SPORTAKUS 2015 Heft 1

Page 1



3

EDITORIAL

Heft 1/2015

Fotos (2): SPORTAKUS

Wechsel: Rick Jakob übergibt an Thomas Roth.

Editorial

1

000 Jahre Leipzig, 25 Jahre friedliche Revolution, 15 Jahre SPORTAKUS... Zugegeben, unser Jubiläum erscheint in dieser Reihe recht unbedeutend. Und dennoch: Der Rückblick auf die Zeit seit der Gründung 1999 ist eindrucksvoll. Allen Widrigkeiten zum Trotz versammeln sich seither Magister- und Bologna-geplagte Student_innen im finsteren Keller und lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Nachdem wir in diesem Jahr zunächst einen Wechsel an der Spitze des Projektes meistern mussten, haben wir in neuer Besetzung nichtsdestotrotz ein erfolgreiches Schwimmfest und ein (hoffentlich) erfolgreiches Heft auf die Beine gestellt – und das alles ohne Gegenleistung?! Nicht ganz: Die Neugier, der Drang nach Transparenz und nicht zuletzt der Spaß in der Gemeinschaft treiben uns weiterhin an, die Idee des SPORTAKUS mit Leben zu füllen. Dazu bedarf es jeder Menge freiwilligen Engagements, welches gerade in Zeiten von fremdenfeindlicher Ressentiments und dem Rückgang von ehrenamtlicher Tätigkeit im Vereinswesen nicht selbstverständlich ist. Vielleicht könnte mit etwas mehr von diesem Engagement sogar die feierliche Exmatrikulation wieder belebt (Seite 16) oder vergessene Studiengänge akkreditiert werden (Seite 8). Bei einem könnt Ihr euch sicher sein: Das Projekt Sport und Medien bleibt auch im 16. Jahr engagiert und neugierig. Viel Spaß beim Lesen! Euer

Verschwunden: Wo ist der Fakultätsball?

Inhalt 04 - TITELTHEMA: 15 Jahre 04... 15 und vollpubertär

06 - FAKULTÄT 06... News 08... Akkreditierung Lehramt 10... Ehrung Prof. Dr. Krug 12... Umfrage Semesterticket 14... Sächsisches Hochschuldidaktik Zertifikat 16... Wo ist die feierliche Exmatrikulation? 20... Ehrenamt: Frau Dr. Tzschoppe 24... Vorstellung neuer Mitarbeiter 26... Die Situation beim ZfH

28 - L.E. SPORT 28... Hallenhockey Weltmeisterschaft 30... Extremsport Downhill 32... Monoflossenschwimmer Max Lauschus 35... Sportkalender 2015

36 - SONSTIGES 36... Studieren mit Kind 38... SPORTAKUS-Nachwuchs stellt sich vor 39... Müllers Meinung: Peggy da? 40... Rätsel 42... Alumni: Thomas Melzer

Titelbild: 15 Jahre und immer noch neugierig Design: ms, tr | SPORTAKUS Fotos: ms, tr |SPORTAKUS, Roi Pihlaja, Krzysztof Urbanowicz


SPORTAKUS

TITELTHEMA

15 und vollpubertär... von Stefan Siemann & Thomas Roth

Auf dem Weg zum Erwachsensein... auf keinen Fall! Spaß am Leben... auf jeden Fall! Eigentlich spricht nicht viel dafür, sich beim SPORTAKUS zu engagieren. Zum einen die miesen Arbeitszeiten, wenn andere Studierende schlafen und zum anderen gibt's keine Kohle – ganz klar also: „No Deal!“ Doch nach 15 Jahren gab es und gibt es trotzdem noch allerlei Gesindel, das sich nachts in dunklen Uni-Kellern rumtreibt und Spaß dabei hat. Wir gehen der Sache mithilfe einer hochwissenschaftlichen chronologischen Aufarbeitung auf den Grund:

D

Foto: SPORTAKUS

4

Außer Kontrolle: Die Teeanager des SPORTAKUS.

ie Urväter stammen noch aus einer Zeit vor unserer Existenz. Die Schreibmaschine kam gerade auf den Markt und ein Heft bestand noch aus vereinzelten, getackterten Blättern - ein Glück, dass bald der Kopierapparat erfunden werden sollte! Es war ein Jahrtausend vor unserer Zeit, doch es war dem Ende nah. Einer dieser Dinosaurier sollte dennoch überleben und scheint mit dem Papier die Zeiten zu überdauern: Dr. Christian Hartmann wird dieses Urtier bis heute genannt. Ihm gebührt für seine Arbeit auf Ewigkeit größter Dank! Als Fossile, und heute nicht mehr unter den SPORTAKUSianern, finden wir exotische Gattungen der Chefredakteure oder die in Schwärmen auftretenden Redakteure deren Artenvielfalt, ähnlich derer der Pokémon, noch erforscht werden muss. Doch der Zeitraffer führt uns durch die Jahre bis

Besenkammern anzutreffen, soll darauf der Weltöffentlichkeit „Ich bin drin, das ist ja einfach", verkündet haben. Bis zum heutigen Tage verfolgt dieses Exemplar die aktuelle weltpolitische Lage auf www.sportakus-online.de. Auch der berühmte Brand des Sportakuskellers aus dem Jahre 2008 konnte die Entwicklung nicht bremsen. Weitere zwei Sonnenumrundungen später hatten die Gründerväter eine Idee, welche bis heute umgesetzt wird und Freude in die Herzen der mittlerweile gegenderten Student_innen bringt. Im winterlichen Leipzig lockt das stets ausverkaufte Schwimmfest alljährlich hunderte Wissbegierige in die feuchtwarme Universitätsschwimmhalle der Mainzer Straße. Politisch korrekt, werden in entspannter At-

zur heutigen Zwischenstation über verschiedenste Höhepunkte, Sonderheiten und Wendungen der Geschichte. Nur zwei Jahre war das neue Jahrtausend alt, als das Zeitalter der Maschinen anbrach. Erstmals konnten weitestgehend informationsfreie Informationen im sogenannten WorldWideWeb abgerufen werden. Ein bekanntes Exemplar einer frauenverschleißenden Spezies, vornehmlich in

mosphäre, getreu dem olympischen Motto „Citius, altius, fortius“ Wettkämpfe auf höchstem Niveau ausgetragen und später dann bei klassischer Musik und geistesbelebender Flüssigkeitsaufnahme die internationale Völkerverständigung gefördert und gefeiert. Auch damals gab es bereits als Gegenpart das Sommerfest, das dem Publikum die Zeit zwischen den Festspielen halbieren soll. Auch


Heft 1/2015

TITELTHEMA

aus zwei Jahrtausenden Geschichte der Bildungsauftrag wurde von den verschiedenen Generationen der SPORTAKUSianer stets ernst genommen. Durch ein Bündnis mit der fremden Gilde der Kommunikations- und Medienwissenschaftler stach das Forschungsschiff „Sport und Medien“ an der Sportwissenschaftlichen Fakultät 2001 in See, gilt aber leider seit 2007 als verschollen.

CHRONIK

2008 Der SPORTAKUS als Veranstalter des Fakultätsballs anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Sportwissenschaftlichen Fakultät 2009 Organisation des Symposiums: "Leipzig – Sportfrei!?"

1999 Gründung des Projekts durch eine Gruppe Studierender und Dr. Christian Hartmann

2011 Ausrichtung des 2. Symposiums: "Professionell oder planlos? – Leipziger Sportvereine am Scheideweg"

2001 Integration des Themenfelds "Medien und Sport" in die Lehrausbildung der Sportwissenschaftlichen Fakultät

2012 Teilweise Verlagerung des Schwimmfestes in die Pausenhalle Süd

Start des Online Angebotes 2004 Fakultätskolloquium zum fünfjährigen Bestehen des SPORTAKUS Wiederbelebung des DHfK-Schwimmfestes 2005 Produktion von zwei Sonderausgaben anlässlich des 17. DVS-Hochschultages in Leipzig 2006 Podiumsdiskussion in der Moritzbastei: "Fußballstandort Leipzig – wie geht es weiter nach der WM?" Integration von Studierenden der neuen Bachelorstudiengänge ins Projekt im Rahmen der Ausbildung zur Wissenschaftstheorie

2013 Neuauflage des Schwimmfest in der Mainzer Straße mit neuem Brandschutzkonzept 2014 15-jähriges Bestehen des Projektes und 10. SPORTAKUS-Schwimmfest

Die 10-jährige Existenz wurde 2009 mit dem ersten Symposium „Leipzig – Sportfrei!?“ zelebriert, und noch einmal 2011, unter anderem mit dem deutschen Ober-Ankylosaurier Reiner Calmund auf dem Podium. Wiederholt füllte es die ehrwürdige Ernst-Grube-Halle. Mitten in den Teenagerjahren blicken wir also auf eine bis dato bewegte Geschichte zurück. Doch ob spätere Historiker Geschichten vom Erwachsenwerden der jetzigen und künftigen Generationen erzählen werden, hängt von uns ab, denn die Geschichte schreiben wir – hier und jetzt, in dieser Zeit, in unserer Zeit.

5


SPORTAKUS

FAKULTÄT

FAKULTÄTSNEWS Faschingszeit Am Freitag, dem 23. und Samstag, dem 24. Januar 2015 wird traditionell der legendäre DHfK-Fasching gefeiert. In den heiligen Hallen der Jahnallee wird es an diesen zwei Tagen unter dem Motto “Die ROTEN Zwanziger“ wieder mächtig Stimmung geben und selbstverständlich werden wie jedes Jahr ausgefallene Kostüme erwartet. Der mittlerweile seit über 50 Jahren stattfindende DHfK-Fasching hat sich als Leipzigs größter Studenten-Fasching etabliert. Die Karten für dieses Event waren nach kurzer Zeit vergriffen, jedoch wird es auch 2016 wieder einen Fasching geben. Denn die DHfK ist immer „Dicke da“. Fotos (2): DHfK-Elferrat

6

DHfK-Fasching: Schicke Damen und Mafiosi.

Termine Der Plan für das Sommersemester 2015 sieht wie folgt aus: Vorlesungsbeginn wird der 7. April sein und am 18. Juli endet die Vorlesungszeit. Vorlesungsfreie Tage sind der 1. Mai (Tag der Arbeit), der 14. Mai (Christi Himmelfahrt) und der 25. Mai (Pfingstmontag).

Alle weiteren Termine für das kommende Semester findet Ihr wie gewohnt auf der Internetseite der Sportwissenschaftlichen Fakultät.

Tanzen, Flirten, Feiern: Bis die Wolken wieder lila sind.

606 Jahre Uni Leipzig Die zweitälteste Universität Deutschlands wird am 2. Dezember 2015 genau 606 Jahre alt. Sie bietet mit ihren 14 Fakultäten ein breites Spektrum an Studienangeboten. Leipzig verzeichnet jedes Jahr einen Zuwachs an Studierenden. Die Student_innen fühlen sich in der Stadt sehr wohl und die Mietpreise sind vergleichsweise erschwinglich, auch wenn in Leipzig in den letzten Jahren schon fließig an der Mietpreisschraube gedreht wurde. Von aktuell knapp 540.000 Einwohnern sind etwa 40.000 Studierende. Damit ist Leipzig wieder größte Stadt im Freistaat.


FAKULTÄT

Heft 1/2015

von Christian Grätz

Foto: Sebastian Brunn

Eignungsprüfung 2015 Auch 2015 wird es wieder Hunderte von interessierten und sportbegeisterten Abiturient_innen nach Leipzig ziehen, um dort ihre Eignungsprüfung abzulegen. Am 20. Mai wird diese in den Hallen der Sportwissenschaftlichen Fakultät durchgeführt. Als Nachtermin wurde der 19. Juni festgelegt. Anmeldeschluss ist für alle der 30. April. Aufgrund der unentgeltlichen Sporteignungsprüfung ist Leipzig ein sehr beliebter Ort um diese Formalität eines jeden angehenden Sportstudenten zu absolvieren. Jung und dynamisch: Die Testanten.

Rückmeldung zum Sommersemester 2015

Foto: http:// www..ssfrebaudengo.it

Alle Studierenden müssen sich wie jedes Jahr fristgerecht bis zum 31. Januar für das kommende Sommersemester zurückmelden! Die Nachfrist für die Rückmeldung ist der 15. Februar. Der Semesterbeitrag beträgt weiterhin 193,50€ und ist auf das Konto der Universität Leipzig zu überweisen. Die Bankverbindung findet man auf der Webseite der Universität Leipzig unter dem Punkt Studienorganisation / Rückmeldung. Studierende, die nicht während des vorgegebenen Zeitraumes den Betrag überweisen, werden von der Universität exmatrikuliert. Also rechtzeitig zurückmelden!

Hochschulsport sehr beliebt

Von Aquajogging bis Zumba: Hier findet jeder etwas für sich.

Das aktuelle Programm des Zentrum für Hochschulsport hat auch dieses Semester wieder viele Studierende wie Mitarbeiter _innen der Universität begeistert und zum Schwitzen gebracht. In über 120 Kursen und Angeboten können sich die Teilnehmer_innen ihre gewünschten Sportarten aussuchen und sich in ihnen ausprobieren oder diese perfektionieren. Zudem gibt es die Möglichkeit, spezielle Lizenzen oder Scheine zu erwerben. Mehr Informationen auf www.hochschulsport-leipzig.de.

Weitere News ständig aktuell unter www.sportakus-online.de

7


8

SPORTAKUS

FAKULTÄT

„Ups vergessen...." – von Julia Schwerin Unsicherheit, Verwirrung und ein leichter Anflug von Panik kommen im Sommer 2014 unter den Lehramtsstudent_innen auf. Der Buschfunk ist schnell und die Nachricht über die versäumte Akkreditierungsverlängerung der Lehramtsstudiengänge verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Offiziell sind der polyvalente Bachelor bis zum 30.09.14 und der lehramtsspezifische Master bis zum 30.09.15 akkreditiert – zu kurz um sicherzustellen, dass alle Studierenden innerhalb dieser Frist ihren Abschluss erlangen!

