Stadtspiegel Gardelegen | Nr. 66 | Okt/Nov 24

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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Goldene Oktober zeigt sich in seiner vollen Pracht, und die Bäume leuchten in den schönsten Herbstfarben. Während wir uns noch an den warmen Sonnenstrahlen erfreuen, habe ich in dieser Ausgabe ein paar spannende Neuigkeiten für Sie vorbereitet, die auch dann die Laune hochhalten, wenn die Tage kürzer und kühler werden.

Eiscafé Mieste: Winterzauber aus der Waffel Man könnte ja meinen, dass Eisdielen ab November in den Winterschlaf gehen. Nicht so bei Kim Vorderwülbecke und Michael Vorwieger, die das Eiscafé Mieste übernommen haben. Sie wollen uns auch in den kälteren Monaten mit Leckereien verwöhnen. Am 6. Dezember veranstalten sie ein besonderes Event. Welches das ist, erfahren Sie auf Seite 7. Ich hoffe auf einen Nikolaus mit Sahnehäubchen!

Mit Mut und Kamera in die Selbständigkeit

Große Träume erfordern Mut, und Michelle Behnert aus Lindstedt hat genau diesen bewiesen. Im April wagte sie den Sprung in die Selbstständigkeit als Fotografin – neben ihrem Hauptjob. Sie fotografiert mit viel Herzblut nicht nur ihre Liebsten, sondern auch Hochzeiten, Familienfeste und alles, was das Leben sonst so bietet. Mehr erfahren Sie auf

Seite 29.

Trödelscheune Solpke: Nostalgie im Netz

In der Trödelscheune Solpke kann man nicht nur vor Ort stöbern, sondern auch online auf Instagram mit dabei sein. Sarah Hartung hat 2021 ein Instagram-Profil eröffnet und zeigt seither ihren Followern regelmäßig, was es in den Scheunen zu entdecken gibt. Wollen Sie ein bisschen stöbern, ohne die Couch zu verlassen – schauen Sie auf Seite 33 vorbei.

Viel Spaß beim Entdecken dieser Ausgabe – und immer dran denken: Auch im Herbst gibt es jede Menge zu erleben. Man muss nur die richtige Seite aufschlagen! Bleiben Sie neugierig!

Jana Friedrich

Freie Journalistin & Herausgeberin

Inhalt

GESCHICHTE

Zeitzeugen, Blitzeinschläge und Geschichte - Chronist Christophorus Schultze 6-7

von Jürgen Bajerski

Alexander Knoche: Radfahren aus

12 Wochen für die Kunst

Malerin Sandra Gutsche und das Sommeratelier Aschersleben

Michelle Behnerts Weg zur Fotografin

Wie die Trödelscheue Solpke Online-Marketing nutzt

Gewinne freien Eintritt!

Und so geht´s!

Mit dem Stadtspiegel gewinnen!

Jingle Balls Show am 30.11.24

Gewinne eine von zwei Freikarten!

0175-2270737

stadtspiegel@gmail.com

Sende „Ich will!“ über Whatsapp oder E-Mail. Die zwei Gewinner werden am 24. November gezogen und von der Stadtspiegel-Glücksfee benachrichtigt.

Kurs: Adventskranz binden

Einen eigenen Adventskranz oder Deko für die Haustür gestalten? Wer wissen will, wie es geht, kann am 15. November, von 18.00 bis 20.15 Uhr, am Volkshochschulkurs „Adventsfloristik im Gymnasium Gardelegen für 7 Euro teilnehmen. Materialien können bei der Kursleiterin erworben werden. Anmeldungen unter vhs.salzwedel@altmarkkreis.de oder www. vhs-salzwedel.de

Kreisverwaltung startet Podcast

Die Kreisverwaltung podcastet jetzt. Seit 18. September ist die erste Folge des Podcasts „A-Ton – Der O-Ton aus der Kreisverwaltung“ online. In der Intro-Folge erklärt Landrat Steve Kanitz, warum ihm das Projekt Podcast wichtig ist. Er wolle ins Gespräch kommen, “aufklären, was ein Landrat eigentlich macht” und “wie das eine oder andere in der Verwaltung läuft”. Je nach Thema werden Steve Kanitz, gemeinsam mit Moderatorin

Betty Adamowicz, Gäste aus den verschiedenen Fachbereichen der Kreisverwaltung einladen, um mit ihnen über aktuelle Themen, Problemlagen aber auch Lösungsansätze zu sprechen. Auf keinen Fall soll es “ein Monolog des Landrates” werden, erklärte er. Wer Feedback und Anregungen zu den jeweiligen Folgen oder auch Themenvorschläge oder Fragen hat, kann hier Kontakt aufnehmen: podcast@altmarkkreis.de

Einladung zur 2. Hundewanderung

Am 20.10.2024 lädt das Tierheim Gardelegen zur 2. Hundewanderung ein. Der Start ist um 11. 15 Uhr am Tierheim. Die Wanderung dauert etwa zwei Stunden. Für das leibliche Wohl für alle Zwei- und Vierbeiner wird während und nach der Wanderung (im Tierheim)

gesorgt. Es wird um eine kleine Spende gebeten. Das Tierheim freut sich auch über diejenigen, die nicht an der Wanderung teilnehmen können und trotzdem im Anschluss der Wanderung einen schönen Nachmittag gemeinsam im Tierheim verbringen möchten.

Erster Floh- & Trödelmarkt auf dem Sportplatz Zichtau

Zum ersten Mal kann auf dem Sportplatz Zichtau getrödelt werden. Der Förderverein des Waldbades Zichtau lädt am 3.11.24, von 10-16 Uhr, Interessierte ein. Für das leibliche Wohl sorgt der Förderverein. Wer einen Stand aufbauen möchte, kann sich beim Verein melden. Bis zu drei Meter Stellplatzlänge

kosten 5 Euro Standgebühr, für 5 Meter werden 10 Euro berechnet. Tische ect. sind selbst mitzubringen. Sie können auch vor Ort gegen eine kleine Gebühr ausgeliehen werden, wenn es vorher vereinbart wurde. Der Verein ist unter seiner Facebookseite zu erreichen oder über die Webseite www.waldbad-zichtau.de

Zahl

12 des Monats

Im Rahmen des Internationalen Sommerateliers Aschersleben präsentierte die Malerin Sandra Gutsche aus Gardelegen Ende August ihre neuesten Werke. Es war der Abschluss eines intensiven, 12-wöchigen Stipendiums, das ihr die Möglichkeit bot, sich voll und ganz auf ihre Kunst zu konzentrieren. Warum Stipendien für Künstler wichtig sind, erfahren Sie auf Seite 24.

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Zeitzeugen, Blitzeinschläge und Geschichte:

Aufzeichnungen von Gardelegens bekanntestem Chronisten

Christophorus Schultze

Text & Bilder: Jürgen Bajerski

Dbekannteste und wichtigste Chronist von Gardelegen ist Magister Christophorus Schultze. Ihm gebührt diese Anerkennung, weil er seine Informationen mit denen der vorherigen Chronisten von Gardelegen zusammengefasst, strukturiert und in den Druck gebracht hat. Alle nachfolgenden Chronisten bedienten sich von seiner 1668 erschienenen Chronik „Auf- und Abnehmen der löblichen Stadt Gardelegen“.

Darüber hinaus hat er als Zeitzeuge bis 1683 auch weiter alle besonderen Ereignisse für die Nachwelt aufgeschrieben. Diese handschriftlichen Aufzeichnungen befinden sich in seinem persönlichen Exemplar der Chronikausgabe von 1668, die nachträglich mit sehr vielen Extraseiten versehen wurde.

Auf diesen Seiten stehen neben den neusten Informationen auch viele Auszüge von Gardeleger Chronisten, die er in der normalen Druckausgabe aus Kostengründen nicht berücksichtigt hatte. Diese private Chronik ließ 1821 Bürgermeister Brohm neu binden. Es ist ein großer Glücksfall, dass dieses persönliche Exemplar der Chronik in einem kirchlichen Archiv noch vorhanden ist.

