Limmi Inside 1.16 - Ausgabe März

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LimmiInside DIE HAUSZEITUNG DES SPITALS LIMMATTAL / MÄRZ 1.16

Mit ruhiger Hand Kranführer als Schrittmacher der Grossbaustelle → Seite 3

Bleibende Einschrän­ kungen verhindern Erfahrener Traumatologe verstärkt Unfallchirurgie → Seite 3

ZWANGSMASSNAHMEN: OFT DANK PRÄVENTION VERMEIDBAR

Neue medizinisch-ethische Richtlinien Nach intensiver dreijähriger Arbeit hat die Schweizerische Akademie der Medizi­ nischen Wissenschaften, SAMW, komplett überarbeitete Richtlinien zu Zwangs­ massnahmen in der Medizin herausgegeben. Diese heben namentlich die Ver­ bindlichkeit von Patientenverfügungen hervor. Der eigene interne Leitfaden am Spital Limmattal wird bis Mitte Jahr aktualisiert. Gut Ding will Weile haben. Das trifft auch auf die im Dezember 2015 veröffentlichten Richtlinien des SAMW zu. Bianca Schaffert, Pflegeexpertin MSN Medizin und Spezialgebiete, war selbst Mitglied der vierzehnköpfigen interdiszipli-

nären Arbeitsgruppe. Ihre Begründung, warum dieser Prozess relativ lange dauerte, leuchtet ein: «Wir handelten sozusagen im Schlepptau des 2013 in Kraft getretenen, revidierten Erwachsenen- und Kinderschutzgesetzes. Verschiedene

Wie eine Perlenschnur mit Klebepunkten VenaSeal: Effiziente Krampfaderbehandlung → Seite 4

Verstärkung auf der Onkologie

Bianca Schaffert: «Die Meinungen von Ärzten, Pflegefachpersonen, Jurisiten und Ethikern sind nicht auf Anhieb deckungsgleich.»

Portraits der neuen Team­mitglieder → Seite 5

Paragrafen darin be­ treffen das Vorgehen bei Urteilsunfähigkeit und bewegungseinschränkenden Massnahmen, die häufig unter Zwang stattfinden.» Zeit beanspruchte einerseits die Findung innerhalb der interdisziplinären Expertengruppe. «Wo Zwang beginnt und wo er endet, darüber mussten wir uns im heterogenen Gremium des SAMW zunächst verständigen. Wie weit darf man, um Leben zu retten, gehen, wenn die dazu ergriffenen Massnahmen nicht sicher dem Willen des betroffenen Menschen entsprechen? Die Meinungen von Ärzten, Pflegefachper­sonen, Juristen und Ethikern sind nicht auf Anhieb deckungsgleich.» Danach galt es Dif-

ferenzierungen und Lücken im neuen Gesetz gerecht zu werden. Dieses stuft etwa beim Umgang mit Patientenverfügungen und bewegungseinschränkenden Massnahmen zwischen a­kutsomatischem Bereich (z. B. stationäre Aufenthalte im Limmi), ­Psychiatrie und Langzeitpflege ab. >

Gut betucht

25 JAHRE DABEI: BEN CROY

Berufswäsche für den Servicebereich → Seite 9

Das Limmi ist wie eine grosse Familie

Schritt für Schritt wird saniert

Mitte dreissig kehrte Ben Croy dem kommunistischen Regime in Albanien den ­Rücken. Als Flüchtling kam der Chirurg in die Schweiz. Als Arzt praktizieren konnte er hierzulande jedoch nicht. Am Spital Limmattal fand er den Weg in ein neues berufliches Leben.

Personalhaus Block 4 → Seite 9

Bereit für den Ernstfall Regelmässige Tests mit der Dekontaminationsanlage → Seite 10

In Bestform hält Ben Croy seinen Körper vor allem für seinen Beruf. Seine Freizeit verbringt er daher regelmässig im Fitnesscenter. «Die Arbeit als Lagerungspfleger ist auch körperlich anstrengend. Patienten vor der Operation in die richtige Position zu bringen, erfordert Muskelkraft.» Ben Croy zählt zum insgesamt zehnköpfigen Team, das am Spital für die Lagerungspflege und das Bereitstellen des medizinisch-technischen Geräts in den Operationssälen verantwortlich ist. «Jedes Operationsteam verlässt sich darauf, dass wir unsere Vor­ arbeit gewissenhaft ausgeführt ­haben.» Ob Endoskopie-Geräte-

turm, BV-Röntgenanlage, ElektroKoagulator oder anderes Gerät – bevor er oder einer seiner Kollegen in den knapp bemessenen Pausen zwischen zwei Operationen das ­erforderliche Gerät in den Ope­­­ra­tionssaal bringen und für die ­entsprechende Operation bereitstellen, hat es eine minutiöse Funktionskontrolle bestanden. Richtige Lagerung Die für den jeweiligen Eingriff richtige Lagerung ist entscheidend, damit ein guter Zugang zur Operationsstelle gewährleistet ist. Ben Croy: «Mit 30 Prozent kommt die Rückenlage am häufigsten vor. In

dieser Lage gelangen etwa vorwiegend Patienten für endoskopische Eingriffe oder Blinddarmoperationen in den Operationssaal.» In sogenannter Steinschnittlage werden vorwiegend Operationen am Dickdarm oder im Genitalbereich vorgenommen. Bauchlage wird bei vielen Operationen an hinteren Beinvenen, am Gesäss oder bei Oberarmfrakturen bevorzugt. Die Seitenlage eignet sich primär für Eingriffe am Hüftgelenk und im Thoraxbereich (Lunge und Nieren). Eine Frage der Einstellung Schon die Mutter von Ben Croy war Ärztin; sein Vater wirkte als

Die Lagerung gewährleistet einen guten Zugang zur Operationsstelle.

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser «Change» ist am Spital Limmattal das (Zauber-) Wort der Stunde und wird uns die kommenden drei Jahre begleiten. Darunter verstehen wir die Gesamtheit der Änderungsprozesse, die mit dem Neubau, dem Umzug und der Inbetriebnahme des neuen Spitals zusammenhängen. Nun leben wir nicht erst seit dem Start des LimmiViva-Projekts in einem «Change»-Umfeld, sondern sind permanent mit Änderungen konfrontiert. In einem modernen Spital – und ein solches sind wir auch mit alter baulicher Hülle – muss sich der Prozess der Veränderung ohne Unterbruch fortsetzen. Wie auch die Medizin nie aufhört, sich fortschrittlich weiterzuentwickeln. Wir haben bereits einige Erfolge verbucht, dennoch können wir uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Ein solcher Antrieb ist nicht immer beliebt – und verlangt den Mitarbeitern einiges ab –, aber er ist ein wichtiger Faktor für gemeinsamen Erfolg, den wir an der Zufriedenheit unserer Patienten hinsichtlich Medizin, Pflege und Logistik messen. Ich blicke nun auf fünf Jahre am Spital Limmattal zurück: In dieser Zeit hat sich sehr vieles bewegt, und dies glücklicherweise fast immer zum Guten. Das liegt nicht nur an einer Belegschaft mit viel Einsatzwillen, sondern auch an der ­dynamischen Führungsequipe, die fortwährend zu optimieren versucht, sowie an unserem treuen Stamm von Patienten und Zuweisern.

> Urteilsfähigkeit ist situations­ gebunden Solange jemand urteilsfähig ist, dient die Willensäusserung als Richtschnur für den einzuschlagenden Behandlungspfad. Das klingt an sich einfach. Doch die Fähigkeit zur Willensbekundung hängt stark von der Situation und der jeweiligen Fragestellung ab: Eine demente Person kann unter Umständen durchaus darüber urteilen, ob sie lieber Tabletten oder Tropfen zur Schmerzlinderung nimmt. Das ist beim komplexen Abwägen des Nutzens und der möglichen Konsequenzen einer Chemotherapie wahrscheinlich nicht der Fall. Dies hat man sich vor Augen zu halten, wenn man als Fachperson entscheiden muss, ob jemand urteilsfähig ist oder nicht. Hoher Stellenwert der Patientenverfügung Ist jemand nicht mehr urteilsfähig oder kann seinen Willen nicht mehr kundtun, unterstreicht die Richtlinie der SAMW zu Zwangsmassnahmen den Stellenwert ­individueller Patientenverfügungen. Sie ist bei einem stationären Aufenthalt in einem somatischen Akutspital klar verbindlich, ohne Wenn und Aber. Trotzdem bieten Patientenverfügungen in der Praxis manchmal Schwierigkeiten, wenn sie unklar oder sogar widersprüchlich verfasst sind. Zum Beispiel wünscht ein Patient niemals an Schläuchen zu hängen. Hat dieser Patient einen Harnverhalt und kann nicht mehr Wasser lösen, möchte er dann wirklich, dass auf den harnabführenden und damit augenblicklich schmerzlindernden Urinkatheter verzichtet wird? Daher ist eine Patientenverfügung immer eine Einladung zur Diskussion der einzuschlagenden Therapierichtung mit dem urteilsfähigen Patienten und seinen gesetzlichen Vertretern. Viel Gewicht auf Vorbeugung Bis Mitte Jahr revidiert Bianca Schaffert die Handlungsanleitung des Akutspitals zum Umgang mit Zwangsmassnahmen

Eine individuelle Patientenverfügung ist bei einem stationären Aufenthalt klar verbindlich; ohne Wenn und Aber.

am Spital Limmattal. «Es wird sicher eine Ergänzung zum Thema Urteilsfähigkeit geben, die bisher gefehlt hat. Ebenso werden wir die Verbindlichkeit von Pa­ tientenverfügungen unsererseits betonen.» Zudem können frühzeitig an­ gewandte deeskalative Massnahmen in angespannten Situationen einige Zwangsmassnahmen zu einem späteren Zeitpunkt verhindern. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang sind Patienten, die während ihres Spitalaufenthalts als Nebendiagnose ein agitiertes Delir entwickeln. Eine solche Person kann unter Umständen sich selbst und

die Personen um sich herum massiv gefährden. Dann sind Zwangsmassnahmen unumgänglich. «Aber», erklärt Bianca Schaffert, «ein Delir kündigt sich glücklicherweise oft schon einige Stunden vorher an. Ein Patient wird unruhig und leicht desorientiert und merkt dies häufig noch selbst. Wenn wir das rechtzeitig wahrnehmen und ihn und seine Bezugspersonen darauf ansprechen, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit erheblich, dass jemand von sich aus mit der Verabreichung präventiver Medikamente einverstanden ist.»

