Wirtschaftsspiegel Ausgabe 6 - 2013

Page 1

WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:06 Seite 1

WIRTSCHAFTS SPIEGEL Das Wirtschaftsmagazin für Sachsen‑Anhalt www.wirtschaftsspiegel.com 12/2013 ∙ 21. Jahrgang ∙ 20401 4,90 EURO

Das Jahr in Sachsen‑Anhalt

ausbau

ausbildung

automobil

Dauerthema A 14: Minister macht jetzt Druck

Können wir uns Schulabrecher noch weiter leisten?

Mit Wasser und Wind künftig Autos betanken


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:06 Seite 2

12. Ball der Wirtschaft Der Wirtschaftsball für Sachsen-Anhalt Schirmherrschaft: Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Harmut Möllring

29. März 2014 ab 18 Uhr Ballsaal Historisches Parkhotel Herrenkrug Auszeichnung des

Unternehmer 2013 Investor 2013 Galabuffet, anschließend Tanz und Show

Reservierungen und Karten

WIRTSCHAFTS SPIEGEL

Telefon 0391-72 80 90 Fax 0391-72 80 918 e-Mail: info@wirtschaftsspiegel.com Mit freundlicher Unterstützung von


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:06 Seite 3

Editorial

Gert Hohlwein Geschäftsführer Wirtschaftsspiegel

Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH

Ein rasantes Jahr

Julius-Bremer-Straße 10 39104 Magdeburg

Wie schon Wilhelm Busch zitierte „Einszweidrei im Sauseschritt, läuft die Zeit; wir laufen mit” neigt sich wieder ein Jahr dem Ende – ein ereignisreiches Jahr. Um bei den Zitaten

Telefon 0391 564647 www.spectrumww.de

zu bleiben: Georg Orwells „Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei“ zeigt, wie sehr wir die beschaulichen Tage zum Ende des Jahres nutzen sollten, unser Leben ein wenig zu „entschleunigen”. Blickt man auf 2013 zurück, wird uns dank Edward Snowden bewusst, was wir befürch‑ teten, aber nicht glauben wollten: Es gibt ihn schon lange – den gläsernen Menschen. Obwohl es immer noch schwer vorstellbar ist, was jemand mit der Flut der Bits und Bytes – den digitalen Hinterlassenschaften unseres Lebens – anfangen will. Das Hochwasser im Sommer des Jahres hat uns allen gezeigt, wo die Grenzen der Menschen sind. Trotz der Welle der Solidarität und Hilfe spüren wir die Auswirkungen noch heute. Stühle rücken im Landtag stand im Frühjahr an: Ministerin Birgitta Wolff musste im April gehen – der Niedersachse Hartmut Möllring übernahm als neuer Minister das Ressort. Po‑ litisch geht es noch bis in das kommende Jahr turbulent zu. Die Sparpläne der schwarz‑ roten Landesregierung stoßen auf harsche Kritiken. Die Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene sind abgeschlossen. Sollte die SPD‑ Basis zustimmen werden wir die nächsten Jahre schwarz/rot regiert. Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Ihren Mitarbeitern ein friedliches, besinnliches und erholsames Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2014.

Gert Hohlwein Geschäftsführer

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

3


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 4

Aus dem Inhalt

Wirtschaft Rückblick 12‑20 EU‑Agrarkürzungen geringer 21 A14: Minister macht Druck 22 Vernetzte Welt – das Internet der Dinge 23 Doppelherz statt Abstellgleis 24 Ausbildung 25‑28 Kreative in bester Form 30 Risikofaktor Stress 31 Bakterien helfen bei Energiewende 34 Landesregierung ehrt Fluthelfer 35 Handwerk 36‑38 Neue Wege in der Kinderbetreuung 39 Stärkung der Wettbewerbstätigkeit 40 Glücksfaktor Immobilie 41 Halberstadt punktet im Wettbewerb „Barrierefreie Kommune“ 50

16

18

Hotel | Gastronomie Kulinarisches aus Sachsen‑Anhalt

43

Service Web@aktuell Finanzen Steuern Recht

45 46 47 48 22

Rubriken Editorial Index Personalien Geschäftskontakte Wissenschaft ... und außerdem Impressum

03 06 06‑07 42 44 49 50

26

36

4

44


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 5

Politik

Gesichter für Sachsen‑Anhalt Die EU‑Strukturfondskampagne des Landes Sachsen‑Anhalt ist geprägt von den Men‑ schen im Land, die ihre persönliche Ge‑ schichte in Form eines Filmbeitrages erzäh‑ len. Unter dem Motto „Dafür stehen wir frü‑ her auf” berichten sie von ihren Projekten, ihrer Leidenschaft und davon, was sie per‑ sönlich antreibt.

Alle Geschichten sind auf der Website von „dafuer-stehen-wir-frueher-auf.de” abrufbar - entweder lokalisiert nach Projektstandort oder Wohnort auf der interaktiven Sachsen-Anhalt-Map oder in Listenform. Jedem Protagonisten ist dabei ein Begriff zugeordnet, der für eine Eigenschaft steht, die auch auf das Land übertragbar ist. Über das Kampagnenjahr hinweg werden viele weitere Geschichten dazukommen. Uwe Thielecke ‑ Bio‑Landwirt aus Tanne im Harz: „Herzblut”

Uwe Thielecke, Bio-Landwirt aus Tanne, ist selbsternannter Brockenbauer mit Leib und Seele. Deshalb gehören vom Aussterben bedrohte Tierrassen wie das Harzer Höhenvieh oder aber der Harzer Fuchs sowie Hühner, Esel, Pferde, Schweine und Ziegen zur täglichen Arbeit im Familien-

betrieb - und damit zu seinem Leben. Uwe Thielecke, eine Erfolgsgeschichte „Made in Europe” - ebenso wie die Europäischen Strukturfonds EFRE und ESF. Julia Lier ‑ Weltmeisterin der Ruder‑Junioren aus Halle: „Besser werden”

Julia Lier, Weltmeisterin der Ruder-Junioren aus Halle, trainiert dreimal täglich und lässt sich dabei auch nicht von Schmerz oder brennenden Muskeln abbringen. Denn mit jedem Zug rückt sie ihrem großen Traum ein Stück näher: den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro. Aus persönlichem Einsatz und der richtigen Unterstützung entstehen Spitzenleistungen - auch die Europäischen Strukturfonds EFRE und ESF sorgen für Erfolgsgeschichten. Dr.‑Ing. Richard Hanke‑Rauschenbach ‑ Wis‑ senschaftler aus Magdeburg: „Forschergeist”

Dr.-Ing. Richard Hanke-Rauschenbach, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut Magdeburg, arbeitet an der Zukunft. Mit einem fünfköpfigen Team erforscht er, wie Energie langfristig genutzt werden kann. An sich selbst beweist er dies täglich in der Balance zwischen Arbeit, der Erziehung seiner Kinder und dem Engagement im Zivilcou-

rageprojekt „otto greift ein”. Das neue Carnot-Laborgebäude der Uni Magdeburg, in dem auch sein Büro liegt, wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Paulina Lakomy ‑ Schülerin aus Halle: „Zukunftsmusik”

Paulina Lakomy, Gymnasiastin der Latina in den Franckeschen Stiftungen zu Halle, beherrscht eine Sprache, die jeder versteht: die Musik. Und an dem Traum, einmal in einem großen Orchester zu spielen, hält sie genauso fest wie an ihrer Querflöte. Die Franckeschen Stiftungen werden gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Dirk Dornblüth ‑ Uhrmacher aus Kalbe/Milde: „Präzision”

Der Uhrmacher Dirk Dornblüth aus Kalbe/Milde fertigt mit höchster Präzision Zeitmesser, die Kunden aus aller Welt anziehen. Auch dank der Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kann das Familienunternehmen D. Dornblüth & Sohn eine lange Tradition erfolgreich fortführen. www.sachsen‑anhalt.de

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

5


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 6

Personalien

In Indien ist es zu einer Familien‑ schlägerei gekommen, als sich zwei Mitglieder scheiden ließen. Das Un‑ gewöhnliche daran: Ein erst acht Jahre altes Mädchen reichte die Scheidung von ihrem 14‑jährigen Ehemann ein. Die Ehe der beiden wurde von den Eltern arrangiert, als das Mädchen erst vier Jahre alt war. Eine Umfrage einer Partneragentur hat die zehn attraktivsten deutschen Dialekte gekürt. Demnach hat man in Deutschland als Bayer die besten Chancen, beim jeweils anderen Ge‑ schlecht zu landen. Auf den hinteren Plätzen acht, neun und zehn lande‑ ten die Dialekte Hessisch, Sächsisch und Pfälzisch.

HAGEN MAUER bleibt Präsident der Handwerkskammer Magdeburg. Der Metallbauermeister hatte das Amt bereits seit Februar 2013 übergangsweise ausgeübt. Wie die Kammer mitteilt, wurde er auf der Hauptversammlung am Dienstagabend mit 32 von 34 Stimmen gewählt. Neuer Vizepräsident der Arbeitgeberseite ist der Kraftfahrzeugmechanikermeister Adelbert Neuling kommt aus Kusey bei Klötze. Zweiter Vizepräsident der Arbeitnehmerseite bleibt Maler- und Lackierermeister Alexander Wendt (33) aus Güsten. Die Handwerkskammer Magdeburg ist die Selbstverwaltung des Handwerks im Norden von Sachsen-Anhalt, vom Harz bis in die Altmark.

FOTO: OVGU

Die Stiftung Warentest fand heraus, dass in Nuss‑Schokolade oftmals Mi‑ neralöl enthalten ist. Zum Teil stehen die entdeckten Mineralöle im Ver‑ dacht, krebserregend zu sein. Unter‑ dessen hat das Bundesinstitut für Ri‑ sikobewertung geäußert, dass man diese Stof fe nicht zu sich nehmen sollte. Vermutet wird zunächst, dass die Stof fe aus der Verpackung der Schokolade stammen könnten.

FOTO: WOLFGANG BENNDORF

Index für Dezember/Januar

PROF. DR.‑ING. SANAZ MOSTAGHIM wurde zum Wintersemester 2013/14 auf die Dorothea-Erxleben-Professur der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) berufen worden. Die 38-jährige Informatikerin auf dem Gebiet der Schwarmintelligenzforschung setzte sich gegen 17 Mitbewerberinnen durch und wird ab sofort ein Jahr an der Fakultät für Informatik der Universität Magdeburg forschen und lehren. Die 1975 geborene Iranerin, studierte biomedizinische Elektrotechnik in Teheran, bevor sie 2004 an der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Uni Paderborn promovierte. 2012 habilitierte sie sich am KIT und war bis April dieses Jahres Gastwissenschaftlerin an der Yale University, USA.

In der chinesischen U‑Bahn die Schu‑ he auf den Sitzpolstern ablegen ver‑ boten. Das Strafmaß ist zudem defti‑ gund kann dem „Gesetzesbrecher” im Extremfall bis zu neun Monaten Knast einbringen. Der Überfall ging gründlich dane‑ ben: Mit einem Wok hat die Chefin eines Kasseler Asia‑Imbisses einen Räuber verprügelt und ihn so in die Flucht geschlagen. Der Mann habe den Imbiss mit den Worten „Kohle her” überfallen und mit einem klei‑ nen Schirm so getan, als habe er ei‑ ne Waffe in der Jackentasche.

6

ANJA NAUMANN wurde im Oktober zur Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit und Soziales ernannt. Sie folgt auf Beate Bröcker, die auf Bitte von Sozialminister Norbert Bischoff in der vergangenen Woche in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde. Anja Naumann ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Geboren 1968 in Marienberg (Sachsen), studierte Naumann von 1989 bis 1993 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Jura. 1996 folgte das 2. Juristische Staatsexamen. Von 2003 bis 2006 arbeitete sie für die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland. Vor ihrer Ernennung zur Staatssekretärin war Naumann in der Finanzverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt im Finanzamt Haldensleben tätig.