L

aut der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur (ZEvA) ist nach fünf Jahren eine Reakkreditierung der betreffenden Studiengänge vorzunehmen – vergessen, verpasst, verdrängt?! Man weiß es nicht. Zwar plant die Universität Leipzig bis zum 30.06.15 einen Antrag auf Systemakkreditierung zu stellen, falls dieses Vorhaben jedoch länger dauert, muss eine Lösung geschaffen werden, um die Akkreditierung der Lehramtsstudiengänge abzusichern. Ein akkreditierter Abschluss ist für Lehramtsstudent_innen besonders wichtig, da dieser Zulassungsvoraussetzung zum Refendariat ist.* In einem Schreiben vom 11.07.14 bat der Prorektor für Bildung und Internationales, Prof. Dr. Thomas Hofsäss, daher die Dekane/Dekaninnen der Fakultäten um die Beantragung der Aufhebung der Lehramtsfächer in den schulformspezifischen Masterstudiengängen, sowie die Schließung

des Studiengangs für Neueinschreibungen. Dieses Vorgehen kann laut Akkreditierungsrat die Akkreditierungsfrist bis September 2017 verlängern und muss per Fakultätsratsbeschluss, der am 28.10.14 fiel, bestätigt werden. Für die Bachelorstudent_innen ist das Nachreichen ausstehender Leistungen bis zum 31.03.15 möglich. Dass die Mehrheit der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Abschaffung des Bachelor-/ Mastersystems eher kritisch gegenüber steht, sei hierbei nur am Rande erwähnt. Schließlich wäre eine Ablehnung des Antrags im Sinne der Student_ innen indiskutabel gewesen. Frau Prof. Dr. Müller äußert sich mit Unverständnis: „Wir haben sehr viel Energie in die Konzeption der Bachelor- und Masterstudiengänge gesteckt. Es wurden nicht einmal der erste Durchgang und die Evaluation des Bachelor-/ Mastersystems abgewartet, da kam schon der Beschluss zur Umstellung auf das Staatsexamen. Die Weiterentwicklung und qualitative Verbesserung des bestehenden Systems hätte ich ganz klar einer Neukonzipierung vorgezogen“. Hinzu kommt, dass das Bachelor-/ Mastersystem inzwischen international angesehen ist und sich die landesweite Anerkennung des Staatsexamens als „sächsische Lösung“ erst noch herausstellen muss, so Frau Prof. Dr. Müller. Lange herrschte weitgehendes Chaos und Unwissenheit über den Stand der Akkreditierungsproblematik, sowohl unter

AKKREDITIERUNG ALS ZUGANGSVORAUSSETZUNG FÜR DAS REFERENDARIAT

* Festlegung in der Lehramtsprüfungsordnung des Freistaats Sachsen und im „Quedlinburger Beschluss“ der Kultusministerkonferenz

Studierenden, als auch unter den Lehrkräften. Frau Prof. Dr. Müller hierzu: „Ich persönlich habe das alles über die Student_innen erfahren, die mir erzählt haben, was hier los ist“. Eine


Heft 1/2015

FAKULTÄT

Foto: Julia Schwerin

Akkreditierung der Lehramtsstudiengänge

Akkreditierungsproblematik im Lehramt: Aufregung unter den Lehramtsstudent_innen. Informationsveranstaltung der Leiterin der zentralen Studienberatung, Frau Dr. Rhinow, am 17.07.14, in der wichtige Informationen zum weiteren Verfahren für die einzelnen Fallgruppen vorgestellt werden, konnte schließlich etwas

NICHT NUR IM LEHRAMT FEHLT DIE AKKREDITIERUNG

Auch wenn nun wieder etwas Ruhe um den Akkreditierungswirbel der Lehramtsstudiengänge eingekehrt ist, sollte an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass nicht nur das Lehramt „vergessen“ wurde, sondern andere Studiengänge der Fakultät schon lange keine Akkreditierung mehr besitzen! Eine Übersicht der ZEvA zeigt, dass neben dem Sport Lehramt lediglich die Sportmanagementstudiengänge an der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig akkreditiert sind.

Klarheit schaffen. Frau Prof. Dr. Müller betonte, dass „[…] versucht wird, den Studierenden in jeglicher Hinsicht entgegen zu kommen und im Falle eines notwendigen Wechsels ins Staatsexamen, diesen so einfach wie möglich zu gestalten“. Im Hinblick auf die Ausbildungsförderung nach BAföG soll es zu keinem Verlust von Leistungen kommen, so Thomas Hofsäss in seinem Informationsschreiben vom 30.06.14.

INFORMATION Alle Studierenden, die vom Wechsel ins Staatsexamen betroffen sind, können weitere Informationen und eine Übersicht der Beratungsangebote im Moodle-Kurs „Lehramtsabfrage“ erhalten.

9


10

FAKULTÄT

SPORTAKUS

Ehrung Prof. Dr. Jürgen Krug von Sophie Körner und Sebastian Würfel Vor 45 Jahren hat Prof. Dr. paed. habil. Jürgen Krug sein Diplom für Sportwissenschaft an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig erfolgreich absolviert. Seitdem ist er der sportwissenschaftlichen Forschung und Lehre in dieser Stadt erhalten geblieben. Als Hochschullehrer und Dekan hat er sich maßgeblich für die Interessen der gesamten Fakultät eingesetzt. Dafür gebührt ihm größter Dank.

E Foto: Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Kaeubler

r ist das womöglich bekannteste Gesicht der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig. Die Studierenden kennen ihn aus seinen Seminaren und Vorlesungen zur Bewegungsund Trainingswissenschaft, die Mitarbeiter_ innen der Fakultät von seiner ehemaligen Tätigkeit als Institutsleiter sowie Dekan und die

Prof. Jürgen Krug: Von der Sportwissenschaftlichen Fakultät nicht wegzudenken.

Ein Leben für die Sportwissenschaftliche Fakultät Leipzig Sportwissenschaft aus zahlreichen Forschungen und Publikationen u.a. als Chefredakteur der Leipziger Sportwissenschaftlichen Beiträge (LSB). Damit ist er unwiederbringlich auch Teil des Gesichts der heutigen Fakultät geworden, wofür er 2012 mit der Leipziger Universitätsmedaille ausgezeichnet worden ist und erst kürzlich bei der sächsischen

FÜR SEINE LEISTUNGEN AN DER FAKULTÄT ERHIELT ER 2012 DIE UNIVERSITÄTSMEDAILLE Sportgala 2015 des Landessportbundes (LSB) den Preis für sein Lebenswerk erhielt. In seiner Laudatio würdigte der LSB-Generalsekretär Dr. Ulf Tippelt Krug als ein gefragtes Aushängeschild der Leipziger Sportwissenschaft und betonte seine langjährigen Verdienste und sein ehrenamtliches Engagement. Nach seiner Promotion (1977) und Habilitation (1983) an der DHfK ist Professor Krug seit 1984 als Hochschullehrer tätig. Zuerst war er am Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport angestellt, bevor er als Mitglied der Gründungsgruppe beim Neuaufbau des Instituts nach der Wiedervereinigung Deutschlands mitwirkte – dem heutigen Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT). Damit konnte er einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Forschung im Leistungssport in Leipzig beisteuern. Darüber hinaus bekleidete er das Amt des Studiendekans von 1998 - 2001, woraufhin er für zwei Legislaturperioden von 2002-2010 Dekan und Mitglied des Senats


Heft 1/2015 wurde. Neben den allgemeineren Aufgaben als Dekan und Direktor des Instituts für Allgemeine Trainings- und Bewegungswissenschaft, galt es vor allem, eine Herkulesaufgabe zu bewältigen: Den Übergang zum Bachelor- und Mastersystem in Folge des Bologna-Prozesses. Dies konnte unter seiner Leitung erfolgreich verwirklicht werden. So engagierte er sich u.a. in der Strukturkommission der Universität Leipzig für eine zielführende Umsetzung der Anforderungen und Aufgaben in Studium, Lehre und Forschung. Ob die Umstellung auf das neue modularisierte System gegenüber den alten Studiengängen als positiv zu werten ist, muss an anderer Stelle diskutiert werden. Hervorzuheben ist auch, dass in seiner Amtszeit die für die Forschung äußerst wichtigen Drittmitteleinnahmen der Sportwissenschaftlichen Fakultät über das Doppelte gestiegen sind und zuletzt bei 2,1 Millionen Euro lagen. Professor Krug selbst trug wesentlich dazu bei. So dirigierte er 20 wissenschaftliche Projekte, die durch Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) gefördert worden sind. In dieser Zeit fungierte er auch als Sondergutachter der DFG und Sprecher der Sektion Trainingswissenschaft der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS), für die er auch als Mitorganisator wissenschaftlicher

EHRENMITGLIED BEIM SPORTAKUS Veranstaltungen eingetreten ist. Außerdem war er Mitglied in Redaktionsbeiräten der Zeitschriften Leistungssport (1997-2012), der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (1997-2011) und Chefredakteur der bereits erwähnten LSB. Trotz dieser vielfältigen und kräftezehrenden Aufgaben betreute er viele Studierende und über 20 Doktorand_innen bei ihren Graduierungsarbeiten und war Betreuer von neun erfolgreichen Habilitationen; sechs weitere Promotionsverfahren sind aktuell noch nicht abgeschlossen.

FAKULTÄT

Auch den SPORTAKUS hat er stets unterstützt. Seine Wertschätzung brachte er uns entgegen, indem er für kritische Gespräche verfügbar war und sich für die Verbesserung der Kommunikation an der Fakultät, insbesondere zwischen den Studierenden und den Lehrkräften, einsetzte. Aus diesen Gründen wurde er auch zum Ehrenmitglied unserer StuRa AG ernannt. Der SPORTAKUS bedankt sich in höchstem Maße für das gesamte Schaffen an der Sportwissenschaftlichen Fakultät und wünscht Professor Krug das Beste für die Zukunft.

Ein Hochschulleben in Zahlen 1970 1976 1977 1983 1984 1988 1997 1998 1998 2002-10 2002-10

Diplom für Sportwissenschaft an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK), Leipzig Zusatzdiplom für Mathematik/Re- chentechnik an der Universität Leipzig Promotion an der DHfK Habilitation an der DHfK Hochschuldozent an der DHfK Professor für Theorie und Methodik des Trainings am Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport, Leipzig Professor für Allgemeine Bewe- wungs- und Trainingswissenschaft an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig Gastprofessur am Institut für Sport- wissenschaft der Universität Inns- bruck Studiendekan der Sportwissen- schaftlichen Fakultät Leipzig Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig Mitglied des Senats

2012

Auszeichnung mit der Universitäts- medaille

11


14 12

SPORTAKUS

FAKULTÄT

Bleibt das Fahrrad UMFRAGE von Helen Theißen

Nachgefragt am Campus Jahnallee

Etwa ein Drittel der stimmberechtigten Leipziger Studierenden nahm im Januar 2014 an der Wahl zum Semesterticket teil. Den alten Sockelbeitrag behalten oder das neue MDV-Vollticket einführen? Von diesem einen Drittel stimmten knapp 62% für das neue Semestervollticket. Das sind genau 6.252 Stimmen. Das heißt, 22.416 Student_Innen wollten entweder das alte System behalten, haben die Wahl im Januar nicht mitbekommen oder wissen wohl nicht so genau, was sie wollen?

S

eit Oktober 2014 dürfen die Studierenden der Universität Leipzig im gesamten Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) Bus, Bahn, S-Bahn und Nahverkehrszug fahren. Ganz einfach mit ihrem Studentenausweis als Bahnticket. Dafür zahlen sie seit diesem Wintersemester 109€, die im Semesterbeitrag enthalten sind. Der Betrag von 109€ soll sich bis zum Jahr 2019 jährlich um vier Euro erhöhen. Monatlich sind das übrigens etwa 18€, die Leipziger Studierende momentan dafür bezahlen, mit der Bahn zu fahren. 6.252 Studierende der Universität Leipzig dürften sich darüber freuen, 3.887 ärgern und bei 18.529 Studierende ist unklar, wie ihre Gefühlslage gegenüber dem neuen Semesterticket aussieht. Der MDV führt daher bis Sommer 2015 eine Umfrage unter den Studierenden durch, um Meinungen einzuholen. Der SPORTAKUS wollte vorher schon einen Eindruck bekommen und hat sich umgehört.

Theresa Neuhaus 5. Semester Lehramt Staatsexamen Sport & Förderpädagogik, 21 Jahre Ich fahre so gut wie gar nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und das hat sich seit dem neuen Ticket auch nicht geändert. Von der Wahl im Januar erfuhr ich nur durch eine Freundin und nicht per Mail. Weil viele nicht Bescheid wussten, ist das Ergebnis der Wahl meiner Meinung nach verzerrt. Mit dem neuen Ticket könnte ich mich aber anfreunden, wenn es nur im Wintersemester verpflichtend und dafür im Sommersemester frei gestellt wäre.

Florian Schäfer 3. und 5. Semester Lehramt Staatsexamen Sport & Philosophie, 22 Jahre Ich habe damals für das Ticket gestimmt, aber weil ich jetzt umgezogen bin brauche ich es gar nicht mehr und nutze es kaum. Für die, die das Ticket brauchen, ist das MDV-Ticket aber günstiger als das alte optionale Semesterticket. Ich wäre trotzdem dafür, dass es ein Ticket gibt, welches nur im Raum Leipzig gilt und das keinesfalls verpflichtend ist. Quasi wie früher.


Heft 1/2015

FAKULTÄT

jetzt im Keller? Was hältst du vom neuen Semesterticket? Moritz Lott 1. Semester Bachelor SpoWi, 19 Jahre Ich studiere ja erst seit diesem Semester in Leipzig und wusste gar nicht, dass es vorher kein verpflichtendes Semesterticket gab. Da ich jeden Tag fahre, finde ich aber gut, dass es dieses Ticket gibt und dass es verpflichtend ist. Vor allem im Winter ist es echt gemütlich mit Bus und Bahn und ich habe mein Fahrrad erst mal im Keller verschanzt. Ich würde mir allerdings wünschen, dass das Ticket sachsenweit gilt und dass man am Wochenende in Leipzig jemanden mitnehmen kann. Dafür würde ich pro Semester auch etwa 130€ zahlen.

Torben Kramer 3. Semester Bachelor SpoWi, 21 Jahre Vorher bin ich nie mit Bus und Bahn gefahren und habe auch gegen das MDVVollticket gestimmt. Seit diesem Semester nutze ich die öffentlichen Verkehrsmittel ungefähr ein Mal pro Woche. Von dem neuen Ticket halte ich immer noch nichts und meiner Meinung nach gebe ich da unnütz Geld aus. Wenn es so ein Semesterticket geben muss, dann bitte nur für den Raum Leipzig.

Antonia Scholz 5. Semester Lehramt Staatsexamen Mathe & Englisch, 20 Jahre Ich nutze jeden Tag die öffentlichen Verkehrsmittel. Das war auch schon vor diesem Semester so, deshalb habe ich mich über das MDV-Vollticket sehr gefreut. Allerdings würde ich mir wünschen, dass das Ticket preiswerter wäre oder dass es ein anderes Ticket gibt, welches sachsenweit gilt.