Die vorliegende Ausgabe des Limmi Inside zeigt einmal mehr unsere Anstrengungen, konti­ nuierlich vorwärtszugehen, und illustriert Neuerungen in vielen Bereichen wie der Handgelenkschirurgie, dem Stroke Unit, den neuen medizinisch-ethischen Richtlinien in der Pflege und in unseren Serviceleistungen, wie etwa dem neuen Coiffeursalon. Patientenlagerung ist auch körperlich harte Arbeit. Deshalb hält sich Ben Croy fit.

Ich wünsche gute Lektüre.

PD Dr. med. Urs Zingg Chefarzt Chirurgische Klinik Leiter Ärztliches Departement I Mitglied der Spitalleitung

­ iplomat unter Enver Hodscha im daD mals kommunistischen Albanien. Arzt und Chirurg zu werden, war für ihn nicht nur Beruf, sondern Berufung. Wie fühlt es sich dann an, wenn man seine ursprüngliche Heimat aus politischen Gründen verlassen muss und die medizinischen Abschlüsse am neuen Aufenthaltsort nicht anerkannt sind? Wie kommt man darüber hinweg und hadert

nicht für den Rest seines Lebens mit dem Schicksal? Zurück auf Feld eins, das heisst das Hauptstudium in Medizin nochmals zu stemmen, wäre für den gegen die vierzig gehenden Ben Croy auch finanziell keine gangbare Option gewesen. Er räumt unumwunden ein, dass das zunächst schon hart gewesen sei. «Aber», so fügt er an, «für mich öffnete sich nach meiner Ankunft in Dietikon

schon bald eine neue Perspektive im Spital Limmattal. Ich erlebte und erlebe den Betrieb wie eine grosse Familie, in der man respektvoll miteinander umgeht und Anerkennung erhält. Zudem habe ich durch das Limmi auch privat meine Liebe gefunden.»


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KRANFÜHRER FRANCESCO VIGNALE

Mit ruhiger Hand und Überblick Die fünf Kräne sind so etwas wie die Hauptmotoren der Grossbaustelle für das neue Spital. Ob Beton, Armierungseisen oder Wand- und Deckenschalungen – den Kranführern obliegt die sichere Materiallieferung innerhalb der Baustelle. Von ihrer Effizienz hängt auch das Tempo für den termingerechten Baufortschritt ab. Zehn Minuten für den Aufstieg, fünf Minuten für den Abstieg – man versteht, warum Francesco Vignale seine Pausen meist in seiner Kabine von Kran Nummer 4 hundert Meter über der Baustelle verbringt und für ein paar Momente die Aussicht geniesst. Wie seine vier anderen Kollegen ist auch Vignale ein ausgesprochen routinierter Kranführer. «Als ich Anfang der 80er-Jahre in die Schweiz kam, arbeitete ich zunächst als Eisenleger und Maurer. Da man aber dringend Fachkräfte brauchte, liess ich mich dann zum Kranführer ausbilden.» Vier bis zwölf Tonnen Nicht umsonst heisst es, dass ein guter Kranführer und ein guter Polier gemeinsam eine Baustelle gewinnen. Das Zusammenspiel von Polieren, Vorarbeitern und Kranführern ist für die Rohbauphase des neuen Limmi matchentscheidend. Kommuniziert wird sowohl unter den Kranführern als auch mit dem «Bodenpersonal» per Funk und ergänzend mit Handzeichen.

Der Schlieremer Francesco Vignale baut das neue Spital sozusagen vor seiner Haustür. Ein krönender Abschluss. Danach geht er in Pension.

Gekonnt manövriert Vignale derzeit täglich dutzendfach den gefüllten Betonkübel mit einem ­Fassungsvermögen von zwei Kubikmetern an seinen jeweiligen Bestimmungsort. Bei starken Winden sind volle Konzentration und Fingerspitzengefühl gefragt. Zu starkes Pendeln der Last gilt es mit der speziellen Schwenkbremse gekonnt zu verhindern. Francesco Vignale: «Anspruchsvoll wird es bei Windgeschwindigkeiten von über 45 Kilometer pro Stunde.» Insgesamt kann Kran Nummer 4

direkt beim Turm zwölf Tonnen ­heben. Am äussersten Punkt des Auslegers, das heisst bis zu einer Distanz von 65 Metern, sind es immer noch vier Tonnen.

und Höhenangaben. Zusammen mit der Technik bietet die Erfahrung der Kranführer die gewünsch-

Moderne Technik im Cockpit Alle Kräne auf der Limmi-Baustelle sind mit moderner Computertechnik ausgerüstet. Als Vignale vor 35 Jahren begann, verfügten sie weder über ein Antikollisionssystem noch über automatische Windmessung, Gewichtsanzeige oder zentimetergenaue Distanz-

te Gewähr für maximale Baustellensicherheit. Sie behalten stets einen kühlen Kopf, Ruhe und den Überblick. Und was meint Francesco Vignale zum Kabinenkomfort in luftiger Höhe? «Von unten sieht mein Arbeitsplatz kleiner aus, als er tatsächlich ist. Die Kabine misst etwas mehr als drei Quadratmeter. Eine Klimaanlage wie auf meiner letzten Baustelle hat es hier nicht, was mich allerdings nicht stört. Im Gegenteil – die Temperatur steigt hier oben auch an Sommertagen kaum je über 27 Grad. Der frische Luftzug durchs offene Fenster und ein Ventilator reichen mir vollauf.» ­

Auf Augenhöhe mit dem Kranführer. Morgendlicher Blick aus dem 10. Stock.

FACHBEITRAG – ERFAHRENER TRAUMATOLOGE VERSTÄRKT UNFALLCHIRURGIE

Bleibende Einschränkungen im privaten und beruflichen Leben verhindern Ein Sturz vom Fahrrad oder beim Sport, ein Unfall in der Werkstatt oder im häuslichen Umfeld – Verletzungen an den oberen Extremitäten, speziell am Unterarm, Handgelenk und an der Hand kommen im Limmattal sehr häufig vor. Diese Frakturen bergen immer die Gefahr, bleibende Einschränkungen zu verursachen. Daher sind eine rasche Abklärung und eine spezialisierte Therapie unerlässlich. Um sie kümmert sich schwerpunktmässig Dr. med. Arby Babians mit dem entsprechenden Spezialwissen. Die Bevölkerung im Limmattal ist vergleichsweise jung. Zudem weist die Gewerbestruktur der Region ­einen hohen Anteil an Industrie- und Handwerksbetrieben auf. Das sind die Hauptgründe für ein ­Volumen

von weit über 250 Traumatologie­ fällen pro Jahr, die speziell Unterarm, Handgelenk und Hand betreffen. Aber auch ältere Menschen sind betroffen, und beide Patientengruppen benötigen eine spezialisierte, der

Komplexer Handgelenksbruch im normalen Röntgen.

Fraktur und der Aktivität der Patienten angepasste Therapie. Brüche werden praktisch ausschliesslich von den Traumatologen der Chirurgischen Klinik behandelt, die entsprechend grosse Erfahrung haben.

Einfache von komplexen Verletzungen unterscheiden Das genannte Patientenkollektiv zieht sich hierbei am Vorderarm häufig distale Radiusfrakturen, ­Ellenbogenluxationsfrakturen oder Olecranonfrakturen sowie an der Hand vor allem Metacarpalefrakturen von unterschiedlicher Komplexität zu. Letztere ist häufig massgebend für das weitere Vorgehen hinsichtlich der fortführenden Diagnostik und somit auch für die Entscheidung bezüglich der Operationstechnik.

Genauere Analyse des Bruchs oder der Schwere der Verletzung mittels Computertomographie.

Hierbei braucht es eine spezialisierte Expertise, um anhand der primär konventionellen Bildgebung im Wissen um die ausschlaggebenden Faktoren einfache von komplexen Verletzungen zu unterscheiden. Dies betrifft vordergründig Verletzungen mit mehrfragmentärer Frakturmorphologie und insbesondere intraartikulärem Verlauf. In der jungen Patientengruppe mit häufigen Hochen­er­ giverletzungen wie auch bei der ­älteren Patientengruppe mit entsprechend schlechterer Kno- >

Versorgung des Bruchs mittels einer winkelstabilen Platte und Schrauben unter Rekonstruktion der korrekten Gelenksanatomie.


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> chenqualität sind solche höhergradigen Verletzungen nicht selten. Sie bedürfen zur genaueren Frakturanalyse und zur Opera­ tionsplanung häufig einer weiterführenden Diagnostik, etwa einer Computertomografie. Nach rascher Durchführung derselben kann die Entscheidung zur Therapie getroffen werden. Dr. med. Arby Babians: «Mit Ausnahme von Luxations- und offenen Frakturen sowie Frakturen mit Begleitverletzungen (Neurologie) steht uns hier einerseits grundsätzlich ein Zeitfenster von rund zehn Tagen zwischen Unfall und Operation zur Verfügung, bevor die biologischen Reparaturprozesse die Versorgung zusätzlich erschweren können.» Zugleich spielt in der ganzheitlichen Beurteilung der Situation aber auch der Zustand der Weichteile mit zwingend notwendiger

Konditionierung derselben zur Verhinderung von Wundinfekten und Wundheilungsstörungen eine ausschlaggebende Rolle. Zudem ist es auch organisatorisch für den Patienten oftmals einfacher, wenn der Eingriff nicht sofort durchgeführt wird. Er muss nicht gleich im Spital bleiben oder lange auf die allenfalls in der Nacht stattfindende Operation warten, sondern tritt geplant ein und kann sich privat oder beruflich organisieren. Weiterbildungsauftrag wahrnehmen In Anlehnung an die aktuellen Standards bemühen sich die Trauma­tologen am Limmi hierbei um eine Versorgung in minimal invasiver Technik (MIPO) und ­ verwenden hierzu die neusten, ­ winkelstabilen Implantate verschiedener Hersteller.

