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Letzte Aktualisierung 22.05. 08:59 Uhr

Fotos: Imago, SpZ

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Ausgerechnet die beiden Dynamo-Idole werden den Verein verlassen. Foto: Imago

Es wird emotional W

ährend es für Hansa Rostock um das nackte Überleben geht, kann Dynamo ganz in Ruhe aufspielen. Die Messen sind gelesen, die unglaubliche Berg- und Tal-Saison ist vorbei. Im letzten Spiel wird es vor vollem Haus nun aber noch einmal emotional. Gleich drei Dynamo Idole werden verabschiedet. Benny Kirsten und Cristian Fiel werden ihr letztes Spiel für Dynamo absolvieren. Im Falle Kirsten weiH man natürlich nie, ob er vielleicht unter einem anderen Trainer nochmal zurückkehrt, aber bei Cristian Fiel werden die Töppen wohl endgültig an den Nagel gehangen. Der Routinier beendet nach dann 1 08 Spielen für Dynamo Dresden seine doch eindrucksvolle Karriere. Diese begann 1 999 in der zweiten Liga bei den Stuttgarter Kickers. Im Sommer 2001 wechselte er zu Aufsteiger Union Berlin. Nach zwei Spielzeiten kam er über einen kurzen, nicht so erfolgreichen Abstecher beim VfL Bochum zu Allemania Aachen. Dort blieb er von 2004 bis 201 0 und erreichte mit den Aachenern das DFB-Pokalfinale, spielte im Europapokal und stieg in die 1 . Bundesliga auf. 201 0 wurde sein Vertrag nicht verlängert. Er kam für ein Jahr nach Dresden. Es sollte nur eine Zwischenstation werden, doch daraus wurde echte Liebe. Er stieg mit Dynamo in die zweite Liga auf und wurde für fünf Jahre ein Schwarz-Gelber. Auch nach

der Saison bleibt er dem Verein erhalten und wird als Trainer im Jugendbereich tätig werden. Mit Benny Kirsten geht ein waschechter Dresdner, welcher nie gerne hören will, dass er eigenmtlich gebürtiger Riesaer ist. Dieser Umstand war nämlich nur dem Zufall zu verdanken, weil Vater Ulf mit der DDR-Nationalmannschaft unterwegs war und seine Frau hochschwanger bei der Oma in Riesa weilte. Benny Kirsten fühlt sich dennoch als waschechter Dresdner, auch wenn die Wendezeit ihn tief in den Westen verschlug. Er wurde groH, als Vater Ulf seine besten Jahre in Leverkusen spielte, doch sein Herz gehört nicht Bayer sondern Dynamo. Und dahin kehrte er nach seiner fuHballerischen

Axel Keller (r.) war der Erste, der Benny Kirsten im Tor Platz machen musste. Foto: Imago


Ausbildung in Leverkusen und einer kurzen Station bei Waldhof Mannheim 2008 auch zurück. Für die zweite Mannschaft war er eingeplant und absolvierte daher eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann.

Die beiden stellten sich den Fans nicht nur wenn es gut lief. Foto: Imago

Unvergessen ist sein Auftritt in der zweiten Mannschaft als er nach dem Gewinn des Sachsenpokals ein bengalisches Feuer zündete. Er wurde zwei Spiele gesperrt aber zeitgleich zum Liebling der Fans. Unter Trainer Matthias Mauksch wurde er in der gleichen Saison, in der Cristian Fiel zu Dynamo wechselte Stammtorwart der Profis. Er verdrängte die damalige Nummer Eins Axel Keller und war maHgeblich daran beteiligt, dass Dynamo die Relegation gegen Osnabrück schaffte und am Ende aufstieg. Benny Kirsten hatte viele Rückschläge. Er musste wegen einer Schambeinentzündung eine längere Pause einlegen und wieder die Nummer Eins hergeben, aber er eroberte sie jedes Mal zurück. Egal wie groH die Namen waren, die ihm die Vereinsführung vor die Nase setzte, Kirsten setzte sich durch.

zeitgleich Trainer der zweiten Mannschaft. Egal wie das Spiel aus geht, es werden wohl hier und da ein paar Tränchen verdrückt werden. Und ganz bestimmt nicht nur, weil die Rostocker mit etwas Pech sogar in die vierte Liga absteigen müssen.

