SPORTAKUS 2015 Heft 2

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Foto: Ingolf Neumann

Foto: Marcello Casal Jr.

Müllers Meinung: Das System des Herrn B.

Mein Sport. Meine Karriere. Mein Decathlon. „Sport for all – all for Sport“ - Dieses Motto vereint unsere über 60.000 Mitarbeiter weltweit. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel allen Menschen die Freude am Sport zu ermöglichen! In unseren Stores bieten wir unseren Kunden Artikel und Dienstleistungen für mehr als 70 Sportarten unter einem Dach. Mit rund 730 Stores in 20 Ländern sind wir einer der größten Sportartikelhändler der Welt.

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EDITORIAL

Heft 2/2015

Editorial

L

eipzig steigt in die erste Liga auf! Doch nicht etwa die finanzkräftigen Rasenballer haben den Sprung in die höchste Spielklasse geschafft, sondern die Handballer vom SC DHfK. Durch konstante Arbeit im Verein, gute Nachwuchsförderung und kluges Wirtschaften hat man verdientermaßen das Ziel erreicht, das vor fünf Jahren ausgegeben wurde - Respekt! So einen Zusammenhalt wünscht man sich auch an der Sportwissenschaftliche Fakultät, wenn man die Situation der Absolvent_innen und Alumni betrachtet. Nach wie vor gibt es kein EhemaligenTreffen für SpoWis, geschweige denn eine feierliche Exmatrikulation für Aktuelle - das soll sich nun ändern! Wir haben uns zu diesem Thema umgehört und berichten für euch über die aktuellen Entwicklungen an unserer Fakultät. Ganz so schlimm wie bei der FIFA ist es an der SpoWi zum Glück noch nicht. Deshalb richtet Jun.-Prof. Dr. Arno Müller in dieser Ausgabe den Blick nach Zürich und beleutchtet das System des Herrn B. Außerdem erwartet euch ein Bericht über "unsere unbekannten Nachbarn" von der HHL sowie ein kleiner Vorgeschmack auf das SPORTAKUS Sommerfest am 01. Juli. Ob am Cossi, am Wagner-Hain oder zwischen zwei Hausarbeiten in der Albertina - Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen! Euer

Slalomkanut Jan Benzien: Profi und Unternehmer.

Inhalt 04 - TITELTHEMA: Abschluss und dann?! 04... Von Ehemaligen und Aktuellen 08... #nurgemeinsamsindwirspöko - Der Vergleich 10... Umfrage: Feierliche Verabschiedung

12 - FAKULTÄT 12... News 14... Bericht der Deutschen Hochschulmeisterschaft 16... Die große Unbekannte: Ein Portrait der HHL 20... Zwei Welten in einer WG 22... Vorstellung neuer Mitarbeiter 24... SPORTAKUS Sommerfest 2015 27... Müllers Meinung: Das System des Herrn B.

28 - L.E. SPORT 28... Wenn der Sport zum Beruf wird: Jan Benzien 30... Sachsenbeach 2015 32... Saisonbilanz der Leipziger Vereine 34... Willkommen in der stärksten Liga der Welt 36... Profisportler an der Fakultät: Sascha Ahnsehl

38 - SONSTIGES 38... Der wasseraffine Inlineskater 40... Sonne, Sand und Ehrenamt 42... Rätsel 44... ERASMUS: Sprungbrett ins Berufsleben 46... Alumni: André Berthold

Titelbild: Abschluss und weg! Design: tr | SPORTAKUS Fotos: ht |SPORTAKUS


SPORTAKUS

Von Ehemaligen und übrig bleibt von einem Aktuellen Was Studium an der Sportwisvon Thomas Roth

Endlich am Ziel. Das, worauf manche drei, andere fünf Jahre oder sogar noch länger hingearbeitet haben ist geschafft… der erfolgreiche Studienabschluss! Doch war es das jetzt? Verlässt man einfach die Uni nach dem Motto "Danke für nichts und auf nimmer wiedersehen?" Wie sieht euer zukünftiges Verhältnis zur Sportwissenschaftlichen Fakultät aus? Schlägt man im Wörterbuch unter dem Stichwort Alumni nach, findet man folgenden Eintrag: Alumni, Plural von Alumnus (m), Alumna (w) vom lateinischen alere für ernähren, aufziehen als allgemeine Bezeichnung für die Absolventen einer Hochschule. Bereits im 19. Jahrhundert etablierten sich erste Alumni-Vereinigungen an amerikanischen und englischen Universitäten. Die Absolvent_innen sehen sich traditionell verpflichtet, ihrer Hochschule eine Gegenleistung für die erbrachte Ausbildung und Persönlichkeitsbildung zukommen zu lassen. Eine solche systematische Einbeziehung von Ehemaligen hat sich in Deutschland erst in den späten 80er Jahren entwickelt. Oftmals fehlt es aber noch am Selbstverständnis, der Ausbildungsstätte etwas zurück zu geben. An der Universität Leipzig steckt die Alumni-Arbeit noch in den Kinderschuhen. Zwar gibt es seit 1997 mit dem Programm „Leipzig Alumni International“ ein Netzwerk von Ehemaligen, doch das richtet sich ausschließlich an ausländische Absolvent_innen. Erst seit 2007 wurde mit „Leipzig Alumni“ ein Projekt ins Leben gerufen, das deutschen Alumni die Möglichkeit gibt auch nach Studienabschluss den

Alumni an der Sportfakultät Für die Alumni-Arbeit an der Sportwissenschaftlichen Fakultät ist Dr. Christian Hartmann (Institut Allgemeine Bewegung und Trainingswissenschaft) zuständig. Ihm ist es zu verdanken, dass auch Absolventen der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK), die ihren Abschluss vor 1990 gemacht haben, mit ins AlumniNetzwerk aufgenommen werden können. Daneben ist die Sportwissenschaft die einzige Fakultät mit einem speziellen Angebot für ausländische Studierende, in Form eines Programms der internationalen Trainerkurse (ITK), welches von Daniel Eckert-Lindhammer verantwortet wird.

senschaftlichen Fakultät

Kontakt zur Universität zu halten. Konkret wurde eine zentrale Arbeitsstelle eingerichtet und an jeder der 14 Fakultäten ein Alumni-Beauftragter ernannt. Aktuelle Studierende, Absolvent_innen, Mitarbeiter_innen und Freund_innen der Universität sind aufgerufen sich in dem kostenlosen Netzwerk zu registrieren und zu vernetzen. Auf diese Weise kann man den Kontakt zu Kommiliton_ innen halten, neue Kontakte knüpfen oder einfach aktuelle Informationen rund um die Universität bekommen. Vielleicht hat der neue Chef ja auch an der Uni Leipzig studiert… Rechnet man die sozialen Netzwerke mit ein, haben sich mittlerweile rund 16.000 Absolvent_innen, darunter knapp 600 mit sportwissenschaftlichem Abschluss, als Alumni registriert. Wenn man bedenkt, dass es insgesamt über 150.000 Alumni der Universität Leipzig gibt, ist da natürlich noch Luft nach oben. Alle zwei Jahre findet außerdem ein zentrales-

Das Alumni Netzwerk der Uni Leipzig: Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Alumni Treffen statt. Neben einem gemeinsamen Frühstück wartet auf die Ehemaligen ein abwechslungsreiches Programm unter anderem mit Besichtigungen von (veränderten) Universitätsstätten und wissenschaftlichen Vorträgen. Beim letzten Wiedersehen im Juni 2014 kamen rund 700 Teilnehmer zusammen.

Heft 2/2015

DURCH DIE ABSCHAFFUNG DER FEIERLICHEN EXMATRIKULATION WIRD DER ALUMNI-GEDANKE AD ABSURDUM GEFÜHRT

TITELTHEMA Veranstaltung. Ein Tag, an dem ehemalige Spowis zusammen kommen, sucht man seitdem vergebens im Studienjahr. Der Alumni-Gedanke innerhalb der Fakultät wird somit ad absurdum geführt. Natürlich ist dieser Zustand unerträglich, besonders für Student_innen, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. Deshalb gibt es neuerdings eine Kooperation zwischen dem Fachschaftsrat Sport, dem SPORTAKUS und aktuellen Master Absolvent_ innen, die in Zusammenarbeit mit dem Studienbüro, dem Alumni-Beauftragten und dem Förderverein die Neuauflage einer feierlichen Verabschiedung anstreben. Mit einem neuen Konzept wird es am 10.10.2015 sowohl eine Verabschiedungszeremonie als auch eine abendliche Festveranstaltung, den Ball der Sportwissenschaft, geben. Genauere Informationen zu Räumlichkeiten, Zeitplänen und Eintrittskarten folgen in den nächsten Wochen und Monaten. Vielleicht kann jeder Alumni der Sportwissenschaftlichen Fakultät zukünftig den zweiten Samstag im Oktober als Homecoming Tag in seinem Kalendar eintragen… ›

Ball der Sportwissenschaft

10.10.2015

I n k l. fe i e r l i c h e r Ve ra b s c h i e d u n g

Bisher war es so, dass Absolvent_innen im Zuge ihrer Verabschiedung über die Angebote des Alumni-Netzwerks informiert wurden. Zusammen mit der feierlichen Exmatrikulation wurden die Absolvent_innen sozusagen in den Status des Alumni befördert. Diese Veranstaltung wurde in den letzten Jahren vom Prüfungsamt mit Unterstützung des Fördervereins sowie dem Fachschaftsrat Sport organsiert und stellte bis dato den krönenden Abschluss eines Student_innenlebens dar, bis sie 2013 aus dem Studienjahresablaufplan gestrichen wurde, „da sie mit dem Studium nichts zu tun habe“ (der SPORTAKUS berichtete). Nicht nur wird die Übergabe des Abschlusszeugnisses seitdem auf einen schlichten Verwaltungsakt reduziert, de facto war dies auch das vorläufige Ende des abendlichen Fakultätsballs. Denn ohne Absolventen fehlte letztendlich der Rahmen für eine festliche

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Save

the D ate!

we i te re I n fo r m at i o n e n fo l g e n !

Save the Date: Die Neuauflage vom Ball der Sportwissenschaft am 10.10.2015.

Bild: SPORTAKUS

TITELTHEMA

Bild: Universität Leipzig

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SPORTAKUS

TITELTHEMA

Heft 2/2015 gepflegt. Ausgenommen die Sportwissenschaftliche Fakultät- da soll sich nun was ändern! Der Verein wird als selbstständige Unterorganisation des Vereins zur Förderung der Sportwissenschaft an der Universität Leipzig e.V. gegründet und soll allen Studierenden der Sportwissenschaftlichen Fakultät gegen einen geringen Mitgliedsbeitrag zugänglich sein.

TITELTHEMA wir alle Studierenden sowie Mitarbeiter_innen und insbesondere die Absolvent_innen dieses Jahres und die Alumni vergangener Jahre einladen möchten. Die offizielle Gründung des Vereins erfolgt am 09.10.2015, sodass ab dem 10.10.2015 Interessierte, Mitglied werden können. Gerne könnt ihr euch aber auch schon vorab mit uns in Verbindung setzen, solltet ihr Interesse haben uns bei der Organisation des Balls oder der Verabschiedung zu helfen.

Welche Ziele verfolgt er?

Alumni-Netzwerke und Vitamin B im Sport: Heute wichtiger denn je. Euer Engagement ist gefragt! Darüber hinaus seid ihr gefordert euch zu beteiligen. Im Oktober wird an der Sportwissenschaftlichen Fakultät ein neuer Alumni-Verein gegründet (siehe Interview mit Inga Nissen auf der folgenden Seite). Eine Mitgliedschaft bringt euch eine Reihe von Vorteilen und hält auch zukünftig die Bindung zur Fakultät aufrecht. Andere Fakultäten der Uni Leipzig haben bereits solche Vereine und profitieren von dem Austausch zwischen Ehemaligen und aktuellen Student_innen. Die Hochschulen aus Köln und Bayreuth zeigen, was so ein Verein im Sport wert ist - aber es gibt keinen Grund sich als Leipziger Sportstudent zu verstecken! Ob man will oder nicht, das sogenannte Vitamin B ist in der überschaubaren Sportbranche wichtiger denn je. Nutzt die Chance und bleibt mit alten Freund_innen in Kontakt, mit denen ihr Sport gemacht, Partys gefeiert oder langweilige Seminare durchgestanden habt. Schließlich ist das Studium mehr als der bloße Erwerb eines akademischen Abschlusses, es ist die vielleicht beste Zeit unseres Lebens. Deshalb wird die Beziehung zur Universität immer eine ganz besondere sein.

Der Beginn einer Tradition?!

Ein Alumni-Verein an der Spowi INTERVIEW mit Inga Nissen Inga Nissen studiert im Master Sportmanagement und zeigt sich als diesjährige Absolventin mitverantwortlich für die Initiative zur Gründung eines Alumni-Vereins an der Sportwissenschaftlichen Fakultät. Im SPORTAKUS stellt Inga die Pläne des Alumni-Vereins vor.

Was ist der Alumni-Verein? Der Alumni Verein ist die Idee von vier Sportmanagement Master Studentinnen, die bei einem Gläschen Wein darüber philosophierten, was sie nach dem Studium erwartet und sich gleichsam fragten, wie sie in Kontakt bleiben können. Von anderen Universitäten sind Alumni-Vereine bereits bekannt und selbst an verschiedenen Fakultäten der Universität Leipzig wird diese Form der Vernetzung Ehemaliger

Das Ziel liegt auf der Hand - der Verein will ein Netzwerk gründen, um zum einen die Verbindung zur Universität und insbesondere zur Fakultät zu halten und zum anderen, um die Absolvent_innen und Studierenden untereinander zu vernetzen. Bei jährlichen Feierlichkeiten soll dieser Netzwerkgedanke gepflegt werden. Aktuelle Student_innen können von einer Mitgliedschaft profitieren, indem sie Zugang zu einem Online Netzwerk haben, wo alle Mitglieder ihre derzeitige Arbeitsstelle vermerkt haben, sodass Praktikumsanfragen, Abschlussarbeiten oder gar der Berufseinstieg erleichtert werden. Ein Zusammenspiel aus Tradition, Netzwerk, Freundschaft und Sport.

Welche Motive gab es für die Gründung? Ein klares Motiv war die Bindung zur Sportwissenschaftlichen Fakultät zu wahren und insbesondere den Kontakt zu den Kommiliton_innen aufrecht zu erhalten. Wir verstehen den Verein als Chance und Mehrwert für Studierende und Ehemalige der Fakultät. Chance: Mit interessanten Leuten und Unternehmen in Kontakt zu treten. Mehrwert: Der Erhalt einer emotionalen Bindung an die Studienzeit, die gewonnenen Freund_innen und die gute Zeit, die durch jährliche Zusammentreffen entsteht.

Was möchtest du den Studierenden noch sagen?

