Theaterzeitung Mai/Juni/Juli 25

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Mai

Juni

Juli 24/25

Liebes Publikum,

in dieser Theaterzeitung stellen wir Ihnen bereits unser Finale der Spielzeit 24/25 vor – Sie merken, die Zeit vergeht wie im Fluge!

Das Ende dieser Spielzeit bedeutet auch den Abschied unserer Generalintendantin Dagmar Schlingmann, die das Fünfspartenhaus Staatstheater Braunschweig seit der Spielzeit 17/18 geleitet hat. Ihrer Person und ihrer Arbeit für das Haus widmen wir nicht nur einige Sonderseiten in dieser Ausgabe, der Abschied wird natürlich auch gebührend gefeiert. Wir laden herzlich ein zum Abschiedsfest »Braunschweig lag am Meer« am 31. Mai, mit einem lockeren Auftakt ab 18:00 Uhr auf dem Vorplatz und der Festveranstaltung um 19:30 Uhr im Großen Haus.

Dagmar Schlingmann wird ihre Generalintendanz, die sie 2017 mit »Haus der gebrochenen Herzen« von George Bernhard Shaw eröffnete, auch mit einer Schauspiel-Inszenierung beschließen: »Sturm«, von William Shakespeare in der Bearbeitung und Weiterschreibung von Sharon Dodua Otoo. Die Premiere findet am 17. Mai im Kleinen Haus statt. Es ist nicht nur ein Werk eines ihrer Lieblingsautoren, sondern auch ein beziehungsreiches Stück über politische Macht, Verrat und Verschwörung sowie eine mögliche Rehabilitation.

Mit Mozarts »Don Giovanni« kommt ab 24. Mai die »Oper aller Opern« auf die Bühne des Großen Hauses. Die italienische Regisseurin und ausgebildete Sängerin Ilaria Lanzino entwirft in ihrer Inszenierung ein eindringliches Psychogramm der Figuren Mozarts und Da Pontes, bei dem die Frauen im Mittelpunkt stehen. Die Produktion ist eine Übernahme von der Oper Dortmund und hat dort »mit vielen Ideen und einem wirklich guten Timing« (WDR 3) überzeugt.

Freuen Sie sich zudem auf den »Anthropolis-Marathon« vom 21. bis 23. Mai. Die Hamburger Theatersensation der letzten Saison bringen wir als fünfteiliges Cross-Over. Und das »tanzstark!Festival« begeht mit einem umfangreichen Programm vom 26. bis 28. Juni das 10jährige Jubiläum der von Gregor Zöllig gegründeten partizipativen »tanzwärts!«-Projekte.

Hinweisen möchten wir schon heute auf unser Burgplatz Open Air, Giuseppe Verdis »La traviata« feiert Premiere am 23. August.

Bleiben Sie an unserer Seite, Ihr Staatstheater Braunschweig

Umschlag: Don Giovanni, Musiktheater; 8. Sinfoniekonzert, Staatsorchester KI Motive von Max Kuwertz

Staatstheater bei Wettbewerb »100 Beste Plakate« ausgezeichnet

Gleich fünf Motive der aktuellen Spielzeit-Kampagne sind bei einem der renommiertesten Design-Wettbewerbe ausgezeichnet worden, »100 Beste Plakate Deutschland Österreich Schweiz«. Seit Anfang der Spielzeit sind die Motive im Stadtraum und auch – hier zum letzten Mal – auf Vorder- und Rückseite dieser Theaterzeitung zu sehen. Die Motivserie ist in einem lebendigen Zusammenspiel zwischen dem Designer Max Kuwertz, der Dramaturgie, Grafik und Öffentlichkeitsarbeit des Theaters sowie aktuellen KI-Bildgeneratoren entstanden. Das Ergebnis sind faszinierende Visualisierungen von zehn Premierentiteln und dem übergeordneten Motto der Saison: »Die Hölle ist leer, alle Teufel sind hier«.

Fotoausstellung

»Vor den Augen der ganzen Stadt«

Eröffnung am 16. April, 18:00 Uhr, Großes Haus, Galerie im Rangfoyer, 2. Rang

Bevor ein Theaterstück auf die Bühne geht und eine Inszenierung das Publikum erreicht, liegt ein langer Prozess voller Fragen, Entscheidungen und gemeinsamer Arbeit. Hans Böhm, FSJler in der Schauspieldramaturgie und Regiehospitant bei »Antigone«, hat den Weg dieser Produktion bis zur Premiere am 15. März fotografisch festgehalten. Die Bilder erzählen von der Flüchtigkeit des Probengeschehens und der Intimität kreativer Prozesse. Sie zeigen die stille, aber kraftvolle Magie der Proben, die intensive Arbeit, die Begegnungen hinter der Bühne und den kreativen Prozess, aus dem Theater gemacht ist. Zu besichtigen rund um alle Vorstellungen im Großen Haus.

Don Giovanni

Ilaria Lanzino inszeniert »die Oper aller Opern« als packendes Psychogramm von Mozarts ikonischen Figuren.

Der gefürchtete Verführer Don Giovanni jagt von einem Liebesabenteuer zum nächsten. Während sein unglücklicher Diener Leporello die sich hieraus ergebenden Konsequenzen zu spüren bekommt, schreckt der Frauenheld selbst nicht einmal vor den grausamsten Verbrechen zurück: So tötet er kurzerhand den Vater seiner jüngsten Eroberung Donna Anna, der den Wüstling überwältigen wollte. Während Donna Anna gemeinsam mit ihrem Verlobten Don Ottavio und Don Giovannis Ex-Affäre Donna Elvira auf Rache sinnt, treibt dieser bereits sein Unwesen auf einer Hochzeit, wo er die Braut Zerlina – sehr zum Missfallen des Bräutigams Masetto – zu erobern versucht. Doch die Stimme des Geistes von Donna Annas getötetem Vater kündigt das baldige Ende von Don Giovannis Missetaten an. In seiner zweiten Zusammenarbeit mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte widmete sich Mozart der Legende um den berühmt-berüchtigten Frauenverführer Don Juan. Dabei schrieb er ein Werk, das auf brillante Weise düstere Dramatik mit lustigen Szenen verband und von E. T. A. Hoffmann sogar als »Oper aller Opern« gerühmt wurde.

Für ihre Inszenierung von Stanisław Moniuszkos »Jawnuta« 2022/2023 am Teatr Wielki in Posen (Polen) wurde Ilaria Lanzino in der Kategorie »Rediscovered Work« bei den International Opera Awards ausgezeichnet. In der Übernahme von der Oper Dortmund überträgt die junge Regisseurin Mozarts »Dramma giocoso« in unsere heutige Zeit und zeigt dabei eindrucksvoll, dass es im Werk nicht ausschließlich darum geht, die moralischen Verfehlungen eines Antihelden aufzudecken. Vielmehr hält uns Mozart einen Spiegel einer ganzen Gesellschaft vor.

Musikalische Leitung: Srba Dinić

Regie: Ilaria Lanzino

Bühne: Frank Philipp Schlößmann

Kostüme: Emine Güner

Chor: Johanna Motter

Szenische Einstudierung in Braunschweig: Marie Gedicke

Dramaturgie: Nikita Dubov (Oper Dortmund), Björn Seela

Mit Sungjun Cho, Matthias Hoffmann, Zachariah N. Kariithi, Maximilian Krummen, Ekaterina Kudryavtseva, Kangyoon Shine Lee, Victoria Leshkevich, Isabel Stüber

Malagamba, Rainer Mesecke, Veronika Schäfer sowie dem Chor des Staatstheaters Braunschweig, dem Staatsorchester Braunschweig und der Statisterie

Premiere im Großen Haus am 24. Mai 2025, weitere Vorstellungen am 28. Mai sowie 01., 06. und 08. Juni

Spielzeit-Soirée

Dienstag, 27. Mai 2025, 19:00 Uhr, Großes Haus

Das Staatstheater-Team mit Künstler:innen aus allen Sparten präsentiert eine Vorschau auf die nächste Spielzeit mit Kostproben aus den wichtigsten Produktionen. Machen Sie sich mit der Theatersaison 25/26 vertraut und erhalten als Erste die Übersicht über unser umfangreiches Abo-Angebot. Kostenlose Zählkarten sind an der Theaterkasse erhältlich.

»Don Giovanni«, inszeniert am Theater Dortmund, Fotos: Björn Hickmann

Sharon Dodua Otoo, Foto: Fadi Elias, In-Haus Media

Sharon Dodua Otoo gewann 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis.

Ihr erster Roman »Adas Raum« erschien 2021 und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. In Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen kuratierte sie 2022–2024 das Schwarze Literaturfestival »Resonanzen«. Im Auftrag des Staatstheaters hat sie Shakespeares »Sturm« bearbeitet und erweitert.

William Shakespeare, Porträt-Stich von Martin Droeshout (1623)

Um wenige Autor:innen ranken sich so viele Mythen wie um William Shakespeare. Gelebt hat er von 1564–1616 und war damit Zeuge des Aufstiegs Englands zur Welt- und Kolonialmacht, Zeitgenosse von Galileo Galilei und lebte im Zeitalter der Pest. Mit seinen Werken glücken dem Theater Sternstunden der Poesie, es mischt sich in politische Debatten ein und beeinflusst das europäische Geistesleben nachhaltig.

Sturm

Die Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo und Regisseurin Dagmar Schlingmann aktualisieren

Shakespeares letztes Stück. Über Prosperos Insel weht ein frischer Wind der Multiperspektivität und Empathie.

Worum es geht: Verraten von seinem Bruder, rettet sich Prospero, Herzog von Mailand, gemeinsam mit seiner Tochter auf eine entlegene Insel. Jahre später stranden die politischen Köpfe, die ihn einst stürzten, nach einem verheerenden Sturm auf dieser Insel. Können jetzt die alten Machtverhältnisse wiederhergestellt werden? Und was ist, wenn der Sturm nicht abgeflaut, sondern tatsächlich erst im Anzug ist?