In der Saison 201 2/1 3 war er nicht nur der beste Torwart der zweiten Liga, sondern sogar der beste Spieler (nach Kickernoten). Was ist grün und hält Elfmeter? Na klar, da wäre als neustes Beispiel auch Patrick Wiegers zu nennen, doch dieser Spruch gehört Benny Kirsten, denn er schaffte es im Spiel gegen Paderborn (Mai 201 3) tatsächlich gleich zwei Elfer in einem Spiel zu entschärfen. Trotz zuletzt häufigerer Kritik im Dynamo Umfeld, trotz unverständlicher Nörgelei an seinen eigentlich guten Abschlägen, trotz der Meckerei an seiner Strafraumbeherrschung und vorallem an seiner GröHe, Benny Kirsten war zurecht einer der besten Spieler von Dynamo und ist auch in dieser Saison (hinter Eilers) der zweitbeste Dynamo Spieler laut dem Fachmagazin Kicker! Benny Kirsten erhält keinen neuen Vertrag, ebenso wenig wie der Mann hinter dem Erfolg der Keeper. Auch Dynamo Urgestein Thomas Köhler wird zur neuen Saison gehen. Das wird vorallem für die älteren Fans ein emotionaler Moment. Köhler stand bereits zu groHen Europapokal-Abenden im Dresdner Tor und hielt über 1 00 mal für SchwarzGelb in der damaligen Regionalliga. Thomas Köhler war seit 201 0 Torwarttrainer und einige Jahre Anzeige


Hansa Fans auf dem Zaun im alten Stadion. Foto: Imago

Das Ostderby

Wie aus Freunden Feinde wurden E

s war einmal... So fangen nicht nur Märchen an. Auch die Beziehung zwischen Hansa Rostock und Dynamo Dresden verdient diesen Beginn. Denn es war tatsächlich mal vor langer Zeit in der DDROberliga, da waren beide Fanlager eher Freunde als Feinde. RegelmäHig waren die Stadien mit über 20.000 Fans gut besucht und die Spiele wurden zu FuHballfesten. Dass „nur“ 20.000 Zuschauer ins Stadion kamen, war nichts besonderes, denn ausverkauft waren die Spiele meist nur gegen den BFC, Lok Leipzig oder zu Europapokal-Abenden. Irgendwann soll dann mal die Freundschaft zerbrochen sein. Als Grund ist vielerorts zu lesen, dass eine Ohrfeige eines Fans daran schuld sein sollte. Er hatte den Dynamo Keeper Ronny Teuber ein Ex-Rostocker, wie sein Vorgänger Bernd Jakubowski - beim Herausgehen nach dem Spiel geschlagen. Dies soll tatsächlich vorgefallen sein, aber das Ende der Fanfreundschaft war dies nicht. Dazu hatten das viel zu wenige wirklich wahrgenommen. Aber irgendeinen Grund musste für das nicht erklärbare Phänomen herhalten. Denn heute sind beide Fanlager so feindselig, wie es nicht schlimmer gehen könnte. Da können eigentlich nur noch Aue, Chemnitz und Cottbus in der Skala der in Dresden unbeliebtesten Vereine mithalten. Doch dies ist längst nicht bei allen so. Viele ältere Fans verstehen diese ganze Thematik gar nicht, denn sie sind immer noch mit Hansa Anhängern befreundet. Und daran änderte auch die besagte Ohrfeige im Jahr 1 988 nichts. Nein, die „Feinschaft“ wurde erst viel später ausgerufen. Vielleicht fing alles an, als im