Beide leitenden Traumatologen am Spital Limmattal sind nicht nur als Operateure bei komplexeren Fällen im Einsatz, sondern schlüpfen bei Routineeingriffen kon­ sequent in die instruierende und a ssistierende Rolle. Unterarm, ­ Handgelenk und Hand eignen sich hervorragend, um dem Weiterbildungsauftrag der Chirurgischen Klinik gegenüber Ober- und Assistenzärzten nachzukommen. Dabei ist erwiesen: Operationen, die ein jüngerer Kollege unter Instruktion eines älteren, erfahrenen durchführt, sind bezüglich Outcome identisch wie diejenigen Eingriffe, die der Erfahrene selbst vornimmt. Mit doppelter Kraft Dr. med. Arby Babians arbeitet als stv. Leitender Arzt seit Juni 2014 an der Seite von Dr. med. Philipp Lenzlinger, der die Traumatologie

seit 2011 leitet. Er erläutert: «Zu zweit verfügen wir praktisch über doppelte Kraft, um die zum Teil komplexen Eingriffe vornehmen zu können.» Über zwei Drittel der Patienten kommen über den Notfall ans Limmi, der Rest über die niedergelassenen Hausärzte. Wie bereits erwähnt ist aber eine rasche Initialbeurteilung durch ­ ­einen Traumatologen wichtig, um die Weichen richtig zu stellen. ­Gerade Frakturen an der oberen Extremität können zu erheblichen Einschränkungen im täglichen und beruflichen Leben führen. Der Patient erhält im Notfall zunächst einen Gips sowie die adäquate Schmerztherapie und kann einstweilen bis zum per Aufgebot angekündigten Operationstermin nach Hause. Das Gleiche gilt natürlich für Patienten, die primär

ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin aufsuchen. Dr. med. Arby Babians: «Die niedergelassen Kolleginnen und Kollegen können uns die Bilder der Frakturen jederzeit via E-Mail an die neue speziell hierfür ein­ gerichtete Adresse schicken: handtrauma@spital-limmattal.ch. Wir melden uns raschmöglichst und organisieren bei Bedarf die weitere operative oder konservative Therapie. Natürlich steht auch das Gipszimmer für nicht gipsende niedergelassene Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung, wobei unsere Hausarztkollegen häufig mit konfektionierten Schienen ausgerüstet sind, um die konservative Primärversorgung gewährleisten zu können.»

VENASEAL: EFFIZIENTE UND SCHONENDE KRAMPFADERBEHANDLUNG

Wie eine Perlenschnur mit Klebepunkten Dr. med. Pavel Broz ist schweizweit einer der ersten zertifizierten Anwender eines neuen Verfahrens zur Behandlung von Krampfadern. Die Venen werden dabei mit einer Substanz, wie man sie von Sekundenklebern kennt, an mehreren Klebepunkten verschlossen. Im Vergleich zur endovenös thermischen Standardmethode mit Laserkatheter bietet VenaSeal viele Vorteile. Einer davon ist die rekordverdächtig kurze Rekonvaleszenzzeit.

Dr. med. Pavel Broz: «Das Prinzip des Sekundenklebers findet medizinisch etwa auch bei Wundklebern Anwendung.»

Wenn Venenklappen ihren Dienst versagen, steht das Blut oder es fliesst zurück statt Richtung Herz. In solchen Fällen werden unter anderem Krampfadern vor allem bei oberflächlichen Stammvenen im Unterschenkelbereich für viele Betroffene zum gesundheitlichen Problem. Chirurgisch lässt es sich seit über hundert Jahren angehen, indem man die betroffene Vene in der Leistengegend abbindet und die Krampfader im darunter ­liegenden Teil entfernt. Das zirku-

140 BEINE PRO JAHR In der Krampfaderbehandlung registriert man statistisch nicht Patienten, sondern die Zahl der Beine. Dr. med. Pavel Broz von der Angiologie nahm 2015 in der Sprechstunde 140 ambulante Behandlungen vor.

lierende Blut auf dem Rückweg ­Richtung Herz weicht dann auf benachbarte Gefässe aus. Diese ursprüngliche, als «Stripping» ­bekannte Methode bedingt allerdings eine stationäre Hospi­ talisation und eine Vollnarkose. Insgesamt sind Patienten zwei bis vier Wochen krankgeschrieben. Lasermethode als heutiger Standard Demgegenüber liegt die durchschnittliche Fehlzeit am Arbeitsplatz bei der endovenös ther­ mischen Methode bereits bei lediglich zwei bis vier Tagen. Diese kommt im Limmi unter dem Leitenden Arzt Pavel Broz seit 2013 standardmässig zur Anwendung. Diesen Eingriff – er ist seit Januar 2016 auch in jeder Hinsicht von

den Krankenkassen anerkannt – kann der Phlebologe in den meisten Fällen ambulant vornehmen. Patienten schätzen, dass die Eintrittsstelle in der Kniekehle und nicht in der Leistengegend liegt. Dorthin gelangt der Operateur behutsam ultraschallgesteuert. Dann verschweisst er die Krampfader thermisch an einer geeigneten Stelle mit dem Venenkatheter. Nebst dem Betäubungsmittel muss ein einhüllendes Kühlungsmittel auf der ganzen Länge der Vene verteilt werden. Das erfordert mehrere Einstichstellen durch die Haut. Dies erleben vor allem schmerzempfindliche Patienten als unangenehm. Ein Verletzungsrisiko, das es im Auge zu behalten gilt, bergen die hohen Temperaturen des Lasers.

Fortschritt dank Gewebekleber Das Spital Limmattal ist im Grossraum Zürich das erste Spital, das Patienten eine Behandlung mit VenaSeal anbietet. Nach entsprechender Schulung beim Hersteller hat Angiologe Dr. med. Pavel Broz als zertifizierter Anwender seit Dezember 2015 mittlerweile über ein Dutzend erfolgreiche Eingriffe vorgenommen. Der Ansatz von VenaSeal wirkt genial einfach. Dr. Broz: «Im Grunde genommen machen wir uns das Prinzip zunutze, das wir vom Sekundenkleber kennen. Dieses hat sich in der Medizin etwa bei Wundklebern oder auch bei der Verklebung von Gefässaussackungen durchaus bewährt.» Lediglich an der Eintrittsstelle in der Kniegegend ist noch eine minimale Betäubung nötig. Mit dem in die Vene eingeführten Schlauch gelangt die in der Konsistenz an zähflüssigen Honig erinnernde Substanz an den obersten Punkt, den Dr. Pavel Broz verklebt. Dabei drückt er die Vene

von aussen zusammen. Schon nach 30 Sekunden ist die Stelle dicht verklebt. Im Abstand von zirka drei Zentimetern setzt der Operateur weitere Klebepunkte. Die auf diese Weise stillgelegte Vene ähnelt am Ende dem Muster einer Perlenschnur. Die Vene verbleibt im Bein und wird gleich wie bei den thermischen Verfahren vom Körper allmählich abgebaut. Im Normalfall ist Dr. Pavel Broz nach einer halben Stunde mit einem Bein fertig. Sowohl bei der ursprünglichen chirurgischen Methode als auch bei der Standardmethode mit Laserkatheter rechnet man mit einer Stunde oder mehr. Vor allem aber sind die ersten Patienten von der VenaSealBehandlung überzeugt. Sie konnten sofort nach der Behandlung nach Hause gehen und am nächsten Tag wieder arbeiten, als wäre nichts gewesen. Lediglich ein kleines Pflaster in der Kniekehle zeugt für kurze Zeit noch vom Eingriff.

Der Operateur drückt die Vene von aussen zusammen. Schon nach 30 Sekunden ist sie verklebt.


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VERSTÄRKUNG AUF DER ONKOLOGIE

Portraits der neuen Teammitglieder Dr. med. Alix Stern In verschiedenen Welten zu Hause Während ihrer Zeit am Kantons­ spital Aarau schwankte Alix Stern noch zwischen Hämatologie und Onkologie. Am Stadtspital Triemli wusste die gebürtige Irin, dass sie auf beiden Gebieten Fachärztin werden wollte. Am Limmi, wo sie seit Anfang 2015 arbeitet, hat sie diesen Frühling den zweiten Facharzttitel als Hämatologin erworben. «Mich interessierte von Anfang an die maligne Hämatologie. Es ist phänomenal, wie man heute durch effiziente Chemotherapie beispielsweise Lymphome zum Verschwinden bringt. Das gilt aber

Dr. med. Claudine Egger auch bei manch anderen Krankheitsbildern in der Onkologie. Etwa wenn sich ein schon recht grosses Mammakarzinom dank Chemotherapie unter den Augen der Brustkrebspatientin selbst und den meinen vollständig auflöst. Forschen und Praktizieren Oberärztin Dr. med. Alix Stern ist nicht nur in den Welten der Hämatologie und Onkologie heimisch, sondern auch gleichzeitig gern als praktizierende Ärztin und Forscherin unterwegs. Aus diesem Grund nimmt sie nebst ihrer aktuellen ­Arbeit am Limmi per Mitte Jahr eine Tätigkeit als wissenschaftliche

Mitarbeiterin am Universitätsspital ­Basel wahr. Sie hat bereits ein Jahr am renommierten Hôpital SaintLouis in Paris geforscht. Im Zentrum standen dort Erkenntnisse zu ­Markern im Zusammenhang mit ­einer spezifischen Komplikation bei der Stammzellentherapie. Denn in seltenen Fällen können die in den Gastorganismus eingebrachten Stammzellen ihrerseits eine Abwehrreaktion zeigen. Dr. med. Alix Stern suchte unter anderem nach Markern, von denen abgeleitet werden kann, wie gut Patientinnen und Patienten auf die bei Auftreten der Komplikation vorgesehene Kortisontherapie ansprechen.