Fotos (6): Helen Theißen

Florian Sperber 1. Semester Master Begabungsforschung, 24 Jahre Ich habe für das MDV-Vollticket gestimmt und fahre mittlerweile auch oft mit Bus und Bahn- etwa zwei- bis dreimal pro Woche. Das hat sich auf jeden Fall geändert, weil ich früher nur mit dem Rad gefahren bin. Wenn ich jetzt bei Regen und Kälte keine Lust auf's Fahrrad fahren habe, nehme ich einfach die Bahn. Das Ticket ist schon teuer, aber für mich persönlich noch im verträglichen Rahmen. Ich würde mir trotzdem für den gleichen Preis ein Sachsenticket wünschen.

15 13


SPORTAKUS

FAKULTÄT

Lehre für die Lehrer Das sächsische Hochschuldidaktik-Zertifikat von Ronny Fudel Immer wieder gehen wir aus einer Vorlesung und fragen uns, was wir in den letzten eineinhalb Stunden eigentlich gemacht haben. Die Qualität der Lehre an Hochschulen und Universitäten ist ein allzeit präsentes Thema. Derzeit gibt es keine einheitliche Qualifikation für Dozenten oder Lehrkräfte an entsprechenden Bildungseinrichtungen. Das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen (HDS) bietet seit April 2011 ein umfassendes Qualifikationsprogramm an, das die didaktische Aus- und Weiterbildung der Lehrenden sicherstellen soll.

J

üngster und bisher einziger sportwissenschaftlicher Absolvent [von der Sportwissenschaftlichen Fakultät, Anm. d. Red.] dieses Qualifikationsprogrammes ist Jun.-Prof. Dr. Dirk Siebert, Leiter des Fachgebiets Wintersport. Seit 2012 nahm er regelmäßig an Veranstaltungen zu unterschiedlichen Thematiken teil und zieht eine durchweg positive Bilanz: „Interessant waren die Einflüsse aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten, Statusgruppen und Erfahrungsbereichen. Die Vielfältigkeit der einzelnen Disziplinen bot die Möglichkeit einmal über den Tellerrand hinauszuschauen.“ Das sächsische Hochschuldidaktik-Zertifikat setzt sich aus 200 Arbeitseinheiten, aufgeteilt auf drei Module, zusammen. Es ist berufsbegleitend konzipiert und richtet sich vorrangig an Doktoranden, wissenschaftliche Mitarbeiter oder Juniorprofessoren. Die Inhalte orientieren sich an bundesweiten und internationalen Standards und den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik. Das HDS ist eine gemeinsame, zentrale Einrichtung von zwölf sächsischen Hochschulen. Durchgeführt werden die Seminare von festen Mitarbeitern des HDS und eingeladenen Dozenten.

Foto: Walter Grubitzsch

14

Veraltete Lehre: Anatomievorlesung an der alten Karl-Marx-Universität Leipzig 1981.

Neben den Grundlagen der Hochschulpädagogik sind auch die Themen Prüfung und Bewertung, sowie ein Lehr-Lernprojekt Teil der Ausbildung. Letzteres bearbeitete Jun.-Prof. Siebert zur Thematik Sozialkompetenz von zukünftigen Trainern im Spitzensport. Hier standen zum Beispiel die Zusammenarbeit des Trainers mit dem Sportler sowie die Konfliktlösung und Motivation der Athleten im Fokus. Reflektiert wurde die Arbeit am praktischen Beispiel durch allgemeine und spezifische Evaluationen und persönliche Gespräche, auch mit den Sportler_innen, bzw. Student_innen. Ein weiteres Ziel war es, die Wahrnehmung von eigenen Kompetenzen zu fördern.„Viel gelernt habe ich außerdem von den Hospitationen bei anderen Kollegen, zum Beispiel in der Medizin oder der Sozialwissenschaft. Die sogenannte kollegiale Beratung beinhaltete dann die Reflexion und den Austausch über die Lehrsituation. Hier wurden Lösungsansätze und das Verbesserungspozential diskutiert.“ Auf die Frage nach der Intention zur Weiterbildung spricht Jun.-Prof. Siebert eine weitreichend bekannte Problematik an: „Bei der Einstellung zum Hochschullehrer wird eine ausreichende Lehreig-


FAKULTÄT

Heft 1/2015 nung vorausgesetzt, welche aber oft nicht gegeben ist. Das führt dazu, dass meistens die alten Muster von Dozent_innen aus der eigenen Studienzeit übernommen werden. Durch die Fortbildung habe ich jetzt eine ganz andere Perspektive. Sie hat mich deutlich weitergebracht.“ Gerade die Zeit der Juniorprofessur betrachtet er als Qualifizierungsphase und Chance zur Weiterentwicklung im Gebiet der eigenen Lehre. Lehrkräfte an Universitäten haben keine Verpflichtung, an Kursen dieser Art teilzunehmen und in der Tat war bis jetzt die Zahl der Hochschullehrer in den Seminargruppen gering. Nach der bisher geförderten „Exzellenzinitiative Forschung“ soll sich das nun durch ein ähnliches Projekt für die Lehre ändern. Außerdem macht das Hochschuldidaktische Zentrum immer mehr auf sich aufmerksam, beispielsweise durch den Tag der Lehre. Steigende Absolvent_innenzahlen zeigen die Wirksamkeit der Bemühungen. Doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Kann man aus der Weiterbildung etwas bei den Seminaren und Vorlesungen anwenden? „Ich lasse den Studierenden mehr Raum für kreativen Austausch und konstruktive Diskussionen“, meint Siebert. „Sie sollen das Gelernte direkt anwenden und nicht nur im Frontalunterricht konsumieren. Dadurch ist ein viel offenerer Umgang entstanden, auch und besonders in heterogenen Gruppen.“ Ein weiterer großer Pluspunkt ist die of-

fene Feedbackkultur. „Es war anfangs nicht einfach, eine ehrliche, direkte Rückmeldung der Lernenden zu bekommen, da es für sie ebenso ungewohnt war wie für mich. Doch mittlerweile hat sich auch das sehr positiv entwickelt.“ Insgesamt stuft er das Zertifikat als wertvolle Erfahrung und sehr gewinnbringend ein.

INFORMATIONEN www.hds.uni-leipzig.de

Für die Studierenden bleibt zu hoffen, dass sich die teilweise doch zu kurz kommende Lehre durch solche Angebote verbessert. Es ist natürlich nicht gesagt, dass Dozenten nur mit einer Weiterbildung in der Lage sind, eine gute Lehre zu gestalten. Ebenso bedeutet ein Zertifikat des Qualifkationsprogrammes nicht automatisch eine bessere Lehrqualität. Dennoch erscheint es sinnvoll, mit solchen Möglichkeiten eine zeitgemäße Lehre zu etablieren und zu sichern. Ein weiterer Anwärter für das Zertifikat ist unter anderem der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Nico Espig, ebenfalls aus dem Fachgebiet Wintersport. Der SPORTAKUS wünscht viel Erfolg!

Foto: TU Chemnitz

Zur Verbesserung der Lehre: Das sächsische Hochschuldidaktik-Zertifikat.

15


SPORTAKUS

FAKULTÄT

Die Einsamkeit der Exmatrikulierten Was ist mit der feierlichen Exmatrikulation passiert? von Amelie Heinrich „Da ist es ja! Bitte unterschreiben Sie hier noch den Erhalt Ihres Bachelorzeugnisses... und hier. Vielen Dank. Auf Wiedersehen! DING DONG! Der nächste bitte. Guten Tag. Ich muss erst nachsehen, ob Sie für diese Prüfung angemeldet sind...“

D

ienstag, 14.50 Uhr. Der ganz normale Wahnsinn während der Sprechzeit des Studienbüros. Und mittendrin hat jemand gerade seinen berufsqualifizierenden Abschluss erhalten und lässt vielleicht innerlich den einen oder anderen Sektkorken knallen, um mindestens sechs Semester Paukerei zu feiern. Allein. Hört sich traurig an? Ist es auch. Und doch ist es die bittere Wahrheit. Nach der feierlichen Immatrikulation an der Universität Leipzig, der Ersti-Woche, dem nachfolgenden, hoffentlich regen Studentenleben an der Sportwissenschaftlichen Fakultät leitet bereits die Stille, die beim Verfassen der Abschlussarbeitet in der Bibliothek wartet, die Einsamkeit des Absolventen beim Erhalt des Abschlusszeugnisses ein. Das war jedoch nicht immer so. Bis zum Jahr 2012 mussten die Studierenden, die damals noch Studenten hießen, nicht mit sich selbst anstoßen, nachdem sie im Studienbüro, das damals noch Prüfungsamt hieß, das Abschlusszeugnis erhalten hatten. Im Rahmen einer feierlichen Exmatrikulation am Nachmittag wurden die Absolventen von der Sportwissenschaftlichen Fakultät verabschiedet und erhielten mit dem damals noch durchgeführten Fakultätsball die Möglichkeit, die Studienzeit in Leipzig abends gemeinsam mit Kommiliton_innen, Angehörigen, Mitarbeiter_innen, Professor_innen und Alumni ausklingen zu lassen.

Bild: SPORTAKUS

16

Wie kam es dazu, dass weder die offizielle Veranstaltung am Nachmittag noch der abendliche Ball heute noch Bestand haben? Hat ganz einfach das Interesse der Absolvent_innen nachgelassen oder gar das der Organisator_innen? Will man dieser Frage auf den Grund gehen, so gilt es zwischen den beiden angesprochenen Veranstaltungen zu unterscheiden: Die feierliche Exmatrikulation fand stets an einem Nachmittag im Herbst statt und stellte eine offizielle Veranstaltung dar, deren Organisation in den Händen des Prüfungsamtes lag. Die Aufgaben des Prüfungsamtes umfassten die Vorbereitung und Bereitstellung der Dokumente, die Raumbestellung, die schriftliche Einladung der


Heft 1/2015 Absolvent_innen und Mitarbeiter_innen, die Beantragung und Abrechnung der finanziellen Mittel sowie die Bestellung der Musik und der Blumen. Der zwar langfristig festgelegte und bekannte Termin der feierlichen Exmatrikulation brachte laut Frau Nedeltschewa [Mitarbeiteren des Prüfungsamtes, Anm. d. Red.] immer wieder Probleme mit sich, wie das buchstäbliche „Hinterherrennen“ auf der Jagd nach Prüfungsprotokollen und Gutachten; während die Musik schon spielte, unterschrieb der Dekan mitunter noch die letzten Zeugnisse. Lediglich die Bewirtung der Veranstaltung wurde durch den FSR Sport übernommen. „Es war stressig, aber das haben wir, solange wir das Interesse gespürt haben, auch irgendwie gern getan!“, betont Frau Nedeltschewa aus dem heutigen Studienbüro. Die angesprochene Problematik eines festgelegten Termins stellte für das Prüfungsamt einen der Hauptgründe für die Abschaffung der Feierlichkeiten dar. Während die Magister- und Diplomstudiengänge mit der Verteidigung der Abschlussarbeiten oder einer mündlichen Prüfung einen weitgehend einheitlichen Zeitpunkt des Studienabschlusses aufwiesen, verhält es sich nach der Umstellung auf Bachelor und Master weitaus komplizierter: Die für den Zeitpunkt des Studienabschlusses entscheidende Begutachtung der Abschlussarbeit kann sich je nach Abgabetermin und Gutachter_in bis in den November oder gar Dezember hinziehen; zu diesem Zeitpunkt befindet sich jedoch der Großteil der Absolvent_innen bereits im Masterstudium oder hat eine Arbeit angetreten – häufig in einer anderen Stadt. Die Abschlusszeugnisse benötigen sie deshalb so schnell wie möglich und können somit nicht auf einen zentralen Ausgabetermin warten, an dem alle Studierende ihren Abschluss erhalten. Laut dem Prüfungsamt gingen – wohl als Folge dieser Problematik – die Teilnehmerzahlen an der Feierlichkeit stark zurück: „Auf die Einladung zur letzten Exmatrikulationsfeier haben von den 200 eingeladenen Absolvent_innen insgesamt nur 40% überhaupt reagiert, etliche davon mit einer Absage aus den o.g. Gründen. Selbst von denen, die zugesagt haben, sind einige dann nicht gekommen, so-

FAKULTÄT

Meinung: Anja Kanitz

(3. Semester M.A. Sport/Geschichte)

"Mit der Abschaffung der Exmatrikulationsfeier ging ein Stück von dem verloren, was uns Sportler_innen ausmacht: Das soziale Miteinander. Schade für alle Studierende, denen dieser feierliche Abschluss des Studiums nun verwehrt bleibt. Auch der Fakultätsball war stets ein besonderes Erlebnis. Wenn Jogginghose und Turnschuhe gegen Ballkleid und Anzug getauscht wurden, war die Stimmung immer gut. 2014 sollte meiner Meinung nach das einzige Jahr gewesen sein, in dem es keinen Ball gab."

dass es nur 30% der Eingeladenen waren, die letztendlich erschienen sind.“ Die Mitglieder der Studienkommission an der Fakultät sahen die vom Prüfungsamt kommunizierte Problematik jedoch nicht so, weshalb eine Änderung der bestehenden Verhältnisse abgelehnt wurde. In der Folge wurde die feierliche Exmatrikulation von der Studiendekanin, Frau Prof. Dr. Wagner, jedoch trotzdem abgesetzt und dies, ohne den für eine derartige Maßnahme notwendigen Fakultätsratsbeschluss einzuholen. Folglich fiel im Jahr 2013 die feierliche Exmatrikulation erstmals aus. Neben der Exmatrikulationsveranstaltung am Nachmittag wurde den Absolvent_innen bis zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit geboten, ihren Studienabschluss am selben Abend im Rahmen des Fakultätsballs zu feiern. Von dem Alumni-Beauftragten der Fakultät, Herrn Dr. Hartmann, ins Leben gerufen und zunächst mit dem SPORTAKUS gemeinsam organisiert, übernahm mit wachsendem Interesse die Agentur „velvet“ die Organisation und Durchführung des Balls. Surch ein vielfältiges Kulturprogramm, kulinarische Köstlichkeiten und nicht zuletzt durch die Begegnung von Absolvent_innen, Studierenden, Mitarbeiter_innen und Alumni auf stieß die Veranstaltung stets auf Begeisterung. ›