Von Frank Thom

letzten DDR-Oberligajahr Hansa Rostock und Dynamo Dresden erstmals ernsthafte Konkurrenten wurden. Bis dahin waren die Rollen klar verteilt. Hansa spielte im Mittelfeld der DDR-Oberliga, stieg ab, stieg wieder auf und kratzte auch mal an den Europapokalplätzen, welche für Dynamo so gut wie selbstverständlich waren. In der Saison 1 990/91 jedoch landete Rostock erstmals vor Dynamo und wurde letzter DDRMeister. Für die schwarz-gelben Meister der Vorsaison war dies eine kleine Schmach, welche zum Glück aber mit der Qualifikation für die 1 . Bundesliga als Zweitplatzierter versüHt wurde. In der ersten Bundesligasaion trafen sich beide Teams erstmals mit anderen Vorzeichen wieder. Beide Teams spielten am Ende der Saison zudem um den Klassenerhalt und waren wieder ernsthafte Konkurrenten. Eine weitere Schmach war der Saisonverlauf. Hansa erwischte einen Traumstart und war am Anfang sogar Tabellenführer der 1 . Bundesliga, während Dynamo den letzten Platz belegte. Erst am Ende der Saison fand sich Hansa ebenfalls im Abstiegskampf wieder, wo Dynamo schon die gesamte Zeit drin steckte. Für die Rostocker bleibt der 33. Spieltag in Dresden daher auch unvergessen. Hansa verlor 1 :2 gegen Dynamo und ab da begann der Schlamassel für die Hanseaten, welcher im Abstieg endete. Dynamo legte eine kleine Serie hin und rettete sich. Von nun an gingen sich beide Vereine aus dem Weg. Die alten Fronten waren wiederhergestellt. Dynamo spielte erstklassig, Hansa in der zweiten Bundesliga. Bis zur Saison 1 994/95 nach welcher


Dynamo zwangsabstieg und die Rostocker den Wiederaufstieg ins bundesdeutsche Oberhaus schafften.

Und um beim Märchen zu bleiben, … wieder zogen die Jahre ins Land und eines Tages, da sahen sich die beiden ehemaligen Freunde (201 0/1 1 ) wieder.

Ganze 1 0 Jahre blieben die Hanseaten von nun an das Aushängeschild des OstfuHballs, während Dynamo schwerste Zeiten durchleben musste.

Rostock war nun auch in die dritte Liga abgestiegen, wollte aber direkt wieder hoch. Das schafften sie auch. Als Zweitplatztierter gelang der Aufstieg. Die Dresdner schafften den Aufstieg über die Relegation in Osnabrück ebenfalls. Zwei Freunde auf dem Weg nach oben? Nein, aus Freunden waren längst erbitterte Feinde geworden. Zumindest was den Mainstream der Fans anbelangt. Einige Fans pflegen ihre Freundschaften seit Jahren und besuchen sich an der Ostsee, treffen sich nach dem Spiel auf ein Bierchen und reden über alte Zeiten. Doch dies ist leider die Minderheit.