FOTO: HS HARZ

Ein 27‑Jähriger stahl in Bayern einen Kasten Bier aus einem Getränkemarkt. Es war offenbar eine dringende An‑ gelegenheit: Der Mann trank das Bier nach Angaben der Polizei bis auf drei Flaschen aus. Polizisten trafen ihn zu Hause an ‑ ein Atemalkoholtest ergab 5,2 Promille.

FOTO: MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES

In Alaska ist es verboten schlafende Bä‑ ren zum Fotografieren aufzuwecken. Sie zu erschießen ist dagegen erlaubt.

PROF. DR. ULRICH FISCHER‑HIRCHERT, Geschäftsführer der Wernigeröder HarzOptics GmbH, entwickelte den ersten deutschsprachigen Fernlehrgang für technische Optik und vermittelt vor allem wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwissen zur optischen Messund Nachrichtentechnik, zudem versetzt es seine Teilnehmer in die Lage, optische Übertragungssysteme korrekt zu charakterisieren und effizient zu planen. HarzOptics - ein auf die optische Mess- und Nachrichtentechnik spezialisiertes Institut an der Hochschule Harz - startete zum Oktober 2013 mit dem Fernlehrgang. Das Programm basiert auf mehreren von Fischer-Hirchert gehaltenen Vorlesungen an der HS Harz und der jahrelangen Forschungstätigkeit des Instituts.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 7

20 JAHRE PEGASUS WERBEAGENTUR GMBH Im November 1993 gründete der Braunschweiger Friedrich Borek (mi.) in Magdeburg die PEGASUS Werbeagentur GmbH. Zuerst als EinMann-Büro, dann mit drei frisch umgeschulten Werbekaufleuten machte die Agentur die ersten Flugversuche. Mit Erfolg, denn schnell wuchs der Kreis der Auftraggeber, die Agentur wurde bekannter und die erste zukünftige Mediengestalterin begann ihre Ausbildung. Heute, zwanzig Jahre später, hat PEGASUS elf fest angestellte Mitarbeiter und zwei Azubis. Der Gründer Friedrich Borek und zwei der damals jungen Werbekaufleute sind nach wie vor an Bord. Jörg-Holger Fritz (re.) ist geschäftsführender Gesellschafter, Jörg Schenke (li.) Mitglied der Geschäftsleitung Die Agentur entwickelt Ideen und Konzepte für den Mittelstand, mit denen Unternehmen und Produkte am Markt nicht nur wahrgenommen werden, sondern einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

MANFRED MAAS, Chef der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) feierte vor kurzem seinen 60. Geburtstag. Zum Defilee beim Jubilar traf sich die Prominenz aus Wirtschaft und Politik - hier auf dem Foto gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten a. D. Prof. Dr. Wolfgang Böhmer (re.). Manfred Maas kam gleich nach der politischen Wende 1990 nach Sachsen-Anhalt. der gebürtige Saarländer und Vollblutjurist sammelte bereits zahlreiche Erfahrungen in Verwaltungen und Ministerien. Er gab seinen sicheren Job auf, ließ Freunde zurück und zog mit der gesamten Familie in das wieder gegründete Sachsen-Anhalt, wo er anfänglich als stellvertretender Staatssekretär im Wirtschaftsministerium den Aufbau der neuen Landesregierung unterstützte. Den Schritt in sein Magdeburger Leben hat er nie bereut, betont Manfred Maas. 2000 wurde er im Ministerium Staatsekretär und wechselte 2004 zur Investitionsbank. Manfred Maas fühlt sich als Sachsen-Anhalter wohl, und setzt sich für die Gestaltung der Wirtschaft und Tourismus mit ein. Als Vorsitzender des Fördervereins der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg liegt ihm besonders die bessere Vernetzung von Uni, Hochschulen und Wirtschaft am Herzen.

FOTO: PEGASUS

FOTO: FLOUM

Personalien

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

7


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 8

Wirtschaft

Abellio Rail Mitteldeutschland lässt sich in Halle (Saale) nieder Das Verkehrsunternehmen Abellio richtet den Sitz seiner mitteldeutschen Zentrale in Halle (Saale) ein. Das verkündete Abellio‑ Deutschland‑Chef Bernard M. Kemper im Beisein von Halles Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand und NASA‑Geschäftsführer Klaus Rüdiger Malter.

Die Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH erbringt ab Dezember 2015 für 15 Jahre im Auftrag der Länder Thüringen, Sachsen-Anhalt , des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig, des nordhessischen Verkehrsverbundes und des Landes Niedersachsen Schienenpersonennahverkehrsleistungen im Netz Saale-Thüringen-Südharz. Damit werden z. B. Städte wie Halle (Saale), Leipzig, Jena, Erfurt, Sangerhausen und Kassel angebunden. Abellio-Geschäftsführer Bernard M. Kemper freut sich, dass die Wahl letztlich auf die traditionsreiche Eisenbahnerstadt Halle gefallen ist. Keine leichte Entscheidung, aber das künftige Saale-ThüringenSüdharz Netz verbindet fünf Bundesländer. Der größten Teil des Verkehrs fährt in Thüringen. Es waren am Ende vor allem eisenbahnbetriebliche Gründe, die den Ausschlag für die Saalestadt gegeben haben.

In Halle entsteht im Bürokomplex der enviaM an der Magdeburger Straße der Verwaltungsstandort mit etwa 40 Mitarbeitern. Derzeit arbeiten hier erst sechs Angestellte, wöchentlich kommen neue Kollegen hinzu. Der Aufbau der Bereiche Eisenbahnbetrieb, Instandhaltung, Vertrieb und Kommunikation laufe planmäßig und werde spätestens bis zum Betriebsstart Dezember 2015 abgeschlossen sein. Ausschlaggebend für die Standortwahl waren in erster Linie die infrastrukturellen Gegebenheiten am Netzknoten Halle. Beispielsweise könnten hier eigene Abstellflächen für Züge vorgehalten werden. Auch biete der Ballungsraum Halle/Leipzig ein gutes Bewerberpotential für die entstehende Niederlassung. Bereits jetzt beginne die Gewinnung von Personal für nahezu alle Bereiche des Verkehrsunternehmens. Gesucht werden Triebfahrzeugführer, Kundenbetreuer, Werkstattmitarbeiter, Betriebsplaner, Disponenten, Controller sowie Mitarbeiter für Leitstelle und Kundencenter. Die Tätigkeiten beginnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, allerdings schließt Abellio bereits jetzt Vorverträge ab. Neben dem Standort Halle entsteht ein Instandhaltungs-

werk in Sangerhausen. Entlang des gesamten Streckennetzes werden in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen Einsatzstellen für das Fahrpersonal eingerichtet. Abellio wurde als Arbeitgeber in diesem Jahr von der mobifair Zertifizierungsund Beratungs-GmbH ausgezeichnet. Abellio setzt neben erfahrenem Personal aus der Eisenbahnbranche auch verstärkt auf die Ausbildung eigener Mitarbeiter. Hier bieten sich insbesondere für Menschen ohne Arbeit Chancen auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben. In speziell organisierten Ausbildungskursen werden Kundenbetreuer und Triebfahrzeugführer an der Seite von erfahrenen Kollegen intensiv ausgebildet und an die hohen Abellio Qualitäts- und Sicherheitsstandards herangeführt. Die Ausbildung der Triebfahrzeugführer dauert etwa ein Jahr und beginnt voraussichtlich Ende 2014. Auch Schulabgänger bekommen ab 2016 die Möglichkeit, ihre mehrjährige Ausbildung bei Abellio zu beginnen. Interessenten haben die Möglichkeit, sich direkt unter bewerbung.abrm@abellio.de zu bewerben oder auf www.abellio.de zu informieren.

Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister Stadt Halle, Bernard M. Kemper, Geschäftsführer Abellio und Klaus Rüdiger Malter, Ge‑ schäftsführer NASA (von links).

8


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 9

FOTO: FELIX ABRAHAM/ IHK HALLE‑DESSAU

Wirtschaft

Lernerfolge erhielten Würdigung IHK Halle‑Dessau ehrt 39 Beste der Aus‑ und Weiterbildung 2013 Als beste Absolventen der beruflichen Bildung im Süden Sachsen-Anhalts ehrte die der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) 33 Ausbildungsbeste und sechs Beste der Fortbildung. Im Rahmen der IHK-Bestenehrung in Halle gratulierten der Landesminister für Arbeit und Soziales, Norbert Bischoff und IHK-Präsidentin Carola Schaar zu den Leistungen. Die 33 Absolventen haben in 29 Berufen die besten Abschlussergebnisse von insgesamt 4.108 Prüflingen im IHK-Bezirk erzielt. Zwei Ausbildungsbeste werden im Dezember als bundesweit Beste ihres Faches in Berlin geehrt. Die IHK-Präsidentin betonte in ihrer Rede den Hintergrund der Bestenehrung, die in diesem Jahr zum 17. Mal stattfand: „Wir ehren die erfolgreichsten Prüfungsabsolventen im Beruf. Und wir können gemeinsam stolz auf

die Erfolgsgeschichte der dualen Ausund Fortbildung sein.“ Ein besonderer Dank ging an die Unternehmer und Ausbilder: „Sie ermöglichen die Ausbildung im Unternehmen. Die Bestenehrung ist auch eine Anerkennung für ihr vorbildliches Engagement.“ Hinsichtlich des Stellenwertes der dualen Berufsausbildung gebe es jedoch „Licht und Schatten“, so Schaar weiter. Im Ausland erfahre das deutsche System mit seinen qualitativ hochwertigen Abschlüssen hohe Aufmerksamkeit. „Der Zusammenhang zwischen niedriger Jugendarbeitslosigkeit und dualer Berufsausbildung ist nicht verborgen geblieben.“ Auf nationaler Ebene werde der Erfolg jedoch durch die hohen Abiturienten- und Studierendenzahlen geschmälert. „Wir sind dabei, unseren Wettbewerbsvorteil leichtfertig zu verspielen. Gerade die duale Berufsausbildung bietet eine

sehr große Arbeitsmarktnähe und viele Entwicklungsmöglichkeiten. Meister, Fachwirte und Techniker werden als Führungspersonal dringend benötigt“, mahnte Schaar. „Lassen Sie uns gemeinsam für die Berufsausbildung streiten“, appellierte die IHK-Präsidentin an die Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Der zum 13. Mal von der Firma Kathi Rainer Thiele GmbH gestiftete und mit 1.750 Euro dotierte Sonderpreis „Goldene Kathi“ für den Besten des Ausbildungsjahrgangs ging an Anna Gebhardt, Industriekauffrau, ausgebildet bei der KSB Aktiengesellschaft in Halle. Beste der gewerblich-technischen Ausbildung wurde Franziska Martin, Elektronikerin für Betriebstechnik bei der Schwenk Zement KG in Bernburg, die dafür einen von der Serumwerk Bernburg AG gestifteten Sonderpreis erhielt. 12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

9


FOTO: AUTOFOCUS67 ‑ FOTOLIA.COM

WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 10


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 11

So vielfältig wie Deutschlands Regionen, so abwechslungsreich und genussvoll präsentieren sich die jeweiligen Bundesländer mit landestypischen Spezialitä‑ ten sowie beliebten und ausgefallenen Gerichten auf der Internationalen Grü‑ nen Woche Berlin 2014. Vom 17. bis 26. Januar kredenzen über 500 Aussteller aus nahezu allen deutschen Gebieten das größte Angebot an regionalen Nah‑ rungsmitteln auf einer Messe. Die Sachsen‑Anhalt‑Halle 23b zählt traditionell zu den großen Präsentationen. Mehr als 80 Aussteller aus dem gesamten Bundes‑ land sind hier vertreten. Foto: IGW


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 12

Sachsen‑Anhalt ist das Aufsteigerland

Er kam, sah und siegte - wie es sich für einen Bundesverteidigungsminister gehört. Zum Neujahrsempfang der CDU Sachsen-Anhalts kam auch Thomas de Maizière (CDU) und schwor in seiner Ansprache auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf ein. Zuvor würdigte er das Land Sachsen-Anhalt als den Aufsteiger der vergangenen Jahre. Nach der politischen Wende habe kein anderes Land in den neuen Ländern so viele Probleme gehabt, wie Sachsen-Anhalt. Es musste daher den schwersten Weg gehen, sagte de Maizière beim Neujahrsempfang. Dennoch habe sich das Bundesland in den vergangenen Jahren unter den neuen Ländern etwa bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, bei der Wirtschaftsleistung oder der Technologie stark nach vorne gebracht. Angesichts mehrerer Kasernenschließungen in anderen Bundesländern betonte der Ministerpräsident, das hier kein Standort aufgegen werden musste. CDU-Landeschef Thomas Webel griff den Spielball de Maizière in seiner Redeauf, und betonte, die CDU wolle bei der nächsten Bundestagswahl im Septemer wieder stärkste Kraft im Land werden.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Thomas de Maizère und CDU‑Landeschef Thomas Webel beim Neujahrsmepfang der CDU Sachsen‑Anhalts.