Abschließen möchte ich mit einem Appell an alle Studierende unserer Fakultät: Eine derartige Idee funktioniert nur durch Engagement und Einsatz. "DER GRÖSSTE FEIND DES FORTDie oben genannten Unterstützer_innen haben ihSCHRITTS IST NICHT DER IRRren Einsatz geleistet und die Weichen gestellt. Das TUM, SONDERN DIE TRÄGHEIT." Schiff kann aber erst mit der richtigen Crew auf die HENRY THOMAS BUCKLE spannende Reise gehen. Was ich damit sagen will ist, dass wir natürlich Mitglieder brauchen, um den Ebenfalls hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, die Verein zu etablieren und die Ziele verwirklichen zu feierliche Entlassung der Studierenden wieder einkönnen. Von einer innovativen „Wein-Idee“ zu einer zuführen und diese in den folgenden Jahren auch fietablierten Tradition mit Mehrwert nanziell zu fördern. Die ganze Idee für alle. Möglicherweise glaubt wird unterstützt durch den SPORihr, es geht euch als aktuelle StuTAKUS, den FSR und einige Mitardierende nichts an - dem ist nicht beiter der Fakultät (Prof. Dr. Krug, so! Ihr könnt bereits jetzt Mitglied Dr. Hartmann, Dr. Tzschoppe, Dr. werden und von dem Netzwerk, in Beyer, Herr Hodeck), bei denen ich Form von Praktika oder Abschlussmich auf diesem Wege gerne noch arbeiten, profitieren. Also haltet einmal bedanken möchte. Dank die Augen offen und freut euch auf ihnen wird es uns ebenso mögweitere Informationen über diesen lich sein einen Ball der SportwisVerein. senschaft zu organisieren, zu dem Inga Nissen: Mitbegründerin des Alumni Vereins. Foto: privat

Foto: Matej Zieschwauck

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TITELTHEMA

SPORTAKUS

Heft 2/2015

TITELTHEMA

#nurgemeinsamsindwir

spöko - Der Vergleich

Ein Blick zu den Sportökonomen nach Bayreuth zeigt, wie

gutes Netzwerken mit einem Alumni-Verein funktioniert.

Der Zusammenhalt und das 'Netzwerken' haben bei den SpÖkos, wie die Sportökonomie-Studierenden auf dem Campus gerufen werden, seit dem ersten Semester einen sehr hohen Stellenwert. Die Praktikumsbewerbung bei einem bekannten Ob Erstie-Woche, Spökiade oder SpÖko-RunningSportartikelhersteller steht an. Ein Blick in das Dinner, während des Semesters finden zahlreiche Mitgliederverzeichnis des Alumni-Netzwerks, ein SpÖko-interne Veranstaltungen statt, die die BayAnruf, zwei Hinweise und dreimal so große Chanreuther SpÖkos semesterübergreifend zusammencen im Assessment-Center. Ein Vergleich mit den schweißen und einen sehr starken Zusammenhalt 'SpÖkos' in Bayreuth zeigt, was mit einer guten fördern. In der SpÖko-Gruppe auf Facebook vergeht Alumni-Arbeit und großem Zusammenhalt mögnicht ein Tag ohne Post. Vom Praktikums- und Joblich ist. angebot, über Fragen zu einer Seminararbeit oder deutschlandweite WG-Zimmer-Suche, SpÖkos helit amerikanischen High-School-Tänzen fen sich gegenseitig. hat es wenig zu tun, wenn im Juli wieDamit dieser Zuder zum sammenhalt auch großen SpÖkoFoto: privat nach dem Studium Homecoming gelanicht verloren geht, den wird. Viel mehr wurde 2002 von ist die dreitägige Alumni, StudierenVeranstaltung Ausden und Professor_ druck des starken innen der Verein Alumninetzwer'Sportökonomie kes der Bayreuther Uni Bayreuth e.V.' Sportökonomie gegründet. Der Studierenden, wenn Alumni-Verein hat der Alumniverein sich zum Hauptziel Sportökonomie Sportstudierende im feinen Zwirn auf Bundesligapakett: gesetzt, ein Netzalle Alumni, StudieDer SpÖko-Examensball in der Oberfrankenhalle. werk zwischen rende und ProfesAbsolvent_innen, sor_innen zu einem Studierenden, Lehrstühlen und der Praxis aufzubauunvergesslichen Wochenende einlädt. Bei einem en. Der Verein verfügt aktuell über knapp 1400 Mitsportlichen, wie geselligen Rahmenprogramm anglieder, denen zahlreiche exklusive Vorteile gebolässlich des dreißigjährigen Bestehens des Studienten werden. Das Mitgliederverzeichnis ermöglicht gangs bietet sich die Möglichkeit, alte Freund_ines auf leichte Art und Weise Kontakt mit anderen nen wiederzusehen und neue Kontakte zu knüpfen Mitgliedern aufzunehmen und sich so den einen – ganz im Sinne des Mottos: #nurgemeinsamsindoder anderen Vorteil für ein Bewerbungsgespräch wirspöko.

zu sichern, wenn bereits andere SpÖkos im UnterFreunde beginnt der Ball bereits nachmittags mit nehmen tätig sind. Auf der Homepage gibt es eine der offiziellen Zeugnisübergabe und anschließeninterne Job- und Praktidem Dinner. Um 20 Uhr kumsbörse, es werden stoßen dann zahlreiche Workshops, Praxissemiweitere SpÖkos sowie nare und Vorträge orgaFreunde der Sportökonisiert, bei der Alumnis nomie dazu und geniespannende Einblicke in ßen gemeinsam eine die Praxis vermitteln– zweistündige Show, die oftmals sogar in Form ei- Betreut als e. V. das SpÖko-Netzwerk in Bayreuth: der Examensjahrgang in Sportökonomie Alumni-Verein. nes offiziellen Seminars. monatelanger VorbereiZweimal im Jahr erscheint das SpÖko-Alumni-Jourtung einstudiert hat. Wer sich im Studium um den nal, welches über aktuelle Neuigkeiten und PersoTanzkurs gedrückt hat, kommt spätestens hier nicht nalien in der Branche sowie über studiengangsinmehr um eine Tanzeinlage herum. Wenn dann die terne Veränderungen am Sportinstitut informiert. Leiterin des Prüfungsamts unter stehenden OvatiSehr großer Beliebtheit erfreuen sich auch die onen auf die Bühne geholt und mit Sprechchören regelmäßigen 'Spoeconnect' genannten generativerabschiedet wird, merkt auch der Letzte im Saal, onsübergreifenden Praxisausflüge. Seit 2006 emwas den SpÖko-Spirit ausmacht. pfangen SpÖko-Alumnis aktuelle Studierende und Dieser SpÖko-Spirit ist in Bayreuth auch nicht geben Einblicke in Ihren von heute auf morArbeitsalltag und in die gen entstanden, sonAufgabenfelder von dern hat sich mit der Sportökonomen. Diese Zeit entwickelt. 1985 Fahrten gehen meist wurde in Bayreuth der über ein Wochenende deutschlandweite erste und beeinhalten interessportökonomische Stusante Unternehmensbesuche beispielsweise beim diengang eingerichtet und mittlerweile hat sich der Deutschen Tennis Bund oder der SportrechteagenBegriff 'SpÖko' als eine echte Marke etabliert. Das tur Sportfive. Potenzial an der SpoWi in Leipzig für eine ähnliche Ähnlich wie in Leipzig jahrelang der Fakultätsball Entwicklung ist definitiv gegeben, zumal die Fakulgefeiert wurde, so stellt in Bayreuth der Examenstät über das Alumni-Netzwerk der 'Internationalen ball der Sportökonomie jedes Semester ein HighTrainerkurse' bereits über ein enormes, weltweites light dar. Einmal im Semester tauschen die SportstuNetzwerk an Sportexperten verfügt. Mit der Gründierenden den Trainingsanzug gegen einen feinen dung eines Alumni-Vereins ist der erste Schritt beZwirn und feiern gemeinsam die Bachelor- und reits getan, sodass es in naher Zukunft vielleicht Masterabsolvent_innen des aktuellen Semesters. bald an unserer Fakultät heißt: „Herzlich WillkomFür die Frischgraduierten sowie ihre Familien und men zum SpoWi-Homecoming!“.

von Jan Grönewald

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JOB- UND PRAKTIKUMSBÖRSE, PRAXISBESUCHE, WORKSHOPS, NETZWERKEN

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Bild: Sportökonomie Uni Bayreuth e.V.

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SPORTAKUS

TITELTHEMA

Heft 2/2015

Einsam oder feierlich?

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Eric

Nachgefragt am Campus Jahnallee

UMFRAGE von Helen Theißen

TITELTHEMA

Wünschst du dir eine Exmatrikulationsfeier? 2. Semester Master Lehramt Sport und Gemeinschaftskunde, 25 Jahre Zu den letzten Fakultätsbällen bin ich nicht gegangen weil ich zu den älteren Semestern keinen Bezug hatte. Für meine eigene Feier würde ich aber auf jeden Fall nach Leipzig kommen. So ein Ball, der alle zusammen führt mit denen man studiert hat und bei dem man für die erbrachten Leistungen ausgezeichnet wird, gehört einfach dazu. Eine Zeugnisvergabe fühlt sich an wie ein großer Schulterklopfer und das wünscht sich doch jeder.

Kindergarten, Grundschule, Abitur – Immer gab es einen feierlichen Abschied und eine gemeinsame Feier. Nun, nach einem arbeitsreichen Studium, werden die Studierenden der Sportwissenschaftlichen Fakultät weder feierlich verabschiedet noch wird gemeinsam gefeiert. Denn wie in der letzten SPORTAKUS-Ausgabe (1/2015) zu lesen war, fiel 2013 zuerst die feierliche Zeugnisübergabe und 2014 auch der Fakultätsball weg. Der SPORTAKUS hat sich umgehört und wollte erfahren, ob sich denn die Studierenden und auch Mitarbeiter_innen der Fakultät einen feierlichen Abschluss wünschen.

Vanessa Fotos (5): Helen Theißen

Christine 2. Semester Master Rehabilitation und Prävention, 28 Jahre Ich würde mir sehr wünschen, dass es nächstes Jahr, wenn ich fertig werde mit meinem Studium, wieder eine Exmatrikulationsfeier und einen Ball gibt. Meinen Bachelor habe ich in Coburg gemacht und weil dort ewig kein Termin feststand, haben wir unsere Abschlussfeier schließlich selber organisiert.

4. Semester Master Rehabilitation und Prävention, 24 Jahre Zum Abschluss meines Bachelorstudiums in Göttingen gab es weder eine Zeugnisvergabe noch eine Feier, was ich wirklich doof fand. So ein feierlicher Abschied gehört einfach dazu und ich würde auch, wenn ich schon in einer anderen Stadt arbeiten sollte, zu meiner Feier kommen. Ich hoffe, dass es wieder eine gibt wenn ich nächstes Jahr fertig werde.

Dr. Ralph Petzold Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Schulsport

Christoph 4. Semester Master Lehramt Sport und Geschichte, 24 Jahre In Erfurt hatten wir zum Bachelorabschluss eine sehr schöne Exmatrikulationsfeier, bei der jeder Absolvent einzeln aufgerufen wurde und auf der Bühne sein Zeugnis überreicht bekommen hat. Für meinen diesjährigen Masterabschluss würde ich mir solch eine Feier auch sehr wünschen. Es ist eine schöne Möglichkeit, um gemeinsam zu zelebrieren, was man geschafft hat. Da ich im Sommer fertig werde, hoffe ich sehr, dass es im Oktober wieder eine Feier gibt.

Lydia 2. Semester Bachelor Sportwissenschaft, 23 Jahre Schade, dass es den Fakultätsball nicht mehr gibt. Ich hätte wirklich gerne eine feierliche Exmatrikulation zu meinem Abschluss. Mit alten Kommilitonen zusammen zu kommen ist etwas Schönes. Ich würde auch als Nicht-Absolvent zum Ball gehen, wenn Freunde von mir ihren Abschluss feiern würden, denn solch eine schicke Party ist ja etwas Besonderes.

Ich habe nur die ersten beiden Fakultätsbälle verpasst und bin sonst immer gerne zu dieser Veranstaltung gegangen. Es waren ja auch andere Mitarbeiter_innen der Fakultät da und es war immer ein sehr schöner Abend. Meiner Meinung nach bot der Fakultätsball eine schöne Plattform für Studierende, Mitarbeiter_innen aber auch Alumni und ehemalige Mitarbeiter_innen, um zusammen zu kommen, zu tanzen und vor allem, um sich auszutauschen. Es wäre schön, wenn diese Tradition mit dem „Ball der Sportwissenschaft“ neu zum Leben erweckt würde.

INFORMATION Am 10. Oktober 2015 wird es wieder eine Abschlussfeier geben und das ist Studierenden der SpoWi zu verdanken, die es geschafft haben den Ball der Sportwissenschaft ins Leben zu rufen und diesen mit viel Engagement planen. Momentan sind es etwa sechs Studierende, die freiwillig die Zeugnisvergabe und den Ball organisieren. Die Gremien ‚Finanzen‘, ‚Ball‘, ‚Zeugnisvergabe‘ und ‚Marketing‘ sind dabei jeweils nur von einer Person besetzt und die Gruppe freut sich über jede helfende Hand. Wer sich eine Exmatrikulationsfeier wünscht, kann sich also engagieren und dazu beitragen sich selbst und seinen Kommilitonen einen feierlichen Abschluss zu ermöglichen. Wer eine kreative Idee hat, einen möglichen Sponsor kennt oder aktiv helfen möchte schreibt einfach eine E-Mail an: inga.nissen@uni-leipzig.de.

Foto: privat

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SPORTAKUS

FAKULTÄT

Heft 2/2015

FAKULTÄTSNEWS

Premiere für neue Trainerausbildung In diesem Sommersemester feierte ein neues Studienprogramm zur akademischen Ausbildung von berufstätigen Trainern_innen und Funktionär_innen im Hochleistungssport seine Premiere. Die Basis bildet eine Ausbildung an der Trainerakademie Köln. An der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig erhalten die Teilnehmer_innen eine vertiefende wissenschaftliche Ausbildung in den Schwerpunktbereichen Forschungsmethodik, Sportpsychologie, Sportmedizin und Bewegungswissenschaft/Biomechanik. Im ersten Durchgang wurden 15 Personen immatrikuliert. Foto: Universität Leipzig

Foto: Karl-Ludwig Poggemann

Der 19-jährige Tim Apolle aus Sachsen-Anhalt hat in diesem Jahr zur Eignungsfeststellung am 20. Mai einen neuen Rekord aufgestellt. Mit 49 von 50 möglichen Punkten hat der Motocross-Fahrer die bisherige Bestleistung um einen Punkt überboten. Von den gemeldeten 533 Personen (214 Frauen und 319 Männer) sind 423 zum Haupttermin erschienen. Beim Nachtermin am 19. Juni durften 46 von 110 nicht angetrerenen Bewerbern teilnehmen, da diese eine Krankmeldung eingereicht hatten. Von den bisher angetretenen Bewerbern haben 261 bestanden,154 nicht bestanden und acht Teilnehmer haben sich verletzt.

Das Zentrum für Hochschulsport lädt am 6.7.2015 zum jährlichen Sommersportfest ein. Neben hoffentlich gutem Wetter und ordentlicher Stimmung werden an diesem Tag auch die Universitätsmeisterschaften im Tennis, Tischtennis und Beachvolleyball-Mixed ausgetragen. Anmelden kann man sich noch bis zum 2.7.2015 per E-mail mit Namen, Matrikelnummer und der Sportart, an der teilgenommen werden soll, an th.mueller@uni-leipzig.de. Das Fest findet von 16 bis 20 Uhr an der Sportanlage Wettinbrücke statt.

Die obligatorische Rückmeldung zum Wintersemester 2015/2016 sollte vom 1.6. bis 31.7.2015 erfolgen. Der Betrag von 197,50 € kann per Lastschriftverfahren vom Konto abgebucht oder optional auch überwiesen werden. Die Kontodaten der Universität Leipzig sowie weiter Informationen darüber, wie sich z.B. der Semesterbeitrag zusammensetzt, können selbstverständlich auf der Website der Universität abgerufen werden. Die Nachfrist gilt noch bis zum 15.8. und erfordert keine Säumnisgebühren.