Doch auch da riss die Fanfreundschaft zumindest vereinzelt - nicht ab. Oftmals wurden zu Erstligaspielen Dynamoschals in Mitten der Rostocker Fans entdeckt. Die Geschichte mit der Ohrfeige war damals nicht präsent. Beide Vereine sahen sich erst in der zweiten Bundesliga 2005/06 wieder. Ab da war auf einmal vom Hass die Rede, vom Ost -Duell, von den unbeliebten Hanseaten. Es wurden Sicherheitsspiele. Die alten Fans rieben sich die Augen, denn es war quasi unvorstellbar, woher die Jüngeren auf einmal diesen Hass nahmen. Eigentlich waren sich beide Vereine auf Jahre nie begegnet. Sie hatten sich einfach nur auseinander gelebt. Hansa war nach 1 0 Jahren aus der 1 . Liga abgestiegen und Dynamo schaffte nach ebenso langer Zeit den Sprung aus der damaligen Regionalliga zurück in den ProfifuHball. Und diesmal sollte Rostock für die Dresdner Fans eine ganz negative Erfahrung werden. Hansa Rostock konnte gar nichts dafür, aber es war nun einmal das Rostocker Ostseestadion, in welchem die Schwarz-Gelben mit sage und schreibe 41 Punkten am letzten Spieltag absteigen mussten. Dynamo hatte Rostock mit 3:1 besiegt. Es reichte nicht, weil die bereits als Aufsteiger feststehenden Bochumer in Unterhaching nur 0:0 spielten. Kurios: Seitdem ist der VfL Bochum in Dresden nicht gerade beliebt, ein Hass wie gegen Hansa Rostock ist aber nicht zu spüren.

Hansa Rostock stieg übrigens nach dem Zweitligaaufstieg direkt wieder ab, Dynamo folgte letzte Saison bekanntlich auch in die dritte Liga. Wie das Hinspiel in dieser Saison ausging, ist noch in den Köpfen. Der Spielabbruch drohte. Die Gewalt und der Hass haben einen neue Stufe erreicht. Der 3:1 -Sieg von Dynamo geriet ins Hintertreffen, die Ausschreitungen und das folgende Geisterspiel überschatteten den FuHball. Bleibt zu hoffen, dass der Saisonabschluss friedlich verläuft. Immerhin könnte es Hansa ganz bitter erwischen. Die vierte Liga droht für die Hanseaten. Dann würden sich beide Vereine wohl erstmal wieder eine Weile aus dem Weg gehen. Kaum vorstellbar, dass aus beiden Lagern irgendwann mal wieder Freunde werden, wo doch eigentlich niemand erklären kann, warum aus Freunden Feinde wurden. Mal von der amüsanten Ohrfeigen-Story abgesehen.

Verabredung um 20:00 Uhr auf dem Lennéplatz zur Massenschlägerei? Schon 2006 war von Freundschaft keine Spur mehr. Foto:Imago


Fu7ball 3. Liga

Im Jahr 2006 stie der zweiten Liga a so ergehen und w

Wiederholt sich Gesc A

ls Dynamo Dresden die lange NiederlagenSerie nicht beenden konnte und am 31 . Spieltag nur 41 Punkte auf dem Konto hatte, warnten einige wenige vor dem noch möglichen Abstieg. Sie wurden belächelt. Die landläufige Meinung 40 Punkte würden reichen, gewann die Oberhand. Obwohl doch ausgerechnet Dynamo das Beispiel lieferte, wie man mit 41 Punkten auch noch absteigen kann. Das war in der Zweitligasaison 2005/06, als die Schwarz-Gelben in Rostock 3:1 gewannen und dennoch den Gang nach unten antreten mussten. Gerettet wurde damals Unterhaching, welche das „Glück“ hatten gegen den feststehenden Aufsteiger aus Bochum 0:0 zu spielen. Nun steht der letzte Spieltag der Drittligasaison 201 4/1 5 an und fast alle Würfel sind gefallen. Bielefeld und Duisburg stehen als Aufsteiger fest und spielen im Fernduell nur noch den Drittligameister aus. Kiel muss oder darf in die Relegation gehen. Da warten dann entweder Aue, 1 860, Frankfurt, St. Pauli oder Greuter Fürth. Im Tabellenkeller stehen mit Regensburg und den