Metallverarbeitungsbetrieb zieht in den Harz In Zusammenarbeit mit der IMG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH und des Unternehmerbüros der Stadt Halberstadt im Harz konnte ein metallverarbeitender Betrieb für eine Ansiedlung in der Region gewonnen werden. Die RTW-Rohrtechnik GmbH fertigt Spezialrohre für Motorinnenräume. Derzeitig laufen die Bauarbeiten zur Errichtung des Firmengebäudes im Industrie- und Gewerbepark Ost. Auf modernsten Fertigungsanlagen werden Rohre bearbeitet und in unterschiedlichen Produktsparten ausgefertigt. Der Betrieb ist nach DIN ISO 9001 und DIN ISO 14001 zertifiziert und mit seinem spanlosen und spanenden Trennverfahren sowie der Rohrendenbearbeitung ein zugelassener Lieferant der Automobilindustrie. Es entsttand eine mehr als 60 Meter lange und 25 Meter breite Fertigungshalle auf einem 8.500 Quadratmeter großen Grundstück im Halberstädter Industrie- und Gewerbepark Ost. Mit der Ansiedlung kamen 14 neue Arbeitsplätze.

FOTOS: UNTERNEHMERBÜRO HALBERSTADT

Januar/Februar

Rückblick

Trotz der Witterung wird fleißig an der Fertigungshalle der RTW‑Rohrtechnik GmbH gebaut.

Grüne Woche war Erfolg für Sachsen‑Anhalt Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens bezeichnete die Internationale Grüne Woche in Berlin als großen Erfolg für Sachsen-Anhalt. Die Vielfalt der Aussteller machte den Reiz der Sachsen-Anhalt-Halle aus. „Der Auftritt der sieben in Berlin vertretenden Landkreisen war eine Werbung für einen Besuch unseres Bundeslandes. Beeindruckend war auch die Resonanz der Besucher an den drei Regionaltagen, auf denen sich Altmark, Börde und Harz vorstellten“, so Aeikens Dr. Thomas Lange, Chef der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, sagte, bei den Besuchern sehr gut angekommen seien die mehr als 50 neuen Produkte der Aussteller aus Sachsen12

Anhalt. Sachsen-Anhalt präsentierte sich in einer eigenen Halle auf rund 2.000 Quadratmeter. Von den rund 410.000 Messebesuchern gingen rund 370.000 durch die Sachsen-Anhalt Halle. Auf der 78. Internationalen Grünen Woche in Berlin stellten Aussteller aus 67 Ländern ihre Produkte und Angebote aus. Die Nahrungs- und Genussmittelproduzenten nutzen die internationale Ausstellung, um Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch sowie Molkereiprodukte und ein umfangreiches Wein-, Bierund Spirituosen-Angebot und touristische Angebote vorzustellen. SachsenAnhalt ist seit 1991 auf der Internationalen Grünen Woche vertreten.

Und das ging in der Sachsen‑Anhalt‑Halle über die Messestände: • 2.000 Teller Erbsensuppe • 7.500 Liter Bier • 8.000 Tassen Kaffee • 20.000 Gläser Sekt • 6.000 Wiener Würstchen • 12.500 Bockwürste • 7.000 Mettbrötchen • 4.700 Kilogramm Wurstwaren, darunter rund 6 Kilometer Salami, • 1.000 Kilogramm Baumkuchen • 1.800 Kilogramm Pralinen • 5.500 Gläser Konfitüre • 4.000 Kilogramm Backmischungen • 2.000 belegte Baguettes • 2.500 Kilo Mehl wurden verarbeitet • 800 Kilogramm Krustenbraten


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 13

IB und Hypo mit gemeinsamer Kooperation Kürzere Wege, besserer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln und erweiterte Finanzierungslösungen ‑ davon können ab sofort die Fir‑ menkunden der HypoVereinsbank in der Region profitieren. Das ha‑ ben Manfred Maas, Chef der Investitionsbank Sachsen‑Anhalt (IB), und Patrick Grünauer‑Kloevekorn, Leiter der Firmenkunden‑Nieder‑ lassung Mitteldeutschland der HypoVereinsbank vereinbart.

Durch die Vereinbarung erhalten kleine und mittlere Unternehmen ab sofort schnelleren Zugriff auf die Angebote aus dem KMU-Darlehensfonds. Das gilt speziell auch für Gründer, die neben dem ERP-Gründerkredit StartGeld durch den KMU-Darlehensfonds auf ihrem Weg in die Selbständigkeit gestärkt werden.Durch die Zusammenarbeit beider Einrichtungen in der Beratung und mit der Vielfalt an Fördermöglichkeiten - auch über den vereinbarten Produktrahmen hinaus - können optimale, individuell zugeschnittene Finanzierungsstrategien für die Kunden entwickelt werden. Mit der HypoVereinsbank als erste private Geschäftsbank, die im Raum Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt/Thüringen/Raum Leipzig) mehr als 15.500 Geschäftskunden betreut, erhöht

Manfred Maas, Chef der Investitionsbank Sachsen‑Anhalt (links), und Patrick Grünauer‑Kloevekorn, Firmenkundenleiter Mitteldeutschland der HypoVereinsbank.

sich die Zahl der Kooperationspartner der Investitionsbank auf 15 Kreditinstitute. Im Rahmen dieser Partnerschaften wurden allein im Jahr 2012 bereits über 420 Anträge der Investitionsbank zugeleitet.

Abgesang regionaler Brautradition? Noch im Januar auf der „Grünen Woche” in Berlin konnte der Chef der Colbitzer Heide‑ brauerei Christian August Sachsen‑Anhalts MP Dr. Reiner Haseloff die Qualität des ed‑ len Heide‑Bieres wärmstens empfehlen ‑ dabei kam das Bier schon nicht mehr aus der Traditionsbrauerei. Die vor mehr als 140 Jahren gegründete Colbitzer Heidebrauerei kämpft ums Überleben.

Christian August musste mit dem Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Udo Müller in Colbitz vor versammelter Presse und muss das Fiasko seines Unternehmens in Worte fassen. Dies übernimmt der Insolvenzverwalter. Stetig steigende

Kosten, der Preisdruck am Markt, laufende Kredite zur Sanierung - der Schuldenberg häufte sich an und zwang die Brauerei in die Knie. Seit dem 2. Januar 2013 ist das Verfahren eröffnet. Man sei bemüht, die Strukturen der Heidebrauerei zu reorganisieren, den Absatz zu koordinieren, neue Vertriebswege zu erschließen und auch Investoren zu finden. Schließlich geht es um die Zukunft einer Traditionsmarke und die von 14 Mitarbeitern, die weiterhin das Bier auf Hochtouren abfüllen. Gebraut wird derzeit im niedersächsischen Einbeck nach Originalrezeptur aus Colbitz. Der Gerstensaft der verschiedenen

Januar/Februar

Rückblick

Sorten gelangt per LKW zur Abfüllung in das Heidedorf. Die von Friedrich-Christoph Ritter 1872 gegründete Brauerei ist heute die letzte eigenständige Privatbrauerei vor den Toren der Landeshauptstadt, die an alte Brautraditionen anknüpft. Als einziges privates Brauhaus im Sachsen-Anhalt hat es die Colbitzer Heidebrauerei geschafft, mit höchsten Auszeichnungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) dekoriert zu werden. (Das Braunschweiger Unternehmen Hofbrauhauses Wolters kauft im Sommer die Colbitzer Brauerei für 450000 Euro).

Investitionen ermöglichen Zuzug von Fachkräften fördern Die CDU-Landtagsfraktion spricht sich für eine hohe Investitionsförderung und die weitere Gestaltung des demografischen Wandels aus. Wir wollen Q dafür Sorge tragen, als Land alle Bundes- und EU-Mittel

für Zukunftsinvestitionen zu binden. Q zuzugswilligen Fachkräften, die eine Familie gründen wollen,

spezielle Unterstützung anbieten. Q keine zusätzlichen Standards oder finanzielle Belastungen

für die Wirtschaft und die Kommunen als Land beschließen. V.i.S.d.P.: André Schröder, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, Domplatz 6-9, 39104 Magdeburg

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

13


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 14

März/April

Rückblick

Standortrisiko hohe Energiekosten Die Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie im Süden Sachsen-Anhalts nehmen die hohen Energiekosten zunehmend als Standortrisiko wahr. Dies hat eine Studie der Industrie- und Handelskammer HalleDessau (IHK) ergeben. „Die Branchen haben eine enorme Bedeutung für den Süden Sachsen-Anhalts. Sie zählen nach Umsatz neben dem Ernährungsgewerbe und der Mineralölverarbeitung zu den wichtigsten Bereichen”, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Brockmeier. Im Mittelpunkt der Studie steht eine Umfrage unter den Unternehmen der Branche, in welcher unter anderem die Standortvorteile und -nachteile der Region ermittelt wurden. Zu den klaren Vorteilen des

Standortes zählen demnach die hervorragende regionale und überregionale Verkehrsanbindung, die vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten sowie die historisch gewachsene hohe Akzeptanz industrieller Tätigkeit in der Bevölkerung. Hier sehen die Befragten klare Vorteile des mitteldeutschen Raumes vor anderen möglichen Standorten. Nachteile wurden insbesondere im Bereich der Energiepreise ausgemacht. „Die Standorte in Sachsen-Anhalt sind hochmodern und hochproduktiv. Der Produktivitätsvorsprung wird jedoch zunehmend durch die hohen Energiekosten aufgezehrt”, kritisiert Brockmeier. „Konkurrenten, die von der deutschen Energiewende, vom EEG

und den hohen Netzentgelten nicht betroffen sind, produzieren zwar nicht so effizient wie unsere Unternehmen, stehen durch die niedrigere Stromrechnung am Ende aber besser da”. Dieser regionale Nachteil belaste die energieintensive Produktion vor Ort in mittlerweile „unerträglicher Weise”, so der IHK-Hauptgeschäftsführer weiter. Abschreiben sollte man den Standort aber auf keinen Fall: „Die Studie zeigt: Noch immer gibt es gute Gründe für Ansiedlungen in Sachsen-Anhalt", so Brockmeier, „jedoch bedroht der Anstieg der Energiekosten den Standort. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um die Erfolgsgeschichte gerade der Chemie in Mitteldeutschland nicht abreißen zu lassen."

