Daten und Fakten zur Stahlindustrie in Deutschland (Ausgabe 2024)

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Daten und Fakten

zur Stahlindustrie in Deutschland

Daten und Fakten

Grüner Stahl made in Germany: harter Weg mit großen Chancen!

Zu hohe Strompreise, massive Nachfrageeinbrüche und enorm wachsender Druck durch unfaire Stahlimporte aus Fernost – all das setzt unsere Stahlindustrie in Deutschland derzeit massiv unter Druck. Der tiefgreifende Wandel zur Klimaneutralität, den unsere Branche entschlossen weiter vorantreibt, wird dadurch noch herausfordernder. Was zu tun ist, beschreibt der DraghiBericht ebenso genau wie die Transformationspfade-Studie des BDI eindrucksvoll: Unser Wirtschaftsstandort braucht dringend ein industriepolitisches Update!

Senkung der Stromkosten, Stärkung des Außenhandelsschutzes und Schaffung von Leitmärkten für klimafreundliche Grundstoffe – diese Maßnahmen braucht es jetzt, um den Stahlstandort Deutschland zu sichern, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und unsere gesamtwirtschaftliche Resilienz zu stärken. Denn die Stärke der deutschen Wirtschaft liegt in der engen Verflechtung ihrer Industrien – und die Stahlindustrie ist einer der zentralen Knotenpunkte mit besonderer Wertschöpfungstiefe: Mit 7 Milliarden Euro eigener Wertschöpfung sorgt die Stahlindustrie für 12,7 Milliarden Euro Wertschöpfung in den meist mittelständisch geprägten Zulieferindustrien. Auch unsere Abnehmerbranchen – und dort ebenfalls der industrielle Mittelstand – sind auf uns angewiesen. Stahl ist unverzichtbar

für fast alle Industriezweige und zukunftsorientierten Technologien. Ob Windkraftanlagen, Solarpanels, Wasserstoffpipelines oder Elektrolyseure, Brücken oder Schienennetze: Kein anderer Werkstoff ist so entscheidend für den Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur – schon heute und erst recht, wenn die Produktion klimaneutral erfolgt.

Trotz all dieser Herausforderungen sind wir davon überzeugt, dass das Ziel einer klimaneutralen, starken und wettbewerbsfähigen Stahlherstellung in Deutschland erreichbar und zugleich notwendig ist, um Widerstandsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit unseres Industriestandorts zu sichern.

Das aber erfordert umgehendes und entschlossenes Handeln –vor allem auf politischer Ebene in Berlin und Brüssel. Mit den wichtigsten Daten und Fakten zur Stahlindustrie und ihrer Bedeutung für Deutschland wollen wir diesen Prozess unterstützend begleiten.

Eine spannende Lektüre wünschen Ihnen

Kerstin Maria Rippel Hauptgeschäftsführerin

Dr. Martin Theuringer Geschäftsführer

Größter Stahlproduzent der EU und siebtgrößter weltweit

Über 2.500 Stahlsorten für verschiedenste Anwendungen: vom Grobblech bis zum feinsten Draht

70 Prozent Primärstahl

30 Prozent Sekundärstahl

Produktion mit besten Bedingungen für Mensch und Umwelt im internationalen Vergleich

Standorte der Stahlerzeugung

Rohstahlerzeugung 2023

(Gesamterzeugung Deutschland): 35,4 Mio. t

(1) ArcelorMittal Hamburg (2) ArcelorMittal Bremen (3) Benteler

(4) Georgsmarienhütte Holding (5) Salzgitter

(6) Brandenburger Elektrostahlwerk (7) Hennigsdorfer Elektrostahlwerk (8) ArcelorMittal Eisenhüttenstadt (9) thyssenkrupp Steel Europe (10) HKM

(11) ArcelorMittal Duisburg (12) Deutsche Edelstahlwerke (13) Buderus Edelstahl (14) Stahlwerk Thüringen

(15) ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi (16) BGH Edelstahl

(17) Dillinger Hüttenwerke (18) Saarstahl (19) Badische Stahlwerke (20) Lech-Stahlwerke (21) Friedr. Lohmann (22) VDM Metals (23) Dörrenberg Edelstahl (24) Kind & Co. Edelstahlwerk (25) Vaccumschmelze

Integriertes Hüttenwerk

(Hochofen, Stahl- und Walzwerk)

Stahlproduktion auf Basis von Eisenerz (Primärstahlproduktion)

Stand: Januar 2024

Quelle: WV Stahl

Elektrostahlwerk

Stahlproduktion mit Strom auf Basis von Stahlschrott (Sekundärstahlproduktion)

Die Rohstahlproduktion in Deutschland sank 2023 auf 35,4 Millionen Tonnen.