Dortmunder Amateuren zwei Absteiger fest. Doch eine Entscheidung wird der letzte Spieltag noch bringen. Es scheint so, als würde sich tatsächlich die Geschichte wiederholen. Doch diesmal sind die Vorzeichen verdreht. Dynamo Dresden ist gerettet und wird natürlich nicht absteigen. Doch erneut könnte eine Mannschaft mit 41 , vielleicht sogar mit 42 Punkten, den Gang nach unten antreten. Es kommt zum groHen Showdown und wie schon in der Saison 2005/06 sind Dresden, Rostock und Unterhaching die Protagonisten. Nur diesmal könnte es genau umgekehrt kommen. Anstatt dass Dynamo im Ostseestadion absteigt, könnten die Hanseaten in Dresden die böse Nachricht bekommen. Wenn Unterhaching gewinnt und zeitgleich Rostock in Dresden verliert, wäre es soweit. Rostock würde mit 41 Zählern die Liga verlassen und wieder wäre Unterhaching die gerettete Mannschaft. Noch verrückter wird es allerdings, wenn Rostock Unentschieden spielt, Unterhaching gegen Erfurt gewinnt und das zwei Tore schlechtere Torverhältnis aufholt. Dann könnten die Hanseaten


eg Dynamo im Ostseestadion mit 41 Punkten aus ab. Diesmal könnte es Rostock im Dynamostadion wieder ist auch Unterhaching mit dabei. Foto:Imago

geschossenen Tore. Sind auch diese gleich, würde danach der direkte Vergleich herangezogen. In diesem haben die Randmünchener die Nase vorn (2:2 / 2:1 ). Aber da war ja auch noch Mainz05. Die Mainzer Amateure müssten in diesem Fall auch wenigstens einen Punkt gegen Chemnitz holen, sonst wären sie drauHen. Rostock muss also auf Sieg spielen, um sicher zu gehen, nur ein Punkt könnte zu wenig sein. Doch das wird gegen die wieder erstarkte DynamoOffensive nicht einfach. Ganze zwölf Tore schossen die Schwarz-Gelben in den letzten drei Spielen. Das sind soviel, wie sie zuvor in allen Pflichtspielen seit dem 1 9. Spieltag geschossen haben! Damals gewannen sie 3:1 gegen Hansa Rostock.

38. Spieltag 3.Liga

chichte? Frank Thom

sogar mit 42 Zählern traurige Geschichte schreiben. Eventuell könnten beide Teams sogar exakt punktund torgleich dastehen. Zum Beispiel wenn Rostock zu einem 0:0 kommt und Unterhaching 2:0 gewinnen sollte. Paragraph 46 der DFB-Spielordung regelt auch diesen kuriosen Fall. Wenn die Tordifferenz gleich ist, zählen als nächstes die meist

37. Spieltag 3.Liga VfB Stuttgart II - VfL Osnabrück Hallescher FC - Mainz 05 II Chemnitzer FC - SG Sonnenhof Arminia Bielefeld - Regensburg Fortuna Köln - Wehen Wiesbaden MSV Duisburg - Holstein Kiel Stuttg. Kickers - Rot-WeiH Erfurt Unterhaching - PreuHen Münster BVB II - Dynamo Dresden Hansa Rostock - Energie Cottbus

0:0 (0:0) 1 :2 (0:0) 2:0 (0:0) 2:2 (1 :0) 2:1 (0:0) 3:1 (3:1 ) 0:0 (0:0) 1 :0 (1 :0) 2:3 (1 :2) 0:1 (0:0)

Sa. 23.05. 1 3:30 Uhr Energie Cottbus - VfB Stuttgart II Dynamo Dresden - Hansa Rostock PreuHen Münster - BVB II Rot-WeiH Erfurt - SpVgg Unterhaching Holstein Kiel - Stuttgarter Kickers SV Wehen Wiesbaden - MSV Duisburg Jahn Regensburg - Fortuna Köln SG Sonnenhof Arminia Bielefeld Mainz 05 II - Chemnitzer FC VfL Osnabrück - Hallescher FC

