesta. Und ganz sicher fischt man Anchovis, die hier schon seit Generationen in derselben Art und Weise zubereitet werden. Zwei Unternehmen bereiten diesen blauen Fisch mit geschĂźtzter geografischer Angabe "Anchovis aus Collioure" auch heute noch zu. Das eine davon hat sogar einen "Drive" erstellt, Ăźber den man die Anchovis und die daraus hergestellten Produkte per Internet bestellen kann! Ăœberall in der Stadt warten kleine Festrestaurants (und einige Betriebe der hohen Gastronomie) und Galerien die Neugierigen. Ein Spaziergang in den Gässchen ist unglaublich friedlich; FĂźr weniger Spazierbegeisterte gibt es einen kleinen Zug, der die Touristen auf eine hĂźbsche Rundfahrt am Hang und der KĂźste entlang bis nach Port-Vendres fährt. www.collioure.com

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AUSSERDEM/ARGELĂˆS, VON BLAU ZU GRĂœN Am FuĂ&#x;e des Albères-Massivs, dort wo die Pyrenäen auf das Mittelmeer treffen, liegt Argelèssur-Mer, die europäische Camping-Hauptstadt mit um die sechzig Plätzen. Mit ihren 7 Kilometern SandkĂźste vom Naturreservat Mas Larrieu bis nach Racou und 3 Kilometern FelskĂźste, ohne die 2 Kilometer Kiefernwald zu vergessen, ist dieser Ort vor allem im Sommer sehr gut besucht. Zwischen dem Blau des Himmels und dem GrĂźn des Meeres hat das Dorf in seinen schattigen Gassen seine Authentizität bewahrt und ist ein farbenfroher Ort mit katalanischem Charakter in Sichtweite von Collioure geblieben. www.argeles-sur-mer.com

í˘˛í˘ł

Arlessur-Tech

ENTDECKEN ě?ƒ Die Meister der Glaskunst von Palau del Vidre Schon seit zwanzig Jahren sind die GlaskĂźnstler in ihren Ateliers im Palais du Verre im kleinen Dorf Palau del Vidre ansässig. Jeden August verwandelt sich die Altstadt zum Festival der Glaskunst in die grĂśĂ&#x;te Galerie der Glaskunst Europas. www.palau-del-vidre.com

í˘˛ Terres des Templiers Der grĂśĂ&#x;te der Weinkeller der Genossenschaft von Banyuls birgt noch heute riesenhafte jahrhundertealte Fässer. Besichtigung und Degustation. Route du Mas Reig, 66650 Banyuls sur mer. Tel. 00 33 (0)4 68 98 36 92 www.terresdestempliers.fr

unter der charmanten Pergola. 4 rue de la Tour d’Auvergne, 66190 Collioure. Tel. 00 33 (0)4 68 82 21 17 lacuisinecollioure.blogspot.fr

í˘ł Le Fanal Das neue GastronomieRestaurant von Banyuls, erĂśffnet von Pascal Borrell, der sich 2014 einen Stern vom Michelin- Himmel holte. Blick auf den Hafen. 66650 Banyuls-sur-mer. Tel. 00 33 (0)4 68 98 65 88

UNTERKUNFT ě?ƒ Hotel Casa PaĂŻral

ENTSPANNUNG ě?ƒ Grand Hotel du Golfe Ein kleines, sympathisches Spa erwartet Sie in diesem geschmackvoll eingerichteten Hotel am Meer. Freundlicher Empfang. Route de Collioure, 66700 Argelès-sur-mer. Tel. 00 33 (0)4 68 81 14 73 www.hoteldugolfeargeles.com

í˘˛ Der KĂźstenweg

VERPFLEGUNG

in Port-Vendres

ě?ƒ Les clos de

Die KĂźste zwingt ihre Besucher regelrecht zu Spaziergängen. Auf diversen Schildern schlägt VerkehrsbĂźro verschiedene Routen vor. La plus belle : “Zwischen Bergen und Meerâ€? fĂźhrt zum Leuchtturm am Cap BĂŠar (Dauer 4 Stunden). Hervorspringend und besonders spannend ist das Fort BĂŠar, die Militärfestung von Vauban, die heute noch von der Armee genutzt wird. Ab hier verläuft der Weg entlang der KĂźste und fĂźhrt hinunter zum Strand Plage Bernardi in die Bucht von Paulilles. In ihrer Windung birgt

Paulilles Ein Restaurant auf einem Weingut, in einer der Windungen der Bucht von Paulilles. Einfacher Rahmen, einmaliges Ambiente. Baie de Paulilles, 66660 Port-Vendres. Tel. 00 33 (0)4 68 98 07 58 www.clos-de-paulilles.com

í˘˛ Essen an der Theke Andalusische Tapas in LatinoAmbiente, an der Theke oder SUDDEFRANCE - 26 -

sie drei Strände (s. S. 24). Zurßck geht es ßber Cosprons, durch die Weinfelder und ßber den Col des Mig. Eine Routenkarte fßr Wanderungen rund um PortVendres kann im Fremdenverkehrsbßro erworben werden. Tel. 00 33 (0)4 68 82 07 54

Impasse des palmiers, 66190 Collioure. Tel. 00 33 (0)4 68 82 05 81 www.hotel-casa-pairal.com

í˘˛ Das Schloss Valmy Ein groĂ&#x;artiges, fantastisches Schloss aus dem 19. Jahrhundert mit fĂźnf Gästezimmern, die moderne Ausstattung mit MĂśbeln aus dem 19. Jahrhundert kombinieren. 66700 Argelès-sur-mer. Tel. 00 33 (0)4 68 81 25 70 www.chateau-valmy.com

í˘ł Unter der mongolischen Sonne In Sorède, inmitten von Korkeichen, am FuĂ&#x;e der Albères mit Blick auf den Canigou bieten die wie das Mobiliar aus der Mongolei stammenden Jurten eine auĂ&#x;ergewĂśhnliche und faszinierende Abwechslung. Zahlreiche Aktivitäten werden angeboten, so BogenschieĂ&#x;en, Wellnessmassagen etc. An der StraĂ&#x;e nach Argelès-sur-Mer, 66690 Sorède. Tel. 00 33 (0)6 26 25 03 91.


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DESTINATION MITTELMEER COLLIOURE • CÔTE VERMEILLE

Banyuls, die privilegierte Stadt Ihren Ruf hat die Stadt einem Triptychon aus Natur, Kultur und Winzerei zu verdanken. Banyuls ist der letzte Badeort in Frankreich mit einem wunderschönen Sand- und Kieselstrand, wo sich wohlgemerkt der Ausgangspunkt des UnterwasserLehrpfads des Meeres- Naturreservats befindet. Auf einer Länge von 6,5 Kilometern schützt dieses in seiner Art einmalige Reservat eine Felsenküste, die über 1200 Tier- und 500 Pflanzenarten beherbergt. Außerdem ist Banyuls die Geburtsstadt des Bildhauers Aristide Maillol (1861-1944), dessen Werke man am Hafen der Stadt (junge Frau, liegend) aber auch in Céret, Elne oder Port-Vendres bewundern kann, wo er das Totendenkmal geschaffen hat. Zu Ehren des Künstlers wurde die Stiftung Verny gegründet. Der natürlich liebliche und in beeindruckenden Kellern oder an der prallen Sonne gelagerte Wein hat Banyuls Weltruhm eingebracht. www.banyuls-sur-mer.com

Elne, die älteste Stadt von Roussillon Elne, geschützt durch ihre Mauern, ist die älteste Stadt der Region Roussillon, die sogar wichtiger war als Perpignan. Aus diesem goldenen Zeitalter ist die imposante Kathedrale Sainte-Eulalie-et-Sainte-Julie erhalten geblieben, die ursprünglich aus dem 11. Jahrhundert stammt und für ihren großartigen Kreuzgang mit den geschmückten Kapitellen bekannt ist. Das historische Museum erzählt anhand von Archiven und Dokumenten das ungewöhnliche Schicksal dieser kleinen Stadt. Von dort aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Hügel mit ihren Obstbäumen. www.banyuls-sur-mer.com

Die Orgeln von Ille sur Têt

In der Ebene mit ihren zahlreichen Kirsch-, Aprikosen und Pfirsichbäumen sind diese "Orgeln" ein wahrlich seltsamer Anblick. Am Stadtrand hat ein Mineralfels-Amphitheater aus Sand- und Lehmablagerungen in über 4 Millionen Jahren diese Felder voller "Feenkamine" geformt, die den Pfeifen einer magischen Orgel ähneln und mit Nagelfluh gekrönt sind. Ein Ort mit besonders intensiver Ausstrahlung mit dem Canigou im Hintergrund, der besonders abends besonders zauberhaft ist. Geführte Besichtigungen sind möglich. www.ille-sur-tet.com

Thuir, die Stadt der Brennereien Die mittelalterliche Stadt und Hauptstadt des Aspres-Massivs Thuir ist die Heimat des berühmten Aperitifs "Byrrh", der ihr zu Berühmtheit verholfen hat. Seit über 140 Jahren wird dort dieser Aperitif auf der Basis von Wein und Orangenschale mit Zimt und vor allem Kaffee hergestellt, der im 20. Jahrhundert besonders beliebt war. Aus dieser Zeit sind die Industrieanlagen von Eiffel erhalten geblieben, vor allem das größte Fass der Welt mit 12m Durchmesser und 10m Höhe. Byrrh wird dort immer noch produziert und seit Kurzem stellt der Betrieb auch Absinth her. www.aspres-thuir.com

Céret, die Hauptstadt der modernen Kunst Außer für ihre Kirschen ist der Hauptort von Vallespir auch als Hochburg der modernen Kunst bekannt, deren Geschichte eng mit derjenigen der großen Strömungen der Malerei im 20. Jahrhundert verbunden ist. Déodat de Séverac, Pablo Picasso, Georges Braque, Max Jacob, Chaïm Soutine, Marc Chagall haben sich in Céret aufgehalten und diesen Ort auch in ihrem Werk verewigt, um nur einige zu nennen. Seit über einem halben Jahrhundert finden dort moderne Kunstausstellungen statt und seit 1993 besitzt die Stadt ein bedeutendes Museum moderner Kunst mit zahlreichen Werken von Matisse, Dufy, Chagall, Masson und einer Reihe von Keramikwerken von Picasso. Eine besondere Attraktion dieser Stadt, die auch die wichtigste Heimstatt der katalanischen Kultur und Folklore ist, wo der Volkstanz der Sardana jedes Jahr gebührend gefeiert wird. www.ot-ceret.fr

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DESTINATION MITTELMEER LA CLAPE NARBONNAISE

• NARBONNE

DIE WEINBERGE VON LA CLAPE.

La Clape, ein Terroir, das doppelt überrascht Das Massiv Clape zwischen Narbonne und dem Meer zieht Liebhaber der wilden Natur … und edler Flaschen an, denn hier wird einer der gesuchtesten Weine der Region angebaut.

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ieses kleine Massiv (17km lang und 7 km breit), eine Verlängerung der Corbières-Kette, deren weiße Klippen ins Meer und die Seen tauchen (Pissevache, l'Ayrolle, Bages-Sigean), war einst eine Insel. Im 14. Jahrhundert hat ein Hochwasser in Aude den Lauf der Dinge verändert: Die römische Insula Laci wurde zu La Clape, aus dem Okzitanischen clapas: ein "Kieshaufen", beliebt bei den Einwohnern von Narbonne, Gruissan und anderen. Vor allem bei den Winzern, die einen Teil der 13.500 Hektaren Kalkgesteinfläche bevölkert haben, wo seit über 2000 Jahren Wein angebaut wird. Dieses Ausnahmeterroir erstreckt sich über den Lagunenkomplex am Ufer des Meeres, zwischen Feuchtgebieten und der Trockenlandschaft der Garrigue und wird von den Weinerzeugern, die hier regelmäßig sich

immer wieder unterscheidende Weine hervorbringen, mit größter Sorgfalt kultiviert. Das staatliche Institut für Agrarforschung hat hier sogar eine Weinbau-Versuchsstation eingerichtet. Das seit 1973 klassifizierte Gebiet mit seinem von einem Aleppokiefernhain flankierten Heideland ist ein Paradies für Picknickfans, Mountainbikefahrer und Kletterer. Ein Spaziergang im Gebirgsmassiv mit dem Duft von Thymian, wildem Fenchel und Ginster ist einfach großartig! Es gehört nunmehr zum Naturpark der Region Narbonne. Vor kurzer Zeit wurde es mit dem Label “Vignobles et Découvertes” ausgezeichnet. Die zum Gemeindegebiet von Port-la-Nouvelle gehörende Insel Sainte-Lucie ist eine Erdanhäufung zwischen den Seen von l’Ayrolle und Bages- Sigean, umgeben von ehemaligen Salinen. Die 250 Hektar dieses einzigartigen Ortes zwischen Meer und See sind nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad über Port-la-Nouvelle entlang des Canal de la Robine zugänglich. Zugvögel und Rehe haben dieses Inselchen zu ihrem Hafen der Ruhe erkoren. Während der Sommersaison werden die Touristen von einem Team empfangen, das über die Tierund Pflanzenwelt dieses seit 2009 als regionales Naturreservat ausgewiesenen Paradieses informiert. ◗ SUDDEFRANCE - 28 -

SEHENSWÜRDIGKEITEN/ PARK DER REGION NARBONNE Mit seinen 80.000 Hektaren stellt der Naturpark der Region Narbonne eines der letzten geschützten Naturgelände dieser Größe dar, die eine solche Vielfalt aufweisen. Hier ist man stolz auf die großen Sägeschrekken, die Schmetterlinge der Art "Diane", aber auch auf die Füchse, die Hasen, Dachse und Wildschweine, die das Heideland des Massivs Clape in der Blütezeit von Mitte Mai bis Juli durchstreifen. Dieser Lebensraum zwischen Feuchtzone und Trockenheide ist seit 2003 klassiert und geschützt. www.parc-naturel-narbonnaise.fr


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DESTINATION MITTELMEER AGDE

Die Stadt Agde, die für ihre Feierlaune und ihre Strände bekannt ist, blickt auf eine 2500 Jahre lange, bewegte Geschichte zurück.

AGDE

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anz dem Bild seiner Heimatstadt entsprechend, trägt er das Adamskostüm, und das seit... dem 4. Jahrhundert v. Chr.! Der Ephebe von Agde (Herault), die 1964 im Grau d’Agde gefundene antike Bronzestatue, zeigt ihr “Prinzenhinterteil” seit ihrer Rückkehr zu ihren Ursprüngen im Jahre

BESICHTIGUNG/ ANTIKE SCHÄTZE Der Ephebe von Agde, die 1964 im Graud’Agde gefundene antike Bronzestatue, präsentiert hier seit ihrer Rückkehr in ihre Heimat 1986 ihr "prinzliches Hinterteil" (er war mehr als 20 Jahre im Louvre ausgestellt). Der Ephebe ist die einzige große griechische Bronzestatue, die in Frankreich gefunden wurde. Während das Original im extra dafür erbauten Musée de Éphèbe aufbewahrt wird, wo man zudem römische Bronzen und verschiedene im Meer geborgene Objekte bewundern kann, verdreht seine Kopie den Autofahrern am Kreisverkehr nahe der Südumfahrung täglich den Kopf. Musée de l’Ephèbe. Tél. 00 33 (0)4 67 94 69 60 www.museecapdagde.com

Agde, Land der uneingeschränkten Gastfreundschaft

LE GRAU D’AGDE.

1986 wieder in ihrer Heimat (zwanzig Jahre lang war sie im Louvre ausgestellt). Das Original des Epheben befindet sich im eigens für diesen Zweck erbauten Museum, während seine Kopie den Autofahrern, die am Kreisverkehr der Umgehungsstraße entlangfahren, den Kopf verdreht. Das ist nur eine der Besonderheiten von Agde. Früher wurde die Stadt wegen ihrer Bauten aus schwarzem Basalt als die “Schwarze Perle des Mittelmeeres” bezeichnet. Die Altstadt wurde auf den Resten eines ehemaligen, vom Mont Saint-Clair dominierten Vulkans errichtet und verfügt in der Tat über vulkanisches Temperament! Die auf die Antike zurückgehende Hafenstadt (sie wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet) hat sich mit dem Bau der Bade- und Feriensiedlung Cap d'Agde in den Jahren 197080 den Badefreuden zugewandt. Heute ist das Centre Héliotourisme, das ganz und gar der FKK-Kultur gewidmet ist, das Nudistenzentrum mit der größten Aufnahmekapazität weltweit. In dem FKK-Feriendorf und an den ausschließlich dafür “reservierten” Stränden wird das gemeinschaftliche Nacktsein praktiziert. Aber Agde hat noch mehr SUDDEFRANCE - 29 -

zu bieten und verfügt über ein reiches kulturelles Erbe : Die Altstadt und ihre Stadtmauern, die zu den ältesten in ganz Frankreich gehören, die Kathedrale St. Étienne, das Museum des Epheben und die Rundschleuse im Canal du Midi sind beliebte Besichtigungsziele. Nicht zu vergessen die feinsandigen Strände, paradiesisch im Hochsommer auch für die “Bekleideten” (diejenigen, die nicht unbedingt Anhänger der FKK-Kultur sind). Sanft abfallend erstrecken sie sich auf 14 Kilometer Länge von Ost nach West und sind ideal für Bade - und Wassersportaktivitäten : Die Strände Plage Richelieu, Plage du Môle, Plage de Rochelongue, Plage de la coquille, der Muschelstrand, der von Muscheln übersät ist, der schwarzsandige Plage de la Conque… Die vor der Spitze des Kaps gelegene kleine Insel Brescou, ein Bassaltfelsen mit einer Festung gleichen Namens, ist ein beliebter Tauchspot, während sich die Wassersportfans oberhalb der Fluten beim Wellenreiten, Kite-Surfing und Segeln vergnügen können. ◗ www.capagde.com


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PORTFOLIO STRÄNDE

PAILLOTTE BAMBOU, LA GRANDE-MOTTE.

TEMPLE BEACH, SAINT-CYPRIEN.

BIQUET, LEUCATE.

ZAZA CLUB, TORREILLES-PLAGE. SUDDEFRANCE 30 -


PLAGE, CANET-EN-ROUSSILLON.

PLAGE DU GOLF, CAP D’AGDE.

VOILE BLEUE, CARNON.

CARRÉ MER, VILLENEUVE-LÈS-MAGUELONE.

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eit einigen Jahren ist mit den umweltfreundlichen Strohhütten an den sommerlichen Stränden eine neue Lebensart entstanden. Über die einfache Liegestuhlvermietung über ein kleines Speiseangebot bis zu Feinschmeckergerichten, hier kommt jeder auf seine Kosten!

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EFFET MER, LA GRANDE-MOTTE.


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DESTINATION MITTELMEER SÈTE

Sète, das Klein Venedig des Languedoc Das zwischen dem Étang de Thau und dem blauen Meer gelegene Sète hat sich eine ausgeprägte kulturelle Identität bewahrt und präsentiert sich äußerst farbenfroh.

DER MEERESKANAL.

C

ette” kann sich auf die Form des Mont Saint-Clair beziehen, der die Stadt Sète überragt, “einen Wal” mögen die Seeleute in ihm gesehen haben: Denn “Ceta” leitet sich von lateinischen Cetus ab. Über die Ursprünge der Stadt herrscht kaum Klarheit, man weiß jedoch, dass dieser Berg den Seefahrern als geografische Anhaltspunkt diente… und den Freibeutern und Piraten als Rückzugsgebiet! Erst ab dem 18. Jahrhundert siedelten sich nach und kleine Trockensteinhütten, die “Baraquettes”, auf dem Hügel an, in denen man den Sonntag mit der Familie verbrachte. Ihre Entstehung verdankt die Stadt Sète dem Anliegen von drei Persönlichkeiten, Paul Riquet, Ludwig XIV dem Chevalier de Clerville, die sie 1666 gründeten. Der eine war auf der Suche nach einem Zugang zum Mittelmeer für den Canal du Midi, der andere wollte einen Exporthafen für die Produkte des Languedoc und der letztgenannte befand Sète als geeigneten Ort. So wurde der Hafen gegründet. Seit diesem Datum werden die Boote an der Mole Saint-Louis festgemacht, die die Einfahrt zum alten Hafen beschützt. Zwei Arten von Einwohnern bevölkern die malerische und bunte Stadt Sète: Die von der Pointe-Courte, dem bunten Viertel der Fischer des Étangs, die “petits métiers”, die Kleingewerbetreibenden, die im Jargon von Sète die Pointus genannt werden. Die kleinen Fischerboote liegen neben den Fischkuttern entlang der Ha-

fenmauern, wo auch die Lanzenstecherturniere, die Joutes, stattfinden. Wenn die Fischer reinkommen, geht es laut zu und es riecht nach Jod. Dann gibt es die Bewohner des Hügels, wo sich Wohnviertel befinden, die prächtige Häuser mit großartiger Aussicht auf das Meer vermuten lassen, aber auch die bescheideneren Unterkünfte von "Klein Neapel", einem über der Stadt gelegenen Viertel, in dem sich viele Familien aus dem Süden Italiens niedergelassen haben. Zur Hochzeit des Weinhandels war Sète der wichtigste Verladehafen und eine blühende Stadt. Die Hafenstadt Sète verfügt über den Reiz eines mitten in der Stadt gelegenen Hafens. Die lebendigen Fischversteigerungen und die tanzenden Fischkutter gehören in Sète nach wie vor zum Alltag, auch wenn es weniger Schiffe sind als früher. Dennoch ist Sète nach mehreren schwierigen Jahren wieder zum wichtigsten Hafen für den Thunfischfang geworden, der seit einiger Zeit streng reglementiert ist. Und Sète verfügt nun über eine fast durchgehenden geraden Küstenstreifen bis Marseillan-Plage: Die 12 Kilometer langen Strände wurden in den letzten Jahren neu gestaltet und angelegt. Vier große kostenfreie Parkplätze und eine Promenade wurden am Ortsausgang von Sète angelegt, wo sich in der Sommersaison zur größten Freude der Badegäste Strandbars und Restaurants in Strohhütten einrichten. ◗ www.ot.sete.fr SUDDEFRANCE - 32 -

SEHENSWÜRDIGKEITEN/ THAU-SEE

Zwischen Meer und Heideland mit dem Mittelmeer im Süden und der Via Domitia im Norden ist der Thau-See seit Jahrhunderten der Standort einer einzigartigen Austernzucht, die dort seit der Antike stattfindet. Zwischen Weinbergen und Lagunengebieten ist in den kleinen Dörfern Bouzigues, Balaruc, Mèze und Frontignan die mediterrane Lebenslust überall zu spüren. Von der Besichtigung prähistorischer (Museum Dinosaurierpark) oder gallisch-römischer Städten (Villa Loupian), bis zu den Dörfern, wo im Sommer Fest auf Fest folgt, der Degustation von Muscheln bei den Produzenten oder einem Besuch in den zahlreichen Restaurants am See, den Weinen - alles ist hier pures Vergnügen. www.paysdethau.fr

• SÈTE


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DESTINATION MITTELMEER PALAVAS / VILLENEUVE-LÈS-MAGUELONE

Palavas,

PALAVAS

der Charme des Meeres für jedermann DIE UFER DES LEZ.

Die durch den Zeichner Dubout berühmt gewordene kleine Stadt Palavas-les-Flots verfügt über unvergleichlichen Charme.

P

alavas (Hérault), gerade mal zehn Kilometer von der Stadt entfernt, in der die Präfektur ihren Sitz hat, ist seit jeher Sommerresidenz für die Bewohner von Montpellier. Zwischen Meer und Lagunen gelegen, eingebettet in eine Naturlandschaft mit vielfältiger Pflanzenwelt, ist dieser Badeort am Ufer des Golfe du Lion für Einige das weniger beneidenswerte Sinnbild für Ferientrubel, für Andere hingegen der ideale Ort für Freizeitvergnügungen. Der Zeichner Albert Dubout hat diesen Badeort mit seinen Zeichnungen von gerammelt vollen Stränden zu einer Zeit bekannt gemacht, als sich bezahlter Urlaub zu etablieren begann. Mit Vorliebe zeichnete er die Kleinbahn, die bis 1968 in Betrieb war und zwischen Palavas und Montpellier pendelte, und Szenen, in denen die Bürger nachmittags oder nach einem Wochenende von ihren Bäderanwendungen oder Kasinoaufenthalten zurück-

kehrten. Der Campingplatz von Palavas, Aushängeschild für kostengünstige Ferien, galt lange als Symbol für die Gegend. In den siebziger Jahren verspottete der Sänger Marc Charlan den Ort sogar mit seinem Lied “Je me casse à Palavas”. Dabei kann dieses ehemalige Fischerdorf mit einem Charme ganz anderer Art aufwarten. Beginnen wir mit seinem 7 Kilometer langen, sanft abfallenden Strand, der ideal für Kinder ist. Rund um den Kanal, an dem die Sommergäste flanieren, bietet der Ort etliche Restaurants. Zudem gibt es Strohhütten, in denen man, die Füße im Wasser, wunderbar Meeresfrüchte genießen kann. Das weithin sichtbare Symbol des Dorfes, ein in den 40er Jahren erbautes ehemaliges Wasserschloss, wurde restauriert und beherbergt heute in der oberen Etage ein sich drehendes Restaurant mit einer einzigartigen Panoramaaussicht auf die Küste. Außerdem verfügt Palavas, das inzwischen über einen Radweg von Montpellier zu erreichen ist, über den einzigen Tiefwasserhafen für Freizeitzwecke im Mittelmeer, der Liegeplätze für mehr als 1 000 Boote bietet. ◗ www.palavaslesflots.com

AUSFLÜGE/DER STRAND VON MONTPELLIER Bis zum Ende der 60er-Jahre erreichten die Einwohner von Montpellier die ungefähr 10 Kilometer entfernte Küste mit dem kleinen Zug von Palavas. Heute bedient die Tramlinie 3 den Étang de l'Or in Pérols, der nur 2,5 Kilometer von Carnon und Palavas entfernt ist. Im Sommer fahren von dort aus Shuttle-Busse. Auch ein Selbstbedienungs- Fahrrad-

verleih steht von Montpellier aus zur Verfügung. Für Autos sind Parkplätze am Petit und Grand Travers vorgesehen. Das letzte Mal dieses Jahr: Im Rahmen der Arbeiten zum Schutz der Küste wird die Straße ab 2015 zurück verlegt und Fahrzeuge müssen ab dann auf dem Weg zum Strand auf dem zur Entlastung eingerichteten Parkplatz abgestellt werden.

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BESICHTIGUNG/DER ZAUBER VON VILLENEUVELÈS-MAGUELONE Auf einem Inselchen von Rebfeldern zwischen Étangs und Meer erhebt sich die alte Kathedrale Saint-Pierre-et-Saint-Paul de Maguelone, deren Faszination ungebrochen ist. Dieser neben Palavas gelegene romanische Bau war im Hochmittelalter, noch vor der Gründung der in 10 Kilometer Entfernung liegenden Stadt Montpellier Bischofssitz. Die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert aufgegebene befestigte Kirche ist heute ein beliebtes Ausflugsziel der Bewohner Montpelliers. Zu erreichen ist die über die Küstenstraße (Achtung, die Straße ist im Sommer für Fahrzeuge gesperrt) oder über das zauberhafte Dorf Villeneuve, das sich den typischen Charme des Languedoc bewahrt hat. Heute wird der Bau von dem Verein “Les Compagnons de Maguelone”, der hier ein Zentrum zur beruflichen Wiedereingliederung betreibt, genutzt, zudem gibt es einen Shop mit den Produkten der Bewirtschaftung (Wein, Honig etc.) und ein charmantes, kleines Restaurant! Jedes Jahr im Juni findet ein Festival alter Musik statt. Empfangszentrum : 00 33 (0)4 67 50 63 63 www.compagnons-de-maguelone.org


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DESTINATION MITTELMEER LA GRANDE-MOTTE / LE GRAU-DU-ROI

• LA GRANDE-MOTTE LE GRAU-DU-ROI

DER STRAND UND DIE “PYRAMIDEN”-GEBÄUDE.

La Grande-Motte, gezähmte Natur Die in den 60er Jahren erbaute Stadt vereint kühne Architektur und Grünflächen und wurde als “Patrimoine du XXe siècle”, Erbe des 20. Jahrhunderts klassifziert.

D

er erste heute mit dem Label “Patrimoine du XXe siècle” ausgezeichnete Badeort La Grande Motte bestand vor nicht einmal 50 Jahren aus nichts als Wein- und Spargelfeldern und war mit seinen zahlreichen Sumpfgebieten ein Paradies für Mücken! Um das sommerliche Streben der Franzosen hinter die spanische Grenze zu stoppen, hatte der Staat in den 60er Jahren beschlossen, die 200 Kilometer Küste des Languedoc-Roussillon zu erschließen. Im Rahmen dieses immensen Vorhabens wurden fünf Badeorte geschaffen, darunter La GrandeMotte, das eine echte "Ferienstadt" werden sollte. Als der Architekt Jean Balladur das erste Mal die weiten Strände und Dünen vor

Ort besuchte, war er überrascht von der Rauheit der Elemente, die er in sein Werk einbeziehen sollte: Eine flache Landschaft, starke Winde und ein gewaltiges Meer. Er beschloss, sich völlig von der damals gängigen funktionalistischen Ästhetik zu lösen und den Bewohnern und Sommergästen ein Stück bezähmte, harmonische Natur anzubieten, wo der Wind gebändigt, die Sonne dank schattiger Bereiche gezähmt und das Meer zur Geltung kommen sollte. Er verband die Form der Pyramiden der Inkas mit der Logik geschwungener Linien und integrierte Skulpturen in den öffentlichen Raum. So gab er dieser neuen Stadt eine plastische Identität und versah sie mit viel Grün, bestehen doch zwei Drittel des öffentlichen Raums aus Grünflächen. Die Gemeinde verfügt über ein breitgefächertes Unterkunftsangebot und eine vielfältige Freizeitinfrastruktur, darunter ein Hafen, ein Golfplatz, ein Thalassozentrum und Restaurants sowie 7 Km Strand mit zahlreichen strohgedeckten Strandbars. Der Hafen, der zurzeit 1 500 Liegeplätze bietet, wird demnächst 2100 Freizeitboote aufnehmen können. ◗ www.ot-lagrandemotte.fr SUDDEFRANCE - 34 -

BESICHTIGUNG/ LE GRAU-DU-ROI Das von Wasser umgebene Grau-du-Roi (Gard) verströmt eine volkstümliche, lebendige Atmosphäre. Die Bewohner dieses vom Heiligen Ludwig gegründeten königlichen Hafens werden mit einem lustigen Namen bezeichnet (die Graulier (Graulens) und die Graulierinnen (Graulennes). Und sie sprechen einen Akzent, der an Gesang erinnert. Das Städtchen rund um die ehemalige Fahrrinne, die einen Durchgang vom Meer (Grau) zum verlandeten Hafen von Aigues-Mortes bildet, ist für zwei Dinge bekannt: Als Badeort, für seinen 1968 im Rahmen des Plan Racine eingeweihten Jachthafen, der der größte Europas ist, und für seine lebendige Atmosphäre. Dieser von italienischen Einwanderern im 19. Jahrhundert gegründete Ort gelangte im Laufe der Zeit mit der Ansiedlung der aus der ganzen Region zugewanderten Fischer und Bauern zu Wohlstand. Mit dem Aufkommen der Badekuren im 19. Jahrhundert nahm das Schicksal des Dorfes jedoch erneut eine Wende : Die Ärzte priesen die Wohltaten der Meeresluft und der Salzwasserbäder, und mit den herbeiströmenden Kurgästen veränderte sich die Stadt.Am rechten Ufer befindet sich der Fischerhafen und in der Stadt einige Herrenhäuser, die an die frühen Zeiten des Sommerfrische- und Badetourismus erinnern. Aber das Leben in Grau spielt sich auch über das Stadtzentrum hinaus am linken Ufer ab, in Richtung des Palais de la Mer und des berühmten Seaquarium und Port-Camargue. Besonders beliebt ist der Badeort bei den “Wasserratten” aus Nîmes, den Cevennen und dem nahen Vaucluse. Und ein Ort unendlicher Freizeitfreuden unter der Sonne, mit Geschäften und Restaurants und 17 Kilometer langen feinsandigen Stränden.

www.vacances-en-camargue.com


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DESTINATION MITTELMEER AIGUES-MORTES

• AIGUESMORTES

DIE MAUERN VON DEN SALINEN AUS.