17


18

FAKULTÄT

SPORTAKUS

Lokalitäten wie der Ratskeller, die Konsumzentraschiedung der Absolvent_innen notwendigen Unle, die Mensa des Sportgymnasiums und 2013 das terlagen sicherte Herr Dr. Beier zu. Die Bemühungen Ring-Café sorgten für ein feierliches Ambiente, das waren an dieser Stelle jedoch zwecklos, da sie von dem Anlass des erfolgreichen Studienabschlusses höherer Stelle keinerlei Unterstützung erfuhren. So einen würdigen Rahmen bot. Finanziell unterstützt wurde eine von Frau Prof. Dr. Wagner versprochene wurde diese Veranstaltung von Anfang an durch „task force“, die sich um eine Neuauflage der Feierden Verein zur Förderung der Sportwissenschaft an lichkeiten unter anderer Prämisse kümmern sollte, der Universität Leipzig e.V. sowie dem Fachschaftsbis heute nicht gegründet; ein an den Dekan Prof. rat Sport. Im Jahr 2013 jedoch fand, wie erwähnt, Dr. Busse gerichteter Brief, in dem die Zukunft der erstmalig keine feierliche Exmatrikulation statt. feierlichen Exmatrikulation und des Fakultätsballs Es reisten kaum Partner, angesprochen wurde, Eltern oder Freunde an, blieb unbeantwortet. da die Kommunikation Statt auf Unterstützung mit den Absolvent_instieß man hier weiter auf nen, die durch Flyer vom Widerspruch: Im Oktober Prüfungsamt auf den Ball 2014 wurde im Fakultätsaufmerksam gemacht rat der Antrag abgelehnt, werden sollten, nur unzudie feierliche Exmatrikulareichend funktionierte. Ein tion, die im Oktober 2015 Großteil der Betreffenden stattfinden sollte, wiedersoll diesen Flyer gar nicht 2012 noch möglich: Gemeinsam das Zeugnis aufzunehmen – ohne eine erhalten haben. Als Folge feiern. Abstimmung darüber im Foto: SPORTAKUS fehlte dem Fakultätsball Fakultätsrat herbei zu fühdie Klientel und die velvet-Agentur ging mit 500 ren. Ob die Erklärung des Dekans, die „ExmatrikulaEuro Verlust aus dieser Veranstaltung heraus. Auffältion habe nichts mit Lehre und Studium zu tun“, einlig war zudem, dass die Absolventen nicht nur den leuchtend ist, darf jeder für sich selbst beantworten. ungenügenden Informationsfluss in Bezug auf den Fakt ist, dass auch die Absolvent_innen des Jahres Fakultätsball, sondern auch die Abschaffung der fei2015 ihr Zeugnis im Prüfungsamt in der normalen erlichen Exmatrikulation bemängelten, woraus zu Sprechzeit abholen werden – allein. Um den erschließen ist, dass seitens der Studierenden doch folgreichen Studienabschluss wenigstens im darein ausgeprägtes Interesse an dieser Veranstaltung auffolgenden Jahr in gebührendem Rahmen feibestand. Die darauffolgenden Bestrebungen verern zu können, ist jetzt ein Anstoß von Nöten. Die schiedener Institutionen und Einzelpersonen, die Integration der feierlichen Exmatrikulation in den Veranstaltungen wieder zum Leben zu erwecken, abendlichen Ball wäre aufgrund der Entlastung verliefen bis heute ins Leere. So gab es die Idee, die des Prüfungsamtes eine sinnvolle Lösung. Den feierliche Exmatrikulation in die AbendveranstalAbsolvent_innen könnte so ein Rahmen geboten tung zu integrieren und unter dem Namen „Ball der werden, der dem Anlass eines erfolgreichen StudieSportwissenschaft“ so eine Feier zu schaffen, die alnabschlusses gerecht wird. Es dürfte wieder gefeiert len aktuellen, ausscheidenden und ehemaligen Mitwerden – nicht allein und während der Sprechzeit gliedern sowie deren Freunden und Familien offendes Studienbüros, sondern zusammen mit all jenen, steht – mit einer bereits zugesicherten Zustimmung die die Studienzeit geprägt haben. Dies wäre auch des Fördervereins. Eine derartige Veranstaltung ganz im Sinne des Alumnigedankens und einer würde auch das Prüfungsamt bzw. Studienbüro entRückbesinnung, nach dem erfolgreichen Studienlasten, denn die Bereitstellung der für eine Verababschluss, an seine Ausbildungsstätte förderlich.


Heft 1/2015

FAKULTÄT

Zur Abschaffung der Exmatrikulationsfeier von Prof. Dr. Jürgen Krug

D

er Verein zur Förderung der Sportwissenschaft an der Universität Leipzig unterstützte gemäß Satzung auch über viele Jahre die Exmatrikulationsfeier unserer Studierenden. Durch den Wegfall dieser Feier in den letzten beiden Jahren wurden andere Projekte in den Mittelpunkt gerückt. Persönlich hatte ich mehrfach die Festrede zu dieser Veranstaltung übernommen, das letzte Mal mit dem Thema: „Der Wandel prägt unsere Zeit“. Die Umbrüche, u. a. mit zunehmender Individualisierung, wesentlich höheren Anforderungen an Mobilität und Flexibilität sowie die Durchdringung aller Lebensbereiche mit modernen Kommunikations- und Informationsmitteln waren Anlass für die Wahl des Themas. Ich hatte dabei allerdings keine Vorahnung, dass auch die traditionelle feierliche Exmatrikulation kurze Zeit später Diskussionsstoff für „überholt“, zu wenig Teilnehmer, passt nicht in die schnelllebige Zeit und ähnliche Argumente liefert. Gibt es objektive Gründe für diese Entwicklung? Sicher gibt es verschiedene Ursachen. Ein Hauptgrund dürfte die mittlerweile komplette Umstellung auf das Bachelor-Master-System sein. Der Bachelorabschluss bleibt für die große Mehrzahl der Studierenden eine Zwischenstufe und nicht der geplante vollwertige Abschluss. Schlimmer noch, der Übergang zum Master erfolgt holterdiepolter. Man bewirbt sich mit einem noch nicht abgeschlossenen Studium für ein passendes Masterprogramm und aufgrund der eingeschränkten Studienplätze, vorwiegend an einer anderen Universität. Eine motivationale Bindung an den Studienabschluss kann damit kaum erreicht werden. Das lässt sich erst nach dem Masterstudium bzw. dem Staatsexamen in den Lehramtsstudiengängen erwarten. Durchleuchtet man die Pyramide des Studiums im Bologna-System, dann bleibt für den Großteil der Studierenden die Universität prägend, an der man das Masterzeugnis

Ihre Meinung ist gefragt! erlangt hat. So lässt sich mit ungutem Gefühl resümieren, dass es durchaus Gründe für ein geringeres Interesse an einer feierlichen Exmatrikulation gibt. Allerdings ist es schon etwas bedrückend, dass die Übergabe der Graduierungsurkunde und der Zeugnisse, mit ihrer besonderen Bedeutung für die gesamte Berufszeit, auf einen schlichten Verwaltungsakt reduziert wird, der durchaus auf postalischem Wege allein geregelt werden kann. Weitere Vereinfachungen sind unter Einbeziehung des technologischen Fortschritts denkbar: Die Zustellung erfolgt elektronisch, bei Anforderungen lege ich die Dokumente per Smartphone vor. Ein kluger Kopf würde dazu bestimmt eine App entwickeln. Für das Bahnoder Flugticket gibt es ja bereits Vorbilder. Zweifelsfrei haben im hohen Maße bundesweit vergleichbar strukturierte Studiengänge, wie die Human-und Veterinärmedizin, Vorteile und nicht umsonst informiert man an vielen Universitäten über ein anspruchsvolles Programm zur „Feierlichen Exmatrikulation“. Wenn man künftig den erfolgreichen Abschluss des Studiums an der Sportwissenschaftlichen Fakultät mit einer das Ereignis würdigenden Exmatrikulationsfeier begehen möchte, dann ist vor allem das Engagement der Studierenden gefragt. Nur eine Vorbereitungsgruppe mit den Vertretern der Studiengänge kann Impulse für eine moderne und zugleich würdige Exmatrikulation im Sinne der Studierenden einbringen. Es ist die Feier für die Absolventen, sie stehen im Mittelpunkt! Der Verein zur Förderung der Sportwissenschaft an der Universität Leipzig würde selbstverständlich die „Feierliche Exmatrikulation 2015“ finanziell unterstützen.

Jürgen Krug Vorsitzender des Fördervereins

19


SPORTAKUS

FAKULTÄT

Eine Frau, die was bewegen will!

Frisch gebackene DOSB-Vizepräsidentin: Frau Dr. Petra Tzschoppe.

von Sebastian Ebell Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für Frauen und Gleichstellung, so darf sich Frau Dr. Petra Tzschoppe (Fachgebietsleiterin Sportsoziologie) seit dem 6. Dezember 2014 nennen.

A

ls im vergangenen Jahr die bisherige DOSB-Vizepräsidentin Ilse RidderMelchers ihren Ausstieg aus dem Amt erklärte, wurde Frau Dr. Tzschoppe von vielen Seiten eine Kandidatur ans Herz gelegt. „Ich habe die Kandidatur als Möglichkeit verstanden, den Bereich Frauen und Chancengleichheit als Sportentwicklungsthema zu gestalten.“ Sie setzte sich bei der DOSB-Frauenvollversammlung gegen eine Mitbewerberin durch und wurde von der Mitgliederversammlung des DOSB im Dezember 2014 gewählt. „Ich bin mit dem Ziel angetreten, dass Gleichberechtigung im DOSB auf allen

Ebenen gelebt und Chancengleichheit zu einer Selbstverständlichkeit wird. Langfristig können so die Frauenvollversammlung wie auch eine Frauenquote überflüssig gemacht werden.“

Früh übt sich... Ihr erstes Ehrenamt übernahm sie schon zu Schulzeiten als aktive Leichtathletin. Als Mitglied in der Schulsektionsleitung Leichtathletik vertrat sie die Interessen der Schüler_innen, z.B. bei der Planung von Wettkämpfen. Später engagierte sie sich u.a. im Vorstand des Fördervereins des Sächsischen Sportmuseums und im Landessportbund (LSB) Sachsen. Dort lenkte sie ihr Augenmerk zunehmend auf die Situation von Mädchen und Frauen im Sport. Als im LSB Sachsen 1998 die Gründung eines Landesausschusses zur Förderung von Mädchen

Foto: Nick Putzmann

20


Heft 1/2015

FAKULTÄT

Aktion Ehrenamt und Frauen im Sport auf einem Treffen von Vereinsund Verbandsvertreter_innen sehr hitzig diskutiert wurde, mischte sich Frau Dr. Tzschoppe in die Debatte ein. Aus ihrer Tätigkeit als Sportsoziologin konnte sie mit Fakten belegen, dass Mädchen und Frauen im Sport deutlich unterrepräsentiert waren. Der Ausschuss wurde gegründet und Frau Dr. Tzschoppe als Mitglied gewählt. Ein Jahr später wurde sie Vorsitzende des Ausschusses und damit Mitglied im Präsidium des LSB Sachsen. Zwölf Jahre lang war sie in diesem Präsidium tätig, acht Jahre davon als Vizepräsidentin für Breitensport und Sportentwicklung. Dieses Themenfeld bearbeitete sie seit 2005 auch als gewähltes Mitglied im Präsidialausschuss des DOSB.

„Ich will im Sport mehr bewegen, als nur mich selbst.“ Dr. Petra Tzschoppe Und genau diese Perspektive möchte sie in ihrer neuen Funktion weiterentwickeln. Gestützt auf ihr berufliches Fachwissen fragt sie: Welche Probleme haben Sportvereine und Verbände? Welchen Anteil können wir aus dem Handlungsfeld Frauen und Chancengleichheit zur Lösung dieser Probleme leisten? Ob Mitgliederrückgang in Sportvereinen, fehlende Übungsleiter_innen und Kampfrichter_ innen, Mangel an ehrenamtlichen Helfer_innen oder qualifiziertem Trainerpersonal – in der Gewinnung von Frauen und Mädchen liegt ein enormes Potenzial.

In ihrer neuen Position initiert und fördert sie Programme zum Schutz von Mädchen und Frauen. Dabei leisten einige Bundesministerien finanzielle Unterstützung. So ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Vereinswettbewerb "Starke Netze gegen Gewalt" beteiligt. Dieser ist Teil der DOSB-Aktion "Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns!". Hier können Sportvereine ihre Initiativen einreichen, die zur Sensibilisierung des Themas und zur Prävention von Gewalt an Frauen beitragen. Die besten Aktionen werden mit bis zu 5.000€ prämiert. Weitere Programme befassen sich mit der Integration von Migranten durch Sport oder der Bekämpfung von Homophobie im Sport. Ziel ist die Entstehung einer toleranten Umgebung im und um den Sport. Ein Ehrenamt bringt Dich voran Ihre im Ehrenamt erworbenen Kompetenzen und Kontakte nutzt Frau Dr. Tzschoppe für ihre berufliche Tätigkeit an unserer Fakultät. Auch deshalb rät sie allen Studierenden, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sei es, um Einblicke in mögliche Berufsfelder zu erhalten, Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen, oder auch um sich im Konfliktmanagement weiterzuentwickeln. "Zum Beispiel auch gern als SPORTAKUS-Redakteur_in", merkt sie mit einem Lächeln an.

Weitere Informationen unter: www.dosb.de/de/gleichstellung-im-sport

21




24

SPORTAKUS

FAKULTÄT

Herzlich Willkommen Vorgestellt: Vier Mitarbeiter an der Sportwissenschaftlichen Fakultät

Foto: Mario Schiebold

D

er gebürtige Leipziger, dessen Weg vom Sportgymnasium bis zum Master der Sportwissenschaft führte, leitet an der Fakultät den Grundkurs Kraftsport und ausgewählte Übungen der Biomechanik. Zwischen Hantelbank und Bizeps-Curl-Modell schätzt er „den Umgang mit jungen Menschen und die Möglichkeit selbst erlerntes Wissen weiterzugeben.“ Den Platz „an der Quelle des Wissens“, wie Köhler seinen Arbeitsplatz nennt, möchte er so schnell nicht wieder verlassen – seine ProHans-Peter Köhler motion steckt gerade in den Kinderschuhen. Als deutscher Hochschulmeister im Speerwurf (pers. Bestleistung 73,51 m) wagte er bereits 2008, infolge einer verlorenen Wette gegen seinen späteren Piloten Robert Göthner, den Schritt aufs Eis und wurde Bobanschieber. „Der Reiz an der Sportart ist die Geschwindigkeit, mit bis zu 140 Sachen einen Eiskanal herunter zu rasen. Man hat immer großen Respekt davor, da man auch nur sehr wenig Schutz hat.“ Unter anderem verhalf er Göthner zu einem 3. Platz im Europacup (2009) und qualifizierte sich selbst als Anschieber für die WM 2011/12, ehe ihn eine Verletzung stoppte und eine größere Bob-Karriere verhinderte.