Rohstahlproduktion

Die Rohstahlproduktion in Deutschland sank im Jahr 2023 auf 35,4 Millionen Tonnen. Vor allem die mittelständisch geprägte

Elektrostahlerzeugung bewegt sich dramatisch nach unten. Hier liegt die Produktion sogar unter dem Niveau des Krisenjahrs 2009.

Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl Stahl

Das Verarbeitende Gewerbe

ist mehrheitlich stahlintensiv

In den größten stahlintensiven Branchen sind etwa 4 Millionen Menschen beschäftigt. Das sind rund zwei Drittel aller Industriearbeitsplätze in Deutschland.

Umsatz in Mrd. € Stahlanteil an Vorleistungen Arbeitsplätze in Tsd.

Automobilindustrie

Maschinenbau

Stand: 2022/2023

Quelle: RWI, Statistisches Bundesamt, Bauhauptverband, WV Stahl

Etwa 4 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland in stahlintensiven Branchen, rund 80.000 für die Stahlindustrie direkt.

Umsatz der Stahlindustrie

in Deutschland

Die Umsätze der Stahlunternehmen sind im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Milliarden Euro zurückgegangen. Mit 50,6 Milliarden Euro liegen diese jedoch immer noch deutlich über dem Niveau der vergangenen Jahre.

*Erzeugung von Roheisen, Stahl u. Ferrolegierungen plus Herstellung von Stahlrohren u. Rohrstücken aus Stahl

Quelle: Statistisches Bundesamt

Marktversorgung Walzstahl

Die Marktversorgung ist 2023 auf einen historischen Tiefststand gefallen. Seit dem letzten Höchststand 2017 hat die Stahlnachfrage in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen eingebüßt.

Quelle: WV Stahl, Außenhandelsstatistik

Rund zwei Drittel der

Stahlnachfrage in Deutschland entfallen auf das Baugewerbe und die Automobilindustrie.

Stahl in Deutschland

Die wichtigsten Abnehmerbranchen der

Stahlindustrie

Nach wie vor sind die Bauindustrie, die Automobilindustrie und der Maschinenbau die wichtigsten Abnehmerbranchen der Stahlindustrie. Der Einsatz von grünem Stahl hilft, den Product Carbon Footprint in diesen Branchen weiter zu verbessern.

Automobil: 28 %

Bau: 33 %

Haushaltswaren: 2 %

Übrige: 2 %

Rohre: 9 %

Metallwaren: 13 %

Maschinenbau: 13 %

Stand: 2022

Quelle: WV Stahl

Beitrag der Stahlindustrie zur Dekarbonisierung

Für einen klimaneutralen, wirtschaftlich starken Standort

Deutschland ist die Stahl industrie von zentraler Bedeutung: Durch die Transformation lassen sich 30 Prozent aller Industrieemissionen Deutschlands reduzieren. Dazu muss das herkömmliche Verfahren der Primärstahlproduktion, die Hochofen-Konverter-Route, durch wasserstoff basierte Direktreduktion ersetzt werden. Außerdem ist die schrottbasierte Elektrostahlproduktion ein wichtiger Baustein einer klimaneutralen Stahlproduktion.

Treibhausgasemissionen in Deutschland 2023 gesamt: 674 Mio. t CO 2

Industrie gesamt davon Stahl

Quelle: Bundesklimaschutzgesetz, UBA, DEHSt, WV Stahl

Eine klimaneutrale Stahlindustrie bedeutet

50 bis 55 Millionen Tonnen weniger CO 2 pro Jahr.

Das entspricht ca.

30 Prozent aller Industrieemissionen in Deutschland.

Und ca. 7 Prozent der gesamten CO 2-Emissionen in Deutschland.