DIE ÄLTESTE SALINE DES MITTELMEERRAUMS

Aigues-Mortes, die befestigte Stadt

Zwischen Salzbergen und Meer gelegen, erstreckt sich unterhalb von Aigues-Mortes die älteste Saline des Mittelmeerraums, die einen wichtigen Bestandteil der Wirtschaftsaktivität der Stadt darstellt. Die Salzgewinnung in Aigues-Mortes geht bis auf die Antike zurück. Vor vierhundert Jahren schlossen sich die 15 kleinen Salinen unter der Leitung eines Geschäftsmannes aus Montpellier zusammen, um dann in der 1856 gegründeten Gesellschaft Salins du Midi aufzugehen. Die Salinen erinnern daran, dass die Camargue das wichtigste Zentrum der Salzgewinnung in Frankreich ist. Umweltschutz zählte hier schon vor seiner Zeit, entfaltet sich doch die wirtschaftliche Aktivität der Salinen in einem naturgeschützten Gebiet im Herzen der Camargue des Departement Gard und schöpft ihre Kraft aus den Elementen ihrer direkten Umgebung. Im Frühling verleiht die Salzblüte den Salinen ihre rosafarbene Tönung. Die Salzgewinnung trägt zum Erhalt der Feuchtgebiete und der Artenvielfalt bei. Das Salinengelände kann bei einer Fahrt mit einer Kleinbahn oder auch mit einem Jeep besichtigt werden.

Salins du Midi, Aigues-Mortes. Tél. 00 33 (0)4 66 73 40 23 www.visitesalinsdecamargue.com

Die vom Heiligen Ludwig erbaute mittelalterliche Altstadt der Toten Wasser ist nach wie vor von Bedeutung.

I

m 13. Jahrhundert wählte Ludwig IX, der später zum Heiligen Ludwig wurde, Aigues-Mortes als Einschiffungshafen am Mittelmeer. Zu der Zeit, als die Provence zum Heiligen römischen Reich deutscher Nation und das Roussillon den Königen von Aragon gehörte, wurde sie gegen die Gebiete ausgetauscht. Die Stadt der toten Wasser lag an den Ufern einer riesigen Lagune und war über natürliche Kanäle und die westlichen Arme der Rhône über riesige Sumpfgebiete mit dem Meer verbunden.Ludwig IV ließ einen Dammstraße erbauen, die die einzige Landverbindung zwischen Aigues-Mortes und dem Festland darstellte und schließlich vom Tour Carbonnière verteidigt wurde. Von Aigues-Mortes brach er 1248 zu seinem sieb-

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ten und 1270, kurz vor seinem Tod, zu seinem achten Kreuzzug auf. Aigues-Mortes entwikkelte sich zu einem bedeutenden Handelszentrum für den Handel mit den Ländern der Levante. Der heilige König ließ den Tour de Constance errichten – lange Zeit die einzige Verteidigungsanlage der Stadt – um den Hafen und die Stadt zu beschützen. In diesen Turm wurden während der Religionskriege die Protestanten von Nîmes eingesperrt, darunter der Kamisardenchef Abraham Mazel, dem 1705 die Flucht gelang, sowie zahlreiche Frauen, darunter Marie Durand, die sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören und hier 38 Jahre gefangen gehalten wurde.Ein Bummel durch die Stadt mit ihren Kunstgalerien ist eine Freude für die Augen, und auch der Gaumen kommt nicht zu kurz, denn in Aigues-Mortes gibt es sowohl Künstler als auch gute Köche in großer Zahl. ◗ www.ot-aiguesmortes.fr www.monuments.nationaux.fr


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ě?ƒ Saint Gilles, Uferweg

í˘ł Die Seele der Bouvine an den Ufern des Vidourle Die Jungstiere stehen in der Sommersaison von Saint-Laurentd'Aigouze im Mittelpunkt. Dort befindet sich in der Kirche an den Arenen die in Europa einzige Stierzwinger- Sakristei (der Stierzwinger ist in der Sakristei eingebaut), die im Verzeichnis der historischen Denkmäler klassiert ist. Vom Dorf aus fĂźhren breite Spazierwege an den Reisfeldern und Prärien entlang, auf denen zahlreiche Stiere und CamarguePferde weiden. An der Route am Ufer des Vidourle treffen Sie auf vereinzelte Weiler, während in der Ferne, inmitten der Moore, der Carbonnière- Turm zu erkennen ist (Ende des 13. Jahrhunderts). Der Standort "Martelière du Vidourle" bietet eine

Ga

Der See von Scamandre, ein typisch mediterranes Feuchtgebiet und heute ein Naturreservat, empfängt Sie im Besucherzentrum, das Ihnen mehrere Lehrpfade vorschlägt, die Ihnen die Vielfalt der natĂźrlichen Umgebungen und ihrer Einwohner vor Augen halten. Inmitten von SĂźĂ&#x;gräserflächen, Salzlandschaften und RĂśhricht - wo die Rohre noch geschnitten werden - kĂśnnen Sie den roten Schnabel des Purpurhuhns oder das farbige Gefieder der Bartmeise entdecken. In der bewaldeten Zone sind unter anderem die eleganten braunen Sichler und einige der neun in Europa heimischen Reiherarten zu beobachten, die diese Gegend oft besuchen. Zentrum von Scamandre. Tel. 000 33 (0)4 66 73 52 05 www.camarguecostieres-tourisme.fr

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í˘˛ Auf den Spuren der groĂ&#x;en Rohrdommel am See von Scamandre

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Bekannt im Mittelalter fĂźr die Abteikirche, die von zahlreichen Pilgern besucht wurde und deren groĂ&#x;artige Fassade von Unesco als Welterbe eingetragen wurde, ist SaintGilles heute das offene Tor zur Camargue. Diese Stadt ist der Ausgangspunkt zahlreicher Spazierwege, wie etwa des Uferwegs längs der BĂśschungen des Rhonekanals durch Weinberge und Obstgärten nach Sète oder des Weges nach Cougourlier, durch RĂśhricht und trockengelegte Moore oder an Stieren vorbei, mit einmaliger Sicht auf die Petite Camargue und die Seen von Scamandre. VerkehrsbĂźro Saint-Gilles. Tel. 00 33 (0)4 66 87 33 75 tourisme.saint-gilles.fr

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RUNDSTRECKE GARD AM WASSER ENTLANG DURCH DIE PETITE CAMARGUE

AiguesMortes Etang

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schĂśne Aussicht vom Ufer dieses Flusses aus, der berĂźhmt ist fĂźr seine heftigen Ăœberschwemmungen, die auch Viroulades genannt werden. VerkehrsbĂźro St-Laurent. Tel. 00 33 (0)4 66 88 17 00 www.ville-saint-laurent-daigouze.fr

í˘´ Minikreuzfahrt auf den Kanälen von Aigues-Mortes aus Aigues-Mortes allein ist schon einen Tagesausflug wert. Aber auch eine Kreuzfahrt auf den Kanälen kann man von dort aus unternehmen. Aigues-Mortes ist Ăźber ein Shuttleboot mit dem Ort Graudu-Roi verbunden, der einen anderen Blickwinkel auf die alten LeuchttĂźrme der Petite Camargue bietet. Auf anderen Routen kĂśnnen Sie die irisierenden Farben der Salinen Salines du Midi bewundern, dann, etwas weiter weg erreicht man die "Tore des Vidourle" - diese imposanten Metallschleusentore - wo die Fauna und Flora der Camargue von Garde, die Weinberge und Reisfelder zu sehen sind. VerkehrsbĂźro Aigues-Mortes. Tel. 00 33 (0)4 66 53 73 00 www.ot-aiguesmortes.fr

í˘ľ Lunel - Versinken in BĂźchern Die Stadt Lunel ist berĂźhmt fĂźr ihren Muscat, aber auch fĂźr ihre Stierkampftradition. Aber die Altstadt hat ihren mittelalterlichen Charakter mit den engen Gässchen bewahrt und ein Spaziergang zu den Ăœberresten der Komturei der Tempelritter, des alten Kapuzinerklosters oder der privaten Herrenhäuser ist es wert. Das Museum

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MusĂŠe MĂŠdard, erĂśffnet 2014, ist der Geschichte des Buchs und der damit verbundenen KĂźnste und Berufe gewidmet. 5000 seltene, wertvolle Werke sind dort ausgestellt, darunter die Naturgeschichte der VĂśgel von Buffon, ein Exemplar von Bocaccios Dekameron, das einst dem Herzog von Choiseul gehĂśrte‌ San-Juan, die Arenen der KĂśnigin der Course libre, die Platz fĂźr Ăźber 3000 Zuschauer bieten, sind eine der Hochburgen der Stierkampftradition, wo sich während der Saison der Course Camarguaise, die im April beginnt, die besten Cocardiers um den Titel streiten. Ideal fĂźr das erste Mal‌ VerkehrsbĂźro Lunel. Tel. 00 33 (0)4 67 71 01 37 www.ot-paysdelunel.fr

í˘ś Sie Steine der Franquevaux Zisterzienserabtei Die alte Zisterzienserabtei aus dem 12. Jahrhundert, die den Tempelrittern gehĂśrt haben soll, bevor sie in den Besitz der Familie des Vicomte von NĂŽmes Ăźbergegangen ist, befindet sich am Rande der Moore am Scamandre- See. FĂźr ihren Bau wurden Steine aus dem Steinbruch Fontvieille verwendet. Nach ihrem Zerfall im 15. Jahrhundert wurde ein groĂ&#x;er Teil ihrer Steine fĂźr den Bau der Häuser des Dorfes Franquevaux im Herzen des Weingebiets Costières de NĂŽmes verwendet. Die Ăœberreste der Abtei wurden zu Herbergen, Gästezimmern und Gästetischen umgebaut, die zu einem einmaligen Aufenthalt im Herzen der Petite Camargue einladen. Abtei von Franquevaux. Tel. 00 3 (0)4 66 51 05 75 www.ancienne-abbaye.com


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DESTINATION STÄDTE PERPIGNAN

• PERPIGNAN

DER CAMPO SANTO.

Perpignan, die Hauptstadt von französisch Katalonien Das Herz von Perpignan schlägt im katalanischen Rhythmus. Die letzte große Stadt vor der spanischen Grenze liegt heute auf der bevorzugten Route zwischen Barcelona und Frankreich.

U

nd das hat diese Stadt am Fuße der Pyrenäen, die nur wenige Kilometer vom Meer entfernt ist, zu bieten: eine vielfältige Mischung aus Kulturen und Bevölkerungen, die ihren Reichtum ausmachen, mediterrane Fassade und die gebirgige Schönheit der Pyrenäen, die sie umgeben. Schon seit langem den Anliegen der Spanier ergeben, hat die Stadt Perpignan ihr goldenes Zeitalter tatsächlich unter der Herrschaft von MalSUDDEFRANCE - 38 -

lorca erlebt. Sie war damals die Hauptstadt des Königreichs auf dem Kontinent. Davon zeugen noch heute ihre wichtigsten Monumente: Von der Epoche der Könige von Mallorca von 1276 bis 1344 sind unter anderem der gotische Architekturstil, der Palast eine Kathedrale erhalten. Der Palast der Könige von Mallorca ist einer der Wahrzeichen der Stadt. König Jacques II von Mallorca hat seinen Bau befohlen, der erst 1309, nach seinem Tod, vollendet wurde. Dieses Gebäude, Palast und Fe-


DAS ALTE ZENTRUM.

stung zugleich, diente sowohl als Sitz der politischen Gewalt als auch als königliche Residenz und Kapelle. In gotischem Stil erbaut, verfügt der Palast innerhalb seiner Mauern auch über einen üppigen Garten. Von hier aus kann der Besucher die ganze Ebene von Roussillon überblicken. Dem Königreich von Mallorca ist auch ein anderes für das lokale Erbe wichtiges Monument zuzuschreiben: die Kathedrale Saint Jean-Baptiste an der Rue de l'Horloge. Die Bauarbeiten haben unter der Königsherrschaft 1324 begonnen. Ihre Grundlinien sind gotisch und nach den ersten Plänen sollten drei Schiffe gebaut werden. 1344 brachten der Bruderkrieg gegen die Könige von Aragon und die Pestepidemie, die im Land wütete, die Bauarbeiten stark ins Hintertreffen. Im Laufe der Jahre wurden die Pläne geändert. Schließlich hat die Kathedrale nur ein großes Schiff, flankiert von Kapellen und einem Grab-Kreuzgang, dem Campo Santo, der in Frankreich einmalig ist. Die erste Messe wurde dort 1509 abgehalten. Das Rathaus, erbaut zu Beginn des 14. Jahrhunderts ist mit seiner Fassade aus runden Kieseln auch ein typisches Beispiel für die Architektur von Roussillon. Das Castillet ist das zweite Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1368 unter der Herrschaft der Könige von Aragon entworfen. Zu Be-

CASTILLET.

ginn des 20. Jahrhunderts wurden die Befestigungen rund um die Stadt abgerissen, um das Stadtzentrum zu öffnen, das Castillet jedoch wurde in letzter Minute verschont. Heute sind dort das Museum für Kunst und Volkstraditionen von Roussillon und das symbolische Johannisfeuer untergebracht, das jedes Jahr erneuert wird. Perpignan ist eine Stadt des Südens, mit gewundenen Gässchen mit mittelalterlichem Charme, Palmen auf den Plätzen und gastlicher Lebensfreude. Hier ist man stolz auf seine Stadt und ihre Rugbymannschaft. die Usap! Aber nun erblickt ein neues Wahrzeichen das Licht der Welt: das brandneue Théâtre de l'Archipel, ein riesenhafter Komplex von mehreren Sälen, entworfen vom berühmten Architekten Jean Nouvel. Dieses neue Symbol (s. S. 42 ff.) ist zugeschnitten auf eine Stadt, deren Dynamik auch in einem intensiven Kulturleben zum Ausdruck kommt, zu der unter anderem die berühmte San JordiProzession im April, das Festival "Perpignan sur Scene" im Juli und natürlich "Visa pour l'image", das bekannte Festival für Fotojournalismus, gehören. Alle diese Trümpfe machen den internationalen Ruf dieser Stadt aus, die nunmehr direkt mittels TGV mit Barcelona verbunden ist. ◗ www.perpignantourisme.com SUDDEFRANCE - 39 -

SEHENSWERT/CANET-ENROUSSILLON, DER CHARME DER FEINEN SANDSTRÄNDE

Canet-en-Roussillon ist der Badeort des 10 Kilometer entfernten Perpignan und verfügt über einen alten Stadtkern mit hübschen Gässchen und einem alten Schloss. Am Meer mit seiner 3 Kilometer langen Strandpromenade bieten sich vielfältige Badeund Wasserfreuden. Ebenfalls sehenswert ist der Étang de Canet Saint-Nazaire, Rückzugsgebiet für eine reiche Fauna. Er ist bekannt für seine Fischerhütten aus Schilfrohr, die heute zur Lagerung der Fischerausrüstung genutzt werden. Das Fremdenverkehrsbüro bietet geführte Besichtigungen an. www.ot-canet.fr


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DESTINATION MITTELMEER NARBONNE

• NARBONNE

DER COURS DE LA RÉPUBLIQUE.

DER KANAL VON ROBINE.

DIE ABTEI VON FONFTROIDE Gegründet zu Ende des 11. Jahrhunderts von Benediktinermönchen, ist die Abtei von Fontfroide seit 1145 eine Zisterzienserabtei. Schon schnell reichte ihr Ruhm über die Grenzen von Aude hinaus. Sie galt damals als eine der wichtigsten Zisterzienserabteien des Christentums. Als katholisch orthodoxe Hochburg hielt sie die Stellung in einem Land, das empfänglich für die Ideen der Katharer war. Man beschäftigte sich dort mit der Weinherstellung und der Viehzucht. Nach der französischen Revolution verlor die Abtei immer mehr von ihrem Glanz. 1901 wurde sie endgültig von den letzten Mönchen verlassen. Es ist in erster Linie der Familie Fayet zu verdanken, die sie 1908 im verlassenen Zustand kaufte, dass die Abtei so gut erhalten ist. Im Gegensatz zum klösterlichen Leben, das einige Jahre früher dort stattfand, wurde die Abtei im Besitz der Fayet zu einer Hochburg der Kultur, in der sich zahlreiche Künstler einfanden, wie etwa der Maler Odilon Redon (der die Fresken in diesen Räumen malte), der Bildhauer Aristide Maillol und der Komponist Maurice Ravel… Tel. 00 33 (0)4 68 45 50 71 www.fontfroide.com

Narbonne, schon im

der Verkehrswege

In der gallo-römischen Antike nannte man die Stadt Narbo Martius. Sie war größte römische Stadt in Gallien und hat sich aus dieser Zeit zahlreiche Überreste erhalten.

S

eine Auszeichnung als “Stadt der Kunst und Geschichte” verdankt Narbonne im Wesentlichen seiner römischen Vergangenheit, die das Stadtbild geprägt hat. Narbonne war die erste römische Stadt Galliens, und das sogar schon vor der Eroberung durch Julius Caesar. Die im Jahre 118 vor Christus gegründete Stadt war durch ihre geografische Lage nahe dem Meer und der Kreuzung der großen Römerstraßen ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Das römische Narbo Martius profitierte von seinem von den Römern ausgebauten Hafen und von seiner

Lage nahe der Via Domitia (Via Domitiana), die zur Zeit der Stadtgründung gebaut wurde, um eine Verbindung zwischen Italien und Spanien zu schaffen. Sie diente dazu, den römischen Garnisonen das Vorankommen zu erleichtern, wurde aber dann auch bald von Händlern genutzt. Alle Wege führten also zwangsläufig an Narbonne vorbei. Nach der Eroberung Galliens erlebte die Stadt einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Der Handel mit Wein, Getreide und Keramik entwickelte sich… Vor dem Rathaus ist ein Stück Pflaster der Via Domitia zu bewundern, das noch genauso aussieht wie 100

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mer an der Kreuzung v. Chr. Diese Römerstraße führte ins Herz der Stadt und folgte dabei dem Verlauf der heutigen Rue de Lattre. Sie überquerte die Place Bistan, wo sich das römische Forum befand, und stieß dann auf die heutige Pont des Marchands, die über den Canal de la Robine führt. Man sagt, dass die Erde Narbonnes noch zahlreiche antike Schätze verbirgt. Auch wenn die meisten der römischen Bauten zerstört wurden, sind Teile des Erbes von Narbo Martius in einigen Museen und Grabungszentren erhalten. Um dieses reiche Kulturerbe besser zur Geltung zu bringen, wurde ein regionales Museumsprojekt gestartet, das mehr als 15 000 Stücke zählt, darunter Skulpturen, Mosaiken, Wandmalereien, Steinobjekte etc. Der Bau des Museums, das 2016 eröffnet werden soll, wurde den berühmten englischen Architekten Norman Foster anvertraut. Aber Narbonne, das im 8. Jahrhundert für einige Jahrzehnte eine arabische Provinz war, blickt auch auf eine reiche Geschichte als spirituelles Zentrum zurück – symbolisiert durch

die Kathedrale Saint-Just et Saint-Pasteur – und auf eine Vergangenheit als Handelszentrum im Mittelalter sowie auf seine Herstellung okzitanischer Gewebe. Die Stadt begnügt sich jedoch nicht damit, ihre Vergangenheit zu feiern, sondern weiß ihren Reiz zu erhalten, indem sie auf Lebensart setzt. Die Markthallen im Stil Baltards sind ein nicht zu versäumender Ort des städtischen Lebens, in einer Stadt, die auch auf eine bewegte mittelalterliche Vergangenheit zurückblickt. Mit den vielfältigen Natursehenswürdigkeiten (Gebirge von La Clape und Fintfroide) im Herzen eines renommierten Weinbaugebietes, in dem der Weinkundetourismus blüht, insbesondere mit den vom Fremdenverkehrsamt angebotenen “Wine Safaris” und dem beliebten Somerfrischeort Narbonne-Plage mit seinen 5 Km langen feinsandigen Stränden ist Narbonne im Sommer doppelt attraktiv. ◗ www.narbonne-tourisme.com SUDDEFRANCE - 41 -

BESICHTIGUNG/MINERVE, DIE FATALE SCHÖNHEIT Die Zitadelle, die sich an die Montagne Noire im Vorgebirge der Cevennen zu klammern scheint, glaubte sich uneinnehmbar. "Keine Burg, außer den Festungen Termes und Cabaret, ist wehrhafter als Minerve," schrieb ein zeitgenössicher Chronist zuzeiten der dramatischen Auseinandersetzungen. Die Vollendeten - wie die Katharer auch genannt werden - wurden dann dennoch 1210 von Simon de Montfort dort eingekesselt. Nach sieben Wochen der Belagerung sah sich Guillaume, der Burgherr von Minerve, angesichts von Krankheiten und Durst zur Kapitulation gezwungen. Die Vollendeten weigerten sich jedoch, ihrem Glauben abzuschwören und wurden dafür mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bestraft. Es war dies die erste Massenverbrennung in der Schlacht gegen die Albigenser. In der Stadt sind noch die in den Kalkstein geschlagenen Gewölbe und Brükken zu sehen, die in ihrer wilden Naturumgebung eine Kulisse bilden, die so großartig ist wie ihre Vergangenheit verhängnisvoll. Diese imposante Zitadelle hat der Weinbauregion Minervois ihren Namen gegeben. In dem Gewirr der Gassen trifft der Spaziergänger an diesem Ort der Erinnerung auf Stadtmauern, befestigte Stadttore, Fallpforten, mit den Steinen des Flusses gepflasterte Gässchen und die Türme und Überrreste der Burg, die ihre Vergangenheit lebendig machen. Die im reinen nüchternen romanischen Stil errichtete Kirche Saint-Étienne, das Haus der Templer, das Denkmal für die Märtyrer mit der in den Felsstein geschlagenen Öffnung in Form einer Taube des einheimischen Künstlers Jean-Luc Séverac hinterlassen bei den Besuchern unvergessliche Eindrücke. www.minerve-tourisme.fr


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PORTFOLIO ARCHITEKTUR

DAS PROJEKT “FOLIE” (DT. DIE VERRÜCKTHEIT) DES 21. JAHRHUNDERTS VON FARSHID MOUSSAVI, IN DEM VIERTEL PORT-MARIANNE IN MONTPELLIER.

DAS QUARTIER ANTIGONE VON RICARDO BOFFIL IN MONTPELLIER.

NEMAUSUS VON JEAN NOUVEL IN NIMES.

DAS STADION COSTIERES VON CHAUSSE UND GREGOTTI IN NIMES. SUDDEFRANCE - 42 -

DIE PASSERELLE DES PONT DES ANGES VON RUDY RICCIOTTI IN ST-GUILHEM.


DAS LYCEE FRECHE VON MASSIMILIANO FUKAS IN MONTPELLIER.

Eine Region im Zeichen des Designs und der kühnen Architektur Inmitten von typischen, der Zukunft verschriebenen Dörfern und urbanen Zentren, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinden, hat sich Languedoc-Roussillon ausdrücklich für die Moderne entschieden.

S

chon seit Jahrzehnten haben renommierte Architekten ihre Handschrift in den großen Städten der Region hinterlassen. Vor einigen Jahrzehnten hat der berühmte bildende Künstler Victor Vasarely das Eingangstor der Universität Paul Victor Valéry in Montpellier entworfen. Der katalanische Architekt Ricardo Boffil hat daraufhin das Quartier Antigone, ebenfalls in Montpellier, neu gestaltet und ihm einen neoklassischen Stil verliehen und Claude Vasconi hat das Kongresszentrum - das Corum - mit rosa Granitplatten bedeckt. Der Modedesigner Christian Lacroix hat die Wagen einer Tramlinie der Regionshauptstadt wie freundliche Monster aussehen lassen. In Nîmes hat Norman Foster vor zwanzig Jahren das Carré d'Art mit Glas und Metall verkleidet. Der Designer Philippe Starck seiner-

seits hat in den 90er-Jahren die Wappen der Stadt (die Palme und das Krokodil) in gewagten Stadtmöbeln in Szene gesetzt und das Gebäude "die Wolke von Starck" entworfen, das im Quartier Port-Marianne in Montpellier gebaut wird. Was Jean Nouvel angeht, erinnern seine Gebäude Nemausus in Nîmes an Passagierdampfer. Der berühmte Architekt hat letztes Jahr außerdem das neue Rathaus von Montpellier und den Showroom des neuen zeitgenössischen Desing-Tempels der Stadt unweit des Bürgermeisteramts gestaltet. Auch das neue Kulturzentrum l'Archipel in Perpignan stammt von ihm. In der Hauptstadt der Region unterschreibt die englisch-iranische Architektin Zaha Hadid das neue Gebäude, in dem die Archive des Departements untergebracht sind. Massimiliano Fukas hat ebenfalls in Montpellier das Hotelier-Lyzeum Georges Frêche entworfen. In Lozère hat Jean-Michel Wilmotte die Thermenzentrum von Chaldette entworfen, nachdem er die Hallen von Nîmes neu gestaltet hatte. Rudy Ricciotti hat nacheinander die großartige Passerelle des Anges in Saint-Guilhem le Désert und die brandneue Brücke Pont de la République, die Anfang 2014 in Montpellier eingeweiht wurde, entworfen, während er aktuell an der Gestaltung des Denkmals des Lagers Rivesaltes in den Ostpyrenäen arbeitet. Anne Gaubert und François Moget ihrerseits haben das Museum für zeitgenössische Kunst von Sérignan rund um die Skulpturen von SUDDEFRANCE - 43 -

Daniel Buren gestaltet (der auch am Eingang des Museums Fabre in Montpellier gearbeitet hat). Was große Namen der zeitgenössischen Architektur angeht, kommt der Besucher in Languedoc-Roussillon voll auf seine Kosten.

Tolle Projekte überall Und die umfangreichen, strukturierenden Projekte haben kein Ende! In Narbonne unterschreibt der berühmte Norman Foster die Architektur des zukünftigen Regionalmuseums Narbonne Antique, das in zwei Jahren eröffnet werden soll. Die Regionshauptstadt Montpellier hat ein ambitiöses Bauprojekt von zwölf Architektur- "Folies" des 21. Jahrhunderts lanciert, als Pendand zu den kleinen "folies" des 18. und 19. Jahrhunderts, dem Schloss und den Gütern der reichen Bewohner von Montpellier. Nach dem elfstöckigen Turm von Farshid Moussavi in Port Marianne, ist nun das weiße Gebäude "l'Arbre" des Japaners Sou Fujimoto an der Reihe, der für das gewagte siebzehnstöckige Richter- Gebäude ausgezeichnet wurde. Diese ersten beiden Architekturkomplexe sind für 20162017 vorgesehen. Im Juni 2014 findet wieder das Festival Architectures Vives statt: Die Höfe der privaten Herrenhäuser von Montpellier werden von einer jungen Generation von Architekten, Landschafts- und Stadtplanern in Szene gesetzt und beleuchtet. ◗


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PORTFOLIO ARCHITEKTUR UND DESIGN

DIE ARCHIVE DES DEPARTEMENTS HÉRAULT IN EINEM GEBÄUDE VON ZAHA HADID, IN MONTPELLIER.

IMMER MEHR STÄTTEN ENTSTEHEN, AN DENEN DAS DESIGN IM FOKUS STEHT.

DAS NEUE RATHAUS VON MONTPELLIER VON JEAN NOUVEL.

DAS CARRÉ D'ART VON NORMAN FOSTER IN NÎMES.

DIE UMBAUTEN DER AVENUE FEUCHÈRES IN NÎMES. SUDDEFRANCE - 44 -


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PORTFOLIO ARCHITEKTUR UND DESIGN

DAS PROJEKT DES REGIONALMUSEUMS ANTIKES NARBONNE VON NORMAN FOSTER IN NARBONNE.

DER PONT DE LA REPUBLIQUE VON RICCIOTTI IN MONTPELLIER.

DAS ZWEITE PROJEKT “FOLIE” DES 21. JAHRHUNDERTS VON SOU FUJIMOTO, IN DEM VIERTEL RICHTER IN MONTPELLIER.

DAS THEATRE DE L’ARCHIPEL VON JEAN NOUVEL IN PERPIGNAN. SUDDEFRANCE - 45 -


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DESTINATION STÄDTE BÉZIERS

SEHENSWÜRDIGKEITEN DIE SCHLEUSEN VON FONSERANNES Eine Reihe von neun Schleusen, mit denen in weniger als 300m 21,50m Höhendifferenz überwunden werden. Einer der Juwelen des Canal du Midi vor den Toren von Béziers. Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Region. Der Weg der Schleusen Tel. 00 33 (0)4 99 41 36 36

• BÉZIERS

Béziers, eine Stadt mit Authentizität ◗

DIE “FOLIES”, DIE VERRÜCKTHEITEN DER WEINBAUGEBIETE Die “folies biterroises” sind die Zeugnisse der wirtschaftlichen Blüte, die Béziers dank des Weinanbaus erlebt hat. Während die Rebsorte “Saint Aramon” Ende des 19. Jahrhunderts vor allem für den Massenkonsum der Arbeiter aus der Bergbau- und Metallindustrie verarbeitet wurde, entstanden außerhalb der Stadt inmitten der Weinfelder die sogenannten “Palais de l’Aramonie”. Im Umland von Béziers wurden immer mehr von diesen “Weinschlösschen” gebaut, die sich hinsichtlich der Kühnheit ihrer Architektur Konkurrenz machten (die mitunter von schlechtem Geschmack zeugte). Man erzählt, dass der mit einer Weinernte erzielte Gewinn damals dazu ausreichte, den Bau eines solchen Schlösschens zu bezahlen. Die damals bekanntesten Architekten wurden mit dem Bau beauftragt, so Garros aus Bordeaux. Die Güter Baïssan, La Gayonne (Foto), La Devèze und Lirou sind Beispiele für diese “folies”. Unter ihnen ist das Château de Raissac das einzige, das seine Weine selbst vermarktet. Das vor 20 Jahren in dem unkonventionellen Stil seiner Besitzer Christine und Jean Viennet restaurierte Château de Raissac beherbergt heute ein Museum für Steingut.

In der über dem Orb und dem Canale du Midi thronenden Stadt, die im 19. Jahrhundert durch den Weinbau zu Wohlstand gelangt ist, liegen noch einige Schätze verborgen.

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on der Kanalbrücke aus betrachtet, die den Orb überspannt, wirkt Béziers (Hérault), das mit seiner majestätischen Kathedrale (Saint-Nazaire) in der Höhe thront und auf 2700 Jahre Geschichte zurück blickt, beinahe unzugänglich. Um zur dorthin zu gelangen, bietet sich Spaziergängern ein Aufstieg durch ein Gewirr von Geländern und Treppen, über das sie die 70 Meter, die den Fluss von den zwei Hügeln mit den Vierteln Saint-Jacques et Saint-NaSUDDEFRANCE - 46 -

DER PONT VIEUX UND DIE KATHEDRALE SAINT-NAZAIRE.

zaire trennen, überwinden können. Die Stadt, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch den Aufschwung des Weinhandels zu Wohlstand gelangte, ist stolz auf ihre architektonischen Schätze. Hier ein gotischer Spitzturm, dort ein Renaissance-Fenster, und überall die schweren Tore der prächtigen Stadtpaläste, Zeugen des “Weinfiebers”, von dem die Gegend von Béziers im 19. Jahrhundert ergriffen war. Zu dieser Zeit war “Tout Paris” in der Provinz anzutreffen. Von Mehltau und Rebläusen weitgehend verschont und mit den Transportmöglichkeiten des Canal du Midi und schließlich der Eisenbahn wurde Béziers zur reichsten Stadt des Languedoc. Passend zu ihrem Hang zur Übertreibung hat die Stadt sich selbst zur “Welthauptstadt des Weins” ausgerufen. Die in der Tradition von Haussman erbauten Boulevards sind Zeugnisse des Reichtums der Vergangenheit. Die Allées Paul-Riquet, die Hauptverkehrsachse der Stadt, wurde 1838 mit einem


VOM ORB ZUM JAUR, DER EINZIGARTIGE ZAUBER DES HAUT-LANGUEDOC Man braucht ein wenig Zeit, um sich einige Dutzend Kilometer von Béziers zu entfernen und das Departement Hérault Richtung Norden über Roquebrun oder Faugères heraufzufahren und den Regionalen Naturpark des Haut Languedoc zu erreichen. Einmal angekommen, bietet sich dem Reisenden hier eine völlig andere Welt. Man lässt das milde Meeresklima hinter sich und gelangt in die Höhen unterhalb des Vorgebirges des Massif du Caroux, dem ersten Vorgebirge des Zentralmassivs, um die großartigen Dörfer des Orb-Tals zu erreichen. Obstbäume haben hier den Olivenbaum abgelöst. Die Dörfer verstecken sich in Kastanienhainen und in den Bergen trifft man Kletterer und Wanderer, während Mountainbikefans auf der fast 80 Km langen grünen Piste zwischen Bédarieux und Mazamet auf ihre Kosten kommen. Hérépian, le Poujol-sur-Orb, Colombières-surOrb und die wilden Schluchten des Orb. www.parc-haut-languedoc.fr

SEHENSWÜRDIGKEITEN/ PÉZENAS, DOLCE VITA IN LANGUEDOC

DIE ALLEEN PIERRE PAUL RIQUET.