Es hat Seltenheitswert, einen Mitarbeiter zu treffen, der das ehrgeizige Ziel verfolgt, die Arbeitsplätze eines in Leipzig ansässigen Weltkonzerns zu verändern. Doch Franz Mätzold stellt sich diesem ambitionierten Vorhaben.

I

m Rahmen seiner Promotion greift der Nachwuchswissenschaftler gezielt in bisher unbetrachtete Arbeitsroutinen beim Autobauer BMW ein. Ziel ist es, ein „gesundheitsgerechtes Arbeiten am Montageplatz der Zukunft“ zu etablieren. „Anfangs stieß ich erwartungsgemäß auf skeptischprüfende Blicke von Führungskräften und Betriebsräten. Außerdem zeigten sich auch Barrieren zwischen Industrie- und Hochschulwelt “ so Mätzold. Doch mittlerweile eröffnet sich den Beteiligten die Win-WinFranz Mätzold Situation einer integrierten betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Kooperation mit der Uni Leipzig geht ins dritte Jahr. Am Institut für Gesundheitssport und Public Health zeigt sich der 31-jährige Familienvater mitverantwortlich für die Lehre und betreut ebenso Bachelor- und Masterstudierende bei ihren Abschlussarbeiten. „Den Studierenden nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern ihre Handlungskompetenz im Bereich von Prävention und Rehabilitation zu fördern“, bildet für ihn den Schwerpunkt einer guten Lehre. „Ich bin auch gern Coach“, gibt er zu verstehen. Diese Leidenschaft lebt er u.a. als Segellehrer bei der Wassersportschule Herold am Cospudener See aus.

Foto: privat

Als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für ABTW darf man seit dem SoSe 2013 Hans-Peter Köhler bestaunen. Ganz besonders liest sich auch seine sportliche Vita, die eine überraschende Wende bereithält.


Heft 1/2015

FAKULTÄT

25

an der Sportfakultät von Mario Schiebold & Sara Lachmann

Foto: Sara Lachmann

I

hr ursprünglicher Zukunftstraum war ein Studium der Tiermedizin, doch leider wurde ihr die Zulassung zur erweiterten Oberschule verwährt. Dies war kein Problem für die ehemalige Springund Dressurreiterin. Sie schlug einen Richtungswechsel zum Fachbereich Physik ein, denn „die Ausbildung in Freiberg ermöglichte es mir, im Labor interessante Fragestellungen zu erforschen“, so Döge. Von Freiberg ging es nach Leipzig und sie setzte erstmalig ihren Fuß an die dortige Uni, genauer die Fakultät für Katrin Döge Chemie/Mineralogie. Einige Jahre später wechselte sie in ein privates Labor für medizinische Diagnostik, der Zyto- Humangenetik. Erst im Juni 2014 fand sie den Weg an die Spowi, als technische Assistentin und Laborantin in der Biomechanik der ABTW. Zu ihren Aufgaben zählen Testdurchführungen, deren Auswertung sowie Datenerfassungen in der Biomechanik. Doch nicht allein ihre Liebe zur Forschung oder ihre Arbeit an unserer Fakultät verbindet sie mit dieser. Nein, auch ihre eigene Begeisterung für Sport trägt dazu bei. „Ich mache selbst sehr gerne Sport, war vor vielen Jahren Übungsleiterin beim Spring- und Dressurreiten, jetzt mache ich gern Tagestouren auf Berggipfel, gehe Rad- oder Skifahren“.

„Einen weiten Weg gereist“– das kann Franziska Arnold beruhigt sagen. Ihre Reise ging von Jena nach Leipzig über Neuseeland und Bali schließlich zurück an die Spowi mit einem Lehrauftrag für den Bereich Schulsport im Gepäck.

D

er Weg dabei begann mit einem Jahr Lehramtsstudium in Jena, dann folgten sieben weitere in Leipzig, denn sie studierte vorwiegend nur im Sommersemester und arbeitete im Winter als Ski- und Snowboardlehrerin in Oberwiesenthal. Diese Städte waren noch nicht alles. „2010 war ich in vielen Ländern Asiens, Neuseeland, Bali und Flores bis Papua Neuguinea. Reisen empfehle ich jedem“, erzählt Arnold. Nun ist sie hier in Leipzig angekommen, hat eine halbe Arbeitsstelle an einer Franziska Arnold Schule und die andere an der Sportwissenschaftlichen Fakultät als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Schulsport. Ihr Aufgabenbereich umfasst einen Lehrauftrag sowie die Leitung des Snowboardlagers. "Mir gefällt die Mischung zwischen Schule und Universität. An der Uni kann ich wissenschaftlich arbeiten und durch meine Arbeit an der Schule verliere ich nie den Praxisbezug", so Arnold. Ihre Hobbies sind so verschieden, wie die von ihr bereisten Länder. Dazu gehören Snowboarden (Sachsenmeisterin), Yoga, Tennis und ihr Hund. Dabei sagt sie lächelnd: „Ich mache alles mal.“ Ihre Zukunftspläne hat sie dabei schon klar im Blick: „Ich möchte gerne promovieren und ein Kind bekommen."

Foto: privat

Die seit nun 28 Jahren in Leipzig heimische Katrin Döge hat im Juni 2014 erneut ihren Schritt an die Universität gewagt, jedoch nicht mehr an die Fakultät für Chemie und Mineralogie, sondern an die Sportwissenschaftliche Fakultät.


26

SPORTAKUS

FAKULTÄT

Rien ne va plus! Das riskante Spiel mit dem Hochschulsport von Stefan Siemann Es wird All-in gespielt, die Kugel rollt und bald heißt es Sekt oder Selters. Bereits im letzten Heft haben wir über Missstände im Zentrum für Hochschulsport berichtet. Nun wollen wir schauen, ob sich die Situation im letzten halben Jahr verändert hat bzw. eine Tendenz positiv oder negativ erkennbar ist. Sicher ist aber: Die Kugel rollt.

I Foto: Kurt Michel

n der letzten Ausgabe wurde kritisch auf das „angespannte“ Arbeitsklima, die „angeschlagene“ finanzielle Situation und den „argwöhnischen“ Umgang mit Initiativen eingegangen und nun lässt sich festhalten, dass es keinerlei Spannung mehr gibt, Geld in Hülle und Fülle vorhanden ist und auch Initiativen der Übungsleiter gehört werden. Was ist passiert, wie kam es zum Sinneswandel? (Fast) keinen Ärger mehr mit den Kollegen hat man derzeit in den Räumlichkeiten des Zentrums.

Ist die Luft schon raus beim ZfH?

Eigentlich eine schöne Sache, doch bei genauerer Betrachtung, erkennt man den Grund. Es ist einfach (fast) keiner mehr da! Von den fünf Festangestellten waren in den letzten Monaten lediglich die Leiterin Frau Sigrun Schulte und die Sekretärin Frau Cornelia Borchert noch anzutreffen. Die Stellen der Sportartenverantwortlichen, drei an der Zahl, waren alle nicht besetzt. Thomas Müller, einzig Festangestellter ist erst seit Anfang Januar wieder zurückgekehrt, die anderen beiden Stellen sind seit Oktober 2013 und Juni 2014 praktisch nicht besetzt. Aufgaben bleiben liegen, doch Hilfe ist erst jetzt in Sicht. Eine Stelle soll ab 15. Januar neu besetzt werden, die zweite Stelle ist noch nicht ausgeschrieben.

"Insgesamt ist der Hochschulsport an der Uni Leipzig in einem desolaten Zustand!“ Doch das Ganze hat auch einen positiven Aspekt. Das ZfH spart Geld! Hier eine kleine Milchmädchenrechnung: Mit ca. 4.200 Euro belastet ein Angestellter pro Monat im ersten Jahr das Budget, eine Stelle finanziert die Universität. Die andere das ZfH. Macht immerhin 50.400 Euro im Jahr, bedenkt man, dass das Gesamtbudget im niedrigen sechsstelligen Bereich liegt, ist das einiges an Chips. Damit kann man doch setzen, oder eben investieren. Vorschlag: Der Bau einer neuen Halle, damit könnten die Kapazitäten, die mit der Schließung der Halle in der KarlHeine-Straße im März 2015 mehr als aufgefangen werden. Da die Halle dann ausschließlich dem ZfH zur Verfügung stehen würde, brächte dies ein Plus


Heft 1/2015

FAKULTÄT

Nichts geht mehr im ZfH! geht in die nächste Runde an Mehreinnahmen. Das wäre doch mal was. Doch was effektiv mit dem Geld passiert können wir leider nicht sagen. Eigentlich sollte auch ein Interview Bestandteil dieses Artikels sein, doch leider kam die Bestätigung der Leiterin nach mehrmaliger Anfrage erst kurz vor Redkationsschluss und konnte dementsprechend nicht mehr berücksichtigt werden.

"Die Materialen waren z.T. in sehr schlechtem Zustand oder gar nicht vorhanden!“ Aber was soll nun die Aufregung über die Spitze des Eisberges, denn in die Breite geht es erst unter der Oberfläche. Schlechte Kommunikation mit der Sportfakultät, weiterhin mangelhafte oder fehlende Ausrüstung, die Schließung der Halle bereits um 22.30 Uhr, obwohl Kurse bis 23 Uhr ausgeschrieben und auch von den Teilnehmer_innen bezahlt sind. Weiterhin die nicht neu berechneten Kursgebühren sowie Kursleitergehälter, von denen keiner mehr weiß wann sie das letzte Mal kalkuliert wurden. Eine Befragung des Sportreferenten des Student_innen Rates der Universität Leipzig brachte im letzten Semester eindeutige Ergebnisse. Einige Stimmen dazu sind in der rechten Spalte abgedruckt. Wohin fällt die Kugel nun also? Sekt oder Selters? „Dieses Chaos muss behoben werden. Mein Eindruck ist, dass Thomas Müller der einzige in diesem Laden ist, der das Ganze noch einigermaßen am Laufen hält! Insgesamt ist der Hochschulsport an der Uni Leipzig in einem desolaten Zustand. Ich kann mich noch an bessere Zeiten erinnern, die nicht einmal 6 Jahre zurückliegen ...“ „Da ich die nicht unbedingt positive Entwicklung des ZfH nun schon über viele Jahre verfolge, sollte über einen Wechsel in der Führung des ZfH nachgedacht

werden. … Dem sozialen Miteinander wird leider keinerlei Bedeutung mehr beigemessen.“ „Neue Ideen und Anregungen meinerseits fanden bei meinem Sportartenverantwortlichen immer ein offenes Ohr. Oft scheiterte aber die Umsetzung an der Zustimmung durch die Leiterin, was letztendlich auch die (qualitative) Weiterentwicklung des Hochschulsports ausbremst.“ „Die Materialien waren z.T. in sehr schlechtem Zustand oder gar nicht vorhanden Mein damaliger Sportartenverantwortlicher (Martin Franzke) hat mehrfach versucht, Abhilfe zu schaffen, ist jedoch an den übergeordneten Instanzen gescheitert.“

Sportreferendariat des Student_innenRates der Universität Leipzig Universitätsstraße 1 04109 Leipzig Telefon: 0341 - 97 37 857 Fax: 0341 - 97 37 859 sport@stura.uni-leipzig.de

ANMERKUNG Im Sinne fairer Berichterstattung sollte auch die Leiterin des ZfH, Sigrun Schulte, zu Wort kommen und wurde für ein Interview angefragt. Leider kam die Bestätigung zur Teilnahme erst kurz vor Redaktionsschluss und konnte demzufolge nicht mehr berücksichtigt werden. Wir möchten Frau Schulte dennoch die Möglichkeit geben, Stellung zu beziehen und haben ihr angeboten, das Interview nach Erscheinen des SPORTAKUS´ zu führen und über unser Online Angebot zu veröffentlichen.

27


L.E. SPORT

SPORTAKUS

Sport-Highlight des Jahres 4.-8. Februar 2015: Die Hallenhockey Weltmeisterschaft von Konstantin Nowak Das internationale Hallenhockey kehrt nach Leipzig zurück! Zwölf Jahre nach der glanzvollen Premiere der Hallenhockey-Weltmeisterschaften 2003 und drei Jahre nach der begeisternden Europameisterschaft 2012 sind vom 4. bis 8. Februar 2015 erneut die jeweils besten zwölf Damen- und Herren-Teams in der Messestadt zu Gast.