Dr. med. Cornelia Gemünden Gerinnungssprechstunde auf Anhieb intensiv frequentiert «Hämatologie erwies sich für mich bereits während des Studiums als facettenreiches Fachgebiet. Es umfasst bösartige und gutartige Blutbildveränderungen ebenso wie Gerinnungsstörungen.» Mit Dr. med. Cornelia Gemünden, die seit Anfang Oktober 2015 am Spital Limmattal arbeitet, konnte die Angebotspalette weiter abgerundet werden. In die spezielle Gerinnungssprechstunde schicken Zuweiser Patientinnen und Patien-

Von links: Dr. med. Alix Stern, Dr. med. Cornelia Gemünden und Dr. Claudine Egger.

ten zur weiteren Abklärung und zur Konkretisierung des Behandlungspfads. Auch die Rezidivprophylaxe ist wichtig Wer meint, von Thrombosen und Lungenembolien seien vorwie-

gend ältere Personen betroffen, irrt. Dr. med. Cornelia Gemünden: «Gerade bei jüngeren Patienten ist es wichtig, möglichen individuellen und familiären Gründen einer Gerinnungsstörung nachzugehen. Das hilft nicht nur bei der Behandlung, sondern auch bei der Verhin-

Limmi-Luft seit dem ersten Atemzug Eher zufällig sei sie in ihr heutiges Fachgebiet «hineingerutscht», erzählt Dr. med. Claudine Egger. Während ihrer Arbeit auf der Inneren Medizin am Kantonsspital Aarau hatte sie Gelegenheit, für eine halbjährige Rotation auf der Onkologie zu arbeiten. Dort sprang der Funke. Zum einen besitzt die onkologische Forschung mit substanziellen therapeutischen Fortschritten grosse Anziehungskraft. Zum andern weist die Oberärztin auf die menschlich philosophische Dimension hin, die mit Krebs einhergeht: «Krebs konfrontiert Betroffene mit der Endlichkeit des Daseins. Man reflektiert über das, was in der

­ eschränkten Zeit, die wir haben, b wirklich zählt. Vielleicht klingt es eigenartig. Doch die Krankheit birgt eben auch die Chance, den Kompass auf echte Prioritäten im Leben auszurichten.»

derung von Rezidiven. Auch eine vermehrte Blutungsneigung kann abgeklärt werden.» Die Frequenzen in der Gerinnungssprechstunde zeigen, dass ein hoher Bedarf in der Region besteht. Vom Angebot profitieren auch Schwangere, bei denen aufgrund ihrer Vorgeschichte ein erhöhtes Thromboserisiko besteht.

«Im Vergleich zum USZ, an dem ich zuvor vier Jahre lang wirkte, ist die Arbeitswelt am Limmi deutlich persönlicher. Man hat mich im ­Onkologieteam und bei den anderen Disziplinen herzlich aufgenommen. Ich spürte die Freude darüber, dass man dank meines spezifischen Know-how zu Gerinnungsstörungen das direkt im Haus verfügbare Wissen erweitern konnte.»

Zu ihren ersten Monaten am Limmi bilanziert Cornelia Gemünden:

DAS SPITAL LIMMATTAL ALS ANERKANNTE WEITERBILDUNGSSTÄTTE

STROKE UNIT

Zum Beispiel Klinische Notfallmedizin Den Fähigkeitsausweis für Klinische Notfallmedizin gibt es seit 2009. Von Anfang an konnte das «Limmi» einen entsprechenden Weiter- oder Ausbildungsauftrag wahrnehmen. Rund ein Dutzend Ärzte haben sich mittlerweile im Spital Limmattal entsprechende Zusatzqualifikationen angeeignet. Weitere liebäugeln damit. Dr. med. Jan Bicknäse hat vor, den Fähigkeitsausweis für Klinische Notfallmedizin zu erwerben. Der Assistenzarzt wechselte vor gut einem halben Jahr von der Chirurgie am Spital Linth in Uznach ans Limmi. «Auf dem Notfall bin ich in meinem Element. Man weiss nie, was passiert, denn das Umfeld ist dynamisch und das Tempo hoch. Professionalität und Improvisa­ tionstalent sind gleichermassen gefragt. Der Fähigkeitsausweis ­bescheinigt, dass man die breit gefächerten Fähigkeiten besitzt, die es hier braucht.» Die Ausbildung erstreckt sich insgesamt über 18 Monate. Als Leitplanke dient ein detailliertes Curriculum der Schweizerischen Gesellschaft für Notfallmedizin. An diesem orientieren sich auch die Kaderärzte am Spital Limmattal, die Nach-

wuchskräfte wie Jan Bicknäse ­betreuen. Dr. med. Hans Matter, Chefarzt Institut für Klinische Notfallmedizin: «Es gilt, den richtigen Mix an Kompetenzen zu vermitteln. Das ist mit ein Grund, warum wir zu Beginn dieses Jahres mit Oberärztin Dr. med. Kareen Bührmann eine eigene Ausbildungsverantwort­ liche für den Notfall nominiert ­haben.» Ein angehender Inhaber des Fähigkeitsausweises erhält somit ein breites Fallspektrum als «Trainingsfeld»; vom ­ausgerenkten Finger bis zum schwerverletzten Patienten im Schockraum. Bicknäse wird über die Ausbildung akribisch ein sogenanntes Logbuch führen. 70 Fälle schwerkranker oder schwerverletzter Patienten, die behandelt wurden, verlangt die Schweizerische Gesellschaft für Notfallmedizin als Nachweis und

Zurück zu den Wurzeln Eigentlich war es eine Rückkehr, als Claudine Egger im Juli 2015 am Spital Limmattal zu arbeiten begann. Hier erblickte sie selbst das Licht der Welt. Und offensichtlich atmet sie die Limmi-Luft auch heute gern. Das Haus sei von der Grösse her gerade richtig, nicht zu anonym und räumlich verzettelt. «Ich schätze das vielfältige Arbeitsspektrum und den unkomplizierten Umgang.»

Voraussetzung zur Prüfungszu­ lassung. Ebenso wichtig sind für Matter organisatorische Fähigkeiten: «Nach welchen Kriterien wird triagiert? Wie behält man bei grosser Hektik – also im Notfall-Alltag – die Übersicht? Und hat man vor allem die Kommunikation mit allen Teamkollegen und Schnittstellen in anderen Spitalbereichen im Griff? Auch das trainieren wir.» Obligatorischer Tapetenwechsel Die anderthalb Jahre dürfen Anwärter auf den Fähigkeitsausweis nicht an einem Stück im gleichen Spital leisten. Ein Tapetenwechsel wird somit auch Jan Bicknäse bevorstehen. Der zweite Teil der Ausbildung ist an einem Zentrums­ spital zu absolvieren, das zugleich als Stroke Unit sowie als Trauma Center gemäss HSM anerkannt ist

und ein eigenes Herzkatheterlabor führt. Jan Bicknäse hätte auch schon einen geografischen Favoriten: «Das Universitätsspital Zürich wäre für mich ideal. Weitere mögliche Spitäler, wie etwa die Kantonsspitäler in Aarau oder St. Gallen, wären für mich weniger gut erreichbar. Was einstweilen noch ein Fähigkeitsausweis ist, könnte in abseh­ barer Zukunft zum Facharzttitel ausgebaut werden. Dr. med. Hans Matter verweist nebst dem anspruchsvollen Schnittstellenmanagement innerhalb des Spitals auf die immer komplexeren Aufgaben, die Notfallmediziner mittlerweile oft federführend bei ABC-Fällen, beim Katastrophenschutz und bei Epidemien wahrnehmen. «Mit einer mehrjährigen fundierten ­ Facharztausbildung, wie sie andere Spezialisten kennen, liesse sich diesen Entwicklungen Rechnung tragen.» Auf dem Notfall im Element: Dr. med. Jan Bicknäse nimmt die Weiterbildung in Angriff.

24-StundenAbdeckung in der Neurologie Seit Anfang März 2016 ist rund um die Uhr eine Kaderärztin oder ein Kaderarzt des Neurologenteams telefonisch erreichbar und bei Bedarf innert kurzer Zeit am Patientenbett. Leitender Arzt Dr. med. Guido Schwegler: «Mit der Zerti­ fizierung als Stroke Unit ist die ­Verpflichtung verbunden, in der ­Neurologie eine ununterbrochene fachärztliche Abdeckung zu gewährleisten. Personell haben wir unsere Reihen rechtzeitig verstärkt. Per Anfang Jahr mit Dr. med. Manuela Theiler und per Anfang März mit Dr. med. Annika Schade.» Limmi Inside stellt die beiden Oberärztinnen in der Sommerausgabe vor.


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TEILPROJEKT AKUTUND ÜBERGANGSPFLEGE

ABSCHLUSSPROJEKT KOORDINATION ALTERS­VERSORGUNG IM SPITALVERBAND SPITAL LIMMATTAL

Steigende Nachfrage

Der Aufwand hat sich gelohnt

Die Akut- und Übergangspflege (AÜP) wurde als vorübergehende Lösung für Patienten geschaffen, die nach einem Spitalaufenthalt nicht direkt nach Hause zurückkehren können. Im Projekt zeigte sich, dass viele Zuweiser das AÜPAngebot nicht kennen. Demzufolge wird sie Patienten nur sehr sel-

Während mehr als zweier Jahre vertieften sich Expertengruppen in sechs Teilprojekte, aus denen sich das Gesamtprojekt Koordination Altersversorgung im Spitalverband Spital Limmattal zusammensetzt. Für Spitalpräsident Markus Bärtschiger hat sich der Aufwand ­gelohnt: «Die Ergebnisse unterstreichen insbesondere den Stellenwert, der dem Pflegezentrum innerhalb unserer Region zukommt. Als wir 2013 begannen, standen wir vor vielen Fragen. Wir entschieden uns, diese nicht im stillen Kämmerlein zu beantworten, sondern uns dafür mit unseren Partnern zusammenzutun. Und wir waren entschlossen, das Projekt professionell von Spezialisten führen zu lassen. Oft haben die Resultate unseren Erwartungen entsprochen, oft haben sie uns überrascht. Und auch wenn wir nicht alle Fra-

Spitalpräsident Markus Bärtschiger: «Player haben viel voneinander gelernt.»

