Umgangene Supita

Page 1

Fotos: KK

Kochkunst

Donauschwäbische Süßigkeiten

Umgangene Supita

Milch, Eier, Zucker, Salz und Mehl gibt man in den Mixer

Katrin Korpasch

O

b man die „Umgangene Supita“ als einen Kuchen bezeichnen kann, bleibt jedem selbst überlassen. In der donauschwäbischen Küche wird sie jedenfalls als eine Nachspeise angeboten, z. B. wenn man eine Gemüse- oder Kartoffelsuppe als Hauptgericht serviert. Sie ist leicht und schnell zubereitet und außerdem ein leckerer letzter Gang, der eine Mahlzeit sehr gut beendet. „Man muss nur 1 Liter Vollmilch, 5 Eier, 5 Esslöffel Zucker, 1 Teelöffel Salz und danach noch 360 g Mehl zusammenmixen“, erklärt Hausfrau Erika Pletz, die im 2. Dorf Jordãozinho wohnt. Diese Mischung gibt man in ein Kuchenblech, in das vorher 1 Löffel Butter ausgelassen wurde, um es zu fetten. In den mit 250° C vorgeheizten Backofen wird die Supita gebacken, bis sich auf der Masse die ersten Blasen

bilden. „Auf den heißen Teig bestreicht man 1 Becher Rahm mit 6 Esslöffel Zucker und schiebt die Form zurück in den Ofen. Fertig ist die Süßspeise, wenn sie eine intensivere Farbe bekommt“ hebt Erika hervor. „Eigentlich fällt dieses Rezept nie gleich aus, manchmal bilden sich mehr Blasen und manchmal weniger, es sieht immer anders aus. Wahrscheinlich heißt sie deshalb ‚Umgangene Supita‘“, meint sie. Erika übernahm dieses Rezept von ihrer Schwiegermutter, die es aus der alten Heimat mitbrachte. „Sie erzählte, dass meistens freitags Suppe gekocht wurde, dann hat man noch die Umgangene Supita dazu gebacken; die man gleich danach, noch warm aß. So hat sie es dann auch in Entre Rios gehalten, und wir machen es jetzt noch genauso“. Dieses typische Rezept hat Erika vor

Auf den heißen Teig streicht man Rahm und Zucker, dann schiebt man ihn wieder für einige Minuten in den Ofen

kurzem auch in einem Heimatbuch aus Jarmina gefunden, als sie darin herumblätterte. „In der Version des Buches werden noch Rosinen unten in die Form gelegt. Das könnte man auch mal ausprobieren“, überlegt sie.

Die „Umgangene Supita“ wird warm als Nachspeise zu Suppengerichten serviert Die Schwiegertochter Anna Carina Pletz und die Enkel Oliver und Alex helfen Erika (rechts) beim Rezept kosten

17


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.