Viele dieser Aufzeichnungen wurden bereits vor gut 90 Jahren in mehreren Lieb Heimatland Ausgaben von Pastor Paul Pflanz veröffentlicht. Zum Bestand dieser Chronik gehören auch die gedruckte Hochzeitszeitung von Christophorus Schultze vom 20.07.1664, sowie Trauergedichtsammlungen für Anna Maria Schultze und Gottfried Schultze.

Interessant sind auch die Eintragungen von Herrn H. Hersen, der z.B. die Aufzeichnung über die Besetzung der Ämter in Gardelegen bis 1738 fortgeführt hat. Er schrieb auch über die Ereignisse vom Himmelfahrtstag 1682,- welche sich während des Gottesdienstes in der Marienkirche zugetragen

hatten. Doch Schultze hatte die Ereignisse dieses Tages nicht vergessen. Er hat sie als Druck veröffentlicht. Man kann den Druck im Internet einsehen, unter: „Mercks Gardelegen. Das ist: Gardelegisches Denckmahl/ Des zu zweyen unterschiedenen … Himmelfahrts-Tagen/ … nemlich/ A.C. 1658, den 20. Mai …und A.C. 1682, den 25. Mai…“

Schultze schilderte darin, wie sich an jenem 25.5.1682 ein schweres Gewitter über Gardelegen entlud. Nach einem Blitzeinschlag wurde im Turm der Marienkirche ein Feuerstrahl gesehen. Darauf fiel ein „Feuerklumpen“ von der Größe eines Balles auf den Fußboden und sprang durch die Marienkirche an der Kanzel vorbei bis in der Chor. Diese strahlende und Funken sprühende Erscheinung führte zu tumultartigen Szenen, Furcht und Zittern. Viele seien ohnmächtig zu Boden gefallen oder wurden gekennzeichnet durch angesengte Haare bzw. rote und blaue Streifen am Körper. Doch laut Schultze, der an diesem Tag von der Kanzel gepredigte hatte, wurde dank Gott „davon keiner zu Tode beschädigt!“. Erscheinungen, Brände und Wetterphänomene wurden damals von den meisten Menschen als ein Zeichen Gottes gesehen. Dementsprechend findet man bei Schultze auch viele Aufrufe zur Buße.

In der Einleitung seiner Chronik schreibt Schultze von seinem Interesse an historische Begebenheiten und an der Geschichte der Stadt Gardelegen. Die Idee zum Druck einer zeitlich geordneten und kurz gefassten Chronik könnte im Zusammenhang mit seinem Onkel Gottfried Schultze stehen. Dieser hatte 1654 seine „Chronik von Anfang der Welt bis 1645“ drucken lassen.

Mit seiner 1668 gedruckten Gardeleger Chronik gibt Christophorus Schultze uns einen guten Einblick in die damalige Zeit. Durch die vielen handschriftlichen Nachträge ist sein persönliches Exemplar von besonderem Wert. So wird beispielsweise ein geschichtlicher Bezug zur Dannefelder Bauernfahne ersichtlich. Denn diese Fahne wurde von Schultze im Zusammenhang mit dem Vorbeimarsch der Drömlingsbauern in Gardelegen an der Unterkunft des Kurfürsten Friedrich Wilhelm am Morgen des 20.04.1677 genau beschrieben.

Um solche Einträge künftig leichter zu finden, habe ich ein Inhaltsverzeichnis von Christophorus Schultzes privater Chronik erstellt. Es wird zusammen mit einer durchgängigen Fotoreihe aller Seiten dieser Chronikausgabe auf einem USB-Stick in der Gardelegener Bibliothek hinterlegt.

„Liebe Gäste, das Eiscafe Mieste schließt ab 05.10.2024. (...)“, heißt es auf der Facebookseite des Eiscafé Mieste, verfaßt von der ehemaligen Pächterin. Was nicht dort steht: Es geht weiter!

Die Miester Kim Vorderwülbecke und Michael Vorwieger übernehmen das Geschäft ab 1. November.

Eiscafé Mieste ab November in neuen Händen

Neue Pächter öffnen ganzjährig – Verkauf von selbstgemachtem Eis – Erster Weihnachtsmarkt am 6. und 7. Dezember auf dem Hof des Eiscafés

Ab 1. November wird das Eiscafé in Mieste neu verpachtet sein: Kim Vorderwülbecke und Michael Vorwieger sind die neuen Pächter. Die Miester wohnen direkt neben der Eisdiele und planen, auch über den Winter zu öffnen, immer samstags und sonntags. Mit Waffeln, Eis, Kuchen, sowie kleinen, warmen Snacks möchten sie ihre Gäste zukünftig auch im Winter begeistern. Am Freitag, 6. Dezember, um 15 Uhr, möchten die neuen Betreiber das Eiscafé mit einem Weihnachtsmarkt auf dem Hof eröffnen. Der Nikolaus wird vorbeischauen, es wird ein Kinderkarussell geben, Glühwein, Kinderpunsch, Waffeln und natürlich Eis. Am 7. Dezember findet zudem eine Tannenbaumverlosung statt. Zu jedem Glühwein und Kinderpunsch erhalten die Besucher ein Glückslos.

Bis dahin haben die neuen Betreiber einiges vor Sie möchten das Eiscafé nach ihren Vorstellungen umgestalten: „Wir renovieren und tauschen das Interior“, verrät Kim Vorderwülbecke im Gespräch mit dem Stadtspiegel „weg von den 90zigern, mehr im Stil von 2024.“ Auch der Name wird neu: „Wilhelm 37“ wird künftig über der Tür stehen, passend zur Adresse des Cafés. Das neue

Logo, ein Pinguin, soll dabei für frischen Wind sorgen.

Hinter der Theke werden Kim Vorderwülbecke und Michael Vorwieger selbst stehen und ihr selbstgemachtes Eis anbieten. Neben dem bekannten Softeis wird es zehn Sorten hausgemachtes Kugeleis geben, im Sommer sogar 16, mit monatlich wechselnden Spezialsorten. Zusätzlich zum Eisverkauf bieten die beiden Eis-Catering an, etwa für Hochzeiten oder Firmenevents, und sind mit einem mobilen Eiswagen unterwegs. Kim Vorderwülbecke bringt viel Erfahrung in den neuen Betrieb mit. Er ist gelernter Einzelhandelskaufmann und arbeitet als Eventmanager. So organisiert er seit vielen Jahren die „Jingle Balls“-Travestieshow im Gardelegener Schützenhaus. Die Veranstaltung wird weiterhin stattfinden, betonte er. Der 44-Jährige sieht das Eiscafé auch als Treffpunkt für die Miester. Geplant sind unter anderem Trauercafés und Kindergeburtstage mit individuellen Eiswünschen.Mit frischen Ideen und viel Engagement freuen sich die neuen Betreiber darauf, die Tradition des Eiscafés in Mieste fortzuführen und gleichzeitig neue Akzente zu setzen.

Altmark NEWS

Spenden aus Sommerempfang übergeben

Am 11. Oktober übergaben Landrat Steve Kanitz und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Altmark West Hans-Jürgen Behr die Spenden aus dem diesjährigen gemeinsamen Sommerempfang, der im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Altmarkkreises Salzwedel am 19. Juni 2024 in Zichtau stattfand. Für Projekte des Vereins Offener Kanal Salzwedel und der Kunststiftung Salzwedel kamen insgesamt 9.120 Euro zusammen.