TEILPROJEKT WISSENSAUSTAUSCH: AUS- UND WEITERBILDUNG

Langzeitinstitute und Spitexbetriebe vermehrt in der Pflicht Die Ausbildung von Fachfrauen und Fachmännern Gesundheit (FaGe) und Assistenten Gesundheit und Soziales (AGS) hat sich in der Region gut etabliert. Die Spitex schätzt die Möglichkeit, ihre FaGeLernenden für ein Praktikum ans Limmi schicken zu können. Die Ausbildung auf Stufe der Höheren Fachschule ist gegenwärtig vorwiegend auf das Akutspital und das Pflegezentrum konzentriert. Susanne Vanini, die als Gesamt­ projektleiterin am Markplatz das

gen beantworten konnten, so wissen wir doch, in welche Richtung wir mit der Altersversorgung gehen wollen und welches die nächsten Schritte sind. Vor allem aber hat das Projekt dazu beigetragen, dass sich die wichtigen Player noch besser vernetzt haben und viel voneinander lernen konnten.» Susanne Vanini: Weiterbildungsprogramm fördert Vernetzung.

Teilprojekt Wissensaustausch vorstellte, wies die Gemeindevertreter diesbezüglich auf einen wichtigen Punkt hin: «Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich plant mittelfristig alle Langzeitinstitute und Spitexbetriebe analog zu den Listenspitälern in die Pflicht zu nehmen. Diese sollen bei der Ausbildung nichtuniversitärer Berufe mitwirken.» Das Weiterbildungsprogramm des Spitals Limmattal ist allen angeschlossenen Instituten gut bekannt. Es trägt nachweislich zur Vernetzung bei. An einem Workshop zum Thema Wundmana­ gement zählte man 42 externe ­Teilnehmende. Grundkurse in Kinästhetik werden von Externen ebenfalls gerne besucht. Unbestritten ist, dass die Teilnahmegebühren kostendeckend sein sollen, vor allem, wenn externe Refererierende engagiert werden.

TEILPROJEKT GERONTOLOGISCHE BERATUNGSDIENSTLEISTUNGEN

Austausch im Netzwerk dient geriatrischem Angebot in der Region Robin Schmidt: Angebot bekannter machen.

ten empfohlen. Durch die aktive Thematisierung und das nötige ­Informationsmaterial wurde das ­Angebot in den Fokus gerückt und konnten die Vorteile aufgezeigt werden. Robin Schmidt, Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie WIG, berichtet: «Erste Erfolge in Form eines Anstiegs der Nachfrage sind bereits festzustellen.» Am Marktplatz standen vor allem Fragen im Vordergrund, in welchen Fällen das Angebot für den Patienten sinnvoll ist und welche finan­ ziellen Auswirkungen damit einhergehen.

Dr. med. Marion Baumann: Telefonische Auskünfte werden geschätzt.

Allgemeinpraktiker nutzen die wöchentliche Hausärztefortbildung am Limmi gern als informelle Austauschplattform, um Dr. med. Marion Baumann, der Leitenden Ärztin Geriatrie und Innere Medizin, spezifische geriatrische Fragen zu

stellen. Gleichermassen geschätzt werden telefonische Auskünfte. «Bis auf Weiteres lässt sich dies als Service ohne separate Verrechnung anbieten, da ich die Beratungen mit meiner regulären Tätigkeit vereinbaren kann.» Die Politiker aus den Verbandsgemeinden bekundeten am Marktplatz Interesse, die Idee geriatrischer Dienste direkt vor Ort in ausgewählten Heimen der Region weiter zu verfolgen. Marion Baumann: «Das wäre unter Umständen auch ein willkommener Beitrag zur Entlastung der Hausärzte. Ebenso ist denkbar, dass wir das geriatrische Spektrum etwa mit einer zusätzlichen Aussensprechstunde bei den Medvadis Ärztezentren abdecken könnten.»

Offene Finanzierungsfragen angehen Das Teilprojekt brachte zwei Erkenntnisse: Erstens besteht Bedarf an spezialisierter Pflege bei Demenz sowie für das Langzeithospiz. Zweitens ist dazu spezifisches Know-how erforderlich. Dieses ist im Kontext anspruchsvoller Fälle vorzugsweise zentral anzusiedeln. Anita Fischer, stv. Leitung Pflegezentrum, führte am Marktplatz eine fruchtbare Diskussion mit den anwesenden Gemeinderepräsentanten: «Es ist allen klar, dass spezialisierte Pflege nicht zum Nulltarif zu haben ist. Es entstehen Zusatzkosten, die mit der geltenden Pflege-

finanzierung nicht hinreichend abgedeckt werden. Auch setzt uns die bauliche Infrastruktur des heutigen Pflegezentrums Grenzen bei der Angebotsentwicklung in die gewünschte Richtung.»

Susanne Vanini: Weiterbildungsprogramm fördert Vernetzung.

TEILPROJEKT KOORDINATIONSSTELLE

Tendenz zur Netzwerklösung

TEILPROJEKT ENTLASTUNGSANGEBOTE

Ferienbett ab einem Tag, so können Angehörge ins Kino «Aufgrund der stabilen Nachfrage reichen im Verbandsgebiet drei statt bisher vier Ferienbetten.» So lautet ein konkretes Ergebnis des Teilprojekts Entlastungsangebote. Das Pflegezentrum reduziert seine Kapazität deshalb auf zwei Ferienbetten. Künftig kann man ein Ferienbett schon für einen Tag oder eine Übernachtung buchen. Bisher gab es üblicherweise einen Mindestaufenthalt von einer Woche. Astrid Hunter, Leiterin Pflegezentrum: «So entsteht überdies ein punktuell nutzbares Nachtangebot. Es entlastet betreuende An­

TEILPROJEKT SPEZIALISIERTE PFLEGE

gehörige und gestattet ihnen, zum Beispiel ab und zu einen Kino- oder Konzertabend zu geniessen.» In die gleiche Richtung zielen die erweiterten Öffnungszeiten des Tageszentrums. Es ist künftig auch an je drei Samstagen und Sonntagen im Jahr offen. Angehörige erhalten mehr Freiräume für «klassische» Wochenendaktivitäten, wie etwa Einkaufen oder Sonntagsbrunch im Freundeskreis. Besonders guten Anklang fand bei Politikern der Region am Marktplatz das arbeitsagogische Angebot, mit dem das Tageszentrum Personen auf ihrem

Weg zurück in den Erwerbsprozess fördert und begleitet.

Astrid Hunter: Tageszentrum auch an ausgewählten Wochenenden offen.

Seit September 2010 verpflichtet der Kanton Zürich alle Gemeinden, Anlaufstellen für Pflegefragen zu betreiben. Diese geben Bewohnern Auskunft über das Angebot und die Leistungserbringer im Bereich Pflege und Betreuung ­ (ambulant und stationär). Ziel des Teilprojekts war es, mögliche Zusammenarbeiten zwischen den ­bereits existierenden Anlaufstellen der Zweckverbandsgemeinden zu prüfen. Dabei wurden sowohl die wichtigsten Prozesse als auch drei mögliche Organisationsformen ausgearbeitet: keine Zusammenarbeit, Netzwerklösung und gemeindeübergreifende Gesamtlösung. Flurina Meier, Winterthurer Institut

Flurina Meier: Weitere Präzisierungen nötig.

für Gesundheitsökonomie WIG, zum Projekt: «Die Vernehmlassung in den Gemeinden fiel sehr heterogen aus. Obschon es eine Tendenz zur Netzwerklösung gab, sind weitere Präzisierungen nötig, damit die Gemeinden sich ein abschliessendes Urteil bilden können.» Die Grundlagen dazu sollen in einem Folgeprojekt erarbeitet werden, das im Frühling 2016 startet.


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LIMMI ERHÄLT GUTE BEWERTUNGEN

Studierende und Lernende FaGe geben Ausbildungsnoten Wie erlebt man subjektiv die eigene Ausbildung? Dies wird alljährlich in einer kantonalen Benchmark-Umfrage bei den FaGe-Lernenden und Studierenden auf Tertiärstufe erfragt. Die Rückmeldungen für das Limmi sind durchwegs positiv. Die Zufriedenheit der Auszubildenden fördert die Verbundenheit mit dem Haus und beflügelt die Mund-zu-Mund-Propaganda für einen Beruf im Gesundheitswesen. Viele nehmen aus ihrer Ausbildungszeit bleibende Erinnerungen mit. Die subjektive Einschätzung, wie man seine Lehr- und Wanderjahre erlebt, ist objektiv betrachtet zwar nicht das Mass aller Dinge; doch eine gewisse Aussagekraft mit Blick auf die Ausbildungsqualität hat es durchaus, wenn 36 ­angehende FaGe und 27 Praktikantinnen oder Praktikanten im Rahmen ihres FH- oder HF-Studiums dem Limmi attestieren, dass sie sich hier wohlfühlen. Weitere positive Effekte liegen auf der Hand: Sieht man sich in seiner Berufswahl bestätigt, weil einem die Tätigkeit und das Rundherum gefallen, bleibt man der Branche eher treu. Stimmt die Umgebung, das heisst die Gesamtatmosphäre im Betrieb, steigt die Zahl jener, die ihr Engagement auch nach Ausbildungsende am selben Ort fortsetzen wollen. Nicht zuletzt dürfte das Limmi als potenzieller

Arbeitgeber von zusätzlicher Mund-zu-Mund-Propaganda profitieren. Limmi schwingt punktuell obenaus Wer sich in die Umfrageergebnisse vertieft, stellt fest, dass grundsätzlich alle teilnehmenden Organisationen des Gesundheitswesens als Ausbildungsstätten gut abschneiden. Doch das Spital Limmattal schwingt in verschiedenen Teilbereichen obenaus und gehört –wiederkehrend – zum besten Drittel. Christina Dürr, Leiterin Aus- und Weiterbildung am Spital Limmattal: «Mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen haben wir das Maximum herausgeholt. Dazu haben alle beigetragen. Ganz besonders die Berufsbildenden und die Stationsleiterinnen, denen bei der Nachwuchsbetreuung eine prägende Vorbildfunktion zukommt.»