Klimaschutzwirkung des Wasserstoffeinsatzes im Branchenvergleich

In der Stahlindustrie lassen sich pro Tonne eingesetztem klimaneutralen Wasserstoff 28 Tonnen CO 2 einsparen – so viel wie in keiner anderen Branche. Eine entscheidende Voraussetzung für den Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion sind bezahlbare Preise.

CO 2 -Reduktionspotenzial pro Tonne Wasserstoff (H 2 )

Spezi sche Einsparung (t CO 2 / t H 2 )

Stahl

Chemie (Synthese Ammoniak/Methanol)

Verkehr (Synthetische Kra sto e)

Verkehr (Brennsto zelle)*

*Mittelwert Potenziale heute und 2050

Quelle: Nationaler Wasserstoffrat; Berechnungen der WV Stahl, unter Einholung einer Stellungnahme des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Pro Tonne eingesetztem klimaneutralen Wasserstoff beim Stahl

lassen

sich 28 t CO 2 einsparen.

Spezifischer Primärenergieverbrauch

Der Energieverbrauch zur Herstellung einer Tonne Stahl konnte seit 1990 deutlich gesenkt werden. Erfolge wurden nicht nur auf der integrierten Route, sondern auch auf der Elektrostahlroute erzielt. Ein Beispiel für Weiterentwicklung ist die Einführung des Pfannenofens, durch den der Lichtbogenofen die installierte Leistung voll für das Schrotteinschmelzen nutzen kann und von metallurgischen Aufgaben entlastet wird.

Wamgewalzte Produkte und Halbzeuglieferungen* in GJ/Tonne

Spezifischer Primärenergieverbrauch je Tonne Stahl im Durchschnitt der gesamten Stahlproduktion unter Aggregation der Elektrostahl- und HochofenKonverter-Route. Ohne Kokereien.

*warmgewalzte Lang- und Flachprodukte und Lieferungen Halbzeug zur direkten Verwendung

Quelle: WV Stahl

Entwicklung der spezifischen energiebedingten CO 2-Emissionen

Pro Tonne Stahl wird heute deutlich weniger CO 2 ausgestoßen als noch vor 30 Jahren. Damit sind in den etablierten Produktionsverfahren allerdings die Grenzen erreicht. Um Klima neutralität zu erreichen, ist daher eine Umstellung der Stahlproduktion auf wasserstoffbasierte Verfahren notwendig.

Warmgewalzte Produkte und Halbzeuglieferungen in t CO 2 /t Produkt

Spezifische primärenergiebedingte CO 2-Emissionen je Tonne Stahl im Durchschnitt der gesamten Stahlproduktion unter Aggregation der Elektrostahl- und Hochofen-Konverter-Route. Ohne Kokereien. Indirekte CO 2-Emissionen aus dem Fremdstrombezug sind ein bezogen.

Quelle: WV Stahl

Ausblick: Bedarf an erneuerbarem Strom steigt stark an

Mit der Transformation zur Klimaneutralität steigt der Bedarf an erneuerbarem Strom in der Stahlindustrie enorm. Im Vergleich zu heute, wo die Hochofenroute weitgehend Eigenstrom nutzt, werden die wasserstoffbasierten Direktreduktions(DRI)-Anlagen künftig auf Strom aus dem Netz angewiesen sein. Zusätzlich werden – unabhängig von den Stahlstandorten – große Mengen Strom für die Elektrolyse von Wasserstoff benötigt.

Strombedarf der Stahlindustrie in Deutschland (in TWh)

Strom aus dem Netz Eigenstromerzeugung

*bei einer Umstellung von 14 Millionen Tonnen Primärstahlproduktion auf das Direktreduktionsverfahren

Quelle: WV Stahl

Ersatz des globalen Rohstoffs Kohle durch den lokalen

Faktor Strom

Steigender Fremdstrombedarf durch weitere  Elektrifizierung der Stahlerzeugung

Wegfall der Eigenstromerzeugung aus Kuppelgasen der Hochofen-Konverter-Route

Stromkosten: doppelt so hoch wie vor

der Energiekrise

Die Strompreise in Deutschland sind im internationalen Vergleich nach wie vor nicht wettbewerbsfähig. Mit dem Wegfall des staatlichen Zuschusses der Übertragungsnetzentgelte Anfang 2024 haben sich diese verdoppelt. Insbesondere für die schrottbasierte Elektrostahlerzeugung stellt dies derzeit eine enorme Belastung dar.