Vortrag zum Gallensteinleiden

Das Altmark-Klinikum Salzwedel öffnet am Mittwoch, den 23. Oktober 2024, um 17:00 Uhr die Türen zur nächsten Patientenakademie mit dem Thema „Cholezystolithiasis – Gallensteinleiden“. Interessierte können sich bis zum 21. Oktober 2024 anzumelden: Tel. 03901 88-7211

Format „Gründerge-

schichten“ gestartet Am 9. Oktober war die Wirtschaftsförderung des Altmarkkreises Salzwedel zu Gast bei Hannes Wißwe, dem Gründer der Salzwedeler Firma VANactive. Anlass war der Auftakt des neuen Gesprächsformats „Gründergeschichten“. Damit werden die Erfahrungen erfolgreicher junger Unternehmen aus dem Altmarkkreis Salzwedel beleuchtet. Die Gründergeschichten stehen auf der Webseite des Altmarkkreises www.altmarkkreis-salzwedel.de/gruendergeschichten

Neue Majestäten in Letzlingen

Am 10. August fand der Höhepunkt des diesjährigen Schützenfestes der Heide-Schützen Letzlingen statt: Die feierliche Proklamation der Majestäten. Gekrönt wurden: Schülerkönig Hilde Haberland, Jugendkönig Clara Haberland, Schützenkönig Christian Löwe und Schützenkönigin Regina Göring. Auch der Volkskönig Sebastian Hey und die Volksjugend Michelle Kröger wurden geehrt. Die Veranstaltung begann lautstark mit dem „Faun vom Walde“, einer Kanone von Carsten Neuber. Der Umzug durch das Dorf wurde von der Schalmeienkapelle Groß Ammensleben musikalisch begleitet und endete am Schützenplatz. Nach einer Begrüßung durch das Königspaar wurde ein Fass Bier ausgeschenkt. Die Letzlinger Vereine, darunter der Männergesangsverein und die Akkordeongruppe, sowie die LE Stompers sorgten für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Familie Lübke ganz oben

Am Tag des offenen Denkmals am 8. September war Familie Lübke aus Gardelegen besonders sportlich unterwegs: Sie bestiegen gleich alle drei Türme der Stadt – den Rathausturm, die Nikolaikirche und die Marienkirche. Als Belohnung gab es in der Tourist-Information einen Ton-Taler mit Rathausmotiv als Erinnerung. Bereits im letzten Jahr wagte sich die Familie in luftige Höhen und erhielt anschließend Gardelegen-Gläser. Nach Turmbesteigung ging es für die Familie hinunter in den neu gestalteten historischen Braukeller in der Tourist-Information. Dort sorgte die kühle Atmosphäre für eine angenehme Erholung. Insgesamt stiegen am Tag des offenen Denkmals 216 Kinder und Erwachsene die 43 Meter des Rathausturms hinauf. Auch die Nikolaikirche und die Marienkirche waren gut besucht, und die Ton-Taler-Aktion fand großen Anklang bei den Gästen.

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Feuerwehrhelden hautnah

Gardelegener Feuerwehr feiert 140 Jahre mit Action und Einblicken

Beeindruckende Technik und beeindruckende Gemeinschaft! Am 14. September öffnete die Ortsfeuerwehr Gardelegen ihre Türen und feierte ihr 140-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Rund um das Gerätehaus herrschte reger Betrieb, viele Besucher nutzten die Gelegenheit, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Kamerad Alexander Junge führte durchs Programm, das mit drei spektakulären Einsatzszenarien aufwartete. Neben der Feuerwehr mit ihren 9 Einsatzfahrzeugen waren auch das THW, die Rettungshundestaffel des DRK, die Johanniter und die Polizei vertreten. Bei Führungen durchs Gerätehaus, von der Waschanlage bis ins Dachgeschoss, erhielten die Besucher spannende Einblicke.

AUS DER CHRONIK

„ Angespornt durch das Beispiel der Nachbarstädte Stendal, Oebisfelde und Klötze fanden sich dann auch in Gardelegen im Jahre 1884 einige Bürger die den Gedanken einer Freiwilligen Feuerwehr aufgriffen und versuchten auch in unserer Stadt eine solche ins Leben zu rufen. Die eifrigsten Förderer dieses Planes waren Bürgermeister Julius Beck, Schützenhauswirt Gustav Busch und der Knopffabrikant Wilhelm Frese. Da es besonders Mitglieder des Männerturnvereins von 1861 waren, die für diese Idee gewon-nen wurden, tauchte der Gedanke auf, eine Turner- Feuerwehr zu gründen. Jedoch bestand dieser Verein zum größten Teil aus jüngeren Mitgliedern und so wurde dieser Plan wieder fallengelassen und es wurde die Öffentlichkeit zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr aufgerufen.“ (Auszug aus der Zeitung: Der Mitteldeutsche/ Nr.183 Freitag den 6.Juli 1934 )

Aktion Stadtradeln

Alexander Knoche: Radfahren als Leidenschaft

Vom 7. bis 27. September wurde im Altmarkkreis Salzwedel ordentlich in die Pedale getreten! Der Altmarkkreis nahm an der bundesweiten Kampagne „Stadtradeln“ des Klima-Bündnisses teil. 21 Tage lang sollten möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Zum ersten Mal trat der Stadtspiegel Gardelegen mit einem eigenen Team an. Neun Radlerinnen und Radler gingen an den Start und legten gemeinsam rund 1100 Kilometer zurück. Dadurch konnten etwa 181 kg CO₂ eingespart und dem „grünen Karmakonto“ gutgeschrieben werden.

„...die einzige Grenze bist du selbst“

für mich entdeckt,“ erklärt er. Die positive Wirkung auf seine Gesundheit ließ nicht lange auf sich warten: „Nach einem halben Jahr merkte ich schon eine deutliche Verbesserung meiner Leistungsfähigkeit.“

Eine Lebenseinstellung

Bei jedem Wind und Wetter

Ganz vorn im Stadtspiegel-Team lag Alexander Knoche. Der aus Engersen stammende Unternehmer steuerte mit 420 Kilometern den größten Anteil bei. Für den 45-Jährigen ist das sein sportlich „täglich Brot“: Seit 11 Jahren fährt er täglich knapp 30 Kilometer von seinem Wohnort Engersen zu seinem Arbeitsplatz in Gardelegen und zurück –und das bei jedem Wind und Wetter. Die Entscheidung, aufs Fahrrad zu steigen, traf Knoche aus gesundheitlichen Gründen. Eine chronische Lungenerkrankung veranlasste ihn, vor über einem Jahrzehnt das Rad als Teil seiner täglichen Routine zu integrieren. „Statt mich mit Medikamenten vollzupumpen, habe ich das Fahrradfahren

Doch das Fahrradfahren ist für Alexander Knoche mehr als nur eine Maßnahme für seine Gesundheit. Es ist auch eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und die Freiheit der offenen Straße zu genießen. „Wenn du erstmal 100 Kilometer am Stück gefahren bist, gibt es keine Grenzen mehr – die einzige Grenze bist du selbst,“ sagt er und ergänzt: „Für mich ist das Radfahren nicht nur ein Sport, es ist eine Lebenseinstellung.“

Besonders die langen Strecken haben es Alexander Knoche angetan. Regelmäßig legt er Distanzen von bis zu 200 Kilometern zurück. Sein jährlicher Schnitt liegt mittlerweile bei rund 4000 Kilometern.

Eine seiner eindrucksvollsten Fahrten führte ihn von Engersen nach Hamburg, über 150 Kilometer – an nur einem Tag. „Diese Herausforderungen sind es, die mich reizen. Du wächst mit jeder Strecke und lernst, wie weit du gehen kannst,“ erzählt er begeistert. Auch eine Tour zur Mecklenburgischen Seenplatte steht auf seiner Liste der unvergesslichen Fahrten. Sein Traum: Eines Tages mit dem Fahrrad bis nach Prag und zurück.

Im Jahr 2024 war die Beteiligung am Stadtradeln im Altmarkkreis Salzwedel beeindruckend. Insgesamt meldeten sich 48 Teams, darunter auch 11 aus der Kommune Gardelegen, um gemeinsam klimafreundlich in die Pedale zu treten. Mit 669 Radlerinnen und Radlern, die zusammen beachtliche 93.104 Kilometer zurücklegten, wurden im Vergleich zum Vorjahr deutliche Fortschritte gemacht. Im Jahr 2023 hatten sich noch 428 Teilnehmende in 31 Teams beteiligt und 77.959 Kilometer erradelt. Dank des gestiegenen Engagements im Altmarkkreis Salzwedel konnten in diesem Jahr etwa 15 Tonnen CO₂ vermieden werden.