Handwerker‑App Harz‑Bode Jetzt findet man einfach und schnell den direkten Weg zum Fachmann. Im Rahmen der CeBIT wurde die Handwerker-App Harz-Bode freigeschaltet. Vorausgegangen war der im Februar 2013 unterzeichnete Kooperationsvertrag zwischen der Kreishandwerkerschaft Harz-Bode, den Städten Halberstadt, Quedlinburg und Staßfurt, der Hochschule Harz sowie dem IT- und Mediendienstleister brain-SCC GmbH. Ziel ist, dauerhaft qualitätsgesicherte regionale Wirtschaftsinhalte im Internet und auf mobilen Endgeräten gemeinsam bereitzustellen. So wurde unter anderem die von der Kreishandwerkerschaft Harz-Bode gepflegte Handwerk-

erdatenbank in die Web-Portale der Städte integriert. Der IT- und Mediendienstleister brain-SCC GmbH aus Merseburg und die Kreishandwerkerschaft Harz-Bode haben die Handwerker-App gemeinsam für das Android entwickelt. Aufgrund der Entwicklungen können Internet- und App-Technologien von mehreren Partnern gemeinsam genutzt werden. In den Bereichen Schnellruf, Info, Recht sowie Innungen erhält der Nutzer unter anderem einen Überblick über die angebotenen Dienstleistungen sowie aktuelle Informationen aus der Region. Mit dem Schnellruf stehen dem Nutzer zum Beispiel Handwerkerbetrie-

be „Rund ums Haus“ sofort zur Verfügung. Somit findet jeder einfach und schnell den Fachmann in seiner Nähe. Thomas Rimpler, Leiter des Unternehmerbüros der Stadt Halberstadt, ist über die schnelle und positive Entwicklung erfreut. Trotz der erst im Februar geschlossenen Kooperation wurden bereits weitere Schritte für eine bessere regionale Präsenz umgesetzt. So erhielt die Kreishandwerkerschaft eine neue Internetseite. Unter www.kh-harzbode.de erhalten Nutzer künftig wissenswerte Informationen aus der Region. Die Handwerker-App Harz-Bode steht ab sofort im Google Play Store kostenlos zum Download bereit.

ITB in Berlin: „Qualität spricht sich rum” Ritter, Fürsten, königliche Hoheiten auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) ging es in diesem Jahr blaublütig zu. Zum Sachsen-Anhalt-Tag waren alle Symbolfiguren vertreten, die im Lande Rang und Namen haben. Auch die Altmark fügte sich mit Perlenprinzessin Michaela aus Arendsee in den edlen Reigen. Doch nicht nur sie repräsentierte unsere Region. Zahlreiche Bürgermeister. weitere Abgeordnete und Vertreter der altmärkischen Tourismusbranche waren nach Berlin gekommen, um auf der weltgößten Reisemesse Flagge zu zeigen. 14

Am Stand des Tourismusverbandes Altmark e.V. hatten Geschäftsführerin Mandy Hodum, Simone Tandel (Landkreises Stendal) und Jenny Freier (Verbandsgemeinde Elbe-Havelland) alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen Interessenten die Reize der Region näher zu bringen. Gefragt waren nicht nur die neuen Broschüren zu den Aktivangeboten. „Im Mittelpunkt unserer Marketingaktivitäten steht die Qualitätsoffensive Altmark 2015", berichtet Hodum. Durch hervorragenden Leistungen soll den Gästen eine Wohlfühlatmosphäre geboten werden, damit diese

nicht nur einmal Sachsen-Anhalts schönen Norden besuchen. „Qualität spricht sich rum”, weiß Hodum. Offenbar liegen der Tourismusverband und seine Mitglieder in dieser Beziehung schon bestens im Rennen. Die damalige Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) zeichnete drei Tourismusbetriebe aus Altmark und Elb-Havel-Winkel mit dem „ServiceQ", dem Qualitätssiegel der Branche aus. Das ArtHotel Kiebitzberg und das Restaurant „Güldene Pfanne” (beide Havelberg) sowie der Landgasthof „Seeblick” (Klietz) nahmen die Urkunde auf der ITB entgegen.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:07 Seite 15

„Ein mehr als unglückliches Signal“ Stühlerücken in der Landesregierung „Es haben alle die Hand gehoben“, verkün‑ dete Ministerpräsidenten Reiner Haseloff noch im März stolz die Einigkeit im Kabi‑ nett zu den Sparbeschlüssen. Einen Monat später setzte er Wirtschafts‑ und Wissen‑ schaftsministerin Birgitta Wolff den Stuhl vor die Tür, weil sie den Kurs nicht mehr mittragen wollte. Als Nachfolger wurde der frühere niedersächsische Finanzminister Hartmut Möllring präsentiert.

Die Nachricht kam überraschend: Sachsen-Anhalts MP Haseloff argumentierte für den Rausschmiss ein gestörtes Vertrauensverhältnis. Die CDU-Politikerin übte zuviel Kritik an den die Sparziele nder Landesregierung im Hochschulbereich Wolff selbst reagierte gefasst, warf Haseloff aber mangelnden Stil vor. Streitpunkt war vor allem die Finanzierung der Hochschulen. Haseloff forderte mit Finanzminister Jens Bullerjahn, die Etats wegen sinkender Studentenzahlen bis 2025 um 50 Millionen Euro zu senken. Wolff hatte sich dagegen ausgesprochen. Ihr wurde deshalb vorgeworfen, sie falle ihrem eigenen Parteifreund Haseloff in den Rücken. Wolff selbst reagierte gefasst auf ihren Rausschmiss, warf Haseloff aber mangelnden Stil vor. Allerdings wurde das Stühlerücken im Parlament auch kritisiert. Die Personalentscheidung kommentierte Klemens Gutmann, Präsident der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-Anhalt e. V.: „Die Entfremdung zwischen Frau Wolff und vielen CDU-Politikern war

Wissenschaftsministerin Wolff musste gehen, Niedersachsens Ex‑Finanzminister Möllring übernahm ihr Ressort.

schon einige Zeit spürbar. Frau Wolff hat ein hohes Maß an wirtschafts- und wissenschaftspolitischer Kompetenz mit ins Amt gebracht. Ihr Amt gleicht jedoch einer Herkulesaufgabe, wo zwei Zukunftsfragen aufeinander stoßen: Die notwendigen Einsparungen in allen Ressorts umsetzen, aber gleichzeitig den Boden für zukünftiges Wirtschaftswachstum und Beschäftigung nicht austrocknen. Diese bleibt Herausforderung erhalten“. DIE FAMILIENUNTERNEHMER – ASU in Sachsen-Anhalt kritisieren Reiner Haseloff für die Entlassung der Wissenschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff. „Wir Familienunternehmer finden, dass es keinen Grund gab, Frau Wolff in dieser Art ihres Amtes zu entheben. Zwar

sind auch wir sehr für einen rigiden Sparkurs in Sachsen-Anhalt, aber gerade im Bereich der Bildung starke Kürzungen vorzunehmen, ist der falsche Ansatz. Wir brauchen keine Flachbildschirmrückseitenberatung. Wir müssen den Problemen zukunftsorientiert und mit einer demokratisch lösungsorientierten Einstellung gegenüberstehen. In diesen Bereich müssen wir investieren. Das hat Birgitta Wolff richtig erkannt und sich mutig gegen das Programm der Regierung ausgesprochen“, sagte Michael Spandau, Landesvorsitzender des Verbands. Die Familienunternehmer in Sachsen Anhalt. „Wer Lösungen für Sachsen-Anhalt möchte, diskutiert Meinungsverschiedenheiten demokratisch aus“, so Spandau weiter.

März/April

Rückblick


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:08 Seite 16

Erfolgsgeschichte Straße der Romanik „Die Straße der Romanik ist zu einer echten Erfolgsgeschichte ge‑ worden. Sie hat dem Tourismus in Sachsen‑Anhalt wesentliche und bleibende Impulse gegeben. Heute zählt die Route zu den wichtigsten Tourismusstraßen in Deutschland. Ihre Besucherin‑ nen und Besucher bekommen faszinierende Einblicke in die Ge‑ genwart der Vergangenheit geboten.“ Das sagte Ministerpräsi‑ dent Reiner Haseloff zum Festakt aus Anlass des 20‑jährigen Ju‑ biläums der Straße der Romanik im Magdeburger Kloster Unserer Lieben Frauen.

In seinem Grußwort betonte Haseloff die identitätsstiftende Wirkung von Geschichtskultur. Auch das kulturelle Erbe prägt die Landesidentität. Die Straße der Romanik leistet zur historischen Vergegenwärtigung einen wichtigen Beitrag. Kultur fragt nach Empfindungen. Sie ruft Emotionen hervor und überwindet Trennendes. Durch unsere Herkunft, Kultur und Geschichte empfinden wir uns als Gemeinschaft: im Großen wie im Kleinen“, so der Ministerpräsident. Die Kultur in Deutschland sei föderal geprägt. Haseloff: „Föderalismus erleichtert Heimat. Die deutsche Kulturnation ist älter als die Staatsnation, vor der politischen kam die kulturelle Einheit, und zu dieser kulturellen Einheit hat das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt viel beigetragen.“ Im Rahmen der Festveranstaltung wurde auch der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft überreicht. Mit ihm werden kommunale Initiativen an der Straße der Romanik gewürdigt, in diesem Jahr die erfolgreiche Sanierung des Heiligen Grabes in Gernrode. „Mit der Sanierung des Heiligen Grabes in der Stiftskirche von Gernrode konnte ein herausragendes sachsen-anhaltisches Kulturdenkmal bewahrt werden, das lange im Verborgenen geblieben war. Es waren große gemeinsame Kraftanstrengungen nötig, um die denkmalpflegerischen Zielstellungen zu realisieren. Die Wie-

FOTO: FLOUM

Mai/Juni

Rückblick

Krypta der Klosterruine Memleben auf der Straße der Romanik.

dereröffnung und Weihe des Grabes im vergangenen und in diesem Jahr wären ohne dieses Engagement nicht möglich gewesen“, betonte die Staatssekretärin im Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium Dr. Tamara Zieschang in ihrer Laudatio. Die Straße der Romanik zählt mit jährlich 1,6 Millionen Besuchern zu den beliebtesten Tourismusrouten Deutschlands. Auf dem über 1.000 km langen Rundkurs in Form einer 8 mit der Landeshauptstadt Magdeburg als Routenschnittpunkt führt die Straße der Romanik durch Sachsen-Anhalt und verbindet 80 ausgewählte Bauwerke aus der Epoche der Romanik miteinander. Offiziell wurde sie am 7. Mai 1993 eröffnet – im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

Kanzlerin in der Altmark unterwegs

U

Nach einer Stippvisite in Salzwedel, wo sie sich über den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region informiert hatten, schwebte der Regierungshubschrauber auf dem Flugplatz Stendal-Borstel ein. Im Rathaus der Hansestadt wurden die Gäste von Oberbürgermeister Klaus Schmotz und von Landrat Carsten Wulfänger (beide CDU) begrüßt. Anschließend diskutierte Merkel mit Bürgern aus der Region im Rathaus zum Thema „Daseinsvorsorge in ländlichen Gebieten“. Den Abschluss des Besuches bildete ein Eintrag in das Goldene Buch der almärkischen Hansestadt. 16

FOTOS: WOLFGANG BENNDORF

Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte vor kurzem die Altmark. Begleitet wurde sie von Ministerpräsident Reiner Haseloff (bei‑ de CDU). Im Mittelpunkt des Programms stand das Thema Sicherung der Daseinsvor‑ sorge in ländlichen Gebieten vor dem Hin‑ tergrund des demografischen Wandels.