Beginn der Energiekrise

Netzentgelte

Energiesteuer und sonstige Umlagen Strombezug Durchschni 2017 – 2020

2030: Fortschreibung für einen gestiegenen Strombezug von 24 TWh

bei einer Verdoppelung des Fremdstrombedarfs durch Umbau zur Klimaneutralität auf 24 TWh/a

Quelle: Berechnungen der Wirtschaftsvereinigung Stahl für einen angenommenen Fremdstrombezug von 12 TWh aus dem öffentlichen Netz auf Basis von Veröffentlichungen des BDEW (Strompreisanalyse Februar 2024), der EEX sowie der ÜNB

Grüner Stahl: großer Klimaschutzbeitrag – kaum teurer

Klimafreundlich produzierter Stahl reduziert die Emissionen in der nachgelagerten Wertschöpfungskette erheblich. Die Mehrkosten im Vergleich zu konventionell hergestelltem Stahl bleiben moderat – in Relation zu den Gesamtkosten des Endprodukts.

Anteil von CO 2-Emissionen aus Stahl an Gesamtemissionen des Produkts

Temporärer Kostenanstieg (gegenüber grauem Stahl) der Endprodukte

fahrzeug

Quelle: BCG-Analyse 2022

Die Stahlindustrie in Deutschland befördert mehr als 80 Prozent ihrer Transportmengen mit den ökologisch vorteilhaften Verkehrsträgern Bahn und Binnenschiff.

Logistik

Auf klimafreundliche Verkehrsträger setzt die Stahlindustrie seit Jahrzehnten. Mehr als 80 Prozent der Transportmengen werden auf der Schiene oder auf Binnenwasser straßen befördert. Die stahlproduzierenden Unternehmen in Deutschland sind wegen ihres hohen Verkehrsaufkommens sowohl für den Schienengüter verkehr als auch die Binnenschifffahrt von großer Bedeutung.

Transportmenge Stahlindustrie 2023 gesamt: 117,8 Mio. t

%

: 32,0 %

18,9 %

Quelle: WV Stahl

Stahlaußenhandel – Deutschland

Während die Exporte 2023 mit 23 Mio. t nahezu konstant geblieben sind, gingen die Importe auf 19,9 Mio. t zurück. Infolgedessen stieg der Saldo auf 3,2 Mio. t.

*Steel Mill Products (Walzstahl- und Schmiedeerzeugnisse, Rohre, kaltgewalzte Erzeugnisse)

Amtliche Außenhandelsstatistik, WV Stahl

Stahlaußenhandel – EU-27

Die Importe aus Drittländern in die EU sind 2023 weiter zurückgegangen, bei kaum veränderten Exportzahlen. Der Exportdruck blieb weiter bestehen.

Millionen Tonnen Steel Mill Products*

*Steel Mill Products (Walzstahl- und Schmiedeerzeugnisse, Rohre, kaltgewalzte Erzeugnisse)

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik, WV Stahl

Stahlexporte* in Länder außerhalb der EU

Stahl aus Deutschland und der EU wird am häufigsten in andere europäische Länder exportiert. Wie im Vorjahr steht der nordamerikanische Freihandelsraum (NAFTA) 2023 bei den deutschen wie den europäischen Exporten wieder an zweiter Stelle.

2023: 4,9 Mio. t EU-27: 22,6 Mio. t

NAFTA

Europa ohne EU/GUS

Asien ohne Naher und Mi lerer Osten

Afrika GUS Naher und Mi lerer Osten Übrige

*Exporte von Steel Mill Products (Walzstahl- und Schmiedeerzeugnisse, Rohre, kaltgewalzte Erzeugnisse)

Stand: 2023

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik

Im Jahr 2023 hat

Deutschland mehr als 30 Millionen Tonnen

Walzstahl in Form von stahlhaltigen Gütern wie Autos und Maschinen ins Ausland exportiert.

Indirekter Stahlaußenhandel

Deutschland hat im Jahr 2023 31 Millionen Tonnen Walzstahl in Form von stahlhaltigen Gütern wie Autos und Maschinen ins Ausland exportiert. Allerdings hat der Saldo in den letzten Jahren deutlich abgenommen.