Denkmal (einem Werk von David von Angers) von Paul Riquet verziert und 1848 mit Platanen bepflanzt. An jedem Ende der Straße steht ein Symbol der damaligen wirtschaftlichen Blüte: Im Norden das prunkvolle, 1844 nach italienischem Vorbild erbaute Theater Bonbonnière, im Süden der schöne, in englischer Gartenkunst, nach Entwürfen von Bühler angelegte Park Plateau des Poètes. Die schattigen Allen sind gesäumt von Brunnen und sprudelnden Fontänen, die mit Scharen von Wassermolchen und Nixen an eine der berühmtesten Persönlichkeiten der Gegend erinnern, den Bildhauer Injalbert, der auch den monumentalen Titanenbrunnen gebaut hat. Jedes Jahr schlendern 700 000 Besucher die Allee in Richtung der römischen Arenen hinunter, die von den Häusern des Viertels Saint-Jacques und den moderneren, von der Bauweise der spanischen Arenen inspirierten, 1905 errichteten Bauten von Fernand Castelbon de Beauxhostes umgeben sind.

Dieser war ein begeisterter Mäzen des Theaters und der Dichtkunst. Die Arenen sind die größten Frankreichs (13 100 Plätze), hier finden auch die Corridas der berühmten Feria am 15. August statt. Die ehemalige Weinbaustadt ist zu einer Stadt der Kunst, des Theaters und der Kultur geworden, die ihr reiches Erbe wunderbar zu präsentieren weiß. ◗ www.beziers-tourisme.fr SUDDEFRANCE - 47 -

Pézenas, eine ehemalige römische Kolonie, befindet sich östlich von Béziers und ist seit der Antike für ihre Wollproduktion bekannt. Nach ihrer Eingliederung ins Königreich im Jahr 1261 wurde der Stadt eine spektakuläre Entwicklung mit namhaftem Markt zuteil während ab dem 15. Jahrhundert die Generalstände von Languedoc in der Stadt tagten. Berühmte Gouverneure, wie etwa der Herzog von Montmorency und der Fürst von Conti machten die Stadt zum "Versailles von Languedoc". Auch Molière war ein häufiger Gast der Stadt, der die Generalstände unterhielt. Aus dieser Zeit sind großartige Herrenhäuser erhalten geblieben, wie etwa das Haus Sébasan, das Haus Saint-Germain (heute ein Museum) oder das Haus Jacques Cœur. Heute sind in Pézenas die Theaterkunst und das Kunstgewerbe (Kostümschneider, Marionettenbauer, Mosaikkünstler, Kunstschmiede, Kunsttischler, Altwarenhändler) vertreten und die Erinnerung an Molière und Bobby Lapointe, Dichter und Sänger der 60er Jahre aus dieser Region sind nach wie vor lebendig. www.pezenas-tourisme.fr


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DESTINATION STÄDTE MONTPELLIER

Montpellier, glanzvolles Languedoc

MONTPELLIER

DIE JARDINS DU PEYROU.

Obwohl Montpellier im Vergleich zu seinen Nachbarstädten, die auf eine tausend Jahre längere Geschichte zurückblicken, jung ist, erlebte und erlebt diese Stadt ein ungewöhnliches Wachstum und zeichnet sich durch eine besondere Dynamik aus.

H

eute die unbestrittene Hauptstadt von Languedoc-Roussillon, ist Montpellier die jüngste der großen Städte am Mittelmeer. Die Stadt Montpellier ist erst 985, ein Jahrtausend nach ihren Nachbarstädten, aus einer Reihe kleiner ländlicher Marktflecken entstanden, die die gallisch-römischen Städte Nîmes und Narbonne miteinander verbanden. Mit ihrer Lage an der Via Domitiana und nahe des Weges des Heiligen Jakob von Compostela (s. S.11) und dem Hafen in Lattes, wo damals die Meeresküste war, entwickelte sich die Stadt mit Hilfe des Handels und war ein Anziehungspunkt für Pilger und Reisende, denen sie ihre bedeutende kosmopolitische Tradition zu verdanken hat. Durch diese Ak-

tivität ist ein bedeutendes intellektuelles Foyer entstanden; So wurde dort die erste medizinische Fakultät nicht nur in Frankreich, sondern darüber hinaus, gegründet, an der Nostradamus und Rabelais studierten! Im Pflanzengarten am Universitätsgebäude, den Henri IV 1593 anlegte, wurden Heilpflanzen angebaut. Er ist der älteste in Frankreich. Der Wohlstand von Montpellier stieg während über zwei Jahrhunderten dynamisch an, zunächst unter der Familie von Guilhem - den Gründern der Stadt - dann unter dem Königreich Aragon. Im Hundertjährigen Krieg wurde die Stadt jedoch von schweren und Krisen gebeutelt, schwarze Jahre, die zu einem gewissen Niedergang führten. Durch das Wirken von Jacques Cœur, der 1441 zum Kommissar des Königs in den Ständen von Languedoc ernannt wurde, mit dem Auftrag, die Wirtschaft der Region wieder anzukurbeln, erlebte die Stadt neue Dimensionen. Aber auch die Religionskriege waren eine schmerzliche Periode für die Stadt, in der die meisten katholischen und protestantischen Kirchen der Brandschatzung zum Opfer vielen, je nach dem, ob gerade die Katholiken oder Protestanten an der Macht waren. Das Jahrhundert der Aufklärung war in Montpellier vor allem dank Jean-JacquesRégis von Cambacérès erfolgreich, der in dieser Stadt geboren war und nach seinem Jurastudium Mitglied der Revolutionskonvention wurde und die treibende Kraft hinter NaSUDDEFRANCE - 48 -

EINE STADT, IN DER DER FUSSGÄNGER KÖNIG IST! Als Stadt mit einer stetigen Bevölkerungszunahme – 8000 Menschen siedeln sich hier jedes Jahr neu an – haben Montpellier und sein Ballungsgebiet einen Wandel eingeleitet, der Montpellier zu einer der größten Fußgängerzone Frankreichs gemacht hat. Die Aneignung des Stadtzentrums durch die Fußgänger begann Mitte der 80er Jahre auf der Place de la Comédie und dehnte sich mit der Integration der 16 Hektar der Achse Ledru-Rollin - Jeu-de-Paume in den vorbehaltenen Umkreis weiter aus. Nun sind alle wichtigen Bauten und Denkmäler des Stadtzentrums zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Tram zu erreichen. Denn gleichzeitig wurden die städtische Verkehrspolitik überarbeitet und Montpellier zum Champion des umweltfreundlichen Städtetourismus.


poleons Bürgerlichem Gesetzbuch (1804) war. Die industrielle Revolution zieht etwas an der Stadt vorbei, die ihren landwirtschaftlichen Charakter behält, obwohl der Weinbau im Laufe de 19. Jahrhunderts zu großem Erfolg kommt. Die Stadt Montpellier, eine kleine Provinzstadt nach dem Zweiten Weltkrieg, erlebte damals ein außerordentliches Wachstum, für das zwei Faktoren verantwortlich sind: Die Rückkehr der Franzosen aus Algerien nach der Entkolonialisierung, denn dieser Bevölkerungszuwachs in den 60er Jahren ist der Stadt in solchem Ausmaß zugute gekommen, dass sie ihre Einwohnerzahlen zwischen 1962 und 2002 verdoppelte. Die Einrichtung des europäischen Sitzes des IT-Riesens IBM in derselben Zeit hat ebenfalls zu einem Wirtschaftsaufschwung geführt. Montpellier, eine Universitätsstadt mit reichlich Sonne (über 300 Sonnentage pro Jahr) und Meer weiß sich ihre Attraktivität zunutze zu machen; Trotzdem hat sie eine angenehme Größe bewahrt (250.000 Einwohner in der Stadt, 430.000 im Ballungsraum), die ihr immer wieder einen Spitzenplatz in der Liste der Städte mit der besten Lebensqualität einbringt. Das historische Quartier Ecusson ist mit seiner großräumigen Fußgängerzone die Lunge der Stadt, die zum Flanieren einlädt. Das Museum Fabre, eines der schönsten Kunstmuseen in der Provinz, beherbergt erstklassige Werke, wie etwa von Courbet oder Delacroix in einem prächtigen Rahmen, ohne den großartigen Saal zu vergessen, der Pierre Soulages gewidmet ist und seit seiner Neueröffnung zehntausende von Besuchern anzieht. Die engen Straßen, gesäumt mit diskreten privaten Herrenhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, führen zum Zentrum mit seinen großartigen Gebäuden, wie etwa der Kathedrale Saint-Pierre, zum Garten von Peyrou und der Aussicht auf das Hinterland, zur charmante Place Saint-Anne oder der geschäftigen Place de la Comédie mit ihren "Zuckerguss"- Gebäuden aus dem wohlhabenden 19. Jahrhundert. Nur ein kurzes Stück weiter befinden sich die Arceaux, der charmante Treffpunkt der Boulespieler im Schatten des Aquädukts, während die Quartiere Boutonnet und Beaux-Arts die dörflichen, "angesagte" Seite ihres Charakters pflegen. Von dort aus führt ein gemütlicher Spaziergang zum Friedhof Saint-Lazare, wo unter anderem die Königin von Italien ruht, die seit 1946, als die Republik ausgerufen wurde, bis zum Ende ihrer Tage in Montpellier im Exil lebte. Mit ihrem eigenen, lässigen Charme gibt sich diese Stadt modern, aber dennoch immer noch etwas ländlich. Immer-

DIE PLACE DE LA COMÉDIE. DIE PLACE DE LA CANOURGUE.

hin beherbergt diese Gemeinde einige bekannte Weingebiete mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Grès de Montpellier . Aber in Montpellier ist der Klassizismus mit dem modernen Urbanismus auf Du und Du; So wurde das berühmte Quartier Antigone vom katalanischen Architekten Ricardo Boffil zu Beginn der 80er-Jahre als Hommage an die Antike mit kompaktem Beton in klassischen, in Perspektive inszenierten Formen gestaltet. Seit dieser Zeit ist die Stadt zu einem einzigartigen Arbeitsfeld angesehener Architekten geworden. Neue Quartiere (Malbosc, Jardins de la Lironde, Ovalie, etc) schießen regelrecht wie Pilze aus dem Boden. Unter den jüngsten großen Projekten wären Pierrevives zu nennen, der neue Sitz der Departementarchive von Zaha Hadid, das berühmte Centre Odysseum, der einzige Komplex im mediterranen Umkreis, der eine Symbiose aus Einkaufszone mit Mall unter freiem HimSUDDEFRANCE - 49 -

mel und Freizeitangeboten wie Schlittschuhlaufen bietet, zudem ein renommiertes Aquarium ("Mare Nostrum"), ein MultiplexKino usw. Die städtebauliche Entwicklung Montpelliers erfolgt heute entlang des Lez in Richtung Meer. Das bedeutendste Symbol dafür ist das neue Rathaus, das vor zwei Jahren eingeweiht wurde. Das ökologisch und technologisch moderne Gebäude hat die Farbe der Stadt – Dunkelblau - die ihr Aussehen je nach Sonneneinfall ändert. Gegenüber diesem Gebäude liegt ein ganzes neues Quartier, Port-Marianne genannt, das sich rund um den Teich Jacques Cœur erstreckt und den Eroberungsgeist dieser dynamischen Stadt zum Ausdruck bringt. Für dieses Quartier sind renommierte Architekten wie Jean Nouvel, Christian de Portzamparc und Rudy Ricciotti Pate gestanden. Dort wurde im Frühling 2014 die Hängebrücke Pont de la Répu-


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Saint-Martinde-Londres

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MONTPELLIER

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Les Matelles

BÉZIERS

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DAS ALTE ZENTRUM MIT DER KIRCHE SAINTE-ANNE UND DER KATHEDRALE.

blique (sehen seite 45) eingeweiht – während ➼ die Fertigstellung des Projekts des jungen Ja-

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paners Sou Fujimoto, ein siebzehnstĂśckiges “Baum-Gebäudeâ€? am Ufer des Leze fĂźr 2017 erwartet wird. Die Stadt der grauen Zellen – fast einer von fĂźnf Einwohnern ist Student oder Forscher – Montpellier setzt definitiv auf Talente. Nicht vergebens hat 2012 die New York Times die Hauptstadt von Languedoc als “avantgardistischste Stadt Frankreichsâ€? gekĂźrt. â—— www.ot-montpellier.fr

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ZERSCHNITTENE FAHRRĂ„DER In Montpellier gibt es Geigenbauer, die fĂźr ihre Kenntnisse in der Restauration eines Stradivarius weltweit anerkannt sind, hochspezialisierte Ingenieure-Agronomen und auĂ&#x;erdem‌ Mountainbikes und BMX-Räder, die in 4 oder 5 Metern HĂśhe an der Wand angebracht sind! Seit zwei Jahren hat es sich "BMX" (KĂźnstlername) zur originellen Aufgabe gemacht, heimlich zerschnittene Fahrräder an die Wände der Stadt zu montieren. Es sieht so aus, als wĂźrden sich diese Mountainbikes im Durchbrechen von Wänden oder Gebäuden Ăźben! Es handelt sich dabei natĂźrlich um Kunstwerke, die a priori vergänglich sind, aber glĂźcklicherweise sind sie BehĂśrden momentan tolerant gegenĂźber diesen Kreationen, die den Alltag der Stadt zieren. Diese Street-Art-Performance hat fĂźr ihren dreiĂ&#x;igjährigen SchĂśpfer, dessen Heimat diese Region ist, eigentlich zufällig begonnen. Bisher hat er um die fĂźnfzig Fahrräder in BrĂźssel, New York, Paris und Montpellier aufgehängt. Aber ein Sinn steckt jedes Mal dahinter. Es liegt an Ihnen, ihn zu entdecken...

Etang de Vic

Montagnac

Frontignan

ENTDECKEN ě?ƒ Museum Fabre Das Museum fĂźr bildende KĂźnste von Montpellier wurde 1825 gegrĂźndet und wurde seit einigen Jahren vollständig neu konzipiert. Ausgestellt sind Werke flämischer und holländischer KĂźnstler, jedoch auch von Malern aus der Zeit der Aufklärung (Poussin, Vouet, David) und der Neoklassik und Romantik (Vernet, GĂŠricault, Delacroix). SchĂśne Werke aus dem 19. Jahrhundert (Courbet, FrĂŠderic Bazille, Maillol) und 20. Jahrhundert sind zu sehen; AuĂ&#x;erdem ist ein ganzer Saal Pierre Soulages gewidmet. 39 Bd Bonne-Nouvelle, 34000 Montpellier. Tel. 00 33 (0)4 67 14 83 00 www.museefabre.fr

í˘˛ Das Museum von Languedoc Dieses charmante kleine Museum zum Thema der Geschichte und Entwicklung der Stadt ist im ehemaligen Quartier der Schatzmeister Frankreichs untergebracht und präsentiert Alltagsgegenstände von der rĂśmischen Zeit bis hin zum prunkvollen 19. Jahrhundert. 7 rue Jacques CĹ“ur, 34000 Montpellier. Tel. 00 33 (0)4 67 52 93 03 www.musee-languedocien.com

í˘ł Der Heilpflanzengarten Der älteste botanische Garten in Frankreich, angelegt durch die medizinische Fakultät im Jahr 1593. Ein botanischer Garten mit uraltem Charme, mit Orangenhain. Boulevard Henri IV, 34000 Montpellier. Tel. 00 33 (0)4 67 63 43 22

í˘´ Schloss Castries Erbaut im 16. Jahrhundert, wurde dieses Schloss in Languedoc im SUDDEFRANCE - 50 -

Renaissance-Stil am Rande von Montpellier 1985 der franzĂśsischen Akademie vererbt. Dieses groĂ&#x;artige Schloss wurde von der Gemeinde zurĂźckgekauft und seither sind die Gärten fĂźr das Publikum zugänglich. Avenue de la gare, 34160 Castries. Tel. 00 33 (0)4 99 74 01 77 www.castries-tourisme.fr

í˘ľ Abbaye de Valmagne Eine groĂ&#x;artige Zisterzienserabtei aus dem 12. Jahrhundert inmitten der Weingegend, 40km von Montpellier entfernt. Die Abteil selbst ist nunmehr zum Weingut geworden. DepartementstraĂ&#x;e 5 in Richtung Villeveyrac. 34530 Montagnac. Tel. 00 33 (0)4 67 78 06 09.www.valmagne.com

VERPFLEGUNG ě?ƒ L'IdĂŠe Saveurs Ein kleines GastronomieRestaurant mit erschwinglichen Preisen im gemĂźtlichen Quartier Saint-Roch. 5 rue du Four des Flammes, 34000 Montpellier. Tel. 00 33 (0)4 67 29 88 62

í˘˛ Cellier et Morel Das beste Restaurant im Stadtzentrum. WunderschĂśner Saal mit GewĂślben, kleine Terrasse. 27 rue de l’Aiguillerie, 34000 Montpellier. Tel. 00 33(0)4 67 66 46 36

ENTSPANNUNG ě?ƒ Guinguette

des Amoureux Die wilde Natur zu FĂźĂ&#x;en des Pic

Saint-Loup am Ufer des Sees von CĂŠcĂŠles lädt zur Siesta nach dem Mittagessen oder zu einem Bad im tĂźrkisblauen Wasser ein. An der StraĂ&#x;e nach CĂŠcĂŠles, 34270 St-Mathieu-de-TrĂŠviers. Tel. 00 33 (0)4 67 55 31 16 www.laguinguettedesamoureux .com

í˘˛ Domaine de Verchant Hotel-Restaurant am Rande von Montpellier mit äuĂ&#x;erst luxuriĂśsem Spa. 1 Bd Philippe Lamour, 34170 Castelnau-lel-Lez. Tel. 00 3 (0)4 67 07 26 00 www.domainedeverchant.com

UNTERKUNFT ě?ƒ Le nid d’oiseau Dieses mitten im historischen Bereich von Ecusson gelegene alte Appartement mit hohen Decken und Wänden bietet zwei ansprechende Gästezimmer. Sein Besitzer Donald hat hier Kunstwerke aus aller Herren Ländern versammelt und vereint auf geschmackvolle Weise einen Druiden aus Star Wars, Werke von Di Rosa, Viallat, Michel Haas, Statuetten aus Mali und vieles mehr. Es erwartet Sie ein entspannter und aufmerksamer Service und Empfang. 13, rue de l’École-de-Pharmacie 34000 Montpellier. www.nidoiseau.com

í˘˛ HĂ´tel du Parc Ein reizendes kleines Familienhotel in einem ehemaligen Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert im Quartier Boutonnet. Freundlicher Empfang. 8 rue Achille BĂŠgĂŠ, 34000 Montpellier. www.hotelduparcmontpellier.com

Lunel


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DESTINATION STÄDTE MONTPELLIER

MONTPELLIER

Römerspaziergang in Ambrussum Diese bedeutende gallisch-römische archäologische Stätte befindet sich nördlich von Lunel in der Gemeinde Villetelle an der ehemaligen Via Domitia, die die Alpen mit den Pyrenäen verband und von Rom über Languedoc nach Cadix in Spanien führte. Zu besichtigen sind die Ruinen der römischen Brücke über den Vidourle - der Brücke Ambroix, von der nur ein Bogen übrig ist. Aber auch vom Oppidum, der befestigten Oberstadt auf dem Hügel sind noch die Überbleibsel eines öffentlichen Gebäudes und einiger Häuser aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. zu sehen. Das Pflaster der einstigen Römerstraße ist an gewissen Stellen noch erhalten. Durch diese organisierte Stätte führt ein anderthalbstündiger archäologischer Lehrpfad und ein kleines Museum führt den Besucher unter anderem mit einer verfilmten Rekonstruktion der antiken Periode in das Leben zu gallisch-römischen Zeiten ein. Chemin d’Ambrussum, 34400 Villetelle. Tel. 00 33(0)4 67 02 22 33 – www.ambrussum.fr

Auf den Spuren der Fauna und Flora auf dem Landgut Restinclières Im Herzen des Heidelandes zwischen Prades und Saint-Mathieu de Tréviers beherbergt dieses Gut auf 215 ha am Ufer des Lez im 18. Jahrhundert das Schloss Cambacérès. Später wurde es zum Landwirtschafts- und Winzereibetrieb. Auf diesem Landgut, das seit 25 Jahren zum Departement gehört, kann man die typische Fauna und Flora der Region auf einem Wanderpfad durch Heide und Wald mit Kiefern, Eichen, Zypressen und vielen anderen Arten entdecken… Der perfekte Ausflug zu Fuß oder mit dem Mountainbike. Umweltmuseum mit temporären Ausstellungen. RD 17, 34730 Prades. www.herault.fr

Les Matelles, ein authentisches Dorf Ungefähr fünfzehn Kilometer von Montpellier entfernt liegt Les Matelles, ein diskretes und schön restauriertes mittelalterliches Dorf. Inmitten des Heidelands um den Pic Saint-Loup lädt das Dorfzentrum von Les Matelles zu einem

gemütlichen Spaziergang durch die authentischen Gassen ein: Erbaut längs des Lirou hat dieses Dorf seine Mauern aus dem 15. Jahrhundert, die überdachten Passagen und kunstvollen Innentreppen bewahrt. Das Museum Pic Saint-Loup lässt die prähistorische Epoche der Region anhand von archäologischen Funden von der Steinzeit bis zur Bronzezeit wieder aufleben. Les Matelles ist auch der Geburtsort der hochbegabten Dichterin Albertine Sarrazin, die in den 60-er Jahren gestorben ist. www.ville-lesmattelles.fr

Spaziergang in der Natur und Weinbau am Pic Saint-Loup 24 km von Montpellier entfernt überblickt der Pic Saint-Loup (658m) auf der einen Seite die Cevennen und auf der anderen das Heideland von Montpellier und das Meer. Zusammen mit seinem Alter Ego, dem Berg Hortus (515m), ist er das Eingangstor zum Hinterland von Herault und den kleinen Dörfern, wie etwa Saint-Mathieu-de-Tréviers, Saint-Jean-de-Cuculles, Valflaunès, Notre-Dame-de-Londres. Typisch mediterrane Dörfer, die ganz wie einst strotzen von Symbolen für die Qualität der Weine aus Languedoc, die dort unter der geschützten Herkunftsbezeichnung "Côteaux du

Languedoc" hergestellt werden. Der Aufstieg auf den Pic Saint-Loup beginnt in Cazevieille und führt über den GR 60 zum Ziel, an dem Sie ein großartiger Aussichtspunkt erwartet (1.5 bis 2 Stunden für den Aufstieg einrechnen). Die Ruinen der Burg Montferrand wachen seit 1108 auf diesem Gipfel. Für Liebhaber des Önotourismus werden Auto-, Mountainbike- und sogar Elektrofahrradrouten angeboten. www.tourisme-picsaintloup.fr

Glaskunst und Glaskünstler in Claret Schon seit dem Mittelalter sind die Glaskünstler im Nordosten von Sommières Teil der Tradition von

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Languedoc, denn die weitläufigen Heidelandschaften liefern hervorragenden Brennstoff für die Öfen, selbst wenn diese Aktivität seit dem 18. Jahrhundert zurückgegangen ist. In Claret wurde die ehemalige Glasfabrik 2009 in die Halle des Glases umgebaut, wo man die Herstellung und Geschichte des Glases in allen seinen Formen entdecken und kulturell erleben kann. Aktive Glaskünstler und Glasbläser haben ihre Werkstätten unweit dieses Gebäudes eingerichtet und bilden so einen Weg des Glases bis Ferrières-les-verreries. 5, avenue du Nouveau-Monde, 34270 Claret. Tel. 00 33 (0)4 67 59 06 39


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DESTINATION STÄDTE NÎMES

• NÎMES

Nîmes, eine in der Antike ruhmreiche Stadt, ein bedeutender historischer Standort für den Protestantismus, ist stolz auf ihr Erbe und kultiviert ihre Gegensätze vor dem Hintergrund einer ganz besonderen Lebenskunst.

DIE MAISON CARREE.

Nîmes, die Stadt, wo Vielfalt groß geschrieben wird

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rotestantische Strenge oder Ausgelassenheit im Stil der Camargue? Nîmes hat beschlossen, diese Frage nicht zu beantworten. So ist diese vielfarbige Stadt gleichzeitig extrovertiert und geheimnisvoll. Mit einer bewegten Vergangenheit von über 2.500 Jahren war Nîmes im römischen Reich eine Kolonie, wo prächtige Monumente erbaut wurden, die noch heute von der damaligen Bedeutung der Stadt zeugen. Der 37m hohe Turm Magne, ein Teil der römischen Festungsmauer, die Maison Carrée, eine Kirche, der in den allerersten Jahren des Christentums erbaut und vom Apollo-

tempel von Rom inspiriert wurde, der über dem Forum der antiken Stadt thronte, der Dianatempel und die antiken römischen Thermen, das Augustus-Tor und natürlich die Arenen sind die stillen Zeugen dieses goldenen Zeitalters. Nicht zu vergessen das Castellum, die Mündung eines Aquädukts, mit dessen Bau ein Zeichen für die Freigiebigkeit der Stadt setzte und von dem noch heute ein unvergleichliches Monument erhalten ist: die berühmte Brücke Pont du Gard. Keine andere französische Stadt hat ein so umfangreiches Erbe aus der Antike vorzuweisen. Die grandiosen Ruinen dieser eleganten Bauwerke sind der ganze Stolz SUDDEFRANCE - 52 -

BESICHTIGUNG/KROKODILE IN NÎMES Um den Sieg über Antonius und Kleopatra zu feiern, hatte Kaiser Augustus in seiner Provinz die Prägung einer Münze veranlasst, die auf der einen Seite sein Konterfei und das seines Schwiegersohns Agrippa und auf der anderen ein an eine Palme gekettetes Krokodil als Symbol der Unterwerfung Ägyptens zeigte. So ist das Krokodil seit 1536 das Wahrzeichen der Stadt und wurde dann zum Maskottchen ihrer Bewohner. Im Rathaus von Nîmes zieren seit ewigen Zeiten vier ausgestopfte Krokodile die Decke des Aufgangs der Ehrentreppe. Sogar die Fußballer der Lokalmannschaft tragen den Spitznamen “Krokodile ».


STAND IN DEN HALLEN.

DIE ARENEN.

einer Stadt, die sich darauf versteht, ihre Geschichte lebendig zu halten. Ein gutes Beispiel dafür sind die Arenen, die im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurden, 133 Meter lang und 21 Meter hoch sind. Dort fanden die antiken Spiele statt. Im Mittelalter wurden sie zu einer Festung umgebaut und 2000 Jahre schlägt hier immer noch das Herz der Stadt, mit Konzerten und Opern im Sommer, aber auch während den berühmten Ferias an Pfingsten und im September. Während um die 10 000 Begeisterte sich auf den steinernen Sitzreihen drängen, um die Corridas der Stiere mitzuerleben, versammeln sich in den Straßen der Stadt Hunderttausende, die mit diesem Ereignis mitfiebern, in einer durch und durch ungewöhnlichen Atmosphäre, die mit dem einen Fuß in Spanien und dem anderen in der Camargue steht. Die facettenreiche römische Stadt Nîmes ist aber gleichzeitig auch eine Stadt des Südens, mit den Cafés, wo man von einer Terrasse zur anderen hin- und herruft, den berühmten Hallen, wo über hundert Händler und talentierte Kunsthandwerker ihren Geschäften nachgehen, den mit Zürgelbäumen und Platanen gesäumten Boulevards, die zum Flanieren einladen, den verwunschenen Plätzen, wie der Ilot Littré, das ehemalige Quartier der Färber. Ihren Wohlstand hat die Stadt der Textilindustrie, den protestantischen Bankiers und dem Weinbau zu verdanken; Nîmes hat aber auch eine diskrete Seite, mit ele-

ganten Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, wo die HSP - die protestantische High Society - wohnt, im Quartier Fontaine, wo die Eleganz der Innenhöfe dieser privaten Herrenhäuser nahe der gleichnamigen Gärten kaum zu erkennen ist; In der Antike, bevor im 18. Jahrhundert der prächtige Park entstand, befand sich dort eine heilige Quelle. Um dieser Vergangenheit gerecht zu werden, widmet sich Nîmes auch der Gegenwart und trotz dem reichen Erbe ist die Stadt auch heute eine Bühne für große Namen der Architektur, deren Gebäude dort Geschichte geschrieben haben, wie etwa die Gebäude von Jean Nouvel (Nemausus) Kisho Kurokawa (Stade de Costières), Philippe Starck, Michel Wilmotte (die Hallen) und vor allem das Carré d'Art, ein kühnes Gebäude des Briten Norman Foster, ein Museum für zeitgenössische Kunst, das 1993 als Spiegelbild der gegenüberliegenden antiken Maison Carré im Herzen der Stadt erbaut wurde. So wurde die Perspektive zwischen den Arenen und dem Bahnhof meisterlich zur Geltung gebracht, mit Spielen des Lichts, die eine Harmonie zwischen den beiden zwanzig Jahrhunderte auseinander liegenden Architekturstilen schaffen. Eine Symbiose zwischen der Stadt und dem immerwährenden Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart. ◗ www.ot-nimes.fr SUDDEFRANCE - 53 -

LEIDENSCHAFTLICHE FESTE Zwei Mal im Jahr verwandelt sich Nîmes in die spanischste der französischen Städte. Am Ende des Frühlings und mit dem Beginn des Herbstes finden hier zwei renommierte Ferias statt, die Nîmes zur wichtigsten “Stierkampfarena” Frankreichs machen. Die ersten Stierrennen wurden hier im Jahre 1811 zu Ehren des Königs von Rom organisiert. 1863 fand zum ersten Mal eine Stierveranstaltung in den zweitausend Jahre alten Arenen statt. Die eigentliche Feria wird seit 1950 hier begangen. Seitdem ist die Stierliebe eine Leidenschaft. Die Feria zur Weinlese im September zieht vor allem ein “Aficionado-Publikum” an, das wegen der Stierkämpfe anreist, während die Feria zu Pfingsten ein Volksfest ist, das die Massen anzieht, die kommen, um am Spektakel der Bandas, Konzerte und Flamencotänzerinnen teilzuhaben und um in den Bodegas zu tanzen. www.feria-nimes.com


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BESICHTIGUNG/KOMMT DIE JEANS URSPRĂœNGLICH AUS NĂŽMES? Gegen Ende der Renaissance ist NĂŽmes wie viele andere Städte der Region eine Stadt des Handwerks, in deren Hinterland Wolle produziert wird, um die sehr gefragten Tuchwaren zu herzustellen. Im 17. Jahrhundert begannen die Tuchmacher von NĂŽmes Baumwolle aus Ă„gypten zu importieren, um einen in KĂśperbindung gewebten Stoff herzustellen, der blau gefärbt wurde. Diese “Gewebe aus NĂŽmesâ€? galt als besonders widerstandfähig. Fast so wie der seit dem 16. Jahrhundert in Genua gefertigte Stoff, aus dem damals Segel und Planen hergestellt wurden. 1853, als im Westen Amerikas das Goldfieber ausbrach, begann ein junger deutscher Einwanderer mit Namen LĂŠvi Strausss Zelte und Planen aus diesem italienischen Stoff an die Goldsucher zu verkaufen. Bis er auf die Idee kam, auch ArbeitsanzĂźge und Hosen daraus zu schneidern. Schnell nahmen die Hosen den Namen des Stoffes an, aus dem sie gefertigt waren, nämlich Jeans, eine Verballhornung von GĂŞnes, Genua. 1860 enstschied sich LĂŠvi Strauss, den schweren Stoff durch einen weicheren mit einer KĂśperbindung aus Baumwolle zu ersetzen : Dem berĂźhmten Gewebe aus NĂŽmes. Durch die Unterschiede der Aussprache wurde dieses Gewebe aus NĂŽmes dann schnell zu “Denimâ€?, und erhielt so den Namen, mit dem dieser Stoff fĂźr die Herstellung der “Blue Jeansâ€? noch heute bezeichnet wird.