Shakespeare schrieb seinen »Sturm« 1611 unter dem Eindruck englischer Hegemonialinteressen und Expansionsbestrebungen. Zentral ist das Herrschaftsverständnis Prosperos. Entmachtet – auch weil er den Wissenschaften mehr Zeit widmete als der Politik – versucht er mithilfe magischer Kräfte seine Position zurückzuerlangen. Sein Rachewunsch ist der dramaturgische Motor des Stücks; das Theater ist der Schauplatz und Resonanzraum dieses Spiels. Prosperos Insel ist die traumhafte Variante des Waldes aus Shakespeares »Sommernachtstraum«: Alle Gesetze werden scheinbar außer Kraft gesetzt, es geht um Macht und Politik auf allen Ebenen. Und um das Streben nach Gerechtigkeit (und natürlich auch ein bisschen um Liebe).

Um die Möglichkeiten und Widersprüche der Solidarität in Zeiten politischer Umwälzungen zu erkunden, erweitert die Autorin Sharon Dodua Otoo den Text um eine bislang unerzählte kritische Perspektive und fordert mit Empathie und Humor bestehende Annahmen heraus. Otoo tritt – wie eine Zeitreisende – in einen Dialog mit Shakespeare. Basis ihrer Überarbeitung war die Übersetzung von Johann Joachim Eschenburg. Der Braunschweiger Gelehrte hatte als einer der ersten 1775 Shakespeares Werk ins Deutsche übertragen. Dagmar Schlingmann inszeniert zum Ende ihrer Intendanz am Staatstheater Braunschweig einen ihrer Lieblingsautoren. In all ihren Inszenierungen geht es auch um eine klare Haltung angesichts widriger Verhältnisse.

Regie: Dagmar Schlingmann

Bühne & Kostüme: Sabine Mader

Musik: Alexandra Holtsch

Dramaturgie: Ursula Thinnes

Mit: Mariam Avaliani, Tobias Beyer, Luca Füchtenkordt, Roman Konieczny, Amy Lombardi, Ivan Marković, Klaus Meininger, Georg Mitterstieler, Lea Sophie Salfeld, Mattias Schamberger, Saskia Taeger, Lina Witte

Premiere im Kleinen Haus am 17. Mai 2025, weitere Vorstellungen am 24., 27. und 29. Mai, 04., 06., 13., 15. und 29. Juni sowie 02. Juli

Einführungsmatinee am 4. Mai 2025, 11:15 Uhr, Kleines Haus

Franz Schubert

Ouvertüre C-Dur D 591 im italienischen Stil

Carl Maria von Weber

Andante e Rondo ungarese für Fagott und Orchester

Stephan Koncz Konzertstück für Klarinette (UA)

Richard Strauss

Duo concertino für Klarinette,

Fagott und Orchester

Richard Strauss

Till Eulenspiegels lustige Streiche

Patrick Lange, den man regelmäßig an den großen Bühnen weltweit in Konzerten, Ballettproduktionen und der Oper erleben kann, dirigiert das 9. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Braunschweig.

Bevor in diesem Konzert die Solist:innen brillieren dürfen, wird der Abend mit Franz Schuberts Ouvertüre in C-Dur im italienischen Stil eröffnet. Diese schrieb er 1817, nachdem er nach einer Aufführung von Rossinis »Tancredi« mit Freunden gewettet hatte, dass auch er solche Musik schreiben könne.

Dann darf das Staatsorchester Braunschweig neben dem »Artist in Residence« Daniel Ottensamer auch die Solofagottistin der Wiener Philharmoniker, Sophie Dervaux, begrüßen. Die erfahrene Konzertsolistin spielt mit Carl Maria von Webers »Andante e Rondo ungarese«, das Weber ursprünglich für Viola geschrieben und 1813 für Fagott bearbeitet hatte, ein Bravourstück für dieses Instrument. Vor der Pause bringt Daniel Ottensamer ein Konzertstück für Klarinette des Wiener Komponisten Stephan Koncz zur Uraufführung.

Der zweite Teil des Konzerts steht im Zeichen von Richard Strauss: Zunächst teilen sich die Solist:innen des Abends die Bühne mit dem Duo concertino für Klarinette, Fagott und Orchester, einem Spätwerk von Strauss, das dieser inspiriert von Andersens Märchen vom Schweinehirten komponierte. Den Abschluss des Konzertes bildet die Tondichtung für großes Orchester »Till Eulenspiegels lustige Streiche«.

Musikalische Leitung: Patrick Lange Solist:innen: Daniel Ottensamer, Klarinette (Artist in Residence), Sophie Dervaux, Fagott Staatsorchester Braunschweig

Sonntag, 11. Mai 2025, 11:00 Uhr Montag, 12. Mai 2025, 20:00 Uhr Konzerteinführung 45 Minuten vor dem Konzert in der Hausbar im 3. Rang Staatstheater Braunschweig, Großes Haus

Dora Pejačević Ouvertüre für großes Orchester in d-Moll op. 49 Louis Spohr Klarinettenkonzert

4 e-Moll WoO 20 & Sinfonie Nr. 2 in d-Moll op. 49

Das Staatsorchester beschließt seine Spielzeit mit Werken des Braunschweiger Komponisten Louis Spohr.

Eröffnet wird das 10. Sinfoniekonzert mit der kraftvollen Ouvertüre für großes Orchester in d-Moll op. 49 von Dora Pejačević, der ersten kroatischen Komponistin, die Orchesterwerke schrieb. Aufgrund ihrer spätromantischen, harmonisch und instrumentatorisch raffinierten Klangsprache gilt sie als Vertreterin des Fin de siècle an der Schwelle zur Moderne. Seit ihrer Wiederentdeckung ist sie die zentrale Figur der kroatischen Musikgeschichte, ein »Markenzeichen« mit nach ihr benanntem Parfum, Dora-Sekt und einem Dokumentarfilm über ihr Leben. Mit ihrer dramatischen Intensität und farbenreichen Orchestrierung zieht ihre Ouvertüre das Publikum von der ersten Note an in ihren Bann.

Anschließend erklingt das virtuose Klarinettenkonzert Nr. 4 in e-Moll WoO 20 von Louis Spohr, ein brillantes Werk voller kantabler Melodien und mitreißender Virtuosität, das die Klarinette in ihrer vollen Ausdruckskraft präsentiert. Der 1784 in Braunschweig geborene Louis Spohr schrieb vier Klarinettenkonzerte für den Klarinettenvirtuosen Johann Simon Hermstedt. Den krönenden Abschluss bildet Spohrs Sinfonie Nr. 2 in d-Moll op. 49, die mit ihrer reichen Harmonik und dynamischen Kontrasten begeistert. Ein sinfonischer Schatz, der das Publikum auf eine klangvolle Reise mitnimmt.

Musikalische Leitung: Srba Dinić

Solist: Daniel Ottensamer, Klarinette (Artist in Residence) Staatsorchester Braunschweig

Sonntag, 08. Juni 2025, 11:00 Uhr Montag, 09. Juni 2025, 20:00 Uhr Staatstheater Braunschweig, Großes Haus Konzerteinführung 45 Minuten vor dem Konzert in der Hausbar im 3. Rang Staatstheater Braunschweig, Großes Haus

Patrick Lange, Foto: Neda Navaee

tanzstark! Das Festival

vom 26.–28. Juni

Nach zehn Jahren Tanzvermittlung mit den »tanzwärts! Projekten«, vor- und nachbereitenden Tanzworkshops für Alle, Einführungen und Nachgesprächen und vielem mehr, lädt das Tanztheater Braunschweig in diesem Jahr zu einem ganz besonderen Erlebnis ein: tanzstark! – Das Festival. Vom 26. bis 28. Juni 2025 sollen an drei Tagen neue Perspektiven auf Tanz und Bewegung entdeckt, erlebt und selbst gestaltet werden. Dabei stehen kreative und interaktive Formate der Tanzvermittlung im Mittelpunkt.

In Workshops und Performances haben Teilnehmende die Gelegenheit, verschiedene Tanz- und Bewegungsstile kennenzulernen und auszuprobieren. Ob auf der Bühne oder unter freiem Himmel – auf die Besucher:innen warten spannende Projektpräsentationen und interaktive Performances, bei denen sie direkt ein Teil des Geschehens werden. Ziel ist es gemeinsam in Bewegung zu kommen, zu diskutieren, einen Raum für kreativen Austausch zu schaffen, zusammen zu tanzen, zu gärtnern und natürlich zu feiern!

Kleines Haus

Mit: Tanztheater & TanzKlub des Staatstheaters Braunschweig, Wired Studio, Studierenden der HBK Braunschweig & Universität Hildesheim, Spielraum TPZ Braunschweig und weiteren Akteur:innen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel

Wired Studio, BOXED, Foto: Karsten Piper

Donnerstag 26.06.

18:00 Uhr

Physical Introduction zu »tanzwärts! Zusammen.Fluss«

Treffpunkt: vor dem Kleinen Haus

19:00 Uhr tanzwärts! Zusammen.Fluss Ort: Bühne Kleines Haus

20:15 Uhr

Fishbowl Discussion: Community & Dance – Bewegung in der Vermittlungsarbeit Ort: Aquarium

21:00 Uhr Eröffnungsparty Ort: Aquarium

Festival-Pass

30 / 15 €

Tages-Pass Fr bzw. Sa 15 / 7,50 €

Freitag 27.06.

15:30–16:15 Uhr

Workshop »Golden Age – Tanz für Junggebliebene«

Ort: Kleiner Tanzsaal, Großes Haus, Treffpunkt: Bühneneingang Großes Haus

17:00 Uhr

Echoraum zu »tanzwärts! Zusammen.Fluss« Treffpunkt: vor dem Kleinen Haus

18:30 Uhr

Impulsvortrag »Tanzen als Resonanzraum« Ort: Aquarium

20:00 Uhr

Triple Bill: Performances von und mit Studierenden der Universität Hildesheim Ort: Bühne Kleines Haus

21:30 Uhr

»Flüsterraum«, Nachgespräch der besonderen Art

Ort: Aquarium

TANZKLUB 16.05.25 URAUFFÜHRUNG AQUARIUM

Wild Wuchs

Im TanzKlub unter der Leitung von Tänzerin und Dramaturgin Miriam Beike gehen die Jugendlichen der Widerstandskraft und dem Potential von Unkraut nach. Gemeinsam erarbeiten sie Szenen und Bewegungssequenzen über (un)gewolltes Unkraut, wilden Wuchs und den Mut, dort zu sprießen, wo die Sonne scheint.