Tabelle vor dem letzten Spieltag 1 . Arminia Bielefeld 2. MSV Duisburg 3. Holstein Kiel 4. Stuttg. Kickers 5. Chemnitzer FC 6. Energie Cottbus 7. PreuHen Münster Geschäftsführer 8. Dynamo Dresden Uwe Saegeling 9. Hallescher FC 1 0. SV Wehen Wiesbaden 1 1 . VfL Osnabrück 1 2. Rot-WeiH Erfurt 1 3. Fortuna Köln 1 4. SG Sonnenhof 1 5. VfB Stuttgart II 1 6. Mainz 05 II 1 7. Hansa Rostock 1 8. SpVgg Unterhaching 1 9. BVB II 20. Jahn Regensburg

37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37

33 24 25 12 8 1 5 3 0 9 -4 -8 -5 -20 -1 0 -9 -1 3 -1 5 -1 1 -25

71 71 67 62 58 56 54 53 53 50 49 48 46 46 44 41 41 39 36 28


Es wird ein hartes Stück Arbeit für Gabriel De Santis und seine Mannen. Sie müssen sich in der EnergieVerbundArena gegen wenigstens einen der beiden Mitkonkurrenten durchsetzen. Foto:SpZ

Aufstieg am Samsta W

ährend die Spielvereinigung des HSV Lok Pirna Dresden den Weg in die vierte Liga antreten musste und am letzten Spieltag mit Standing Ovations in der „Hölle Ost“ auf dem Pirnaer Sonnenstein in Richtung Neuanfang verabschiedet wurde, haben die anderen Dresdner noch den ganz groHen Wurf vor sich. Der HC Elbflorenz spielt am Samstag in eigener Halle das Relegationsturnier um den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse.

abliefern zu müssen. Er spielt um 1 5 Uhr gegen den VfL Eintracht Hagen, Zweiter der Staffel West.

Möglich ist dies, weil der Tabellenführer, die zweite Mannschaft des Bundesligisten SC Magdeburg, nicht aufsteigen darf. Die Zweitplatzierten aller vier Staffeln spielen nun in diesem Turnier den Aufsteiger aus. Aus der Staffel Süd haben die in Frage kommenden Teams bereits im Vorfeld verzichtet. So wird es also nur ein Dreikampf um zwei Aufstiegsplätze, denn aus der Staffel Süd wollte auch der Erstplatzierte nicht den Weg in die 2. Bundesliga gehen.

Wie in der Liga bekommen die Teams für einen Sieg zwei Punkte und für ein Remis einen Zähler. Als erstes werden die Punkte gewertet. Besteht Gleichstand, wird die bessere Tordifferenz gezählt. Gibt es dann immer noch kein Ergebnis, so zählt das Spiel gegeneinander und ist dieses Unentschieden ausgegangen, können sich die Handballfans auf ein Entscheidungsspiel freuen.

Los geht es um 1 1 .30 Uhr. Dann trifft der HC Elbflorenz auf die Handballfreunde Springe, welche Zweiter der Staffel Nord sind. Der Verlierer aus diesem Duell hat das Pech gleich noch einmal 60 Minuten kräftezerrenden Handball

Der Sieger aus der ersten Partie hat das Glück eine etwas längere Regeneration zu haben. Um 1 7.30 Uhr kommt es zum wahrscheinlich entscheidenden Spiel gegen Hagen. Sollte das erste Spiel Unentschieden enden, so steht bereits fest, dass der HC Elbflorenz das zweite Spiel gegen Hagen absolvieren muss.

Nach den letzten zwei Niederlagen gegen Magdeburg und Leipzig dürfte der HC Elbflorenz nach einer starken Saison nun kaum noch die Favoritenrolle inne haben. Um es noch deutlicher zu machen, die Dresdner sind zum Ende der Saison komplett abgeschmiert. In den letzten sieben Spielen gingen sie sechs mal als Verlierer von der Platte.