D

ie Chancen, dass die Anhänger der beiden deutschen Teams 2015 erneut viel zu feiern haben, sind absolut gegeben. Wie bei jeder der bislang drei ausgetragenen Weltmeisterschaften unter dem Hallendach gehören auch bei dieser vierten Auflage sowohl die Damen als auch die Herren des Deutschen Hockey-Bundes zu den heißesten Titelanwärtern. Leipzig ist dabei ein absolut Erfolg versprechendes Pflaster. Immer, wenn es in der Messestadt um internationale Titelehren ging, sprang mindestens ein Podestplatz heraus. In der Arena standen die deutschen Auswahl-Teams sogar jedes Mal ganz oben. Die langjährige Dominanz der Vergangenheit ist allerdings längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Vor allem die Niederlande, Österreich oder auch einige osteuropäische Nationen haben stark aufgeholt und werden den Gastgebern einen harten Kampf um die internationale Hallenkrone bieten. So gingen zum Beispiel zwar die europäischen Titel 2012 und 2014 an die deutschen Herren, die beiden kontinentalen Meisterschaften zuvor holten hingegen Russland (2008) und Österreich (2010). Die deutschen Damen mussten sich bei der letzten EM in Prag im Endspiel den Niederländerinnen geschlagen geben. Eine Weltmeisterschaft bringt aber auch Teams in den Fokus, die sonst eher selten auf dem Hallen-

Fotos (2): DHA

28

Deutsches Hockeyteam: Dank an die Leipziger Fans. Parkett auf sich aufmerksam machen. Zum Beispiel den Iran, Südafrika, Australien oder Kanada, welche aber ebenfalls mehr als nur exotische Punktelieferanten in der Arena Leipzig sind. Einen ausgesprochen guten Ruf genießt das Leipziger Sportpublikum. Denn vor allem in puncto Stimmung auf den nicht selten voll besetzten Rängen erinnert man sich gern an Veranstaltungen in der Arena zurück. Schon oft konnte hier unter Beweis gestellt werden, dass man über eine ebenso fachkundige wie stimmungsvolle Zuschauerschaft verfügt. „Wir haben mit dem Standort Leipzig in der Vergangenheit exzellente Erfahrungen gemacht“, unterstrich etwa DHB-Präsident Stephan Abel. „Das begeisterungsfähige Publikum und die hervorragenden Organisationsstrukturen werden sicher wieder dafür sorgen, dass die Hallen-WM ein großartiges Turnier wird!“ In jedem Fall können sich die Zuschauer in der Messestadt, die zu ihrem 1000-jährigen Jubiläum auch abseits des sportlichen Geschehens viel zu bieten hat, packende Duelle, viele Tore und die bekannt hervorragende Atmosphäre an insgesamt fünf Veranstal-


L.E. SPORT

Heft 1/2015

mit deutschen Favoriten

kehrt in die Messestadt zurück

tungstagen freuen. Dabei kann man diese WM als echtes Familien-Event erleben. Spezielle FamilienTickets und ein Rahmenprogramm, das mit einem großen Kinderland, vielen Gewinnspielen bereits im Vorfeld, einem großen Catering- und Ausstellerdorf sowie zahlreichen weiteren Programmpunkten abseits des sportlichen Geschehens aufwartet, bieten spektakulären Sport ebenso wie reichlich Abwechslung für Groß und Klein. Als Volunteer hautnah dabei sein Bei diesen Weltmeisterschaften können engagierte Sportfans allerdings nicht „nur“ als Zuschauer dabei sein. Das Organisationskomitee ist noch auf der Suche nach einigen freiwilligen Helfern. Vor allem besteht noch Bedarf im Bereich des Shuttle-Service. Im Rahmen eines solchen Events gibt sich natürlich auch zahlreiche Prominenz aus der Sportwelt, insbesondere Funktionäre aus den verschiedensten deutschen und internationalen Spitzensportverbänden, die Ehre. Gesucht werden in Leipzig ortskundige Fahrer ab 23 Jahren mit geeignetem Führerschein, die diese VIPs auf kurzen Strecken durch Leipzig chauffieren können. Das bietet nicht nur die Chance, sich im Rahmen eines internationalen Großevents ehrenamtlich zu engagieren, sondern zudem die Möglichkeit, wertvolle Kontakte für die

Thilo Stralkowski: Den Blick immer auf den Ball.

TICKET INFOS Mittwoch - Donnerstag Tageskarte Erwachsener Ermäßigt/ ab 16 Uhr Freitag Tageskarte Erwachsener Ermäßigt/ ab 16 Uhr Samstag Tageskarte Erwachsener Ermäßigt/ ab 16 Uhr Sonntag Tageskarte Erwachsener Ermäßigt/ ab 16 Uhr Angebote Wochenende (ab Fr. 16 Uhr) Wochenende ermäßigt Dauerkarte Dauerkarte ermäßigt

10,-- EUR 8,-- EUR 15,-- EUR 13,-- EUR 22,-- EUR 19,-- EUR 27,-- EUR 22,-- EUR 55,-- EUR 47,-- EUR 65,-- EUR 61,-- EUR

Zeit nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium zu knüpfen. Selbstverständlich haben die Helfer auch genügend Zeit, sich auch das eine oder andere Spiel in der Arena Leipzig anzuschauen. Dazu gibt es neben freiem Eintritt an allen Verantaltungstagen auch eine kostenfreie Verpflegung sowie als schöne Erinnerung das bereits „legendäre“ Helfer-Shirt. Interessierte Studierende können sich gern unter der Mailadresse helfer@atv1845.de melden. Sämtliche Informationen im Vorfeld und natürlich auch von der Veranstaltung selbst gibt es auf der Website www.hockeyWM2015.de. Eintrittskarten für die Hallenhockey-Weltmeisterschaften gibt es im Internet unter www.HockeyTICKET.de.

29


SPORTAKUS

L.E. SPORT

Kurze Wege, viele Grünanlagen und ein ebenes Profil machen Leipzig zu einer Fahrradstadt. Den Liebhabern des Downhill-Mountainbikens allerdings fehlt etwas Essentielles: Berge. Nichtsdestotrotz bringt euch der SPORTAKUS diese extreme Sportart näher und bittet einen Experten zum Gespräch.

von Mario Schiebold

A

Stabil und vollgefedert: Ein DH-Bike. ls Gary Fisher und seine Freunde 1973 den Extrem sind mittlerweile auch die speziellen kalifornischen Mount Tamalpais auf BeachFahrräder: Vollgefedert durch DoppelbrückenCruiser-Fahrrädern herunter rasten, ahnte Federgabeln und ausgeklügelte Dämpfersysteme wohl niemand, dass sie damit dem Mountainbiking (engl. full suspension, Abk. „fully“). Ausgestattet mit (MTB) zur Geburt verhalfen. Unter dem Begriff bis zu drei Zoll breiten Reifen, hydraulischen Schei„Downhill-Mountainbiking“ (DH), findet das Bergbenbremsen und verstärkten Rahmen, erreichen abfahren als ursprüngliche Form des Radfahrens abdie Bikes häufig mehr als 20 kg Gewicht bei mehseits befestigter Wege heute Anhänger in aller Welt. reren tausend Euro Materialwert – und dabei lassen Das Ziel des Fahrers ist es, eine festgelegte Strecke sie sich fast ausschließlich bergab fahren. Zum permit Steilkurven, Kickern, Drops und natürlichen sönlichen Schutz des Körpers dienen Integralhelme Hindernissen wie Felsbrocken oder Baumstämmen und ein ganzes Arsenal an Protektoren. Knochenschnellstmöglich und ohne Sturz herabzufahren. brüche und Schürfwunden gehören aber dennoch Zwar hält der DH-Sport spätestens seit den eher zur Regel als zur Ausnahme. 1990er Jahren auch Einzug in den organisierten Da Mutter Natur für Wettk ampspor t Leipzig keine Berge vor(z.B. Weltcups und gesehen hat, müssen die Weltmeisterschaften hiesigen DH-Freunde auf des Fahrradweltverzwei künstlich geschafbandes UCI), eine fene Erhebungen zurücktypische Leistungsgreifen. Am Fockeberg in sportart ist es aber der Südvorstadt (Höhe nicht. Die "Szene" über Niveau ca. 40m) identifiziert sich beund dem „Müllberg“ sonders durch das (eigtl. Rosentalhügel gemeinsame Fahren, Downhiller in Aktion (2): Hermes Schade. bzw. Scherbelberg, ca. Strecken bauen und 20m) haben sich ein paar Dutzend Fahrer eigene Bike schrauben. Was als Mutprobe von amerikaAbfahrten geschaffen und eine kleine, aber nicht zu nischen Jugendlichen begann, ist es für den Großunterschätzende DH-Gemeinschaft etabliert. teil der DH-Gemeinde auch geblieben: eine Funund Extremsportart.

Foto: Carlos Delgado

Hart und schmutzig

Fotos (3):Thomas Dietze

30


Heft 1/2015

L.E. SPORT

Extremsport Downhill Im Gespräch mit dem SPORTAKUS erzählt Hermes Schade (27), Sport-Lehramtsstudent und wettkampferprobter Downhill-Fahrer von seiner Leidenschaft für das Bergabfahren, Nagelbrettern als gefährliche Warnung und wo Adrenalin-Junkies auf ihre Kosten kommen.

Steckbrief Hermes Schade

Hermes, du fährst seit 2004 DH. Was macht für Dich den Reiz dieser speziellen Fahrrad-Sportart aus?

Größte Erfolge 4. Platz GDC* Bad Wildbad 2010 8. Platz Gesamtwertung GDC 2010 Qualifikation für den World Cup 2010

Am meisten reizt es mich, an die Grenzen des Machbaren zu stoßen. Ich fahre öfter ein und dieselbe Kurve mehrere Stunden lang, nur um noch das letzte Quäntchen Geschwindigkeit raus zu kitzeln. Darüber hinaus muss man bei den Rennen unzählige Sektionen einer StreHermes Schade cke einzeln trainieren und in einem finalen Lauf perfekt zusammenbringen – jedes Mal auf's Neue eine Herausforderung! Was aber noch besser ist, ist das ganze Drumherum. Die Leute sind entspannt, man campt, trifft sich zum Grillen und genießt die Zeit beim Rennen.

Aber es gibt auch Gegner. Wie stehst Du dazu, dass DH-Fahrer gerne als Naturzerstörer und Rowdys dargestellt werden? Ich persönlich habe vor allem gutes Feedback bekommen. Leute, die man im Wald trifft, sind überrascht, jemanden mit Cross-Helm auf einem Fahrrad zu sehen und meist geht man mit einem Lächeln auseinander. Die Einzigen, die es stört, sind Grundbesitzer und Jäger. Diese fühlen sich auf den Schlips getreten, da niemand vorher um Erlaubnis bittet bzw. meinen, dass wir ihr Wild vertreiben. Sie hinterlassen hin und wieder „Nachrichten“ und legen Nagelbretter aus oder spannen Drähte in Kopfhöhe – eine ganz schön gefährliche Angelegenheit...

Studiengang 3. Semester M.A. Lehramt Mathematik/Sport

Team MTB-Bande Schatzki (SC Riesa)

*German Downhill Cup (ehem. Bundesliga)

Verletzungen ausgekugelte Schulter, Schlüsselbeinbruch und Schultereckgelenkssprengung Sponsoren Radsport & Technik Schatzki, Specialized, O'Neal, Atlantic, rie:sel design

Leipzig gilt nicht unbedingt als Mekka der DHSzene. Wie schätzt Du die Möglichkeiten ein? Als ich nach Leipzig kam, bin ich davon ausgegangen, dass niemand DH fährt. Ein Freund hat mich dann eines Besseren belehrt. Er lud mich zu einem Rennen auf dem „Müllberg“ ein, wo ich die Leipziger Jungs, eine kleine eingeschworene Gemeinschaft, kennenlernte. Die Chancen des DH-Sports in Leipzig sind aber eher schlecht, da es einfach keine Bergpisten gibt, abgesehen von den kleineren Strecken auf dem Müllberg und Fockeberg. Eine gute Anfängerstrecke ist in Thale im Harz. Eine Anspruchsvollere findet man in Bozi Dar in Tschechien, gleich bei Oberwiesenthal über die Grenze.

31


32

L.E. SPORT

SPORTAKUS

Student mit Goldflosse

Foto: Olaf Reinhardt Spitzenathlet: Max Lauschus in seinem Element.

von Johannes Kyncl Finswimming, Flossenschwimmen, die „DelfinSportart“. Mit Schnorchel oder Sauerstoffflasche und beiden Füßen in einer großen Flosse aus Glasfaser und Carbon pflügen die Athleten auf verschiedenen Distanzen durch das Wasser. Ein Sport, der mehr Aufmerksamkeit verdient hat, ein Sport unheimlich anmutig und kraftvoll, ein Sport mit stetigen deutschen Spitzenleistungen. Und ein Sport mit einem Star an unserer Fakultät.

W

intersemester 2013/14, Hauptcampus, Seminarraum 401, Schlüsselqualifikation Englisch für Spowis: In einer Ecke des Raumes sitzt er, vom Typ her unscheinbar, unauffällig, unaufdringlich, meist im Trainingsanzug mit dem Bundesadler auf der Brust. So lernte ich ihn kennen und vermochte nicht im Traum zu erahnen, welch geballte Sportkarriere hinter dieser Fassade schlummert. Bis sein Vortrag über Finswimming mich zum Nachforschen anregte. Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen.

Max Lauschus im Portrait Max Lauschus, 24 Jahre, ist Flossenschwimmer der Nationalmannschaft des VDST e.V., des Vereins Deutscher Sporttaucher, mehrfacher Deutscher Meister, Weltmeister und World Games Sieger im Flossenschwimmen. Nebenbei studiert er Sportmanagement im 5. Semester an der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig. Der gebürtige Rostocker kam das erste Mal beim Schnupperschwimmen in der Grundschule mit dem nassen Element in Berührung. Nach einer Woche Probe im Schwimmverein entdeckte er im Alter von 8 Jahren beim Kinderschwimmen mit Flossen des TSC Rostock 1957 e.V. seine Begeisterung für das Flossenschwimmen. Danach hat er das Becken nie wieder verlassen und blieb auch seinem Heimatverein bis heute treu. Nach ersten Wettkämpfen noch mit Gummiflossen, startete er im Alter von zwölf Jahren mit Monoflosse richtig durch und gewann 2004 bis 2009 seine ersten deutschen und europäischen Jugendmeisterschaften. Nach


TITELTHEMA L.E. SPORT

Heft 1/2015

trainieren sie unter Bundestrainer Lutz Riemann am größten der drei deutschen Bundestützpunkte Flossenschwimmen und wurden in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen. Beide sind seitdem Teil des Nationalteams, von dem der Großteil täglich in der Schwimmhalle Mainzer Straße direkt neben dem Sportcampus ins Wasser eintaucht. Kleinere Gruppen und höhere Intensitäten: „Die Konkurrenzsituation hier war einfach besser für die Leistungsentwicklung“, erinnert sich Max. Eine weitsichtige Entscheidung, betrachtet man die Erfolge des Wettkampfjahres 2011: Deutscher Meister über 200 m und 400 m, 3x Bronze, sowie der Triumph über seine Paradestrecke 400 m bei der Weltmeisterschaft in Ungarn, in Weltrekordzeit. Ein echtes Ausrufezeichen und darüber hinaus die Qualifikation für die World Games 2013, dem wichtigsten Wettbewerb der nicht-olympischen Sportarten! Der Weg dahin sollte aber ein steiniger werden. Die rechte Schulter, die schon in Rostock immer wieder Probleme machte, meldete sich im Dezember akut zurück. Das MRT im sportmedizinischen Institut der Bundeswehr in Warndorf, wo Lauschus auch stationiert ist, brachte die schockierende Diagnose: Ein mehrfach ausgerenktes Schultergelenk sowie eine komplett instabile Schulter. Nach einem letzten World Cup 2012 in Ungarn mit Gold über 200 m (Deutscher Rekord), 400 m und 800 m folgte im Frühjahr die OP, in der Hoffnung genügend Zeit zur Regeneration bis zu den World Games zur Verfügung zu haben. Um auch für die Zeit nach der aktiven Laufbahn gerüstet zu sein, entschied er sich während seiner Rekonvaleszenz für den Beginn des Sportmanagement-Studiums an der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig. Die Stadt war ihm ohnehin bereits ans Herz gewachsen. „Leipzig ist sehr geil, mit kurzen Wegen und vielen Grünflächen und Parks!“ Lediglich zur Ostsee und nach Warnemünde verspürt er gelegentlich

Heimweh. Die Umstellung fiel dem Aushängeschild des TSC nie wirklich schwer. Durch den Sport kam man schnell in einen neuen Freundeskreis. Problematischer war für ihn dann doch der Kontaktaufbau zu seinen Kommilitonen. Durch das Training und die vielen Freunde aus dem Sport fand er es schwierig an deren Gruppen anzuknüpfen. „Ich bin ja eher der ruhige, zurückhaltende Typ, aber ich denke, ich habe mich gebessert“, resümiert er. Das Studium läuft gut, die Doppelbelastung aus Univeranstaltungen und Training nimmt der Flossenschwimmer ohne Stress. Einmal am Tag Landtraining individuell zwischen den Kursen und eine Einheit im Wasser am Abend sind unterzubringen. Als Leistungssportler hat man aber auch organisatorische Vorteile. Über die OSB-Einschreibung bekommt jeder Athlet die Kurse, die er will. Auch Prüfungs-und Abgabeterminverschiebungen sind bei Kollisionen mit Wettkämpfen kein Thema. "Die Dozenten sind da sehr entgegenkommend", schmunzelt er. Als Höhepunkte bleiben Max vor allem die Ski-und Segellager im letzten Jahr in Erinnerung. Dort begegnete ich ihm schon deutlich entgegenkommender, gelöster. Aber auch auf den praktischen Anteil des 5. Semesters, in dem er aktuell mit anderen Studenten in Kooperation mit dem Mitteldeutschen Basketball Club Veranstaltungen organisiert und promotet, sieht der Weltmeister mit Begeisterung. › Stolzer IOC-Präsident: Thomas Bach mit dem Rostocker Gold-Jungen.