Ministerpräsident Reiner Haseloff, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ex‑Landrat Jörg Hell‑ muth und Oberbürgermeister Klaus Schmotz.

Vor der Tür hatten sich Neugierige versammelt, die einen Blick auf die Kanzlerin erhaschen wollten. Auch Demons-

tranten einer Bürgerinitiative machten ihrem Ärger über die Schließung des Bahnhaltepunktes Meßdorf Luft.

HA


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:08 Seite 17

Unternehmerische Erfolgsgeschichte „Die Städtischen Werke Magdeburg ha‑ ben in den 20 Jahren ihres Bestehens ei‑ ne der zahlreichen unternehmerischen Erfolgsgeschichten in Sachsen‑Anhalt ge‑ schrieben. Wenige Unternehmen prägen das gesellschaftliche Leben der Landes‑ hauptstadt so wie sie.“ Das sagte Mini‑ sterpräsident Reiner Haseloff auf der Ju‑ biläumsveranstaltung der SWM in Mag‑ deburg.

Die SWM versorgten nicht nur die Magdeburger mit Strom, Wärme und Wasser. Sie gehörten mit 660 Beschäftigten auch zu den größten Arbeitgebern vor Ort. In der mittelständisch geprägten Wirtschaftsstruktur sei ein solches Unternehmen auch landesweit von Bedeutung. Darüber hinaus sei es für viele junge Leute ein attraktiver Ausbilder, betonte Haseloff. Der Ministerpräsident hob die Rolle der regionalen Versorger und Stadtwerke bei der Umsetzung der Energiewende hervor. Die Stadtwerke seien ein typisches Beispiel für das Erfolgskonzept der Subsidiarität in Deutschland. Der

Mai/Juni

Rückblick

Seit 20 Jahren sind die SWM eine feste Größe in Sachsen‑Anhalt.

Umstieg auf die Nutzung erneuerbarer Energien sei verbunden mit einem Wandel zu eher kleinen dezentralen Standorten. Als Versorger vor Ort seien die Stadtwerke dafür die natürliche Triebfeder. Zudem verfügten sie über den

nicht zu unterschätzenden Vorteil der Bürgernähe. Damit könnten sie das Verständnis für bestimmte Projekte und Erfordernisse, aber auch für die Energiewende insgesamt in der Bevölkerung stärken.

UNSERE WEL WELT ELLT IST EINE S SCHEIBE CHEIBE Original italienische Geschmackserlebnisse „Made in Sachsen-Anhalt“: Sachsen-Anhalt“: Die HASA GmbH produziert seit 2006 am Standort Burg bei Magdeburg Steinofenpizzen“. Die ausgezeichnete Qualität wird mithilfe modernster „Original rg mit innovativer TTechnologie echnologie e „Original italienische Steinofenpizzen“. PProduktionsanlagen roduktionsanlagen garantiert. Dank der Hingabe und Sorgfalt unserer Mitarbeiter erobert das Unternehmen mit teilweise von Hand Produkten Jahr um Jahr den Markt für Tiefkühlpizzen. Tiefkühlpizzen. veredelten Produkten

HASA GmbH, Gm Lindenallee 20, 39288 Burg; Tel. +49 3921 4828 0, Fax +49 3921 4828 28; E-Mail info@hasa-burg.de; www.hasa-burg.de a-burg.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 15:02 Seite 18

Juli/August

Rückblick

Die Bilder des Hochwassers 2013 wie hier bei Halle an der Saale beherrschten die Medien. Elster, Saale, Mulde, Elbe, Havel ‑ kaum ein Fluss, der keine Rekordwasser‑ stände in Sachsen‑Anhalt vermeldete. Die Solidarität der Menschen und der Wille zum Kampf gegen die Fluten schweißten viele Ortschaften zusammen. Das Wasser geht. Zurück bleiben Zerstörung und Milliardenkosten. Der Schaden ist immens ‑ nicht nur in und an den vielen Einfamilienhäusern und Grundstücken, die im Was‑ ser versanken. Die Hochwasserflut hat in Sachsen‑Anhalt nach Schätzungen der Re‑ gierung Schäden von über 2,7 Milliarden Euro angerichtet. Landwirte stehen vor dem existenziellen Aus, mehr als zehn Prozent der Anbauflächen standen unter Was‑ ser. Gewerbliche Unternehmen beziffern ihre Schäden auf mehr als 500 Millionen Euro. Die Kosten für Bauern und Waldbesitzer bezifferte das Finanzministerium auf 224 Millionen Euro. Foto: Peter Gercke 18


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:09 Seite 19

Rückblick

Koßmann Omnibus GmbH als Unternehmen mit Weitblick 2013 geehrt Bereits zum 8. Mal wurde im Dezember 2013 der Festakt zur Auszeichnung „Un‑ ternehmen mit Weitblick“ vom Beschäf‑ tigungspakt Jahresringe durchgeführt. Jahresringe – dahinter verbirgt sich ein effektiv arbeitendes Projekt zur Vermitt‑ lung Langzeitarbeitsloser. Mit einer ge‑ zielten Personalauswahl werden Frauen und Männer ab 50, die über langjährige Lebens‑ und Berufserfahrung, fachliches Können und hohe soziale Kompetenz verfügen, erfolgreich vermittelt. Dabei bietet der Beschäftigungspakt sowohl Hilfen bei passgenauer und bedarfsorien‑ tierter Qualifizierung für den konkreten Arbeitsplatz als auch begleitende Betreu‑ ung in der Einarbeitungsphase. Damit er‑ halten ältere Langzeitarbeitslose zur Ver‑ besserung ihrer Beschäftigungschancen wertvolle Unterstützung. Einmal im Jahr verleiht der Beschäftigungspakt Jahresringe die Auszeichnung „Unternehmen mit Weitblick“. Sie wird an Unternehmen vergeben, die in zum Teil langjähriger Kooperation mit Jahresringe ältere Mitarbeiter/-innen eingestellt haben und in ihrer Personalpolitik über einschlägige Erfahrungen mit alternden Belegschaften verfügen. Die Vergabe der regionalen Ehrungen 2013 erfolgte am 5. Dezember 2013 in den Franckeschen Stiftungen zu Halle. Laudator Dr. Michael Schädlich, Jahresringe-Botschafter und Geschäftsführer des isw Instituts für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gemeinützige Gesellschaft mbH, würdigte in seiner Laudatio Engagement und Einstellung der

Preisträger, die sich durch einen selbstverständlichen und bewussten positiven Einbezug Älterer in ihre Unternehmens- und Personalpolitik auszeichneten. Als erster Preisträger wurde die Koßmann Omnibus GmbH von Sylvia Tempel, Geschäftsführerin des Jobcenters Halle (Saale), ausgezeichnet. Das inhabergeführte Unternehmen ist seit 1990 in Halle ansässig und sichert unter anderem den öffentlichen Personennahverkehr in der Region mit ab. Neben dem Omnibusgeschäft betreibt der Inhaber, Frank Koßmann, eine eigene Werkstatt für die Instandhaltung des Fuhrparks, die ebenfalls Bestandteil der GmbH ist. Von den insgesamt 26 Mitarbeiter/-innen sind 11 50 Jahre oder älter. Neben der seit 2007 kontinuierlich gepflegten guten Zusammenarbeit mit dem

Beschäftigungspakt Jahresringe zeichnet sich die Koßmann Omnibus GmbH durch eine demografiefeste Personalpolitik und einen ausgewogenen Mix zwischen jungen Nachwuchskräften und älteren Mitarbeiter/-innen mit langjähriger Berufserfahrung aus. Des Weiteren bietet das Unternehmen gute arbeitsplatzbezogene Qualifizierungsmöglichkeiten, gesundheitsfördernde Maßnahmen und Maßnahmen zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit Älterer an. So ist der Geschäftsführer Frank Koßmann darauf bedacht, immer ein offenes Ohr für seine Angestellten zu haben, um gemeinsam mit zufriedenen Mitarbeiter/-innen das Unternehmensleitbild „Sauber, Freundlich, Sicher“ jeden Tag aufs Neue umzusetzen. www.jahresringe‑halle.de

Ihr kompetenter Partner für Übernachtungen, Tagungen, Feiern und Catering

www.ratswaage.de www.catering-ratswaage.de

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

19


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:09 Seite 20

September/Oktober

Rückblick

Sehnsucht nach Sicherheit Die Wahl zum Deutschen Bundestag hat der CDU mit Angela Merkel an der Spitze einen Triumph beschert. Nur knapp verpasste die Partei mit ihrem bayerischen CSU-Partner die absolute Mehrheit im Parlament. In der deutschen Geschichte hatten das die Konservativen bisher nur mit Konrad Adenauer als Kanzler geschafft. Im hohen Stimmenanteil für die Christdemokraten manifestiert sich offensichtlich die Sehnsucht einer breiten Bevölkerung nach stabilen und sicheren Verhältnissen. Dass Angela Merkel mit ihrer Strategie der Beruhigung und den Verweisen auf ein starkes Deutschland Erfolg hat, kann als konsequente Folge gesehen werden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit spiegelt sich im Stimmenzuwachs auch das wachsende Durchschnittsalter der Deutschen wider. Ältere Menschen haben größere Ängste

vor Veränderungen und wollen das eigene Leben gern in vertrauten Bahnen sehen. Dieses Vertrauen wird die CDU mit Angela Merkel versuchen zu erfüllen. Deutschland steht am Ende der nun beginnenden MerkelRegierungszeit positiv da. Die Wähler haben der bürgerlichen Mitte eine starke Stimme geschenkt. Ob jedoch von dort wichtige Impulse für eine bewegliche Gesellschaft ausgehen können, werden erst die Taten oder Nichttaten der Merkel-Regierung und ihres künftigen Koalitionspartners zeigen können. Mittlerweile haben sich die beiden großen politischen Lager CDU/CSU und SPD an ihrem „Koalitionstisch” geeinigt und zur Zusammenarbeit auf hohem Niveau verabredet. Ob es dzu kommt, entscheidet die Basis der SPD Mitte Dezember 2013.

Neuer Automobil‑Zulieferstandort ThyssenKrupp nahm in Ilsenburg in Sachsen-Anhalt ein neues Werk zu Herstellung von Zylinderkopfhauben in Betrieb. Eröffnet wurde die neue Fertigungsstätte von Dr. Reiner Haseloff, dem Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, und Dr. Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG. ThyssenKrupp investierte mehr als 50 Millionen Euro in das neue Werk. Das Land Sachsen-Anhalt übernahm davon rund 10 Millionen Euro im Rahmen eines Investitionsförderungsprogramms. Die Produktionskapazität des Werks liegt bei rund einer Million Haubenmodule im Jahr.

Außenwirtschaftspreis 2013 Der Außenwirtschaftspreis 2013 von Handwerkskammer Magdeburg, Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt und Landesverband Großhandel-AußenhandelDienstleistungen Sachsen-Anhalt e.V. geht an das traditionsreiche Magdeburger Handwerksunternehmen VAKOMA, das im Maschinenbau tätig ist. Vertriebsleiter Christoph Krossing nahm die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung beim 5. Außenwirtschaftstag im Haus des Handwerks Magdeburg entgegen. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury waren der außerordentlich ho20

he Exportanteil am Umsatz von mehr als 90 Prozent, die Bandbreite der Zielländer und die Kreativität der Produkte und des Vertriebs. Die VAKOMA GmbH konstruiert unter anderem energieeffiziente und wartungsfreundliche Antriebsanlagen, die mit Altanlagen anderer Hersteller leicht kompatibel sind, und vertreibt diese mit Hilfe von Virtual-Reality-Technologien. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut arbeitet die VAKOMA GmbH an einer MixedReality-Technologie, die die Prozesssicherheit bei Auslandsmontagen erhöhen und auch für das Marketing genutzt werden soll.

