KLUBZEITUNG DER SÜD -TIROLER FREIHEIT | 1-2017
| ERSCHEINT VIERTELJÄHRLICH
Gefährliche Schulexperimente
ELSASS, AOSTA... SÜD-TIROL?! Es ist das Lieblingskind von Grünen, PD & Co.: die gemischtsprachige Schule. Suggestive Umfragen, geschönte Studien und Medienkampagnen sollen helfen, den Unterricht in der Muttersprache zu Fall zu bringen. Bei der SVP rennt die linksgrüne Phalanx damit, trotz warnender Beispiele, immer öfter offene Türen ein!
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mmer wieder Artikel 19. Er ist einer der längsten und bedeutendsten Abschnitte im Autonomiestatut. Im Kern geht es darum, dass „… der Unterricht in den Kindergärten, Grund- und Sekundarschulen in der Muttersprache der Schüler, das heißt in italienischer oder deutscher Sprache, von Lehrkräften erteilt [wird], für welche die betreffende Sprache ebenfalls Muttersprache ist.“ Der Passus hat dazu beigetragen, dass sich die Süd-Tiroler ihre Identität und Sprache im fremden Staat erhalten konnten. Er ist so wichtig
sprachigen Schüler die italienische Sprache mangelhaft beherrschten. Die Lösung? Gemischtsprachiger Unterricht! Doch stimmt dieser Befund? Der Sprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Landtag, Sven Knoll, hat Ende 2015 eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet und gefragt, wie es um die Sprachkenntnisse der Schüler in Süd-Tirol bestellt ist. Die ernüchternde Antwort: Die Landesregierung hat keine Ahnung! Dabei steht die muttersprachliche deutsche Schule in Süd-Tirol im internationalen und internen Vergleich
wie kein Zweiter! Artikel 19 steht unter Beschuss. Grüne, PD und einige Elternvertreter, mit freundlicher Unterstützung mancher Medien wie der „FF“ oder „Salto.bz“, bemängeln, dass die deutsch-
gut da: sowohl die PISA-Studie als auch die Kollipsi-Studie belegen ein deutlich besseres Abschneiden der deutschen Schüler gegenüber ihren italienischen Kollegen. Studien aus der Schweiz, aber auch aus Israel (Fortsetzung Seite 2)
Gut statt viel! 13 Jahre, 1.700 Stunden. Von der Volks- bis zur Oberschule genießen die meisten Schüler hierzulande Italienischunterricht. Trotzdem, so die Kritiker, seien die Italienischkenntnisse der Süd-Tiroler unzureichend. Dass italienische Schüler viel schlechter Deutsch können, wird fast nie thematisiert. Dass 70 Prozent der Deutschsprachigen schon fließend Italienisch sprechen, ebenso wenig. Die Lösung des vermeintlichen Problems: mehr! Der links-grüne Reflex. Anstatt sich zu fragen, warum 13 Jahre Unterricht zur Vermittlung des Italienischen (angeblich) nicht ausreichen, wird nach Ausweitung gerufen. Doch die Antwort kann nicht „mehr“ heißen, sondern, wenn überhaupt, „besser“. Gut statt viel. Italienisch muss endlich als Fremd- und nicht als Zweitsprache gelehrt werden. Moderner Sprachenunterricht statt altbackene Literaturrückschau. Immersion und CLIL können der Anfang eines (Irr)Weges sein, den das Aostatal längst beschritten hat. Elsass, Aostatal, SüdTirol. Wollen wir das?! Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion
www.suedtiroler-freiheit.com/landtag
Autonomiestatut von SVP schon früher gebrochen! ADRESSFELD
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Schon vor fast 15 Jahren wurde der wichtige Autonomieartikel 19, der den Unterricht in der Muttersprache festschreibt, von der SVP gebrochen. Darin wird festgehalten, dass der Zweitsprachenunterricht von der 2. oder 3. Klasse Volksschule an abgehalten wird. Das hielt die SVP aber nicht davon ab, den Italienischunterricht bereits auf die 1. Klasse vorzuziehen. Ob diese Maßnahme zu besseren Sprachfähigkeiten beigetragen hat, weiß man nicht. Die folgenden Landesregierungen haben die Sprachfähigkeiten der Schüler nie gemessen. Die heutige Regierung weitete den Italienischunterricht dennoch weiter aus! (SZ) 1