Handball 3.Liga reichten zwei Punkte vor Verfolger Leipzig. Die anderen beiden Teams kommen dagegen mit viel Selbstbewusstsein nach Dresden. Der HF Springe spielte eine souveräne Saison (51 :9 Punkte) und wurde mit 1 1 Punkten Vorsprung Zweiter. Nur der Wilhelmshavener HV war besser, welcher mit 60:0 Punkten eine makellose Saison ablieferte. Kurz vor Saisonende wackelten sie zwar kurz, aber aus sieben Spielen holten sie im Gegensatz zu den Dresdnern fünf Siege und ein Remis. Ähnlich sieht das bei den Hagenern aus. Sie haben mit 53:7 Punkten den ersten Platz um drei Zähler verfehlt. Die Verfolger waren jedoch schon lange weit abgeschlagen. Die letzten neun Spiele blieb der VfL Eintracht Hagen zudem siegreich.

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Von A. Rohde

Nur die starke Hinrunde und das Unvermögen der anderen Teams verschaffte dem HC Elbflorenz noch die Chance auf dieses Relegationsturnier. Am Ende

Die Dresdner gehen also nach dem Saisonverlauf zu urteilen als AuHenseiter ins Rennen, haben aber den Heimvorteil auf ihrer Seite. Bekanntlich sind Reisestrapazen im Drittliga Handball nicht ganz von der Hand zu weisen, selbst wenn die Teams einen Tag früher anreisen sollten. Gerade bei einem Turnier mit zwei schweren Spielen an einem Tag könnte dies das Zünglein an der Waage werden. Findet der HC Elbflorenz jedoch zur SaisonBestform zurück, haben die Dresdner sehr gute Chancen den Aufstieg diese Saison zu packen. Andernfalls droht ein weiteres Jahr dritte Liga, was den groHen Traum von der 2. Bundesliga garantiert nicht einfacher macht.

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Dresden Monarchs

Warum ist Spielpause?

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1 6 Tage mussten die Fans der Dresden Monarchs warten, ehe die Football-Saison am 1 . Mai mit dem Spiel gegen Düsseldorf begann (70:0). Nach dem Krimi in Braunschweig (27:26) hatten sich Anhänger und Spieler langsam wieder an den Wettkampfbetrieb gewöhnt. Doch Schwupp, statt das es Schlag auf Schlag weiter geht, haben die Königlichen gleich wieder vier Wochen Pause. Im Interview mit „Sportzeitung-Online“ erklärt Geschäftsführer Jörg DreHler den Grund für die Unterbrechung.

Sportzeitung-Online: Kann die Liga keine ordentlichen Spielpläne erstellen, oder woran liegt die zu diesem Zeitpunkt unübliche Pause?

DreHler: „Wir haben einfach ein wenig Pech mit der Ansetzung. Normalerweise hätten wir dieses und nächstes Wochenende gegen die Cologne Falcons gespielt. Da bei ihnen aber der Hauptsponsor kurz vor der Saison ausgestiegen ist, hat der Verein zurückgezogen.“

Wirkt sich solch eine kurzfristige Entscheidung auch negativ auf die Monarchs aus? DreHler: „Selbstverständlich entgehen uns damit die Einnahmen für ein Heimspiel. Dank unserer Fans und Sponsoren konnten wir diese Lücke aber schon kompensieren.“

Sehen Sie die lange Spielpause jetzt zu Saisonbeginn als Vor- oder Nachteil?

DreHler: „Ehrlich gesagt, haben wir am Anfang versucht eine Partie von hinten nach vorn zu ziehen

Von Sten Hornig

damit die Pause nicht so groH ist. Wir sahen die Gefahr, dass wir nach einer klaren Niederlage in Braunschweig in ein Tief geraten und durch die Unterbrechung auch nicht mehr heraus kommen.“

Doch glücklicherweise lief es anders...

DreHler: „Ja, der Sieg beim Meister war der Idealfall. In den vier Wochen Pause können wir uns so mit einem guten Gefühl, intensiv auf das nächste Duell vorbereiten, während Braunschweig drei harte Spiele absolvieren muss. Das kann auch so ein TopTeam nicht einfach wegstecken.“

Also ist ihre Mannschaft im nächsten Aufeinandertreffen klar im Vorteil?