Was haben Unkraut und Mut gemeinsam, fragst du? Eine ganze Menge! Unkraut wächst dort, wo es nicht erwartet oder gewollt ist. Es bricht durch Asphalt, trotzt allen Bedingungen und behauptet sich gegen seine regulierte, kultivierte Umgebung. Genauso verhält es sich mit dem Mut: Wer mutig ist, widersetzt sich oft gesellschaftlichen Erwartungen, wagt es, anders zu sein, und geht eigene Wege. Unkraut lässt sich kaum kontrollieren – es wächst wild, ungezähmt und unaufhaltsam. Mut funktioniert ähnlich: Sobald man sich traut, wächst die eigene Stärke. Mutige Menschen stecken andere an und verbreiten neue Ideen. So wie Unkraut gelten mutige Menschen oft als störend und unbequem, weil sie Missstände aufzeigen, Neues fordern oder gegen Ungerechtigkeit kämpfen. Unkraut ist extrem anpassungsfähig – es überlebt in jeder Umgebung und findet immer einen Weg zu existieren. Mut ist genauso: Er entsteht oft unter schwierigen Bedingungen und zeigt sich gerade dann, wenn die Umstände widrig sind.

Leitung und Choreografie: Miriam Beike

Ausstatung: Sophie Pichtovnikov

Dramaturgie: Ira Goldbecher

Mit Katja Hohe, Erik Pennigsack, Minke Töpperwien, Marieke Riese, Paulina Becker, Meggie Linke

Uraufführung im Aquarium am 16. Mai 2025, weitere Vorstellungen am 18. Mai, 22. Juni sowie 28. Juni im Rahmen des tanzstark!-Festivals

Samstag 28.06.

12:00 Uhr

Bewegte Einführung zu »Wild Wuchs« –Gärtnern und Tanz

Ort: Werkstattgelände, Treffpunkt Bühneneingang Großes Haus

13:00 Uhr

»Wild Wuchs« – Eine Stückentwicklung des TanzKlubs

Ort: Aquarium

14:00 & 16:00 Uhr

BOXED, Gastspiel Wired Studio, interaktive Performance

Ort: Herzogin-Anna-Amalia-Platz

14:30–15:15 Uhr

Workshop »Bollywood«

Ort: Tanzsaal im Park, Werkstattgelände

14:30–15:15 Uhr

Workshop »DU & ICH«, (für 1 Kind ab 7 & 1 Erwachsenen)

Ort: Kleiner Tanzsaal, Großes Haus, Treffpunkt: Bühneneingang Großes Haus

16:00 Uhr

Impulsvortrag »Touching you: Performative Pleasure Activism.«

Ort: Aquarium

17:30–18:00

Workshop »Zusammen.Schluss –Tanz Happening«

Ort: Tanzsaal im Park, Werkstattgelände

18:00 Uhr

Impulsvortrag: Wozu das ganze (Tanz-) Theater?! & 18:30 Uhr

Podiumsdiskussion

Ort: Bühne Kleines Haus

19:30 Uhr

»Zusammen.Schluss - Tanz Happening«

Ort: Herzogin-Anna-Amalia-Platz vor dem Kleinen Haus

ab 20:00 Uhr

Abschlussparty

Ort: Foyer Kleines Haus

Kleines Haus Aquarium

tanzwärts!

TANZTHEATER

21.06.25 URAUFFÜHRUNG KLEINES HAUS

tanzwärts! Zusammen.Fluss

Das Community-Projekt »tanzwärts! Zusammen.Fluss« lädt 55 Teilnehmende dazu ein, über die eigenen Erfahrungen hinauszugehen, sich auf ungewohnte Weise mit anderen zu verbinden und sich selbst als Teil einer größeren Gemeinschaft zu begreifen. »Ohne Räume der Begegnung gibt es keine Gemeinschaft« (aus »Die Zeit ist reif«).

»tanzwärts!« schafft seit 2015 einen kreativen Raum in unserer Stadt. Einen Ort, der Austausch ermöglicht und damit vielfältige Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen aller Altersstufen entstehen lässt: Menschen, die in einem anderen Kontext, in ihrem alltäglichen Leben, vermutlich nie aufeinandergetroffen wären. Inspiriert von der Frage, wie Gemeinschaften entstehen und wie wir miteinander leben wollen, werden im 18. Projekt der »tanzwärts!«-Reihe neue Formen des Miteinanders erprobt. Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen findet nicht nur auf intellektueller, sondern auch auf körperlicher und emotionaler Ebene statt. Dabei wird der Blick auf Gemeinschaft nicht nur von außen, sondern auch von innen betrachtet. Perspektiven werden verschoben, und die Teilnehmenden erfahren, wie der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen den Blick auf sich selbst und die Gesellschaft verändern können.

Choreografie: Gregor Zöllig & Tanzensemble

Projektleitung: Brigitte Uray

Bühne & Kostüme: Imme Kachel

Dramaturgie: Ira Goldbecher

Mit Teilnehmenden aus Braunschweig und Umgebung, darunter eine Schulklasse der Grund Klint

Premiere im Kleinen Haus am 21. Juni 2025, weitere Vorstellungen am 22. & 26. Juni 2025 im Rahmen des tanzstark!-Festivals

tanzwärts! wird gefördert von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz

ich&ich&ich, Foto: Bettina Stöß

Braunschweig lag am Meer

Dagmar Schlingmann, Foto: Claudia Taylor

Ein Blick zurück –und nach vorn

Dagmar Schlingmann beendet ihre Arbeit als Generalintendantin zum Ende dieser Spielzeit.

Johannes Kienast. »Kirschgarten«, Foto: Bettina Stöß

Fast 25 Jahre Theaterleitung – das ist Dagmar Schlingmanns Bilanz, wenn sie jetzt als Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig ausscheidet. »Beglückend« empfand sie diese Tätigkeit, aber auch als Dauerstress mit manch schlafloser Nacht. Nach Stationen als Intendantin am Stadttheater Konstanz zwischen 2001 und 2006 und anschließend als Generalintendantin des Saarländischen Staatstheaters in Saarbrücken kam sie zur Spielzeit 17/18 nach Braunschweig: an ein »herausforderndes Haus«, wie sie sagt. Sie kannte es bereits von freien Regiearbeiten – zwei Mal hatte sie für das Junge Theater, einmal fürs Schauspiel inszeniert. Das historische Große und das direkt gegenüber gelegene moderne Kleine Haus, bei dessen Eröffnung sie 1996 war, fand sie als Spielstätten beeindruckend. Das hiesige Publikum sei konzentriert und begeisterungsfähig, und halte »seinem« Theater sehr die Treue. Und wenn das »Weiße Rössl« in der Regie von Immo Karaman als Silvestervorstellung nicht alle begeisterte? Sie kontert: eine der besten Produktionen jemals am Haus.

Theaterarbeit – das ist für Schlingmann ein starkes Bekenntnis zur Zeitgenossenschaft, das Theater als ein künstlerischer Betrieb, der gesellschaftliche Transformationen zu reflektieren habe. Als Regisseurin im Schauspiel sieht sie ihre Stärke allerdings in der Inszenierung von Klassikern. Diese alten Texte und ihre Sprache ließen aus der Distanz von heute ganz neuartige Blicke zu, so Schlingmann. Schillers »Maria Stuart« und in der laufenden Spielzeit Shakespeares »Sturm« stehen exemplarisch für ihre inszenatorische Sichtweise. 2019 erhielt das Staatstheater Braunschweig den Martin-LinzerPreis des Fachmagazins »Theater der Zeit«. Der Juror hatte dafür unter anderem Shaws »Haus der gebrochenen Herzen« und Brechts »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui« gesichtet und die Regie-Handschrift Schlingmanns im Umgang mit klassischen Texten der Moderne gewürdigt: »Einerseits eine Form präzis gehandhabter analytischer Skelettierung tradierter Aufführungsmuster, andererseits das Schaffen von immer vorläufigen Freiräumen für Eigenes, das im Spiel erst entsteht«.

Ihr zweiter Schwerpunkt als Regisseurin ist das moderne Musiktheater, hier schätzt Schlingmann »surreale Elemente«. »Turn of the Screw« von Benjamin Britten wurde in der Spielzeit 18/19 zu einem Psychothriller mit vielen Deutungsmöglichkeiten, »Koma« von Georg Friedrich Haas, um ein medizinisch schwer fassbares Phänomen, 2023 ein immersives Erlebnis für 180 Zuschauer:innen im verdunkelten Bühnenraum. In der Spielzeit 08/09 war bereits das Saarländische Staatstheater unter Schlingmanns Intendanz für das »Beste Opernprogramm« durch den Verband der Deutschen Theaterverlage ausgezeichnet worden.

Den fünf Sparten des Staatstheaters Braunschweig –Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Orchester und JUNGES! – ließ sie große Freiheit. Und regte so vielleicht die Lust an, in spartenübergreifenden Projekten zusammenzukommen. In dieser Fülle und Intensität sei solch gemeinsames künstlerisches Arbeiten einmalig an einer deutschen Bühne, so Schlingmann. Der »Ring« mit der finalen Kollektivleistung in der »Götterdämmerung« im Sommer 2023, »Körperfestung / Herzog Blaubarts Burg« oder »Als wir träumten« und »Machtspiele« wurden zu Markenzeichen des Hauses unter ihrer Ägide. Die kommende Spielzeit wird nun von den Spartenleitungen künstlerisch eigenverantwortlich geführt.