Glockenweihe in Wollenhagen

(SJ) Im Wollenhagen, ein kleinen Dorf, das tief in Tradition und Gemeinschaft verwurzelt ist, wurde am 13. Oktober ein historisches Ereignis gefeiert: Die circa 460 kg schwere Martinus Glocke wurde feierlich geweiht. Gegossen wurde sie im Mai auf dem Kirchhof des frühgotischen Gotteshauses. Die sonntägliche Weihe markierte einen Höhepunkt des dörflichen Lebens an diesem Tag. Simon Laudy und Eike Scherler, die maßgeblich am Einbau der Glocke beteiligt waren, schufen, zusammen mit der Dorfgemeinschaft, ein Zeugnis ihres Engagements und ihrer Hingabe. Pastorin Johanna Brilling leitete den festlichen Gottesdienst mit den zahlreichen Gästen, bei dem sie den Dank an alle aussprach, die zum Gelingen des Projekts beigetragen hatten, insbesondere an Simon Laudy und sein Team sowie den zahlreichen Sponsoren. Begleitet wurde sie vom Flötenkreis mit Monika Wrobel. Diese Martinus Glocke, die nun im Herzen des Dorfes hängt, ist nicht nur ein Symbol des Glaubens, sondern auch der Einheit und der gemeinsamen Anstrengungen der Dorfbewohner. So werden zukünftig zwei Glocken um 18.00 Uhr den Sonntag in Wollenhagen einleuten und die alte Glocke, aus dem Jahre 1599, wird die Kinder des Dorfes daran Erinnern, das es jetzt Zeit ist, nach Hause zu gehen..

Bilder: Siegfried Jordan
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E-Rechnungen ab 2025 Pflicht: Was Firmen jetzt

wissen müssen

Nachgefragt bei Steuerberater

Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine wichtige Neuerung für Unternehmen in Kraft: Im geschäftlichen Verkehr müssen Rechnungen zwischen Unternehmen zunehmend elektronisch übermittelt werden. Die Einführung der E-Rechnung für alle B2B-Transaktionen in Deutschland ist eine Maßnahme des Wachstumschancengesetzes und soll die Digitalisierung sowie Effizienz im Rechnungswesen vorantreiben.

Doch was genau ist eine E-Rechnung und welche Vorgaben sind damit verbunden?

Martin Jacobs: Eine E-Rechnung wird in einem strukturierten elektronischen Datensatz erstellt und versendet, der es ermöglicht, sämtliche Pflichtangaben, wie sie im Umsatzsteuergesetz vorgeschrieben sind, elektronisch zu übermitteln und auszulesen. Dafür kommen spezielle Formate wie die XML-basierten „X-Rechnung“ oder „ZUGFeRD“ zum Einsatz, die auf der Norm EN 16931 basieren. Generell müssen alle Unternehmen ab 01.01.2025 in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten. Die E-Rechnungen

müssen elektronisch archiviert werden.

Gibt es eine Übergangsregelung?

Martin Jacbos: Jedes Unternehmen darf ab 01.01.2025 im B2B-Bereich E-Rechnungen versenden, bis zum 31.12.2026 dürfen auch weiterhin Papierrechnungen, PDF-Rechnungen etc. versendet werden, allerdings nur noch mit Einwilligung des Empfängers.

Ab dem 01.01.2027 müssen Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von mehr als 800.000 EUR im B2B-Bereich E-Rechnungen versenden.

Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von weniger als 800.000 EUR dürfen bis 31.12.2027 noch sonstige Rechnungen (Papier, PDF etc.) versenden.

Ab dem 01.01.2028 müssen dann alle Unternehmen im B2B-Bereich E-Rechnungen versenden und empfangen.

Gibt es Ausnahmen?

Martin Jacobs: Es gibt einige wenige: So sind Kleinbetragsrechnungen unter 250 Euro von der Pflicht ausgenommen. Privatkundengeschäfte (B2C) sind ebenfalls befreit von der Pflicht, ebenso Fahrausweise.

Die zukünftigen Kolleginnen und Kollegen begrüßten das Team der Salus Altmark Holding, bestehend aus Birgit Riehs (Mitte), Thomas Stark und Kathleen Holotiuk, in Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans. / Foto: v. privat

Erfolgreicher Austausch mit zukünftigen Pflegefachkräften aus Usbekistan

Magdeburg/Bernburg/Gardelegen/ Salzwedel. Die Vorbereitungen zur Integration von 25 usbekischen Pflegefachkräften in die Krankenhäuser und Fachklinken der Salus Altmark Holding gehen voran. Im Rahmen des Programms, das in Kooperation mit dem mit dem international tätigen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Globogate Recruiting umgesetzt wird, besuchte kürzlich eine SAH-Delegation die Partner in Usbekistan.

Kathleen Holotiuk (Pflegedirektorin des Fachklinikums Bernburg), Birgit Riehs (Pflegedirektorin des Krankenhauses Gardelegen) und Thomas Stark (SAH-Personalmarketing) waren eine Woche vor Ort, um die künftigen Fachkräfte zu treffen, sich einen Eindruck über deren Kompetenzen zu verschaffen und kulturelle Besonderheiten kennenzulernen, die bei der Integration in Deutschland beachtet werden sollten.

„Die Ausbildung der usbekischen Pflegefachkräfte ist auf einem sehr hohen Niveau. Sie bringen eine fundierte Ausbildung und entsprechende Spezialisierungen mit“, betont Thomas Stark, der im Personalmarketing der Salus Altmark Holding tätig ist und für das Rekrutierungsprogramm in Usbekistan verantwortlich zeichnet. Ein wesentlicher Unterschied zur deutschen Ausbildung liegt darin, dass die Pflege in Usbekistan ärztlich geleitet wird, medizinische Expertise prägt dort maßgeblich die Ausbildung der Pflegefachkräfte. Während in Deutschland die Pflege als eigenständige Profession gilt und die fachliche Ausbildung durch Pflegeexperten erfolgt, wird sie in Usbekistan stärker durch die Hierarchie der Berufsgruppen bestimmt. Wichtiges Anliegen der Usbekistan-Reise war es, neben den fachlichen Kompetenzen auch kulturelle Besonderheiten kennenzulernen, die für die Integration der Pflegefachkräfte wichtig sein könnten.

„Einige der zukünftigen Kolleginnen tragen zum Beispiel Kopftücher und bevorzugen langärmlige Kleidung“, erklärt Birgit Riehs, Pflegedirektorin im Altmark-Klinikum Gardelegen. „Wir haben jedoch konstruktiv darüber diskutieren können, welche Lösungen es diesbezüglich bei der Einhaltung unserer Hygienerichtlinien geben kann.“ Thomas Stark verweist auch auf die unterschiedlichen Geschlechterrollen in der usbekischen Gesellschaft, die die traditionell stark von Männern beeinflusst sei. Eine Gleichstellung, wie sie in Deutschland angestrebt wird, sei kaum etabliert. „Das ist ein Aspekt, den wir bei der kultursensiblen Integration vor Augen haben sollten. Dass mir usbekische Frauen bei der Verabschiedung die Hand gegeben haben, war bereits ein Zeichen der Annäherung an unsere Gepflogenheiten. “Große Herausforderungen bei der gesellschaftlichen Integration sind aus Sicht von Kathleen Holotiuk, Brigit Riehs und Thomas Stark im Kontext mit ausländerfeindlichen Haltungen in Teilen der Bevölkerung zu bewältigen: „Wir wollen ja, dass sich unsere usbekischen Kollegen nicht nur bei der Arbeit, sondern auch im Wohnund Freizeitumfeld wohl fühlen“, erklärt Kathleen Holotiuk in Sorge vor möglichen Anfeindungen: „Gerade im kleinstädtischen und ländlichen Raum gehören Menschen, die zum Beispiel Kopftuch tragen und heimatliche Traditionen pflegen, längst nicht so zum Alltag wie etwa in Berlin oder Köln. „Daher ist es wichtig, dass wir uns um ein kultursensibles Miteinander bemühen und auch in der Öffentlichkeit gut erklären, welchen Beitrag die Pflegefachkräfte aus dem Ausland zur Sicherung unserer Versorgungsaufgaben leisten.“ Die usbekischen Pflegefachkräfte planen bereits ihren B2-Deutschkurs, die ersten 16 von ihnen werden im Frühjahr 2025 nach Deutschland kommen, weitere 9 voraussichtlich zum Jahresende.