Foto: privat

dem Abitur in Rostock vor fünf Jahren trat er mit seinem Trainingskollegen Jens Peter Ostrowsky den Weg nach Leipzig an. Beide wollten die besseren Trainingsbedingungen der Messestadt nutzen. Hier

33


SPORTAKUS

L.E. SPORT

Dass die Uni seine sportlichen Ziele nicht der Feiertage erstmal gemächlich die Vorbereitung behindert, zeigt das Wettkampfjahr 2013. Nach einer auf den ersten Weltcup Ende Februar. Gelegenheit beeindruckenden Siegesserie bei den Deutschen um auszuspannen und Zeit mit Kumpels und Meisterschaften im Mai mit Gold über 200 m, 400 Freundin zu verbringen. Für eine Beziehung m, 800 m, 1500 m und 3000 m Flossenschwimmen ist nämlich auch noch genügend Freiraum, standen die World Games 2013 in Cali, Kolumbien, „aufeinanderhocken ist ja eh manchmal eher als Höhepunkt auf dem Programm. Der Zeitplan kontraproduktiv“, grinst Max. Beide, sie von Natur von Trainer und Athlet ging auf. aus reiselustig, er durch den Max Lauschus war rechtzeitig Sport wenig urlaubserfahren, zu Beginn der Spiele fit und eint das Fernweh. Auf den sollte sich selbst für die harte mittel- bis langfristigen Plänen Arbeit nach der Operation stehen gemeinsame Reisen, mehr als entschädigen. Die verrät er. „Die Welt anschauen, Vorzeichen standen gut. Etwa oder einfach mal faul am 5000 begeisterte Einheimische Strand liegen, ohne Gedanken füllten die Tribünen des an das nächste Rennen.“ Zeit Freibeckens. Eine seltene ist sicherlich irgendwann Kulisse für eine Sportart, die dafür. Wenn das Studium Verdienter Lohn: trotz ihrer Impulsivität und Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. auch voraussichtlich etwas Attraktivität meist wenig länger dauert als die Regelzeit. Beachtung erfährt. In einem atemberaubenden Bachelorarbeit und WM-Vorbereitung sind eben Finaldurchgang über die 400m Finswimming schwer zu verbinden. setzte der Rostocker mit einer bärenstarken Höhepunkt dieses Jahres ist vor allem die Leistung erst auf der letzten Bahn an seinen Weltmeisterschaft in Yantai, China. Der Ehrgeiz beiden härtesten Konkurrenten Evgeny Smirnov reizt, noch einmal den Weltrekord über die 400 (RUS) und Stefano Figini (ITA) vorbei und sicherte Meter Finswimming anzugreifen, der ihm schon sich den Titel samt neuem World Games Rekord. wieder abgeluchst wurde. Mittlerweile kommt Es war das emotionalste Rennen seiner Karriere. die größte Konkurrenz sogar schon mit aus der Der Jubel brach schon während des Anschlags eigenen Trainingsgruppe. Der Leipziger Florian am Beckenrand aus ihm heraus. Nicht nur seine Kitzler überzeugt mit famosen Leistungen. Verletzung hatte er erfolgreich überwunden, Außerdem steht die Verteidigung der SPORTAKUSsondern auch einen familiären Schicksalsschlag. Schwimmfeststaffel auf der Agenda. Nach Sein Opa, der ihn besonders am Anfang der spektakulärem Triumph 2014 wollen Arielle und sportlichen Laufbahn unterstütze, war einen Monat die Nicht-Mee(h)rjungfrauen auch bei der nächsten vor den Spielen verstorben. Den Sieg widmete er Ausgabe auf das Siegerpodest. Ein spezielles ihm, mit emporgerecktem Zeigefinger. Training erachtet der passionierte Wassersportler Foto: privat

34

Nach diesem Erfolg schloss sich im darauf folgenden Oktober noch die Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes, der höchsten Auszeichnung im deutschen Sport, durch Bundespräsident Joachim Gauck an. Eine besondere Ehre für Lauschus auch deshalb, weil Gauck selbst gebürtiger Rostocker ist. Aktuell beginnt nach der aktiven Erholung während

nicht für notwendig. Dennoch setzt er alles daran Grund genug zu haben, auf der After-Show-Party ähnlich großen Einsatz zu zeigen. Doch schon am 25. und 26. April steigt ein weiteres echtes Highlight. Dann findet nämlich der Leipziger Heimweltcup im Flossenschwimmen in der Schwimmhalle Mainzer Straße statt. Wir wünschen viel Glück für zahlreiche Heimsiege!


TITELTHEMA L.E. SPORT

Heft 1/2015

35

SPORTlich in LEIPZIG Veranstaltungskalender 2015 JANUAR 21. Januar: Tanzfest; Ernst-Grube-Halle 24. Januar: MBC - Alba Berlin; Arena Leipzig

MAI 3. Mai: Seifenkistenrennen "Prix de Tacot"; Fockeberg 10. Mai: 5. Leipziger Volksbank Frauenlauf;

FEBRUAR

Clara-Zetkin-Park

16.-17. Mai: Deutsche Meisterschaft im Fechten 17. Mai: 12. Sparkassen Neuseen Classics 28.-31. Mai: Kanuslalom EM; Kanupark

4.-8. Februar: Hallenhockey WM 12.-15. Februar: Beach & Boat; Leipzig Messe

Markkleeberg

MÄRZ 4. März: DFB Pokal 1/8 Finale RB Leipzig - Vfl Wolsburg; Red Bull Arena 4. März: DHB Pokal 1/4 Finale SC DHfK - Füchse Berlin; Arena Leipzig 7. März: 48. Fockeberglauf 8. März: MBC - Bayern München; Arena Leipzig

JULI 12. Juli: Badewannenrennen "Régates de Baquet"; Völkerschlachtdenkmal 15.-20. Juli: Sachsen Beach; Augustusplatz 25.-26. Juli: 32. Leipziger LVB Triathlon

APRIL OKTOBER

19. April: 39. Stadtwerke Leipzig Marathon 25.-26. April: Monoflossen Weltcup; Schwimmhalle Mainzer Straße

11. Oktober: EM-Qualifikation Deutschland - Georgien; Red Bull Arena

Foto: A. Hollstein

Pack die Badewanne ein: Wettrennen am Völki.

NOVEMBER 7. November: 49. Fockeberglauf 20.-22. November: abgefahren - die Messe für Rad und Triathlon; Leipzig Messe


SPORTAKUS

KINDER

Studieren mit Kind

Foto: M. Blum

36

Studieren mit Kind, das schaffe ich im Schlaf: Wer das glaubt, wird sich oft in dieser Situation wiederfinden.

von Matthias Blum

Master of Alltagsorganisation

Samstag früh neun Uhr. Meine Freundin und ich

unterstützen? Wie stehen die Chancen auf einen

sitzen mit acht anderen Paaren in einem kleinen

KiTa-Platz? Soll das Baby gestillt werden und welche

Raum im Elisabeth-Krankenhaus. In der Mitte des

Windeln kommen an den Baby-Popo?

Raums hängt eine Frau über einem Gymnastikball

Diese Fragen stellen sich alle Eltern, unabhängig

und stößt in regelmäßigen Abständen sehr laute

ob Student oder Arbeitnehmer, früher oder später.

Geräusche aus. Wirklich sehr, sehr laute. Hier im

Vor dem Studieren mit Kind kommt also das Studium

Geburtsvorbereitungskurs lernen wir alles, um für

der Alltagsfragen. Schließlich tragen Eltern und so

die Geburt unserer Tochter bestens gewappnet zu

auch wir, die volle Entscheidungsverantwortung

sein. Vier Monate später ist uns klar: Ein Studieren-

für ihr Kind, das damit leben muss, was Mama

mit-Kind-Kurs wäre wahrscheinlich auch ganz prak-

und Papa für das Beste halten. Umso wichtiger ist

tisch gewesen.

eine ausführliche Auseinandersetzung mit den

D

ie

verschiedenen Themen. So haben wir uns sehr Geburt

ist

vergleichsweise

schnell

viele Gedanken über die Notwendigkeit und den

vorüber. Das Studium dauert dafür sicher

Sinn von Impfungen gemacht und uns schließlich

etwas länger. Diverse Beratungsstellen

dagegen entschieden. Aber eine Generalantwort auf

wie das Rote Kreuz, pro familia, das Familienbüro

diese und andere Fragen gibt es nicht. Denn jedes

der Stadt Leipzig oder das Studentenwerk bieten

Kind ist verschieden und entwickelt sich individuell.

nützliche Informationen und geben Hilfestellung bei

Daher kann ich allen werdenden Eltern nur raten:

der Bewältigung des Antragsdschungels. Auf den

Nehmt euch die Zeit, um die Entwicklung eures

bevorstehenden Alltag als frischgebackene Eltern

Kindes verfolgen und unterstützen zu können. Die

können sie jedoch nicht vorbereiten. Wie dieser

ersten Lebensmonate und -jahre sind hier besonders

aussieht, hängt von vielen äußeren Faktoren und

wichtig.

den Wünschen der Eltern ab: Wohnen die eigenen

Während Arbeitnehmer_innen einen Anspruch

Eltern oder Großeltern in der Nähe? Haben diese

auf Erziehungsurlaub haben, können Student_

die Möglichkeit einen bei der Kinderbetreuung zu

innen bis zu sechs Urlaubssemester beantragen.


KINDER

Heft 1/2015 Die Regelungen im Freistaat Sachsen erlauben

Möglichkeit hier länger mit Kind zu verweilen – eine

es Student_innen sogar während dieser Zeit

gute Planung vorausgesetzt. Ab einem halben Jahr

Prüfungsleistungen

das

können die Kinder in Betreuungseinrichtungen

Studium nicht zwangsläufig komplett auf Eis

gegeben werden. Auch hier gibt es Angebote des

gelegt werden muss. Vor allem wenn Leistungen

Studentenwerks, die in ihren Kapazitäten momentan

nach

Bundesausbildungsförderungsgesetz

jedoch ausgelastet sind. Informationen dazu gibt es

(BAföG) bezogen werden, darf das Studium nicht

bei der Sozialberatung des Studentenwerks und auf

länger als drei Monate unterbrochen werden. Eine

deren Homepage unter Studieren mit Kind (http://

längere Pause muss dem BAföG-Amt im Voraus

www.studentenwerk-leipzig.de/beratung/studieren-

mitgeteilt werden. Der Leistungsanspruch erlischt

mit-kind). Egal ob staatlicher oder privater Träger, die

dann bis das Studium wieder aufgenommen wird.

Betreuungsplätze in den einzelnen Einrichtungen

Die Förderungshöchstdauer kann aufgrund der

sind heiß begehrt. Da heißt es lange Spaziergänge

Schwangerschaft jedoch um ein Semester verlängert

machen und Einrichtung für Einrichtung inspizieren.

werden. Bis zur Vollendung des fünften Lebensjahres

Auch hier gilt: Nur wer gut plant, kommt zum Ziel.

dem

zu

erbringen,

sodass

des Kindes bekommt man auf Antrag jeweils ein

Nach einer Erhebung von 2009 studieren 94.500

weiteres Semester zugesprochen. Für das sechste

Studenten mit Kindern an deutschen Hochschulen.

und siebente sowie das achte bis zehnte Lebensjahr

Das sind fünf Prozent aller Studierenden. Für stillende

können ebenfalls je ein Semester Verlängerung

Mütter, die ihr Kind gemeinsam mit dem/ der Partner/

gewährt werden. Bei diesen Verlängerungen handelt

in erziehen, nimmt die Betreuung je nach Charakter

es sich aber um Kann-Bestimmungen, sie werden

und Tagesform des Nachwuchses etwa 50% der Zeit

individuell entschieden.

in Anspruch. Je nachdem, ob Vorträge, Hausarbeiten

Den Grundstein für ein Studium mit Kind bildet

oder Prüfungen anstehen, ist dann auch der Partner/

eine gute Alltagsorganisation. Wer kein BAföG

in gefragt. Welche Tätigkeiten kann ich meiner/m

bezieht muss meistens noch einem Nebenjob

Freund/in abnehmen? Denn nur, wenn beide dazu

nachgehen.

Studieren-mit-Kind-

beitragen, dass jeder seinen Verpflichtungen und

Problematik noch halbwegs übersichtlich ist, wird es

Hobbies nachkommen kann, stellt sich Zufriedenheit

bei der Trias Studium-Kind-Nebenjob, ähnlich dem

ein. Daher sollten studierende Väter wenigstens ein

drei Körper-Problem aus der Mathematik, erst richtig

Drittel ihrer Tageszeit für die Betreuung des Kindes

spannend. Vor allem wenn sie auf beide Partner

einplanen. Vermutlich wird es anfangs eher schwer

zutrifft. Hier stoßen Mr. oder Mrs. Pünktlich schnell an

fallen sich einmal nicht um das Baby zu kümmern.

ihre Grenzen. Termine einzuhalten funktioniert meist

Ein kleines Grinsen und schon ist der Vorsatz noch

nur dann, wenn der Rhythmus des Babys gerade zu

schnell die zwei Seiten zu lesen ad acta gelegt.