Eine Intendanz ist aber auch Management, Repräsentation des Hauses, Kommunikation nach innen und außen sowie Krisenbewältigung, wenn nötig. Während der CoronaJahre war sie täglich im Hause, nicht nur um Kurzarbeit oder Hygiene- und Distanzregeln umzusetzen, sondern vor allem um die Lücke zu suchen, was künstlerisch möglich und politisch erlaubt war. Heraus kamen Projekte wie die mobile Reihe »Wir kommen zu Ihnen«, das performative Schaufenster »Die helle Zukunft«, das Tanzmanifest »Die Zeit ist reif« und eine Freilichtbühne auf dem Werkstattgelände im Theaterpark. Ihre sehr gut angelaufene 3. Spielzeit 19/20 fand im Februar 2020 ein abruptes Ende, der »normale Flow« sei immer noch nicht wieder hergestellt, bedauert Schlingmann.

»Leb wohl, altes Leben! – Willkommen, neues Leben!«. Saskia Petzold als Ranewskaja, im Hintergrund Vanessa Czapla, Joshua Seelenbinder,

Auch die Nachwuchsförderung, etwa durch den seit 2019/2020 gemeinsam mit drei Universitäten und aktuell dem neuen theater Halle ausgelobten »Preis der jungen Dramatik« sieht Dagmar Schlingmann als Aufgabe eines zeitgenössischen Theaterbetriebs. Was entsteht Neues, in welcher Ästhetik? Ebenso wichtig sei es, ein junges, auch ein diverses Publikum in allen Altersstufen kulturell anzusprechen. Deshalb hat sie bei ihrem Amtsantritt 2017 das JUNGE! Staatstheater über alle Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Konzert aufgestellt, bis dahin einmalig in Deutschland. Das JUNGE! Staatstheater, ein Vorreiter spartenübergreifenden Denkens, geht in die Schulen, hat partizipative Angebote für Kinder und Jugendliche parat wie das Jugendmusical »Annie« oder verschiedene Spielklubs. Für die neugegründete, Maßstäbe setzende Reihe tanzJUNG! akquirierte sie Drittmittel und setzte sich von Anfang an für eine eigene Spielstätte ein. Die identitätsstiftende »Adresse« für das JUNGE! Staatstheater in der Husarenstraße 75 A kann voraussichtlich im Frühjahr 2026 eröffnet werden.

Und jetzt? »Die große Freiheit«, lacht Dagmar Schlingmann. Sie möchte in Zukunft etwas unbeschwerter leben, Zeit haben für Familiäres, zum Lesen, Kochen und um Freundschaften zu pflegen. Sie wird weiter als Regisseurin arbeiten, »wenn es passt« – wie in der kommenden Spielzeit, in der sie als Regisseurin im Musiktheater präsent sein wird. Und sie wird ganz entspannt ins Theater gehen.

Bettina Maria Brosowsky

Abschiedsfest

für Dagmar Schlingmann

31. Mai, Auftakt ab 18:00 Uhr, Vorplatz, Festveranstaltung um 19:30 Uhr, Großes Haus*

Braunschweig lag am Meer. Fast 25 Jahre hat sie als Intendantin die deutsche Theaterlandschaft mitgestaltet, wenn sie zum Spielzeitende ihr Amt niederlegt und »nur noch« Regisseurin sein wird. Gemeinsam mit Weggefährt:innen, Ensembles und Gästen blicken wir auf ihre Zeit an der Oker und laden unser Publikum zu einem rauschenden Abschiedsfest ein!

* Während der Festveranstaltung können Sie durch kleine Spenden für einen guten Zweck den Abend aktiv mitgestalten.

»Ich ahnte bereits damals, dass sich dieser Moment in ein Sinnbild des Glücklichseins verwandeln sollte.« Nino Burduli, Roman Konieczny, Valentin Fruntke, Ivan Marković, Lina Witte, Mariam Avaliani, Nina Wolf. »Das mangelnde Licht«, Foto: Joseph Ruben Heicks

»Ich hatte mit Dagmar noch nicht gearbeitet, als sie auf die Probe bei einem anderen Regisseur kam. Ich hockte auf einem Staubsauger, die Musik setzte ein –und nun ist es ja auf der Bühne wie im Wasser, der Grat zwischen frohem Winken und Ertrinken ist schmal, aber als Dagmar mich mit Blicken stumm anfeuerte, dachte ich nicht mehr darüber nach, ob das jetzt trägt oder nicht: ich tanzte auf meinem Staubsauger hockend Kasatschok. Theater mit Dagmar entsteht für mich aus ihrem Blick, und dann vergesse ich das unsichere Terrain, auf dem ich mich befinde –und winke froh.«

Gertrud Kohl, Ensemble-Mitglied Schauspiel

»Dagmar und mich verbindet eine 10jährige Zusammenarbeit, geprägt von Herzlichkeit und Begegnung auf Augenhöhe, beruflich wie privat. Ich schätze ihre unprätentiöse Art, kindliche Ehrlichkeit, ihren unmittelbaren Humor. Auf einer Probe gingen zwei Kollegen ihren neu gelernten Text durch. Dagmar hörte sich das mit diebischer Neugier an und sagte dann trocken:  ›Den Text habt ihr super gemacht. Wenn ihr das jetzt auch noch gut spielt, bin ich glücklich. Glaub ich aber nicht.‹ Sie wird lachen, wenn sie das liest und sich die Hand vor den Mund halten. Sie schätzt und liebt ihr Ensemble nämlich über alle Maßen. Und das spürt man auch.«

Cino Djavid, Ensemble Schauspiel Staatstheater Hannover

anderem für die Inszenierung

»Saarbrücken, 2008: Es geht um die Abstimmung eines telefonischen Live-Interviews mit dem Saarländischen Rundfunk am nächsten Morgen. Den Vorschlag der Redaktion, das Gespräch um halb 8 durchzuführen, lehnt sie ab, weil sie da schon aus dem Haus muss. Sie denkt laut nach:  ›Besser um 7? Nee, 7 ist zu spät, da steh’ ich unter der Dusche. Halb 7 ist Frühstück. Wenn die das unbedingt morgen wollen, geht das nur um Viertel vor 7‹. So wird’s gemacht, so kenne ich sie seit fast 20 Jahren: hellwach, auf den Punkt und ›Fix fix, sonst schaff’ mer nix!«

Ellen Brüwer, Referentin Generalintendantin

»Eine Anekdote aus meiner Zusammenarbeit mit Dagmar Schlingmann? Da gibt es so viele, aber Dagmar Schlingmann zu kennen ist ja viel mehr als eine Anekdote. Seit 1992 arbeite ich in ihrem Team, wenn sie Schauspiel inszeniert. Nach unzähligen Arbeiten bedeutet das nach wie vor für mich: maximale künstlerische Freiheit, maximales getragen sein von ihrer Kreativität, von ihrem Gespür für politische und gesellschaftliche Zusammenhänge und von ihrer intuitiven Kraft eine Zusammenarbeit zu ermöglichen, die in einen Safe-Space voll Vertrauen getaucht ist.

Danke Dagmar!«

Alexandra Holtsch, Musikerin und Regisseurin

Unter
des »Arturo Ui« wurden Dagmar Schlingmann und das Staatstheater mit dem Martin Linzer Theaterpreis ausgezeichnet. Im Bild Cino Djavid als Ui und Ensemble.
»Arturo Ui«, Foto: Birgit Hupfeld

»Ich erinnere mich sehr gerne an einen Sonntagnachmittag im April 2023. Im Großen Haus stand die JUNGE! Premiere des amerikanischen Musicals »Annie« auf dem Programm. Im Zuschauerraum ging es trubelig zu: Kinder und Jugendliche, Eltern und Großeltern sorgten für ein ausverkauftes Haus. Auf der Bühne standen Kinder der Städtischen Musikschule und der Kinder- und Jugendchor Belcanto. Ich befand mich mitten in einem Feuerwerk aus leidenschaftlichem Gesang und Tanz. Am Ende gab es stehende Ovationen und eine rauschende Premierenfeier. Mittendrin: Dagmar Schlingmann, der man ansah, dass es ihr Herzensprojekt war.«

Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur

»... die ihre Tage / Nicht ungenützt in müßiger Beschauung / Verbringt, die unverdrossen, unermüdet / Die schwerste aller Pflichten übt«. Georg Mitterstieler, Saskia Teager, Götz van Ooyen
»Maria Stuart«, Foto: Thomas M. Jauk
»Das Empfinden ist verändert. Das Vertraute wirkt unheimlich.«
Claudia Renner, Nora Schulte, Rainer Mesecke, Veronika Schäfer, Yannik Heckmann, Lea Mergell, Daniel Gloger, Niklas Marian Müller »Koma«, Foto: Thomas M. Jauk

»Soll ich dir das Licht anmachen? Nein, gib mir tiefere Dunkelheit. Geld verdient man nicht im Licht«.

Petzold, Götz van Ooyen, Larissa Semke und Georg Mitterstieler. »Haus der gebrochenen Herzen«, Foto: Birgit Hupfeld,

»Sie haben ein Stück wunderbarer Theatergeschichte dieses bedeutenden und ehrwürdigen Hauses geschrieben und das, obwohl Ihre Intendanz von der Pandemie überschattet war. Aber Sie haben die Herausforderung angenommen und bravourös geschultert. Gar nicht zu reden von Ihren Ideen, das Publikum nach dem Ende der Pandemie wieder zurückzugewinnen. Auch wenn der Abschied weh tut, aber etwas von Ihnen wird in dieser Stadt immer bleiben: Ihr Kinder-und Jugendtheater in der Husarenstraße. Nun hoffe ich auf ein Wiedersehen in der Burgplatzarena!«

Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig

» ›Jetzt soll er aber bald kommen‹, sagte Dagmar. Mitten in der Nacht. Auf der Autobahnraststätte Sterzing/Vipiteno. Wer denn? Ein großer, neuer VOLVO-Lastwagen. Den wünschte sie sich. Der sollte sie (und mich) mitnehmen. So einer sollte es sein. Aber bis jetzt hatte niemand angehalten. Ja, per Anhalter. Ja, es gab eine Zeit, da tat man das. Ja, auch eine künftige Generalintendantin. Aber da! Dort aus dem Lastwagenhof, da fährt etwas heraus! Es brummt auf uns zu, und Dagmar ruft: ›Da ist er ja!‹ Und er war es, der gewünschte, große VOLVO-Lastwagen. Und der hielt an. Und der Fahrer nahm uns mit.«