Auch Klartext reden gehört dazu Die Umfrage wurde 2008 von der Pflegedienstkommission des Kantons Zürich initiiert. Schon damals war das Spital Limmattal mit von der Partie. Im Verlauf der Zeit wuchs der harte Kern auf mittlerweile 20 Institutionen an. Nam­ hafte Spitäler wollen durch die Umfrage des statistischen Amts des Kantons Zürich ebenso wie grössere Pflegezentren und Altersheime in Erfahrung bringen, was für ­ Noten der berufliche Nachwuchs ihnen als Ausbildungsstätte gibt. Enthielt das jüngste Benchmarking für 2014/2015 für Christina Dürr Überraschungen? «Nein, denn auch Schwankungen sind normal. Eine gewisse Volatilität gehört automatisch zu subjektiven Einschätzungen, die man statistisch auswertet. Ein Seminartag kann Studierenden im einen Jahr als absolutes Highlight in ­Erinnerung bleiben, während der

Christina Dürr: «Schwankungen sind normal. Der gleiche Seminartag ist für Studierende im einen Jahr ein Highlight und erntet im nächsten evtl. nur ver­haltenen Applaus.»

genau gleich vermittelte Inhalt beim nächsten Durchgang nur verhaltenen Applaus erntet.» Das Spital Limmattal jedenfalls rangiert bei Praktikanten und angehenden FaGe konstant auf den vordersten Rängen, wenn es um Kriterien wie Einführung oder Lernbegleitung geht. Bei den FaGe erreicht auch die Zufriedenheit mit Lernmöglichkeiten Höchstwerte. Den positiven Tenor darf man deshalb als echtes Kompliment werten, vor

WIEDER NÄHER ANS PATIENTENBETT

WIE KINDER DEN ZUKUNFTSTAG AM LIMMI ERLEBEN

Doris Blöchlinger, Bereichsleitung Pflege, Medizin, IPS und Notfall

«Ich komme wieder»

Doris Blöchlinger zog es nach ihrer letzten Station als Verantwortliche für Pflegeausbildungen an der Höheren Fachschule für Gesundheit der Zentralschweiz wieder näher ans Patientenbett. Zu den bisher am Haus gewonnenen Eindrücken meint sie: «Das Limmi bietet mit seinem Auftrag zur erweiterten Grundversorgung eine abwechslungsreiche Palette verschiedener Fachdisziplinen. Ich spüre überall sehr hohes Engagement, ausgeprägte Patientenorientierung und Freundlichkeit. Vor allem konnte ich meine Arbeit in einer Phase hoher Stabilität im Bereich Pflege Medizin, IPS und Notfall aufnehmen. Das merkte ich schon bald nach meinem Stellenantritt Mitte Dezember 2015.» Ihr Bereich umfasst 82 Betten der Medizinischen Stationen und Intensivabteilung sowie die Notfallabteilung mit insgesamt 128 Mitarbeitenden. Pflegeberuf weil Perspektiven stimmen Im Kanton Uri aufgewachsen, wollte Doris Blöchlinger schon früh mehr von der Welt sehen. «Nach

einem Au-pair-Aufenthalt in England begann ich in Luzern mit der Pflegefachausbildung. Ich entschied mich für dieses Berufsbild, weil der Umgang mit Menschen im Vordergrund steht. Zudem wollte ich möglichst selbstständig arbeiten können und Entwicklungsperspektiven nutzen.» So bildete sie sich unter anderem schon früh zur Operationsfachfrau und später zur Lehrerin für Krankenpflege weiter. Die während ihrer Laufbahn an ­unterschiedlichen Spitälern und Bildungsinstituten gewonnene Fach- und Führungserfahrung lässt sie nun in ihre Tätigkeit am Spital Limmattal einfliessen.

allem auch, weil das Limmi nicht auf Gefälligkeit aus ist, sondern bei Bedarf Klartext redet. Christina Dürr: «Wenn etwa die Leistungen individuell nicht stimmen, thematisieren wir das in Einzelgesprächen ohne Umschweife.» Damit verdient man sich unmittelbar wohl kaum einen Blumenstrauss. Doch respektvoller Umgang, Fairness und Ehrlichkeit sind Werte, die gerade auch in der Ausbildung zählen.

Knapp 60 Kinder von Limmi-Mitarbeitenden packten die Gelegenheit beim Schopf und begaben sich am 12. November auf eine unvergessliche Entdeckungsreise. Die zwölfjährige Louisa Eichbaum schilderte ihre Ein­ drücke anschliessend in einem Schulvortrag. Sie ist sich mit ihren Kameradinnen und Kameraden einig: Im Spital ist es echt cool. Den Geschmack der jungen Gäste hat das abwechslungsreiche Programm am Zukunftstag 2015 offenbar getroffen. Nicht nur dank des gemeinsam mit den Eltern genossenen Spaghettiplauschs über den Mittag im Personalrestaurant, sondern auch dank der abwechslungsreichen Besichtigungstour. Diese führte unter anderem vom Rettungsdienst über die Radiolgie und den Reinigungsdienst bis hin zur Wundsprechstunde und zum Gipszimmer. Den Gips, den jedes Kind als Erinnerungsstück mitnehmen konnte, baute Louisa Eichbaum gleich als Anschauungsbeispiel in ihren Schulvortrag ein. Auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in der 6. Primarklasse lernten das Spital auf diese Weise

gleich als interessanten Arbeitsort kennen. Vielleicht im Labor Derzeit liebäugelt Louisa noch damit, Schauspielerin zu werden. Doch sie sagt selbst, dass das viele ihrer Kolleginnen möchten und dass sich derartige Pläne sicher noch ändern werden. Wo würde es ihr denn im Spital aufgrund ihrer Erfahrungen am meisten gefallen? «In der Chirurige sehe ich mich offen gestanden weniger. Die ­ Übungsnaht an einem vorbereiteten Schweinebein, die wir vor der Znünipause nähen durften, war doch etwas gewöhnungsbedürftig. Ich nähe sehr gerne, bleibe einstweilen aber lieber bei meinen herkömmlichen Näharbeiten als Freizeitbe-

Louisa Eichbaum näht lieber «traditionell» als am Schweinebein.

schäftigung. Vom Labor dagegen bin ich sehr angetan. Den Krankheitsursachen mit modernen Analysen und Diagnosegeräten auf die Schliche zu kommen, ist wirklich spannend.» Wie dem auch sei, für Louisa steht schon heute eines fest: «Nächstes Jahr komme ich wieder.»


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PEKO-WAHLEN 2016

DIENSTJUBILÄEN 30

Mai

25

JANUAR BIS JUNI 2016

Soom Gaby

Leitung Dept. 3

März April Mai Juni

Berger Stöckli Christine Anästhesie-Pflege Kroi Arben Lagerungs-Pflege Stevanovic Stoja Küche Teixeira Maria-Amelia Hausdienst Dobreska Nada Hausdienst Santos Maria José Hausdienst Rauch Ingrid PZ 1. Stock Markovic Jozo Notfall-Pflege

20

Kronewirth Cordula Physiotherapie Magalhaes Morais Jacinta Hausdienst Vanini Susanne Pflegedirektorin, Leitung Dept. III Bruder-Gamboni Yvonne PflD 6. Stock Giger Deppeler Corina Radiologie

15

Egle Dorothea Ernährungsberatung Frei Marlis Pneumologie Kretschmann Corina IPS-Pflege Da Silva Ferreira Maria de Jesus Hausdienst Duran Dönsel PZ 2. Stock Madassery George IPS-Pflege Rittinger Vera Pflege-Pool/Sitzwachen Medizin Thadathil Pusphamma Wochenbett Tuetey Manfred Bauherrenleistung, Leitung Dept. 4 Meier Silvia PZ 5. Stock Kaspar-Looser Fabienne Notfall-Pflege Kelker Mauron Sigrid IPS-Pflege

Februar März Mai Januar März April Mai Juni

Kandidatensuche läuft auf Hochtouren Die Gesamterneuerungswahlen der Personalkommis­sion rücken näher. Fünf bestehende Mitglieder kandidieren erneut. Präsidentin ad interim Elisabeth ­Rebmann ist unter ihnen. Sie hat überzeugende Argumente, warum ein Engagement in der PEKO sinnvoll ist.

Elisabeth Rebmann: «Leute, die etwas bewegen wollen, bringen uns weiter.»