Die meisten Defizite gibt es in der Turnhalle.

Wintersemester 2015/2016 Zwar ist das aktuelle Semester nicht vorbei und es sind noch längst nicht alle Prüfungen geschrieben, aber der Zeitraum und die Eckdaten des nächsten Semesters stehen schon fest. Im Wintersemester 2015/2016 beginnen die Lehrveranstaltungen am 12. Oktober und enden am 6. Februar 2016. Die feierliche Immatrikulationsfeier findet am Mittwoch, den 14. Oktober statt. Vorlesungsfreie Tage sind der 18. November (Bußtag), der 2. Dezember (dies academicus) und der Jahreswechsel (21. Dezember bis 3. Januar). Tag der offenen Tür ist am 14. Januar 2016.

Martin Schmitt: Teilnehmer der neuen Trainerausbildung

Rückmeldung zum Wintersemester

dies academicus 2015 Foto: Universität Leipzig

Uni-Sommersportfest

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von Christian Grätz

Eignungsfeststellung

Die 1500m muss jeder bestehen.

FAKULTÄT

Foto: Alexander Nilsen

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Prof. Dr. Kurt Meinel (1898 - 1973): Begründer der allg. Bewegungslehre

Die Universität Leipzig feiert am 02.12.2015 ihren 606. Geburtstag. An diesem Mittwoch werden keine Lehrveranstaltungen stattfinden . So haben Studierende und Mitarbeiter die Gelegenheit, andere Fakultäten und Einrichtungen zu besichtigen. Natürlich wird es an der Sportwissenschaftlichen Fakultät wieder einen ,,Wissenschaftlichen Wettstreit" geben, bei welchem die besten Abschlussarbeiten präsentiert werden. Der gelungenste Vortrag wird mit dem Meinelpreis ausgezeichnet!

Weitere News ständig aktuell unter www.sportakus-online.de!


SPORTAKUS

FAKULTÄT

Heft 2/2015

FAKULTÄT

einer Fahrtkostenbeteiligung, gibt es zusätzlich die Möglichkeit sich beim Student_innenrat der Universität Leipzig ein sogenanntes Tagegeld auszahlen zu lassen (besonders interessant, wenn man schon einen innen, was durch das Studium Tag vorher anreist). vorgprogrammiert ist, aber jene Nun zum Schluss zu den Athlet_innen, welche bereits erfreulichen Nachrichten. Nic Ihlow, leistungsorientiert trainieren, von Haus aus 3000m Hürdenläufer kennen auch die Termine. Doch wie beim LAZ Leipzig, hat für unsere auf Nachfrage bei Nic Ihlow bestätigt Uni Leipzig alles gegeben und wurde, passen die Deutschen konnte den Titel in die Messestadt Hochschulmeisterschaften holen. Im Interview erzählte mir nicht immer in den eigenen Nic, dass er zum ersten Mal daran Wettkampfkalender. Da hat ein teilgenommen hat. „Ich hatte besser besetzter Wettkampf Olympiastützpunkt Leipzig: einfach Bock drauf, auch wenn Vorrang, weil im Laufe des Regeneration vorm nächsten meine Trainer nicht so begeistert Jahres schließlich eine Normzeit Wettkampf. waren, weil es eigentlich nicht ins für den jeweiligen Kaderstatus Konzept gepasst hat.“ Vorgenommen hatte er sich erzielt werden muss oder eben für anstehende für die ausgeschriebenen 5000m einen Platz unter Meisterschaften auf nationaler und internationaler den ersten Drei. Wie bei einem Meisterschaftsrennen Ebene trainiert wird. Das Werben für die üblich spielte die Taktik eine große Rolle. Nach drei jeweiligen Hchschulwettkämpfe sei auch nicht Kilometern hatte Nic vom Bummelrennen die Nase so einfach, bestätigte mir Herr Müller. Nicht in voll und übernam die Führungs- und somit auch allen Schaukästen der Sportstätten sei immer die Tempoarbeit. Diese Position Platz für das jeweilige Plakat oder gab er bis zum Ziel nicht mehr einen Aushang und noch viel aus der Hand und so darf sich schlimmer ist, dass es nicht erlaubt nun der B-Kader Läufer Deutscher wird! Hier ist also noch Potenzial Hochschulmeister nennen. Auf vorhanden. Thomas Müller sieht die Nachfrage, was man als die Verantwortung aber nicht nur schnellster deutscher Student bei den Athlet_innen: „Es liegt auch denn so an Preisen bekommt, zum gewissen Teil in der Hand musste er schmunzeln: „Neben des Trainers/Übungsleiters des Ruhm und Ehre, einer Urkunde jeweiligen Hochschulsportkurses. und vielen Glückwünschen, gab Ein geschickter Trainer hat ein es noch eine Ehrennadel.“ Auge für passende Aspirant_innen 4. Platz beim Halbmarathon: Der SPORTAKUS möchte und führt diese behutsam zu den Katharina Purcz. auf diesem Wege noch einer Wettkämpfen. Voraussetzung ist Einzelkämpferin ganz herzlich gratulieren. Katharina natürlich, dass diese das auch wollen.“ Und am Purcz erlief sich bei der DHM im Halbmarathon einen Geld sollte es auch nicht scheitern. Nach einigen tollen vierten Platz. Sehr eng ging es in Münster Kürzungsmaßnahmen im letzten Jahr, wurde Anfang Mai zu, weil der Rückstand zur ersten Frau aktuell wieder eine ordentliche Unterstützung nur knapp zwei Minuten betrug. Wir wünschen seitens der Uni und des ZfH zugesagt. Neben beiden Athleten für diese Saison nur das Beste! der vollen Übernahme der Startgebühren und

Hindernisläufer Nic Ihlow (Nr. 14): Kämpft gegen alle Widerstände.

Kein Bock mehr sich zu quälen? von Yvonne Glöde Zuerst die schlechte Nachricht: Ich bin enttäuscht. Warum? Weil ich gerade bei den Lesern des SPORTAKUS, also von athletischen Sportstudent_ innen, mehr Einsatz erwartet hätte. Ihr fragt euch jetzt sicher, was will die von uns? Der Reihe nach...

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m 13. & 14. Juni fanden im westfälischen Münster die Deutschen Hochschulmeisterschaften in den leichtathletischen Disziplinen statt. Beim Studieren der Ergebnisse fiel mir eins besonders auf: Ich fand unter der Hochschulzuordnung den Namen der Uni Leipzig sehr selten. Ich habe die lange Ergebnisliste insgesamt dreimal hoch- und runtergescrollt, aber vergeblich. Denn unsere Alma Mater war sage und schreibe nur einmal vertreten und zwar durch Langstreckenläufer Nic Ihlow. Nun frage ich mich ernsthaft, was da los ist. Gibt es Motivationsprobleme, passt der Termin nicht in den Wettkampfkalender vieler Athlet_innen, ist man nicht richtig fit, vielleicht krank oder verletzt

Teilnahme an Deutschen Hochschulmeisterschaften in der Leichtathletik gering oder fehlt der Mut, sich der teilweise sehr namhaften Konkurrenz zu stellen (schließlich finden sich unter den Teilnehmer_innen sehr viele Athlet_innen, welche die deutschen Farben auf europäischer, beziehungsweise globaler Ebene vertreten durften)? Oder ist es einfach die Tatsache, dass eine Reise, meist in weit entfernte Wettkampforte, zu viel Zeit erfodert und natürlich auch den schmalen Studentengeldbeutel zu sehr belastet? Meine Spurensuche ging im Zentrum für Hochschulsport (ZfH) weiter. Sehr sympathisch und aufgeschlossen wurde ich von Thomas Müller empfangen, der sich um die entsprechenden Wettkampfanträge für alle Disziplinen kümmert. Im Gespräch erörterten wir alle oben angesprochenen Punkte. Fakt ist,

Fotos (2): Privat

dass es in den Mannschaftssportarten ganz anders aussieht. In den Individualsportarten, wozu die Leichtathletik nun mal zählt, ist es schwieriger. Klar kommen und gehen viele Athlet_

Foto: LAZ-Archiv

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Foto: HHL

Handelshochschule Leipzig "Die große Unbekannte"

Wer kommt da eigentlich zum Mittagessen? von Johannes Kyncl & Jasper Petereit Tausende und Millionen Menschen auf einem Fleck. Das Leben läuft eng beieinander und doch aneinander vorbei. Die Gesellschaft der Großstadt ist eine anonyme. Man lebt für sich, geht stur geradeaus, Tunnelblick eingestellt. Das einzige, was man oft mit seinem Nachbarn austauscht sind skeptische, verstohlene Blicke. Ähnliches ereignet sich jedes Semester aufs Neue auf dem Campus Jahnallee. Zwei auf ihrem Gebiet führende Einrichtungen, die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig und die Handelshochschule Leipzig (HHL), liegen unter einem Dach. Stetig kreuzen sich die Wege der Studierenden und Mitarbeiter_innen beider Bildungseinrichtungen. Gemeinsamer Anlaufpunkt: Die Mensa am Elsterbecken. Sie wird zum Brennpunkt der Kulturen. Das Aufeinandertreffen der Studierenden gleicht dem 'Beschnüffeln' zweier fremder Rudel. Das

Verhalten ist von scheuem Mustern und Tuscheln geprägt. Kontakt entsteht dabei wenn überhaupt sporadisch. Das allgemeine Bild wird von den immer wiederkehrenden Klischees bestimmt: Die reichen, Anzug tragenden, karrierefixierten HHLer auf der einen, die faulen, einfältigen Sportstudierenden in ihren Jogginghosen auf der anderen Seite. Doch sind die Ziele, Interessen und Ambitionen der Studierenden von HHL und Sportfakultät tatsächlich so verschieden?

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icherlich wissen die wenigsten der Studierenden beider Einrichtungen, dass die HHL von 1946 bis zu ihrer vorläufigen Schließung 1992 ebenfalls einmal als Fakultät in die Universität Leipzig eingegliedert war. Im selben Jahr erfolgte auch die Wiedereröffnung in den

Räumlichkeiten des Campus Jahnallee als privatuniversitäre Wirtschaftshochschule. Initiator dafür war die Industrie-und Handelskammer zu Leipzig, die auch heute noch Träger der leitenden GmbH ist. Die Wurzeln der Schule gehen deutlich weiter zurück. Bereits im April 1898 wurde sie als private Handelshochschule gegründet und ist damit die älteste Wirtschafts-Universität Deutschlands. Einer der ersten Studierenden war Eugen Schmalenbach, der als einer der Begründer der Betriebswirtschaftslehre als akademische Disziplin gilt.

"We educate effective, responsible and entrepreneurial business leaders though outstanding teaching, research and practice.“ Die 2012 in HHL Leipzig Graduate School of Management umbenannte Institution wird unter den drei besten Wirtschaftsuniversitäten

Deutschlands geführt und tritt in internationalen Hochschul-Rankings an vorderer Stelle auf. Bereits 2004 bekam sie eine Akkreditierung der 'Assocation to Advance Collegiate Schools of Business' (AACSB), eine weltweit anerkannte Auszeichnung für Business Schools. „Die HHL versucht verantwortungsbewusste Führungskräfte hervorzubringen, die unternehmerisch denken und effektiv mit Ressourcen umgehen sollen“, beschreibt Volker Stößel, Director Media Relations, den Anspruch der Hochschule. Er ist überzeugt, dass sich dabei auch Schnittpunkte zwischen Themen des Sports und der Wirtschaft ergeben. Aus Sicht des Sports gab es beispielsweise zum Aspekt 'gesunde Führung' bereits Kooperationen mit dem Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Dr. Martin Busse. Das Programm der School of Management bietet neben dem Master of Science (M. Sc.) in Management und dem Master of Business Administration (MBA) in General Management diverse Promotionsmöglichkeiten. BachelorAbschlüsse gehören nicht zum Angebot. Die Masterstudiengänge werden in Voll- und Teilzeit


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FAKULTÄT realisiert, um auch Berufstätigen eine Chance auf den akademischen Grad zu geben. Voraussetzung für den M.Sc. ist ein erster akademischer Grad einer Wirtschafts-Hochschule. Für eine Bewerbung zum MBA reicht hingegen ein Bachelor-Abschluss, egal welchen Fachgebietes. Dieser wäre demnach auch für Absolvent_innen unserer Fakultät eine Option. Zusätzliche Auswahlkriterien sind der 'Test of English as a foreign language' (TOEFL) zur Feststellung der englischsprachigen Fähigkeiten, denn das Ausbildungsprogramm der HHL ist vollständig auf Englisch und der General Management Admission Test (GMAT), der weltweit von Wirtschaftsuniversitäten zur Einschätzung des logischen und analytischen Denkvermögens genutzt wird. Aspirant_innen müssen zudem gewisse berufspraktische Erfahrung vorweisen. Das Studienjahr ist in dreimonatige Terme gegliedert und der Alltag ist deutlich verschulter als an staatlichen Hochschulen. Der Hauptteil der Studienzeit wird in einem Klassenverband durchlaufen. Das geforderte Pensum ist enorm, so sind 70h-Wochen keine Seltenheit. Der Termindruck von Klausuren sowie Projekt- und Gruppenarbeiten mit abschließenden

Präsentationen provoziert außerdem regelmäßige Nachtschichten. Anzug und Kostüm werden nebenbei bemerkt nur zu ebenjenen Anlässen mit Geschäftscharakter verlangt. An sich trägt der gemeine HHLer auch gern legere Kleidung und zum Training sicher kein Hemd. Internationalität wird an der Business School großgeschrieben. Neben einem Praktikum ist für den M.Sc. beispielsweise ein Auslandsstudium Pflicht. Die HHL kooperiert dazu mit über 120 Partnerhochschulen weltweit. Auch die Studierenden der HHL kommen aus aller Welt, sodass in manchen Kursen bis zu 80 Prozent ausländische Studierende sitzen. Und es sind nicht die „reichen, verwöhnten Schnösel“, wie Herr Stößel zu berichten weiß. Es sind vielmehr zielstrebige und ehrgeizige Menschen, die die Studiengebühren in Höhe von ca. 27.000 Euro für 18-24 Studienmonate als eine Investition in ihre Zukunft sehen. Die meisten finanzieren ihren Abschluss über Bildungskredite und Stipendien. „Dass das Geld gut angelegt ist“, so Stößel, „zeigen unsere Statistiken über Absolvent_innen und ihre Berufseinstiege.“ So beginnen etwa viele HHLer ihre Karriere in einer

Foto: HHL

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Das Schmalenbachbuilding: Benannt nach dem Urvater der Wirtschaftslehre.