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Erinnerungen an das

Vom Zeltlager zu Bungalows: 1988 modernisierte das Ferienlager Gager an der Ostsee seine Unterkünfte grundlegend. Die einfachen Zelte wichen 10 neuen Bungalows, die von der LPG Pflanzenproduktion Jävenitz errichtet wurden.

Bilder: Konrad Fuchs

Ferienlager Gager Auf Messers Schneide

1988 war ein Wendepunkt für das Ferienlager Gager an der Ostsee: Die einfachen Zelte wichen komfortablen Bungalows. Der ehemalige Lagerleiter Konrad Fuchs erinnert sich.

„Der Zustand mit den Zelten, das war einfach furchtbar“, betont Fuchs. So mussten beispieslweise die Böden in den Zelten, die lediglich aus Brettern oder Holzspanplatten bestanden, regelmäßig erneuert werden, weil sie durchgetreten oder kaputt waren. Fuchs war entschlossen, das Thema anzugehen. Bei einer Dienstbesprechung mit dem Ratsvorsitzenden schlug er vor, das Lager zu modernisieren. Er lud ihn nach Gager ein, um sich selbst ein Bild zu machen –und das tat dieser auch, erinnert sich der ehemalige Lagerleiter.

„Wir machten ihm dann den Vorschlag, Mensch, in der DDR gibt es 8,5 Wochen Sommerferien. Dieses wunderschöne Lager wird aber nur 6 Wochen genutzt. Es wäre sinnvoll, einen vierten Durchgang zu etablieren.“ Dieser zusätzliche Durchgang sollte es ermöglichen, das Lager intensiver zu nutzen. „Und wenn man den vierten Durchgang nimmt, dann könne man ja auch eine LPG mit einbinden. Zusätzlich zu den bisherigen Partnern: dem Kreisbaubetrieb, dem Krankenhaus und dem Rat des Kreises. Und die LPG könnte dann die Bungalows hinstellen“, lautete Fuchs Vorschlag. Der vierte Partner wurde die LPG Pflanzenproduktion Jävenitz. „1988 stellte die LPG 10 Bungalows hin. Stückpreis 15.000 Mark,“ erinnerte er sich. Und in diesem Zuge gab es weitere Verbesserungen: So wurde eine Speisebaracke errichtet und wenig später wurde die Lagerstraße mit Betonplatten gebaut.

Wie eine Dummheit für das Ferienlager Gager fast das Aus bedeutete

Seit vielen Jahren lockt das Ferienlager Gager jedes Jahr zahlreiche Besucher in die idyllische Kieskuhle zwischen Klein Zicker und Gager. Doch nicht alles lief immer glatt. Durch eine große Dummheit einiger Jugendlicher hätte das Lager beinahe schließen müssen. Eva Wöllm aus Gardelegen, die das Ferienlager viele Jahre begleitete, erinnert sich.

Es war Anfang der 60er Jahre. „Ein paar Jungs waren im Wasser und schnitten einige Bälle von den Netzen, um damit zu spielen. Das waren diese Schwimmbälle, die die Fischer immer an den Netzen hatten“, erzählt sie.

Die Reaktion des Bürgermeisters fiel entsprechend heftig aus. „Der Bürgermeister aus Zicker war dermaßen ärgerlich über diese Dämlichkeit, dass er sagte: ‚Das ist das letzte Jahr, nächstes Jahr ist das Lager nicht mehr hier‘“, erinnert sich Wöllm. Eine Schließung des Lagers schien unausweichlich.

Eine ungewöhnliche Rettungsaktion

Doch das war nicht das Ende der Geschichte. Eva Wöllms Ehemann Erwin, der damals als Wirtschaftsleiter im Lager tätig war, ließ sich von der drohenden Kündigung nicht abschrecken. „Mein Mann war so ein Typ, der ist mit jedem gleich ins Gespräch gekommen“, sagt Eva Wöllm. Er suchte das Gespräch mit dem Bürgermeister und erklärte ihm, dass es sich bei der Aktion der Jugendlichen nicht um Böswilligkeit, sondern um Dummheit gehandelt habe und was man denn tun könne, um es wieder gut zu machen..

Zur Wiedergutmachung mussten die Jugendlichen auf den Feldern der Region arbeiten. Allerdings, das allein, reichte nicht aus - die Kündigung stand immer noch im Raum.

Erwin Wöllm versuchte weiter zu vermitteln.

„Der Bürgermeister sagte, sie bräuchten dringend Asbestplatten für einen Bau“, erzählt Wöllm. Die Platten sei damals schwer zu bekommen. Es war keine kostenlose Gefälligkeit, sie wollten die nicht geschenkt. Sie würden sie bezahlen, aber dazu müssten sie ja erst einmal an welche rankommen, erinnert sich die Gardelegenerin.

Erwin Wöllm kannte den Leiter des Asbestzementwerks in Gardelegen und dieser meinte „Gut, wenn wir helfen können, machen wir das.“, berichtet sie. Die Groß Zicker bekamen also ihre Asbestplatten und die Gardelegener behielten ihr Ferienlager.

Ein musikalisches Jubiläum

Ein musikalischer Meilenstein: Die Jagdhornbläsergruppe Mildetal feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit einem großen Konzert in der Nikolaikirche

Die Jagdhornbläsergruppe Mildetal Gardelegen feierte am 7. September ein beeindruckendes Jubiläum. Zum 40-jährigen Bestehen versammelten sich zahlreiche Gäste und Unterstützer in der Nikolaikirche am Holzmarkt, um gemeinsam auf die vergangenen Jahrzehnte zurückzublicken. Unter den Mitwirkenden waren nicht nur die bekannten Musiker des Ensembles (Diana Ludwig, Marco Scheel, Johann Kass, Dirk Schmidt, Hermann Klopp, Detlev Riesner, Klaus Kamper, Frank Thiele, Lars Vogel, Ulf Prange, Christian Bierstedt und Rüdiger Kass), sondern auch der Bläsernachwuchs, den Rüdiger Kass seit vielen Jahren erfolgreich ausbildet. Die Geschichte der Jagdhornbläsergruppe begann vor 40 Jahren mit einer kleinen Gruppe musikbegeisterter Jungs, die ihre Leidenschaft für das Jagdhorn entdeckten. Damals

spielten einige von ihnen bereits in der Musikschule und Pionierblasorchester zusammen. Über die Jahre kamen neue Mitglieder hinzu, einige gingen, doch der Kern der Gruppe blieb erhalten. Mit viel Hingabe und einem unermüdlichen Einsatz schafften es die Bläser, zu einem der besten Ensembles Deutschlands zu werden. Mit dem Vize-Bundesmeistertitel in der Klasse ES beim Wettbewerb 2023 in Fulda und ihrem Auftritt bei der Europameisterschaft in Suhl, trägt das Ensemble den Namen der Region mit ihrer Musik in die weite Welt. Mit Stücken aus den vergangenen vier Jahrzehnten, darunter der Jägermarsch Nummer 3, begeisterten die Musiker am Jubiläumsabend ihr Publikum. Neben der musikalischen Darbietung sorgte ein liebevoll gestaltetes Buffet für das leibliche Wohl der Gäste.