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DIE JARDINS DE LA FONTAINE.

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ENTDECKEN ě?ƒ Maison du Boutis Boutis wird eine provenzalische Stickkunst genannt. Das BoutisMuseum in Gard präsentiert Stickereien aus dem 18. Jahrhundert. 9 place du gĂŠnĂŠral de Gaulle 30420 Calvisson. Tel. 00 33 (0)4 66 01 63 75 www.la-maison-du-boutis.com

í˘˛ Die Brasserie Garrigues Eine regionale Bierbrauerei, die fĂźr ihr nicht pasteurisiertes ungefiltertes Getränk als Biobetrieb zertifiziert ist. Besichtigung der Anlage mĂśglich. ZA de l’Arnède, 30250 Sommières. Tel. 00 33 (0)4 66 71 05 53

í˘ł Schloss Villevieille Das Schloss, ein Wohnsitz aus dem 11. Jahrhundert Ăźber dem Vidourle-Tal besitzt einen Renaissance-FlĂźgel und einen besonders schĂśnen Ehrenhof. In einigen Räumen ist noch das Original-Mobiliar zu sehen. 30250 Villevieille. Tel. 00 33 (0)4 66 80 01 62 www.chateau-de-villevieille.fr

VERPFLEGUNG ě?ƒ Weinbar Le Cheval Blanc GegenĂźber den Arenen erwartet Sie diese Brasserie-Bar mit Bistrot-KĂźche und einer wunderbaren Weinkarte. Abendbedienung. 1 place des arènes, 30000 NĂŽmes. Tel. 00 33 (0)4 66 76 19 59 SUDDEFRANCE - 54 -

í˘˛ SKAB Das neue Gourmet-Restaurant der Stadt mit talentiertem KĂźchenchef. Zen-Dekor, schĂśner Innengarten, erfinderische, raffinierte KĂźche. 7 rue de la RĂŠpublique, 30000 NĂŽmes. Tel. 00 33 (0)4 66 21 94 30

í˘ł Alexandre Schon seit Ăźber 20 Jahren empfängt der KĂźchenchef Michel Kayser mit seiner Frau Michel Kayser die oberen Zehntausend von Nimes in seinem Restaurant am Stadtrand. Ob in den Sälen oder im Park, eine Reise ins Land der Gastronomie ist Ihnen bei diesem mit 2 Michelin-Sternen ausgezeichneten Chef sicher. 2 rue Xavier Tronc, 30128 Garons. Tel. 00 33 (0)4 66 70 08 99 www.michelkayser.com

í˘´ Es war einmal‌ ein Landhaus unter den Platanen Ein sympathisches Restaurant mit angenehmer Terrasse mitten im Dorf Aimargues. Erfinderische regionale KĂźche. 3 boulevard Saint-Louis, 30470 Aimargues. Tel. 00 33 (0)4 66 51 73 03 www.lemazetsouslesplatanes.fr

í˘ľ Cha U Kao Eine besonders festliche Camargue- Atmosphäre erwartet Sie in diesem Restaurant-Bodega inmitten von Herden und Rosen. In diesem Betrieb gibt es nur gegrilltes vom Stier zu essen. RD 46 – Route d’Aigues-Mortes 30220 Saint-Laurent-d’Aigouze. Tel. 00 33 (0)4 66 88 93 23

ENTSPANNUNG ě?ƒ Jardins secrets Ein hervorragender Betrieb, der luxuriĂśse Gästezimmer anbietet. "Jardins secrets" verfĂźgt zudem Ăźber einen privaten Wellnessbereich, wo die Gäste sich in der Atmosphäre eines rĂśmischen Badehauses mit einer japanischen, chinesischen oder Ayurveda- Massage verwĂśhnen lassen kĂśnnen. Jardins secrets, 3 rue Gaston Maruejols, 30000 NĂŽmes. Tel. 00 33 (0)4 66 84 82 64 www.jardinssecrets.net

UNTERKUNFT ě?ƒ L’imperator Ein legendäres Stadthotel im Belle Epoque-Stil, wo die groĂ&#x;en Toreros und KĂźnstler (Picasso, Hemingway) fĂźr die Ferias abzusteigen pflegten. L'Imperator verfĂźgt auĂ&#x;erdem Ăźber einen wunderschĂśnen geschlossenen Garten.. 15 rue Gaston Boissier, 30000 NĂŽmes. Tel. 00 33 (0)4 66 21 90 30 www.hotel-imperator.com

í˘˛ Domaine Sainte-Colombe Ehemalige kanadische Armeezelte mit 35m2 Fläche vor einem auĂ&#x;ergewĂśhnlichen grĂźnen Hintergrund in der Petite Camargue vermitteln ein echtes Safari-GefĂźhl. Elegantes Camping, einmal ganz anders. 30800 Saint-Gilles. Tel. 00 33 (0)4 66 81 81 81 www.domaine-saintecolombe.com


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DESTINATION STÄDTE NÎMES

• NÎMES

Sommières, das Wahrzeichen der Lebenslust à la Languedoc Über dem Fluss Vidourle, zwischen Nîmes und Montpellier erbauten die Römer diese typisch südliche mittelalterliche Stadt, von der eine großartige Brücke erhalten ist, die im 18. und 19. Jahrhundert in Stand gesetzt wurde. Zwischen privaten Herrenhäusern, engen mittelalterlichen Gassen gibt es das Rathausgebäude - erbaut in 1768 - den Uhrturm mit Glockenturm, und viele andere Schätze der Architektur zu entdecken. Die mit Platanen bepflanzten Uferpromenaden längs des Vidourle laden ein zu einem gemütlichen Spaziergang, während man von den Ruinen des Schlosses aus (wo im Sommer mittelalterliche Szenen nachgestellt werden) eine schöne Aussicht auf den Pic Saint-Loup und die Cevennen genießen kann. Sommières, das Wahrzeichen der Lebenslust à la Languedoc, organisiert jeweils am Samstagmorgen einen sehr beliebten Markt. Von Juli bis August finden mittwochs Abendmärkte statt. Ihren Ruf hat die Stadt auch der berühmten Erde von Sommières zu verdanken, die schon seit Jahrhunderten als Fettfleckenentferner verwendet wird. www.ot-sommieres.fr

Bagnols, zwischen Kunst und Geschichte Bagnols-sur-Cèze befindet sich im Cèze-Tal, im nördlichen Teil des Departements Gard, und war im Mittelalter eine wohlhabende Stadt. Die Altstadt besticht mit mittelalterlichem Charme, besonders die Gebäude an der Place Mallet sind schön. Auch ein vorzügliches Albert-AndréMuseum mit zahlreichen zeitgenössischen Gemälden und das futuristische Visiatome am Nuklearstandort Marcoule sind eine Besichtigung wert. In 10km Entfernung gibt es die beeindruckenden Wasserfälle von Sautadet zu bewundern - schön aber gefährlich - eine unvergleichliche geologische Kuriosität. www.tourisme-bagnolssurceze.com

Die verrückte Geschichte von Perrier in Vergèze "Perrier - das ist verrückt". Dieser Slogan ist um die ganze Welt gegangen. Und nun, über 150 Jahr später, wird das Mineralwasser Perrier in der Gemeinde Vergèze unweit von Nîmes abgefüllt. Eine Besichtigung in der Fabrik lässt

den Besucher eintauchen in die Anfänge der kleinen Luftblasen und ihre Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Aber vor allem tritt er eine fabelhafte Reise in die Welt der Industrie an, vom Fassen der Quelle bis zur Herstellung der Flaschen, während ein Museum die prickelnde Werbegeschichte der kleinen grünen Flasche präsentiert, die über 1 Milliarde Mal pro Jahr verkauft wird. www.perrier.com

CamargueAtmosphäre in Camargue Schon der Kreisverkehr am Dorfeingang enthüllt alles: die Skulptur in der Mitte macht einem klar, dass man sich nun im Herzen der "Bouvine" befindet, der Tradition der Stierrennen in Holzarenen. Cailar, ein typisches Petite Camargue- Dorf, ist bekannt für die kleine Kirche Saint-Etienne, wo sich Saint-Louis mehrmals zurückzog, bevor er von AiguesMortes zum Kreuzzug aufbrach, für die lebhaften Votivfeste im Sommer, die zahlreichen Herden, in denen die Stiere heranwachsen. http://camarguecostierestourisme.fr

Der zeitlose Charme des Kartäuserklosters von Valbonne Das Kartäuserkloster wurde 1204 im Herzen eines außergewöhnlichen und in Frankreich einmaligen Waldmassivs in der Gemeinde Saint-Paulet de-Caisson gegründet. Die Kartäusernonnen lebten dort bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts, danach wurde das Kloster als Lazarett verwendet. Die Kirche mit ihrem erstaunlichen Dach aus lackierten Ziegeln, die eher im Burgund als in Garrigue anzutreffen sind, der Kapelle, den Kreuzgängen, dem Speisesaal und einer Nonnenzelle mit Möbeln und Gebrauchsgegenständen kann man noch heute besichtigen. Konzerte klassischer Musik finden an diesem Standort regelmäßig statt. www.chartreusedevalbonne-monument.com

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DESTINATION STÄDTE MENDE

• MENDE

Mende, Drehscheibe des Lozère

DIE KATHEDRALE NOTRE-DAME-DE-SAINT-PRIVAT.

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m Hochtal des Lot in der Landschaft der großen Kalksteinplateaus liegt die von der Geschichte gezeichnete Stadt Mende (Lozère). Der erste Anblick, der sich bei Ankunft in dem Städtchen bietet, ist faszinierend: Die imposante, im Herzen der Stadt thronende Basilika - Kathedrale Notre-Dame-et-Saint-Privat (die im 14. Jahrhundertauf Wunsch von Guillaume de Grimoard erbaut wurde, der 1362 als Urban V zum sechsten Papst von Avignon wurde) steht in scharfem Kontrast zu den eng aneinander stehenden Häuschen mit ihren mit ihren mit Kalksteinschindeln und Schiefer gedeckten Dächern. Die heute übermäßig wirkende Größe dieses Baus lässt auf die große Vergangenheit der Stadt schließen, die bis zur Revolution Bischofssitz war. Im 16. Jahrhundert gehörte Mende zu den reichsten Diözesen des Languedoc. Aber die geistlichen Herrscher erlebten

schwierige Zeiten. Obwohl sich Teile des Gévaudan der protestantischen Reformbewegung angeschlossen hatten, blieb Mendes dem katholischen Glauben treu. Das Motto der Stadt stammt übrigens aus dieser Zeit: « Die Finsternis ist nicht in mich gedrungen ». 1579 eroberten die Truppen des hugenottischen Hauptmanns Merle die Stadt, brannten sie ab und machten sie größtenteils dem Erdenboden gleich. Wer die Stadt heute erkundet, erlebt eine Überraschung. Die Bevölkerung wächst, Universitäten und Ausbildungszentren haben sich hier niedergelassen ebenso wie saubere Industriebetriebe. Infolge dieses Aufwärtstrends wurden die Boulevards und die Sträßchen mit ihren alten Häusern verschönert und Mende hat sich ein Image als “Stadt auf dem Lande” aufgebaut. Man profitiert hier von dem historischen Stadtzentrum und der Lage der SUDDEFRANCE - 56 -

Stadt am Fuße der Berge, aus denen sich zahlreiche Wasserläufe durch die Gärten und Wiesen der verstreut liegenden Landhäuser schlängeln. Die kanalisierten Wasserläufe speisen das unterirdische Wassernetz von Mende und treten an dem ehemaligen Waschhaus und den zahlreichen Springbrunnen der kleinen Gassen wieder an die Oberfläche. Mende ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Gegend der Grands Causses und den Mont Mimat zu erkunden, der sich mit seinem dichten Schwarzkiefernwald über der Stadt erhebt. Zahlreiche Sportveranstaltungen finden in Mende statt : Die Trèfle lozérien (internationale Motocross-Rallye), Autorallyes, das große Sportfest (alle zwei Jahre Ende Juni) und der Halbmarathon Marvejols-Mende… ◗ www.ot-mende.fr


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• MENDE DESTINATION STÄDTE MENDE

Die Gorges du Tarn, auf den Schiffern von La Malène Fahren Sie auf dem Schiffer entlang der Gorges du Tarn, dabei bietet sich Ihnen ein neuer Blick auf eines der angesehensten Naturgebiete Frankreichs. Seit dem 14. Jahrhundert bis hin zur Gründung der Straße im Jahre 1905 waren die Schiffer, zusammen mit den Saumpfaden, das wichtigste Transportmittel. Und zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckten die ersten Touristen an Bord der Schiffer den beeindruckenden Canyon, der zwischen dem Causse Méjean und Sauveterre von dem Fluss Tarn durchzogen wird. Die Schiffer von La Malène haben diese Tradition noch nicht abgelegt und bieten immer noch eine 8km lange Fahrt durch den engsten Pass der Schluchten bis zum Cirque des Baumes, dort wo die Felswände oft eine Höhe von 500 Metern erreichen. Eine Fahrt im Schiffer mit flachem Boden, auf dem klaren und manchmal bewegten Wasser des Tarn durch den schönsten und eindrucksvollsten Teil seines Verlaufs! Tel. 00 33 (0)4 66 48 51 10 - www.gorgesdutarn.com

Wolle spinnen in Langogne Die ehemalige Wollspinnerei wurde Mitte des 19. Jahrhunderts an der Stelle einer alten Mühle aus dem späten Mittelalter errichtet und hat das Mühlrad, welches durch den Kanal angetrieben wird, der dort entlangläuft, für die Nachwelt erhalten. Sie wurde zu einem Museum umfunktioniert und schildert die Verwandlung der Wolle, vom Schaf bis zum strickfertigen Strang. Die 1-stündige Besichtigung mit Szenografie und Slideshow gibt außerdem einen Einblick in die Arbeit der Maschinen aus dem Jahr 1850, die mit Wasserkraft laufen. Als historisches Erbe ist die Spinnerei ein Zeuge der Entwicklung der Textilindustrie, die einst den Reichtum in Langogne ausmachte. Tel. 00 33 (0)4 66 69 25 56 www.filature-calquieres.com

Begegnung mit den Wölfen in Sainte-Lucie Ein Park zur Rehabilitierung der Wölfe ist in Gévaudan nichts Ungewöhnliches, da es doch der ideale Sündenbock für eine Serie tödlicher Angriffe war, denen zwischen 1764 und 1767 rund 100 Menschen zum Opfer fielen. Der Wolfspark von Sainte-Lucie bringt knapp 100 Tiere

auf einer Fläche von gut 20 Hektar zusammen. 5 Arten, der polnische Wolf, der kanadische Wolf, der Polarwolf, der sibirische Wolf und der mongolische Wolf leben in Halbfreiheit und man begegnet ihnen bei einer geführten Besichtigung, die keine weiteren Fragen zu der Lebensart dieses Tieres offen lässt. Tel. 33 (0)4 66 32 09 22 www.loupsdugevaudan.com

Außergewöhnliche Reise in das Vallon du Villaret Das Vallon ist einer der meist besuchten Parks der Cevennen, vor allem von Familien, da die Kinder hier am meisten angesprochen werden. Der Park inszeniert das Wasser, den Klang, das Licht, den Körper im Spiel und zwar mit Einrichtungen, die von Künstlern geschaffen wurden. Ausstellungen (Ben, Claude Viallat, Pierrick Sorin, Alain Clément, Soulages, Tapies...) und Konzerte runden das Angebot dieser außergewöhnlichen Anlage ab. Und das alles in einem geschützten Gebiet... Ein großer, zeitgenössischer Garten, mehr als nur ein Freizeitpark. Hier wird zu einer intelligenten, spielerischen und wundersamen Begegnung mit der Natur eingeladen. Nicht verpassen! Vallon du Villaret. Tel. 00 33 (0)4 66 47 63 76 www.levillaret.fr

Reisen Sie in der Zeit zurück in der Causse Méjean Ein Paradies für Schafe, und die höchste Ebene der Causses ist außerdem die am wenigsten bewohnte. Das Ökomuseum von Causse Méjean "La Ferme Caussenarde d'Autrefois (Die Causse-Farm von damals)" liegt in einer Causse-Farm und hilft dabei, die Geschichte und das alltägliche Leben der Bewohner besser kennenzulernen. Die typische Architektur mit den dicken Mauern, den Gewölben und Dächern aus Kalk- oder Schieferschindeln ist kennzeichnend für die traditionellen Funktionen, vom Kuhstall bis zum Kornspeicher, von der Küche bis zu den Zimmern über den Brotbackofen... Hier ist die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben, die Tische sind noch gedeckt, die Wäsche hängt an der Leine und die landwirtschaftlichen Maschinen warten auf ihren Einsatz. Alte Fotos und der Film "Lou Mèjio" runden dieses Eintauchen in die Vergangenheit ab, hier inmitten des kleinen Dörfchens Hyelzas in Hures-La-Parade, wo es auch eine Käserei gibt, die sich dem Schafskäse verschrieben hat. Tel. 00 33 (0)4 66 45 65 25 - http://ferme.caussenarde.free.fr

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DAS TERROIR CANIGOU

• CANIGOU

Der Canigou,

DER GIPFEL DES CANIGOU.

Naturschönheit Kataloniens Der Pic du Canigou ist das Juwel der katalanischen Pyrenäen und gipfelt auf 2784 m Höhe. Seti Juli 2012 als Grand Site klassifiziert.

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m den Canigou (PyrénéesOrientales) ranken sich zahlreiche Legenden. Jedes Jahr zieht er Scharen von Besuchern an. Seine gewundenen Wege bieten eine große Auswahl an Wanderungen, sowohl für Sonntagsspaziergänger als auch für erfahrene Wanderer. Hier, in nur 5 Kilometern Entfernung zum Meer, stößt man auf etliche Zeugnisse des kulturellen Erbes des Roussillon, wie die auf 1096 Metern Höhe liegende Abtei von Saint-Martin-du-Canigou, die im 10. Jahrhundert von einem Grafen aus der Cerdagne gegründet wurde. Oder die Probstei von Serrabone, deren Empore mit ihren Skulpturen und Details aus rosafarbenem Marmor als wahres Meisterwerk

romanischer Baukunst im Roussillon gilt. Vor allem bietet sich von hier eine faszinierende Aussicht. Man erzählt, dass der Gipfel des Berges bei klarem Wetter von Barcelona und sogar von Marseille aus zu sehen ist. Eine der schönsten Traditionen, die am Wochenende vor dem Johannistag, also einige Tage vor dem 24. Juni, begangen wird, ist die Trobade, bei der sich alle Verliebten des Canigou versammeln. Sie steigen auf den Gipfel, beladen mit geschnürten Holzbündeln und versehen mit Botschaften der Hoffnung und des Friedens. Am Vorabend des Johannistages, am 23. Juni, bringt einer von ihnen die originale Fakkel, die traditionell im Castillet in Perpignan aufbewahrt wird. Um Mitternacht wird die berühmte Flamme des Canigou dann schließlich entzündet. Die Pilger verbringen die Nacht in herzlicher Stimmung unter dem Sternenhimmel. Das Feuer auf dem Gipfel ist von vielen Dörfern des Conflent aus zu sehen. Am Johannistag selbst nehmen die Wanderer die Fackel mit und bilden eine beeindrukkende, leuchtende Prozession, die vom Gipfel herabzieht. Schließlich tragen sie die Fackel in die Dörfer, um dort die Johannisfeuer zu entzünden. ◗ SUDDEFRANCE - 58 -

SEHENSWÜRDIGKEITEN/ SAINT-MARTIN DU CANIGOU Diese alte Benediktinerabtei, die 1009 geweiht wurde, ist von den Grafen von Cerdagne-Conflent erbaut worden und eine der ältesten Werke der romanischen Kunst im Süden. Der erstaunliche Standort der Abtei in 1100m Höhe - 30 Minuten zu Fuß vom Dorf Casteil - ist teils durch die Angst zu erklären, die zu dieser Zeit herrschte, vor allem vor den Invasionen der Spanier. Die obere und untere Teil des Kirchengebäudes werden von Säulen getragen, deren schwere Kapitelle mit gravierten Motiven geschmückt sind, in denen orientalische Einflüsse bemerkbar sind. Großartige Sicht auf Conflent. Tel. 00 33 (0)4 68 05 50 03 www.stmartinducanigou.org


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DAS TERROIR SALSES

Aus den Weinbergen und halb im Erdreich vergraben erhebt sich die Festung Salses. Ein großartiges Beispiel militärischer Architektur, erbaut von den Spaniern.

SEHENSWÜRDIGKEITEN

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ngefähr fünfzehn Kilometer nördlich von Perpignan besticht das Dorf Salses le Chateau mit der malerischen Schönheit der Seen und der berühmten Fischerhütten, aber auch mit seiner großartigen Festung. Diese Letztere stammt aus dem 15. Jahrhundert. Sie wurde auf Anordnung des Königs Ferdinand II von Aragon und seiner Gattin Isabelle von Castille erbaut, um den Angriffen der Franzosen zu trotzen, die Roussillon zurückerobern wollten. Die Grenze zwischen den beiden Königreichen verlief tatsächlich nur wenige Kilometer von dort. Francisco Ramiro Lopez, ein Adliger aus Aragon, übernahm ab 1497 die Planung dieses Bauwerks. Seine Aufgabe bestand darin,

DIE FESTUNG.

SEHENSWÜRDIGKEITEN/ LEUCATE, ZWISCHENSTATION Hier hellt der Nordwind den Horizont auf. Der strategische Standort Leucate war für 500 Jahre der Beobachtungspunkt, von welchem die Franzosen das Königreich Aragon in Schach hielten. Heute ist es die Vielfalt, die den Charme von Leucate ausmacht (so gibt es Leucate-plage, La Franqui und Port-Leucate), aber auch ihr Anschluss an den See und das Meer. Leucate ist aber hauptsächlich auf das Meer ausgerichtet, in erster Linie dank der Austernzucht, dann auch dank der Tramontane, die Tausende von Sportbegeisterten nach La Franqui lockt, wo sie sich beim Strandsegeln, Windsurfen und nun auch Kitesurfen mit den Elementen messen. www.leucate.fr

SALSES

GRUISSAN, ALLES RUND Zwischen Seen und Meer liegt Gruissan, ein kleines Dorf, das rund um einen kleinen Hügel mit Festung in 35m Höhe über Meer erbaut ist. Davon ist heute nur der BarberousseTurm erhalten, der im 13. Jahrhundert errichtet, um die Umgebung von Narbonne zu bewachen. Aber in Gruissan gibt es auch die Pfahlbauhütten am großen Strand zu besichtigen. Diese Gebäude, erbaut in einer mehrere Jahrhunderte alten Technik, von denen es heute 1300 gibt, haben sich im 19. Jahrhundert durchgesetzt, zunächst als Fischerunterkunft, dann als Sommerresidenz der Einwohner von Carcassonne und Narbonne. www.gruissan-mediterrannée.com

Salses-le-Château, die Nordgrenze des Katalanenlands die Stellung von Salses zu stärken, entweder vom alten Schloss aus oder durch eine Konstruktion, die einer dreißig- bis vierzigtägigen Belagerung standhalten könnte, bist die Truppen aus Castille eintreffen könnten. Für das geniale Bauwerk wurden die rot-ockerfarbenen Kalksteinschichten dieser Gegend, Stein aus Corbières und der weiße Stein aus Ampurdan in Katalonien verwendet. Der Bau der Festung dauerte fünf Jahre. Noch unfertig erlebte die Festung die erste Belagerung am 3. September 1503: 15 000 Schützen der französischen Armee belagerten die 1000 Soldaten und 350 Kavalleristen in der Festung. Nach erfolglosem Kanonenbeschuss verließen die Franzosen ihre StelSUDDEFRANCE - 59 -

lung nach zwei Monaten. So hatte sich das Gebäude, des ersten Mauerwerks, das den neuen Sprengminen und Metallgeschossen dieser Epoche standhalten konnte, bewährt… Für diese Zeit ist die Architektur mit ihren im Sockel fast 10m dicken Mauern tatsächlich revolutionär. Sie wurde auf der Grundlage der mittelalterlichen Festungen entworfen, ist aber mit allen technischen Finessen der damals modernen Bollwerke ausgestattet. Die Festung ist 115m lang und 90m breit. 1886 wurde sie als historisches Denkmal klassiert. Heute besichtigen sie jedes Jahr fast 100.000 Besucher. ◗ www.monuments-nationaux.fr


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DAS TERROIR PAYS CATHARE

PAYS CATHARE

Zur Eroberung schwindelerregender Zitadellen

DAS CHÂTEAU DE QUÉRIBUS.

In den Burgen des Katharerlands scheint die Geschichte, die die Landschaften der Aude geprägt hat, immer nochgegenwärtig zu sein.

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ie als abtrünnig geltende christliche Glaubensrichtung des Katharismus wurde ab 1140 von den Predigern verbreitet und fand im Languedoc schnell Anhänger und stieß auf Zustimmung bei den Feudalherren. In Toulouse, Carcassonne, Albi und Agen entstanden Diozösen. Um dem Aufschwung dieser Religion, die sich gegen die Dogmen und die Autorität der katholischen Kirche aufSUDDEFRANCE - 60 -

lehnte zu stoppen, unternahm Papst Onnozenz III 1209 den “Albigenserkreuzzug” Die Kreuzritter mit ihrem Anführer Simon de Montfort unterdrückten die Katharer gnadenlos und massakrierten insbesondere die Bevölkerung von Béziers Carcassonne, Minerve, Lastours fielen eine nach der anderen. Der Graf von Toulouse wurde besiegt. Der Vertrag von Meaux (1229) beendete den Religionskrieg, während die Inqusition die Jagd auf die Ketzer fortsetzte, die in die befestigten


Dörfer des Minervois und der Corbières flüchteten. Das zu einem Unabhängigkeitskrieg des Südens gegen das Königreich ausgewachsene Abenteuer der Katharer endete mit dem Fall ihrer Festungen und der Wiederanschluss des Languedoc an die französische Krone. Von dieser Epoche erzählen uns die Burgen der Katharer. Peyrepertuse (die gewaltigste), Aguilar, Termes, Puilaurens, Quéribus (die letzte Festung der Albigenser, die erst 1255 ihre Waffen streckte) und Puivert gehören zu den Beeindruckendsten. In luftiger Höhe und doch Massiv errichtet erscheinen die Überreste dieser festungen, die teilweise auf 700 Meter liegen, als würden sie auf den felsigen Spitzen schweben, während ihre mit Zinnen versehenen Festungsmauern den Eindruck der Macht vermitteln. Heute bietet die Route der Katharer von Durban nach Lagrasse einen tiefen Einblick in die Geschichte der “guten Menschen” und die vielen befestigten Burgen. ◗ Office intercommunal de tourisme des Corbières Sauvages, Cucugnan. Tél : 00 33 (0)4 68 45 69 40.

Die Burgen des Katharerlandsim Languedoc-Roussillon 1 - Aguilar • 2 - Arques 3 - Carcassonne • 4 - Lastours 5 - Minerve • 6 - Puilaurens 7 - Puivert • 8 - Peyrepertuse 9 - Quéribus • 10 - Saissac 11 - Termes • 12 - Villerouge-Termenes

◗ DAS SCHLUSS PUILAURENS BEI NACHT.

Merke: In dieser Karte sind die Ruinen der Burgen des Katharerlands verzeichnet. Andere Stätten der Katharer (Abtei von Saint-Papoul von Villelongue, etc.)könen ebenfalls in der Region besichtigt werden.

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PUILAURENS, DIE MELANCHOLISCHE FESTUNG An der Windung eines wilden Talkessels sind die mit vier fast intakten Türmen gezierten Mauern der Festung Puilaurens zum ersten Mal zu erkennen, die in 690 Metern Höhe über das Dorf Lapradelle und das Boulzane-Tal wacht. Puilaurens, an der Grenze der Departements Aude und Ostpyrenäen, war im 10. Jahrhundert zunächst im Besitz der Abtei Saint-Michel von Cuxa. Im 13. Jahrhundert diente die Burg zahlreichen Katharen als Zufluchtsort. Anschließend wurde sie nunmehr als Teil des Königreichs zur südlichsten Festung des Königreichs Frankreichs an der Grenze zum Königreich Aragon. Die Festung wurde im 15. und 16. Jahrhundert zusätzlich befestigt, jedoch verlor dieser Standort nach der Unterzeichnung des Pyrenäenabkommens im Jahr 1659, mit dem die Grenzen verschoben wurden, an Bedeutung und wurde dann einfach der Revolution überlassen. Aber Puilaurens trotzt noch heute der Zeit und den Elementen. Seit 2012 ist Puilauren die erste und einzige beleuchtete Katharenzitadelle. Burg Puilaurens, 11140 Lapradelle-Puilarens. Im Sommer außer bei Gewitter täglich geöffnet. Achtung: Zu Fuß brauchen Sie ungefähr 15-20 Minuten bis zur Burg. Tel. 00 33 (0)4 68 20 65 26. www.pays-axat.org

Tuchan

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RUNDSTRECKE OSTPYRENĂ„EN DEM CANIGOU ZU FĂœSSEN‌ ě?ƒ Eus, das Original Die Häuser dieses alten Verteidigungsstandorts sind am Hang des HĂźgels erbaut. Die mit Kieseln gepflasterten Gassen Ăźberwinden den HĂśhenunterschied zur Kirche Saint-Vincent Ăźber dem Dorf, eine der schĂśnsten in Frankreich. Die dem gleichen Heiligen geweihte Kapelle etwas weiter unten Ăśffnet sich zu einem groĂ&#x;artigen Portalvorbau aus dem 13. Jahrhundert in rosa Marmor aus Villefranchede-Conflent. Die Ebene ist von den weiĂ&#x;en Tunnel einer Baumschule durchzogen, die ihresgleichen sucht. Michel Bachès und seine Frau BĂŠnĂŠdicte bauen 800 Sorten ZitrusfrĂźchte, darunter Yuzu, Buddha's Hand, Kumquat, Bergamotte und Kaffernlimette an. Sie laden den Besucher zu einer gefĂźhrten Besichtigung ein, die verschiedenen Formen, Farben, GerĂźche und Geschmacksnoten dieser ZitrusfrĂźchte zu entdecken. VerkehrsbĂźro Eus. Tel. 00 33 (0)4.68.05.41.02 www.prades-tourisme.fr Le Mondes des Agrumes Bachès. Tel. : 00 33 (0)4 68 96 42 91 www.agrumes-baches.com.

