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Mit der SPV nach Costa Rica
Das Land in Mittelamerika verzaubert seine Gäste mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Diesem Zauber erlag auch die Reisegruppe der SPV.
Von Nadja Venetz, Projektverantwortliche Kommunikation
Der Winter hatte die Schweiz im Griff. Frühmorgens warteten am 2. Dezember sieben Ferienhungrige im Rollstuhl mit ihren Begleitpersonen und der Gruppenleitung am Zürcher Flughafen auf den Abflug nach San José. Ab nach Costa Rica, ab in die Wärme.
Die SPV-Reise war rasch ausgebucht. «Destinationen in der Ferne sind gefragt; da muss man schnell sein», weiss Reisefachfrau Manuela Schär, die den Trip nach Costa Rica organisiert hat. Das Reiseziel in Zentralamerika lockte mit einem actionreichen Programm. Kajak, Zipline, Surfen; die Ferien versprachen Adrenalin und neue Erfahrungen.
Leguane am Pool
«Die Vegetation und die Tiere haben mich sehr beeindruckt. Die Vielfalt ist unglaublich», antwortete Reiseteilnehmerin Karin Suter-Erath (Bild) auf die Frage, was ihr am besten gefallen hat. In Costa Rica, was auf Spanisch reiche Küste bedeutet, leben 500 000 Tierarten. Einige davon erlebte die Reisegruppe bereits zu Beginn der Reise im Zooave Rescue Center, einem Zentrum für gerettete Wildtiere. Ein paar Tierarten beobachteten sie später auch in freier Wildbahn. Auf der Bootstour durch den Nationalpark etwa sichtete die Gruppe Krokodile und zahlreiche exotische Vögel. Für Schweizer Verhältnisse ungewöhnlich waren auch die ein oder anderen Gäste der Hotelanlagen. «Dass bunte Papageien rumfliegen wie bei uns Spatzen, war für uns natürlich spektakulär», berichtete Karin Suter- Erath, «oder die Leguane, die durch den Hotelgarten streiften. Zuerst war mir das etwas unheimlich. ‹Machen die auch wirklich nichts?›»
Nervenkitzel
Am Strand von Jaco erhielten die Reiseteilnehmenden Surfunterricht. Eigens geschulte Lehrpersonen zeigten zuerst wies geht, anschliessend gings ins warme Nass. Ein paar Schlucke salziges Meerwasser gehören dazu, wenn man lernt, Wellen zu reiten.
Am Fusse des Vulkans Arenal brauste die Reisegruppe auf einer Seilrutsche, einer sogenannten Zipline durch die Baumwipfel des Regenwalds. Gesichert mit einem Klettergurt und mit der Hand zum Bremsen am Seil schwebten die Reisegäste von Plattform zu Plattform. Bei sieben Gästen im Rollstuhl waren die Mitarbeitenden stark gefordert: die Person einhängen und wieder abhängen und zwischen den Plattformen für geeignete Sitzmöglichkeiten sorgen. Schliesslich blieben die Rollstühle am Eingang stehen. Das Personal war sehr hilfsbereit, etwa als die Reisegruppe den Veranstaltern klar machte, dass sie die Personen mit Querschnittlähmung zwischen den Plattformen nicht einfach auf harten Plastikstühlen absetzen können. Rasch waren Kissen organisiert. Die Zipline war aufregend, aber auch anstrengend. Zum Glück war der ein oder andere Strandtag zur Erholung vorgesehen.
Kultur und Kulinarik Neben Natur und Erlebnis machte sich die Reisegruppe mit Land und Leuten vertraut. Auf einer Kaffeeplantage erfuhr die Gruppe, wie die Bohne angebaut und weiterverarbeitet wird. Und in einem Kochkurs zauberten die Teilnehmenden regionale Gerichte.
Organisiert hat die SPV die Rundreise gemeinsam mit der Partnerorganisation «Wheel the World», die spezialisiert ist auf Reisen für Personen im Rollstuhl. «Wheel the World» gestaltete das Programm, suchte Unterkünfte aus und organisierte Transfers.
Am 17. Dezember hiess es schliesslich Abschied nehmen von Costa Rica und den liebgewonnenen Mitreisenden. Die zahlreichen Eindrücke und Begegnungen werden noch lange nachhallen.