Handel mit stahlhaltigen Erzeugnissen*

Ausfuhr Einfuhr Saldo

*Die stahlhaltigen Waren (Autos, Maschinen etc.) sind mit einem Koeffizienten in Stahlgewicht umgerechnet.

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik

Indirekte Stahlexporte aus Deutschland nach Ländern

Die wichtigsten Abnehmerländer der indirekten Stahlexporte Deutschlands sind die USA, Frankreich und Polen.

Mio. t Walzstahlgewicht

Frankreich

Polen

Niederlande

UK

China

Österreich

Italien

Tschech. Rep.

Belgien

Spanien

Stand: 2023

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik

und Fakten

Nachhaltige Wertschöpfung durch Stahl

Die Stahlproduktion in Deutschland nimmt bei den Nachhaltigkeitszielen international einen Spitzenplatz ein. Dies wirkt sich positiv auf nachgelagerte Branchen aus. Wie eine Studie von IW Consult belegt, wäre die Abwanderung von Stahl für diese Branchen mit erheblichen Nachhaltigkeitsrisiken verbunden. Müsste beispielsweise der Maschinenbau seine Stahllieferungen aus Deutschland vollständig durch chinesische Importe ersetzen, würden die CO2-Emissionen in der Wertschöpfungskette um 13 Millionen Tonnen steigen.

Darstellung der Folgen bei Stahlbezug des Maschinenbaus aus China Veränderungen der CO 2 -Emissionen

20 Mio. t CO 2

E ekt auf die Emissionen der Stahlindustrie

E ekt auf die Emissionen der vorgelagerten Wertschöpfungske e der Stahlindustrie

Gesamt

Quelle: IW Consult

Kreislaufwirtschaft mit Stahl

Ressourcen sparen, Umwelt und Klima schonen

Stahl ist zu 100 Prozent und ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar. Allein die Stahl industrie in Deutschland setzt jährlich rund 20 Millionen Tonnen Stahl- und Eisenschrott ein, um daraus neue Produkte herzustellen. In Deutschland ist bereits ein gut funktionierendes Stahlrecyclingsystem etabliert. So beträgt beispielsweise die Sammelrate für Baustahl am Ende der Bautennutzung rund 97 Prozent. Sämtlicher gesammelter Stahl wird dem Recycling zugeführt.

Quelle: WV Stahl

Stahl kann unendlich o und zu 100 % recycelt werden.

Rohsto e

Stahl kann unendlich oft und zu 100 Prozent recycelt werden.

Kreislaufwirtschaft durch Multirecyclingansatz

Stahlschrott wird flächendeckend fast vollständig erfasst und anschließend komplett dem Recycling zugeführt. Weil dabei keine Qualitätsverluste auftreten, lassen sich auch diese Produkte wieder recyceln – eine unendliche Geschichte. Aus einer Tonne Stahl entstehen so zum Beispiel nach sechsmaligem Recycling in der Summe vier Tonnen neue Stahlprodukte.

kg CO 2 -Äqv.

Selbst bei konservativer Rechnung mit nur 6 Lebenszyklen

Reales Treibhausgaspotenzial:

<1 t CO2-Äq. / t Stahl

Das Treibhausgaspotenzial der Stahlerzeugung sinkt mit jedem Lebenszyklus.

Quelle: Prof. Finkbeiner TU Berlin

Schlackennutzung – Erzeugung und Verwendung der Schlacke

Ressourceneffizienz ist ein Kernanliegen der Stahlunternehmen. Nebenprodukte wie Schlacke ersetzen Primärrohstoffe und helfen somit, Ressourcen einzusparen.

*vorläufige Zahlen

Schlackenerzeugung zu Schlackenverwendung = Lagerbewegung Quelle: FEhS

In Deutschland wurden 2023 rund 11 Millionen Tonnen an natürlichen Gesteinen durch Schlacke ressourcenschonend ersetzt.

Die Top-10-Rohstahlproduzenten der EU

Rund ein Viertel der EU-Stahlproduktion entfällt auf Deutschland – Platz 1 vor Italien und Frankreich.