Klaus Meininger, Ensemblemitglied Schauspiel

Tobias Beyer, Gertrud Kohl, Saskia

»Ob in ›Aida‹, ›Die Walküren‹ oder ›Koma‹: Protagonisten müssen Abschied nehmen – von der Tochter, der Geliebten oder dem Leben. So dramatisch ist es Gott sei Dank nicht und trotzdem gibt es einen traurigen Abschiedsgruß aus dem Schloss. Deine Liebe für das Theater ist ansteckend, Deine Arbeit bewundernswert: Dieses große Haus, Deine Inszenierungen, immer alles im Blick und alle Fäden in der Hand. Die Nerven manchmal blank, aber nie verloren. Dein wunderbarer Humor. Die Zusammenarbeit mit Dir: schnell, effizient und immer konstruktiv. Ich werde Dich sehr vermissen: Als Regisseurin selten gespielter Opern, als bemerkenswerte Intendantin und Kulturkollegin. Alles Liebe. Deine Anja.«

Prof. Dr. Anja Hesse, Kulturdezernentin der Stadt Braunschweig

»Wenn Dagmar im Musiktheater Regie führt, fällt mindestens einmal der Satz: ›Ich komme ja nicht vom Musiktheater‹. In unserer ersten Zusammenarbeit fand ich das merkwürdig – sie hatte doch bereits zahlreiche Opern inszeniert und noch mehr als Intendantin verantwortet. Eine Frage des Selbstbewusstseins? Koketterie? Im Laufe der Jahre habe ich die grundsätzlichen Qualitäten von Dagmar als Regisseurin, Intendantin und Freundin besser kennengelernt: Wie sie den Menschen mit Offenheit, auf Augenhöhe, mit Respekt und Wertschätzung begegnet und lieber gemeinsam mit anderen auf der Suche ist, als alleine Antworten zu geben. Für mich drückt dieser Satz genau das aus –aber ich komme ja nicht von der Regie.«

Sarah Grahneis, Operndirektorin

»Ich bin das verborgene Leben, das sich regt, wenn das Licht verlöscht …«. Inga-Britt Andersson, Carolin Löffler, Milda Tubelytė, Matthias Stier, Jelena Banković, Ekaterina Kudryavtseva
»The Turn of the Screw«, Foto: Thomas M. Jauk

»Großzügige, tolerante Frau. Keine Vorurteile. Da gibts nichts.«

»2017 war ich als erste Frau in der Vereinsgeschichte zur 1. Vorsitzenden der StaatstheaterFreunde e. V. gewählt worden und gespannt auf das persönliche Treffen mit der ersten Generalintendantin des Staatstheaters. Ich begegnete einer warmherzigen und gesprächsoffenen Frau in leitender Funktion. Was für ein Vorbild für uns Frauen! Wie zugewandt sie den Menschen und ihren Fragen war und ist, wurde beim ersten Theaterkreis mit ihr im überfüllten Saal des Hotels Deutsches Haus deutlich. Danke, Dagmar, für die Zeit mit dir!«

Beate Kirchner,

1. Vorsitzende der StaatstheaterFreunde e. V. 2017 bis 2023

»Dagmar Schlingmann… die erste Frau, die ich in meinem Berufsleben als Chefin erleben darf, wie wohltuend. Es ist wunderbar, nicht nur gemeinsam Probleme zu lösen oder von der Besonderheit von Musik zu schwärmen, sondern auch einfach mal von Frau zu Frau zu plaudern… ja, am liebsten über Schuhe. Danke Dagmar, für deine liebevolle Menschlichkeit und die Vorbildfunktion, die du für viele Frauen hast.«

Verena Rast, Orchesterdirektorin

»Wenn ich an Dagmar Schlingmann denke, kommt mir sowohl ihr humorvolles Wesen als auch eine tief verankerte Ernsthaftigkeit, mit der sie ihr Theater lenkt, in den Sinn. Noch vor Beginn ihrer Braunschweiger Intendanz – als klar war, dass wir zusammenarbeiten werden – hatte sie mich eingeladen, am Deutschen Theater in Göttingen in ihrer Regie von »Romeo und Julia« einige kleine Szenen choreografisch zu gestalten. Dies markierte den Beginn einer wunderbaren, gemeinsamen Reise durch acht Spielzeiten mit einem Austausch auf Augenhöhe, der Forderung nach Weiterentwicklung und dem Wunsch, dem Braunschweiger Publikum zeitgenössischen Tanz näher zu bringen.«

Gregor Zöllig, Choreograf und Leiter des Tanztheaters

»Im Sommer 1998 trat ich meine erste Stelle als Dramaturgin am Landestheater Linz an. Jung, idealistisch, unerfahren wie ich war, freute ich mich auf die erste Zusammenarbeit mit der Schauspieldirektorin Dagmar Schlingmann bei Shakespeares »Sturm«. Die Zusammenarbeit war von Anfang an lustvoll, herausfordernd und intensiv. Die Inszenierung hatte einen starken musikalischen Grundton, angetrieben von Alex Holtsch, die die Aufführung live an den Turntables begleitete. Die Premiere – ohne dass irgendeiner von uns das hatte kommen sehen – wurde zum legendären Linzer Skandal. In der Folge sprachen Dagmar Schlingmann und ich nach jeder Vorstellung mit dem Publikum und erlebten, wie sich die Haltung des Publikums veränderte, andere Menschen ins Theater kamen und Theater tatsächlich zum Stadtgespräch wurde. So aufregend das war, es brachte schon damals die für mich größte Tugend an Dagmar Schlingmann zum Vorschein: Wenn es wirklich brennt, ist auf sie Verlass.«

Ursula Thinnes, Schauspieldirektorin

»Zu End ewiges Wissen! Der Welt melden Weise nichts mehr«.

Tilmann Unger, Victoria Leshkevich »Götterdämmerung«, Foto: Björn Hickmann

Tobias Beyer, Ana Yoffe, Roman Konieczny, Lea Sophie Salfeld, Gertrud Kohl, Cino Djavid, Gina Henkel, Saskia Taeger. »Der ideale Mann«, Foto: Joseph Ruben Heicks.

BREMERHAVEN

WILHELMSHAVEN

LÜNEBURG

OSNABRÜCK

OLDENBURG

BREMEN

CELLE

NAH

HANNOVER

BRAUNSCHWEIG

HILDESHEIM

GÖTTINGEN

MAI / JUNI / JULI

Do 01 11:00 J! M Der Zauberer von Oz GH

18:00 SJ! Antigone KH

19:00 S Rex Osterwald AQ

19:30 S Mephisto GH

Fr 02

19:30 S State of the Union GH

19:30 T Yesterday, E*2 KH

20:00 S Rex Osterwald, E*2, N* AQ

Sa 03 15:00 E Öffentliche Führung GH

16:30 & 18:30 J! Rebellion. Reformation. Revolution. BA

19:30 M Die Vögel, E*1 GH

20:00 S Dorian G. AQ

So 04 11:00 J!K P Karneval der Tiere GH

11:15 S Einführungsmatinee zu »Sturm« KH

18:00 J! M Der Zauberer von Oz GH

18:00 SJ! Antigone KH

Mo 05 09:30 & 11:00 J!K Karneval der Tiere GH

Di 06 18:00 J! Spielplankonferenz für Lehrkräfte, A*1 HB

20:00 E Liederabend über das Schweigen und  Nicht-Schweigen AQ

Mi 07 13:00 E Spezialführung Kostüm GH

19:00 E Kombinat der Vulven AQ

Do 08 19:00 E Agora und Demokratie X: Krieg und   Frieden Dom

Fr 09

19:30 M Die Vögel, E*1 GH

19:30 SJ! Antigone, N* KH

20:00 S Rex Osterwald, N* AQ

Sa 10 19:30 S Mephisto GH

19:30 T Yesterday, E*2 KH

20:00 S Rex Osterwald, E*2 AQ

So 11 11:00 O 9. Sinfoniekonzert, E*1 GH

11:15 M Einführungsmatinee zu »Don Giovanni« KH

18:00 SJ! Antigone KH

18:30 J! M Der Zauberer von Oz GH

Mo 12 10:00 J! M Der Zauberer von Oz GH

20:00 O 9. Sinfoniekonzert, E*1 GH

Di 13 19:00 E Theaterkreis HB

19:00 J! JUNGES! späti: Zeugnisse für die  Zukunft KB

M Musiktheater S Schauspiel T Tanztheater J! JUNGES! O Staatsorchester K Konzert E Extra

Mi 14 17:45 J! Achtung Durchlauf! zu »Sturm«, A*1 KH

Fr 16 18:00 J! T UA Wild Wuchs AQ

19:30 S Mephisto GH

19:30 T Yesterday, E*2 KH

Sa 17 19:30 M Die Vögel, E*1 GH

19:30 S P Sturm KH

So 18 11:00 O Kammerkonzert LSS

15:00 J! T Wild Wuchs AQ

17:00 J! M Der Zauberer von Oz, E*3, AD* GH

19:30 SJ! Antigone KH

Mo 19 10:00 J! M Der Zauberer von Oz GH

Di 20 18:00 J! S Die Super-Wahl – Wie entscheidest du? KH

Mi 21 10:00 & 18:00 J! S Die Super-Wahl – Wie entscheidest du? KH 10:00 J! S Der Bär, der nicht da war Faden

17:45 J! M Achtung Durchlauf! zu »Don Giovanni«, A*1 LSS

20:00 S  DER ANTHROPOLIS-MARATHON  Prolog/ Dionysos –Szenische Lesung AQ

Do 22 09:00 & 11:00 J! S Die Super-Wahl – Wie entscheidest du? KH

10:00 J! S Der Bär, der nicht da war Faden

18:00 S  DER ANTHROPOLIS-MARATHON  Laios AQ

20:30 S  DER ANTHROPOLIS-MARATHON  Ödipus/ Haus der Dunkelheit –   Szenische Lesung  AQ Fr 23 10:00 J!S Der Bär, der nicht da war Faden