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Unternehmensberatung oder gründen erfolgreiche Start-ups. Überhaupt ist die HHL als eine der bedeutendsten Gründerhochschulen bekannt. Unter anderem entsprangen die Online-Portale Mr. Spex und Trivago der Idee ehemaliger Studierender. Geschäftsideen von Jungunternehmern werden durch die „Start-Up Career Fair“‘ oder der neu eingerichteten Gründerplattform „Spinlab“ intensiv gefördert. Fotos (2): Julie Metz

EIL-Siegerteam 2015: Corvinus-Universität Budapest. Dass Wirtschaftsstudierende durchaus auch Erfüllung in sportlicher Aktivität finden können, zeigte zuletzt eindrucksvoll die 19. Auflage der European Ivy League (EYL). Vom 15. Bis 17. Mai fand das traditionell von Studierenden der HHL organisierte Fußballturnier in Leipzig statt. Unter dem diesjährigen Motto „Business meets Soccer“ und nach Eröffnung durch Martin Kind, seines Zeichens Geschäftsführer der Kind Gruppe und Präsident des SV Hannover 96, stritten 22 Teams von Wirtschafts-Hochschulen aus ganz Europa um die Trophäe. Nach teils hochklassigen Spielen krönte sich eine Auswahl der Corvinus-Universität Budapest schließlich zum Sieger. Berührungspunkte der beiden Einrichtungen sind auch abseits gemeinsamer Räumlichkeiten allgegenwärtig. Nicht zuletzt erfährt das Angebot des Hochschulsports reges Interesse durch Studierende und Mitarbeiter_innen der Handelshochschule. HHLer, die den Kraftraum nutzen, wissen von offenen und hilfsbereiten Sportstudierenden zu

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berichten. Auch der eine oder andere Spitzensportler_in tritt gelegentlich ein ManagementStudium an der HHL an. Wirtschaft und Sport sind heutzutage enger verschlungen als je zuvor. Nicht nur für Vereint Wirtschaft und Sport: Absolvent_innen des Martin Kind. S p o r t m a n a g e m e ntStudiums unserer Fakultät ist der Wirtschaftssektor womöglich eine Alternative im Berufsleben. Es ist an der Zeit mit den Klischees zwischen Sportstudenten und HHLern aufzuräumen und sich tatsächlich einmal näher kennenzulernen. Vielleicht schon im nächsten Jahr, mit Beteiligung einer Sportfakultäts-Mannschaft zum 20-jährigen Jubiläum der European Ivy League. Auf gute Nachbarschaft!

STECKBRIEF HHL Historie: - April 1898: Gründung erster deutscher Handelshochschule - Februar 1946: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Uni Leipzig - Oktober 1992: Neugründung als HHL und Umzug zum Campus Jahnallee Fakten: - 550 Studierende (30% international) - ca. 1700 Alumni - über 150 gegründete Start-Ups - über 120 Partnerunis weltweit Rankings 2014: - Financial Times Global Masters in Management: #11 - Financial Times European Business School (Deutschland): #3


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Butler & Champagnerbrunnen HHL und SpoWi: Zwei Welten in einer WG von Jasper Petereit & Johannes Kyncl Die Pforten öffnen sich, der Butler bittet Sie herein. Zur Rechten sprudelt ein Champagnerbrunnen und zur Linken blendet das Gold der Treppenstufen hinauf zum Hörsaal. Ist dies das allgemeine Bild von einer privaten Hochschule? Welche Vorurteile halten sich hartnäckig und welche Erfahrungen haben Sportstudierende mit der HHL? Wir besuchten eine WG beider Lager und fragten nach.

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ine stilvoll eingerichtete Wohnung nahe des Campus Jahnallee begrüßt uns. Ist vielleicht doch etwas dran an den Vorurteilen, die man Studierenden einer privaten Hochschule entgegenbringt? Valerie und Ariane, zwei Studentinnen der Handelshochschule Leipzig begrüßen uns an der Tür. Sie wirken wie zwei dynamische, aufgeschlossende Frauen, die ihre Ziele fest im Blick haben. In der Küche treffen wir Philipp, angehender Sportmanager mit sportlicher Statur und lässiger Ausstrahlung. Das typische Bild eines Sportstudenten? An dem großzügigen Küchentisch erzählen uns die drei, wie es zu der spannenden WG-Konstellation gekommen ist. Philipp kam als Zwischenmieter in die Wohnung und wohnte in Arianes Zimmer, als die beiden Freundinnen ihr Auslandsstudium absolvierten. Nach ihrer Rückkehr und dem Auszug des dritten Mitbewohners blieb er kurzerhand da und übernahm das frei gewordene Zimmer. Seit circa vier Monaten leben die drei nun zusammen - und das „Super! Ohne Reibungspunkte…“, wie die zwei Studentinnen berichten, um sich gleich wieder zu korrigieren: „Laute Musik ist schon problematisch, da wir viel zu Hause arbeiten, stört das natürlich“. Aber ansonsten gehen die drei sehr har-

monisch miteinander um. „Es ist schön jemanden zu Hause zu haben, der nicht ständig von der Uni redet“, bestätigt Valerie. Aufgrund des engen Zeitplans der Studentinnen gibt Philipp auch oft den Hausmann in der WG, was den zwei Frauen sehr entgegenkommt. „Er kocht gut, gelegentlich auch für uns“, sind sie sichtlich begeistert. Trotzdem beschränkt sich das WG-Leben dann doch nur auf ein paar Abende im Monat, an denen zum Beispiel gegrillt wird. „Es war wichtig für uns, dass wir jetzt jemanden haben, der grillen kann“, gibt Valerie lachend zu. Einen gemeinsamen Freundeskreis haben sich die drei bisher nicht aufbauen können. Zu voll gepackt sind die Wochen an der HHL. „Ohne Wochenende“ sei das Studium, so Valerie. Die zwei Frauen verbringen bis zu 15 Stunden pro Tag auf dem Campus. Es gibt viele Meetings, Hausarbeiten und Klausuren, die die zwei rund um die Uhr auf Trab halten. Philipp, der laut Stundenplan aktuell lediglich fünf Veranstaltungen in der Woche besucht, hat der Workload schon ganz schön geschockt: „Hätte nie gedacht, dass es so viel ist!“. Ob so ein Studium etwas für Philipp wäre, fragen wir. „Zwei Jahre mal durchziehen und Vollgas geben“, könne er zumindest aktuell nicht ausschließen. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob er sein Leben gegen 24/7 Universität eintauschen würde. Die Studieninhalte interessieren ihn aber auf jeden Fall. Wie bleibt man da diszipliniert? „Man hat keine Wahl. Alle ziehen durch und keiner will abbrechen“, so Ariane. Mit der Zeit steigt auch die Effizienz des eigenen Schaffens, sodass der Berg an Arbeit leichter zu bewältigen ist. Trotz des hohen Drucks hilft man sich untereinander an

Heft 2/2015 der HHL. Auch wenn sich durch Teamarbeit und die Arbeit im Klassenverband automatisch Grüppchen bilden, entwickelt sich doch ein Gemeinschaftsgefühl. „Es werden schon mal Geburtstage im Park zusammen gefeiert, zu denen dann auch alle kommen“, berichtet Valerie. Vor allem die Community der HHL und das Zugehörigkeitsgefühl von Lehrkräften, Alumni und Studierenden schätzen die zwei Frauen. Man kann sich aufeinander verlassen und hat großes Vertrauen zueinander, versichern uns die beiden. Auch in der WG unterstützt man sich gegenseitig. Die beiden Studentinnen haben in Philipp ihren Ruhepohl als Ausgleich zum Studium. „Durch ihn halten wir noch den Kontakt zur normalen Welt“, sagt Valerie schmunzelnd. Und auch er profitiert von seinen Mitbewohnerinnen, indem er bei dem Aufbau seines derzeitigen Start-ups auf das Wissen der Wirtschaftstudentinnen zurückgreift. Dafür revanchiert er sich bei Fragen über Ernährung oder Sport im Allgemeinen.

FAKULTÄT sten das übliche, gibt Valerie zu: „Die chillen den ganzen Tag.“ Einen Blick auf gut gebaute Körper wirft man zwar gerne, aber für sie sei eine Jogginghose ein Zeichen von Unmotiviertheit. „Wenn man morgens eine Jeans anzieht, geht man zielstrebiger in den Tag“ empfindet sie. Letztendlich haben sich für beide Seiten in der WG aber einige Vorurteile relativiert. Alle drei würden sich wünschen, dass es mehr Angebote zum gemeinsamen Austausch gäbe. „Die Ivy League wäre eine super Sache um Brücken zu schlagen“, so die drei. Valerie fände ein einfaches Grillen schon super oder ein spezielles Angebot beim Campusfest für HHLer. „Bei den Turnieren hätten wir ja eh keine Chance gegen die Sportler“, monieren die Studentinnen. Auch gemeinsame universitäre Veranstaltungen können sich die drei vorstellen. „Zum Beispiel wenn ein Sportstudent Unterstützung bei einer Geschäftsidee sucht", schlagen Valerie und Ariane vor. Auch Vorträge von HHL-Alumni aus der Sportbranche, wären eine Idee. „Zu viele externe Angebote seitens der HHL wären jedoch schwer zu vermitteln“, gibt Valerie zu bedenken. Schließlich zahlen HHL-Studierenden für ihre Ausbildung.

Wie ist das jetzt mit den Vorurteilen? „Man wusste, dass es eine Privatuni ist, mehr aber auch nicht“. Und „klar gab es Vorurteile“, so der SpoMa weiter: „Dass die HHLer den ganzen Tag nur im Was bleibt von den Stereotypen? Anzug herumlaufen“. Aber Business Casual ist eine Die drei sympathischen WGler zeigen, dass Vorgewisse Pflicht, „vor allem wegen der Gäste von urteile sich tatsächlich auf fehlendes Wissen reduFirmen oder anderen Hochschulen“, entgegnet Vazieren lassen. Ihrer Meinung nach könnte sich ein lerie. „Und dass sie alle reich sind“, führt Philipp weibesseres Verständnis entwickeln, wenn man sich ter aus. Als sie das erste Mal gemeinsam in der HHL nur besser kennenlernt. Die Annäherung von Sport waren, habe Philipp nach Butler und Champagnerund Wirtschaft sollte sich auf beide Institutionen brunnen gefragt, erinnert sich Ariane amüsiert. Gibt am Campus Jahnallee übertragen. jedoch gleich zu bedenken, dass gut die Hälfte der Studierenden an der HHL einen Studienkredit aufVon unseren Vorurteilen befreit, verabschieden wir nehmen, dies als eine Investition in die Zukunft seuns schließlich. Champahen. Im Gegenzug beneiden gnerbrunnen konnten wir die Studierenden der HHL hier nicht finden, dafür aber den legeren Lifestyle der nette Menschen, denen wir Sportstudierdenden. „Wenn in Zukunft gerne auf dem man in der Uni hockt und Campus begegnen wollen. draußen sitzen die SportstuInnovativen HHL-SpoWidenten in der Sonne, würde Projekten sollte nichts im man sich schon gerne dazu Wege stehen. setzen“, so Ariane. AnsonHarmonische WG: Valerie, Philipp und Ariane.

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an der Sportfakultät

Herzlich Willkommen

von Sara Lachmann

Vorgestellt: Vier Mitarbeiter an der Sportwissenschaftlichen Fakultät "Wie ticken Menschen?“ – Genau diese Frage fasziniert und beschäftigt Frau Dr. Schäfer schon lange. Ein Grund dafür, weshalb sie nun, seit April 2015, an unserer Fakultät ist.

S

ie ist Juniorprofessorin für Exercise Psychology, doch bereits vergangenes Semester erfüllte sie hier einen Lehrauftrag. Jetzt umfassen ihr Seminar und ihre Übung das Thema „Psychologisch fundierte Intervention, Gruppenführung und Verhaltensänderung im Präventions- und Rehabilitationssport". Auch wenn zurzeit die Lehre sowie die Vorbereitung der „neuen Studien“ ihre Haupttätigkeit darstellen, stehen ihr Mann und ihre beiden Kinder, welche bald nach Leipzig ziehen werden, im Mittelpunkt. „An Leipzig gefällt mir der Zoo besonders. Vielleicht Dr. Sabine Schäfer auch deshalb, weil ich zuerst überlege, was meinen Kindern gefallen könnte“, so Dr. Schäfer. Die Stadt allgemein beschreibt sie als „sehr schön, modern und lebenswert.“ Aktuell ist sie noch sehr mit dem Packen der Umzugskartons und dem Auswerten einer Fitnessstudie beschäftigt, welche der Frage nachgeht, inwiefern sich regelmäßiges sportliches Training auf das Gehirn auswirkt. Dennoch hat sie ihre Zukunft klar im Visier. „Ich hoffe auch hier in Leipzig Forschungsstudien zu kognitiv-motorischen Doppelaufgaben und zu Fitnessinterventionen durchführen zu können, sofern sich natürlich die Möglichkeit dazu ergibt.“ Wir wünschen ihr dabei viel Erfolg und erwarten gespannt die Ergebnisse.

„Wie verändert sich das Gehirn bei Einfluss von Training?“ Diese Frage beschäftigt Herrn PhD. P. Ragert, welcher sich ebenfalls wie Frau Dr. Schäfer der Hirnforschung verschrieben hat.

E

r ist seit dem 01.04.15 als Professor am Institut für Allgemeine Bewegung- und Trainingswissenschaft tätig und untersucht aktuell, welche Rolle das Gehirn bei der motorischen Kontrolle und dem motorischen Lernen spielt. Seine Forschungstätigkeit umfasst die Untersuchung von 'Normalprobanden', Sportler_innen, älteren Menschen sowie neurologische Patient_innen. Ziel der PhD. Patrick Ragert Untersuchungen ist es herauszufinden, inwiefern sich das Gehirn einerseits im Trainingsprozess, andererseits bei (Sport-)Verletzungen/ Erkrankungen verändert. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge könnte in Zukunft genutzt werden, um die motorische Leistungsfähigkeit zu optimieren. Dieser Punkt ist insbesondere im Bereich der Prävention/ Rehabilitation von großem Interesse. Neben Forschung zählt auch die Lehre in der Sportmotorik und Trainingswissenschaft zu seinen Aufgaben. Darüber hinaus soll es den Studierenden ermöglicht werden, erste Einblicke in neurowissenschaftliche Untersuchungsmethoden zu bekommen und ihr Potenzial im Bereich der Sportwissenschaft zu entdecken. Er selbst treibt in seiner Freizeit gerne Sport und nimmt des Öfteren einen Schläger in die Hand, um Badminton oder Golf zu spielen.

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"Was kommt nach der Erkenntnis? Zum schwierigen Verhältnis der Sportpädagogik zur Erwartung, sich nützlich zu machen.“ In diesem Problemfeld bewegt sich Jun.-Prof. Dr. Thomas Borchert.

S

eit März 2015 ist er neuer Juniorprofessor für Empirische Bildungsforschung im Sport an der Sportwissenschaftlichen Fakultät. Seinen Werdegang begann er mit einem Master of Arts (Sportwissenschaft/ Pädagogik) an der TU Chemnitz. Nach sechs Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter und abgeschlossener Promotion führte sein Weg zunächst für zwei Jahre an die Lehrstühle der Universität Potsdam, bevor er nach Leipzig kam. Zu seinen Aufgaben zählen die Durchführung von Lehrveranstaltungen am Institut für Sportpsychologie und SportJun.-Prof. Dr. Thomas pädagogik sowie die Borchert Betreuung von Studierenden. Seine Forschung ist an der Schnittstelle von wissenschaftlicher Ausbildung und berufsfeldorientierter Kompetenzentwicklung angesiedelt, wobei er sich im Rahmen verschiedener Blended-LearningProjekte unter anderem mit der Entwicklung webbasierter Lehr- und Lernumgebungen in der Lehrerbildung beschäftigt. Sein Ziel ist es, empirisches Wissen möglichst handlungswirksam in belastbare Ideen für die Praxis zu überführen. Er ist in seiner Freizeit vielsetig sportlich aktiv, doch sein Tag hat auch „nur“ 24 Stunden, was Hobbys ausleben manchmal schwierig macht. Dies vor allem wenn man bedenkt, dass er zurzeit an seiner Habilitation arbeitet.

Susann Keller - Ein vielleicht zurzeit noch unbekanntes Gesicht an der Sportwissenschaftlichen Fakultät, jedoch kein neues Gesicht an der Universität Leipzig.

