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Hindernisfrei auf drei Stockwerken

Ein umfangreicher Umbau ermöglicht Thierry Baechler, nach der Rehabilitation im Schweizer Paraplegiker-Zentrum zurück ins Einfamilienhaus zu ziehen.

Von Dominik Widmer, Architekt

Thierry Baechler wohnt zusammen mit seiner Frau Sylvia und den beiden Söhnen Yannick und Nicolas in einem traditionellen Einfamilienhaus der 80er Jahre im freiburgischen Giffers. Das Haus zählt drei Geschosse: das Untergeschoss mit Garage, Keller, Waschküche sowie dem Technikraum und einem Fitnesszimmer. Im Erdgeschoss befinden sich der Eingangsbereich, das Wohnzimmer, die Küche und ein Gäste-WC. Das Dachgeschoss besteht aus drei Schlafund einem Badezimmer.

Der Familienvater verunfallte im Herbst 2021 mit seinem Mountainbike. Das Zentrum für hindernisfreies Bauen (ZHB) sorgte dafür, dass Thierry Baechler nach Ende der Reha ins Eigenheim zurückkehren konnte. Das ZHB verfügt über eine Aussenstelle in der französisch sprechenden Schweiz, die sich dem Projekt annahm. Nach der kostenlosen Bauberatung wurde ein ganzheitlicher Umbauvorschlag erarbeitet. Danach beauftragte die Familie Baechler das ZHB für die Planung und Bauleitung. Für den Umbau brauchte es ein Baugesuch bei der Gemeinde im vereinfachten Baubewilligungsverfahren mit der Einwilligung der angrenzenden Nachbarn. Zusammen mit den verantwortungsbewussten Handwerkern aus der nahen Umgebung und der aktiven Mithilfe der Bauherrschaft in der Planungs- und Bauphase konnten die gesamten Umbauarbeiten termingerecht fertiggestellt werden.

Barrierefreies Haus

Die Garage im Untergeschoss diente der Familie bislang als Fahrradwerkstatt und Abstellraum, denn beide Söhne nehmen an Wettkämpfen im DownhillBiken teil. In der Garage war zu wenig Platz für eine hindernisfreie Parkmöglichkeit. Deshalb wurde auf dem bestehenden Vorplatz der Garage ein hindernisfreier Autounterstand erstellt. Das bestehende Garagentor wurde durch ein neues motorisiertes ersetzt und dient nun als hindernisfreier Zugang ins Haus.

Im Erdgeschoss musste lediglich eine Fenstertüre ersetzt werden, um einen schwellenlosen Zugang auf die Terrasse und den Garten zu ermöglichen. Neben diversen Türen- und Schwellenanpassungen wurde im Dachgeschoss das Badezimmer vollumfänglich hindernisfrei umgebaut. Ein neuer Deckenlift in der bestehenden Treppe ermöglicht Thierry Baechler alle Geschosse elegant zu erreichen.

Projekte in der Romandie Seit 2005 beschäftigt das ZHB einen Architekten für die französischsprachigen Schweiz. Seitdem hat sich die Anzahl der jährlich bearbeiteten Projekte in diesem sehr weitläufigen Gebiet von Jahr zu Jahr gesteigert. 2022 wurden hier insgesamt 60 neue Bauberatungen durchgeführt. Die stetig steigende Nachfrage ist erfreulich, doch stellt sie das ZHB vor Herausforderungen.

Die SPV hat deshalb im Herbst 2022 entschieden, für die Westschweiz eine zusätzliche Person zu rekrutieren, um die Nachfrage zu bewältigen. Mit dieser Vorwärtsstrategie werden die Leistungen in der Westschweiz ausgebaut. Das ist für die SPV und ihre Mitglieder aus der Westschweiz ein wichtiger Meilenstein.

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