18:00 S  DER ANTHROPOLIS-MARATHON  Iokaste –   Szenische Lesung  AQ

19:30 SJ! Antigone KH 20:00 E Meisterkonzert GH

Sa 24 11:00 J!S Der Bär, der nicht da war Faden

19:30 M P Don Givoanni, E*1 GH

19:30 S Sturm KH 20:00 S Who Wants to Live Forever AQ

So 25 11:00 J!S Der Bär, der nicht da war Faden

19:30 S Mephisto, E*2

AQ Aquarium

BA Ballhof Eins, 30159 Hannover

Faden Theater Fadenschein

GH Großes Haus

HB Hausbar, Großes Haus

KB Kulturkantine Brunsviga

KH Kleines Haus

LSS Louis-Spohr-Saal

SC Schlosstheater Celle

A*1 Anmeldung: junges@ staatstheater-braunschweig.de

A*2 Anmeldung: brigitteuray@ staatstheater-braunschweig.de

AD* mit Audiodeskription, Einführung 60 min vor Beginn

19:30 S  DER ANTHROPOLIS-MARATHON  Antigone kh

Mo 26 20:00 O Klimakonzert: Recycling Concerto  GH

Di 27 10:00 J! K JUNGES! Klimakonzert GH

19:00 E Spielzeit-Soirée GH

19:30 S Sturm KH

Mi 28 10:00 J! M Der Zauberer von Oz GH

19:30 M Don Givoanni, E*1 GH

19:30 SJ! Antigone KH

Do 29 18:00 M Die Vögel, E*1 GH

18:00 S Sturm KH

Fr 30 19:30 S Mephisto, E*2 GH

19:30 T Yesterday, E*2, N* KH

Sa 31 19:30 E Braunschweig lag am Meer – Abschiedsfest GH

So 01 11:00 J! K Zauberflöten und Glockenspiel KH

14:30 M Don Givoanni, E*1 GH

Mi 04 09.30 & 11:00 J!M Klein Kurt und die Schildkröte Erna KH

19:30 S Sturm KH

Do 05 18:00 J! S P #dieWELLE AQ

19:30 T Yesterday, E*2 KH

Fr 06 15:30 & 18:00 J! S #dieWELLE AQ

19:30 M Don Givoanni, E*1 GH

19:30 S Sturm KH

Sa 07 15:00 E Öffentliche Führung GH

18:00 E Direktmusik »Thomas Mann« AQ

19:30 S State of the Union GH

20:00 S Nosferatu KH

So 08 11:00 O 10. Sinfoniekonzert, E*1 GH

18:00 M Don Givoanni, E*1 , AD* GH

18:00 S Nosferatu KH

20:00 E Musik bei Freunden KH

Mo 09 20:00 O 10. Sinfoniekonzert, E*1 GH

E*1 Einführung 45 min vor Beginn

E*2 Einführung 30 min vor Beginn

E*3 Einführung 60 min vor Beginn N* Nachgespräch

P Premiere UA Uraufführung WA Wiederaufnahme

ZLM Zum letzten Mal

ZLMidS Zum letzte Mal in dieser Spielzeit ZLM ZLM JULI

19:30 S Nosferatu KH

Di 10 19:00 E Theaterkreis HB

19:30 S Nosferatu KH

Do 12 09:30 & 11:00 J!M Klein Kurt und die Schildkröte Erna KH

19:30 SJ! Antigone KH

Sa 14 18:00 Kulturnacht GH & KH

Fr 13 19:30 S Sturm KH

20:00 E »Mother’s Earth« Liederabend AQ

So 15 16:00 S Sturm KH 18:00 M Die Vögel, E*1 GH

Di 17 11:00 & 18:00 J! S #dieWELLE AQ

Mi 18 11:00 & 18:00 J! S #dieWELLE AQ

Do 19 11:00 & 18:00 J! S #dieWELLE AQ

19:30 E P Geile Zeit GH

Fr 20 11:00 J! S #dieWELLE AQ 19:30 E Geile Zeit GH 20:00 S Aus der Fremde AQ

Sa 21 19:30 E Geile Zeit GH 18:30 S Aus der Fremde SC

19:00 T UA tanzwärts! Zusammen.Fluss KH

So 22 14:30 & 19:00 E Geile Zeit GH 16:00 J!T Wild Wuchs AQ 18:00 T tanzwärts! Zusammen.Fluss KH

Mi 25 19:30 E Geile Zeit GH 20:00 S Materialprüfung AQ

Do bis So 26 28 18:00–21:00 T tanzstark! –Das Festival KH & AQ

Do 26 19:30 E Geile Zeit GH

Fr 27 19:30 E Geile Zeit GH

Sa 28 15:00 & 19:30 E Geile Zeit GH So 29 14:30 & 19:00 E Geile Zeit GH 18:00 S Sturm KH

Mo 30 10:00 & 12:00 J! S #dieWELLE AQ 19:30 E Geile Zeit GH

Mi 02 19:30 E Geile Zeit GH 19:30 S Sturm KH

idS

Do 03 19:30 E Geile Zeit GH

Fr 04 19:30 E Geile Zeit GH Sa So 05 06 14:30 & 19:00 E Geile Zeit

#dieWELLE

Braunsc hw e ig

Staatstheater

#dieWELLE

Ein JugendKlub will #dieWELLE nach dem Roman »The Wave« von Morton Rhue aufführen. »Ist es dafür nicht sowieso schon zu spät?«, fragt eine Spielerin. »In einer Zeit, in der rechte Parteien Zuspruch bekommen, die unsere demokratischen Spielregeln offen infrage stellen?« Nein. Genau jetzt. Ein Experiment. Mit dem JugendKlub des Staatstheaters.

Vermeintlich als Spiel entsteht durch Disziplin und Gemeinschaft ein WirGefühl. Die Welle reißt alle mit. Alles ist gut. Solange du dazu gehörst. Die anderen werden ausgegrenzt, bedroht und angegriffen. Die faszinierte Gruppe merkt nicht, wie aus dem Spiel ein totalitäres System wird und sie nur noch Instrument der Bewegung ist. Der Versuch läuft aus dem Ruder. Wann ist es zu spät, die Gefahr zu sehen? Wann ist es zu spät, umzukehren?

Das Experiment gab es tatsächlich: Ron Jones führte das Experiment im Jahr 1967 mit seinen Schüler:innen im Kalifornischen Palo Alto durch. Das The-Third-Wave-Experiment wurde so Vorlage für den Roman von Rhue und mehrere Verfilmungen des Stoffes. Der JugendKlub des Staatstheaters Braunschweig befragt den weltberühmten Roman, spielt die neue Fassung von Jochen Strauch aus dem Jahr 2020 und entwickelt daraus eigene Standpunkte und Positionen, die den Stoff in die heutige Zeit und nach Braunschweig holen. »Vielleicht sollte er eine Stunde oder zwei auf ein Experiment verwenden und den Schülern ein Gefühl dafür geben, was es bedeutet haben mochte, in Nazi-Deutschland zu leben? Wenn es ihm gelang, eine treffende Situation zu erfinden, konnte er damit die Schüler wirklich weit stärker beeindrucken als mit allem, was Bücher erklären konnten.« (Morton Rhue)

»Der Engel der Geschichte«

Kooperation im Rahmen der Reihe »Agora und Demokratie«

Donnerstag, 08. Mai 2025 um 19:00 Uhr im Braunschweiger Dom

Welche Bedeutung hat der Jahrestag »80 Jahre Kriegsende« für uns, hier, heute? Und kann uns Walter Benjamins »Engel der Geschichte« helfen, diesen hochkomplexen Tag zu deuten?

Politische Abendandacht mit Christoph Diem und Jörg Wockenfuß (Staatstheater Braunschweig), Oberkirchenrätin Sabine Dreßler, Dompredigerin Cornelia Götz und Domorganist Witold Dulski.

Laios, Foto: Joseph Ruben Heicks ↦

Leitung & Regie: Merlin Mölders

Dramaturgie: Judith Sünderhauf

Regieassistenz: Paulina Becker

Mit: Paulina Becker, Nele Wilhelm, Amélie Bode, Rana Bolahatoglu, Julienne Haase, Melissa Kreihe, Sal Gutacker, Corey Lemburg, Valeria Luft, Jaycy Meyer, Nicolas Minke, Cindy Kosch, Mariia Poluden, Helen Prescher, Carolina Simon, Johanna Rand, Marika Rand, Emilie Überschär, Malcom Ogbaegbe, Josephine Stotko, Nele Klages, Martha Weyde, Jule Zukowski

Premiere im Aquarium im Kleinen Haus am 05. Juni 2025, weitere Vorstellungen am 06., 17., 18., 19., 20. und 30. Juni

Aquarium im Mai / Juni

Ich habe mich schon mal beim Anblick eines wilden Abendrots gefragt, wie viele Leuchtstoffröhren hier wohl hinter der Projektionsfolie glimmen. Theater ist nicht seltsam, aber es macht seltsam. Das Gute ist, dass es ungefährlich ist angelegentlich Zeichen und Bezeichnetes zu verwechseln. Kunst und Leben. Das dient dem Unernst und der Perspektivenübernahme. Womit wir beim Kern sind. Mitte Mai zeigen wir den »Anthropolis«-Marathon: Fünf Theaterstücke über Theben von der Stadtgründung bis zum Beginn der Tyrannei. Ein Ritt durch schuldlose Schuld, Männer, die Göttern trotzen, Frauen, die Göttern entsprechen, obwohl die schon keine Rolle mehr spielen, Sehern, die sich auch mal vertun, einen unverhinderbaren Krieg. Und mittendrin eine grässliche Familie, die uns in eine Moderne des Geldes und der Waffen schubst. Das schult die Perspektivenübernahme. »Rex Osterwald« tut das auch. Ein Blick ins Denken und Lachen derer, die sich als Verstärker von Volkes Stimme verstehen.