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ie gebürtige Mittweidaerin lebt nun schon seit 14 Jahren in Leipzig und ist seitdem mit der Uni verbunden. Zunächst war sie selbst Studentin für Amerikanistik, Kommunikations- und Medienwissenschaften sowie Deutsch als Fremdsprache im Nebenfach. Danach folgten Tätigkeiten als Alumni-Koordinatorin im Akademischen Auslandsamt und als STILMentorin. An der SpoWi ist sie seit Februar Susann Keller 2015 als Studienkoordinatorin und Semesterplanerin im Studienbüro tätig. „Die große Herausforderung ist es manchmal, Prüfungsordnung und tatsächliches Studienangebot in Einklang zu bringen“, sagt sie. An ihrer neuen beruflichen Tätigkeit erfreut sie am meisten der Kontakt mit den Studierenden sowie die Interaktion mit den Dozent_innen. In der Studienberatung kann sie zum Teil auch auf ihre persönlichen Erfahrungen aus Studienzeiten zurückgreifen. "Durch den regelmäßigen Austausch mit den Studierenden bleibt man jung", so ihre eigenen Worte. Auch in Ihrer Freizeit ist sie dem Sport verbunden. Sie macht gern Radtouren und powert sich am Liebsten bei Zumba aus. Als Zuschauerin hat es ihr die Leichtathletik besonders angetan. Sie fiebert bereits sehnsüchtig der WM 2017 in London entgegen, wo sie die Wettbewerbe der Leichtathletik live vor Ort im Stadion verfolgen will.

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MM Müllers Meinung

My Fifa... MaFifa... Mafia. – Das System des Herrn B. Kolumne von Jun.-Prof. Dr. Arno Müller

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"System des Herrn B., Intransparenz, Forderung nach Kollektiv-Rücktritt der Führungsclique... ein Schelm wer dabei an die Jahnallee denkt"

Foto: Swen Reichhold

as sagt es eigentlich über den Sport aus, wenn Fußball-WM-Austragungsorte offenbar wie auf dem Basar verhökert werden? Über den Sport herzlich wenig, aber es sagt sehr viel über die Spitzenverbände und deren käufliche Geronto-Gängster. (Sorry, ich wollte keinen ehrlichen Händler beleidigen... vermutlich geht es auf jedem Basar dieser Welt finanziell sauberer zu als bei der FIFA). Laut Transparency International ist Korruption Sind wir nicht alle korrupt? Nein! Manche sind der Missbrauch von Macht zum privavielleicht ein bisschen käuflich, ein bissten Vorteil. Daher sind Transparenz und chen bestechlich, ein bisschen unmoraKorruption natürliche Feinde, denn malisch,... you name it... aber für Sauereien ximale Transparenz würde wahrscheinim großen Stil braucht es eben auch lich die Bestechungen und den Filz im ganz große Schweine. (Bitte um Ent„System des Herrn B.“ offenlegen. Der schuldigung, liebe tierischen Schweine – nimmermüde Journalist Jens Weinreich auch ihr habt mit den Übeln dieser Welt fordert schon seit Jahren den „Kollektivbestimmt weit weniger zu tun, als jene Rücktritt der Führungs-clique!“. Es sieht Weltmeister im Hand-auf-halten). so aus als bewege sich die FIFA endlich Dürfen wir Deutsche uns überhaupt Jun.-Prof. Dr. Arno Müller in diese Richtung, allerdings nicht ganz empören? Zur Erinnerung: Bei der Abfreiwillig (FBI 1: FIFA 0). stimmung zur Vergabe der WM 2006 hat angeblich System des Herrn B., Intransparenz, Forderung im entscheidenden Moment jemand den Abstimnach Kollektiv-Rücktritt der Führungsclique... ein mungssaal verlassen, so dass Deutschland als GeSchelm wer dabei an die Jahnallee denkt. winner triumphieren konnte. Wurde die WM 2006 also gekauft? NEIIIINNNN, niemals, – ich bin mir zu 300% sicher, dass das nur auf die hervorragende Lobbyarbeit von Kaiser-Franz-in-80-Tagen-um-dieWelt Beckenbauer zurückzuführen ist. Große Wunder vollbringt der liebe Gott, kleinere erledigt der Kaiser schon mal selbst. So hat er nebenbei die real existierenden Sklaven auf den WM-Baustellen in Katar einfach verschwinden lassen, zumindest so, dass sie für das menschliche Auge unsichtbar waren – Halleluja!

KOLUMNE Jun.-Prof. Dr. Arno Müller ist Fachgebietsleiter für Sportphilosophie und Sportgeschichte sowie ERASMUS-Koordinator an der Sportwissenschaftlichen Fakultät. In seiner Kolumne schreibt er für den SPORTAKUS über das aktuelle Geschehen rund um Politik, Sport und Gesellschaft in Leipzig und der Welt.

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Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und vorerst bleibt es der Leistungssport, in den Jan den Großteil seiner Energie steckt. Nach dem Lebensmotto "Eins nach dem anderen" stellt sich Jan seinen täglichen Herausforderungen in Leistungssport, Job und Privatleben. "Es gibt schon immer mal stressige Zeiten, aber dann kommen auch wieder Momente, wo man denkt, jetzt ist´s schön, zum Beispiel wenn man mit einem Sponsor oder einem Freund Kaffee trinkt oder sich mit der Frau am Abend ein Weinchen gönnt." Die besten Gelegenheiten, um ein bisschen runterzufahren und zu sich zu kommen bieten sich für Jan im Trainingslager: "Das ist wie Urlaub, da hat man einfach Zeit und muss nur trainieren." Obwohl der Sport für Jan mittlerweile mehr und mehr zum Job geworden ist und neben dem Training auch andere Prioritäten gesetzt werden müssen, steht er nach wie vor mit Begeisterung

von Julia Schwerin

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uf die Frage, wie Jan den Leistungssport, die Arbeit im Stadtfhafen sowie seine Familie unter einen Hut zu bringen vermag, reagiert er mit einem kurzen Lachen und den Worten: "Das geht schon. Der Tag ist eben voll und man ist auf ein gutes Zeitmanagement angewiesen." Streng getaktet beginnt der Tag mit einer morgendlichen Trainingseinheit um 8.00 Uhr am Bootshaus. Die Regenerationszeiten vor dem nächsten Training am Nachmittag werden im Büro des Stadthafens oder bei geschäftlichen Treffen genutzt. Ab dem späten Nachmittag versucht sich Jan voll und ganz Frau und Kindern zu widmen, die großes Verständnis für den vielbeschäftigten Mann beziehungsweise Papa aufbringen. Als im Sommer 2010 der zweite Abschnitt des

Kanuslalom: WM-Quali 2014 in Markkleeberg.

Elstermühlgrabens direkt gegenüber des Leipziger Schreberbades in Betrieb genommen wird, reift in Jan die Idee, an diesem Ort einen Bootsverleih aufzumachen. "Man muss sich eben umgucken, was man nach der sportlichen Laufbahn macht", so Jan. Das Projekt 'Stadthafen' erschien ihm als eine ideale Möglichkeit, um sich zukünftig finanziell abzusichern und dies zugleich mit seiner großen Leidenschaft, dem Kanusport,

"Priorität hat das Training, da wird alles drumherum gebaut!"

zu kombinieren. Nachdem der Stadthafen im April 2014 eröffnet wurde und sowohl Kanustation als auch die Vermietung der beiden Beachvolleyballfelder sehr gut angenommen wurden, ist Jan voller Ideen und Tatendrang für die Zukunft: zwei weitere Beachvolleyballfelder, Sommer-, Herbst- und Wasserfest sowie der Ausbau des Stadthafens zu einer richtigen Touristenhochburg schweben ihm vor.

Foto: Mandy Benzien

Als Säugling in der Spitze des Wanderbootes schlafend bekommt Jan Benzien die Liebe zum Kanusport quasi in die Wiege gelegt. Dass er später einmal zu einem der erflogreichsten deutschen Sportler im Kanuslalom zählen wird, ahnt damals noch niemand. Nach der zuletzt erkämpften Silber-Medaille im Zweier-Canadier bei den Europameisterschaften in Markkleeberg (28.-31.5.15) fasst Jan nun die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro fest ins Auge. Doch nicht nur als Leistungssportler wird Jan weitherhin erfolgreich durch die Slalom-Tore manövrieren müssen - sowohl als Besitzer des Stadthafens als auch als Familienvater gilt es, das 'Boot zu schaukeln'.

L.E. SPORT

Wenn der Sport zum Beruf wird...

"Was ich kann, ist Kanu fahren!"

Fotos (2): Ingolf Neumann

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Familie, Sport & Beruf: Jan bei der Arbeit im Stadthafen und als stolzer Familienvater

Arbeit im Stadthafen: Jan als Kanu-Guide. hinter seiner Sportart, die ihn aufgrund des großen Spaßfaktors und natürlich der Aussicht auf weitere Erfolge vorerst nicht loslässt. "Dennoch merkt man nach nunmehr 14 Jahren als Teil der Nationalmannschaft schon manchmal, dass man müde wird und neue Motivation finden muss", beschreibt Jan. Vor allem sein Partner Franz Anton, mit dem er seit zwei Jahren im Zweier-Canadier startet, ist mit seiner jugendlichen Spritzigkeit häufig Motivationsquelle und Ansporn: "Früher habe ich immer alle mitgezogen. Jetzt steht Franz morgens um 8.00 Uhr umgezogen am Bootshaus und motiviert mich tagtäglich meine Trainingsminuten zu absolvieren."

"Ein Tick mehr Zeit für alles wäre gut."

EM 2015, Markkleeberg: stolzer Familienvater Jan.

Nach seiner sportlichen Karriere kann sich Jan vorstellen als Sportfunktionär, im Sporttourismus mit dem Stadthafen oder auch in der Sportvermarktung tätig zu sein. Fest steht allerdings: der Sport wird ihn wohl immer fesseln!

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Fotos (2): DREIECK MARKETING

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SachsenBeach

Sandsport inmitten der Leipziger Innenstadt Zentraler geht es nicht: Der SachsenBeach zwischen Oper und Gewandhaus.

von Julian Kornet Vom 22. Juli an dient der Augustusplatz wieder als Bühne des diesjährigen SachsenBeach. Bis zum 27. Juli spielen rund 1.500 Sandkastenbegeisterte in 26 verschiedenen Turnieren mehr oder auch weniger ehrgeizig um die Trophäen. SachsenBeach bietet dabei neben Spitzensport auch eine Menge Spaß, auf und neben dem Court. Der SPORTAKUS stellt euch dieses Megaevent genauer vor!

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in Highlight in diesem Jahr wird sicherlich das 1.000 Jahre Leipzig Spiel. Bei diesem gehen am Sonntag, ganz im Zeichen des runden Geburtstags der Heldenstadt, 1.000 Spieler_innen an den Start. In vier Teams zu je 250 Teammitgliedern werden in den einstündigen Partien 5er Mannschaften durchgewechselt, sodass alle zum Zuge kommen und das „größte“ Beachvolleyballturnier aller Zeiten entsteht. SachsenBeach bietet darüber hinaus wieder allen Spiel- und Ehrgeizniveaus das passende Turnierformat. Im Bad-Taste-Turnier geht es z.B. neben der spielerischen Performance, besonders um die Kreativität der Outfits. Etwas anspruchsvoller

geht es dann bei den SachsenBeach-Masters in den Kategorien männlich, weiblich oder mixed zu. Hier treten die Teams im klassischen zwei gegen zwei an. Bei hochsommerlichen Temperaturen wie im letzten Jahr, bleibt dabei weder Sand noch Körper trocken. Außerdem kommen (Grund-)Schüler_ innen, Student_innen und die Firmen aus und um Leipzig in ihren jeweiligen Turnierkategorien ins Schwitzen. Aber auch Liebhaber des Spitzensports kommen voll auf ihre Kosten. Wie immer werden die Meisterschaften des sächsischen Sportverbands Volleyball e.V. (SSVB) mitten in der Innenstadt Leipzigs ausgetragen. Am Wochenende der größten Beachvolleyball-Veranstaltung Sachsens, pritschen und baggern die besten Sandakrobaten in den Kategorien 2er männlich und weiblich um die begehrten Titel. Das Finalspiel der Damen findet am Sonntag um 14.30 Uhr, das der Herren ab 15.30 Uhr statt. Sand- oder Sportbegeisterte bekommen auch abseits der Wettkämpfe einiges geboten - sei es bei kühlen Getränken mit Strandfeeling oder beim Zumba-Beach am Donnerstagabend ab 18.30 Uhr. Zum Stand des Redaktionsschlusses (12.06.) waren zwar schon einige Turniere voll besetzt, aber mit dem Bad-Taste-Turnier und dem Regenbogenturnier (je 4er Mixed-Teams) sowie dem 1.000 Jahre Turnier gab

es auch noch einige freie Plätze für Begeisterte der sandigsten Sportveranstaltung des Jahres. Schaut einfach unter www.sachsenbeach.de/anmeldung/ online-anmeldung nach und meldet euch an. Es sei denn, ihr spekuliert noch auf den Turniersieg beim Beachvolleyball-Turnier des SPORTAKUS Sommerfestes, denn die dortige Siegermannschaft erhält neben größtem Respekt einen Startplatz für das Bad-Taste-Turnier vom SachsenBeach und kann sich die Teilnahmegebühr somit sparen. Das 1000 Jahre Leipzig Spiel übrigens, ist nicht nur kostenlos, alle Teilnehmer_innen erhalten dazu noch ein gratis Playershirt. Damit ihr beim SachsenBeach mit Fachbegriffen um euch werfen und eurem Ruf als Sportstudent_in wieder so richtig gerecht werden könnt, hier ein paar Fachbegriffe rund um die heißeste Sportart des Sommers.

STREBERWISSEN Cut = Anschneiden des Balls diagonal kurz hinters Netz Pokeshot = Ball mit den vorderen Fingergliedern einer Faust gespielt und lang platziert Cobra-Shot = Ball wird mit Rotation hoch über den Gegenspieler in die Ecken des gegnerischen Feldes platziert Skyball = hoher Aufschlag (besonders wirksam bei tiefstehender Sonne oder Leipziger Winden) Tomahawk = Ball wird mit beiden Handflächen zusammen abgewehrt, um große Blockfläche zu erzeugen Chickenwing = Ball wird mit den Flächen des Ellenbogens abgewehrt (Ellenbogen auf Gesichtshöhe) Organisiert wird das Event von der Agentur DREIECK MARKETING aus dem Leipziger Norden. Am Wochenende vor SachsenBeach richtet diese außerdem noch das Turnier der 'smart beach tour' im Ostseebad Binz auf Rügen aus, ein Turnier der höchsten deutschen Beachvolleyball-Turnierserie. Wer Lust an der Planung und Durchführung großer

L.E. SPORT Sportevents hat, kann dies im Rahmen eines Praktikums bei DREIECK MARKETING umsetzen. Jeremias Kümpel, aktuell im zweiten Semester des Sportmanagement Masters an unserer Fakultät, absolviert gerade ein solches und weiß nur Gutes über die inhabergeführte Agentur zu berichten. Neben gemeinsamen Teamevents (wie z.B. der Teilnahme beim Leipzig Marathon in diesem Jahr) eröffnet die kleine Agentur große Möglichkeiten in eigenen Projekten Verantwortung zu übernehmen und nicht nur Kaffee kochen zu müssen. Zu den Aufgaben von Jeremias zählten bislang u.a. die Sponsorenakquise und die Turnierablauf- und Personalplanung. Beim SachsenBeach selbst wird er neben der Sponsoren- und Personalbetreuung besonders mit der Koordination des 1000 Jahre Leipzig Spiels beschäftigt sein. Außerdem freut er sich auf das Großereignis auf Rügen, wo z.B. eine 3-stündige Live-Übertragung beim PayTV Sender Sky organisiert und betreut werden muss. Wer Lust hat, es Jeremias im kommenden Jahr nachzumachen und sich von der tollen Arbeitsatmosphäre überzeugen möchte, sollte sich den Bewerbungszeitraum im September/Oktober notieren. Praktikumsbeginn ist dann voraussichtlich im Februar oder März 2016. Auch das Schreiben einer Bachelorarbeit ist bei DREIECK MARKETING möglich. Also: Viel Spaß beim Spielen und Zuschauen, wir sehen uns dann Ende Juli im Sand!