í˘˛ Prades, Stadt der Juwelen Mit ihrer Lage am Fluss Tet inmitten von Obstgärten an den Ausläufern des Mont Canigou entfaltet die Stadt Prades ihren ganzen Charme in ihren Gassen mit den TĂźrschwellen aus rosa Conflent-Marmor, den verzierten Fassaden, den Kapellen, den kunstvollen Brunnen, den alten Waschplätzen und Taubenhäusern‌ Die Kirche Saint-Pierre birgt einen der grĂśĂ&#x;ten Barock-Retabeln in Frankreich, das Meisterwerk des katalanischen Bildhauers Josep Sunyer. Ein anderes Juwel, der Granat, der einst an den Hängen der Pyrenäen abgebaut wurde, wird in Prades auch heute noch verarbeitet. Die Granatmanufaktur, der Inbegriff von Exzellenz im Lebendigen Erbe, fĂźhrt dem Besucher alle Phasen der Herstellung traditioneller katalanischer SchmuckstĂźcke vor Augen und ein Freilichtmuseum erzählt ihre Geschichte seit der Antike. VerkehrsbĂźro Prades. Tel. 00 33 (0)4 68 05 41 02 www.prades-tourisme.fr Granat-Manufaktur. Tel. 00 33 (0)4 68 96 21 03 http/manufacturedugrenat.com

í˘ł Warten auf den gelben Zug in Villefranche-de-Conflent Einer der 14 Schauplätze von Vaubans Werk, eingetragen von der UNESCO, liegt verborgen in seiner imposanten Umgebung. Die mittelalterliche Stadt Villefranche-deConflent aus dem 11. Jahrhundert, die im

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17. Jahrhundert befestigt wurde, beherbergt heute eine einige Kunsthandwerksgeschäfte und -Ateliers. Sie ist Ăźber den "Keller der 1000 Stufen" mit dem Fort LibĂŠria verbunden, das hoch Ăźber ihr thront. Legen Sie auf der Terrasse des Restaurants SaintPaul eine gemĂźtliche Pause in mittelalterlichem Ambiente ein und genieĂ&#x;en Sie erlesene KĂźche zu gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Villefranche-deConflent ist auch der Ausgangsbahnhof des Gelben Zugs, der den Ort auf einer Strecke mit 22 Haltestellen und Ăźber Bolquère, den auf 1593m hĂśchstgelegenen Bahnhof von Frankreich mit La Tour-de-Carol verbindet. Eine Abenteuerfahrt in offenen Wagen mit einmaligem Blick auf die Pyrenäen und die Kunstwerke auf der Strecke. VerkehrsbĂźro Villefranche. Tel. 00 33 (0)4 68 96 22 96 www.villefranchedeconflent.com Die Herberge Saint-Paul Tel. 00 33 (0)4 68 96 30 95

í˘´ In den intimen Gässchen von Evol Ăœberragt von der alten Festung der Vicomtes de So, deren Ruine sich aus grĂźnen Dickicht erhebt und dank dem Glockenturm seiner romanischen Kirche ist Evol in der Liste der schĂśnsten DĂśrfer Frankreichs eingetragen. Diese kleinen, intimen, spalierfĂśrmig angeordneten Gässchen mit den einzigartigen Namen sind gesäumt mit Schiefersteinhäusern mit "Ilose"-Dach. Die Ruinen Ruinen eines Conjurador, einer Kapelle, die das Gewitter abwenden sollte, sind noch an die Kirche Saint-AndrĂŠ angeschlossen, eines romanischen Gebäudes aus dem 11. Jahrhundert, das im 16. Jahrhundert renoviert wurde und Ăźber zwei bemerkenswerte Retabeln verfĂźgt.

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í˘ľ Der Fauna auf der Spur im Naturschutzgebiet von Nyer Enge Schluchten markieren den Eingang zum Naturschutzgebiet von Nyer, das sich in HĂśhenlagen von 730m bis 2663m Ăźber das Massiv von Carença erstreckt. Die spektakulären Schluchten, die tiefen Wälder, die vielfältigen Lebensräume beherbergen Gamsen, Waldkatzen, Murmeltieren und den erstaunlichen Pyrenäen-Desman. Das Schutzgebiet beherbergt auch bedeutende Fledermausbestände, darunter die Hälfte der in Europa ansässigen Arten. Das Museum des Schutzgebiets enthĂźllt ihr mysteriĂśses Universum in einer Ausstellung, in der auch die direkte Beobachtung Ăźber Infrarotkamera mĂśglich ist. www.cg66.fr

í˘ś Thermen und Wanderungen in Vernetles-Bains Das Hotel und das Kasino zeugen von der Beliebtheit und dem Ruf des Kurorts Vernetles-Bains zur Zeit der Belle Epoque. GĂśnnen Sie sich eine idyllische Ruhepause in den 33°C warmen Bädern und im Wellnessbereich, bevor Sie zu einer Wanderung aufbrechen. Mehrere Rundwege fĂźhren zu den Schluchten, den Wasserfällen und Dolmen im Cady-Tal. Drei Routen fĂźhren auf den Gipfel des Canigou, den heiligen Berg der Katalanen, der als Grand Site de France eingetragen ist. Man erreicht ihn Ăźber ein berĂźhmtes Felsgrat, Kamin genannt, der eine natĂźrliche Treppe bildet. Eine zweitägige Hochgebirgswanderung mit Ăœbernachtung in einer BerghĂźtte. Verkehrsamt Vernet-les-Bains. Tel. 00 33 (0)4 68 05 55 35 www.vernet-les-bains.fr Thermen. Tel. 00 33 (0)4 68 05 52 84 www.thermes-vernet.com

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RUNDSTRECKE ZWISCHEN LAND UND MEER AUDE ě?ƒ Sigean - Exotik pur

CARCASSONNE

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í˘˛ Portel-desP Corbières, Weingebiet Der Fluss Berre, Ăźber den die 1864 erbaute BrĂźcke von Tamaroque fĂźhrt, durchzieht diese “TĂźr zu den Corbièresâ€?. Sie ist auch der Eingang zum VallĂŠe du Paradis, eine der Bezeichnungen fĂźr die Weingegend, die dem Lauf dieses tosenden Flusses folgt. Es ist daher kaum erstaunlich, hier 80 Meter unter der Erde eine Inszenierung der mediterranen Weinzivilisation zu finden. Ein Abenteuer mit mehreren Zwischenhalten an Bord eines kleinen Zuges mit Projektionen, Ton und Licht und anderen Rekonstruktionen. Westlich des Dorfes erheben sich inmitten von Reben und Olivenbäumen die majestätischen Ruinen der Kirche NotreDame des Oubiels, die zwischen 1285 und 1310 erbaut wurde. Nur wenige Schritte davon entfernt laden gemĂźtliche Ecken am Fluss Berre zum Bad ein. Terra Vinae. Tel. 00 33 (0)4 68 48 64 90 www.terra-vinea.com

í˘ł Ein Mittagessen auĂ&#x;erhalb der Normen in Fontjoncouse Auf dem Weg nach Lagrasse verdient die Gastronomie von Fontjoncouse einen Halt. In diesem kleinen Dorf in den Corbières, im Herzen des Heidelands hat sich der Chef Gilles Goujon mit dem dritten Stern im Michelin-FĂźhrer 2010 das Firmament erobert. Seine KĂźche versetzt die Geschmacksnerven in gastronomische Ekstase im gemĂźtlichen Saal der Auberge du Vieux Puits. Auberge du vieux puits. Auberge du vieux puits. Tel. 00 33 (0)4 68 44 07 37 www.aubergeduvieuxpuits.fr

NARBONNE

PeyriacMinervois Conquessur-Orbiel

Ginestas A

Sigean, die ehemalige Grenzstadt, die den Zugang zum Golf von Narbonne und der Ebene der Corbières regelte, erzählt Ihnen in ihren Gassen, die zu den Ăœberresten des Schlosses der ErzbischĂśfe und in die Umgebung fĂźhren, zur alten Kapelle der BĂźĂ&#x;er und vielem mehr, einen Teil ihrer M Geschichte. Das Corbières- Museum seinerseits enthĂźllt dem Besucher die Geschichte von der Urzeit bis zum Mittelalter mit einer bedeutenden Sammlung von Ausgrabungsfunden vom Standort des Oppidums Pech Maho (5. - 3. Jahrhundert v. Chr.), die jeden Liebhaber der ArchäologieL begeistern werden. Die Kinder zieht es sicher in die Savanne zu den um die 3800 Tieren im Afrika-Reservat von Sigean. VerkehrsbĂźro Sigean. Tel. 00 33 (0)4 68 48 14 81 www.tourisme-sigean.fr Afrika-Reservat Sigean. Tel. 00 33 (0)4.68.48.20.20 www.reserveafricainesigean.fr

CARCASSONNE

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í˘´ Lagrasse, die KĂśnigin der Basses-Corbières Klassiert als eines der schĂśnsten DĂśrfer Frankreichs erstreckt sich Lagrasse mit seinen Häusern längs des Orbieu in einer Landschaft voller Weinberge und HĂźgel. Die ehemalige Hauptstadt der Corbières hat einen Teil ihrer Umgebung und ihre Hallen (1315) bewahrt, die von der Bedeutung ihrer Märkte im Mittelalter zeugen. Im Erdgeschoss der Fachwerkhäuser an den gepflasterten StraĂ&#x;en sind Geschäfte eingerichtet, während die erste Etage und der Balkon mit dem gusseisernen Geländer als Wohnung genutzt wird. Die alte BrĂźcke verbindet den Marktflecken mit der imposanten, graziĂśsen Benediktinerabtei, die ihn einst ins Leben rief. Die Abtei Sainte-Marie d'Orbieu wurde im 8. Jahrhundert gegrĂźndet, ist die grĂśĂ&#x;te Abtei im Departement Aude und als historisches Denkmal klassiert. In ihr sind alle Architekturstile von der präromanischen Zeit bis im 18. Jahrhundert vertreten. Die Gebäude sind rund um die beiden Kreuzgänge und mehrere HĂśfe angeordnet. Im Interpretationszentrum werden die Architektur und Geschichte des Gebäudes präsentiert. Abtei Lagrasse. Tel. 00 33 (0)4 68 43 15 99 www.abbayedelagrasse.com VerkehrsbĂźro Lagrasse. Tel. 00 33 (0)4 68 43 11 56.

í˘ľ Die Abtei Fontfroide Eingebettet in einer Nische des bewaldeten Massivs von Fontfroide inmitten einer Heide- und Macchialandschaft hat die

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NARBONNE

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Abtei Fontfroide auĂ&#x;er der SchĂśnheit ihrer Bauten aus dem 12. Jahrhundert auch eine zauberhafte Umgebung zu bieten, in Terrassen angelegte Gärten, einen Rosengarten, FlĂźsse, Mäuerchen und SteinbrĂźcken‌ Dieses Zisterzienserkloster, eine Hochburg des Christentums, ist aus Corbières-Sandstein in Ocker- und RosatĂśnen erbaut. Die SchĂśnheit dieses einmaligen Erbes ist von jeder Perspektive aus einfach umwerfend. Abtei Abbaye de Fontfroide. Tel. 00 33 (0)4 68 45 11 08 www.fontfroide.com

í˘ś Peyriac-de-Mer, inmitten der Moore Peyriac-de-Mer gehĂśrt zu den FischerdĂśrfen, die ihren einstigen Charme bewahrt haben. Im Naturschutzgebiet von Doul und Saline wurde ein Lehrpfad zum Thema "Gedächtnis der Seen" eingerichtet, das die Geschichte und den Betrieb der ehemaligen Saline erklärt, wo vom 15. Jahrhundert bis 1979 Salz abgebaut wurde. Die Route fĂźhrt Ăźber einen Gitterweg auf Pfählen durch die Moorlandschaften, wo sich Seidenreiher, Graureiher und Flamingos niedergelassen haben. “Der Deichwegâ€? verlängert das Abenteurer zwischen den Seen Doul und Bages. Auf dem Gipfel eines HĂźgels inmitten der Farben und GerĂźche des Heidelands enthĂźllt sich ein 360°-Panorama zwischen Land und Meer. Ăœber einen Weg gelangt man zum Strand des Doul-Sees, wo man baden kann. Sein hoher Salzgehalt hat ihm den Vergleich mit dem Toten Meer eingebracht. VerkehrsbĂźro Peyriac-de-Mer. Tel. 00 33 (0)4 68 42 68 42 www.peyriacdemer.net


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DESTINATION MITTELMEER MONT AIGOUAL

• MONT AIGOUAL

SEHENSWÜRDIGKEITEN DIE KLUFT VON BRAMABIAU Die Kluft von Bramabiau ist ein schöner Wasserfall auf dem Gebiet der Gemeinde Camprieu, wo das Wasser des Flusses Bonheur, der nach einem Verlauf von 700m im Felsen ab seiner Quelle am Fuße des Mont Aigoual aus dem Berg entspringt. Das Wasser bricht durch einen hohen, engen Riss aus dem Berg hinaus, und stürzt in einen Felskessel, "L'Alcôve" genannt. Das Innere der durch unterirdische Erosion entstandene Kluft und die unterirdischen Galerien oberhalb des Flusses sind zugänglich. An diesem Standort wurden Dinosaurierspuren gefunden. Tel. 00 33 (0)4 67 82 60 78

DIE WETTERSTATION AUF DEM MONT AIGOUAL.

SEHENSWÜRDIGKEITEN/ ALMAUFZUG Der Mont Aigoual in den Cevennen gehört mit dem Mont Lozère zu den letzten Orten, an denen das Vieh im Sommer in traditioneller Art und Weise über die Drailles, die Wege, die Hirten und Herden seit jeher auf ihre Sommerweiden führen, auf die Alm getrieben wird. Markiert mit Steinmäuerchen, teilweise auf den Spuren der antiken Römerstraßen, teils als Wanderweg ausgebaut (der GR 60 auf der Grande Draille von Languedoc zum Mont Lozère, bzw. der GR 6 auf einem Weg von Pontd'Hérault in Richtung von Espérou und Meyrueis), verbinden diese Wege die Täler und Ebenen, die Schafe und Rinder im Frühling verließen (meist Ende Mai) mit den Hochplateaus, wo sie im Sommer weideten. Einige wenige Herden unternehmen diese lange Reise (manchmal über eine Woche) noch Jahr für Jahr und noch immer sind die Tage des Almaufzugs eine Gelegenheit, Sommerfeste zu feiern, bei denen die Herden für diesen Anlass "herausgeputzt" vor der Menge vorbeistolzieren und die Hirten und - nicht zu vergessen - auch die Hütehunde ihr Können vorführen… Fest zum Almaufzug am Pass von Espérou (Gard) am 14. Juni 2014. Tel. 00 33 (0)4 66 54 29 65

Aigoual, der Gipfel der Cevennen In nur 70km Distanz vom Meer ist das Bergmassiv Aigoual im Herzen der Cevennen gleichzeitig eine geografische Grenze und das wichtigste Symbol der Cevennen-Region.

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er Mont Aigoual, eine Hochburg in der Geschichte der Kamisarden und Maquisarden, das "Dach der Cevennen", das auf den Norden von Hérault, Gard und Lozère aufgeteilt ist, erreicht eine Höhe von 1567m. Das Panorama, das sich von dort oben auf die Gebirgskette der Cevennen bietet, ist spektakulär : bei klarem Wetter reicht der Blick bis zum Mittelmeer, im Norden sind der massive Block des Mont Lozère, im Westen die Berggipfel des Cantal, die Gebirgskette der Pyrenäen und im Osten der Mont Ventoux zu sehen und manchmal kann man sogar die Alpen erkennen. Der Aigoual ist ein wahrer Wolkenmagnet mit rauem Klima und Winden, die SUDDEFRANCE - 66 -

dort manchmal 250km/Std. erreichen, während Regen, Nebel und Schnee auf dem Gipfel häufig anzutreffen sind. Tatsächlich ist die Panoramasicht von diesem bewaldeten Massiv im Winter und Frühling am besten, während im Juli und August der Dunst oft die Sicht behindert, wenn man nicht schon bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel steht. 1894 wurde auf dem Gipfel die Wetterstation Mont Aigoual nach der Vorlage einer Festung errichtet, die den Angriffen des Klimas standhält und dieses beobachtet, indem sie die Geschwindigkeit und Richtung der Winde erfasst, die den "Cevennen-Regen" bringen, diese berühmten wolkenbruchartigen Niederschläge, die in Gard und Hérault fallen. Heute ist sie die letzte bewohnte Bergwetterstation Frankreichs. Die Meteorologen lösen sich das ganze Jahr über ab, um immer am Puls des Wetters zu bleiben. Seit1985 ist die Station für Besucher geöffnet : Auf 500 m2 Ausstellungsfläche wird der Ort lebendig und die besonderen Klimabedingungen des Aigoual und die Arbeit von Météo France werden erklärt. Tel. 00 33 (0)4 67 82 60 01. www.aigoual.asso.fr


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DESTINATION MITTELMEER SAINT-GILLES / BEAUCAIRE

• SAINT-GILLES

Saint-Gilles,

eine Stadt mit glänzender Vergangenheit

DIE ABTEIKIRCHE.

Saint-Gilles, während des Mittelalters eine Durchreisestadt, ist eine friedliches altes Städtchen mit einem reichen archäologischen Erbe und den typischen Traditionen der Camargue.

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ls Pilgerstadt hat sich Saint Gilles im Mittelalter rund um den Heiligen, dessen Namen die Stadt trägt, und die Abteikirche entwickelt, in der sein Grab vermutet wird. Sie war also der große Hafen Südfrankreichs und ein strategisch wichtiger Punkt sowohl für den Transport der Kreuzfahrer und der Pilger nach Rom und ins heilige Land als auch für den Handel mit dem Orient. Der Heilige geriet in Vergessenheit, aber die Stadt ist heute eine Zwischenstation auf dem Jakobsweg und ihre Abteikirche hat sich aus ihrer ruhmreichen Vergangenheit eine großartige Fassade mit drei Portalen, die von vollständig gehauenen Säulen bewahrt, deren Anordnung von den Triumphbögen des antiken Roms inspiriert ist. Dieses Schmuckstück der romanischen Kunst des unteren Rhônetals bietet Lektürepassagen des Evangeliums und der Bibel

sowie die Stile verschiedener Bildhauer, die im 12. Jahrhundert an Ihrer Ausschmükkung beteiligt waren. Teilweise während der Religionskriege zerstört und im 17. Jahrhundert restauriert, hat sich die Abteikirche ihre Gräber, Grabfiguren und Statuen erhalten. Die Stadt verfügt noch über weitere Überreste ihrer mittelalterlichen Vergangenheit, darunter mehrere im romanischen Stil errichtete Häuser. Das berühmteste des Languedoc, das Maison Romane, beherbergt hinter seiner großartigen Fassade aus gehauenem Stein mit ihren großen mit Stürzen versehenen Portalen einige Museumssäle, die der Archäologie und der regionalen Volkskunde gewidmet sind. Saint-Gilles ist auch berühmt für seinen für die Camargue typischen Charakter, der sich in den zahlreichen Stierfesten zeigt, die hier während der Saison gefeiert werden: Die Stierspiele Courses Camarguaise in den Arenen, Loslassen der stiere in den Straßen der Stadt, Veranstaltungen, bei denen den Herzschlag der Stadt spüren kann. Eine kleine Tour durch den Hafen, der seine Rolle als Handelshafen gegen den Empfang von Ausflugsschiffen eingetauscht hat, könnte Lust auf eine originelle Entdeckung der Camargue über den Rhône-Kanal bis Sète machen. Sogar nach Beaucaire, der anderen Hochburg des Flusstourismus, können Sie mit dem Schiff fahren. ◗ SUDDEFRANCE - 67 -

BEAUCAIRE, STADT DER KUNST UND GESCHICHTE Beaucaire verdankt seine bewegte Vergangenheit teilweise der Rhône, die die Stadt durchquert. Dank ihrer Lage am Fluss und an der Via Domitia hat die Stadt von König Louis XI das Privileg eines jährlichen Markts erhalten. Der Madeleine-Markt, der eine Woche dauerte, hat den Einflussbereich der Stadt nach und nach auf den ganzen Mittelmeerraum und sogar ganz Europa erweitert und so zur ihrem Wachstum von 8.000 Einwohnern auf …100.000 beigetragen! Rund um die Place de la République stehen die Zeugen ihrer Blüte, Häuser mit Arkaden, wunderschöne private Herrenhäuser. So auch die Ausmaße der Kirche Notre-Damedes-Pommiers, eines imposanten Bauwerks mit geschwungener Fassade. Vom Schloss Beaucaire sind noch heute schöne Überreste erhalten, wie etwa der mehreckige Turm, der runde Turm und seine Mauern über der Stadt. Mit dem Label Ville d’Art et d’Histoire”, ausge-

zeichnet ist die Stadt Beaucaire mit ihrem reichen Kulturerbe besonders reizvoll, ihre engen Sträßchen haben Kunsthandwerker, Sticker, Lederwarenhändler, Töpfer und Glaskünstler angezogen, die ihr zusätzlichen Charme verleihen. Am Ufer des Canal Lamour besitzt Beaucaire einen kleinen Jachthafen, der die Stadt mit der Rhone verbindet. Wenige Kilometer entfernt bietet ein Spaziergang durch die Garrigue zur Abtei SaintRoman ein vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Dieses in Europa einmalige alte Höhlenkloster wurde ab dem 5. Jahrhundert von den Mönchen in den Kalkstein gehauen, die es für über 1000 Jahre bewohnten. www.ot-beaucaire.fr www.abbaye-saint-roman.com

www.tourisme.saint-gilles.fr Musée de la Maison Romane. Tel. 33 (0)4 66 87 40 42.


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RUNDSTRECKE HERAULT AUF DEM WEG NACH SALAGOU ě?ƒ Lodève, das erweckte DornrĂśschen!

í˘˛ Alle ins Wasser! Der Salagou-See Entstanden durch den Bau eines Damms O der Salagou-See Wanderer und begeistert Mountainbiker, die seinem Ufer auf einer Strecke von 28km folgen kĂśnnen. Auch Wassersportliebhaber, Fischer und Schwimmer kommen in seinem blau irisierenden Wasser mit den einmaligen roten Farbreflexen des 250 Millionen Jahre alten “Ruffeâ€?– Felsens auf ihre Kosten. Die Standorte Salagou und Mourèze sind (seit 2003) fĂźr die SchĂśnheit ihrer Landschaften und dem speziellen Natura 2000 Schutzgebiet und seine bemerkenswerte Fauna als Grand Site klassiert. Ein unvergessliches Erlebnis fĂźr Naturfreunde. Tel. 00 33 (04) 67 96 23 86 www.clermontais-tourisme.fr

í˘ł Der seltsame Talkessel Mourèze Ganz in der Nähe des Salagou-Tals befindet sich der Talkessel Mourèze, der einem versteinerten Troll-Stamm oder einer von einem Riesen in Stein gehauenen Skulptur ähnelt‌ Diese 160 Millionen Jahre alte Kalksteinformation, die ihre seltsamen Formen durch chemische Wasser-Erosion erhalten hat, scheint wie eine Zauberwelt. Ein markierter Wanderweg schlängelt sich dieses Amphitheater hinauf, vorbei an DolomitblĂścken mit bezeichnenden Namen: Sphynx, Orakel, Bär, Zerberus. Auf dem Gipfel enthĂźllt das Panorama die ganze wilde SchĂśnheit des Salagou-Sees. Die Fauna und Flora haben sich an diese

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Lassen Sie die Stadt Lodève ihre Geschichte erzählen von einer Bischofsstadt mit dem ehemaligen mittelalterlichen Handelsviertel in der Unterstadt, vom Bau der Mauern, der Privatresidenzen und Herrenhäuser, von der BlĂźte der Textilindustrie bis hin zu kulturellen HĂśhepunkten, wie etwa das Poesiefestival "Stimme des Mittelmeers" im Juli. Die Kathedrale Saint-Fulcran, der S s Bischofspalast, die Halle DardĂŠ, das Haus des Kardinals von Fleury, das Haus von Salze, die Seifenfabrik und das Museum sind Meilensteine auf dieser Zeitreise, ohne die zahlreichen BrĂźcken zu vergessen, die die Entwicklung der “Stadt der Kunst und Geschichteâ€? Lodève begleiten. Tel. 00 33 (0)4 67 88 86 44 www.tourisme-lodevois-larzac.fr

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Mauguio Etang de Mauguio

Etang de MĂŠjean

Etang de Vic

Roujan Montagnac

Frontignan

PÊzenas Mèze S

ungewÜhnliche Umgebung angepasst, die ungefährliche Natter von Montpellier und B die Perleidechse sind dort anzutreffen und in den Lßften drehen der europäische Uhu und der Habichtsadler ihre Runden.

í˘´ Villeneuvette, eine KĂśnigliche Manufaktur Ihre Geschichte beginnt im Jahr 1673, als der Tuchfabrikant Pierre Baille de Clermont-de-Lodève am Ufer des Dourbie eine Meierei und eine WalkemĂźhle kauft, um sie zu einer Manufaktur umzubauen. Die Manufaktur geht in den Besitz eines ehemaligen Generaldirektors der SteuerbehĂśrde von Languedoc Ăźber und wird ein Jahr später, 1677, zur KĂśniglichen Manufaktur gekĂźrt. Sie brachte der Region Wohlstand und war bis 1954 in Betrieb. Sobald man dieser Tuch-Stadt durch das Tor betreten hat, Ăźber dem die Inschrift "Ehre bei der Arbeit" thront, erzählen die Arbeiterwohnungen, die Plätze, StraĂ&#x;en und Industriegebäude noch immer von dieser Vergangenheit‌ Tel. 00 33 (0)4 67 96 06 00

í˘ľ Die HĂśhle von Clamouse - jenseits der Zeit Sie wird auch die Kathedrale der Zeit genannt und wurde 1945 von einem Team des HĂśhlenforscherclubs von Montpellier entdeckt. Seit damals enthĂźllt uns die HĂśhle von Clamouse, die als “Wissenschaftlicher und malerischer Standortâ€? eingetragen ist, das Geheimnis ihrer 4000 Meter Galerien. Die Vielfalt der Formen und Tropfsteine, die feinen, blendend weiĂ&#x;en Kristalle inszenieren ein

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einmaliges, unvergessliches Schauspiel. Nur ein paar Schritte weiter bietet im Herzen des Staatswaldes die Waldherberge PlĂ´s eine Unterkunft an, die man Ăźber die WaldstraĂ&#x;e ab Saint-Jeande-Fos oder zu FuĂ&#x; Ăźber einen Weg ab Saint-Guilhem-le-DĂŠsert erreicht. Nur das Singen der VĂśgel durchbricht hier die Stille. Die Preise sind erschwinglich und die Zimmergestaltung ist von der Natur inspiriert. Tel. 00 33 (0)4 67 57 71 05 www.clamouse.com. Die Waldherberge PlĂ´s. Tel. 00 33 (0)6 85 39 73 70 www.maison-des-legendes.fr

í˘ś Saint-Guilhemle-DĂŠsert, Grand Site de France Saint-Guilhem-le-DĂŠsert ist von der Unesco als Welterbe eingetragen und eines der schĂśnsten mittelalterlichen DĂśrfer in Frankreich auf dem Weg des heiligen Jakobs von Compostela. Das Dorf hat seine schĂśnen romanischen Fassaden am linken Flussufer des Verdus bewahrt. Die Abtei GĂŠrone, ein Juwel der frĂźhen romanischen Kunst in Languedoc, erbaut im 11. Jahrhundert, erhebt sich wie eine Fata Morgana vor dem Hintergrund des Bergs, während die WeiĂ&#x;e des Kalksteins einen Kontrast zur dunkelgrĂźnen Heide bildet. Das Museum, wo der Sarkophag aus weiĂ&#x;em Marmor des heiligen Guilhem (5. Jahrhundert) ruht, zeigt einen Film Ăźber die Steine des Klosters, die an einen amerikanischen Architekten verkauft wurden und im Klostermuseum von NewYork ausgestellt sind! Tel. 00 33 (04) 67 57 70 17 www.saint-guilhem-le-desert.com


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TOUR IN DER LOZERE AUF DEN SPUREN STEVENSONS ě?ƒ Le Bleymard, im Sommer wie im Winter

Mit einer HĂśhe von 1700 Metern ist der Pic de Finiels der hĂśchste Berg des MontLozère-Massivs und des Departements. Dieser Osthang ist mit Heidekraut und Ginster, Granitformationen, Nadelwäldern und weitläufigen Wiesen bedeckt, auf die sich die Schafe im Sommer Ăźber die „drailles“ genannten Transhumanz-Wege zum Weiden begeben. Wer den Aufstieg auf den Pic de Finiels in Angriff nimmt, wird in jedem Fall belohnt: Auf seinem Gipfel mit nicht weniger als drei Orientierungstafeln bietet das 360°Panorama einen Blick auf die von Stevenson so sehr geliebten „unentwirrbaren blauen Berge“, auf die Alpenkette und auf die gesamte Ebene des Languedoc bis hin zum Mittelmeer. Eine der schĂśnsten Etappen der Strecke.

í˘ł Bummeln in Le Pont-de-Montvert Im Herzen des Nationalparks Cevennen, am FuĂ&#x;e des SĂźdhangs des Mont Lozère, ist Le Pont-de-Montvert das erste Dorf, das vom Tarn durchflossen wird, dessen Quelle nur wenige Kilometer flussaufwärts liegt. Die engen und steilen Gassen, die GewĂślbepassagen und die gedrungenen Häuser aus Granit verleihen ihm unglaublichen, zum Verweilen einladenden Charme. Der durch den Ort

Le Bleymard

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LOZĂˆRE

Villefort 1699 m Mont Lozère

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verlaufende „Sentier du Pont“ erzählt die prägendsten Ereignisse dieser Bastion des Protestantismus und fĂźhrt die Besucher in die alten Viertel mit Boutiquen, Kaufmannshäusern und der BuckelbrĂźcke aus dem 17. Jahrhundert. FremdenverkehrsbĂźro. Tel. 0033 (0)4 66 45 81 94 www.cevennes-montlozere.com

í˘´ Florac, zurĂźck zu den Wurzeln Florac ist eine unumgängliche Etappe auf dem Weg durch die Cevennen und wurde von dem schottischen Schriftsteller wie folgt beschrieben: „eine Unterpräfektur mit einer alten Burg und Platanenboulevards, unzähligen alten Vierteln und einer aus dem Felsen sprudelnden Quelle “. Die Burg ist heute der Verwaltungssitz des Nationalparks Cevennen und der Fluss Source du PĂŞcher sprudelt noch immer in mehreren Sturzbächen aus dem Rocher de Rochefort. Ein nicht zu verpassender Halt fĂźr Feinschmecker ist das Restaurant L‘Adonis. Hier bietet KĂźchenchef Martial Paulet vielfältigen Genuss rund um Produkte aus den Cevennen wie den Ziegenkäse PĂŠlardon, Esskastanien, SĂźĂ&#x;zwiebeln, HĂźhnchen von der Hochebene Causse MĂŠjean, Lozère-Lamm usw. Haus des Nationalparks Cevennen. Tel. 00 33 (0)4 66 49 53 00 www.cevennes-parcnational.fr L’Adonis. Tel. 00 33 (0)4 66 45 00 63 www.hotel-gorgesdutarn.com

í˘ľ Cassagnas und die Kamisarden-HĂśhlen In der Ferne taucht die Kammlinie der Montagne du Bougès auf und man

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Tarnon

í˘˛ Auf dem Pic de Finiels, dem Dach der Cevennen

MENDE

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Der Weg, den Robert-Louis Stevenson in S Begleitung einer Eselin zurĂźcklegte, beginnt in Le Puy-en-Velay und endet in Saint-Jean-du-Gard (aktueller Fernwanderweg GR 70). Der Verein „Sur les Chemins de Stevenson“ (Auf den Wegen Stevensons) bringt alle Tourismusakteure zusammen, um das Wandern auf einem Teil oder der Gesamtheit des Weges – mit oder ohne Esel – zu erleichtern und zu fĂśrdern. Le Bleymard ist eine der ersten Zwischenstationen im Departement Lozère. Im Zentrum des Dorfes blickt die als historisches Monument klassifizierte Kapelle Saint-Jean du Bleymard aus dem 12. Jahrhundert auf das Priorat, das sich mit seinen beiden runden TĂźrmen fest an den Hang schmiegt. Der auf einer HĂśhe von 1400 Metern gelegene Skiort verwandelt sich im Sommer in eine „Station Verte“, einen Urlaubsort in natĂźrlicher, grĂźner Umgebung, der AusflugsmĂśglichkeiten in HĂźlle und FĂźlle bietet. Sur le Chemin de R.L. Stevenson. Tel. 00 33 (0)4 66 45 86 31 www.chemin-stevenson.org

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Saint-Germainde-Calberte

Saint-AndrĂŠde-Valborgne

erkennt unterwegs die zerklĂźftete Silhouette der Burg von Saint-Julien d’Arpaon, Eigentum der Herren von Anduze und ab 1266 des Bischofs von Mende. Am Rand des Staatswaldes von Fontmort erscheint das Dorf Cassagnas mit seinen dunklen Schieferhäusern, deren Dächer mit lauzes, flachen Steinen aus Kalk oder Schiefer, gedeckt sind. Die in der Gemeinde liegenden HĂśhlen dienten den Kamisarden als Unterschlupf, Versteck und Vorratslager. Das Haus des Kamisarden Pierre SĂŠguier unterhalb des kleinen Dorfplatzes trägt eine Gedenktafel. BĂźrgermeisteramt von Cassagnas. Tel. 00 33 (0)4 66 45 06 56.