Bilder: Stadtspiegel GA, Mario Bannehr

für die Kunst

Malerin Sandra Gutsche und das Sommeratelier Aschersleben 12 Wochen

Im Rahmen des Internationalen Sommerateliers Aschersleben präsentierte die Malerin Sandra Gutsche aus Gardelegen am 23. August ihre neuesten Werke. Es war der Abschluss eines intensiven, 12-wöchigen Stipendiums, das ihr die Möglichkeit bot, sich voll und ganz auf ihre Kunst zu konzentrieren. Die Vernissage bildete den Höhepunkt dieser kreativen Phase. Stipendium als Sprungbrett in die Kunstwelt Das Internationale Sommeratelier Aschersleben, das seit 2015 von der Stadt Aschersleben initiiert wird, bietet aufstrebenden Künstlern eine einzigartige

Plattform. In unmittelbarer Nähe zur renommierten Grafikstiftung Neo Rauch gelegen, steht das Atelierprogramm jährlich vier ausgewählten Künstlern zur Verfügung. Dieses Stipendium bietet eine Unterkunft, ein Atelier und den wichtigen Zugang zu einem Netzwerk von Galeristen, Kuratoren und anderen Künstlern. „Für mich war es eine unglaubliche Chance, mich weiterzuentwickeln und neue Kontakte zu knüpfen“, erzählt die Gardelegenerin. Solche Stipendien sind rar und für aufstrebende Künstler unerlässlich, um in der hart umkämpften Kunstszene Fuß zu fassen.

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Der Weg ist das Ziel

Doch der Weg zur Anerkennung ist lang. Sandra beschreibt sich selbst bescheiden als „noch ein Nobody“ in der Kunstwelt, insbesondere im Vergleich zu den großen internationalen Märkten, wie den USA. „Man hat seine Träume und Wünsche, aber der Weg dorthin ist steinig“, sagt die Malerin. In ihrer Arbeit gehe es ihr jedoch nicht nur darum, Kunst zu schaffen, die „dekorativ ins Wohnzimmer passt“, erzählt sie. Sie will Werke kreieren, die etwas bewegen, die den Betrachter zum Nachdenken anregen. Das Sommeratelier in Aschersleben bot ihr den Raum, neue Werke zu schaffen und sich mit anderen Künstlern auszutauschen.

„Der künstlerische Austausch war unglaublich bereichernd“, erklärt Sandra Gutsche.

Großformatige Werke, die Raum einfordern

Die Gardelegenerin hat jüngst im Februar ihr vierjähriges Studium als Meisterschülerin bei Professor Lüpertz, einem der renommiertesten Künstler und Kunstprofessoren Deutschlands, abgeschlossen. Diese Ausbildung prägte ihren künstlerischen Stil und ebnete den Weg für ihre heutigen Arbeiten, die sich zwischen der Leipziger Schule und ihrer ganz persönlichen Handschrift bewegen. Ihre Arbeit zeichnen besonders großformatige Bilder aus, die viel Raum einnehmen – sowohl im physischen als auch im metaphorischen Sinne. „Meine Figuren fordern diesen Raum geradezu ein“, sagt sie. Es ist ein kreativer

Prozess, der Zeit braucht, und den sie in Aschersleben intensivieren konnte.

Ausstellung in der Altmark geplant

In ihrer Heimat, der Altmark, hatte Sandra bisher nur wenige Ausstellungen, die letzte fand in der Alten Löwenapotheke in Gardelegen statt. Doch für die Zukunft plant sie größere Projekte, auch außerhalb der Region. „Wichtig ist für mich, dass das Gesamtkonzept stimmt. Die Räume müssen passen, um meine Werke richtig zur Geltung zu bringen“, erklärt sie. Im nächsten Jahr wird sie sich für weitere Stipendien bewerben. Eine große Ausstellung plant sie bis Herbst 2026.

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„Peckfitz

bebt 7.0“ Ein Wochenende voller

Action und Spaß

Vom 30. August bis 1. September 2024 bebte der Offroad Park Peckfitz wieder! Organisiert von der Quad und ATV Crew Altmark & Friends, rund um Zienauer Andy Wiesel, war das Event ein voller Erfolg. 450 Fahrzeuge und 800 Besucher sorgten für Leben auf dem Gelände. „Wie immer standen uns treue Händler und Verpfleger zur Seite, die das Treffen tatkräftig unterstützten“, erzählte Andy Wiesel. Am Samstagmorgen startete das Kinderturnier, bei dem die Kleinen auf einer abgesperrten Strecke ihr Können auf Zeit beweisen durften. Nach dem Mittagessen folgte der Höhepunkt: der Wassergraben-Gaudi. Die Aufgabe war simpel – mit einem Gefährt Personen über den großen Wassergraben zu ziehen. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Das

Finale war ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Teams „Leider geil“ und „Zu fett fürs Ballett“, doch am Ende wurden beide als Sieger gekürt. Abends rundete eine Tombola das Event ab, bei der Preise im Gesamtwert von 3000€ winkten. Der Hauptpreis? Ein Satz Reifen für ein Quad, ATV oder UTV. Trotz aller Action stand der Spaß im Vordergrund, das Wiedersehen

von Freunden und der Zusammenhalt. „Es war ein unvergessliches Wochenende“, ist sich Andy Wiesel sicher. Am Sonntag setzten sich die ersten Fahrzeuge wieder in Bewegung Richtung Heimat – erschöpft, aber glücklich. Doch die Vorfreude auf „Peckfitz bebt 8.0“ (vom 5. bis 7. September 2025) ist bereits groß.

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Bild v. privat

Mit strahlenden Gesichtern präsentieren sich die Voltigierer des SV Engersen 1921 e.V. in ihrer brandneuen Turnierbekleidung. Ein besonderes Dankeschön ging dabei an den Gardelegener Logopäden Ronny Ulbrich, der im letzten Jahr Sportvereine der Region aufrief, sich mit kreativen Bewerbungen für neue Teambekleidung zu bewerben. Unter zahlreichen Einsendungen stach die humorvolle und einfallsreiche Präsentation der Voltigiererinnen hervor, die Ulbrich und sein Team sofort begeisterte. In der Praxis des Logopäden wurden die Ideen der jungen Pferdesportlerinnen sogar auf Leinwand und Beamer präsentiert.

Die Voltigiererinnen sind eine Gruppe von zurzeit 25 Kindern und Jugendlichen zwischen 4 und 17 Jahren. Die 10 Voltis der Galopp-Schritt-Gruppe freuen sich nun über nagelneue Wettkampfanzüge-Diese werden auch intensiv genutzt, denn die Mädchen nehmen sehr erfolgreich an Voltigierwettkämpfen teil. In den Jahren 2023 und 2024 konnten sich einzelne Gruppen der Voltigiererinnen des SV Engersen 1921 e.V. als Kreismeister und Sieger der Kreiskinder- und Jugendspiele behaupten. „Das Team der ‚grammaticus‘ Praxis für Logopädie wünscht den Sportlerinnen weiterhin viel Erfolg und sagt ‚Hals- und Beinbruch!‘“, so Ronny Ulbrich bei der Übergabe.

So sehen Sieger aus!

Meisterwerke und Memoiren

Künstler Wolfram Schubert eröffnet Ausstellung „Gemaltes Lebens“ / Lesung aus seinem neuen Buch

Am ersten Septemberwochenende fand das altmärkische Kunstfestival „Wagen & Winnen“ statt. In Gardelegen stand dabei Maler Wolfram Schubert im Mittelpunkt. Bereits am Freitag, den 6. September, wurde seine Ausstellung „Gemaltes Leben“ im Galeriegeschoss der Alten Löwenapotheke eröffnet. Besucher nutzten die Gelegenheit, den 97-jährigen Künstler persönlich kennenzulernen und mit ihm über seine Werke zu sprechen. Die Ausstellung umfasst Stillleben, Porträts und Aktdarstellungen sowie einige Ansichten von Gardelegen, die Schubert in jüngerer Zeit angefertigt hat. Besonders die versteckten Winkel der Stadt inspirieren ihn, wie er selbst in Gesprächen verriet. Die Ausstellung ist noch bis Jahresende in der Tourist-Info zu sehen.