Wirtschaftsminister Hartmut Möll‑ ring, Preisträger Christoph Kros‑ sing von der VAKOMA GmbH und Handwerkskammer‑Präsident Ha‑ gen Mauer.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:09 Seite 21

Wirtschaft

Ausgezeichnete Demografieprojekte Ministerpräsident Reiner Haselof f und Landesentwicklungsminister Thomas Webel haben in Halle den erstmals verlie‑ henen Demografiepreis des Landes Sach‑ sen‑Anhalt Ăźberreicht. Das Preisgeld be‑ trägt 1 500 Euro.

In der Kategorie „Wohn- und Lebensqualität“ wurde die BĂźrgerinitiative Stendal fĂźr ihr Projekt „Selbstbestimmtes Leben auf dem Land“, prämiert. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Vereins besteht darin, Menschen, die

Hilfe im täglichen Leben oder bei der Betreuung ihrer AngehÜrigen benÜtigen, mit denjenigen zusammen zu bringen, die sich engagieren mÜchten. Dafßr werden Bßrger aller Altersgruppen gewonnen. Zahlreiche Partner unterstßtzen das Projekt. Dazu gehÜren unter anderem die Sozialstation Sßd GmbH, die Hochschule MagdeburgStendal, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, der Offene Kanal Stendal, die Landesvereinigung fßr Gesundheit Sachsen-Anhalt und die So-

zialagentur des Landes Sachsen-Anhalt. Preisträger in der Kategorie „Kinder- und Familienfreundlichkeit“ ist der Verein KinderStärken e.V. mit dem Projekt „ZukunftsbĂźro Junge Menschen Stendals“. Die Arbeit des eng mit der Hochschule Magdeburg-Stendal verzahnten Vereins zielt auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Stärkung der Kompetenzen von Kindern in Stendal und Umgebung auf der Grundlage neuester kindheitswissenschaftlicher Erkenntnisse.

EU‑AgrarkĂźrzungen geringer 880 Millionen Euro fĂźr die Entwicklung des ländlichen Raumes in Sachsen‑Anhalt Sachsen‑Anhalts Landwirte kĂśnnen aufat‑ men. Die KĂźrzungen bei den EU‑Mitteln fallen geringer aus, als zunächst befĂźrch‑ tet. Die Landwirtschaftsminister der deut‑ schen Bundesländer einigten sich auf ei‑ nen nationalen VerteilungsschlĂźssel. Sachsen‑Anhalt Ressortchef Hermann On‑ ko Aeikens ist mit dem Ergebnis zufrieden.

Demnach stehen Sachsen-Anhalt in der kommenden FÜrderperiode (2014 - 2020) knapp 880 Millionen Euro (knapp 20 Millionen weniger als bisher) fßr die Entwicklung des ländlichen Raumes zur Verfßgung. Neben der Dorferneuerung soll das Geld in erster Linie in den Hochwasserschutz und den Breitbandausbau investiert werden. Fßr die heimischen Landwirte bringt die neue FÜrderperiode aber auch Ein-

schnitte. So wird kĂźnftig der Flächenzuschuss bei grĂśĂ&#x;eren Betrieben um zehn Prozent geringer ausfallen. Statt dessen werden kleinere Betriebe und ExistenzgrĂźnder bevorzugt. „Vereinbart wurde, dass 4,5 Prozent der Flächenprämien fĂźr MaĂ&#x;nahmen im ländlichen Raum zur VerfĂźgung gestellt werden. Diese Mittel bleiben im Land. Sie sind zweckgebunden fĂźr Umwelt-, Natur- und Tierschutz oder auch benachteiligte Gebiete einzusetzen“, so Minister Aeikens. Der Minister wertet den gefundenen Kompromiss daher als akzeptabel. Die ursprĂźnglichen Forderungen der EUKommission sahen wesentlich hĂśhere KĂźrzungen fĂźr die ostdeutschen Landwirte vor. „Bis zu 30 Prozent KĂźrzungen hätten viele Unternehmen in ihrer Existenz gefährdet“, sagte er.

Die EU wird auch kĂźnftig die ostdeut‑ sche Landwirtschaft groĂ&#x;zĂźgig fĂśdern.

:DV GHQ 0LWWHOVWDQG LQWHUHVVLHUW

Die Mittelstandsmesse

ZZZ VD[[HVV GH

ĂŽ -DQXDU 0(66( '5(6'(1

(QHUJLHPDQDJHPHQW (QHUJLHHIĂ€ ]LHQ]

,7 7UHQGV ,7 6LFKHUKHLW

6LFKHUHV 8QWHUQHKPHQ

$EVDW]I|UGHUXQJ .RRSHUDWLRQVDQEDKQXQJ

7HFKQRORJLHWUDQVIHU ,QQRYDWLRQVI|UGHUXQJ

)LQDQ]LHUXQJ )|UGHUXQJ 5HFKW XQG 6WHXHUQ

8QWHUQHKPHQVQDKH 'LHQVWOHLVWXQJHQ *HZHUEHVWDQGRUWH

0DUNHWLQJ 9HUWULHE

ORTEC Messe und Kongress GmbH ¡ Tel. 0351 315330 ¡ saxxess@ortec.de

12/2013 | Wirtschaftsspiegel fßr Sachsen‑Anhalt

21


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:09 Seite 22

FOTOS: WOLFGANG BENNDORF

Wirtschaft

Die erste A14‑Brücke des Streckenneubaus bei Mose ist in Betrieb.

A14: Minister macht Druck Landesverkehrsminister Thomas Webel hat sich durchgesetzt. Der Planungsstab für die Altmark‑Autobahn und die West‑ umfahrung Halles (A143) wird deutlich aufgestockt. Das ist das Ergebnis eines Spitzentreffens zwischen ihm, Minister‑ präsident Reiner Haseloff, Staatskanzlei‑ chef Rainer Robra und Finanzstaatssekre‑ tär Michael Richter in Magdeburg.

Die zusätzlichen Mitarbeiter sollen aus den „Ressourcen der Landesverwaltung“ rekrutiert werden, teilt das Verkehrsministerium mit. Zur genauen Zahl der Planstellen könne noch keine Aussage getroffen werden. „Es wird eine robuste Personalverstärkung sein, die dem Projekt neuen Schub gibt“, so die Mitteilung aus dem Ministerium. Angesichts der aktuellen Haushaltslage und des im Personalentwicklungskonzept festgelegten Stellenabbaus in der Landesverwaltung sei die Entscheidung ein Riesenerfolg und ein klares Zeichen dafür, dass die gesamte Landesregierung Sachsen-Anhalts zu dem Projekt stehe. Zu den Kosten hatte der Minister eine einfache Rechnung aufgemacht: Jedes Jahr Verzögerung bei der Fertigstellung der A14 schlage mit 16 Millionen Euro zu Buche. Für komplett neues Personal hätten rund zwei Millionen Euro aufgewendet werden müssen. Webel hatte 38 zusätzliche Planer gefordert. Als Ursachen für den Planungsstau nannte er die hohen Umwelt- und Naturschutzanfor22

derungen, immer neue gesetzliche Regelungen, die in das Projekt eingearbeitet werden müssen und zusätzliche Untersuchungen aufgrund juristischer Auseinandersetzungen. Die ersten A14-Bauwerke sind in Betrieb. Bei Mose, an der Anschlussstelle Wolmirstedt, wurde der neue Abschnitt der Bundesstraße 189 ohne großes Bromborium für den Verkehr freigegeben. Seit November rollen die Fahrzeuge auf rund einem Kilometer auf zwei Brücken über die künftige Autobahn.

Die Behelfsumfahrung der Baustelle ist damit nicht mehr nötig. Die Bauarbeiten dauerten hier insgesamt rund ein Jahr. Im Dezember soll dann auch am anderen Ende des ersten Autobahnabschnittes die Anbindung der Bundesstraße fertig gestellt sein. Nördlich Colbitz entsteht ein Kreisverkehr, mit dem auch die Heidestraße an die Auffahrt angebunden wird. Die Freigabe der gesamten, 6,5 Kilometer langen, Strecke zwischen Mose und Colbitz ist im Herbst kommenden Jahres vorgesehen.

Die Arbeiten am A14‑Abschnitt bei Colbitz gehen zügig voran.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:09 Seite 23

Wirtschaft

Vernetzte Welt ‑ das Internet der Dinge Gegen den demografischen Wandel mit Vernetzung kommunaler Dienstleister Rasant gestaltet sich die Entwicklung der neuen Medien ‑ innerhalb weniger Jahre boomt der Markt mit der mobilen Kon‑ nektivität. Kaum ein Bereich des täglichen Lebens, aus dem die Schnittstellen zwi‑ schen Mensch und den virtuellen Dienst‑ leistern wegzudenken sind. Mit der neuen Generation der Smartphones und Tablet‑ PC wuchsen auch die Anforderungen an die IT‑Dienstleister.

Als Dr. Michael Wandersleb vor genau zehn Jahren den Chefsessel der KID Magdeburg besetzte, trat er mit einer Vision in sein neues Ressort. Er setzt darauf, die neuen Informationstechnologien in öffentliche Verwaltungen zu integrieren. Und dies in einer Zeit, als Großrechner verschwanden und die IT in den Verwaltungen immer mehr Einzug hielt. Während heute die jüngere Generation das mobile Internet quasi mit der Muttermilch aufnimmt, stehen die Älteren bisweilen vor einer gedanklichen Barriere, sich der neue Technologie permanent zu bedienen. Sachsen-Anhalt spielt im

Ranking zur Nutzung der modernen Internettechnologien auf den hinteren Plätzen mit. Das Land hat die höchste Anzahl an „Nonlinern”. Zudem verlassen viele junge Menschen mit „digitaler Muttersprache” und Affinität zum Internet das Land. Mit ihnen verschwinden auch Nutzer der neuen Medien und künftiger Innovationen. Dem dürfen die Kommunen sich nicht anpassen, sondern müssen dem Trend durch Attraktivität für junge Leistungsträger entgegenwirken. Der Trend der Jetzt-Zeit geht in die Vernetzung kommunaler Einrichtungen. Schon heute nutzen Verwaltungen digitale Datenströme, um Dokumente zu verwalten, Personenstandsdaten online auszutauschen. Damit wird die elektronische Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden gefördert. Die Gründung der Kommunalen IT-UNION als genossenschaftlicher Verbund, zu dem heute schon 26 Mitglieder zählen, war der richtige Schritt zur schlanken und digitalen Verwaltung.