»#dieWELLE« und auch »Wild Wuchs« sind Projekte, die Junge Menschen auf die andere Seite bitten: auf die der Darstellenden; von den Sitzen auf die Bretter. Dieser Perspektivwechsel ist unbezahlbar weil doppelt. Diese sehen sich als Angesehenwerdende – und wir sehen die Erzählungen durch ihre Augen. Diese Projekte bergen die Gefahr, Leben und Kunst für eine überschaubare Zeit zu verwechseln, wie ich seinerzeit den Sonnenuntergang mit Bühnenzauber. Christoph Diem

JUNG & aktiv

JugendKlub Schauspiel

#dieWELLE

05. (Premiere), 06., 17., 18., 19., 20. & 30.06.

JugendKlub Tanz Wildwuchs 16.05. (Premiere), 18.05., 22. & 28.06.

Musik

Liederabend über das Schweigen 06.05.

Direktmusik: Thomas Mann 07.06.

Musik bei Freunden: Betina Quest 08.06.

Mother’s Earth. Liederabend. 13.06. (Premiere)

Schauspiel

Rex Osterwald 01., 02., 09. & 10.05.

Dorian G. 03.05. (zum letzten Mal)

Der Anthropolis Marathon Dionysos 21.05., Laios 22.05., Ödipus 22.05., Iokaste 23.05.

Who Wants to Live Forever 24.05.

Aus der Fremde 20.06. (zum letzten Mal in Braunschweig)

Aus der Fremde 21.06. Schlosstheater Celle

Materialprüfung 25.06.

Politik

Kombinat der Vulven 07.05.

Auswärts: Agora und Demokratie im Dom: 80 Jahre Kriegsende 08.05.

Rex Osterwald, Foto: Joseph Ruben Heicks

Geile Zeit

Die 00er-Jahre-Show »Geile Zeit« ist das neueste Jazzkantinen-Kooperationsprojekt mit dem Staatstheater Braunschweig. Es ist nach den großen Vorläufer-Erfolgen »Da Da Da« über die 80er Jahre und »Hyper! Hyper!« über die 90er Jahre der Abschluss der Trilogie, die mit Intendantin Dagmar Schlingmann vom Kleinen ins Große Haus übersiedelte. Acht Fragen an Christian Eitner zu »Geile Zeit« am Staatstheater Braunschweig.

Was persönlich reizt Euch an der Musik der Nullerjahre?

Viel gute Rockmusik. The Killers. Foo Fighters. Blink 182. Green Day. Dann gibt es schon einen Schub vieler toller female Acts in Deutschland (Wir sind Helden, Silbermond, Juli) wie auch in den USA (Beyonce, Shakira, Lady Gaga, Katie Perry, Pink). Ganz konkret stehen für mich persönlich Songs wie »Alles neu« (Peter Fox) und »Viva la vida« (Coldplay) exemplarisch für die Nuller Jahre. Mega US-HipHop wie Eminem und 50 Cent. Dann schließt man mit manchem seinen Frieden wie Tokio Hotel, mit anderen eher nicht, wie der verwirrte Wendler.

Kann man die Nullerjahre auch kritisch betrachten oder war es nur eine »Geile Zeit«?

Man MUSS sie auch kritisch sehen. Der Neo-Liberalismus schlägt voll zu, in Braunschweig wird das Tafelsilber verkauft, auch der Bau der Schlossarkaden hat sehr polarisiert. Der schlimme Terroranschlag vom 11. September 2001 hat die Welt verändert. Und es war das Jahrzehnt, in dem sich durch das Internet und die ersten Reality-TV Formate wie Big Brother der Hate-Speech etabliert hat.

Wie in den Nullerjahren verändern sich auch heute die Verhältnisse von Sicherheit und Freiheit. Nutzt Ihr den Rückblick auf die Nullerjahre vor allem als eine Möglichkeit von Eskapismus?

Einerseits ja, vor allem die frühen 00er trugen ja wie die 90er noch eine gute Portion Hedonismus mit sich, ich erinnere mich auch trotz der Krisen an freiheitliche, sorglose Jahre, vielleicht auch weil ich 2000 Papa wurde. Aber wir kommen dann eben in unserem Navigationssystem durch die 00er nicht um die unangenehmen Themen drumherum. Wie gut aber, dass wir die Musik hatten.

Inwieweit nimmt die Stadt Braunschweig Einfluss auf die Inszenierung und auf Euch als Musiker?

Wie schon bei unseren Shows über die 80er (»DaDaDa«) und 90er (»Hyper Hyper«) war die eigene Zeit in Braunschweig eine Inspiration. Ich bin im Schlosspark sozialisiert, der war dann weg. Im FBZ hatte ich mein erstes eigenes Konzert, das war dann weg. Jeder weiß, wo er/sie am 11. September 2001 war, ich im Tonstudio Nußbergstraße.

Was macht es mit Euch, sich knapp 20 Jahre später mit der Musik auseinanderzusetzen?

Ich dachte, die 00er wären für mich nicht so emotional wie die 80er oder 90er, da habe ich so Trigger-Songs, wo ich sofort feuchte Augen kriege. Aber dann sehe ich das Video zu »Mensch« von Grönemeyer (2002) und es haut mich um. Ich finde, das kann nur Musik. Darum gehen die Leute immer noch in Konzerte. Und darum kommen sie zu uns.

Ihr schreibt selber, dass die Musik der Nullerjahre auch schnell in schlechtem Geschmack enden kann. Bleibt es guilty pleasure oder hat diese Musik trotzdem einen hohen Stellenwert?

Na ja, was ist schon schlechte Musik und noch mehr schlechter Geschmack. Ja, wir haben auch ein Bad-Taste-Medley in der Show. Aber heute verstehe ich auch Fans von DJ Ötzi besser. Der hat doch auch keinem wirklich weh getan. Also bleiben wir tolerant: Der Würgereflex der Einen ist stets der Ohrenschmeichler des Anderen. Letztlich hat jede Dekade ihre fragwürdigen Hits.

Peter Schanz und Christian Eitner haben eine »Geile Zeit« im Louis-Spohr-Saal des Staatstheaters, Foto: Rüdiger Knuth

Vor über 10 Jahren lief die Premiere von »DaDaDa«. Was habt Ihr aus den vergangenen Jahren mitgenommen? Wie hat sich der Arbeitsprozess entwickelt?

Die Shows leben ganz klar von einer exzellenten Band und wunderbaren Sängern- und Sängerinnen, die fast alle eher aus dem Rock/Pop kommen. So ist das eigentlich schon eine Art Konzert. Die andere Ebene machen dann ironische Videos, Tanz und Schauspielparts aus. Ein Schwerpunkt war und ist sicher das umfangreiche Kostümbild mit über 100 Outfits. Das kann man nur mit einem Top-Team in Maske und Kostümabteilung eines Staatstheaters stemmen. Gleiches gilt für alle anderen Gewerke wie Bühne, Requisite, Ton, Licht usw. Es ist rührend, wie groß die Vorfreude der lieben Kollegen und Kolleginnen im Großes Haus des Staatstheaters ist.

Nach den Nullerjahren sind wir fast wieder in der Gegenwart. Was kommt als nächstes?

Das ist ja in der Umsetzung oft abhängig von den Spielstätten. Wir haben jedenfalls die Schublade voller Ideen!

Vorstellungen vom 19. Juni bis 06. Juli. Vorverkauf über www.staatstheater-braunschweig.de, Telefon 0531 1234 567 und die Theaterkasse.

»Geile Zeit« ist eine Produktion des Staatstheaters Braunschweig und der Jazzkantine und wird gefördert vom Hauptsponsor Öffentliche Versicherung sowie vom Hofbrauhaus Wolters.

Interview: Lia Dorenberg

Antigone

Schauspiel & JUNGES! von Sophokles / Roland Schimmelpfennig

01., 04., 09., 11., 18., 23., 25. und 28. Mai sowie 12. Juni, Kleines Haus

Antigone ist eine Rebellin. Sie begehrt auf gegen den eigenen Onkel, Kreon, den Alleinherrscher Thebens. Denn sie widersetzt sich seinem Gesetz, dass Polyneikes, ihr im Angriff auf die Stadt gefallener Bruder, nicht beigesetzt werden darf. Es scheint ein ungleicher Kampf: ein routinierter Herrscher gegen eine fast rechtlose junge Frau. Dennoch gelingt es Antigone, ein ganzes System ins Wanken zu bringen. Jörg Wesemüller bringt seine Neuinszenierung mit sieben Schauspieler:innen und zehn Menschen aus Braunschweig als Bürger:innenchor auf die Bühne.

Abb.: Valentin Fruntke, Amy Lombardi Foto: Björn Hickmann ↦

Mephisto

Schauspiel von Klaus Mann / Matthias Rippert 01., 10., 16., 25. und 30. Mai (zum letzten Mal), Großes Haus

In der Weimarer Republik gelingt dem Schauspieler Hendrik Höfgen der große Sprung: Er glänzt auf den Bühnen Berlins wie auch in ihren Salons, zeigt sich politisch links und plant ein »Revolutionäres Theater«. 1933 scheint dann alles anders. Doch Höfgen arrangiert sich, steigt zum Staatstheaterintendanten auf. Klaus Manns Roman, 1936 im Exil verfasst, ist eine zeitlos brisante Geschichte über Anpassung und Widerstand, Karrieredenken und künstlerische Moral.

»Die Inszenierung von Matthias Rippert zieht langsam, aber nachhaltig in den Bann. Ein spannendes Stück, das uns eine Menge über uns selbst zu sagen hat.« Braunschweiger Zeitung

Abb.: Götz van Ooyen

Foto: Joseph Ruben Heicks ↦

Nosferatu

Schauspiel mit Popmusik nach dem Film von F. W. Murnau 07., 08., 09. und 10. Juni, Kleines Haus

Er ist wohl der bekannteste Untote: »Nosferatu«. Murnaus Verfilmung aus dem Jahr 1922, »Nosferatu – Symphonie des Grauens«, basierend auf Bram Stokers Roman »Dracula«, gilt heute als ikonisches Meisterwerk der Filmgeschichte. Nach »Wenn die Gondeln Trauer tragen« und »City Lights« haben das Regieteam und die Live-Band um Pär Hagström erneut einen populären Filmstoff für die Bühne adaptiert, eine Hommage als Hybrid aus Schauspiel, Video-Installation und Pop-Musik. »Eine theatrale Filmadaption mit vielen schönen Effekten. Die poetische, oft leise, manchmal aufgerockte Inszenierung entfaltet ihre Wirkung als skurrile Horror-Show.« Braunschweiger Zeitung

Abb.: Ana Yoffe, Luca Füchtenkordt

Foto: Thomas M. Jauk ↦

State of the Union, Foto: Björn Hickmann

Die Vögel

Musiktheater von Walter Braunfels nach Aristophanes 03., 09., 17. und 29. Mai sowie 15. Juni (zum letzten Mal), Großes Haus

Mit seiner Opernparabel »Die Vögel« schuf Walter Braunfels 1920 ein Erfolgswerk, das von den existentiellen Sehnsüchten und Abgründen des Zusammenlebens erzählt. Basierend auf der antiken Komödie von Aristophanes entfaltet sich die fantastische Reise von Ratefreund und Hoffegut, die aus unterschiedlichen Motiven ihr Glück in der Welt der Vögel suchen. Braunfels’ traumhafte, spätromantische Komposition lässt das Publikum in die märchenhafte Welt der Vögel eintauchen.

