Stadtstreicher - Das Stadtmagazin in Chemnitz

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„Mit dem Geld, das man in Göteborg für eine Wohnung ausgibt, kann man in Chemnitz ein ganzes Haus kaufen.“ dirk franke

Dirk Franke – Manager für Geschäftsentwicklung: Rückkehr auf Probe Dirk Franke liebt es wie ein Schmetterling, neue Plätze zu erkunden und in altbekannten Orten zu rasten. Sein neuestes Projekt: Die Rückkehr nach Chemnitz, wo er bereits 25 Jahre zuvor Physik studiert und bei einer IBMTochter gearbeitet hatte. Zuletzt war der gebürtige Stollberger 15 Jahre in Schweden, von wo aus er Osteuropa von Estland bis Moldawien bereiste. „Eigentlich sollte es nur ein halbes Jahr Göteborg werden, doch dann hat mir das schwedische Lebensmodell so gut gefallen, dass ich geblieben bin.“ Vor allem mochte er das familiäre Feeling im Unternehmen, das Gemeinschaftsgefühl und die positive Grundeinstellung der Skandinavier. Einen Haken hatte das Leben dann doch: Es dauerte lange, tiefe Freundschaften zu schließen und noch länger eine Eigentumswohnung zu ergattern. In Chemnitz, wo er sich immer noch ein bisschen „wie ein Ausländer“ fühlt, sei das natürlich kein Problem: „Mit dem Geld, das man in Göteborg für eine Wohnung ausgibt, kann man in Chemnitz ein ganzes Haus kaufen“, sagt der 45-Jährige. In Schweden arbeitete

Dirk Franke vor allem selbstständig, als Business-Consult und im Sportmanagement. Seit September ist er bei der AMS Gesellschaft für angewandte Mess- und Systemtechnik an der Bahnhofstraße angestellt. „Wenn ich eine Vision habe, ziehe ich sie durch. Angst hält mich nie zurück.“ So ist Chemnitz nun wieder sein Hauptwohnsitz. Sein Lieblingsplatz ist der Schlossteich, sein persönliches Highlight sind die mobilen RosterStände. Unterwegs ist er dennoch viel: Eine Messe in den USA, fünf Tage Schweden – der Schmetterling fliegt und fliegt.

Susen Körner – Leiterin Personal: Rückkehr aus Nostalgie „Es dauert, bis man integriert ist, vor allem, wenn man viel pendelt.“ susen körner

Eigentlich war Susen Körner immer auf Chemnitz fokussiert: Hier wurde sie geboren, hier wollte sie leben. Doch als sie ihr BWL-Studium an der TU abgeschlossen hatte, bot sich nicht der richtige Job und sie ging zu einem renommierten Personaldienstleister in Böblingen bei Stuttgart. „Da waren viele Kollegen aus Sachsen und ich habe mich beruflich sehr wohl gefühlt.“ Im Privatleben sei das anfangs schwieriger gewesen: „Es dauert, bis man integriert ist, vor allem, wenn man viel pendelt.“ Und immer wieder zog es sie in die Heimat zurück. Nach sieben Jahren wollte sie sich beruflich neu orientieren – und wie es der Zufall wollte, erfuhr sie in der Stuttgarter Zeitung von der Kampagne „Chemnitz zieht an“. Das ließ sie nicht mehr los: „Als dann die Stelle bei der CAC zu besetzen war, habe ich zugeschlagen. Eine klassische Personalstelle (in einem mittelständischen Unternehmen) mit allen Facetten der Personalarbeit – und das in meiner Heimat!“, sagt die 35-Jährige. Inzwischen ist ihre Rückkehr vier Jahre her; bereut hat sie es keinen Tag. „Hier sind die Orte, wo ich mein Leben verbracht habe, wo ich als Studentin Partys gefeiert habe, wo ich mich zu Hause fühle. Ich bin angekommen.“ »


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