Während

die

den Verpflichtungen passt. Gewohnte Tätigkeiten wie

Mein Tipp: Vor der Geburt Babyprobetage

stundenlang in der Bibliothek seinem Lerneifer zu

einführen. Ein Wecker der alle zwei bis drei Stunden

frönen werden vor allem für stillende Studentinnen

klingelt und mir sagt, dass jetzt eine oder anderthalb

zum unmöglichen Unterfangen.

Stunden Babystudium (ja der Wecker klingelt auch in

Sobald die Kinder feste Mahlzeiten zu sich nehmen

der Nacht) anstehen. Auf dem Stundenplan könnten

können, wird das Angebot des Studentenwerks

beispielsweise Bücher oder Artikel zu den Themen

interessant. Auf Antrag kann eine Kindermensakarte

Impfen, Stillen, Tragetuch, kindliche Entwicklung,

erworben werden, die zum Kauf eines Essens oder

Massagen, Pflege, Eltern-Kind Bindung oder auch

zwei Beilagen sowie dem unentgeltlichen Erwerb

Kindergartenkonzepten

einer Kinderportion pro Kind und Tag bis zum

zumindest einen Eindruck wie der Alltag mit Baby

zehnten Lebensjahr, berechtigt. Zusätzlich bietet

zeitlich ablaufen könnte und macht die Eltern

die Universität über Wickel- und Stillräume die

frühzeitig fit für die anstehenden Entscheidungen.

stehen.

Das

vermittelt

37


38

SPORTAKUS

KINDER

SPORTAKUS wir kommen! Unser Nachwuchs stellt sich vor von Maria Handrik Der Klapperstorch hat unseren SPORTAKUSKeller im letzten Jahr gleich zwei Mal hintereinander besucht. Im Herbst 2014 erblickten Sarah Margarethe und Meike das Licht der Welt. Als Töchter derzeit aktiver und ehemaliger SPORTAKUSianer_innen sind sie tief im Herzen natürlich bereits große SPORTAKUS-Fans. Wir hoffen sehr darauf, die beiden in rund 20 Jahren an der Sportfakultät begrüßen zu dürfen – dann vielleicht sogar ganz nach Vorbild ihrer Eltern als neue Chefredakteur_innen? Wir werden sehen/lesen... Sarah Margarethe: Ihre Lieblings-Bettlektüre.

Steckbrief

Meike

Sarah Margarethe

Geburtstag:

10.10.2014

22.09.2014

Geburtsgröße:

47 Zentimeter

55 Zentimeter

Geburtsgewicht:

2740 Gramm

3270 Gramm

Schlafdauer:

Bis zum nächsten Hunger

Viel zu kurz

Lieblingsessen:

Bio-Frischmilch aus 100% eigener ökologischer Erzeugung

Fotos (2): privat

B

Meike: Muss noch in unser Shirt hineinwachsen.

eim Krabbeln und Babyschwimmen sind die beiden bereits sportlich unterwegs. Sarah Margarethe ist außerdem schon großer BVBund Kaiserslautern-Fan. Ihr erstes Wort "irre" kann sich Sarahs Papa nicht so ganz erklären: "Sie hat die Familie doch noch gar nicht vollständig kennengelernt?!". Wir wünschen unseren SPORTAKUS-Eltern nochmals alles Gute sowie Gesundheit und viel Freude mit den Kleinen.


MEINUNG

Heft 1/2015

MM Müllers Meinung

39

„Peggy da? – Ja, gestern in Dresden, heute in Leipzig!“ Kolumne von Jun.-Prof. Dr. Arno Müller

J

* Das ist eine Verhöhnung all jener, die diesen Ausspruch 1989 ge braucht haben und eine unerträgliche Instrumentalisierung dieses Slogans. ** Also Sportstudis: auf jeden Fall ein Auslandssemester machen!

Warum wir uns eher vor einer Verdummung des Abendlandes fürchten sollten, als vor dessen Islamisierung fußt doch auf ecclesia oder christianitas. Wer von Euch Schnarchern kennt denn überhaupt die Werte, die Ihr hier angeblich schützen wollt? Offenbar keiner, sonst würdet Ihr euch doch eher Nächstenliebe und nicht plumpe Ausgrenzung auf die Fahnen schreiben. Hättet Ihr Eure Energien doch besser zur Schaffung einer Willkommenskultur genutzt, statt sie auf den Straßen zur kollektiven Darstellung Eurer Apokalyptikphantasien zu verschwenden. Gute Nacht Abendländler – und (Alb-)träumt schön! PS: In Sachsen-Anhalt sind Morgenländler offenbar willkommener – unsere Nachbarn sind ja schließlich das Land der Frühaufsteher. PPS: Und übrigens muss man Houellebecqs Soumission nicht nur lesen, sondern auch VERSTEHEN! [Liebe Sportstudierende, die Hermeneutik lässt grüßen!]

Foto: Swen Reichhold

aja, geschenkt, es sind nicht alle dumm, die da auf den Straßen bei den PEGIDA-Auftrieben mitlaufen... Manche wollten nur ihren Frust über das scheinbare Versagen der Politik zum Ausdruck bringen, andere nur die Enttäuschung über ihr eigenes Versagen. Es sind auch bestimmt nicht alle extrem rechts, die da mit der Dresdnerin Peggy und ihren kleinen Schwestern in den anderen Städten mitlaufen... aus der „Mitte“ der Gesellschaft kämen sie, konstatieren die Medien, und das ist das eigentlich Verhängnisvolle. Beliebt sind folgende Statements der mittelmäßigen Mitläufer: ...„Ich hab nix gegen Ausländer, aber...“ ...„Ich bin bestimmt kein Nazi, aber...“ ...„Ausländer kommen hierher und bringen Krankheiten mit...“ ...„WIR SIND DAS VOLK!“* Die sonst achso schweigende Masse geht jetzt gerade den Populisten und Bauernfängern mit ihren xenophoben Parolen auf den Leim. PEGIDA bedient die Ängste der Massen vor „Überfremdung“. 2010 waren in Sachsen, laut Innenminister Ulbig, nur ca. 0,1% der Bevölkerung Muslime. Paradoxerweise sind dadurch die Ängste umso verständlicher, denn was man nicht kennt, davor hat man oft noch mehr Angst als vor Bekanntem.** Die Masse ist in diesem Fall mal wieder die Vertreterin der Dummheit, daran ändert auch die euphemistische Bezeichnung „Schwarmintelligenz“ nichts. Liebe abendländische Schlafmützen, euer imperium occidentale, das ihr so gerne verteidigen wollt,

Jun.-Prof. Dr. Arno Müller ist Fachgebietsleiter für Sportphilosophie und Sportgeschichte sowie ERASMUS-Koordinator an der Sportwissenschaftlichen Fakultät. In seiner Kolumne schreibt er für den SPORTAKUS über das aktuelle Geschehen rund um Politik, Sport und Gesellschaft in Leipzig und Jun.-Prof Dr. Arno Müller der Welt.


40

RÄTSEL

Lösungswort

Anmerkungen • Umlaute werden als ae, oe, ue geschrieben • „ß“ wird zu „ss“

SPORTAKUS


RÄTSEL

Heft 1/2015

Hinweise 1. Klingelt in den Babyprobetagen 2. Paradedisziplin des neuen Mitarbeiters am Institut für ABTW 3. Downhill-„Berg“ in Leipzig 4. Im Land der Frühaufsteher sind sie offenbar willkommener 5. Verlierermannschaft des letzten EM Finales im Hallenhockey der Damen 6. Leibessportart unserer Fachgebietsleiterin Sportsoziologie 7. Holten die kontinentale Meisterschaft im Hallenhockey 2010 8. Erhalten die Studierenden zur Sprechzeit des Studienbüros 9. Auszeichnung unseres ehemaligen Dekans 2012 10. Jüngstes SPORTAKUSmitglied 11. Absolvent des Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsens 12. Lokalität des abgeschafften Fakultätsballs 13. „Teamgeist“-fördernde Aktivität

Gewinnspiel Gewinne 1 x 2 Karten für das Event Game MBC vs. ALBA Berlin am 24.01. in der Arena Leizig! Sende einfach das richtige Lösungswort per Nachricht an unsere Facebook-Seite und mit etwas Glück wirst Du ausgelost. Viel Erfolg!

IMPRESSUM Ausgabe:

Nr. 1 | Jahrgang 16 | Januar 2015

Redaktionsschluss:

07. Januar 2015

Herausgeber:

Student_innenRat der Universität Leipzig AG Projekt„Sport & Medien“ - SPORTAKUS

Chefredaktion:

Thomas Roth

Anschrift:

Jahnallee 59, 04109 Leipzig

Poststelle Sportwissenschaftliche Fakultät Postfach 44.

E-Mail:

chefredaktion@sportakus-online.de

Internet:

www.sportakus-online.de

Telefon:

0341 - 97 31 684 (Redaktion)

Druck:

www.diedruckerei.de

Mentor: Dr. Christian Hartmann Autoren & Mitarbeiter: Matthias Blum, Sebastian Ebell, Ronny Fudel, Christian Grätz, Maria Handrik, Amelie Heinrich, Sophie Körner, Johannes Kyncl, Sara Lachmann, Konstantin Nowak, Stefan Siemann, Mario Schiebold, Daniela Schuppener, Julia Schwerin, Helen Theißen, Sebastian Würfel. Anmerkungen: Alle Rechte und Irrtümer vorbehalten. Die Zeitschrift und die in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Material keine Gewähr. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von Zuschriften das Recht sinnwahrer Kürzungen vor. Alle verwendeten Logos sind Eigentum der jeweiligen juristischen Person. Fotos, welche mit „CCL“ und „WC“ gekennzeichnet sind, unterliegen den Bestimmungen der Creative Commons-Lizenzvereinbarung. SPORTAKUS - Projekt „Sport & Medien“ ist eine Arbeitsgruppe des StuRa der Universität Leipzig.

41


42

ALUMNI

SPORTAKUS

Motto im Elferrat sowie im Arbeitsleben: TEAMGEIST Sport- und Eventmanagement Absolvent Thomas Melzer im Portrait

von Daniela Schuppener Über zehn Jahre hinweg hat er den DHfK-Fasching als Elferratsmitglied mit auf die Beine gestellt, nun organisiert Thomas Melzer als Leiter Marketing & Vertrieb von „Teamgeist Ost GmbH“ Events in Sachen Teambuilding für Unternehmen wie VW, Deutsche Bahn oder die AOK.

schäftsleiter für den Bereich Ost mit Sitz in Leipzig. Die Grundidee von teamgeist besteht darin, Events durch gezielte und innovative Aktivität zu einem Teambuildingmoment zu führen. Zu solchen Gruppenveranstaltungen gehören z.B. Bogenschießen, Floßbau oder Team Drumming. Mittlerweile wird in der Leipziger Innenstadt außerdem gerne „Taber Weg dahin führte ihn von der Sportwistour“ gespielt, eine digitale Form von „Schnitzelsenschaftlichen Fakultät über Riesa nach jagd“. Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn Oberwiesenthal und wieder zurück nach und die AOK nahmen dieses Angebot mit über Leipzig. Thomas begann 1999 sein Lehramtsstudi260 Teilnehmern bereits wahr. Die „Tabtour“ erhielt um in Sport und Philosophie in Leipzig. Schnell ließ 2011 sogar den Tourismuspreis. „Mein bisher größer sich vom DHfK Elferat überzeugen. Er übernahm tes Projekt war ein Floßbauevent in München mit immer mehr Aufgaben und half den Fasching so aufüber 600 Personen.“, erzählt Thomas Melzer stolz. zubauen, wie wir ihn heute Für die Expansion von kennen. „Die Truppe war teamgeist werden auch imein gut funktionierender mer wieder neue Teamer, Haufen leidenschaftlicher vor allem unter den SportEnthusiasten – eben echte studierenden, gesucht. DHfKaner!“ schwärmt der Und das Wichtigste was er damalige „Führungsvater“ aus seinem Studium mitheute noch. Schließlich gab genommen hat? „Es waren er sein Lehramtsstudium Ein Team: Thomas Melzer (re.) und seine Mitarbeiter. die Beziehungen, Freundauf und entschied sich für Foto: privat schaften und Kontakte, die ein duales Studium “Sport- und Eventmanagement“ während des Studiums entstanden. Ich war immer in Riesa. In Leipzig legte er weiterhin als DJ auf und selbstständig und hab´ viel gejobbt, und so mankickte beim VfB Zwenkau in der Bezirksliga. Während ches Unternehmen, für das ich damals arbeitete, seiner Zeit in Riesa lernte er in seinem Ausbildungszählt heute zu meinen Kunden.“ Seine Empfehlung betrieb, dem K1 Sporthotel Oberwiesenthal, praktian Studierende ist ganz einfach: „Geht jobben, das sche Grundlagen für seine jetzige Tätigkeit als Unsind die ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt, wo ternehmer. Dort traf er auch zum ersten Mal Michael man mit relativ wenig Verantwortung noch wenig Haufe, den Geschäftsführer der teamgeist GmbH, verkehrt machen, aber schon viel lernen kann!“ der das Unternehmen 1994 in Potsdam gründete. Trotz seines arbeitsintensiven Jobs heute, gehört für Nach Abschluss seines Studiums 2012 hatte Thomas Thomas der DHfK-Fasching selbstverständlich zum Glück, denn die teamgeist GmbH suchte einen GePflichttermin.

D



BIG IS BEAUTIFUL MIT DEM SPECIALIZED FATBOY DEFINIEREN WIR EIN NEUES SCHÖNHEITSIDEAL AUF GROSSEM FUSS! DENN DER DICKE JUNGE KOMMT AUF SPECIALIZED EIGENEN 4,6‘‘ REIFEN DAHER UND LEGT EINE AGILITÄT AN DEN TAG, DIE MAN IHM REIN OPTISCH AUF DEN ERSTEN BLICK GAR NICHT ZUTRAUT! DER FATBOY STEHT FÜR ABENTEUERLICHES TRAILVERGNÜGEN ALL YEAR LONG – DENN MIT DIESEM BIKE KENNT DIE SAISON KEIN ENDE. BEI TIEFEN UNTERGRÜNDEN WIE SCHNEE ODER SAND ZEIGT DER FATBOY ERST SO RICHTIG, WAS IN IHM STECKT: PERFORMANCE, ABENTEUERLUST UND VOR ALLEM EINE GROSSE PORTION SPASS! SPECIALIZED.COM

Fatboy - Jetzt Testen!


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.