Im Flutlicht: Hochspannung bis in die Nacht.

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L.E SPORT

L.E. SPORT präsentiert: von Frederik Krause

Heft 2/2015

L.E. SPORT

Saisonbilanz 2014/15 Wie läuft's im Leipziger Profisport?

Fußball – RasenBallsport

Volleyball – L.E. Volleys

Der Traum von der ersten Fußball Bundesliga lässt noch eine weitere Saison auf sich warten. Insgesamt knapp verpassten die Bullen die Relegation und legen nach einem 2:0 gegen Fürth erstmal eine Regenerationspause ein. Sportdirektor Rangnick - neuer Cheftrainer seit 1.7.2015 - wird das Team

Kein Happy End für Bundesliga Volleyballer. Das Team der Herren beendet die Saison mit dem schlechtesten Ergebnis seit der Gründung 2009. Für erstklassigen Leipziger Volleyball braucht es nun ein ausreichendes Sponsoring, um an vergangene Erfolge anzuknüpfen. Die Regionalliga Damen hinge-

dann für die neue Saison auf „Sieg“ trimmen. Der Kader wird mit Gulácsi, Ilsanker und Quaschner vom erfolgreichen RB Salzburg verstärkt.

gen haben ihre Saison erfolgreich mit dem Meistertitel abgeschlossen, aufgrund von personeller Unsicherheit verzichtet man aber auf das Aufstiegsrecht.

Bild: Volleyball Bundesliga

Foto: GEPA pictures

Handball Damen – HCL

Badminton – HSG DHfK Leipzig

Endlich Sommerpause. Das durch Verletzungen ausgedünn-

Die erste Mannschaft hat eine rasante Saison hinter sich. Von

te Team von Norman Rentsch verhalf dem THC trotz starker Leistung der Juniorinnen zur fünften Deutschen Meistertitel

14 Spielen konnte das Team neun für sich entscheiden und

in Folge. Im nächsten Jahr soll jedoch an selber Stelle (wieder) gefeiert werden und der HCL endlich wieder an der deutschen Spitze stehen. Doch bereits am 07.06. geht es in

Chance aufzusteigen war unerwartet zum Greifen nah, jedoch

der WM-Quali gegen Russland um alles. Vom HCL mit dabei Kapitänin Katja Schülke, Luisa Schulze und Anne Hubinger.

ern, die auch zum Derby gegen Zwenkau erschienen sind und

sicherte sich am Ende den zweiten Platz der Regionalliga. Die entschied das Team aus persönlichen und finanziellen Gründen in der Liga zu bleiben. Die HSG bedankt sich bei allen Zuschauhofft auf zahlreiche Unterstützung in der nächsten Saison. Foto: Susann Jung

Bild: HC Leipzig

Basketball - Uni Riesen

Frauen Fußball – FFV Leipzig

Nachdem sie bereits schon einmal für eine Saison in der ProA vorbeischnupperten, bekam der Verein nun erneut das Auf-

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kämpften sich die Leipziger

stiegsrecht für die zweithöchste Liga. Trotz ProA-tauglicher Infrastruktur und den Ambitionen des Vereins waren es am Ende fehlende finanzielle Mittel, die die Vernunft vor dem Wagemut siegen ließen. Der USC startet mit neuem Optimismusin die ProB-Saison 15/16 - hoffentlich aber auch mit neuen starken Sponsoren!

Spitzenreiter Werder Bremen und FC Lübars folgten wieder kla-

Damen aus dem Tabellenkeller. Auf herbe Niederlagen gegen re Siege gegen Magdeburg und Berlin. Zu den großen Erfolgen der Saison zählt der starke Sieg im NOFV-Hallen Cup in Berlin. Zur neuen Saison gibt es eine Kooperation mit dem SV Eintracht Leipzig-Süd, dessen Frauenmannschaften dem FFV beitreten, um den Frauenfußball in der Messestadt weiterzuentwickeln. Foto: Uni-Riesen Leipzig

Bild: FFV Leipzig

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"Zweite Liga war schön, Zeit für uns zu gehen..."

Foto: Rainer Justen

von Thomas Roth Es ist der 8. Mai 2015, 18.29 Uhr. Die Handballer des SC DHfK gewinnen vor über 4000 Fans das entscheidende Spiel und steigen damit in die stärkste Liga der Welt auf. Angefangen in der Oberliga Sachsen, vergleicht man sich nächstes Jahr mit allen deutschen Spitzenteams. Eine absolute Erfolgsgeschichte.

"Z

weite Liga war schön, Zeit für uns zu gehen", schallte es nach dem 31:26 durch die Halle. Mit dem Heimsieg gegen Eintracht Hildesheim konnte der Aufstieg vier Spieltage vor Saisonende perfekt gemacht werden. „Was die Spieler und alle im Umfeld geleistet haben, ist sensationell. Ein geiler Tag“, sagte Geschäftsführer Karsten Günther nach dem Schlusspfiff begeistert. Am Ende der Saison stehen insgesamt 29 Siege, vier Unentschieden und fünf Niederlagen, was die Meisterschaft in der zweiten Liga bedeutet. Schlüsselspiele waren dabei unter anderem die Siege in Coburg, der knappe Heimsieg gegen Eisenach sowie die Derbysiege gegen Aue. Überhaupt war die Heimstärke ein wichtiger Erfolgsfaktor, schließlich stehen Zuhause nur eine Niederlage und ein Unentschieden in der Liga zu Buche. Fast 2500 Zuschauer sahen im Schnitt die

Spiele der Körperkulturellen. Aus dem starken Team des Aufsteigers ragt besonders Phillip Weber heraus, der trotz längerer Verletzung mit 193 Treffern bester Schütze der Saison war und als bester Spieler der 2. Liga ausgezeichnet wurde. Aber auch Kapitän Lukas Binder, Rechtsaußen Lukas Krzikalla und Rückraumspieler Phillip Pöter, mit jeweils über 100 Saisontreffern, haben maßgeblich zum Erfolg der Grün-Weißen beigetragen. Darüber hinaus sind die Akteure neben der Platte zu nennen: Geschäftsführer Karsten Günther kombiniert sportliches Fachwissen und unternehmerisches Kalkül. Cheftrainer Christian Prokop gilt als handball-besessen und analysiert jeden Gegner akribisch. Glücklicherweise konnte sein Vertrag vorzeitig bis 2018 verlängert werden. Schließlich sei noch Aufsichtsratmitglied Stefan Kretzschmar zu nennen, der mit seinem Einfluss und nötigen Kontakten die Voraussetzungen für den Erfolg geschaffen hat. Als er 2009 zum Verein gestoßen ist, war dieser noch in der Oberliga Sachsen. Trotzdem hat man das ehrgeizige Ziel

Duell gegen die Füchse: Nächstes Jahr kommen alle Spitzenteams nach Leipzig.

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ausgegeben, in Leipzig wieder Bundesliga Handball zu spielen und wurde dafür zunächst belächelt. Doch der Aufstieg von Liga vier in die Bundesliga ist kein Witz und schon gar kein Zufall, sondern das Ergebnis von harter und konstant guter Arbeit. Dass sich die Grün-Weißen gegen Bundesligisten behaupten können, wurde in dieser Saison bereits bewiesen. Ende des letzten Jahres konnte man die HBW Balingen mit 28:24 im Achtelfinale des DHB Pokals bezwingen und somit in die nächste Runde einziehen. Im Viertelfinale wartete mit den Füchsen aus Berlin ein absoluter Top Gegner. Leider waren diese noch eine Nummer zu groß und die Mannschaft von Christian Prokop verlor letztlich klar mit 29:19 Toren. Die Internationale Erfahrung und die körperliche Überlegenheit des Vorjahressiegers waren nicht zu überwinden. Trotzdem konnten die Verantwortlichen aus dem Spiel ihre Lehren ziehen, zeigte es doch in welchen Bereichen es für die 1. Liga noch nachzulegen gilt. Für eine Revanche gegen die Füchse sorgte hingegen der Nachwuchs. Im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft schaltete die A-Jugend die Hauptstädter denkbar knapp mit einem Tor Unterschied aus Hin- und Rückspiel aus. Im Finale wartete mit der HSG Wetzlar der nächste harte Brocken. Das zeigte sich auch im Hinspiel, welches nach schlechter Auswärtsleistung, mit 26:32 Toren verloren ging. Für das Rückspiel in Leipzig galt es also einen sechs Tore Rückstand aufzuholen. Und tatsächlich: In einem packenden Finale siegte die U19 schließlich mit 33:25 Toren vor einer Rekordkulisse von 1500 in der Arena Leipzig und krönte sich zu Deutschlands bester Handball Nachwuchsmannschaft. “Unglaublich, einfach nur unglaublich. Die perfekte Saison, besser geht’s nicht“, freute sich Kapitän Jonas Hönicke. Und die Bilanz ist wirklich eindrucksvoll: Von 28 Saisonspielen wurden 26 gewonnen und nur zwei verloren. Beim SC DHfK setzt man nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen auf den Nachwuchs, sondern aus Überzeugung. Im aktuellen Kader der ersten Mannschaft finden sich einige Talente aus der Region, etwa Lucas Krzikalla oder Lukas Binder.

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Fotos (2): Elmar Keil

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Erfolgreiche Nachwuchsarbeit: Die A-Jugend gewinnt die deutsche Meisterschaft. Auch der erst 17-jährige Franz Semper, eigentlich noch spielberechtigt für die A-Jugend, ist bereits eine feste Größe. Die erfolgreiche Nachwuchsarbeit wurde auch diese Saison wieder von der Handball Bundesliga mit dem Jugendzertifikat für herausragende Nachwuchsarbeit ausgezeichnet. Natürlich bleibt abzuwarten, ob man mit dieser jungen und ehrgeizigen Truppe die 1. Liga halten kann, denn das kann und darf nur das einzige Ziel sein. Auch wenn man sieben Spieler abgeben wird, bleibt der Kern der Mannschaft zumindest zusammen und wird punktuell mit erfahrenen Profis verstärkt (siehe Übersicht der Neuzugänge unten). Dazu soll der Etat der ersten Mannschaft auf bis zu 2,5 Mio. aufgestockt werden, immerhin ein Viertel von dem, was der Ligaprimus THW Kiel aufbringt. Doch genau auf solche Spitzenteams aus Flensburg und Mannheim darf man sich nächste Saison in der Messestadt freuen. Der SPORTAKUS gratuliert zum Aufstieg in die 1. Liga, zur Meisterschaft in der 2. Bundesliga sowie zur Meisterschaft der A-Jugend und wünscht dem Verein viel Erfolg in der stärksten Liga der Welt.

NEUZUGÄNGE Name

Position Alter

letzter Verein

Marvin Sommer

LA

23

EHV Aue

Aivis Jurdzs

RL

31

ThSV Eisenach

Sergey Zhedik

RR

24

SKIF Krasnodar

Benjamin Meschke

KM

24

Bergischer HC

Milos Putera

Tor

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TV Großwallstadt

Jan Gurezkij

Tor

17

eigene Jugend

Christoph Steinert

RR

25

GDW Minden


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Das verflixt gute erste Jahr Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen (BSW Sixers). Vier Jahre pendelte er zwischen dem Unialltag eines werdenden Grundschullehrers für Deutsch, MatheMit fünf Jahren schickten Sascha Ahnsehls Eltern, matik, Sachkunde und Sport, und dem Profisport in wie Tausende andere Neueltern, ihren ErstgeboSandersdorf. Dieser Zeitaufwand entfiel glücklicherrenen zum Fußballverein. Der nächste Michael weise nach seinem Wechsel zum Leipziger LigakonBallack sollte er werden. Doch das geschulte Auge kurrenten, den Uni-Riesen. Der Mann mit der 24 auf eines damaligen Jugendtrainers beim Chemnitzer dem Trikot vermisst aber auch einiges an seinem Fußball Club sah nur das fehlende Talent in seinen ehemaligen, vergleichsweise ländlicheren Standort. Füßen. So schickte man ihn schnurstracks wie„Die Bindung des Publikums war sehr eng und fader nach Hause. Durch eine Werbeaktion der BG miliär.“ Sein neuer Verein ist dafür sehr professionell Chemnitz an seiner Grundschule fand er im Alter aufgestellt. So begleiten Fitnesscoaches jedes Traivon sieben Jahren zu seinem Lieblingssportgerät: ning, beim medizinischen Personal befindet man Dem Basketball. sich in gut ausgebildeten Händen und bei jedem Problem wird schnellstmöglich Abhilfe geschafft. n den 23 Jahren seiner Karriere konnte Sascha Das allererste Spiel der Saison absolvierten die bereits einige sportliche Highlights erleben. So Leipziger gegen die - wie sollte es anders sein - BSW zum Beispiel Platz drei bei den Deutschen MeiSixers! Hollywood hätte kein spannenderes Drehsterschaften mit dem Sportgymnasium Chemnitz. buch schreiben können. Nach vier Jahren im Trikot Während seines Austauschjahres in der Schulzeit der Sixers nun als Teil des Auswärtsteams nach Sanerreichte er mit seinem Team das Statefinal im Bunderssorf zu kommen, war für den Wahl-Leipziger desstaat Colorado. Im Seniorenbereich wurde er, ein „unbeschreibliches Gefühl." Zumal er in seinem als Ergänzungsspieler beim BV Chemnitz 99, zwei ersten Jahr hier den Aufstieg in die 2. Basketball Mal Dritter der Pro A und Bundesliga feiern konnte. schrammte so nur knapp „Gegen den alten Verein am Aufstieg in die BEKO ist man einfach zehnmal Basketball Bundesliga mehr motiviert gut zu (BBL) vorbei. Ein wirklich spielen.“ Auch wenn das großer Titel blieb ihm bisim ersten Anlauf beim her aber leider vergönnt. 71:75 leider nicht zum ErVielleicht hat er also doch folg führte. Im Rückspiel das Ballack-Gen, ewiger auf neuem, heimischem Zweiter zu sein, abbeBoden konnte dieser kommen (Kleiner Spaß Schönheitsfehler aber mit am Rande, d. Red.). einem 66:57 Sieg ausgebügelt werden. Insgesamt Ein Jahr Uni-Riese verlief der Start in die SaiSascha Ahnsehl: Angehender Grundschullehrer son sehr gut. So konnten auf Korbjagd. Seit er 2010 für sein fünf der ersten sieben Studium nach Leipzig kam, spielte er bei der BG Spiele gewonnen werden. Im Saisonverlauf gab es

von Sebastian Ebell

Foto: Phillipp Kirschner

I

Heft 2/2015 ein paar Höhen und Tiefen, aber keine übermäßig langen Durststrecken. „Gerade wenn enge Spiele in der Overtime oder sogar per Buzzerbeater entschieden werden konnten, hat es richtig Spaß gemacht.“ Gegen Ende der Saison hatten die Leipziger eine starke Phase und kämpften sich so in die Playoffs. Dort schlugen sie in der ersten Runde die favorisierten Dragons aus Röhndorf. Im Achtelfinale mussten sie sich aber leider dem späteren Vizemeister aus Wedel geschlagen geben. Schlussendlich war es für Sascha und sein Team eine erfolgreiche und „spaßmachende“ Saison. In einem Jahr Aufstieg? Zu Beginn der Offseason gab es noch eine große Überraschung. Einige Mannschaften, die in der Tabelle vor den Leipzigern gelandet waren, gaben ihr Aufstiegsrecht ab. So bot die Pro A der 2. Basketball Bundesliga den Messestädtern den Aufstieg an. Der vorgeschriebene Mindestetat für die Pro A liegt bei 350.000€. Aber um nach dem Aufstieg nicht gleich wieder abstiegsgefährdet zu sein, hätte es noch mehr Geld gebraucht. Die Uni-Riesen hätten so ihren aktuellen Etat nahezu verdoppeln müssen. Zudem brauchte die Liga zeitnah eine Entscheidung vom Verein. Dadurch blieb nur wenig Zeit, um Sponsoren für das Abenteuer Pro A zu gewinnen. Damit der Verein auch in den kommenden Jahren auf stabilen Finanzen aufbauen kann, entschied sich die Geschäftsführung gegen einen Aufstieg.