í˘ś Saint-Germain-deCalberte mitten in einem lächelnden Tal Die Häuser und Gärten von Saint-Germain de Calberte verteilen sich in Terrassenlage am SĂźdhang des Gardon-Tals zwischen Kastanienbäumen und Steineichen. Die auf einer Bergspitze stehende Burg SaintPierre aus dem 12. Jahrhundert hat ihr mittelalterliches Aussehen mit Kapelle, quadratischem Bergfried und einer kleinen Ringmauer, die sie vom Dorf isoliert, bewahrt. Ihre im 14. Jahrhundert erbaute Kirche Ăźberrascht durch die SchĂśnheit ihres gotischen Portals. Der Weiler Calquières mit seinem Wassersystem und seinen Trockensteinmauern, die die mit Manneskraft hochgetragene Erde halten, ist ein hervorragendes Beispiel fĂźr die charakteristische Terrassenkultur in den Cevennen. FremdenverkehrsbĂźro. Tel. 00 33 (0)4 66 45 93 66 www.coeur-des-cevennes.com


DER ALTSTADT VON CARCASSONNE.


WEINE SUD DE FRANCE

76/79 GASTRONOMIE

80/81 GOURMET-RESTAURANTS

LEBENSKUNST

74/75

Das Languedoc- Roussillon mit dem Mosaik seiner Terroirsist ein Land der Kontraste. Von den Bergen bis zum Meer, von den HautsCantonsbis zum Mittelmeer und von der Camargue bis zur Côte Vermeillewerden Unmengen von Spezialitäten angeboten, die eine sonnige und raffinierte Küche formen. Selbst wer schon die Picholine-Olive, das Cassoulet aus Castelnaudary und Carcassonne, die Anchovis aus Collioure, die Austern aus dem Étang de Nîmes und dem Étang de Thau, das Stockfischgricht Brandade aus Nîmes, den Tintenfisch, die milden Zwiebeln der Cevennen oder das süß-pikante Pastetchen Pâté de Pézenas probiert hat, kennt längst noch nicht alle Köstlichkeiten, die es hier zu entdecken gibt. Unzählige Produkte zeugen von der Vielfalt der Feinschmeckerkultur dieser Region, während die Weine aus dem Languedoc-Roussillon, dem größten Weinanbaugebiet der Welt, die zu den besten der Welt zählen, einen nicht minder guten Eindruck hinterlassen!

Für weitere Informationen scannen Sie diesen QR-Code mit Ihrem Smartphone oder verbinden Sie sich direkt auf der Website : www.destinationsuddefrance.com/artdevivre

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LEBENSKUNST WEINE AUS SÜDFRANKREICH

Das größteWeinbaugebiet derWelt

WEINBERG AN DER COTE VERMEILLE.

Dank seines günstigen Klimas und dem Reichtum und der Vielfalt seiner Terroirs ist das Languedoc-Roussillon ein Weinbaugebiet, in dem Qualität eine wahre Blüte erlebt. Auch ist es das größte und älteste Weinbaugebiet der Welt und erstreckt sich über 200 000 Hektar Fläche.

I

m Sinne des berühmten Sprichworts In vino veritas, im Wein liegt die Wahrheit, ist das Languedoc-Roussillon in der Tat ein gesegneter Landstrich! Denn hier ist die Gegend, in der die Weinkultur zur Blüte gelangte, entwickelte sich der Weinbau doch nach dem Import der Weinrebe in den Süden Galliens durch die Griechen um 600 v. Chr. entlang der Via Domitia, zwischen Narbonne und Italien. Über 2000 Jahre wurden immer mehr Rebflächen angelegt, bis der Weinbau zum wichtigsten wirtschaftlichen Motor der Region wurde. Das Languedoc und ein Teil des Roussillon bestehen also fast ausschließlich aus Rebzeilen. Daher spricht man vom “Traubenmeer” zwischen Carcassonne und der Rhône.

Die Vielfalt der Reben... Seit nunmehr dreißig Jahren hat sich das Languedoc-Roussillon, daran gemacht, das Winzerhandwerk neu zu definieren, um op-

timal von der Qualität der Terroirs zu profitieren. Eine Qualität, die sich durch ihre Vielfalt auszeichnet, in einem Gebiet, das sowohl natürliche Süßweine (Muscats de Lunel, Mireval, Frontignan, Saint-Jean-de-Minervois, Rivesaltes, Banyuls, Banyuls Grand Cru und Maury), Schaumweine (draunter denBlanquette und den Crémant de Limoux) und eine breite Palette von RotWeiß- und Roséweinen hervorbringt. Keine andere Region kann eine derartige Vielfalt bieten wie das Languedoc-Roussillon mit den mehr als 30 Rebsorten, die hier angebaut werden. In wenigen Jahrzehnten ist es den Winzern und Önologen gelungen, ihr Metier neu zu erfinden, Konzepte werden erarbeitet, die der Qualität der Weine den Vorrang geben, mit Respekt vor den Traditionen wird Neues probiert, die Entwicklung von Weinen aus biologischem Anbau, die bereits 9,8 % der Anbaufläche einnehmen, wird gefördert. SUDDEFRANCE - 74 -

Eine breite Palette von Aromen Als Terroir der Weine und der Sonne ist das Languedoc-Roussillonder Bannerträger der Vielfalt und erzeugt charaktervolle und doch subtile Weine. Von den Weinen aus SaintChinian und der Côtes du Roussillon, denen die Schieferböden ihre Kraft verleihen, über die Côtes du Roussillon und die Coteaux du Languedoc aus ihren von Kieseln durchsetzten Terroirs, bis zu den würzigen Rotweinen der Corbières, darunter die Terroirs Lézignan, Boutenac und Lagrasse... die Vielfalt der Aromen ist riesig! Mit seinen 200 000 Hektar Anbaufläche, davon 70 000 mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung, seinen zahlreichen IGP-Weinen (geschützte geografische Herkunftsangabe, mehr als dreißig) und der Vielfalt seiner Anbaugebiete Cabardès, Collioure, dem Crémant de Limoux, dem Fitou, dem Muscat de Frontignan und dem Languedoc ist das Languedoc-Roussillonnach wie vor das größte zusammenhängende Weinbaugebiet


Der Önotourismus eine Lebenskunst

Roséweine, die höchste Wertschätzung genießen Es ist ein Paradox der Geschichte, dass der Rosé gerade in den letzten Jahren in Mode gekommen ist, obwohl er doch von den drei Farben des Weins der Älteste ist! Tatsächlich wurden die Weine von der Antike bis ins 17. Jahrhundert ohne Fassreifung erzeugt und waren somit von heller Farbe. Der Begriff “Claret” (Heller) wurde sogar zur Bezeichnung von Wein im Allgemeinen eingeführt. Der Rosé, der im 19. Jahrhundert dem Rotwein weichen musste, erlebte mit dem Verschwinden der über ihn bestehenden Vorurteile nach und nach ein Comeback. Roséwein wird aus denselben Rebsorten gewonnen wie Rotwein (in der Region hauptsächlich Cinsault, Syrah und Grenache) und ist natürlich keine Mischung aus Rot- und Weißwein, sondern das Ergebnis eines anderen Maischungsverfahrens. Die Roséweine des Languedoc-Roussillon bieten eine breite Palette verschiedener Aromen, von roten Früchten (Himbeere, Erdbeere) bis zu Lebkuchen mit einem blumigen, fruchtigen oder mineralischen Bouquet, sie sind frisch und sinnlich und eignen sich für die gesellige Runde. Von den IGP (Weine mit geschützter geografischer Angabe) Pays d’Oc bis zu den Faugères und Pic Saint-Loup stellen diese Weine bereits 18 % der Weinproduktion der Region. Elegant und feminin tragen sie die Sonnenstrahlen in sich.

Als Erben eines Anbaugebiets außerhalb jeder Norm sind sich die Winzer des Languedoc-Roussillon der Bedeutung ihres Handwerks und ihrer Produkte sehr wohl bewusst und sind bestrebt, sie bekannt zu machen. Da einer von drei Touristen spontan den Wein und die Gastronomie als Gründe für die Wahl seines Urlaubsorts nennt, war es vernünftig, diese so besondere Lebenskunst in den Vordergrund zu stellen. Ab April wird die Region mit zahlreichen Veranstaltungen rund um die Gastronomie und den Wein zu einem Paradies der Önotourismus-Liebhaber. So finden zum Beispiel Degustationen an einmaligen Standorten, Spaziergänge für Feinschmecker und Weinliebhaber mit Zwischenhalten auf einer festgelegten Route statt. Im April organsiert Montpeyroux die Aktion “Toutes caves ouvertes” und Peyriac-de-Mer und Bages bieten ihren Spaziergang “Balade des Cinq Sens ». Im Mai bietet das geschützte Herkunftsgebiet AOC Lirac seine traditionelle Feinschmeckerwanderung Balade gourmande des Jaugeurs, während das AOC Costières de Nîmes zum Spaziergang “Vignes Toquées” und die Winzer von La Clape zu ihren “Sentiers Gourmands” einladen ». Auf Initiative der Weinbauern des Dorfs der Ostpyrenäen Calce werden die Weinkeller Mitte Mai „rebellisch“ – „Les Caves se rebiffent“. Den ganzen Sommer lang jagt eine Veranstaltung die andere. Freuen Sie sich auf die vielen Ereignisse einzigartiger Gastlichkeit.

WISSENSWERTES/FESTE RUND UM DEN WEIN Feinschmeckerspaziergang "Vignes toquées" (Gard). Sonntag, 18. Mai blog.costieres-nimes.org Veranstaltung "Vignes buissonnières" in Pic St Loup (Hérault) Samstag, 7. Sonntag 8. Juni www.pic-saint-loup.com Rundgang auf den Terrassen von Larzac (Hérault). Samstag, 5. Juli www.terrasses-du-larzac.com

der Welt. Übrigens, seit 2007 vereint eine einzige Appellation, die “AOC Languedoc”, sämtliche Appellationen zwischen der spanischen Grenze und dem Departement

WISSENSWERTES/ ÖNOTOURISMUS - CLUB Für die Liebhaber des Önotourismus ist Languedoc-Roussillon ein Muss, eine Region, die man immer wieder besuchen möchte, denn es gibt viel zu viel zu sehen für einen einzigen Aufenthalt. Der Tourismus- und der Weinsektor von Sud de France Développement haben 2013 den ÖnotourismusClub Sud de France gegründet, der die bedeutendsten Standorte, die Weinkeller, die mit dem Weinbau verbundenen Unterkünfte und die Incoming-Agenturen miteinander vernetzt, um den Besuchern noch qualitativere Angebote präsentieren zu können. www.destinationsuddefrance.com/cluboenotourisme

Gard und macht die Weine für den Verbraucher besser erkennbar. Mit Einführung des Banners “Sud de France” können wir den Weinliebhabern Weine anbieten, die für die Identität und Modernität des Südens symbolisch sind und die dabei die so geschätzte mediterrane Lebensart bewahren helfen. Nicht umsonst hat der berühmte amerikanische Weinkritiker geschrieben « das Languedoc-Roussillonein neues, weltweit einzigartiges Eldorado für Weinliebhaber» ! ◗ * Die kontrollierte Herkunftsbezeichnung AOC Languedoc umfasst die Appellationen: Cabrières, Grès de Montpellier, La Clape, La Méjanelle, Montpeyroux, Quatourze, Pézenas, Pic Saint-Loup, Saint-Christol, Saint-Drézéry, Saint-Georges-d’Orques, Saint-Saturnin, Terrasses de Béziers, Terrasses du Larzac, Terres de Sommières, Vérargues. SUDDEFRANCE - 75 -

Saturnalien von Saint-Saturnin (Hérault) Donnerstag, 10. Juli www.herault-tourisme.com Fest des großen St. Jean von Faugères (Hérault). Sonntag, 13. Juli www.faugeres.com Muscat-Festival von Frontignan (Hérault) Von Dienstag, 15. bis Sonntag, 20. Juli www.frontignan-tourisme.com Weinfest von Montlaur (Aude) Freitag, 15. August www.carcassonne-agglo.fr 39.Weinmesse von Uzès (Gard) Freitag, 8. bis Sonntag, 10. August www.uzes.fr Die Weinernte in der Geschichte" (Vendanges de l’Histoire) in Chusclan (Gard) Samstag, 11. und Sonntag, 12. Oktober www.fetevigneronnechusclan.com


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LEBENSKUNST LANGUEDOC-ROUSSILLON SETZT SICH ZU TISCH!

Languedoc-Roussillon ist eine Region mit langer Tradition in Landwirtschaft und Weinbau und auch eine der ersten in Frankreich, wenn es um die Obst- und Gemüseproduktion geht. Mit einem außergewöhnlichen Klima und vielen Sonnentagen zeigt sich Mutter Natur dort von ihrer gütigen Seite. Kirschen, Aprikosen, Garriguette- Erdbeeren, Pfirsicher, Äpfel und Melonen gehören zu den Klassikern, genau so wie Spargel, Tomaten, süße Zwiebeln, Rüben, Sellerie, Artischocken, Oliven und auch Erbsen. In dieser Fülle der Produkte hat die Philosophie der Lebenskunst ihren Ursprung gefunden, die in den belebten, farbenfrohen Hallen, in den Verkaufsständen und köstlichen Rezepten zum Ausdruck kommt.

Hier schlägt das Herz

der regionalen Gastronomie

I

n eine Region wie Languedoc-Roussillon, wo die Landwirtschaft und die Winzerei die Grundpfeiler der Wirtschaft bilden, spielen die Hallen und Märkte eine wichtige Rolle, die weit über den Symbolcharakter hinausgeht. Während die Märkte im Freien nach wie vor erfolgreich sind, tragen die überdachten Hallen für Lebensmittel (es gibt in der Region 14 davon) immer mehr zur Konzentration der regionalen Produkte bei und widerspiegeln die gastronomische Kultur dieser Orte. In den Hallen findet weitab von der Monotonie großer Flächen ein Austausch statt, in dem das Terroir seinen Ausdruck findet und das Herz der ganzen Stadt schlägt. In Carcassonne bieten in einem Gebäude, das teilweise aus dem 18. Jahrhundert stammt, um die zwanzig Händler ihre Wochenproduktion feil. Am Samstag gesellen sich die Bio-Produzenten rund um das Gebäude zu ihnen.

Die Baltard-Hallen von 1901 in Narbonne sind das Aushängeschild des Knowhows der lokalen Produzenten. Metzger, Wursthändler, Innereien- und Geflügelhändler, Fischhändler, Gemüsehändler, Käsehändler, Bäcker, Weinhändler (70 Geschäfte) kommen dort zu einem fröhlichen Treiben zusammen. In Béziers bieten um die dreißig Lebensmittelhändler in den nostalgischen, aber sympathischen Hallen jeden Sonntag Morgen ihre Ware feil. So mühen sich auch in Agde das Dutzend Händler ab, Kunden anzuziehen und so diesen Ort, wo man Fleisch und Käse einkaufen aber auch Austern probieren kann, zu bewahren. In Frontignan erwecken ein Dutzend Händler die Stadthalle am Meer zum Leben. In Sète geben sich gute Laune und hohe Qualität jeden Morgen ein Stelldichein, während für Fisch und Meeresprodukte ein besonderer Ort reserviert ist. Der Markt, der jeden Sonntag Morgen SUDDEFRANCE - 76 -

in Lunel stattfindet, ist nicht nur wegen seinem Umfang einmalig, sondern auch wegen seinem gutmütigen, dörflichen Charakter und der Qualität seiner Produkte. Die Castellane-Hallen in Montpellier bieten im Herzen der Stadt die großartigen Stände von 26 Händlern an. Unweit davon bestätigen die Laissac-Hallen immer wieder ihre Beliebtheit, genau so wie die farbigen Hallen Quatre Saisons und die um die vierzig Händler von La Paillade. Die Jacques Cœur- Hallen in Antigone ihrerseits spielen den Trumpf der Ergänzung der zahlreichen Spezialgeschäfte aus. Die Hallen von Alès haben kaum ästhetischen Wert, sind jedoch ein lebendiger Ort, wo die 80 anwesenden Händler Spitzenprodukte aus den Cevennen anbieten. In Nîmes wird lauthals angepriesen, Rezepte werden ausgetauscht inmitten der 75 Stände der Hallen, der Lunge des Stadtzentrums. ◗


Das wunderbare Pastetchen aus Pézenas Das im 18. Jahrhundert von einem englischen Lord erfundene Pastetchen gehört zu den ältesten kulinarischen Spezialitäten des Languedoc. Diese einzigartige Leckerei erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Aber nur ein einziger Bäcker stellt sie noch in traditioneller Weise her… Am Anfang der Rue Conti mitten im Zentrum von Pézenas betreibt die Familie Quatrefages nunmehr seit über fünfzig Jahren ihr keines Geschäft mit dem Namen “Au palais des délices. Zu Beginn wurde es von Suzette und Maurice geführt. Nun, seit mehr als zwanzig Jahren, von Cathy und Bernard. Schon immer hat der Betrieb diese Spezialität angeboten. In Pézenas wurde sie früher von einigen Bäckern angeboten, bis sie nur noch bei den Quatrefages und bei Achille zu bekommen war. Letzterer verstarb, ohne das Rezept weitergegeben zu haben, und so ist der Bäcker in der Rue Conti der Letzte, der das Pastetchen noch so herzustellen weiß wie eh und je. « Erst wird das Mehl mit kochendem Wasser übergossen, um so einen Spritzteig herzustellen. Dieser wird in Streifen geschnitten, dann werden mit einem Locheisen die Deckel ausgeschnitten. Der Teig wird um ein kleines Stück Holz, die Bäckerrolle, gewickelt und mit Schafsfleisch gefüllt, das mit Rohrzucker und Zitronensaft vermischt wird. Dann muss die Pastete einige Stunden ruhen und wird im sehr heißen Ofen langsam gegart», erklärt Cathy Quatrefages. Was die Anteile der Zutaten angeht –sie sind streng geheim! Denn dieses gibt den Pastetchen ihren fast an Konfitüre erinnernden Geschmack. Um das Pastetchen richtig zu genießen, wärmen Sie es im vorgeheizten Ofen für 2 Minuten bei 180-200°C auf.

Paste aus grünen Oliven, der Geschmack des Sommers Früher stellte man die Olivenpaste aus schwarzen, am Baum gereiften Oliven her, die kaum verarbeitet wurden. Dann wurden die grüne Paste aus grünen, vom Baum gepflückten Oliven hergestellt, die man erst "entbittern" muss, und eine mildere schwarze Paste erfunden. Diese Letztere passt besser zum heutigen Geschmack und besteht aus gekochten Oliven "auf der Kippe", die also noch nicht ganz reif sind und ebenfalls verarbeitet werden. Die Geschichte der ursprünglichen Olivenpaste geht aber auf Urzeiten zurück: Schon immer gab es Saucenrezepte auf der Grundlage zerstampfter Oliven und Olivenöl in Griechenland, Italien, Spanien oder im Maghreb. Aber das "moderne" Rezept der Olivenpaste stammt aus Marseille, aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Man mischt die Picholine-Oliven aus Gard mit Anchovis-Filets aus Collioure, Kapern, Thymian, Petersilie und Basilikum. Nun fügt man Olivenöl, etwas Zitrone, Salz und Pfeffer hinzu und fertig ist der sonnigste Aperitif aller Zeiten!

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LEBENSKUNST LANGUEDOC-ROUSSILLON SETZT SICH ZU TISCH!

In Languedoc-Roussillon ist die Vielfalt zu Hause, denn diese Region besteht aus vielen verschiedenen Terroirs, die zahlreiche Arten von Produkten hervorbringen. So etwa das Cassoulet aus Castelnaudary und Carcassonne, die Anchovis aus Collioure, die Austern aus Leucate und Bouzigues, die Brandade aus Nîmes, der Pelardon-Käse und die süßen Zwiebeln aus den Cevennen, um nur die bekanntesten zu nennen. Talentierte Küchenchefs, die immer zahlreicher werden (S. Seiten 80-81) vertreten heute diese Feinschmecker-Region mit Bravour.

Eine Region für Feinschmecker

Katalanische Rousquilles Teig: 150 g gesiebtes Mehl - 45 g Puderzucker - 45 g Butter - 15 g feiner Honig - 2 EL Milch - 1 TL Backpulver - 1 Eigelb - 1 EL Orangenblütenwasser oder 1 bis 2 Tropfen Anislikör, je nach Geschmack. Glasur: 1 Eiweiß - 70g Puderzucker - 35ml Wasser - 2 EL Zitronensaft Die Butter in kleine Würfel schneiden. Die Butter, das Mehl, das Backpulver und den Puderzucker miteinander vermischen. Mit den Händen zerbröseln. Das Eigelb, den Honig, die Milch und das Orangenblütenwasser dazugeben. Zu einem glatten, aber festen Teig kneten. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Teig auf ungefähr 1cm Dicke mit dem Teigholz auswallen. Mit einer Ausstechform von 7 bis 8cm Durchmesser ausstechen. Die Mitte mit einer Ausstechform von 3cm Durchmesser ausstechen. Die so entstandenen Ringe auf ein eingefettetes Backblech legen und auf mittlerer Höhe bei 180°C für 15 Minuten im Ofen backen. Sie müssen eine leicht goldene Farbe bekommen. Während dem Backen die Glasur vorbereiten: Das Eiweiß gut steif schlagen und den Puderzucker in etwas Wasser zu einem Sirup bis zur Blase einkochen (120°C). Den Sirup und den Zitronensaft unter sehr kräftigem Rühren in das Eiweiß geben. Das Eiweiß muss fest und weiß bleiben. Rousquilles aus dem Ofen nehmen und mit einem Pinsel mit der Glasur bestreichen. Auf einem Gitter bei 50°C im Ofen bei offener Tür trocknen lassen. Die Rousquilles können in einem gut verschlossenen Behälter problemlos aufbewahrt werden.

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Brasucade mit Muscheln aus dem Bassin de Thau Für 4 Personen: 2,5 Kg Mittelmeermuscheln (4 Kg als Hauptgericht) 25 cl Olivenöl - Thymian, Rosmarin, Lorbeer Sauce - 1 zerdrückte Knoblauchzehe - Pfeffer Das Öl, die Gewürze und den Knoblauch in ein kleines Gefäß geben und mindestens 24 Stunden ziehen lassen. Ideal ist die Vorbereitung eine Woche im Voraus. Ein Holzfeuer entfachen oder einen Grill vorbereiten, so dass die Glut kräftig rot glüht. Dann die Platte über die Glut stellen und die Muscheln hinzufügen. Warten, bis die Muscheln sich öffnen, dann den ersten Saft wegschütten. Dann die Marinade übergießen und die Muscheln nur kurz garen lassen (2 Minuten), sie sollten nicht zu durch sein. Sofort verzehren. Man kann die Sauce variieren, indem man einen Löffel Pastis hinzufügt.

Rouille auf Sèter Art

Getrüffeltes Stockfischpüree 1 Melanosporum-Trüffel - 4 Kabeljau- oder gesalzene Stockfischfilets - 1 kg mehligkochende Kartoffeln ½ Liter Milch - 20 cl flüssige Sahne - Olivenöl, Salz, Pfeffer Am Vortag den Trüffel reiben und in die flüssige Sahne geben. Kühl stellen. Die Kartoffeln in Salzwasser kochen, schälen und in einem Kochtopf zerdrücken. Die Milch in einen Schmortopf geben und den Fisch darin pochieren. Auf einem Teller abtropfen lassen und sich vergewissern, dass er keine Gräten hat. Zerbröckeln und zu den Kartoffeln geben, das Ganze zerdrücken und mit dem Olivenöl und der Trüffelsahne vermengen. Eventuell mit einem kleinen Salat aus jungen Spinatblättern und Trüffelöl servieren.

2 kg Tintenfisch - 1 Dose Tomatenpüree - 3 Karotten - 25 cl Weißwein - 1 Glas Cognac - 1 Döschen Safran - 1 Bouquet garni - 1 Eigelb - 1 EL Senf - 5 Knoblauchzehen für die Knoblauchmayonnaise - 2 Zwiebeln Den Tintenfisch in Stücke schneiden. Die Zwiebeln, die geschälten Karotten und den Sellerie mixen. Alles vermischen und in Olivenöl anbraten. Das Tomatenpüree, das Bouquet garni und den Safran hinzufügen und 10 Minuten köcheln lassen. Den Tintenfisch hinzugeben und erneut 10 Minuten köcheln lassen. Den Weißwein und den Cognac hinzufügen. 10 Minuten warten und nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken. Noch einmal 10 Minuten kochen lassen und den Herd dann abstellen. Aus einem Eigelb, dem Senf, den noblauchzehen, Salz und Pfeffer eine Knoblauchmayonnaise herstellen. Die Rouille im Serviertopf aufkochen lassen, ein wenig Knoblauchmayonnaise hineingeben und den Rest separat servieren. Mit weißem Reis servieren.

Krapfen mit den milden Zwiebeln der Cevennen 500 g milde Zwiebeln der Cevennen AOP - 125 g Kichererbsenmehl - 1 Esslöffel Sesamkörner ½ Teelöffel Gewürze Ihrer Wahl - 1 Prise Salz - 1 Esslöffel feingehackter Koriander und 100 ml Wasser Die Zwiebeln in Hälften und dann in Scheiben schneiden. Geschnittene Zwiebeln mit dem Salz vermischen und 5 Minuten ruhen lassen. Kicherbsenmehl, Sesamkörner, Gewürze und Koriander hinzufügen und vermischen. Unter Rühren Wasser hinzufügen und weiter vermischen bis eine zäher Teig entsteht. Bratfett erhitzen und esslöffelgroße Teigportionen in dem Fett 5-6 Minuten lang backen, ab und zu wenden. Wenn die Krapfen goldbraun sind, diese auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß servieren.

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CYRIL ATTRAZIC

FRÉDÉRIC BACQUIE

PASCAL BORRELL

JEAN-MARC BOYER

SERGE CHENET

PHILIPPE DUCOS

PHILIPPE DESCHAMPS

FABIEN FAGE

CHARLES FONTÈS

FABIEN GALIBERT

LIONEL GIRAUD

GILLES GOUJON

MICHEL KAYSER

ALEXANDRE KLIMENKO

MATTHIEU DE LAUZUN

LAURENT LEMAL

ANNE MAJOUREL

PIERRE-LOUIS MARIN

DANIEL MINET

JACQUES ET LAURENT POURCEL

Languedoc-Roussillon - Land des Wachstums

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im Jahr 2013… heute 25. Der Michelin-Führer, nach wie vor die erprobte Referenz, wenn es um die Tendenzen der Spitzengastronomie geht, verteilt einen Stern nach dem anderen in Languedoc-Roussillon. Allein in den Ostpyrenäen werden in der Ausgabe 2014 des Führers drei neue Sterne verliehen, zum Teil an Restaurants, die noch keine vier Jahre in Betrieb sind. Und in Gard hat Oscar Garcia, der noch keine 2 Jahre geöffnet ist und gerade… 25 Jahre alt wurde, sein Abzeichen bekommen! Hier hat Qualität nichts mit der Anzahl Jahre zu tun. Ein Phänomen, das in der ganzen Welt anerkannt wird: Die Restaurants von Languedoc-

Roussillon, dem Land der tausend Terroirs, haben ihre Identität und ihr Talent mit harter Arbeit und Leidenschaft unter Beweis gestellt. Ob Jacques und Laurent Pourcel in Montpellier, die ihren Michelin-Stern seit fünfundzwanzig Jahren haben und als unvergleichliche Botschafter dieser mediterranen Küche gelten, oder Michel Kayser in Nimes mit seiner raffinierten Küche oder der talentierte Lionel Giraud aus Aude - alle vertreten sie diese Gegend, indem die Lebenskunst mit Akzent spricht, mit Bravour. Gilles Goujon, der einzige mit drei Sternen in der Region, Leiter einer der angesehensten Restaurants in Frankreich (nur 27 Restaurants in Frankreich haben 3 Sterne) in einer winzig kleinen Gemeinde (110 Einwohner) wird wohl SUDDEFRANCE - 80 -

kaum das Gegenteil behaupten. Dieses Bündel von Lebenslust hat mit seiner Leidenschaft für den Geschmack und seiner Arbeitsbesessenheit den Betrieb in den Himmel der französischen Gastronomie katapultiert. Und was kann man schon zu Franck Putelat in Carcassonne sagen, der bereits zwei Sterne hat? Sie alle sind die Botschafter dieser Region, die sie zusammen mit ihren würdigen Kollegen Fontès, Ryon, Attrazic, De Lauzun, Lefebvre, Bacquié… regelrecht brodeln lassen. Dabei werden sie von Restaurants unterstützt, die zwar noch keinen Platz im Sternenhimmel haben, aber für ihre starke Bindung mit dem Kunden, der sich beim Mittag- oder Abendessen wie der König der Welt fühlt, mit dem “Bib Gourmand” ausgezeichnet sind. ◗


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LEBENSKUNST GASTRONOMIE

AUDE • LA BERGERIE

CHRISTOPHE COMES

AUMONT-AUBRAC

Küchenchef: Fabien Galibert 11600 Aragon www.labergeriearagon.com

• HOSTELLERIE DE LA POMARÈDE Küchenchef: Gérald Garcia 11400 La Pomarède www.hostellerie-lapomarede.fr

• LA BARBACANE Küchenchef: Jérôme Ryon 11000 Carcassonne www.hoteldelacite.com

• DOMAINE D’AURIAC

GÉRALD GARCIA

UZÈS

Küchenchef: Philippe Deschamps 11000 Carcassonne www.domaine-d-auriac.com

PUJAUT

VILLENEUVE-LÈS-AVIGNON NÎMES/GARONS

GIGNAC

• LE PARC FRANCK PUTELAT Küchenchef: Franck Putelat 11000 Carcassonne www.franck-putelat.com

MONTPELLIER SÈTE BÉZIERS

LASTOURS

LA POMARÈDE

ARAGON

FABIEN LEFEBVRE

NARBONNE

PEZENS CARCASSONNE

Die Anzahl der Gourmet-Restaurants in dieser Region, deren Köstlichkeiten und Talente immer bekannter werden, steigt laufend an. In einem Jahr ist die Anzahl der Sternerestaurants um 15% angestiegen.

FONTJONCOUSE LEUCATE

BÉLESTA

GARD

PERPIGNAN MONTMER

FRANCK PUTELAT

COLLIOURE

• ALEXANDRE

BANYULS

HÉRAULT • OCTOPUS

PYRÉNÉES-ORIENTALES • AUBERGE DU VIEUX PUITS Küchenchef: Gilles Goujon 11360 Fontjoncouse www.aubergeduvieuxpuits.fr

JÉRÔME RYON

• LE PUITS DU TRÉSOR Küchenchef: Jean-Marc Boyer 11600 Lastours www.lepuitsdutresor.com

• LA TABLE SAINT-CRESCENT Küchenchef: Lionel Giraud 11100 Narbonne www.la-table-saint-crescent.com

• L’AMBROSIA Küchenchef: Daniel Minet 11170 Pezens www.ambrosia-pezens.com

• KLIM & CO Küchenchef: Alexandre Klimenko 11370 Leucate www.klimenko.fr

• LE FANAL Küchenchef: Pascal Borrell 66650 Banyuls www.pascal-borrell.com

• LA COOPÉRATIVE Küchenchef: Laurent Lemal 66720 Bélesta www.riberach.com

• L’AUBERGE DU CELLIER Küchenchef: Pierre-Louis Marin 66720 Montner www.aubergeducellier.com

• LA GALINETTE Küchenchef: Christophe Comes 66000 Perpignan

• LA BALETTE Küchenchef: Fréderic Bacquie 66190 Collioure www.relaisdes3mas.com

SUDDEFRANCE - 81 -

Küchenchef: Fabien Lefebvre 34500 Béziers www.restaurant-octopus.com

• DE LAUZUN Küchenchef: Matthieu de Lauzun 34150 Gignac www.restaurant-delauzun.com

• LE JARDIN DE SENS Küchenchef: Jacques et Laurent Pourcel 34000 Montpellier www.jardindessens.com

• LA RÉSERVE RIMBAUD Küchenchef: Charles Fontès 34000 Montpellier www.reserve-rimbaud.com

• LA COQUERIE Küchenchef: Anne Majourel 34200 Sète www.annemajourel.fr

Küchenchef: Michel Kayser 30128 Garons www.michelkayser.com

• ENTRE VIGNE ET GARRIGUE Küchenchef: Serge Chenet 30131 Pujaut www.vigne-et-garrigue.com

• LE PRIEURÉ Küchenchef: Fabien Fage 30400 Villeneuve-lès-Avignon www.leprieure.com

• LA TABLE D’UZÈS Küchenchef: Oscar Garcia 30700 Uzès www.lamaisonduzes.fr

LOZÈRE • CHEZ CAMILLOU Küchenchef: Cyril Attrazic 48130 Aumont-Aubrac www.camillou.com


DIE STATION DES ANGLES IM SOMMER. SUDDEFRANCE - 82 -


NATUR

88/91 KULTUR

92 HANDWERK

93 WELLNESS

94/96 PRATIQUE

BEWEGUNG

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Das mit seinen halbwilden Naturlandschaften der Causses und den Dünengebieten bis vor fünfzig Jahren noch wenig bekannte Languedoc-Roussillon hat sich seinen Charakter bewahrt und ist heute ein Reiseziel, das seinesgleichen sucht. Außer dem klassischen Angebot an Unterkünften mit einer Vielfalt an Hotels und Gästezimmern verfügt die Region auch über eine Auswahl an luxuriösen Häusern, die unter dem Label “Cercle Prestige” zusammengefasst wurden; diese zeichnen sich durch ihre Service-Qualität und ihren bezaubernd schönen Rahmen aus. Das Wellnessangebot des Südens übertrifft wie die Orte und Landschaften alle Erwartungen und bietet Thalassotherapie und Pflegeanwendungen in traumhaften Spas. Von der Authentizität der Region zeugen die lebendige kulturelle Identität und die gelebten Traditionen. Das Kunsthandwerk und die Feste an einzigartigen Orten wie der Altststadt von Carcassonne oder das Amphitheater von Nîmes machen das Languedoc-Roussillon zu einem Synonym für Kreativität und Lebensfreude. Sportbegeisterte finden ein breites Angebot an Aktivitäten in freier Natur, vom Kitesurfen, Golf über Kanufahren bis zum Segeln, die Vielfalt ist unendlich !