10 Januar

Muric Almira Zentralsterilisation ZSVA Sanchez-Ocana Unger Yolanda Geburtenabteilung April Finger Nicole IPS-Pflege Thüler Hanna Archiv und Bibliothek Tobler Ursula Leitung PZ Mai Albenzio Romina Patientenadministration Jakovljevic Biljana Pflege-Pool/Sitzwachen Medizin Pinho Ana Cristina Wäscherei Schmidt Kerstin PflD 13. Stock Simurina Jadranka PflD 12. Stock

NEUE KADERMITARBEITENDE

JANUAR BIS JUNI 2016

Januar

Franziska Graf Barbara Grossrieder Violeta Malic-Kalem

Stv. Leitende Ärztin Leiterin Labor Stv. Stationsleiterin

Februar

Thomas Böttger Martin Schuster Weiss

Stv. Leiter Rettungsdienst Leiter Anästhesie

März

Felix Kunz MTRA

April

Renata Candrian Karin Loosli

PENSIONIERUNGEN

Leiterin Patientenadministration Leiterin Wäscherei/Stv. Leiterin Restauration

JANUAR BIS JUNI 2016

Januar

Eyup Karakök

Dienste

Februar

Annemari Korhonen

Institut für Labordiagnostik

März

Svetlana Milovanovic-Gacic

Bettenstation Pflege

April

Annelyse Eisenring Helen Lenz

Bettenstation PZ Leitung Dept. 1

Mai

Zilbije Sabani Sylviane Koch

Hotellerie Archiv und Bibliothek

Juni

Stoja Stevanovic

Hotellerie

Der Leistungsausweis der PEKO für die Amtsperiode 2012 bis 2016 darf sich sehen lassen. Die zusätzliche Ferienwoche für alle und das gleiche Pensionierungsalter für Frauen und Männer, die das neue Personalreglement 2015 brachten, sind aktuelle Beispiele dafür. Elisabeth Rebmann, seit bald einem Jahr Präsidentin, ist voll des Lobes für ihre Vorgängerin: «Gaby Niederer hat zentrale PEKO-Themen gegenüber der Spitalleitung mit Nachdruck und diplomatischem Geschick vertreten. Ganz im Sinn der bewährten, konstruktiven und fairen Partnerschaft.» Wichtige Aufgaben stehen an Ende Mai und Anfang Juni wählen die Mitarbeiterinnen und Mit­ arbeiter des Spitals Limmattal schriftlich die PEKO-Mitglieder für den Zeitraum 2016 bis 2020. Das neu bestellte Gremium wird sich schon bald nach seiner konstituierenden Sitzung Ende Juni mit wichtigen Aufgaben befassen. Dazu gehören unter anderem die anstehenden organisatorischen Strukturanpassungen im Zusammenhang mit Limmi Viva sowie die Vertragskondi­ tionen für jene, die künftig im Therapiezentrum arbeiten. Dieses betreibt das Limmi künftig im Neubau gemeinsam mit der RehaClinic Zurzach im Rahmen einer vertieften Kooperation. Die Zukunft des in die Jahre gekommenen Pflegezentrums zählt ebenfalls zu den Themen, mit denen sich die PEKO während der nächsten Amtsperiode befassen wird.

Kontakt- und kommunikations­ freudig Elisabeth Rebmann stellt sich als «normales» PEKO-Mitglied der Wiederwahl. Der zehnköpfigen PEKO stehen jährlich 37 Arbeitstage zur Verfügung: je drei Tage für die neun ordentlichen Mitglieder und zehn Tage für den Präsidenten oder die Präsidentin. Die neu gewählte Kommission konstituiert sich selbst. Ein gut besetztes Gremium ist laut Elisabeth Rebmann wichtig, damit die PEKO ihren ­bereichsübergreifenden Auftrag richtig wahrnehmen kann. Und was für ein Profil haben Kandi­ datinnen und Kandidaten? «Leute, die gerne etwas bewegen wollen, bringen uns weiter. Kontaktund Kommunikationsfreude sind ebenfalls gefragt. Für mich ist es jedenfalls eine sehr spannende und vielseitige Aufgabe, bei der ich viel lernen und bewirken kann.»


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BERUFSWÄSCHE FÜR DEN SERVICEBEREICH

Gut betucht Man trägt sie gern und Komplimente bleiben nicht aus. Die im Dezember 2015 eingeführte neue Berufswäsche für den Servicebereich unterstreicht dezent das gepflegte Erscheinungsbild des Spitals Limmattal. Sie differenziert sich bewusst von der Kleidung des Personals in Pflege, Medizin und Therapien. Ansprechende Berufskleidung ist mehr als eine Hülle aus Textilien. Sie prägt automatisch den persönlichen Auftritt und damit die Wahrnehmung durch das Umfeld. Für das Limmi hat die Berufskleidung im Servicebereich Visitenkartencharakter. Mitarbeitende am Empfang, der Patienten- und Notfallaufnahme sowie im Etagenservice und in der Restau­­­­ra­tion prägen massgeblich den ­Eindruck, den Patienten und Besucher vom Spital Limmattal erhalten – und mitnehmen. Ästhetisch und funktional geeignet Gisela Bürgler, Leiterin Dienste, spricht von einer «langen Schwangerschaft, bis wir die richtige ­Lösung für die Berufswäsche im ­Servicebereich hatten». Der Anforderungskatalog ist lang. Die

Kleidungsstücke müssen sich ästhetisch und funktional eignen. Katharina Schibli, Leiterin Hotellerie: «Der Lieferant, für den wir uns entschieden, war bereit, etwa die

bestehende Hose in seinem Sortiment speziell für unsere Bedürfnisse weiterzuentwickeln. Statt mit Bundfalten haben wir eine zeitgemässe Variante mit Jeans-

Noemi Brand: «Aus jedem Feedback lernen. Das ist meine Devise.»

schnitt, was für alle Berufsgruppen im Servicebereich sinnvoll ist.» Das verfügbare Grössenspektrum von XXS bis XXXXL ist ein weiteres Kriterium, dem die unpersönliche Berufswäsche zu genügen hat. Die gewählten Textilien sollen auch nach dutzendfachem Waschen frisch und adrett aussehen. Blau oder Bordeaux? Die Berufswäsche im Servicebereich hebt sich in gewünschter Weise von der Berufskleidung des Personals in Pflege, Medizin und Therapien ab. Zudem tragen die Mitarbeitenden im Etagenservice auf den privaten Bettenstationen nicht weisse, sondern schwarze Hosen. Diese diskrete Differenzierung unterstreicht, wie auch die Getränkelounge auf diesen Stockwerken, den Service und die Umgebung, die das Spital halbprivaten und privaten Patienten anbieten möchte. Bei der Farbwahl von Bluse oder Hemd kann jede und jeder im Servicebereich selbst entscheiden, ob Blau oder Bordeaux angesagt ist. Rückmeldungen zeigen, dass sich Trägerinnen und Träger im neuen Tuch wohlfühlen. Und es gibt wiederholt Komplimente von Patienten. Das mag mitunter daran liegen, dass das Bekleidungskonzept für den Servicebereich nichts dem Zufall überlässt: Damit der Gesamteindruck vom Scheitel bis

zur Sohle stimmt, tragen Mitarbeitende im Servicebereich schwarzes Schuhwerk. Flight Attendants über die Schulter geschaut «Kleider machen Leute», lautet ein bekanntes Sprichwort. Doch die Kleidung ist lediglich die eine Seite der Medaille für einen überzeugenden Gesamtauftritt. Auf der anderen Seite ist ein gewinnendes ­Verhalten wichtig, etwa auch im Umgang mit Beschwerden. Aus diesem Grund absolvierten alle Mitarbeitenden im Servicebereich Workshops unter kundiger Leitung von Swiss-Aviation, einer Tochtergesellschaft der SWISS. Im Januar war der Etagenservice an der Reihe und konnte auf diese Weise den Flugbegleiterinnen über die Schulter schauen. Noemi Brand war als Teilnehmerin vom Tag begeistert: «Ein solcher Workshop ist für alle hilfreich, die in einem Dienstleistungsunternehmen tätig sind. Wichtig ist die Haltung, mit der wir von Patienten vorgebrachte Bedenken oder Beschwerden aufnehmen. Ich sehe sie stets als Chance. Gekonnt reagieren und aus jedem Feedback lernen ist ein zentraler Beitrag zu nachhaltiger Patientenzufriedenheit.»

PERSONALHAUS BLOCK 4

Schritt für Schritt wird saniert Im Personalhaus an der Spitalstrasse 15 in Urdorf stehen 104 Zimmer und 10 Studios (Einzimmerwohnungen) zur Verfügung. Bis zum Bezug des Spital­ neubaus sollen auch sämtliche Wohneinheiten im Block 4 eine Verjüngungskur erhalten. Ende Januar hat der Verwaltungsrat grünes Licht für die nächste ­Sanierungstranche gegeben. Während man sich beim Spitalgebäude für einen Neubau entschieden hat, setzt man im Personalhaus auf eine Sanierung in Etappen. Der Block 4 wurde wie das Akutspital 1970 in Betrieb genommen, muss aber keinem Ersatzneubau weichen. In den letzten Jahren startete die schrittweise Erneuerung bei den sanitären Anlagen, den Küchen und den Studios. Die Zimmer folgten 2014. Dank einem vom Verwaltungsrat am 27. Januar bewilligten Kredit werden 2016 weitere Zimmer renoviert. Einer, der den «Tapetenwechsel» bereits erlebte, ist Assistenzarzt Dr. med. pract. ­Daniel Andree: «Ich habe meine Zelte seit bald zwei Jahren im ­Personalhaus aufgeschlagen. Die neuen Zimmer sind viel heller und das Mobiliar zeitgemäss. Gut ist, dass man es flexibel anordnen kann. Das Personalzimmer bietet mir einstweilen eine ideale Unterkunft. Ich bin in drei Minuten am Arbeitsplatz. Da ich ab Mai einen im Voraus geplanten mehrmonati-

gen unbezahlten Urlaub nehme, wollte ich keine Wohnung mieten.» Flexibles Mobiliarkonzept Ende Januar und Anfang Februar konnten weitere renovierte Zimmer im Block 4 vermietet werden. Die Unterschiede zwischen Vorher und Nachher sind augenfällig: Eine

dezent abgeblendete, dimmbare Deckenleuchte ermöglicht eine stufenlose Regulierung der gewünschten Helligkeit; genug Licht für konzentriertes Arbeiten am Schreibtisch ebenso wie gedämpftes Licht beim Fernsehen. Die Steckdosen sind auf alle Wände so verteilt, dass man Kabel auf jeder

Zimmerseite gut anschliessen kann, was eine flexible Medienversorgung gewährleistet. Dank der Mobiliaranordnung wirken Räume mit einer Grundfläche von rund zwölf Quadratmetern grösser. In den alten Zimmern waren Schrank und Büchergestell fix installiert. Das quer zur Längswand positionierte Gestell wirkte zudem als sperrige Raumtrennung. Die neuen Mobiliarelemente sind alle verschiebbar. Gisela Bürgler: «Das ermöglicht uns auch jederzeit eine temporäre Umnutzung, wie etwa in ein Büro.» Jeweils ein Flügel pro Etage Bei den Sanierungen nimmt man jeweils einen Flügel pro Etage in Angriff. In der Regel dauern die Bauarbeiten zwei Monate. Enthalten sind neben einer neuen Möblierung die Erneuerung des Korridors, neue Elektroverteiler inkl. Verkabelung zu den Zimmern sowie das Streichen der Nebenräume. Wer im Personalhaus wohnt, ist unter Umständen auch regelmässig im Nachtdienst eingeteilt. Wie sieht es mit Lärmimmissionen aus? Personalhausleiterin Nadja Bylang: «In solchen Fällen organisiere ich gern einen Ersatz, idealerweise in einem anderen Gebäudeflügel. Dort hört man von den

Bauarbeiten faktisch nichts, denn es gibt auch keine tragenden Wände als Verbindungselemente, die Geräusche übertragen.» Beliebte Wohnmöglichkeit Die Belegungsrate ist im Block 4 permanent hoch. Rund 70 Prozent der Mieterinnen und Mieter sind im Departement 3, das heisst in der Pflege tätig. Auch Assistenzund Unterassistenzärzte greifen gern auf die beliebte Wohnmöglichkeit im Personalhaus zurück. Gisela Bürgler: «Mit dem Angebot der Personalzimmer leisten wir ­einen Beitrag zur Arbeitsplatz­ attraktivität am Spital Limmattal.»