»Ein fantastisches Klangerlebnis, passend zu der poesievollen Inszenierung. Muss man gesehen haben.« (Braunschweiger Zeitung)

Abb.: Mirko Roschkowski, Maximilian Krummen, Michael Mrosek, Bewegungschor

Foto: Thomas M. Jauk ↤

Der Zauberer von Oz

JUNGES! Musiktheater von L. Frank Baum / Harold Arlen / E. Y. Harburg 01., 04., 11., 12., 18. (mit Audiodeskription), 19. und 29. Mai (zum letzten Mal), Großes Haus

Auf den großen Erfolg von »Annie« in der Spielzeit 22/23 folgt jetzt ein weiterer Klassiker des amerikanischen Musicals. Dort, wo der Regenbogen den Himmel berührt und alles möglich ist, beginnt Dorothys Abenteuer im magischen Land Oz. Sie trifft auf drei kuriose Wesen: die Vogelscheuche, die sich Verstand wünscht, den Blechmann, der ein Herz sucht, und den feigen Löwen, der Mut finden will. Auf ihrem Weg zum Zauberer von Oz erkennen die Vier, dass all die gewünschten Kräfte schon immer in ihnen steckten.

Abb.: Kira Wegele, Alena Lampe, Jakob Planert Foto: Björn Hickmann ↤

Yesterday

Tanztheater von Jasmin Vardimon 02., 10., 16. und 30. Mai sowie 05. Juni (zum letzten Mal), Kleines Haus

»Yesterday«: das ist eine Meditation über die Erinnerung, eine tänzerisch sowie textlich gestaltete Collage selektierter Choreografien aus dem umfangreichen Tanz-Repertoire von Jasmin Vardimon. Ihr Schlüsselwerk hat die britische Choreografin mit dem Braunschweiger TanztheaterEnsemble neu einstudiert. Dabei setzt sie in ihrer typischen Handschrift auf körperliche Intensität und emotionalen Ausdruck, während Live-Projektionen die Bühne in eine multidimensionale Erzählwelt verwandeln.

»The hard-hitting, attention-grabbing combination of anarchic energy pins us to our seats.« The Guardian »Starke britische Tanzkunst, re-made in Braunschweig.« Braunschweiger Zeitung

Abb.: Filipa Amorim, Tiziano Pilloni

Foto: Björn Hickmann ↤

Der Bär, der nicht da war; Foto: Björn Hickmann

Karneval der Tiere

Ein moderiertes, erzähltes, bebildertes Konzert für junges Publikum und Familien mit dem Staatsorchester Braunschweig auf der Bühne des Großen Hauses.

Beim Karneval der Tiere spielt das Staatsorchester die Hauptrolle. Aus seinen Reihen erklingen zunächst die Rufe des Königs der Tiere und seiner löwenhaften Familie, kurz darauf rasen Wildpferde über die Bühne und die Esel üben ihr »Iii-Ah!« vor dem gesamten Publikum ein. Der Wald ist voller Uhus, deren Rufe beinahe unzählige sind, und gleich zwei große Flügel benötigen die Pianist:innen, um ihr Konzert mit vier Händen zu spielen. Farbenfroh und beinahe sphärisch wird es dann im Aquarium, und die Fossilien lassen die Xylophon-Knochen tanzen. Aber nicht so elegant, wie es zunächst die Elefanten, dann die Schildkröte und schließlich der Schwan perfektionieren.

Camille Saint-Saëns galt um 1880 als größter Musiker Frankreichs. Sein seriöser Ruf war ihm sehr wichtig, weshalb er die musikalische »Zoo-Fantasie« zu Lebzeiten nie veröffentlichte, schließlich hört man im Instrumentarium eindeutig Tierrufe heraus, und auch einigen komponierenden Kolleg:innen näherte er sich musikalisch-humoristisch. Heute ist eines seiner bekanntesten Werke der »Karneval«. Das Schauspielensemble beteiligt sich an diesem JUNGEN! Konzert mit einem Erzähler.

Musikalische Leitung: Christine Strubel

Moderation: Robert Prinzler

Dramaturgie: Johanna Schatke

Ausstattung: Christine Wagenleiter

Mit dem Staatsorchester Braunschweig

Sonntag, 04. Mai 2025, 11:00 Uhr Montag, 05. Mai 2025, 9:30 & 11:00 Uhr

Tickets für Schulvorstellungen erhalten Sie unter schulgruppen@staatstheater-braunschweig.de

Recyclingkonzert

Das große Benefiz-Klimakonzert des Staatsorchesters Braunschweig von und mit dem in Braunschweig bereits gefeierten Komponisten und Dirigenten Gregor A. Mayrhofer.

Die zunehmende Umweltzerstörung und die Belastung des Planeten durch Abfälle und Müll ist ein beherrschendes Thema unserer Zeit. Gregor A. Mayrhofer griff diese Problematik musikalisch auf und komponierte ein Konzert für recycelte Perkussion und Orchester – das »Recycling Concerto«, gewidmet der jungen Schlagzeugerin Vivi Vassileva. Aber – kann Müll überhaupt klingen? Mayrhofer hat es mit seinem Team probiert und dafür nichts Neues gekauft, sondern ausschließlich Weggeworfenes und Gebrauchtes wiederverwendet. »Folien, Kunststoffe, Altglas, Altmetall – Materialien, die unseren Planeten im Restmüll nur noch belasten würden, haben wir zu neuartigen, quasi recycelten Instrumenten mit einem ganz besonderen, individuellen Klang umgebaut. Aus alten Plastikbehältern und Kisten werden Trommeln, aus weggeworfenen Marmeladengläsern und Kronkorken werden Shaker, aus benutzten Kaffeekapseln raschelnde Chimes«.

Am Beginn des Konzertes steht Felix Mendelssohn Bartholdys Konzertouvertüre »Meeresstille und glückliche Fahrt« op. 27. Die Stadt Braunschweig wird Teil des musikalischen Prozesses, indem die regionale Abfall-Problematik anhand individuell angepasster Instrumente und Materialien aufgegriffen wird. Auch für das Jugendkonzert am Vormittag erklingt Mayrhofers Komposition. Die Schüler:innen haben im Vorfeld die Möglichkeit, zur Konzertvorbereitung an musikalisch-kreativen Workshops teilzunehmen.

Mit anschließendem Empfang der Klimagruppe des Staatsorchesters, Mitglied des Vereins »Orchester des Wandels«

Musikalische Leitung: Gregor A. Mayrhofer Solistin (Percussion): Vivi Vassileva

Dramaturgie: Klimagruppe des Staatsorchesters, Johanna Schatke

Mit dem Staatsorchester Braunschweig

Konzert im Großen Haus am 26. Mai 2025, 20:00 Uhr, gekürztes Schulkonzert am 27. Mai, 10:00 Uhr

Service

Kasse

Kassenhalle, Großes Haus

Am Theater, 38100 Braunschweig

Di–Fr 10:00–19:30 | Sa 10:00–14:00

Vom 08.07.–09.08.2025: Di–Sa 10:00–14:00

Ab 12.08.2025 ist die Tageskasse zu folgenden Zeiten für Sie da: Di–Fr 10:00–18:30 | Sa 10:00–14:00

Telefon 0531 1234 567 | Fax 0531 1234 570 besucherservice@staatstheater-braunschweig.de www.staatstheater-braunschweig.de

Buchung für Schul- und Kindergartengruppen: schulgruppen@staatstheater-braunschweig.de

Die Veranstaltungskasse öffnet im Großen und im Kleinen Haus eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.

Tickethotline

0531

1234 567

Vorverkauf

Der Vorverkauf für die Spielzeit 25/26 beginnt am Samstag, den 14.06.2025, für Abonnent:innen, StaatstheaterFreunde und Inhaber:innen der TheaterCard bereits am Samstag, den 31.05.2025. Kurzfristiger angesetzte Termine geben wir jeweils am 1. des Vormonats in den Verkauf, für Abonnent:innen, StaatstheaterFreunde und Inhaber:innen der TheaterCard zwei Werktage vorher.

Detaillierte Hinweise zu Ihrem Besuch lassen wir Ihnen bei Ihrem Kartenkauf oder rechtzeitig vor der Vorstellung per E-Mail zukommen.

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Herausgeber

Staatstheater Braunschweig Am Theater, 38100 Braunschweig

Generalintendantin

Dagmar Schlingmann

Verwaltungsdirektor Stefan Mehrens

Redaktion

Presse- und Marketingabteilung, Dramaturgie, Vermittlung, Künstlerisches Betriebsbüro, Orchesterbüro, Besucherservice

Umschlagmotive: Max Kuwertz

Gestaltung Lisa Blädtke

Redaktionsschluss 10.04.25

Änderungen vorbehalten

»Aus der Fremde«, »Klein Kurt und die Schildkröte Erna« und »tanzwärts!« werden gefördert von

»Geile Zeit« wird gefördert von

Partner:innen »tanzstark! –Das Festival«

Das Staatstheater Braunschweig ist eine Einrichtung des Landes Niedersachsen und wird gefördert von der Stadt Braunschweig.

Kulturpartner

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