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ERLEBNIS NATUR

Frische Luft tanken!

Die grünen Routen, 100% Natur Sie durchziehen die Region und scheinen kein Ende nehmen zu wollen, zum Vergnügen der Mountainbike- und Rollerfahrer und anderer nicht motorisierter Wanderer. Sie führen auf sicherem Wege zu den Stränden, umrunden die Étangs (Voie Verte du Lez, Montpellier-la mer, 6 km) und folgen dem Kanal im Schatten der Platanen (von Béziers nach Portiragnes, 15 km). Andere verlaufen entlang der Küste, so die Strecke von Narbonne nachSaintPierre-la-Mer (29 km), die entlang der Kanäle verläuft- insbesondere der Treidelpfad des Canal du Midi – und um den Ètang de Gruissan, während der Weg von Carnon nach La GrandeMotte, (6 km) entlang der Strände verläuft. Weiter im Land führt die Strecke durch Obstplantagen und Weinfelder und verleitet zur Erkundung der Camargue (von Vauvert nach Gallician, 7 km) oder zum Besuch charmanter, kleiner Dörfer (Voie verte de l’Agly, 14 km), den Canigou immer im Blick. Die längste Strecke, die Voie verte du HautLanguedoc, “Passa Païs”, führt über einen 59 Km langen, in einem ehemaligen Gleisbett angelegten Weg. Im Hérault führt sie in das Tal des Jaur, der am Fuße des Mont du Somail und entlang der Bergkette der Espinousefließt. Im Herzen der Garrigue, durch grüne Eichen, Steineichen, Zistrosen und Heidekraut und feuchte Wälder, Kastanienwälder und Weinfelder windet sie sich hinauf bis nach Mons-la-Trivalle und überquert nach einem obligatorischen Halt in Olargues, einem mittelalterlichen Dorf mit dem Label “Schönste Dörfer Frankreichs” den Pont Eiffel. Die Strecke verläuft durch den Naturpark Parc naturel régional du Haut-Languedoc und führt zu zahlreichen sehenswürdigen Stätten : Zur Grotte vonLa Devèze, zum Museum für Vorgeschichte der Region in SaintPons-de-Thomières, zum Haus und zur Kirche des Hospitalierordens von Saint-Jean de Jérusalemin Saint-Vincent d’Olargues… www.parc-haut-languedoc.fr

Mit seinen außergewöhnlich vielen Sonnentagen (mehr als 300) ist das Languedoc-Roussillon ein Landstrich, in dem es sich gut draußen leben lässt.

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m Strand flanieren oder Aktivurlaub, hier kommt jeder auf seine Kosten. Auf oder unter der Erde, im Wasser oder in der Luft, die gebotenen Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Verfechter des Farniente haben die Wahl, an welchem der 220 feinsandigen Strände sie ihr Handtuch ausbreiSUDDEFRANCE - 84 -

ten. Die Küsten von La Franqui und Carnon sind berühmte Spots bei Surf- und Kitesurffans. Wassersportanhänger werden die zwanzig Sport- und Freizeithäfen der Region zu schätzen wissen, von denen zwanzig für ihre Wasserqualität und Umweltfreundlichkeit mit der “blauen Flagge” ausgezeichnet sind. Die Liebhaber von Nervenkitzel können den neuen Windkanal in Lézignan testen und den freien Fall simulieren, oder sich im Heißluftballon in den Himmel über Uzès davonmachen. Familien erleben spannende Abwechslung im Wolfspark von Gévaudan oder im afrikanischen Tierpark Réserve africaine in Sigean, oder auch im Labyrinth von Villeneuve-lès-Maguelone. Langeweile ist im Languedoc-Roussillon ein Fremdwort. ◗


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ERLEBNIS NATUR

Rafting, Canyoning und Kanu, wir stürzen uns ins Wasser! Die Wassersportbegeisterten haben eine schier unbegrenzte Wahl zwischen den unzähligen Seen, Flüssen und Wildbächen, die Region zu bieten hat, und sie haben die Wahl zwischen Kanu, Kajak, Rafting oder Canyoning… Es gibt für jeden etwas!

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mblematisch für den LanguedocRoussillon ist die Schlucht der Gorges du Tarn, das Ausflugsziel für die Erfrischung im Sommer! In dieser engen Schlucht, die stellenweise einem echten Canyon ähnelt, hat der Fluss sich, gleich einem langen türkisblauen Band, in die Kalkfelsen eingegraben. Hier ist das Wanderkanufahren von jeher die meistbetriebene Wassersportart. Doch es gibt auch andere geeignete Orte für Wildwassersportarten, denn im Hinterland gibt es unzählige Flüsse und Wildbäche; fast überall hat das Wasser sich sein Bett durch das Kalkgestein geformt, ob in den Causses oder in der Ebene. Familien suchen eher die erfrischende Stille der Hochgebirgsseen wie dem See von Villeneuve-de-la-Raho, dem See von Les Bouillouses in den östlichen Pyrenäen, dem See von

Naussac im Lozère oder dem künstlich angelegten See von Le Salagou im Hérault, die alle sehr bekannt sind. Aber man kann ihnen auch die Frische der Bäche und Flüsse wie dem Gardon bei Uzès vorziehen, der wie ein friedliches Band unter den Bögen des Pont du Gard dahinfließt… Oder den Gorges de l’Hérault von Ganges (Gard) bis nach SaintGuilhem-le-Désert (Hérault): dieser Fluss ist ein Eldorado für alle Kanubegeisterten, die ihn auf den grünen Wassern an Felsen vorbei hinunterfahren; und die kompakten Jura-Kalksteinbänke laden die Badenden ein, hier die warme Sonne zu genießen... Aber die Liebhaber von spannenderen sportlicheren Herausforderungen werden der “gemächlichen” Fahrt eher eine Fahrt auf einem Wildwasserfluss vorziehen. Doch Achtung! Manche Flüsse, die Wildwasser führen, sind nur erfahrenen Paddlern bzw. in Begleitung eines Wildwasserführers zugänglich! Die kombinierte Disziplin des Canyoning - eine Kombination zwischen Speleologie, Tauchen und Klettern, um sich den Fluss hinunter zu bewegen - gehört zu den neuen, modernen Disziplinen derjenigen, die auf ein sportliche-

res Abenteuer aus sind. Doch es gibt auch Gelegenheiten zum Rafting, Hydrospeed oder zum Baden in diesen Wildwasserbächen. Wenngleich die Region Lozère mehrere bekannte Flüsse (Tarn, Lot, Allier) bietet, so ist jedes der Départements ein Ziel an sich. Im Département Gard sind die wesentlichen befahrbaren Flüsse die Cèze, der Vidourle und der Gardon. Im Hérault sind die Flüsse Hérault und Orb sehr beliebte Ziele. Der Fluss Aude bietet den Sportlern mit seiner Vielfalt, je nach Fließgeschwindigkeit und dem gewünschten Schwierigkeitsgrad, mehrere Abschnitte an, während die Paddler sich in den östlichen Pyrenäen auf zwei küstennahe Flüsse, den Tech und die Tet, konzentrieren. Im Übrigen eignen die Gorges du Llech in diesem Département sind ideal für RaftingAusflüge. ◗

Die Berge im Sommer, ein Privileg, das es zu genießen gilt Die Wintersportstationen sind im Frühling nicht geschlossen… Sie tauschen ihr Weiß gegen Grün, und Sie Ihre Skier gegen Wanderschuhe, Mountainbikes oder Esel…

geieren zu begegnen ode reine Gelegenheit zum Gleitschirmfliegen, Canyoning oder Rafting in den klaren Wassern des Massif du Canigou und zur Erkundung einer der schönsten Canyons Kataloniens. Nur wenige Schritte von den Stränden des MittelDie Bergorte bieten eine Vielfalt von Aktivitäten in meeres lädt die Station Espace Cambre d’Aze zu freier Natur in einer Landschaft, der die blühende ruhigeren Sportarten ein, Angeln, HöhlenerkundunVegetation eine wilde, erfrischende Schönheit ver- gen, und nicht zu vergessen, zu einem Besuch der leiht! So bietet die Bergstation Bolquère-Pyré- Warmwasserbäder in Llo oder in Saint Thomas. Der nées2000 im Herzen des Naturparks Parc naturel Lac de Belcaire der im Aude gelegenen Bergstation régional des Pyrénées Catalanes Wanderungen ent- Camurac lädt zum Baden ein, während zahlreiche lang der Seen wie dem Lac des Bouillouses oder Wanderwege für Fußgänger oder Mountainbikedem Lac de Matemale, umrahmt von den Gipfeln, fahrer die Landschaft des Saultdurchqueren, auf von denen man mehr als ein einzigartiges Panorama denen man prächtige Wälder und die wilden des genießen kann. Eine Gelegenheit zur Erkundung Schluchten Rébenty passieren kann. Es sei denn der Gebirgsflora oder auch eine Chance, Gämsen, man bevorzugt es, die vielen westgotischen Burgen Auerhähnen, Mufflons, Murmeltieren oder Lämmer- zu erkunden, bevor man sich auf den Weg der KaSUDDEFRANCE - 85 -

tharer begibt, der das Pays de Sault von Belvis nachComusdurchquert und durch den Wald Forêt de Picausselführt. Die in den Cevennen gelegene Bergstation Bleymard - Mont-Lozère ist ideal, um sich auf den von Robert Stevenson beschrittenen Weg zu begeben, der hier 1878 fast 252 Kilometer mit seiner Eselin Modestinezurücklegte. Eselvermietung und geführte Wanderungen stehen auf dem Programm, denn der große Wanderweg (GR70), der die Gipfel des Mont Lozère, die Landschaft des Gévaudanund die Täler der Cevennen passiert, kann mit dem Pony oder zu Fuß und in Teilstrecken zurückgelegt werden. Die Thermalstationen bieten Entspannung und die Wohltaten der Gebirgswasser, und die Gasrtonomie, die zu Spezialitäten im Überfluss einlädt, sorgt für die Freuden, die einen Aufenthalt rundum gelingen lassen.


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ERLEBNIS NATUR

Ein Meer, das darauf wartet, entdeckt zu werden, von oben und von unten! Und wenn der Wind weht… Mit ihren 25 Sport- und Freizeithäfen und ihren vielen Tauchbasen, von denen aus die reichen Meeresgründe erkundet werden können, hat sich die Region ganz dem Mittelmeer verschrieben.

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as Mittelmeer und der Golf du Lion , die das Languedoc-Roussillon umspülen, sind eine riesige “Spielwiese” für alle Segelliebhaber. Mit wechselnden Winden, Sonne das ganze Jahr über, warmem Wasser im Sommer ist das Languedoc-Roussillon eine ideale Segelregion, 25 Sport- und Freizeithäfen mit 22 000 Liegeplätzen erwarten Sie, darunter Port-Camargue, der größte Freizeithafen Europas. Segel- und Motorbootvermietung, mit und ohne Skipper, für die Freizeitschifffahrt ideale Hafenanlagen, touristische Freizeitangebote für den Zwischenstopp, organisierte Regatten im Sommer und Winter, Wassersportmessen, Sportveranstaltungen von nationalem und internationalem Rang, große Segelschiffe... unzählige Trümpfe, die das

Languedoc-Roussillon zum idealen Ziel für Meeresliebhaber machen. Beim Tauchgang kann man Wolfsbarsche, Meeräschen, Tintenfische, Kraken, Hummer und Seepferdchen bewundern, die diese Meeresgründe mit tausenden anderen Tierarten bevölkern. Während die Côte Vermeille mit dem Meeresreservat Banyuls-Cerbère ein bei Tauchern bereits bekannter Spot ist, warten der Felsenstreifen von La Grande-Motte, die Schiffswracks vor l'Espiguette und der Tauchspot les Tables vor der Küste von Cap d'Agde noch darauf, entdeckt zu werden. Jungferntauchgang oder Meereserkundung, das “Mare Nostrum”, wie es die Römer nannten, hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. “Einfache” Bader werden das Meer bevorzugen, das ihnen perfekte Wasserqualität bietet. Das ganze Jahr über werden an 300 Standorten um die 3000 Proben entnommen und analysiert. Mit 95 ausgezeichneten Stränden in 27 Gemeinden war im Jahr 2013 Languedoc-Roussillon die Region mit den meisten Badeorten mit "Blauer Flagge" in Frankreich. Dieses Gütesiegel wird Stränden erteilt, welche bestimmte Anforderungen an die Wasserqualität, die Qualität der Infrastrukturen, der Sauberkeit des Sandes, der Sicherheit und des Verbots von Tieren erfüllen. ◗ SUDDEFRANCE - 86 -

Sie sind zum Kennzeichen unserer Strände geworden: Die bunten Segel der Kitesurfer. Der Ursprung des Kitesurfingist nicht genau bekannt, in der Region tauchten die ersten mehr oder weniger stabilen Prototypen um 1996 auf dem Wasser auf. In Frankreich hat das Kitesurfing heute rund 50 000 Anhänger, von denen wahrscheinlich 5 000 diesen Sport an unseren Stränden ausüben. Die beliebtesten Spots befinden sich entlang des zauberhaften Espiguette-Strands, in PortCamargue, Carnon, Palavas, les Aresquiers, Cap d'Agde und Sète sowie etwas weiter in La Franqui. Beschränkt wird das Praktizieren dieses Sports lediglich durch das Entreffen der Badegäste im Sommer. Seit einigen Jahren stehen Kitesurfern jedoch für sie reservierte Zonen zur Verfügung, darunter Villeneuve-lès-Maguelone, l’Espiguette sowie unbegrenzte Flächen von Le Grand Travers (La Grande-Motte) bis nach Saint-Cyprien in den Pyrénées-Orientales.


DOMAINE DE BARRES (LANGOGNE)

LOZÈRE LA GARDE-GUÉRIN (VILLEFORT) LE SABOT (LA CANOURGUE)

• Carcassonne. 18 Loch - 71 Par 5 758 m. Tél. 06.13.20.85.43 www.golf-de-carcassonne.com • Narbonne Sainte Rose. Trainingscenter und Golfplatz Pitch & Putt” mit 18 Loch - 1200 m. Tel. 04.68.27.37.99 www.golfsterosenarbonne.com • Nîmes Campagne. 6 135 m 18 Loch 72 Par. Tel. 04.66.70.17.37 www.golfnimescampagne.com GARD • Golf de Nîmes Vacquerolle 18 Loch - 72 Par - 6.185 Tel. 04.66.23.33.33 www.golf-nimes.com/ • Cap d'Agde. 18 Loch 72 Par 6 279 m. Tel. 04.67.26.54.40 www.golf.ville-agde.fr/ • Coulondres (Saint-Gély-du-Fesc). 18 Loch - 73 Par - 6 149 m Tel. 04.67.84.13.75 www.coulondres.com • Fontcaude. 18 Loch - Par 6 250 m Tel. 04.67.45.90.10 www.golfhotelmontpellier.com • La Grande-Motte. 18 Loch 72 Par 6 200 m und 18 Loch 58 Par - 3 200 m. Tel. 04.67.56.05.00 www.lagrandemotte.fr/ • Montpellier. Massane. 18 Loch 72 Par - 6 081 m. Tel. 04.67.87.87.87 www.massane.com • Saint-Thomas (Béziers). 18 Loch 72 Par - 6 131 m. Tel. 04 67 39 03 09 www.golfsaintthomas.com • Le Sabot-La Canourgue. 18 Loch 71 Par - 5.452 081 m. Tel. 04.66.32.84.17 www.golf-desgorgesdutarn.com/ • Falgos Golf Resort (St-Laurentde-Cerdans) 18 Loch - 70 Par de 5 177 m Tel. 04.68.39.51.42. www.falgos.fr • Saint-Cyprien. 18 Loch - 73 Par 6 475 m. Tel. 04.68.37.63.63 www.saintcyprien-golfresort.com • Alès Ribaute. 6 Loch - 19 Par 1 000 m. Tel. 06.08.24.24.10 www.golg-ales-ribaute.fr • Uzès. 9 Loch - 36 Par, 2 955 m. Tel. 04.66.22.40.03. www.golfuzes.fr • Lamalou-les-Bains. Golf mit 9 Loch 35 Par - 2 600 m. Tel. 04.67.95.08.47 www.golf-lamalou-les-bains.com • Domaine de Barres (Langogne). Golf 9 Loch - 36 Par - 2 700 m. Tel. 04.66.46.08.37 www.domainedebarres.com/ • La Garde-Guérin (Villefort) 9 Loch - 32 Par - 1 864 m. Tel. 04.66.46.91.90 • Font-Romeu. 9 Loch - 36 Par 2 517 m. Tel. 04.68.30.10.78 www.golf-font-romeu.fr • Montescot (Perpignan) 9 Loch 36 Par - 3 027 m. Tel. 04.68.82.79.29 www.golfclubdemontescot.com/ ALÈS RIBAUTE

Golfplätze für Profis und Amateure

UZÈS

NÎMES CAMPAGNE

NÎMES VACQUEROLLE

HÉRAULT FONTCAUDE JUVIGNAC (MONTPELLIER)

LAMALOU-LES-BAINS

LE CAP D'AGDE

NARBONNE SAINTE ROSE

MONTESCOT (PERPIGNAN)

SAINT-CYPRIEN FONT-ROMEU

PYRÉNÉESORIENTALES

Mit den rund zwanzig von der Regionalliga geführten Golfplätzen verfügt das Languedoc-Roussillon über alle Vorzüge, die Amateure und professionelleSpieler verführen. FALGOS (ST-LAURENT-DE-CERDANS)

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er aus Schottland stammende Sport, der sich zurzeit höchster Beliebtheit erfreut, wird bei der Olympiade 2016 in Rio als Disziplin vertreten sein. Er wird in freier Natur ausgeübt und vereint ein strenges Regelwerk mit technischem Können, erfordert Disziplin, Konzentration und bietet dabei Entspannung. Wird Golf auf einem abgegrenzten Gebiet gespielt, spielt die umgebende Landschaft eine wichtige Rolle. Beim Abschreiten des Fairways kommen gut 6 bis 8 Kilometer Fußmarsch zusammen, und ein blauer Himmel und und eine bezaubernde Umgebung machen dieses zu einem ganz besonderen Erlebnis. Aber über diesen gemeinsamen Nenner hinaus sollten wir hinzufügen, dass kein Golfplatz ist wie der andere…Der von Carcassonne zum Beispiel, der am Fuße der mittelalterlichen Altstadt liegt, bietet einen großartigen Panoramablick auf die Pyrenäen und den Montagne Noire und verfügt mit einem seiner Löcher (das Loch Nr. 9) über eines der originellsten in Europa. Der von den Architekten Morandi & Harradine angelegte Golfplatz des Klubs Nîmes Campagne ist berühmt für die Schwierigkeit seiner Greens und seine engen Fair-

LA GRANDE-MOTTE

SAINT-THOMAS (BÉZIERS)

CARCASSONNE

AUDE

COULONDRES (SAINT-GÉLY-DU-FESC) MASSANE (MONTPELLIER)

ways, die von einem vielfätigem Baumbestand gesäumt sind. Der Golfplatz von Cap d’Agde bietet einen anspruchsvollen Parcours entlang des Meeres, der von Olivenbäumen, Palmen und Schirmpinien gesäumt ist. In den Cevennen des Lozère, in der Nähe der Tarnschluchten und des Aubrac, erwartet Sie der Golfplatz von La Canourgue in einem bewaldeten Tal mit einem wegen der Enge seiner Fairways und vielen Neigungen technisch anspruchsvollen Parcours. Unmöglich scheint es, auf dem Golfplatz von Font-Romeu zu schwingen und dabei mit beiden Füßen fest auf dem Boden zu stehen. Der Platz bietet einzigartige Spielsituationen in einer wahren Postkartenumgebung mit den Gipfeln der Pyrenäen vor dem strahlend blauem Himmel des Mittelmeeres. Der ebenfalls in den Pyrénées Orientales gelegene Platz Domaine de Falgos gehört zu den schönsten. Eine atemberaubend schöne Landschaft und ein schwieriger, aber ansprechender Parcours erwarten Sie. Die landschaftliche Vielfalt der Golfplätze mit ihrer Lage am Meer, in der Landschaft des Lozère und in der Höhe der Pyrenäen zieht jedes Jahr mehr und mehr begeisterte Golfliebhaber aus Frankreich und aus dem Ausland an. ◗ SUDDEFRANCE - 87 -

Ligue de Golf du Languedoc-Roussillon. Tél. 04.66.68.22.62 www.liguegolflanguedocroussillon.org


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ERLEBNIS ARTS UND MUSEEN

AUSGEWÄHLTE MUSEEN Museum Fabre Kunstmuseum von Montpellier, berühmt für die Werke von Courbet und den Soulages gewidmeten Saal. 39 Bd. Bonne-Nouvelle Montpellier. Tel. 00 33 (0)4 67 14 83 00. museefabre.montpellier-agglo.com

Museum Fleury Werke von Braque, Caillebotte, Léger und häufige Ausstellungen. Square GeorgesAuric - Lodève. Tel. 00 33 (0)4 67 88 86 10. www.museedelodeve.fr

Regionales Zentrum für zeitgenössische Kunst Ausstellung mit Werken junger Künstler aus der Region. 26 quai Aspirant Herbet Sète. Tel. 00 33 (0)4 67 74 94 37. crac.languedocroussillon.fr

Vom Fauvismus bis zur Art modeste Collioure, Sète und Céret hatten entscheidenden Einfluss auf große Künstler, insbesondere auf die Vertreter des Fauvismus. Aber die gemeinsame Geschichte der Region mit der Kunst geht noch weiter.

S

o gilt das Roussillon mit Picasso, Braque, Max Jacob, Soutine und Chagall als Laboratorium der modernen Malerei, während das Küstengebiet des Hérault einst Gustave Courbet - weltweit bekannt für sein Werk “Der Ursprung der Welt”, inspirierte, sowie auch den humoristischen Zeichner Albert Dubout, der in seinen schelmischen Kunstwerken Palavas liebevoll und ironisch verewigte. Etliche Begründer der in den 1960er Jahren entstandenen Bewegung Supports/Surfaces, der die Materialien, der kreative Schaffensprozess und das endgültige Werk gleichermaßen wichtig war, stammten aus der Region: Künstler wie Viallat, Dezeuze, Devade und Dolla Bioulès haben entscheidend dazu beigetragen, das Kunstobjekt zu entmystifizieren. Heutzutage ist der berühmteste Künstler der Region zweifelsohne Pierre Soulages (photo), der sich zwischen Paris und Sète bewegt. Seine Monopigment-Werke, in denen er darlegt, wie sich die Reflexe des Lichts auf Schwarz verhalten, wenn diese auf die bearbeitete Oberfläche treffen und die als “Outrenoir” bezeichnet werden, wurden bereits im Centre Georges-Pompidou in Paris und im Museum der Ermitage in Sankt Petersburg ausgestellt. 2007 hat ihm das Musée Fabre in Montpellier einen Saal gewidmet, in dem zwanzig Werke des Künstlers ausgestellt sind,

die er der Stadt geschenkt hat. Eine Zeit lang hatte Anselm Kieffer, der für seine monumentalen Skulpturen berühmt ist, sein Atelier in Barjac im Gard. Sophie Calle, die berühmte platische Künstlerin, die in ihrem Werk ihr eigenes Leben und insbesondere die intimsten Augenblicke verarbeitet und dabei alle nur möglichen Materialien verwendet, kommt um sich auszuruhen nach Cailar in der Petite Camargue. Und vergessen wir nicht, dass die freie Figuration - die von der Rockkultur inspirierte Bewegung mit ihren teilweise arabisierenden Elementen und ihrer gewollten “Derbheit”, die in den 80er Jahren explodierte, sofern sie nicht dem “Bad Painting” zuzurechnen ist, in Nizza geboren wurde und hier ihre Wahlheimat gefunden hat. Mit der Weiterentwicklung dieser Bewegung hat der aus Sète stammende Hervé Di Rosa die Art modeste, die bescheidene Kunst erfunden, die seit 13 Jahren in dem von ihm gegründeten Musée International des Arts Modestes (Miam) in Séte zu sehen ist. Zahlreiche produktive Künstler also, deren Werke in den Museen der Region ausgestellt sind, sei es im Carré d’Art in Nîmes, im Musée d’Art contemporain in Sérignan oder im Musée d’Art Moderne in Céret, und nicht zu vergessen, im Musée Fabre in Montpellier und im Musée Fleury in Lodève. Heute kann LanguedocRoussillon auf seine neuen aufstrebenden Talente stolz sein. So zeigen der Maler und Künstler Pierre-Luc Poujol, die Fotografin Catherine Gfeller, die plastische Künstlerin Audrey Martin und TTY-Art ihre Werke in den zahlreichen Galerien und zeitgenössischen Kunstzentren, die die Region in Collioure, Aigues-Mortes, Nîmes und Carcassonne sowie in Narbonne, Perpignan, Béziers und Nîmes zu bieten hat. ◗ SUDDEFRANCE - 88 -

Internationales Museum für bescheidene Künste (MIAM) Ein spielerisches Museum, wo zeitgenössische Werke aus den 50-Jahren bis heute zu sehen sind. 23 quai Maréchal de Lattre de Tassigny - Sète. Tel. 00 33 (0)4 99 04 76 44. www.miam.org

Museum Fayet Alte und moderne Kunst: Chirico, Soutine, Dufy. 9 rue du Capus - Béziers. Tel. 00 33 (0)4 67 49 04 66. www.beziers-mediterranee.com

Regionales Museum für Zeitgenössische Kunst Einblick in das Kunstschaffen von den 60erJahren bis heute. 146, Av de la Plage Sérignan. Tel: 00 33 (0)4 67 32 33 05. mrac.languedocroussillon.fr

Kunstmuseum Hauptsächlich Werke italienischer und flämischer Künstler. Rue de la Cité Foulc - Nîmes. Tel. 00 33 (0)4 66 67 38 21. www.nimes.fr

Museum PAB Die Sammlung moderner Kunstwerke von Pierre André Benoit. 52, montée des Lauriers Alès. Tel. 00 33 (0)4 66 86 98 68. www.alescevennes.fr

Carré d'Art Über 400 Werke von den 60er-Jahren bis heute sind in diesem Museum für zeitgenössische Kunst ausgestellt. 16, place de la Maison-Carrée - Nîmes. Tel. 00 33 (0)4 66 76 35 70. carreartmusee.com

Museum für moderne Kunst Fast 200 Werke von Künstlern, die Collioure gemalt haben. Route de Port-Vendres Collioure. Tel. 00 33 (0)4 68 82 10 19. www.collioure.net

Museum Maillol Dieses Museum ist aus der Schenkung von Dina Vierny entstanden und dem Bildhauer Maillol gewidmet. Vallée de la Roume Banyuls-sur-Mer. Tel. 00 33 (0)4 68 88 57 11. www.museemaillol.com

Raum für zeitgenössische Kunst Dem katalanischen Künstler Josep PuigMarti gewidmet. Place de Catalogne Bourg-Madame. Tel. 00 33 (0)4 68 30 11 60. hwww.bourg-madame.fr

Museum für moderne Kunst Céret Eine Sammlung der Kunstbewegungen von Südfrankreich: Bioulès, Dezeuze, Viallat usw. 8 Bd Joffre - Céret. Tel. 00 33 (0)4 68 87 27 76 www.musee-ceret.com

Kunstmuseum Gemälde und Keramik vom 17. Jahrhundert bis heute. 1, rue de Verdun - Carcassonne. Tel. 00 33 (0)4 68 77 73 70 www.tourisme-carcassonne.fr


SOMMERFESTIVALS Quand je pense à Fernande – Festival des französischen Chanson

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ERLEBNIS FESTIVALS UND TRADITIONEN

Vom 11. bis 16. Juni. Sète (Hérault) www.quandjepenseafernande.fr

Uzès Danse – Tanzfestival Vom 13. bis 18. Juni. Uzès (Gard) www.uzesdanse.fr

Festival des Kriminalromans Vom 23. bis 29. Juni. Frontignan (Hérault) www.polar-frontignan.org

Montpellier Danse – Tanzfestival Vom 22. Juni bis 9. Juli. Montpellier (Hérault) www.montpellierdanse.com

Worldwide Festival Sète Vom 30. Juni bis 6. Juli. Sète (Hérault) www.worldwidefestival.com

Festival von Carcassonne Vom 19. Juni bis 1. August. Carcassonne (Aude) www.festivaldecarcassonne.fr

Festival von Nîmes Vom 28. Juni bis 24. Juli. Nîmes (Gard) www.festivaldenimes.com

Les déferlantes d’Argelès Vom 7. bis 9. Juli. (Pyrénées-Orientales) www.festival-lesdeferlantes.com

Festival von Thau Vom 7. bis 20. Juli. Mèze (Hérault) www.festivaldethau.com

Festa d’Oc in Béziers Vom 10. bis 14. Juli. Béziers (Hérault) www.ville-beziers.fr

Electrobeach Am 11. und 12. Juli Port Barcarès (Pyrénées-Orientales) http://www.electrobeach.eu

Les Nuits du Sel - Tanzfestival Vom 11. bis 13. Juli. Aigues-Mortes (Gard) www.ot-aiguesmortes.fr

Jazz in Sète Vom 12. bis 19. Juli. Sète (Hérault) http://jazzasete.com

Festival Radio France Vom 13. bis 26. Juli. Montpellier (Hérault) www.festivalradiofrancemontpellier.com

Musik- und Geschichtsfestival Vom 15. bis 20. Juli. Abtei von Fontfroide (Aude) www.fontfroide.com

Stimmen des Mittelmeeres Poesie-Festival Vom 16. bis 20. Juli. Lodève (Hérault) www.voixdelamediterranee.com

Détours du monde – Weltmusik-Festival Vom 17. bis 19. Juli. Chanac (Lozère) www.detoursdumonde.org

Die musikalischen Nächte von Uzès Vom 18. bis 31. Juli. Uzès (Gard) www.nuitsmusicalesuzes.org

Jazz in Junas Vom 23. bis 26. Juli. Junas (Gard) www.jazzajunas.asso.fr

Transes Cévenoles Vom 25. bis 27. Juli. Sumène (Gard) www.lestranses.org

Festival Pablo Casals Vom 26. Juli bis 13. August Prades (Pyrénées-Orientales) http://prades-festival-casals.com

Die Woche des Flamenco Vom 18. bis 23. August Rivesaltes (Pyrénées-Orientales) http://la-reja-flamenca.com

Festival Trenet Y’a d’la joie Vom 28. bis 30. August. Narbonne (Aude) www.festivaltrenet.com

Eine Kultur und viele Kulturen Das geschichtsträchtige Languedoc-Roussillon hat sich seine Traditionen und die Vielfalt seiner Kulturen bewahrt, die das Schaffen der Künstler bereichern, die in dieser Region leben und sich von ihr inspirieren lassen.

