Stadtstreicher - Das Stadtmagazin in Chemnitz

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12 Heimweh.“ Die beiden seien einfach froh, alle ihre Ideen umsetzen zu können: „Chemnitz ist eine Stadt, in der man auch mal Fehler machen kann. Außerdem hat sie mit 250.000 Einwohnern ein riesiges Potential. In Baden hätten wir uns nicht so entfalten können.“ Wagner – Badischer Winzerwein: FranzMehring-Str. 10, di bis sa 17- 23 Uhr

Café Kutsche – das KaSSberger Urgestein

Winzerstube Wagner – Für ein vollmundiges Lachen Wer die Sonne im Herzen, ein Lachen auf den Lippen und einen guten Wein am Gaumen schätzt, ist bei Winzerin Karoline Wagner genau richtig. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Rudi Kaudala betreibt sie seit vier Jahren die „Winzerstube“ an der Franz-Mehring-Straße. Die beiden Badener sind wahre Frohnaturen und natürlich: echte Weinkenner. Rosé, weiß oder rot – sie wissen, was mundet. Badische Weine seien generell bekömmlich, sortenvielfältig und wenig sauer, da sie dem südlichsten Anbaugebiet Deutschlands entstammten. Ursprünglich war die Winzerstube ausschließlich als Weinhandlung gedacht, mit mehr als 200 Weinen, Sekten und edlen Bränden, direkt vom Winzer. Doch da die Leute ihre Weinkneipe lieben, gibt es nun auch Maultaschen, Flammkuchen und Wurstsalat zum Wein. Der Laden ist mit einer schönen Stuckdecke verziert, hell und gemütlich und die Gäste draußen sitzen auf gleicher Höhe mit der Theke. „Es ist die beste Ecke auf dem Kaßberg und jeden Tag lockt die Winzerstube zumindest einen

neuen Gast an – selbst, wenn wenig Betrieb ist“, sagt die Winzerin. Wein und Wiege gehörten bei Karoline Wagner zusammen: Ihre Familie arbeitete im Obst- und Weinbau, ihr Onkel hatte eine Winzergenossenschaft und dann wurde sie auch noch zur Badischen Weinprinzessin gewählt. Ob sie ihre Heimat, die „Toskana Deutschlands“, manchmal vermisse? „Wir haben die Heimat hergebracht. Wir sprechen so viel darüber, da bleibt keine Zeit für

Die Gerichte, die zum „betreuten Trinken“ gereicht werden, sind einfach. [ Café Kutsche ]

Jens Rehwagen ist ein Kneipenwirt wie aus dem Bilderbuch: Unauffällig, bescheiden, aber auch nicht um klare Worte verlegen. Vor allem ist er ein guter Zuhörer. Warum der Laden jahraus, jahrein bestehen bleibt, kann auch er nicht sagen. Das „Café Kutsche“ gibt es bereits seit 16 Jahren auf dem Kaßberg; es ist die älteste Kneipe im Viertel. Benannt wurde sie nach Herrn Kutsche, einem der ersten Besitzer. „Das wurde dann einfach so belassen“, sagt Jens Rehwagen, der den Laden vor elf Jahren übernahm. Als gelernter Koch bot sich das natürlich an: „Wenn ich das nicht gern machen würde, hätte ich was anderes gemacht.“ Die Gerichte, die zum „betreuten Trinken“ gereicht


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