(2023):

Anteil an der Produktion

Deutschland

Stand: 2024

Quelle: EUROFER

Die

Top-10-Rohstahlproduzenten weltweit

Deutschland gehört zu den zehn größten stahlerzeugenden Ländern der Welt. Stand: 2024

Globale Überkapazitäten steigen

ungebremst

Das Problem kohlebasierter und nicht marktgerechter Überkapazitäten wächst weiter: Im Jahr 2023 wurden globale graue Überkapazitäten von 552 Millionen Tonnen verzeichnet –Tendenz steigend. Gleichzeitig beträgt die für 2030 geplante wasserstoff basierte DRI-Kapazität nur 9 Prozent der gesamten globalen Primärstahlkapazität.

Entwicklung globale Rohstahlkapazität in Mio. t

Entwicklung globale Überkapazität in Mio. t

Der Anteil der für 2030 geplanten DRI-Kapazität an der gesamten Primärstahlkapazität beträgt 9 Prozent.

DRI-Kapazität geplant: ~ 130 Mio. t

Primärstahlkapazität gesamt: ~ 1,5 Mrd. t

DRI: Direct Reduced Iron

Quelle: Agora Industrie, Global Energy Monitor u. eigene Berechnungen

Laut OECD wird zwischen 2024 und 2026 ein weiterer Ausbau der Rohstahlkapazitäten um fast 160 Millionen Tonnen – mit Fokus in Asien – erwartet.

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ist die Stimme der Stahlindustrie in Deutschland, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2045 klimaneutral zu produzieren – und damit ein Drittel der gesamten industriellen Treibhausgasemissionen einzusparen.

Expertise bringt die Wirtschaftsvereinigung nach den Grundsätzen transparenter Lobbyarbeit in die Energie- und Klimapolitik, Wirtschafts- und Handelspolitik sowie die Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik auf Bundes-, Länder- und EU-Ebene ein. Als Mitglied im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), im europäischen Stahlverband EUROFER und im Weltstahlverband worldsteel setzt der Verband auf branchenübergreifende, europäische und internationale Vernetzung und Aktivität.

Ihre Ansprechpartner:innen

Unser Präsident

Gunnar Groebler

Präsident (ehrenamtlich)

Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG

Unsere Geschäftsführung

Kerstin Maria Rippel, LL.M.

Hauptgeschäftsführerin

Ihre weiteren Ansprechpartner:innen

Tobias Aldenhoff

Leiter Wirtschaftsund Handelspolitik

Dorit Gläser

Leiterin Personal und Recht

Susan Saß

Leiterin

Kommunikation

Dr. Martin Theuringer Geschäftsführer

Gerhard Endemann

Leiter Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik

Roderik Hömann

Leiter Energie- und Klimapolitik

Studien im Auftrag der WV Stahl

Die Stahlindustrie am Scheidepunkt: Wegbereiter für Transformation und gesamtwirtschaftliche Resilienz

Oliver Wyman und IW Consult, Köln, 2024

Dekarbonisierung ohne Deindustrialisierung

Centrum für Europäische Politik, Freiburg/Berlin, 2023

Wertschöpfungskette Stahl: Nachhaltigkeit im internationalen Vergleich

IW Consult, Köln, 2022

Transformationspfade für die Stahlindustrie in Deutschland

Prognos, München, 2022

Klimapolitische Herausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland

Prognos, Freiburg, 2020

Stahl-Kreisläufe

Stahl als Enabler der Kreislaufwirtschaft aus der Perspektive der Haushalte in Deutschland

Fraunhofer IMWS, Halle (Saale), 2019

Potentiale des digitalen Wertschöpfungsnetzes Stahl

Die Rolle der Stahlindustrie als Enabler der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft

IW Consult, Köln, 2017

Volkswirtschaftliche Folgen einer Schwächung der Stahlindustrie in Deutschland

Prognos, Freiburg, 2016

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Stahlindustrie

Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen, 2015

Wirtschaftsvereinigung Stahl

Französische Straße 8 10117 Berlin

+49 30 2325546-0

info@wvstahl.de www.wvstahl.de

Mitglied im

LinkedIn: www.linkedin.com/company/ wirtschaftsvereinigung-stahl X: www.x.com/stahl_online

YouTube: www.youtube.com/stahlonline

Redaktion: Wirtschaftsvereinigung Stahl, Kommunikation

Disclaimer: Es wird keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Die Inhalte dürfen nur zu rechtmäßigen Zwecken verwendet werden. Die Verwendung der Inhalte erfolgt in eigener Verantwortung der Verwender.

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