DreHler: „Das würde ich nicht sagen. Im Gegensatz zu uns haben die Lions die Gelegenheit sich weiter einzuspielen. Wir dagegen müssen von 0 auf 1 00 wieder bereit sein.“

Als Erholungszeitraum für verletzte Spieler ist die Pause trotzdem nützlich...

DreHler: „Das stimmt. Durch die Pause konnte Ladislav Jensik nach seiner schweren Verletzung eher voll ins Training einsteigen. Normalerweise war der 21 . Juli geplant. Jetzt könnte er gegen Braunschweig vielleicht schon spielen und Adam Lary (Handbruch, d.Red.) vertreten.“

Was können die Monarch-Fans am 6. Juni im Heimspiel erwarten?

DreHler: „Ein enges Spiel mit hoffentlich positiven Ausgang für uns...“


Foto: Imago

Serie: Dynamo vor 30 Jahren

Torfestival T

orfestivals wie das 5:1 gegen Unterhaching sind im Dynamostadion eher selten geworden. Das gab es vor 30 Jahren noch häufiger, wie das Spiel vom 24. Spieltag 1 984/85, welches doch legendär wurde. Mit 8:3 fegten die Schwarz-Gelben das Schlusslicht von Motor Suhl aus dem Stadion. Das wiederum war nun auch keine Seltenheit, denn Suhl hatte in dieser Saison wahrlich nicht viel zu lachen. Am Ende der Saison hatten die Suhler 1 6:92 Tore auf ihrem Konto stehen. Drei ihrer 1 6 Tore schossen sie in Dresden, was Grund zum Feiern für die Gäste war. Zudem gab es allen Grund zum Jubeln, weil das Ergebnis nicht zweistellig wurde. Das hatten sie der schlechten Chancenverwertung von Dynamo zu verdanken. Trotzdem, nach diesem FuHballnachmittag gab es nur Sieger. AuHer vielleicht jene Fans, welche etwas zu spät im Stadion waren, denn bereits nach 300 Sekunden hatten sie ganze drei Tore verpasst. Kirsten hatte in der zweiten Minute die Dresdner Führung erzielt, welche Döschner nur Sekunden später mit einem Eigentor ausglich. Wiederum wenige Sekunden später traf Ralf Minge zum 2:1 für die SchwarzGelben. Dann ging das erwartete Schützenfest los. Mit 5:1 ging es standesgemäH in die Pause. Da muss der Tee dann wohl etwas zu warm gewesen sein, denn Suhl machte plötzlich Druck und kam zum zweiten Treffer durch Lesser in der 50. Minute. Und dies setzte Kräfte frei. Nur 1 1 Minuten später erspielte sich Suhl das völlig verdiente dritte Tor durch Seyfert. Das weckte die müden Dynamo

Bildzitat Neues Deutschland 1 3.05.1 985

Spieler nun aber wieder auf. Wie schon gesagt, die schlechte Chancenverwertung hielt die erneute Klatsche für die Suhler im Zaum. Reinhard Häfner verschoss sogar noch einen Elfmeter und so konnten die 1 9.000 Dresdner Fans nur acht Tore bejubeln. Für den Tabellenletzten gab es groHe Anerkennung. So schreib das neue Deutschland am Montag „Der Absteiger verdient Anerkennung dafür, dass er sich nicht nur auf die Verteidigung stützte, sondern auch selbst den Angriff suchte. Drei Tore waren verdienter Lohn für diesen Mut.“ Dynamo musste sich ein bisschen Häme gefallen lassen. „Da die Gastgeber von ihrer Überlegenheit, zu vielen unnützen Einzelaktionen und mancher Lässigkeit verführt wurden, nahmen sie sich selbst die Möglichkeit, als zweistelliger Sieger vom Platz zu gehen.“


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