"So etwas braucht Zeit zum Wachsen." Sascha ist ohnehin kein Befürworter, einen Aufstieg am grünen Tisch zu entscheiden. Bei einem sportlichen Aufstieg könnten sich die Fans viel mehr mit der Mannschaft identifizieren und zeigen, dass sie mit Herzblut bei der Sache sind. Die Uni-Riesen hätten aktuell, im internen Ligavergleich, noch re-

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lativ wenige Zuschauer und keine eingefleischte Fankultur, wie sie beispielsweise in Chemnitz ausgeprägt ist. Es fehlt einfach bisher an Strukturen im Hintergrund. Auch deshalb wäre der Aufstieg für Leipzig zu früh gekommen. Das letzte Jahr Student Im Juni möchte Sascha seine Masterarbeit abschließen. Dabei untersucht er bei Spielern im Übergang vom Jugend- zum Profibereich, welcher Leistungsfaktor der entscheidende bei der Qualität eines guten Basketballspielers ist: Die Technik, Athletik oder Spielfähigkeit. Danach bewirbt er sich auf einen Referendariatsplatz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Diesen tritt er aller Voraussicht nach ab dem Frühjahr 2016 an. Sein Wunsch ist es in Leipzig bleiben zu können, ob das aber klappt, bleibt abzuwarten. Noch ein Jahr Profi-Basketball Aktuell kümmert sich die Geschäftsführung um die Gewinnung neuer Sponsoren für die kommende Saison. Im Verlauf des Sommers wird dann über einen neuen Vertrag mit Sascha verhandelt. Der Verein möchte ihn behalten und er würde gern auch das nächste Jahr für die Männer in Grün auf Korbjagd gehen. Wahrscheinlich wird die nächste Spielzeit auch seine letzte im Profibereich sein. Sollte er nämlich einen Referendariatsplatz bekommen, würde keine Zeit mehr für zwei Trainingseinheiten pro Tag bleiben. Zum Schluss lädt Sascha noch alle Leser herzlich ein, sich mal ein Spiel mit dem orangenen Leder anzuschauen. Denn: „Jeder der einmal ein gutes Basketballspiel gesehen hat, kommt gerne wieder!“ Das kann die SPORTAKUSRedaktion absolut unterschreiben.

Bild: Uni-Riesen Leipzig

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EHRENAMT

Der wasseraffine Inlineskater von Sebastian Ebell "Ich habe mich schon immer sportlich engagiert. Weil ich finde, dass das einfach dazugehört“, beschreibt Herr Dr. Minow, der zu seinem ersten Ehrenamt in Leipzig aber eher zufällig kam. Der SC DHfK wollte eine neue Abteilung für Finswimming gründen und suchte noch jemanden für die stellvertretende Abteilungsleitung. Herr Dr. Minow hatte zu dieser Zeit seinen Tauschschein erworben und war auf der Suche nach einem Verein, um bei privaten Tauchgängen versichert zu sein. So passte alles zusammen und man traf sich zur ersten konsolidierenden Sitzung. Der vorgesehene Abteilungsleiter machte im letzten Moment einen Rückzieher und so wurde Herr Dr. Minow in dieses Amt gewählt.

D

ie Finswimming Abteilung ist nahezu ausschließlich leistungssportlich orientiert. Die Athlet_innen trainieren in der Uni-Schwimmhalle an der Mainzer Straße und nehmen an Weltcups und Weltmeisterschaften teil. In den Trainingsgruppen tummeln sich einige Spitzensportler_innen, die leider in der Öffentlichkeit weniger bekannt sind, da Finswimming aktuell eher zu den Randsportarten zählt. Die Abteilung bietet auch älteren Sportler_ innen die Möglichkeit Finswminning zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen. Ein Leben lang mit dem Sport verbunden 1977 begann Herr Dr. Minow sein Studium zum Diplom-Sportlehrer an der damaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig. Vier Jahre später beendete er sein Studium und promovierte direkt im Anschluss im Bereich Allgemeine Theorie und Methodik des Trainings. Heute arbeitet er als ‚Lehrkraft für besondere Aufgaben‘ mit einer Foto: Olaf Reinhardt

halben Stelle am Institut Allgemeine Bewegungsund Trainingswissenschaft. In diesem Rahmen hält er Seminare und Vorlesungen zu Themen der Sportmotorik und der Trainingswissenschaft. Zusätzlich zu dieser Stelle hat Herr Dr. Minow Lehraufträge beim Internationalen Trainerkurs. So leitet er zum Beispiel die Ausbildung der Konditionstrainer_innen. Vor dem Studium war er Leichtathlet und zehn Jahre lang Leistungssportler im Mittel- und Langstreckenbereich beim SC Neubrandenburg. Heute ist er noch immer sehr aktiv und treibt jeden zweiten Tag Sport - vornehmlich Mountainbiking und Inlineskating. Aber auch Freeride Snowboarding gehört in der kalten Jahreszeit zu seinen Leibessportarten. Generell probiert er gern neue Sportarten aus, die es während seiner Studienzeit noch nicht gab. Die Leidenschaft fürs Inlineskating nutzt er auch in seinem Berufsleben. Denn im Rahmen der Trendsportkurse übernimmt er die Inlineskatingausbildung an der SpoWi. Darüber hinaus pflegt er einen guten Kontakt zum Rollsport- und Inline-Verband Sachsen, der es den Studierenden ermöglicht eine Trainerlizenz im Inlinebereich zu erwerben. In seinem Verein, dem SC DHfK, ist er Mitglied in der Abteilung Speed- und Inlineskating. Leipzigs größter Sportverein Der SC DHfK ist übrigens mit rund 6.400 Mitgliedern der zweitgrößte Verein Sachsens. Größer ist nur die SG Dynamo Dresden mit ca. 15.600 Vereinsangehörigen. Neben den 40 hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiter_innen engagieren sich viele Übungsleiter_innen ehrenamtlich im Verein. Vor etwa vier Jahren wurde über die Wahl eines neuen Vorstands entschieden. Da im Verein zu dieser Zeit einiges drunter und drüber ging, entschied sich Herr Dr. Minow für das Amt des

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EHRENAMT

Heft 2/2015 Vizepräsidenten zu kandidieren und wurde gewählt. Frei nach dem Motto: 'Wenn man will, dass sich etwas ändert, muss man auch bereit sein Verantwortung zu übernehmen'. Anzumerken

Eröffnung des Weltcups vergeblich. Freude bereiten Herrn Dr. Minow

ist, dass der neue Vorstand des SC DHfK eine monatliche Aufwandsentschädigung geschlossen abgelehnt hat! In seiner Position als einer von vier Vizepräsidenten ist Herr Dr. Minow verantwortlich für den Breitensport im Verein und das Fitness- und Gesundheitszentrum mit rund 4000 Mitgliedern. Dabei entscheidet er über die Einstellung neuer Mitarbeiter_innen mit und muss finanzielle Ausgaben bewilligen. Der Vorstand als Ganzes hat im Allgemeinen die Aufgabe das Handeln der hauptamtlichen Mitarbeiter_innen zu kontrollieren.

aber natürlich auch die Erfolge der anderen Abteilungen des Vereins, wie zum Beispiel die Aufstiege der Herrenmannschaften im Handund Dr. Hans-Joachim Minow Floorball in die jeweilige erste Bundesliga. Die Verschmelzung des Leichtathletikzentrums Leipzig mit der bisher recht kleinen Leichtathletik-Abteilung des SC DHfK freut Herrn Dr. Minow, als ehemaligen Leichtathleten, ganz persönlich. Allgemein empfindet er die Zusammenarbeit im Verein zwischen dem Vorstand, den Abteilungen und den Übungsleitern als sehr angenehm und konstruktiv.

Zeitaufwand Alles in allem summiert sich die Arbeit aus mehreren Ehrenämtern. Alle 14 Tage eine circa vierstündige Vorstandssitzung, jeden Monat ein Treffen der Verantwortlichen in der Abteilung und das tägliche Geschäft mit Finanzanträgen, Papierkram und Absprachen zwischen den verschiedenen Abteilungen. Herr Dr. Minow sieht diese Seite des ehrenamtlichen Engagements jedoch nicht so eng.

"Der genaue Zeitaufwand hat mich noch nie interessiert." Der Lohn der Arbeit Die Arbeit im Verein beschert Herrn Dr. Minow auch schöne Momente. So wurde im vergangenen April der zehnte World Cup in Leipzig veranstaltet. Diese gelungene sportliche Großveranstaltung bekam leider nicht die entsprechende öffentliche Aufmerksamkeit, die sie verdient gehabt hätte. Eine(n) Vertreter_in der Stadt suchte man zur

Foto: privat

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Win-win-Situation Von einer ehrenamtlichen Tätigkeit als Übungsleiter profitieren beide Seiten. Studierende können so praktische Erfahrungen sammeln und die Vereine können mehr Mitglieder in den Sportangeboten bewegen. Zudem sind gut ausgebildete Übungsleiter_innen in den Vereinen besonders gefragt und da kommen Sportstudent_ innen gerade recht. „Lieber befristete gut ausgebildete Übungsleiter_innen als gar keine!“ Das ehrenamtliche Engagement hat, so Dr. Minow, im späteren Leben noch eine viel höhere, vielleicht schon philosophische Bedeutung. Welchen Anspruch hat man an sich selbst und an die Gesellschaft? Hat man nicht viel Hilfe von anderen Menschen bekommen, ganz ohne direkte Gegenleistung? Oder will man die Vorstellung einer Gesellschaft bestärken, die nur Kommerz und Leistungsgedanken gutheißt? „Irgendwann fragt man sich: Was hat man gemacht in seinem Leben?“ Der Beruf ist eben nicht alles!


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EHRENAMT

Sonne, Sand und Ehrenamt

Foto: privat

von Carlotta Sturm Seit dem 9. März 2015 kann sich Leipzig über die Gründung eines neuen und ganz besonderen Sportvereins freuen: "BeachL" ist der erste Beachvolleyball Verein in Leipzig mit Trainings-, Treff- und Turnierangeboten für bereits mehr als 100 Mitglieder. Realisiert werden konnte dies nur durch das Engagement von vielen ehrenamtlich arbeitenden Beachvolleyballbegeisterten: Im fünfköpfigen Vorstand engagieren sich auch die Sportmanagementstudentin Anika Münch (21) und der Sportlehramtsstudent Johannes Langrzik (25).

BeachL-Ehrenämtler: Johannes und Anika.

im Wintersemester 13/14 in Leipzig ihren Weg zu BeachL und setzte dort ihr ehrenamtliches Engagement ein Jahr später als Trainerin fort. Vier von insgesamt acht Beachvolleyballkursen leitete Anika im Wintersemester 14/15 ehrenamtlich und verbrachte somit enorm viel Zeit im Sand. hrenamtliche Arbeit ist sowohl für Anika Johannes absolvierte nach seinem Abitur ein als auch für Johannes bereits seit ihrem viermonatiges Volontariat in London, wo er mit 14. Lebensjahr ein selbstverständlicher Behinderten zusammen arbeitete. Mit seinem Lebensbestandteil. Schon als Jugendliche Studienbeginn 2010 war er zunächst in der unterstützte Anika für viele Jahre die evangelische katholischen Studentengemeinde aktiv, leitet nun Jugendarbeit und übernahm Aufgaben im seit Februar 2015 BeachL-Kurse und hat gemeinsam Gemeindevorstand. Im mit Anika und vielen selben Alter engagierte anderen BeachLern sich Johannes in die Idee und Planung der katholischen der Vereinsgründung Jugendarbeit und vorangetrieben. An widmete sich dessen dieser Stelle sei BeachLs Leitungsgremien. Auch 'Gründervater' Thomas nach dem Abitur war BeachL: Erster Beachvolleyballverein Leipzigs. Eckardt und seine es für beide klar sich unermüdliche Arbeit weiterhin ehrenamtlich zu engagieren. für den Verein hervorgehoben, denn er hat vor Anika entschied sich für ein freiwilliges soziales Jahr gut eineinhalb Jahren BeachL begründet und im Sport, fand dann mit Beginn des Sportstudiums aufgebaut.

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Bild: BeachL

EHRENAMT

Heft 2/2015 Am 9. März 2015 war es dann endlich so weit: Im Winterstützpunkt NoLimit wurden die geschmiedeten Pläne pünktlich zur Sommersaison realisiert und der Verein BeachL e.V. wurde gegründet. Während der Sommerstützpunkt StarlightBeach vom Unkraut befreit und um ein fünftes Feld erweitert wurde, ist Johannes zum Vorstandsvorsitzenden gewählt worden. Seither kümmert er sich um die Vereinsorganisation und ist darüber hinaus als Trainer aktiv. Anika ist weiterhin Trainerin vieler Beachkurse und hat überdies die sportliche Leitung von BeachL und damit die Verantwortung für die Zufriedenheit von Trainer_innen und Teilnehmer_innen sowie die Organisation der wöchentlich stattfindenden Treffs übernommen. „Wir haben von Thomas Eckardt ein Kleinkind an die Hand bekommen, das wir jetzt großziehen dürfen. Nun geht es darum neue Strukturen und Ideen zu realisieren und unser Kind BeachL wachsen zu lassen.“, beschreibt Anika die Verantwortung, aber auch das Potenzial und den Reiz ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Die Leitungs- und Organisationskompetenzen, welche Anika und Johannes jetzt bei BeachL benötigen, konnten sie, so betonen beide, in ihrer Jugend durch die christliche Jugendgruppen- und Gremienarbeit erwerben. Dort haben sie in einem geschützten Lernfeld Erfahrungen sammeln und Kompetenzen entwickeln können, die man in keinem noch so guten Seminar erlerne. Dennoch betont Johannes: „Der Erwerb von sogenannten 'soft skills' war nie Grund mich ehrenamtlich zu engagieren, sondern eher ein positiver Nebeneffekt. Vielmehr wollte ich anderen Jugendlichen eben jene positiven Erfahrungen ermöglichen, welche ich als Teilnehmer zuvor erlebt hatte.“ Anika ergänzt, "dass sie in erster Linie das Gefühl motiviert, Gutes für andere zu tun und zu wissen, dass man etwas zurück bekommt. Sei es in Form von sozialen Kontakten oder dem Erleben von Gemeinschaft.“ Vor allem aber bedeute ehrenamtliches Engagement für Anika eine besondere Form der Erfüllung, welche sie weder damals durch die Anforderungen der Schule, noch heute durch die des Studiums empfinde.