Am Sonntag, den 8. September, las Schubert zudem im Rathaussaal aus seiner Autobiografie „Ich will – Erinnerungen“. Die Zuhörer erfuhren spannende Details aus seinem Leben, seiner Studienzeit und den künstlerischen Anfängen.

Malerin Sandra Gutsche aus Gardelegen nutzte die Gelegenheit, Schubert persönlich kennenzulernen – ein Austausch zwischen den beiden ist bereits geplant.

Nach der Lesung überreichte Stadtmitarbeiter Rupert Kaiser dem Maler ein kleines Dankeschön.

Ossis Blick Punkt | Michelle Behnert

Mit Mut und Kamera

Michelle Behnerts Weg zur Fotografin

Michelle Behnert aus Lindstedt wagte im April 2024 einen großen Schritt: Sie machte sich nebenberuflich als Fotografin selbstständig. „Es war ein aufregender Moment, aber auch ein bisschen beängstigend“, gesteht sie lächelnd. Die Fotografie war lange Zeit nur ein Hobby, das sie seit 2012 begleitet. Damals kaufte sie sich ihre erste Kamera – eine Canon EOS. „Ich wollte einfach nur Momente festhalten, vor allem von meiner Familie und Freunden. Aber es wurde schnell mehr daraus.“

Die Lindstedterin arbeitet hauptberuflich in Kalbe und unterstützt zudem ihren Mann im Büro. Doch trotz der Vollzeitstelle und den Aufgaben als Mutter von zwei Kindern fand sie immer wieder Zeit für ihre große Leidenschaft – die Fotografie. „Es war nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich es irgendwie immer geschafft habe“, sagt sie. Besonders die Porträtfotografie hat es ihr angetan: „Menschen in besonderen Momenten festzuhalten, das ist einfach meine große Leidenschaft.“

Als die Anfragen immer mehr wurden, entschied Michelle ein Gewerbe anzumelden und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. „Mein Mann hat mich dazu ermutigt, und ich bin wirklich froh, dass ich es gemacht habe“, erzählt sie stolz. Der Weg zur Fotografin war jedoch nicht vorgezeichnet. Michelle hat sich alles selbst beigebracht - durch viel Übung und stundenlanges Studieren von Online-Tutorials. „Es gab keine Ausbildung, ich habe einfach ausprobiert und gelernt“, sagt sie lachend.

Auch wenn Michelle die Fotografie „nur nebenbei“ betreibt, so ist es für sie viel mehr als ein bloßer Nebenverdienst. „Es ist meine Leidenschaft, und ich möchte mich kreativ ausleben“, erklärt sie. Werbung musste sie bisher kaum machen, die meisten Kunden kamen durch Empfehlungen zu ihr. Auf Instagram unter „Ossis Blick Punkt“ zeigt sie ihre Arbeiten, vor allem Porträts, aber auch Sportfotografien und Familienbilder. „Ich mag es, dass sich alles so natürlich entwickelt hat. Es soll weiterhin Spaß machen, ohne dass es mich überfordert.“

Ihr Traum? Ein eigenes kleines Fotostudio in Gardelegen, in dem sie ganz entspannt auf Terminbasis arbeiten kann. „Es soll kein Massengeschäft werden. Ich möchte, dass die Fotografie etwas Persönliches bleibt“, sagt die Fotografin.

Bilder: Ossis Blick Punkt | Michelle Behnert

HANSEFEST GARDELEGEN 2024

Wer braut im nächsten Jahr das Garley-Bier? Auch die Garley-Brauerei stand mit einem Ausschankwagen auf dem Hansefest. Noch dabei Brauer Steffen Kleine (re). Er verlässt Gardelegen zum Jahresende, kündigte Jens Vogel, geschäftsführender Gesellschafter, an. Deshalb ist die Brauerei auf der Suche nach einem neuen Brauer. Wer jemand passenden kennt, der kann sich direkt an die Brauerei wenden - telefonisch oder über die Garley-Webseite www.gardelegener-bier.de/

Bilder: Jana Friedrich, Helmut Friedrich, Hansestadt GA

Treffen der Rolande auf dem Gardelegener Hansefest. Die stattlichen Rolande aus Gardelegen, Oebisfelde, Buch, Brandenburg an der Havel, Haldensleben und Perleberg kamen zusammen, um das Hansefest zu feiern. Dieses Jahr war auch Til Eulenspiegel aus Brandenburg mit von der Partie.

Pfarrerin Johanna Brilling empfing die Ortschronisten in der Wollenhagener Kirche und berichtete von ihrer über 800-jähirgen Geschichte.

IMPRESSUM

Ein Blick in die Vergangenheit

Die meisten Menschen im frühen Mittelalter konnten nicht lesen und schreiben. So wurden zum besseren Verständnis Bibelpassagen auf die Kirchenwände gemalt. Eine Seitenwand in der Wollenhagener Kirche zeigt die Geschichte von Jesus von der Geburt bis zur Auferstehung in Bildern.

Jana Friedrich / Freie Journalistin & Herausgeberin, Bahnhofst. 11, 39638 Gardelegen

Mobil: 0175-2270737

E-Mail: stadtspiegel@gmail.com www.meingardelegen.de

Erscheinungsweise 2024: jeden 2. Monat (Dez.23Jan. / Feb-Mrz / Apr-Mai / Juni-Juli / Aug-Sept / OktNov / Dez - Jan 25)

Anzeigen- und Redaktionsschluss: 20. des Vormonats

Fotos: u.a. Stadtspiegel-Archiv, Adobe stock, pexels. com, pixabay.com, openstreetmap.org

Abgedruckte Leserbriefe vertreten nicht unbedingt die Meinung der Redaktion.

Haftung: Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Gewähr. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.

Copyright: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, Vervielfältigung auf fotochemischen oder -mechanischen Wege, sowie Datenträgerauswertung, oder im Internet, nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin.

Im Rahmen des Gewinnspiels übermittelten Kontaktdaten werden für die Verlosung und zur Gewinnerkontaktaufnahme genutzt und anschließend gelöscht. Eine Weiterverarbeitung oder Übermittlung an Dritte erfolgt nicht.

(SJ/ST) Am Montag, den 7. Oktober 2024, fand das 5. Treffen der Ortschronisten und Geschichtsinteressierten in Wollenhagen statt. Diese Veranstaltungsreihe, die regelmäßig an wechselnden Orten durchgeführt wird, versammelte dieses Mal 15 Teilnehmer in der malerischen Dorfkirche von Wollenhagen. Die über 800 Jahre alte Kirche, eine der ältesten der Altmark, stammt aus dem frühen Mittelalter und bietet ein beeindruckendes Beispiel frühgotischer Architektur. Die Gäste wurden von Pfarrerin Johanna Brilling empfangen, die ihnen die historische Bedeutung der Kirche erläuterte. Besonders faszinierend waren die teilweise wieder freigelegten mittelalterlichen Fresken an der Nordseite des Kirchenschiffs. Diese farbenfrohen Wandmalereien erzählen die Geschichte Jesu von seiner Geburt bis zur Auferstehung und dienten im Mittelalter als visuelle Hilfe für die meist analphabetische Bevölkerung. Nach der Besichtigung wurde das Treffen in den Räumen der ehemaligen Dorfschule fortgesetzt. Das nächste Treffen der Geschichtsbegeisterten wird 2025 in Kakerbeck stattfinden.