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om berühmten Karneval von Limoux - dem längsten der Welt - bis zum Fest des Bären in Vallespir, über die Feste der Camargue, die Sardana, die Corridas und die Lanzenstecherturniere auf dem Wasser, und nicht zu vergessen, die Weinlesefeste... Die Region ist stolz auf die reiche Tradition ihrer Feste, die hier teilweise seit Jahrhunderten gefeiert werden. In dieser Region mit ihrem aufrührerischen Geist waren diese Feste lange Zeit ein Mittel, die eigene Identität zu behaupten und dem Druck zu widerstehen, den die Zentralgewalt versuchte hier auszuüben. Diese lebendigen SUDDEFRANCE - 89 -

und geselligen Festen vereinen Legenden, Folklore, religiöse Bräuche und wichtige Augenblicke des früheren bäuerlichen Lebens. Insbesondere gilt dies für die Feste zu Ehren der Totemtiere, die die Zugehörigkeit zur selben Gemeinde symbolisieren und in Villeveyrac, Mèze, Loupian, Pézenas und Bessan gefeiert werden. Die Feste finden das ganze Jahr über statt, die meisten von ihnen jedoch in der schönen Jahreszeit. So das Fest des Heiligen Ludwig in Aigues-Mortes, das Fest zu Ehren des Heiligen Peters mit seinen berühmten Lanzenstecherturnieren in Sète, das Fest der Auster in Bouzigues, das Fest zu Ehren des drachenähnlichen Wesens Babau in Rivesaltes, das Töpfereifest in Vallabrègues und natürlich die vielen Votivfeste in den Dörfern, die den Sommer über gefeiert werden. ◗ • Feria von Nîmes (Gard): vom 4. bis 9. Juni sowie am 13. und 14. September 2014 www.arenesdenimes.com • Feria von Céret (Pyrénées-Orientales): vom 12. bis 14. Juli 2014 www.ceret-de-toros.com • Feria von Béziers (Hérault): vom 14. bis 17. August 2014 www.arenes-de-beziers.com


AUJAC (GARD)

Das Languedoc-Roussillon,

eine echte Filmkulisse! In der Region wimmelt es nur so vor ungewöhnlichen und gut erhaltenen Orten, die Regisseure auf der Suche geeigneten Filmkulissen begeistern. Und das ist nichts Neues.

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on „Cartouche, der Bandit“ über „Geschichte der O“ bis hin zu „Tage des Ruhms“ gibt es unzählige Filme, die hier in der Region gedreht wurden. In „Der Mann, der die Frauen liebte“, einem Kultfilm aus dem Jahr 1976, würdigt François Truffaud die Frauen und die Stadt Montpellier und behauptet sogar, dass man dort die schönsten Frauen Frankreichs trifft.

„Lohn der Angst“ in Anduze, „Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen“ in Gruissan Weitere Filme, die man gesehen haben sollte, wurden in den 50er und 70er Jahren gedreht, wie beispielsweise „Lohn der Angst“ im Bambuspark von Anduze, „Scharfe Sachen für Monsieur“ mit Bourvil und Louis de Funès in Carcassonne, „Der Greifer“ mit Jean-Paul Belmondo im Innern der Lydia in Port-Barcarès und „Les Camisards“ in Florac. Jeder erinnert sich an die Chalets am Strand von Gruissan in „Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen“ oder an die Burg Puivert in „Die Passion der Beatrice“ und „Die neun Pforten“ . Es ist nicht zu übersehen, dass Szenen aus „Cyrano von

Bergerac“ in Uzès und „Die Besucher“ – ebenso wie „Robin Hood – König der Diebe“ – zum Teil in Carcassonne gedreht wurden. Übrigens wurden zwei in der Region gedrehte Filme – „Michael Kohlhaas“ in Aujac und in der Lozère sowie „Suzanne“ zwischen Alès und Sète – bei der letzten César-Verleihung ausgezeichnet. Im Bewusstsein um dieses reiche Kulturerbe gründeten die Gemeindeverbände 2006 Languedoc-Roussillon Cinéma, eine Organisation für die Betreuung und Unterstützung von Dreharbeiten für Filme, Fernsehfilme und Kurzfilme. Auf diese Weise fanden 2012 Dreharbeiten für insgesamt 43 Filme in der Region statt. „Seit einigen Jahren locken wir große Namen und Projekte an“, bestätigt der Leiter der Filmkommission Marin Rosenstiehl. Eine Entscheidung, um das Image der Region ins Rampenlicht zu stellen – seine Abteilung verbringt viel Zeit damit, den Interessenten originelle und einzigartige Orte zu zeigen –, aber auch um wirtschaftlichen Nutzen zu generieren. Die Region ist übrigens dabei, zum Wahldrehort für Serien wie „Candice Renoir“ und „Crimes et botaniques“ zu werden, die in der Nähe von Montpellier gedreht wurden. Und während „Das verlorene Labyrinth“ den internationalen Bekanntheitsgrad von Carcassonne nur steigern kann, werden ganz sicherlich auch der in Perpignan gedrehte und noch im Schnitt befindliche Film von Tony Gatlif (Geronimo), der nächste Luc Besson (Lucy) mit Szenen aus Sainte-Eunimie sowie die in Arphy gedrehte Komödie „Barbecue“ Lust darauf machen, diese Region voller Kontraste zu entdecken! ◗ SUDDEFRANCE - 90 -

AUDE (11) CASTELNAUDARY • L’ENFER

Regisseur: Claude Chabrol - 1993 Mit: Emmanuelle Béart, François Cluzet

CARCASSONNE • LE CORNIAUD Regisseur: Gérard Oury - 1964 Mit: Bourvil, Louis de Funès

• ROBIN DES BOIS PRINCE DES VOLEURS Regisseur: Kevin Reynolds - 1991 Mit: Kevin Costner, Morgan Freeman

• LES VISITEURS Regisseur: Jean-Marie Poiré - 1993 Mit: Christian Clavier, Jean Reno

• LABYRINTH Regisseur: Christopher Smith (série) 2011. Mit: Tom Felton, Jessica Brown Findlay

GRUISSAN • 37°2 LE MATIN Regisseur: Jean-Jacques Beineix 1986. Mit: Béatrice Dalle, Jean-Hugues Anglade


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ERLEBNIS CINMA

FLEURY-D’AUDE • LE PETIT BAIGNEUR Réalisateur : Robert Dhéry - 1967 Avec : Louis de Funès, Pierre Tornade

PUIVERT • LA PASSION BÉATRICE Regisseur: Bertrand Tarvernier - 1987. Mit: Bernard-Pierre Donnadieu, Julie Delpy

• LA NEUVIÈME PORTE Regisseur: Roman Polanski - 1999 Mit: Jonnhy Depp, Lena Olin, Emmanuelle Seigner

PYRÉNÉESORIENTALES (66) PERPIGNAN • GERONIMO Regisseur: Tony Gatlif - 2013 Mit: Céline Salette, Rapahêl Personnaz

PORT-BARCARÈS • L’ALPAGEUR Regisseur: Philippe Labro - 1976 Mit: Jean-Paul Belmondo, Bruno Cremer

• DIDIER Regisseur: Alain Chabat – 1997 Mit: Jean-Pierre Barci, Alain Chabat

• ANTIGONE 34 Regisseur: Louis-Pascal Couvelaire et Roger Simonsz (Série) - 2011 Mit: Anne Le Nen, Bruno Todeschini

• N’IMPORTE QUI Regisseur: Raphaël Frydman 2014. Mit: Rémi Gaillard

FRONTIGNAN/PALAVAS • UN WEEK-END SUR DEUX Regisseur: Nicole Garcia - 1990 Mit: Nathalie Baye, Joachim Serreau

CELLES • TOUTES NOS ENVIES Regisseur: Philippe Lioret - 2010 Mit: Vincent Lindon, Marie Gillain

ASSAS • LA BELLE NOISEUSE Regisseur: Jacques Rivette - 1991 Mit: Michel Piccoli, Jane Birkin, Emmanuelle Béart

PALAVAS • UN BEAU DIMANCHE

HÉRAULT (34) BOUZIGUES • LA TRÈS TRÈS GRANDE ENTREPRISE Regisseur: Pierre Jolivet - 2008 Mit: Jean-Paul Rouve, Marie Gilain, Roschdy Zem

SÈTE • LA GRAINE ET LE MULET Regisseur: Abdellatif Kechiche 2007. Mit: Habib Boufares, Hafsia Herri

• COUP D’ÉCLAT Regisseure: José Alcala, Olivier Gorce - 2010 Mit: Catherine Frot, Tchéky Karyo

MONTPELLIER • L’EMMERDEUR Regisseur: Edouard Molinaro 1973. Mit: Lino Ventura, Jacques Brel

• DEUX HOMMES DANS LA VILLE Regisseur: José Giovanni - 1972 Mit: Alain Delon, Jean Gabin

• L’HOMME QUI AIMAIT LES FEMMES Regisseur: François Truffaut - 1977 Mit: Charles Denner, Brigitte Fossey

Regisseur: Nicole Garcia - 2012 Mit: Louise Bourgoin, Pierre Rochefort

ALÈS • SUZANNE Regisseur: Katelle Quilévéré 2013. Sara Forestier, Adèle Haenel

BÉZIERS • CARTOUCHE

BEAUCAIRE

Regisseur: Philippe de Broca 1961. Mit: Jean-Paul Belmondo, Claudia Cardinale

• LE HUSSARD SUR LE TOIT Regisseur: Jean-Paul Rappeneau 1995. Mit: Juliette Binoche, Olivier Martinez

• RESPIRE Regisseur: Mélanie Laurent, 2013 Mit: Isabelle Carré, Claire Keim

LA GRANDE-MOTTE

• INDIGÈNES

AUJAC

• PAULINE DÉTECTIVE

• MICHAEL KOHLHAAS

Regisseur: Marc Fitoussi - 2011 Mit: Sandrine Kiberlain, Audrey Lamy

Regisseur: Arnaud des Pallières - 2012. Mit: Mads Mikkelsen, David Bennent

LANSARGUES • LES AMANTS DU PONT NEUF Regisseur: Leos Carax - 1991 Mit: Denis Lavant, Juliette Binoche

LAMALOU-LES-BAINS • MERCI LA VIE

SAINT-FÉLIX-DE-PALLIÈRES • LE BRUIT DES GLAÇONS Regisseur: Bertrand Blier - 2010 Mit: Jean Dujardin, Albert Dupontel, Anne Alvaro

PONT DU GARD

Regisseur: Bertrand Blier - 1991 Mit: Anouk Grinberg, Gérard Depardieu, Michel Blanc

• LES VACANCES DE MR BEAN Regisseur: Steve Bendelack - 2007 Mit: Rowan Atkinson, Emma de Caunes

LE CAYLAR • HISTOIRE D’O

MONTFRIN

Regisseur: Just Jeackin - 1976 Mit: Corinne Cléry

• VINCENT & THÉO Regisseur: Robert Altman - 1991 Mit: Tim Roth, Paul Rhys

VILLEVEYRAC • CANDICE RENOIR Regisseur: Christophe Douchant 2012 (série). Mit: Cécile Bois, Raphaël Lenglet

NÎMES • SANS TOIT NI LOI Regisseur: Agnès Varda - 1985 Sandrine Bonnaire, Macha Méril

• LA BELLE HISTOIRE

GARD (30)

Regisseur: Claude Lelouch - 1992 Mit: Gérard Lanvin, Béatrice Dalle

ANDUZE • LE SALAIRE DE LA PEUR Regisseur: Henri-Georges Clouzot1952. Mit: Charles Vanel, Yves Montand

• BELLAMY Regisseur: Claude Chabrol - 2008. Mit: Gérard Depardieu, Clovis Cornillac

SUDDEFRANCE - 91 -

Regisseur: Rachid Bouchareb - 2006. Mit: Jamel Debbouze, Samy Naceri

LA ROQUE-SUR-CÈZE • L’AMOUR À MORT Regisseur: Alain Resnais - 1983 Mit: Pierre Arditi, Sabine Azéma

ARPHY • BARBECUE Regisseur: Eric Lavaine, 2013 Mit: Florence Foresti, Franck Dubosc, Lambert Wilson

LA ROQUE-SUR-CÈZE • RRRRRR !!! Regisseur: Alain Chabat - 2003 Mit: Marina Foïs, Jean-Paul Rouve

UZÈS • CYRANO DE BERGERAC Regisseur: Jean-Paul Rappeneau 1989. Mit: Gérard Depardieu, Jacques Weber

LOZÈRE (48) FLORAC • LES CAMISARDS Regisseur: René Allio - 1970 Philippe Clevenot, Gérard Desarthe

SAINTE-ENIMIE • LUCY - 2013 Regisseur: Luc Besson Mit: Morgan Freeman


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ERLEBNIS HANDWERK

“Made in” hier! Das Kunsthandwerk ist die Seele einer Region, ihr Erbe, die Identität, die es über ihre Grenzen hinweg trägt. In diesem Bereich hat die Region Languedoc-Roussillon viel zu bieten.

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ieser Teil des Erbes ist hier durchaus lebendig geblieben. Denn die Handwerksberufe, deren Geschichte oft bis tief in vergangene Jahrhunderte zurückreicht, sind Garanten der Erinnerung und Kontinuität. Um es nun wie beim Steinhauer Frédéric Matan, ausgezeichnet als bester Handwerker Frankreichs, der sich in Pouget (Hérault) niedergelassen hat, darum geht, jahrtausendealte Gesten am Leben zu erhalten oder darum, die Gabelherstellung in Sauve oder die BoutisStickerei weiterzuführen, die Stepptechnik aus der Petite Camargue -alle diese Fertigkeiten tragen zum Charme der Region bei. In vielen Dörfern des Capcir, in den Cevennen und den Tälern der Aude sind diese Berufe heute noch lebendig, immer mehr junge, dynamische

Künstler haben sich ihnen verschrieben und lassen Sie gerne an ihrem Wissen und ihrer Leidenschaft teilhaben. Aber auch neue Interpretationen entstehen, wie etwa die Juwelierkunst, die dem katalanischen Granat gewidmet ist (die Verarbeitung des Granats ist als lebendiges Erbe klassiert), die Keramikkunst von Montpellier oder Saint-Quentin-la-poterie (Gard) oder auch die KettenhemdKronleuchter von Philippe Montels in Agde (Hérault). In bestimmten Handwerksberufen hat sich eine qualitativ hochwertige Herstellung entwickelt, die zur Bekanntheit einiger Orte beigetragen hat. So das Glaskunsthandwerk in Claret, die rund ein Dutzend Ateliers für Geigenund Bogenbau in Montpellier. Mit der Herstellung der Vigatanes (katalanische Sandalen) oder der traditionellen handgewebten Stoffe von Toiles du Soleil (Ostpyrenäen) ist es einigen leidenschaftlichen Handwerkern gelungen, vom Aussterben bedrohte Handwerksberufe in die modernen Zeiten zu retten. Heute hat Toiles du Soleil sogar eine Boutique in Paris und exportiert in die ganze Welt. Das Streben, diese Talente bekannt zu machen, könnte in einigen Jahren sogar dazu führen, dass in Carcassonne des Departements Aude eine Stadt des Kunsthandwerks das Licht der Welt erblickt. ◗ SUDDEFRANCE - 92 -


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ERLEBNIS WELLNESS

Spa und Massagen In einer immer komplizierter werdenden Welt ist es zur Notwendigkeit geworden, sich um sein Wohlbefinden zu kümmern. Zwischen Perpignan und Nîmes laden zahlreiche Häuser gehobener Qualität zu einer Schönheitspause ein.

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u unserer Philosophie gehört es, Haut und Körper eine Schönheitspause zu gönnen und dabei mit den Schönheitsriten unserer Vorfahren und der von den Dynastien Asiens überlieferten Lebenskunst zu arbeiten », erklärt Anna Koleva, die Gründerin des äußerst eleganten Spas Sensotek in Montpellier (Foto). In ihrem Institut werden Pflegeprodukte auf der Basis von energetischen Pflanzen und Wurzeln aus Asien sowie dynamisierenden Pflanzen aus Amazonien und der Kombuchapilz verwendet, der für die Fermentierung von Tee benutzt wird und dem starke antioxydative Kräfte nachgesagt werden. Aus den hier verwendeten natürlichen Produkten ist sogar eine ganze Serie kosmetischer Pflegeprodukte hervorgegangen. Ein Ort der vollkommenen Erholung. Andere Spas bieten Pflege auf der Basis von Kieselerde, Algen, Schlamm, Sheanussbutter, Honig, Arganöl und Pflanzenpuder. Dieses Pflegesegment wächst und wächst. Denn die heilenden Eigenschaften dieser Produkte und Öle bieten dem Besucher bei sachkundiger Anwendung eine neue Dimension des Wohlfühlens. Ob mit Spa und Schwimmbad, Jacuzzi oder Sauna, alle diese Zentren stehen im Dienst des Wohlseins und bieten sowohl klassische Massagen als auch Techniken wie Shiatsu, Fußreflexzonenbehandlungen oder ayurvedische Massagen nach den Prinzipien der traditionellen indischen Philosophie. Alle sind gleichermaßen exotisch, einige der

Badekurort im Plural Im Languedoc-Roussillon befinden sich 12 Badekurorte. Hier haben Sie die Qual die Wahl für maximale Wellness. Seit ungefähr einem Jahrzehnt werden außer den klassischen medizinischen Badekuren auch Wellness- und Entspannungsprogramme angeboten. Massagesäle, Schönheitskuren, Schlammkuren, Sprudelbecken, Saunen stehen zur Verfügung, um den Anforderungen einer neuen Kundschaft zu genügen, die sich Wohlbefinden und angenehme Erfahrungen wünscht, und dies in einer bezaubernden Landschaft! Es ist also kein Wunder, dass jedes Jahr um die 90 000 Kurgäste die Badekurorte der Region besuchen. In den Ostpyrenäen zwischen Céret und Arles-sur-Tech, in 30km Entfernung von der Mittelmeerküste, befinden sich die warmen Quellen von Amélie-les-Bains, die bekannt sind für ihren hohen Schwefelgehalt. Dort erbauten die Römer die ersten Thermen. Und heute eröffnen die Thermen, die auf den Fundamenten der antiken Bäder erbaut wurden, die Türen zu einem Universum der totalen Entspannung vor dem Ausflug auf die Gipfel des Albères- oder des Canigou-Massivs... Le Boulou liegt in unmittelbarer Nähe der spanischen Grenze und ist gleichzeitig Badekurort und Urlaubsziel. Der Kurort befindet sich inmitten eines weitläufigen Geländes, dominiert vom duftenden Heideland, ideal für lange Spaziergänge zur Belebung nach dem Entspannen. Die Thermen in Molitg-les-Bains in der Nähe von Paracolls liegen eingenistet den Armen der Schluchten von Castellane, am Fuß der mittelalterlichen Festung von Paracolls, ganz in der Nähe des alten Dorfs. Schlammbad in Schwerelosigkeit, Massagedusche... Die Wellness- Thermen versprechen die höchsten Genüsse! Der Badekurort Prats-de-Mollo-la-Preste ermöglicht es Ihnen, die Badekur mit der Natur und einer Entdeckungsreise in das Kunstschaffen des katalanischen Lands zu verbinden. Im alten Dorf mit seinen geschichtsträchtigen Mauern können Sie die wohltuenden warmen (44°), schwefelhaltigen Quellen genießen und Ihre Müdigkeit und Ihre hartnäckigen Schmerzen dort zurücklassen. Im Hochtal der Aude in 310 m Höhe liegt der Badekurort Rennes-les-Bains, der schon in der Antike für seine Thermen bekannt war. Diese Tradition ist jetzt um einen Wellness- und einen Schönheitsbereich erweitert worden, die sich angenehm mit der Entdeckung des Hinterlands des Aude-Tals verbinden lassen. Im Departement Hérault bieten sich Lamalou-les-Bains oder auch Avène-les-Bains für eine Bekanntschaft mit dieser neuen Art von Badekur an, wie auch Allègre-les-Fumades in den Cevennen oder La Chaldette in Lozère. Zu diesen Thermen kommen auch die zahlreichen Thalassotherapie-Zentren in La Grande-Motte, Banyuls, PortBarcarès, Canet-en-Roussillon... hinzu. www.thalasso-thermale.com

Hamams wie das berühmte Kräuterbad in Montpellier bieten Frauen altüberlieferte Schönheits- und Entspannungsrituale an, in stilvollem Rahmen bei einem Minz- oder Gewürztee. Ob man nun auf der Suche SUDDEFRANCE - 93 -

nach Entspannung oder dynamisierenden Kräften ist, ob es darum geht, zu relaxen oder abzunehmen oder sich einfach nur in Form zu bringen, Wohlsein zu erfahren ist ganz leicht! ◗


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ERLEBNIS ZAUBERHAFTE UNTERKÜNFTE

Ein Aufenthalt nach Maß Romantik-Hotels oder geschmackvolle Gîtes, ungewöhnliche Orte und aufmerksame Gastlichkeit, mit ihrer ausgezeichneten Qualität ist jede einzelne der Unterkünfte ein hervorragender Gastgeber.

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b klassisch oder gehoben, die Unterkünfte im Languedoc-Roussillon setzen auf ausgesuchte Qualität in allen Bereichen. Die weite, vielfältige Landschaft des Languedoc-Roussillon bietet einerseits die Küste des Golfe du Lion und andererseits ein grünes, von Tälern durchzogenes Hinterland voller großartiger Orte, die ein Sinnbild für die lokale Lebensart sind. Hier hört man auf, sich woanders hin zu wünschen. Vor allem ist das Unterkunftsangebot äußerst vielfältig. So wird ein Aufenthalt in einer „Gîte“, einer einfachen Herberge, alle bezaubern, die sich in einer intimen Atmosphäre in alten Häusern in traditionellem Stil wohlfühlen; diese wurden von ihren Gastgebern, den bevorzugten „Botschaftern“ der Region, liebevoll eingerichtet. An der Küste bieten Feriendörfer, luxuriöse Hotels oder Campingplätze sowie Ferienclubs die ideale Lösung, um gleichzeitig das Leben am Strand und alle modernen Ein-

richtungen wie Swimmingpool, Spabereich oder Fitness-Raum zu genießen. In diesen Häusern, die das Gütesiegel „Sud de France“ tragen, können Sie also in Ruhe Ihre Koffer abstellen und in aller Gelassenheit in der Region ankommen. Außerdem bietet die Region etwa fünfzig Unterkünfte, die aufgrund der Exzellenz ihres Services unter dem Gütesiegel „Cercle Prestige“ zusammengefasst wurden, das vom Sud de France Développement für Hotels von außergewöhnlicher Qualität eingeführt wurde. Die Region bietet eine Vielzahl an möglichen Reisezielen: Einen Ausflug ins Grüne zu einer echten Festung, eine mystische Nacht in den Mauern eines Benediktinerklosters, einen Abend unter dem Sternenhimmel in einem Restaurant am katalanischen Golf, eine genussvolle Weinverkostung in einem Weingut etc. Die Quintessenz der Raffinesse, die jeden Wunsch nach neuen Entdeckungen zu befriedigen vermag, denn dieses ist die Garantie für einen unvergesslichen Aufenthalt! ◗ SUDDEFRANCE - 94 -

Entscheiden Sie sich bei der Wahl Ihrer Unterkunft für das Label Sud de France

Das seit 2008 bestehende Label garantiert einen gastlichen und professionellen Empfang, Qualität und Komfort in 1 000 Hotels und touristischen Stätten der Region Languedoc-Roussillon. Unterkünfte, Restaurants, Weinverkostungsanbieter, Verkaufspunkte für Produkte des Terroir, touristische und kulturelle Sehenswürdigkeiten, alle halten strenge Qualitätsvorgaben ein und müssen sich vor dem Erhalt des Labels einem externen Audit unterziehen. Alle diese Häuser und Einrichtungen empfangen die Gäste mit Grundkenntnissen der englischen Sprache und bieten barrierefreien Empfang für mobilitätseingeschränkte Personen, zudem verpflichten sie sich, verständlich und hilfreich über das Kultur- und Freizeitangebot des LanguedocRoussillon zu informieren.

Für weitere Informationen scannen Sie diesen QR-Code mit Ihrem Smartphone oder besuchen Sie uns direkt auf: www.destinationsuddefrance.com/séjours


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SUD DE FRANCE PRATIQUE

Für Ihre Reisevorbereitungen Sud de France Développement Tourisme en Languedoc-Roussillon Tél. + 33 (0)4 67 200 220

www.destinationsuddefrance.com Agentur für touristische Entwicklung von l’Aude www.audetourisme.com Agentur für touristische Entwicklung von Gard www.tourismegard.com Agentur für touristische Entwicklung von l’Hérault www.herault-tourisme.com Comité départemental du tourisme de la Lozère www.lozere-tourisme.com Comité départemental du tourisme des Pyrénées-Orientales www.tourisme-pyreneesorientales.com Maisons du Languedoc-Roussillon à l’étranger www.suddefrance-developpement.com

Anreise Languedoc-Roussillon liegt an der Mittelmeerküste im Süden Frankreichs und ist in 3,5 Std. mit dem TGV von Paris, in 1,5 Std. Flugzeit von London und in 2 Stunden Fahrt von Barcelona zu erreichen. Mit dem Flugzeug ANREISE AUS FRANKREICH: Direktflüge ab Paris (nach Béziers, Perpignan, Montpellier), ab Lille (nach Montpellier), ab Strasbourg (nach Montpellier), ab Rennes (nach Montpellier), ab Nantes (nach Montpellier), ab Lyon (nach Montpellier), ab Ajaccio (nach Montpellier). VON BELGIEN: Direktflüge ab Brüssel (nach Carcassonne, Perpignan, Nîmes, Montpellier) ab Charleroi (nach Montpellier). VON GROßBRITANNIEN: Direktflüge ab London (nach Perpignan, Béziers, Montpellier, Nîmes), ab Manchester (nach Perpignan), Bristol (nach Béziers), Leeds Bradford (nach Montpellier), Liverpool (nach Nîmes) ab Birmingham (nach Perpignan), ab Southampton (nach Perpignan), ab Luton (nach Nîmes), ab Liverpool (nach Carcassonne).

VON SPANIEN: Direktflüge ab Madrid. Besuchen Sie die Websites des Flughafens von Nîmes vom Flughafen Montpellier vom Flughafen Béziers vom Flughafen Perpignan und vom Flughafen Carcassonne und vom Flughafen Gerona in Spanien. VON DEUTSCHLAND: Direktflüge ab Munich (nach Montpellier), ab Francfort (nach Montpellier), ab Dussëldorf (nach Béziers, Montpellier). VON ITALIEN: Direktflüge ab Rome. VON NIEDERLANDE: Direktflüge abDirektflüge ab Amsterdam (nach Perpignan), depuis Rotterdam (nach Montpellier). VON SCHWEDEN Direktflüge ab Stockholm (nach Béziers). VON DÄNEMARK: Direktflüge abDirektflüge ab Copenhague (nach Montpellier). VON NORWEGEN: Direktflüge ab Oslo (nach Béziers). VON MAROKKO : Direktflüge ab Casablanca, Nador, Fès (nach Montpellier).

SUDDEFRANCE - 95 -

Mit dem Zug Direktverbindung mit dem TGV von Genf und Brüssel. - Buchungen SNCF : Tägliche TGV-Verbindungen von Paris, Lille und Lyon in die größten Städte des Languedoc-Roussillon. TGV ab Brüssel. Verbindungen von Barcelona Sants nach Perpignan. NEUE: Direktverbindung mit dem TGV von Barcelone nach Perpignan. Informationen auf www.voyages-sncf.com - Verbindungen mit den regionalen Expresszügen TER : www.ter-sncf.com/Regions/languedoc_roussillon/fr - Informationen an den Bahnhöfen Montpellier, Narbonne, Nîmes und Perpignan : www.gares-en-mouvement.com/fr

Mit dem Auto - A 61 Toulouse - Narbonne - A 75 Montpellier - Clermont-Ferrand - Paris - A 9 Barcelona (Spanien) - Montpellier Lyon - A 54 Montpellier - Marseille


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ERLEBNIS MARKE

2006

hat die Region Languedoc-Roussillon mit der Entwicklung einer Dachmarke begonnen, mit der die Produkte der Region identifiziert werden können. Die Markeninitiative Sud de France entdeckt und kennzeichnet vielfältige, schmackhafte Erzeugnisse und vereint unter der Marke sowohl Produkte aus dem Weinbau - schließlich ist das LanguedocRoussillon die größte Weinanbaufläche der Welt – als auch regionale Lebensmittelerzeugnisse. Das Languedoc-Roussillon ist für die Vielfalt der Produkte seines Terroirs berühmt und steht für für wahrhaft genussvolle Lebensart. Die Markenkennzeichnung umfasst sowohl Aprikosen, Oliven, Erdbeeren, Spargel, Zwiebeln, Auberginen als auch Stier- und Kalbfleisch, den Ziegenkäse Pélardon, Nougat, Esskastanienkonfitüre, Honig, Anschovis und vieles mehr. Fast 2000 Unternehmen sind heute Mitglied der Markeninitiative. Rund 8 000 Produkte zeugen heute mit der Marke von Ihrer Herkunftsregion und dem damit verbundenen Einsatz für die regionale Produktion und das mit ihr bewahrte überlieferte Wissen. Sud de France folgt dieser grundlegend von dem relevanten Thema der nachhaltigen Entwicklung beeinflussten Logik. Sud de France fördert den Konsum mediterraner Produkte, die traditionell erzeugt wurden und den Genuss unverfälschten Geschmacks bieten. Der Ansatz steht für das Bestreben der Region Languedoc-Roussillon, durch ihre exzellenten Produkte, ihre reiche Geschichte, ihre beindruckenden Naturlandschaften und die Gastfreundschaft ihrer Menschen zu einem Markenzeichen zu werden. Alle Produkte werden von den nationalen Lebensmittelketten vertrieben und werden mit regelmäßigen Werbekampagnen in Frankreich und im Ausland bekannt gemacht. ◗

Sud de France,

die beispielhafte Dachmarke

www.sud-de-france.com

DIE KRAFT EINER MARKE Acht Jahre nach ihrer Einführung hat ist die Marke Sud de France zu einem Beispiel für andere Gebiete geworden, die ebenfalls danach streben, die Produkte ihrer Terroirs erkennbar zu machen. Man darf nicht vergessen, dass eine Marke mehrere Aufgaben erfüllen muss. Zunächst muss sie im Gedächtnis präsent sein: Die Verbraucher, aber auch die Verkäufer müssen die Marke kennen und sie muss im Moment der Auswahl gedanklich zur Verfügung stehen. Fachleute sprechen von der Zugehörigkeit zu der Menge der Marken, die der Käufer überhaupt in Erwägung zieht. Eine Marke mit Markenbekanntheit vereinfacht, dass ihre Produkte an den Verkaufsstellen angeboten werden. Die Verbraucher haben somit die Möglichkeit,

sie zu finden, sie wieder zu erkennen und dann zu kaufen. Andererseits sollte eine Marke dem Produkt über die Bekanntheit hinaus auch ein Image und eine Aussage verleihen. Sie muss mit bestimmten positiven Vorstellungen assoziiert werden, die sie aufwerten, wie Qualität, Verbraucherfreundlichkeit, Zuverlässigkeit, Geschmack, Freude, Wunschträume, Gastlichkeit... Das geografische Gebiet des LanguedocRoussillon verkörpert vielfältige Werte, insbesondere werden Ursprünglichkeit und Authentizität großgeschrieben. Diese Authentizität, zusammen mit den anderen Werten dieses Gebiets, verleiht der Marke, die die bereits Kunden verführt und überzeugt hat, ihre Berechtigung und Stärke.

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- Direction de la Communication de la Région Languedoc-Roussillon - © Istockphoto - 04/2014

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Téléchargez l’application « Mon Sud de France » La Région lance deux outils pour booster le tourisme en Languedoc-Roussillon : le site Destinationsuddefrance.com pour aider à la préparation de séjours, et l’application « Mon Sud de France » pour prendre le relais auprès des internautes arrivés en Languedoc-Roussillon et les accompagner dans leur découverte du territoire. Pour des vacances à la carte.

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Studio IDM - Photo Paul Palau ©

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