AUCH EIN FITNESSCENTER … Im Personalhaus Block 4 finden sich: • 90 Personalzimmer • 10 Studios • 5 Pikettzimmer für Ärzte • 7 Besucherzimmer; etwa für Schnuppertage von Stellenbewerbern, die aus dem Ausland kommen • 2 Ruheräume für das Limmi-Personal • 2 Fitnessräume von Limmifit • die Spitalgärtnerei


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DEKONTAMINATIONSANLAGE

Zweimal jährlich wird getestet Unscheinbar steht sie vor der Hauptzufahrt zum Notfall. Doch bei sogenannten ABC-Ereignissen ist sie unverzichtbar: die Dekontaminationsanlage im Limmi. weise nicht oft vor, dass man auf die Anlage angewiesen ist. Seit der Inbetriebnahme waren es zwei Mal. Mit Blick auf atomare, biologische und chemische Unfälle oder Ereignisse – dafür steht die Abkürzung ABC – ist indessen sicher­ zustellen, dass alles rasch und ­einwandfrei klappt. Thomas Bachmann führt aus: «Die Dekontaminationsanlage ist im Wesentlichen eine Art Dusche. Wir haben zwei ‹Strassen›. Das ermöglicht bei Bedarf eine geschlechtergetrennte Dekontamination mit der speziellen Seifenlösung.»

Schon bei einem Chemieunfall in der Region ist die Dekontaminationsanlage unverzichtbar.

Thomas Bachmann, diplomierter Pfleger auf der Notfallstation: «Nicht alle Spitäler verfügen über eine eigene Dekontaminationsanlage. Das hängt unter anderem von

der Grösse des Betriebs ab.» Die hiesige Anlage richtete man 2008 im Hinblick auf die Austragung der Fussball-Europameisterschaften ein. Es kommt zwar glücklicher-

Üben im Schutzanzug Es sind verschiedene Szenarien denkbar, die eine Dekontamina­ tion erfordern. Ereignisse mit terroristischem Hintergrund (z. B. in Verbindung mit Anthrax) sind nicht die einzigen. Thomas Bachmann: «Es kann zu Chemieunfällen kommen: in Betrieben, mit Lastwagen oder Zügen. Oder jemand ist im Kontakt mit radioaktiven Substanzen verstrahlt worden.» Ist so etwas geschehen, muss eine Dekonta­ mination rasch und vor Beginn der medizinischen Behandlung er­ folgen. Denn mit jedem direkten

Rund zehn Minuten braucht es, bis man in voller Montur einsatzbereit ist.

Hautkontakt überträgt sich die Kontamination auf andere Personen. Aus Platzgründen ist die Dekontaminationsanlage nicht im Gebäudeinnern installiert, sondern auf der gedeckten Zufahrt zum Notfall. Zweimal jährlich wird geübt. Der Betrieb der Anlage ist personalintensiv. An der ersten Station entkleidet sich der Patient. Die Kleider gelangen in einen spe-

MAXIMAL ZEHN PRO STUNDE Der ganze Dekontaminationsvorgang nimmt rund zehn Minuten in Anspruch. Insgesamt liegt die Maximalkapazität am Limmi somit bei rund zehn Durchläufen pro Stunde. Thomas Bachmann: «Bei Grossereignissen verfügen das USZ, das Triemli und das Kantonsspital Winterthur über grössere Anlagen, um ein entsprechendes Volumen bewältigen zu können.»

BIKE TO WORK IM COIFFEURSALON MIT RAFFAELA MEHANI

Bitte Haare schneiden! Viele atmeten auf, als der Coiffeursalon nach längerer Zeit im vergangenen November wieder öffnete. Zur Stammkundschaft zählt auch Giancarlo Frapolli. Ihn konnte die neue Betreiberin, ­Raffaela Mehani, als einen ihrer ersten Kunden begrüssen. Er lebt seit vier Jahren hauptsächlich im Pflegezentrum und kommt regelmässig zum Haareschneiden. Über 60 Jahre führte er bis 2008 zusammen mit seiner Frau das Restaurant Bären in Dietikon. «Meine Familie stammt aus dem Tessin. Doch ich bin schon im Limmattal geboren.» Wie kommt es, dass der rüstige, humorvolle Herr, der demnächst Mitte achtzig wird, seine Zelte im Pflegezentrum aufgeschlagen hat? «Seit die Nieren nicht mehr wollen, bin ich dialysepflichtig. Das war der Moment, als ich mich zum Übertritt ins Pflegezentrum entschloss. So wird es für meine Frau nicht zu viel.» Dreimal wöchentlich geht er zur mehrstün-

Bleibt auch bei der neuen Coiffeuse Raffaela Mehani Stammkunde: Giancarlo Frapolli.

digen Blutwäsche ins Dialysezentrum von Dr. med. Karel Zaruba in Urdorf. Die Wochenenden verbringt er gemeinsam mit seiner Frau im trauten Heim in Dietikon. Gelungener Start Raffaela Mehani freut sich über die Komplimente, die sie von Gian­ carlo Frapolli erhält. Er ist mit seiner Zufriedenheit nicht allein, denn der Start ist der gelernten Coiffeuse gelungen. Das Angebot nutzen auch Patientinnen und Patienten während ihres stationären Aufenthalts im Akutspital gern, ebenso wie Besucher und Mitarbeitende. Überdies kümmert sich Raffaela Mehani nicht um Schnitt und Frisur, sondern ist zugleich auch auf kosmetische Fusspflege spezialisiert.

Sie kannte das Limmi bereits, da man sie seit Längerem für Sitz­ wachen auf verschiedenen Bettenstationen beizog. Und auch ­indirekt – ihr Mann arbeitet am Empfang und in der Telefonzentrale –, so ist ihr das Spital ein Begriff. «Unsere drei Kinder gehen mittlerweile alle zur Schule. Da wollte ich die Gelegenheit, die sich durch die Vakanz im Coiffeursalon ergab, beim Schopf packen. Ich gehe schon seit einiger Zeit samstags als Coiffeuse in ein Zürcher Alterszentrum und weiss daher, dass mir die Arbeit im gesundheitlichen Umfeld gefällt.» Coiffeursalon Raffaela Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 9.00–17.00 Uhr

ziellen Sack für eventuelle weitere Untersuchungen durch die Behörden. In der mittleren Station wird geduscht und in der letzten Sta­ tion erhält der Patient ein frisches Kleiderset. Die Begleitperson arbeitet im Schutzanzug. Das ist sehr anstrengend und man schwitzt stark. Thomas Bachmann: «Deshalb kann man im volldichten orangen Schutzanzug mit autonomem Luftgebläse kaum länger als eine Stunde am Stück arbeiten.»

«Pro Velo Schweiz» hat «Bike to Work» zur Gesundheitsförderung ins Leben gerufen, an der sich das «Limmi» bereits zum 8. Mal beteiligt. Ziel der Aktion ist es, dass im Monat Juni möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsweg, oder einen Teil davon, mit dem Velo zurücklegen. Dabei sein ist alles – egal wie viele Kilometer zurückgelegt werden. Eine Person pro 4er-Team kann den Arbeitsweg auch zu Fuss zu­ rücklegen. Ab sofort bis 31. Mai 2015 können sich die 4er-Teams anmelden unter www.biketowork.ch. Weitere Informationen finden Sie auf dem LimmiNet.

NEUE MAILADRESSEN SPRECHSTUNDEN CHIRURGIE Für eine noch bessere Erreichbarkeit für Patientinnen und Patienten sowie Zuweiser wurden die folgenden Mail-Adressen eingerichtet:  handtrauma@spital-limmattal.ch  endokrin@spital-limmattal.ch  rektum@spital-limmattal.ch Weitere Informationen finden Sie auf dem LimmiNet.

IMPRESSUM Limmi Inside 1.16 Frühling 2016 Redaktionskommission • Martina Elisabeth Wagner, Kommunikationsverantwortliche (Leitung) • Helene Baumgartner, Leiterin Therapien • Dr. med. Kareen Bürmann, Institut für Klinische Notfallmedizin • Dr. med. Jörg Genstorfer, Oberarzt Chirurgische Klinik • Vesna Markovic, stv. Stationsleiterin • Nanda Samimi, Leiterin Management Services • Bianca Schaffert, Pflegeexpertin MSN • Dr. med. Daniel Stefka, Oberarzt Institut für Klinische Notfallmedizin Redaktion • Martina Elisabeth Wagner, Kommunikationsverantwortliche (Leitung) martina.wagner@spital-limmattal.ch • Thomas Ammann ammann@ammann-pr.ch Ammann Public Relations, Zürich Gerne nehmen wir Ihr Feedback entgegen. Konzept Crafft, Zürich Druck Neidhart + Schön AG, Zürich Auflage 25 00 Exemplare Nächste Ausgabe Juli 2016 Redaktionsschluss 23. Juni 2016 Limmi Inside ist die Hauszeitung des Spitals Limmattal und erscheint dreimal jährlich. Nachdruck einzelner Artikel nur auf Anfrage gestattet.


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