So stellt BeachL für Anika und Johannes nicht nur eine gern angenommene Herausforderung und Gestaltungsmöglichkeit dar, sondern schafft einen ganz zentralen – sonnigen wie sandigen – Lebensmittelpunkt, welchem mindestens genauso viel Bedeutung, Zeit und Energie geschenkt wird, wie den alltäglichen Uniaufgaben. Die Ehrenämtler_innen verstehen ihre Tätigkeiten bei und für BeachL jedoch nicht nur als eine besondere Form der Freizeitgestaltung. Gerade in Hinblick auf ihr Sportmanagement Studium und spätere Berufsfelder sieht Anika in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit eine wichtige wie einzigartige Möglichkeit die eigenen Fähigkeiten weiter auszubauen, Kontakte zu knüpfen und sich weiter zu entwickeln. Für Johannes steht als angehender Sportlehrer hingegen die Möglichkeit der Selbstverwirklichung und der Gestaltung eines Projekts, hinter dem er steht und für das er weitere Leute motivieren möchte, im Vordergrund seiner ehrenamtlichen Arbeit.

Engagiert euch! Anika und Johannes zeigen, welche Bandbreite an Möglichkeiten sich durch ehrenamtliches Engagement auftut. Wem jetzt noch Zweifel und Skepsis geblieben sind, dem sei von den beiden versichert: „Man bekommt immer mehr zurück als man gibt. Und das, was man bekommt, kann man nicht mit Geld kaufen. Wir sehen uns im Sand!“

INFORMATIONEN BeachL freut sich immer über neue Gesichter. Wer Lust auf Beachvolleyball bekommen hat, kann bei einem der wöchentlichen Treffs (immer samstags) am StarlightBeach in der Diezmannstr. 5 vorbeischauen! Vereinsangebote, Turnier- und Trefftermine findet ihr unter www.beachl.de.

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RÄTSEL

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RÄTSEL

Heft 1/2015

zu lösen 1. Neuer Professor am Institut für allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft 2. Online Portal, welches als Start-Up Produkt der HHL gilt 3. Austragungsort der DHM 2015 in den leichtathletischen Disziplinen 4. Ein ehemaliger SpoWi ergattert sich als MDR-Sportreporter einen … 5. Sportartfremdes Vorbild eines Uni-Riesens 6. Hier sind Studenten der Outdoor-Studies in Norwegen zum größten Teil ihres Studiums untergebracht 7. Sommerstützpunkt des neuen Sportvereins BeachL 8. Stadt, in der gutes Netzwerken mit einem Alumni-Verein bereits funktioniert 9. Der natürliche Feind von Korruption 10. Austragungsort Europameisterschaft Kanu 11. Leipziger Traditionssportart, die dieses Jahr den größten Erfolg feiern konnte 12. Arbeitsstätte des Kanuten Jan Benzien 13. Test, dem sich angehende HHL-Studierende unterziehen müssen 14. Gefällt Juniorprofessorin Frau Dr. Schäfer besonders gut an Leipzig

Hinweise • Umlaute werden als AE, OE, UE geschrieben • „ß“ wird zu „ss“

IMPRESSUM

Lösungswort

Ausgabe:

Nr. 2 | Jahrgang 16 | Juni 2015

Redaktionsschluss:

10. Juni 2015

Herausgeber:

Student_innenRat der Universität Leipzig AG Projekt„Sport & Medien“ - SPORTAKUS

Chefredaktion:

Thomas Roth

Anschrift:

Jahnallee 59, 04109 Leipzig

Poststelle Sportwissenschaftliche Fakultät Postfach 44

E-Mail:

chefredaktion@sportakus-online.de

Internet:

www.sportakus-online.de

Telefon:

0341 - 97 31 684 (Redaktion)

Druck:

www.diedruckerei.de

Mentor: Dr. Christian Hartmann Autoren & Mitarbeiter: Sebastian Ebell, Stefanie Freier, Ronny Fudel, Yvonne Glöde, Christian Grätz, Jan Grönewald, Maria Handrik, Amelie Heinrich, Julian Kornet, Frederik Krause, Johannes Kyncl, Sara Lachmann, Jasper Petereit, Daniela Schuppener, Julia Schwerin, Carlotta Sturm & Helen Theißen. Anmerkungen: Alle Rechte und Irrtümer vorbehalten. Die Zeitschrift und die in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Material keine Gewähr. Die Redaktion behält sich bei der V__eröffentlichung von Zuschriften das Recht sinnwahrer Kürzungen vor. Alle verwendeten Logos sind Eigentum der jeweiligen juristischen Person. Fotos, welche mit „CCL“ und „WC“ gekennzeichnet sind, unterliegen den Bestimmungen der Creative Commons-Lizenzvereinbarung. SPORTAKUS - Projekt „Sport & Medien“ ist eine Arbeitsgruppe des StuRa der Universität Leipzig.

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ERASMUS

ERASMUS - Sprungbrett ins Berufsleben Ein Erfahrungsbericht aus Norwegen von Ronny Fudel In meinem letzten Studienjahr hatte ich mir vorgenommen, die Chance noch einmal zu nutzen und im Ausland zu studieren. Als ehemaliger Wintersportler war das Ziel Skandinavien schnell gefunden. Viel hatte ich schon gehört vom legendären Outdoor-Studies Kurs in Oslo oder dem "akademischen Zelten".

D

ie ERASMUS-Informationsveranstaltung im November war wie immer Pflicht, doch dieses Mal wurde es ernst. Norwegen ist ein beliebtes Ziel und so musste ich mir mit meiner Bewerbung besonders viel Mühe geben. Nach der Zusage kommt man um einen gewissen bürokratischen Aufwand nicht herum, aber alle Aufgaben sind auf den Webseiten des Akademischen Auslandsamtes (AAA) detailliert aufgelistet, sodass man nichts falsch machen kann. Laut ERASMUS-Koordinator Jun.-Prof. Dr. Arno Müller ist das Bewerbungsverfahren in diesem Jahr sogar noch vereinfacht worden. Im Zweifelsfall sind

die Mitarbeiter des AAA jederzeit sehr hilfsbereit. Der relativ hohe finanzielle Aufwand kann besonders in Norwegen zu einem kleinen Problem werden. Mit dem Wissen, dass es bald dorthin geht, habe ich bereits im Vorfeld versucht zu sparen und parallel zum Studium gearbeitet. Es geht aber auch ohne. Mit der ERASMUS-Förderung und dem Auslands-BAföG kann man in Oslo gut überleben. Am meisten haben mir die Tipps von ehemaligen Austauschstudenten geholfen. Auch ein paar Reiseblogs habe ich gelesen. So kommt man ganz leicht an die eine oder andere kostengünstige Mahlzeit. Um möglichst viel aus dem Auslandssemester mitzunehmen, war für mich klar, dass ich zumindest die Grundlagen der norwegischen Sprache beherrschen wollte. An der Uni Leipzig ist das kein Problem, da man in jedem Semester kostenlos Sprachkurse belegen kann. Dort lernt man bereits einige Tricks, kann sich mit anderen austauschen und etwas über Land und Kultur erfahren. Nötig war

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ERASMUS

es in Oslo nicht. Die meisten Austauschstudenten sprachen kein Wort Norwegisch, dafür alle Norweger perfekt Englisch. Dennoch hat mir mein Norwegisch oft weitergeholfen und die Mühe wird von den Dozenten und Einheimischen honoriert. In Oslo angekommen ging es, wie erwartet, erst einmal ums Feiern. Die erste Woche war geprägt von teilweise feuchtfröhlichen Einführungs- und Kennenlernveranstaltungen. Schnell konnte ich aber die Leute ausfindig machen, die, statt überteuertem, schlechtschmeckenden Bier, lieber einen Schluck klaren Wassers aus dem Gebirgsbach trinken. Das waren diejenigen, die sich wie ich im „Friluftsliv“-Kurs eingeschrieben hatten. Wie der Name es erahnen lässt, ging es darum, die Natur als Lebens- und Überlebensraum in vielfältiger Art und Weise zu studieren. Die Praxisteile des Studiums waren für mich einmalig. Neben beinahe täglichen Lehrveranstaltungen in der außergewöhnlichen Landschaft Norwegens gab es insgesamt vier mehrtägige Trips. Inhalte waren neben normalen Dingen wie Ausrüstung oder Orientierung, auch Eisrettung oder der Bau eines Nachtlagers aus Naturmaterialen. Das musste natürlich auch am eigenen Leib getestet werden, was bei Schneefall für mich eine der größten Herausforderungen war.

KOMBINATION STUDIUM UND PRAKTIKUM BIETET GROßE ERFOLGSCHANCEN

Akademisches Zelten: Im Hochgebirge war es nicht ganz unwichtig wo und wie das Zelt steht. Ein ordentliches Lagerfeuer will gelernt sein und ist unverzichtbar im kalten und nassen Norwegen. Nebenbei kümmerte ich mich um mein Praktikum für das Sommersemester. Ziel war eine möglichst praktische Tätigkeit in der Forschung oder Sportwissenschaft. Die Forschungseinrichtung „Olympiatoppen“ ermöglichte mir genau das. Nach einigen organisatorischen Schwierigkeiten landete ich im Januar plötzlich in dem Forschungszentrum der Außenstelle in Trondheim, was sich im Nachhinein als absoluter Glücksfall herausstellte. Umgeben von einigen anderen Masterstudenten, Doktoranden sowie erfahrenen Wissenschaftlern

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Fotos (3): privat

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Olympiatoppen Trondheim: Leistungsdiagnostik auf dem Laufband. arbeitete ich tagtäglich an der Leistungsdiagnostik von Weltmeistern und Olympiasiegern, die aufgrund der unmittelbaren Nähe zu den Trainingsund Wettkampfstätten hier ein- und ausgingen. Alle Kollegen waren extrem hilfsbereit, aber auch offen und interessiert an neuen und anderen Sichtweisen, die ich oft einbringen konnte. Internationalität war in Trondheim ein wichtiger Faktor. Unter anderem arbeitete ich mit Forschern aus Italien, den USA und den Niederlanden zusammen. Außerdem bot man mir an, meine Masterarbeit über eines der Forschungsprojekte im Wintersport zu schreiben. Die direkte und umfangreiche Betreuung hat mir vor allem auch im Umgang mit akademischem Englisch sehr geholfen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Auslandsaufenthalt auf dem Lebenslauf nach wie vor von Vorteil ist. Im Nachhinein betrachtet war es die absolut beste Entscheidung, das Studium mit einem Praktikum abzuschließen. Neben finanzieller Unterstützung hat das ERASMUS+ Praktikum außerdem den Vorteil, dass es unabhängig von einem Bewerberlimit ist. Auch an der Sportwissenschaftlichen Fakultät werden Auslandssemester immer beliebter, sodass im Vorjahr erstmals einigen Bewerbern kein Studienplatz zugewiesen werden konnte. Hier bietet ein Praktikum eine mehr als gleichwertige Alternative. Ein ehemaliger Student wurde sogar direkt übernommen und gerade als Nachwuchstrainer des Jahres in Norwegen ausgezeichnet. Mehr davon lest ihr in der nächsten SPORTAKUS-Ausgabe.


SPORTAKUS

ALUMNI

"Ich berichte über mein Hobby" Von der SpoWi zu SpiO: Absolvent als MDR-Sportreporter sah eine Praktikumsanzeige im Aushang beim Prüfungsamt und habe einfach mal angerufen.“ Kurze von Jan Grönewald Zeit später berichtete Berthold bereits als Praktikant für den Online-Auftritt des MDR über die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. Diese Erfahrungen verhalfen ihm zu einem der heißbegehrten Es begann mit einem Aushang im Prüfungsamt Volontariatsplätze beim MDR. Innerhalb von eineinund heute berichtet er für die traditionsreiche halb Jahren wurde der Zwenkauer zum Redakteur in MDR-Sendung „Sport im Osten“. SPoWi-Absolvent den Bereichen Online, Hörfunk und TV ausgebildet. André Berthold hat nach dem Sportstudium eine Heute laufen seine Berichte in der Nachrichtenseninteressante Berufswahl getroffen und stand dem dung 'MDR aktuell' oder bei 'Sport im Osten'. Selbst SPORTAKUS für ein Gespräch zur Verfügung. auf ARD konnte man den ExSpoWi schon hören. ährend an der SpoSportredakteur ist ein Job, Wi eher wissender dem Sachsen großen schaftlich über den Spaß bereitet: „Ich genieße Sport geschrieben wird, erlebt das große Privileg, über meiman als Sportreporter beim ne Leidenschaft, den Sport, Mitteldeutschen Rundfunk berichten und das Arbeit (MDR) die wahren Emotionen nennen zu dürfen. Sport ist des Sports. Bis zu 16 Prozent einfach ein Thema, über das Marktanteil erreicht die Tradisich die Menschen immer tionssendung 'Sport im Osten' freuen.“ Als ehemaliger Leisjeden Samstagnachmittag und tungssportler und Sportwisein SpoWi-Absolvent ist live dasenschaftler bringt Berthold bei. Nachdem André Berthold die besten Voraussetzungen 2010 sein Magisterstudium MDR-Sportreporter in Aktion: mit, sich gut in die Lage der der Sportwissenschaft sowie SpoWi-Absolvent André Berthold. Sportler_innen hineinversetder Geschichte und Journalistik zen und somit optimal berichten zu können. abschloss, begann für ihn ein spannender Aufstieg Allen SpoWis, die ebenfalls im Sportjournalisim MDR. mus arbeiten möchten, rät der freie Mitarbeiter „Zum Sportjournalismus bin ich eher zufällig des MDRs so viele Erfahrungen und Kontakte wie durch einen damaligen Nachbarn gekommen“, bemöglich über Praktika und Nebenjobs zu sammeln: richtet der ehemalige Leistungsschwimmer, „nach„Die wirklich wichtigen Dinge lernt man nur, wenn dem ich in der elften Klasse den Leistungssport an man während des Studiums schon viel links und den Nagel hing.“ Die neugewonne Freizeit wollte rechts schaut.“ Was als SPORTAKUS-Redakteur oder genutzt werden und so sammelte der heute dreimit einem Blick auf den Aushang am Prüfungsamt ßigjährige erste Erfahrungen im Sportjournalismus beginnt, kann im Fernsehen als Sportreporter_in bei der Deutschen Presseagentur (dpa). enden. Der erste Kontakt zum MDR entstand 2010: „Ich

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Foto: Mitteldeutscher Rundfunk

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BIG IS BEAUTIFUL MIT DEM SPECIALIZED FATBOY DEFINIEREN WIR EIN NEUES SCHÖNHEITSIDEAL AUF GROSSEM FUSS! DENN DER DICKE JUNGE KOMMT AUF SPECIALIZED EIGENEN 4,6‘‘ REIFEN DAHER UND LEGT EINE AGILITÄT AN DEN TAG, DIE MAN IHM REIN OPTISCH AUF DEN ERSTEN BLICK GAR NICHT ZUTRAUT! DER FATBOY STEHT FÜR ABENTEUERLICHES TRAILVERGNÜGEN ALL YEAR LONG – DENN MIT DIESEM BIKE KENNT DIE SAISON KEIN ENDE. BEI TIEFEN UNTERGRÜNDEN WIE SCHNEE ODER SAND ZEIGT DER FATBOY ERST SO RICHTIG, WAS IN IHM STECKT: PERFORMANCE, ABENTEUERLUST UND VOR ALLEM EINE GROSSE PORTION SPASS! SPECIALIZED.COM

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