Fliegen lernen in Gardelegen

Anfang Dezember treffen sich erstmals die Teilnehmenden am Kurs „Ultraleicht Fliegen lernen“ auf dem Flugplatzgelände des Fliegerklubs in Gardelegen an der Weteritzer Landstraße. Hier findet in den nächsten Monaten eine Intensivschulung zur Erlangung des Fliegens in Ultraleicht-Flugzeugen (SPL-Lizenz) statt. In Zusammenarbeit mit der Flugschule in Stendal geht es in den Wintermonaten zunächst um das Büffeln der Theorie, teilweise auch im „online-Format“. Luftrecht, Technik, Wetterkunde, Flugpraxis sind hier die Themen. Von Frühjahr bis Herbst - je nach Wetter – erfolgt durch erfahrene Fluglehrer der praktische Teil der Ausbildung am Flugplatz. Wenige Plätze für diesen Kurs sind noch frei. Auskünfgte hierzu erteilt Dirk Frenzel vom Fliegerklub Gardelegen e.V., Tel.: 0151 23 275 275 / ultraleichtfliegen@posteo.de

Bilder: Michael Fuhrmann

Alte Schätze, neue Wege

Wie die Trödelscheune Solpke Online-Marketing nutzt

In Solpke hat sich ein Unternehmen entwickelt, das den Charme des lokalen Handels mit der Reichweite des Internets kombiniert. Die Trödelscheune Solpke. Sie wird von Sarah Hartung und ihrer Mutter Birgit Grafenhorst betrieben und ist mehr als nur ein Ort für Vintage-Fans. Es ist seit nun mehr 21 Jahren ein Treffpunkt für Menschen, die nach besonderen Fundstücken suchen oder gebrauchte Haushaltsgegenstände, Möbel und Erinnerungsstücke aus Haushaltsauflösungen erwerben möchten.

Interessant ist dabei die Verbindung aus traditionellem Vor-Ort-Verkauf und der modernen Nutzung von Social Media. Seit Dezember 2021 betreibt Sarah Hartung die Instagram-Seite Trödelscheune Solpke. Hier veröffentlicht sie regelmäßig Bilder und Videos von den Waren, die sie in ihren Scheunen verkauft. Dabei stellt sie sowohl Alltagsgegenstände als auch besondere Fundstücke vor, die oft nostalgische Erinnerungen wecken.

Die Instagram-Posts bieten jedoch mehr als nur schöne Aufnahmen von Vintage-Gegenständen. Sie geben den Followern einen authentischen Einblick in die Welt der Haushaltsauflösungen.

„Die Menschen sehen nicht, was dahintersteckt“, erzählt die Solpkerin. „Es ist ein enormer Aufwand, die Möbel abzuholen, sie aufzuarbeiten und wieder zu verkaufen. Manchmal sind die Geschichten hinter den Objekten das wirklich Spannende.“ Die Objekte, die sie auf Instagram präsentiert, wählt sie nach deren Einzigartigkeit und der Geschichte, die

sie vermitteln, aus. Zudem achtet sie darauf, eine Mischung aus Alltagsgegenständen und besonderen Fundstücken zu präsentieren.

Sarahs Hartungs anfängliche Skepsis gegenüber Instagram verwandelte sich schnell in Begeisterung. Denn die Plattform ermöglicht es ihr, neue Kunden anzusprechen und ihre Reichweite über Solpke hinaus zu vergrößern. Beson-

ders bei Haushaltsauflösungen stellt sie gerne kurze Videos ein, die zeigen, wie die Trödelscheune arbeitet. „Es ist wichtig, dass die Menschen sehen, wie viel Arbeit in den Prozessen steckt“, betont die Händlerin.

Was die Scheune von anderen Second-Hand-Lä den unterscheidet, ist der soziale Aspekt. Die Trödelscheune arbeitet eng mit Familien zusammen, die sich teure Möbel nicht leisten können. „Hier findet jeder etwas – für jeden Geldbeutel ist etwas dabei,“ sagt sie. Dieser nachhaltige Ansatz, möglichst wenig wegzuschmeißen und den Gegenständen ein zweites Leben zu geben, prägt die Philosophie der Trödelscheune.

Die Trödelscheune Solpke hat erreicht, womit so manch Händler noch hadert: den traditio nellen Vor-OrtVerkauf mit den Möglich keiten des modernen Online-Mar ketings zu verbinden.

WWWEBFundstücke

Es ist angebadet!

Erstes Hundeschwimmen im Waldbad Zichtau fand großen Zuspruch

Das Waldbad Zichtau verwandelte sich am 21. September in ein wahres Hundeparadies, als die ersten Vierbeiner Diego, Caddy, Connor und Daria das kühle Nass eroberten. Sie waren die ersten Hunde die im naturbelassenen Waldbad „anbadeten“. Organisiert wurde das Treffen vom Förderverein des Waldbads. Im Altmarkkreis gibt kaum ausgewiesene Hundeschwimmen-Möglichkeiten. Hundebesitzer sind oft bereit zu fahren, wenn es darum geht, ihren wasserbegeisterten Fellnasen eine Freude zu bereiten. Aus Oebisfelde, Nähe Mieste, sowie der Kernstadt kamen die Hundefreunde an diesem Tag nach Zichtau. Der Zuspruch war so groß, dass bereits eine Woche später ein zweites Schwimmen stattfand. Ob die Treffen im nächsten Jahr wiederholt wird, wird der Förderverein in den sozialen Medien bekannt geben.

Apfeltag auf dem Gutshof

(SJ) Es war ein echt schlechtes Apfeljahr, sagten Almut Joswig und Andreas Wolf von der mobilen Mosterei – Apfelkönig von der Joswig & Wolf GbR aus Apenburg. Am 3. Oktober hatten sie ihre mobile Mosterei auf dem Gutshof Lindstedt aufgebaut. Wobei es regional recht unterschiedlich war fasste Almut Joswig zusammen, waren in Niedersachsen die Erträge recht gut sah es in Sachsen-Anhalt ganz anders aus, hier gab es bis zu 90 % Ernteausfälle durch die Frosttage im Frühjahr. AB 11.00 Uhr standen die ersten Einwohner bereit wie Lindstedter Ronny Böhm erzählte. Er und andere Mitglieder vom

Lindstedt

Verein hatten Tags zuvor in den Streuobstwiesen die schmackhaften Früchte gepflückt, die nun zu frischen Apfelsaft gepresst und in Saftschläuche abgefüllt wurden. Insgesamt 18 mal 5 Liter wurden es, erzählte Böhm. In guten Jahren waren es schon bis 100 Behälter zu 5 Liter Apfelsaft. Gepresst hat der Verein vorrangig für die Kita Entdeckerland, die Kinder bekommen den herrlich schmeckenden Saft zum Frühstück oder er wird zu Punsch verarbeitet den man sich dann zur Weihnachtszeit schmecken lässt. Aus einem Apfel bekommt man 1/3 Saft erzählte Andreas Wolf, der die Äpfel für das Pressen vorbereitetet und immer ein Auge auf die Früchte hatte so das kein fauler Apfel in die Presse gelangte. 2/3 sind dann Trester also der Rest vom Apfel, auf die Frage was damit gemacht wird erzählt Wolf das der Trester ein beliebtes Tierfutter ist.

Bilder: Siegfried Jordan

Oh la la!

Sehr groovig, was der Gardelegener Mathias Philipp alias MeZia mit seinem musikalischen Buddy Popo Chanel auf die Beine gestellt hat. Ihr neuestes gemeinsames Werk „expire“ ist gerade frisch auf MEZIAS YouTube-Kanal gelandet – ein Video, das wie auch das vorherige in Marseille gedreht wurde. Mittlerweile war Mathias Philipp fünf Mal in der südfranzösischen Hafenstadt, die für ihn zur musikalischen Heimat geworden ist.

Warum gerade Marseille? Das liegt an einem Zufall: Vor Jahren besuchte er seine Schwester, die dort arbeitete, und entdeckte in einem Plattenladen die französische Musikszene. Dort lernte er DJ PH kennen, einen Freund von Popo Chanel, und so begann eine deutsch-französische Freundschaft, die seither internationale Musikprojekte hervorbringt. In „expire“ geht es darum, öfter mal durchzuatmen und die Leichtigkeit des Lebens zu genießen. „Als Kleinstadtmusiker aus Gardelegen bin ich sehr stolz, mit Popo Chanel aus Marseille quasi internationale Musikprojekte umsetzen zu können“ erklärt Mathias Philipp.

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Bild v. privat

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