KID‑Geschäftsführer Dr. Michael Wandesleb Mit der erneuten Bestätigung als Geschäftsführer der KID will Dr. Wanderleb und sein Team auch in den nächsten Jahren Maßstäbe in der IT setzen. Weniger Papierakten, Nutzung von Social Media in den Kommunen und die „App zur Verwaltung” stehen auf der Agenda ganz oben. www.kid‑magdeburg.de

„DIE KONKURRENZ ABHÄNGEN.“

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

Zuk Ju entzftsw b e i Uns ersen t ere at d: für la B e Firmsseeratn enkn! ung und en

W Wir ir m machen achen d den en W Weg eg ffrei. rei. W Wenn enn SSie ie aals ls U Unternehmer nternehmer w weiterhin eiterhin aauf uf d der er Ü Überholspur berholspur b bleiben leiben möchten, möchten, brauchen brauchen Sie Sie e inen zzuverlässigen uverlässigen P artner u einen Partner und nd iindividuelle ndividuelle FFinanzlösungen: inanzlösungen: U Unsere nsere ganzheitliche ganzheitliche B Beratung eratung ffür ür FFirmenkunden irmenkunden ssorgt orgt d dafür, afür, d dass ass SSie ie IIhre hre b beruflichen eruflichen Z Ziele iele e erreichen rreichen u und nd iimmer mmer d der er K Konkurrenz onkurrenz vvoraus oraus ssind. ind. S Sprechen prechen S Sie ie e einfach infach p persönlich ersönlich m mit it e einem inem u unserer nserer B Berater erater g ganz anz iin n IIhrer hrer N Nähe ähe o oder der g gehen ehen S Sie ie o online nline a auf uf w www.volksbank-magdeburg.de ww.volksbank-magdeburg.de

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

23


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:10 Seite 24

Wirtschaft

Eine umgerüstete Alstom Hybridlok im Magdeburger Hafen.

Doppelherz statt Abstellgleis Alstom Stendal stellt die Weichen für die Zukunft Das Land Sachsen‑Anhalt profiliert sich nach den Worten von Verkehrsminister Thomas Webel weiter als international be‑ deutsamer Logistikstandort und wirbt da‑ mit zugleich um die Ansiedlung neuer In‑ vestoren. „Sachsen‑Anhalt verfügt nicht zuletzt wegen seiner zentralen geografi‑ schen Lage und der modernen Infrastruk‑ tur über hervorragende Voraussetzungen für potenzielle Investoren“, sagte er vor der Branchenmesse „transport logistic 2013“.

Zu den zehn Ausstellern auf dem gemeinsamen Landesstand zählt das Stendaler Alstom-Werk. In der Präsentation der Altmärker geht es um den Bau von Anlagen und Produkten für die Stromerzeugung, Energieübertragung und Schieneninfrastruktur. Die Investiotions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt nahm die Messe zum Anlass, einen besonderen Tätigkeitszweig des Unternehmens in ihrem bundesweit erscheinenden Newsletter vorzustellen. „Im altmärkischen Stendal, bei der Alstom Lokomotiven Service GmbH, werden Loks entwickelt und gebaut, die in die Zukunft fahren“, heißt es darin. „Pensionierte Lokomotiven werden in Stendal nicht aufs Abstellgleis geschoben. Sie bekommen ein zweites Leben und sind damit leistungsfähiger als je zuvor. Einige 24

der V100-Loks aus dem brandenburgischen Hennigsdorf, die hier ankommen, erhalten ein neues Herz. Ein Doppelherz: Stendaler Hybridloks werden mit einer Kombination aus Elektro-Dieselgenerator und Akkumulator angetrieben.“ Eingesetzt würden sie im Rangierbetrieb. Da stünden Loks überwiegend im Leerlauf oder führen mit niedrigen Lasten. In dieser Zeit würden sie über den Batteriesatz betrieben, der die Elektromotoren speist, die dann die Lokomotive ziehen. Eine der ersten Hybridloks arbeite im Umschlagbetrieb des Magdeburger Hafens, zwei weitere bei VW in Wolfsburg. Zuvor begann im Juni 2012 der Serieneinsatz von vier Triebfahrzeugen bei der Mitteldeutschen Eisenbahngesellschaft. Bis 2018 laufe der Mietvertrag mit anschließender Kaufoption, in diesem Zeitraum würden Praxiserfahrungen mit der neuen Technik gesammelt. Der Beitrag zitiert Norbert Kempe, Vertriebschef im Alstom-Werk Stendal: „Unsere voraus berechneten Werte und Einsparpotentiale werden erreicht und teilweise übertroffen“. Das bedeute: mindestens 40 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch gegenüber modernen Dieselloks anderer Hersteller, etwa 70 Prozent weniger Abgase und ein wesentlich geräuschärmerer Betrieb. „Ich denke, damit sind wir noch nicht am Ende. Wir optimieren weiter.“

Wenn der letzte Veteran aus Hennigsdorf umgebaut ist, werden die Stendaler voraussichtlich ab 2014 in den Neubau einsteigen, kündigt Werkleiter Jörg Vogeley an. Das Entwicklungsthema liege bei den Altmärkern, unterstützt von Fachkompetenz aus dem ganzen Konzern. Bei Alstom spreche man von einer „sehr guten Kundenresonanz am Standort Stendal auf der Basis von langen Erfahrungen.“ Mit der Hybridtechnologie sei die Weichenstellung für die Zukunft des Werkes gelungen, die mit der Übernahme durch den führenden Schienenfahrzeugbauer ermöglicht wurde. Alstom hat rund zehn Millionen Euro in die denkmalgeschützten Werkhallen im Architekturstil der Hansestadt Stendal investiert und etwa noch einmal soviel in die Entwicklungsarbeit. Seit dem vergangenen Mai ist das Unternehmen Alleingesellschafter. Mit fast 200 Mitarbeitern und elf Azubis gehört Alstom in Stendal zu den größten produzierenden Arbeitgebern in der ländlichen Region. „In der Eisenbahnbrache wird sehr spezielles fachbezogenes Wissen benötigt, das man nur sehr schwer am Markt bekommt“, weiß der Werkleiter. Die Sicherung des Berufsnachwuchses wird zu einer Schlüsselaufgabe, zumal die Altmark besonders stark an Bevölkerung verliert.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:10 Seite 25

Ausbildung

Chemiebranche setzt auf besseres Ausbildungsmarketing Die Chemieunternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer HalleDessau (IHK) setzen bei der Gewinnung von Nachwuchskräften auf ein verbessertes Ausbildungsmarketing. Dies zeigen die Ergebnisse der IHK-Sonderumfrage zur Ausbildungssituation, im Rahmen des Projekts „Fit für die Industrie“ gemeinsam mit der Qualifizierungsförderungswerk Chemie GmbH (QFC), die 90 Firmen der Chemieindustrie im Süden Sachsen-Anhalts beantwortet haben. Das Projekt wird durch die IHK unterstützt und aus Landesmitteln und durch den europäischen Sozialfonds gefördert. Entscheidendes Ausbildungsmotiv sei laut der Erhebung die Fachkräftesicherung. Dafür prüfen die Chemieunternehmen vorrangig die Altersstruktur der Belegschaft oder stimmen sich mit den Produktions- und Geschäftsbereichen ab. Allerdings konnte knapp ein Drittel der Betriebe 2012 nicht alle Ausbildungsplätze

besetzen. Bei 67 Prozent der Betroffenen lagen keine geeigneten Bewerbungen vor und bei 40 Prozent wurde der Ausbildungsplatz von den Jugendlichen nicht angetreten. „Um den rückläufigen Bewerberzahlen entgegenzuwirken, investieren die Unternehmen der Chemiebranche besonders in ein verbessertes Ausbildungsmarketing und in die Imagepflege ihres Unternehmens“. läutert Dr. Simone Danek, IHKGeschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung. Hierzu gehörten auch Unterstützungsleistungen während der Ausbildungszeit, wie etwa Maßnahmen der Gesunderhaltung sowie Hilfsangebote bei der Wohnungssuche und der Vereinsarbeit der Jugendlichen. QFC-Projektleiter Bodo Bastian verweist darauf, dass die Chemische Industrie in den vergangenen Jahren auch Unterstützungsmöglichkeiten für marktbenachteiligte Jugendliche angeboten habe. Damit würden vor dem

Hintergrund der demografischen Entwicklung und eines Fachkräftemangels neue Zielgruppen erschlossen. „So können Jugendliche mit berufsvorbereitenden Praktika optimal auf eine duale Ausbildung vorbereitet werden. Gute Erfahrungen machen wir auch mit den einwöchigen freiwilligen Vertiefungspraktika für Schülerinnen und Schüler“, so Bastian. Etwa die Hälfte der Teilnehmer würde sich danach um einen Ausbildungsplatz im Praktikumsbetrieb bewerben. Die Chemiebranche beklagt allerdings weiterhin Ausbildungshemmnisse. Am häufigsten würden eine mangelnde Ausbildungsreife, unklare Berufsvorstellungen und eine unsichere wirtschaftliche Perspektive benannt. Bei nicht ausbildungsreifen Jugendlichen seien vor allem Probleme beim mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen, bei Rechenfertigkeiten sowie der Leistungsbereitschaft und Motivation erkennbar.

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

25


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:10 Seite 26

Ausbildung

So sponsert der Fiskus die Berufsausbildung Eine gute Berufsausbildung hat ihren Preis. Für Schul- oder Studiengebühren, Arbeitsmittel, auswärtige Unterbringung und Fahrten zwischen Wohnung und Ausbildungsort fallen schnell hohe Summen an. Kosten der Berufsausbildung lassen sich manchmal vollständig von der Steuer absetzen, betont die Mönchengladbacher Wirtschaftskanzlei WWS. Doch die steuerlichen Bedingungen sind komplex und für Steuerzahler nur schwer zu überblicken. „Die Finanzbehörden achten genau darauf, ob es sich eine Erst- oder Zweitausbildung handelt“, betont Dr. Stephanie Thomas, Rechtsanwältin und Steuerberaterin der WWS. „Diese Einstufung entscheidet darüber, in welchem Umfang Kosten geltend gemacht werden können.“ Die Differenzierung zwischen Erst- oder Zweitausbildung ist in der Praxis oft schwierig. Wer Streit mit den Finanzbehörden aus dem Weg gehen möchte, sollte frühzeitig steuerlichen Rat einholen. So lassen sich viele Auseinandersetzungen von vorneherein vermeiden.

Bei Kosten für die erste Berufsausbildung oder das erste Studium zeigt sich der Fiskus prinzipiell knauserig. Die Aufwendungen sind nur eingeschränkt als Sonderausgaben abziehbar, es sei denn die Ausbildung oder das Studium findet im Rahmen eines Dienstverhältnisses statt. Diese Regelung ist für viele Steuerzahler nachteilig ist, denn für diese Sonderausgaben gilt eine Obergrenze von 6.000 Euro jährlich. Vielfach sind die tatsächlichen Kosten deutlich höher und Steuerzahler müssen den Großteil der Kosten alleine schultern. Obendrein droht der Verlust von Sonderausgaben, wenn im gleichen Kalenderjahr keine Einkünfte erzielt werden. „Gegebenenfalls sollten Eltern Vermögen mit Erträgen auf ihr Kind übertragen, um den Sonderausgabenabzug zu nutzen“, rät WWS-Beraterin Dr. Thomas. Beginnen Steuerzahler indes nach einer abgeschlossenen Erstausbildung noch eine zweite Berufsausbildung oder ein zweites Studium sind die Aufwendungen vollständig abzugsfähig. Es handelt sich dann um vorweggenommene Werbungskosten. Sie entstehen regelmäßig

in Jahren ohne Einkünfte und werden mit späteren Einkünften verrechnet. Voraussetzung ist allerdings, dass sie im Zusammenhang mit dem künftig ausgeübten Beruf stehen. Übernimmt der Arbeitgeber die Fortbildungskosten, kann er diese unbeschränkt als Betriebsausgaben abziehen. Der Bundesfinanzhof legt in einem jüngeren Urteil (BFH, Az. VI R 6/12) den Begriff „erste Berufsausbildung“ sehr weit aus. Nach dem Verständnis der Münchener Richter zählen dazu alle Maßnahmen, die der Vorbereitung auf ein Berufsziel dienen. „Maßgeblich ist, ob die Ausbildung dazu befähigt, aus der angestrebten Tätigkeit Einkünfte zu erzielen“, betont WWS-Expertin Dr. Thomas. Demzufolge wertet der BFH eine innerbetriebliche Schulung zur Flugbegleiterin als erste Berufsausbildung. Wird zusätzlich noch eine Ausbildung zur Verkehrsflugzeugführerin durchlaufen, handelt es sich um eine zweite Berufsausbildung. Die aktuelle Rechtsprechung erweitert die Chancen, den Fiskus nicht nur an den Berufsausbildungskosten zu beteiligen, sondern sie möglicherweise sogar komplett geltend zu machen. Steuerzahler sollten allerdings mit guten Argumenten vorbauen, da seitens der Finanzbehörden mit Widerstand zu rechnen ist. Gerade wenn Ausbildungen ohne staatliche Prüfung enden, werden viele Finanzämter mauern. Gegebenenfalls müssen Steuerzahler ihre Ansprüche im Klageverfahren durchsetzen. Grundsätzlich gilt: Eine Berufsausbildung vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten für einen neuen Beruf. Die Erlangung einer höheren Qualifikation ist keine Berufsausbildung sondern eine Fortbildung. Tipp der WWS: Steuerzahler sollten ihre Berufsausbildungskosten auch dann in der Steuererklärung ansetzen, wenn unsicher ist, ob schon eine abgeschlossene Ausbildung oder Studiengang vorliegt. Es ist ratsam, die weitere Rechtsprechung aufmerksam zu verfolgen. Denn wer die steuerlichen Spielregeln kennt, hat unter Umständen mehr finanziellen Spielraum für eine qualifizierte Ausbildung.

26


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:42 Seite 27


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:45 Seite 28

Ausbildung

„Können wir uns Schulabbrecher noch leisten?” Teutschenthaler Schlossgespräche diskutierte Lösungsansätze Geht es um Abbrecher in Schule, Studium und Ausbildung, ist Sachsen‑Anhalt trauriger Spitzenreiter. Die Veranstaltungsreihe „Teutschenthaler Schlossgespräche“ widmete sich deshalb in Kooperation mit der „Jobperspektive mit Energie“ der Frage, wo ein Um‑ denken nötig und verstärkte Kooperationen unabdingbar sind. Unter dem Motto „Ab‑ brecher in Schule, Ausbildung und Studium – Können wir uns das noch leisten?“ disku‑ tierten im historischen Ambiente von Schloss Teutschenthal über 40 Experten aus der Region, darunter Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Justiz, moderiert von Simone Krüger, Geschäftsführerin der bildungszentrum energie GmbH (bze).

anwendungsorientierte duale Studiengänge sollten dabei in Betracht gezogen werden“, sagte Professor Christoph Weiser, Prorektor der MLU Halle-Wittenberg und Mitdiskutant. Auf einen ganz anderen Aspekt machte schließlich Dr. Petra Bratzke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Halle, aufmerksam: Hat sich ein Jugendlicher zum Abbruch von Schule, Studium oder Ausbildung entschlossen, dürfe er keinesfalls fallengelassen werden. Auch und gerade von der Wirtschaft nicht. „Es ist an der Zeit, die Potenziale dieser „stillen Reserve“ zu erkennen, um sie in entsprechenden Programmen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Denn Abbrecher sind aufgrund ihrer Erfahrung des Scheiterns oft hochmotiviert, wollen ihre zweite Chance auf jeden Fall nutzen“, so Dr. Petra Bratzke. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion bot sich für alle Teilnehmer und Gäste

Die „Teutschenthaler Schlossgespräche" ist eine Veranstaltungsreihe für Unternehmer und Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Justiz. Zweimal im Jahr wird geladen, um sich zu einem bestimmten Thema auszutauschen und danach in historischem Ambiente von Schloss Teutschenthal bei einem kleinen Imbiss das Netzwerk in der Region zu festigen. Die Teilnahme erfolgt ausschließlich auf Einladung. Die Initiative „Jobperspektive mit Energie“ ist ein Gemeinschaftspro-jekt von der envia Mitteldeutschen Energie AG (enviaM), der Stadtwerke Halle GmbH sowie der bildungszentrum energie GmbH (bze) und wird von der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Sie ist Teil der „Verantwortungspartner-Regionen in Deutschland“ und will an der Schnittstelle von Schule und Ausbildung die Bildungsübergänge verbessern helfen und schon in der Schule Praxiswissen aus Wirtschaft und Gesellschaft vermitteln. www.schlossgespraeche.com

FOTO: TORSTEN SCHAPER

Sachsen-Anhalt weist bundesweit die größte Anzahl an Abbrechern in Schulen, Ausbildung und Studium auf. Andererseits beschwören Politik und Wirtschaft einen drohenden Fachkräftemangel. René Walther, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Stadtwerke Halle GmbH, plädierte in diesem Zusammenhang für eine bessere Vernetzung von Schulen und Unternehmen. „Die Jugendlichen brauchen mehr Einblick in die Praxis, um Inhalte und auch Arbeitsbedingungen des potenziellen Traumberufs kennenzulernen. Oft dominieren hier noch verklärte Vorstellungen, die dann zu einem Ausbildungsabbruch führen.“ Ähnliches gelte auch bezüglich der Studienwahl. Gut ein Viertel der Studierenden, 22 - 25 Prozent, bricht deutschlandweit das Studium ab. „Nach dem Abitur sollten junge Menschen daher verstärkt die bestehenden Angebote sowohl zur Berufsorientierung als auch zur Studienberatung nutzen. Auch Alternativen wie

noch die Gelegenheit, sich über die gewonnenen Erkenntnisse auszutauschen und Netzwerke für zukünftige Lösungsansätze zu knüpfen.

Simone Krüger (Geschäftsführerin bildungszentrum energie GmbH), Prof. Dr. Christoph Weiser (Prorektor für Studium und Lehre an der Martin‑Luther‑Universität Halle‑Wittenberg), Dr. Petra Bratzke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Halle und René Walther (Geschäftsführer/Arbeitsdirektor Stadtwerke Halle) 28


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:45 Seite 29

Wirtschaft Anzeigen

Ehrlichkeit und Qualität bringen Erfolg Seit mehr als fünf Jahren setzt die Schrader Haus GmbH Träume von Bauherren (und auch Baufrauen) in die Realität um. Das 12-köpfige Team um Geschäftsführer Mike Schrader besteht aus bauerfahrenen Persönlichkeiten, mit spezifischen Kenntnissen und umfangreichen Erfahrungen. Als kompetenter Ansprechpartner setzte das Bauunternehmen bereits mehr als 150 Projekte von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe der Massivhäuser um. Credo des Unternehmens ist die mängelfreie Übergabe der Objekte und Teamarbeit im Sinne der Bauherren. Der Erfolg gibt Mike Schrader recht: Kontakt in Augenhöhe, Qualität und Ehrlichkeit zahlen sich langfristig aus. Neben der Grundstückserschließung und den Bau von Massivhäusern haben die Bauspezialisten ein großartiges Objekt in der Realisierung. Aus einer alten denkmalgeschützten Industriebrache in der Magdeburger Budenbergstraße entstehen bis 2014 insgesamt 22 Lofts mit hochwertiger Ausstattung und einzigartigem Ambiente.

Exklusive Reihenhäuser von Schrader Haus in der Magdeburger Morgenstraße.

Die Finanzierung von Bauvorhaben erfolgt zum Teil in Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Magdeburg. Gemeinsam mit der Sparkassen-Firmenkundenbetreuung kann so die Schrader Haus GmbH einige ihrer Konzepte umsetzen. Die Firmenkundenbetreuung der Stadtsparkasse Magdeburg arbeitet nach Mike Schraders Angaben vorbildlich - die auf seine Projekte exakt abgestimmte Finanzierung für das Unternehmen, aber auch für künftige Hausbesitzer, die bei der Sparkasse privat ihr Projekt finanzieren, funktionierte rei-

bungslos. So bekommen auch die regionalen Handwerker und Betriebe, die bei der Umsetzung der Bauvorhaben beteiligt sind, ihre Leistungen schnell bezahlt.

Kontakt

Schrader Haus GmbH Nachtweide 95 39124 Magdeburg Telefon: 0391 ‑ 50 95 95 63 Telefax: 0391 ‑ 50 95 99 31 www.schrader‑haus.de

Für die schweren Dinge Als sich 1945 die Gründerväter Breithaupt und Philipp auf das Bergen von Geldschränken und Tresoren aus den im Krieg zerstörten Bank- und Geschäftshäusern spezialisierten, legten sie damit den Grundstein für eine noch heute andauernde Erfolgsgeschichte. In den Folgejahren der Nachkriegszeit, sowie der gesamten DDRZeit, überstand die Firma alle Wirren der sozialistischen Planwirtschaft und blieb als eigenständiges Unternehmen bestehen. Breithaupt & Philipp wurde zu einem führenden Unternehmen in Sachen Autokrane, Schwertransporte und Tiefladertechnik. Burckhardt Siebert, Geschäftsführer der Breithaupt & Philipp OHG, feierte vor wenigen Tagen 25-jähriges Jubiläum im Unternehmen. Er übernahm am 1. Juni 1988 die Geschäftsführung des Einzelun-

ternehmens. Mit der Firma und dem Bekanntheitsgrad, wuchs auch unsere Auftragslage ständig, so dass weitere Niederlassungen in Neuenhagen bei Berlin, Plötzin bei Brandenburg und in Prenzlau etabliert wurden. Heute zählt das Unternehmen 70 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von mehr als 7 Millionen Euro. Zu den Leistungen neben dem Einsatz von Autokranen, Schwerlasttransporten, Spedition und Betriebsumzüge oder Abrissarbeiten, gehören auch der Schwere Stahlbau - als Komplexbauträger übernimmt Breithaupt & Philipp den Transport, die Kranleistung und Montage von Stahlkonstruktionen. Das Unternehmen zählt 25 Kranfahrzeuge und 15 Schwerlasttransporter, die bundesweit im Einsatz sind.

Kontakt

Breithaupt & Philipp OHG Am Stadtweg 15 39164 Wanzleben‑Börde OT Hohendodeleben Telefon: 03 92 04 ‑ 719‑0 www.breithaupt‑philipp.de

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

29


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 30

FOTO: IMG

Wirtschaft

Am 11. November 2013 wurden bei der Abschlussveranstaltung in der Experimentellen Fabrik in Magdeburg vor knapp 100 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien die BESTFORM‑Awards in den Kategorien „Produkt“ und „Kommunikation“ vergeben.

Kreative in bester Form Auszeichnung für besondere Leistungen erstmalig verliehen Mitte November wurden bei der Ab‑ schlussveranstaltung in der Experimen‑ tellen Fabrik in Magdeburg vor knapp 100 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medien die BESTFORM‑Awards in den Kategorien „Produkt“ und „Kommu‑ nikation“ vergeben. Die ersten Preise sind mit 10.000 Euro dotiert, die zweiten mit jeweils 5.000 Euro und die dritten Preise mit 2.500 Euro..

Industrie-Designern Mona Mijthab und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sind die ersten Preisträger des Landeswettbewerbes BESTFORM 2013 in der Kategorie „Produkt“. Die freischaffende Designerin Mona Mijthab aus Magdeburg und die GIZ mit Sitz in Eschborn und Bonn haben es sich zur Aufgabe gemacht, die zum Teil katastrophale sanitäre Situation in den dicht besiedelten städtischen Armutsvierteln von Entwicklungsländern zu verbessern. 30

Dafür haben sie „mobile Sanitation“, kurz MoSan, entwickelt, eine kleine leichte Sitztoilette, die ohne Strom und Wasser auskommt. Zweitplatzierte in der Kategorie „Produkt“ ist die Partnerschaft der Magdeburger Mathias Bertram & Martin Liedecke GbR, „faktor m – büro für gestaltung und konstruktion“ und der Aimess GmbH mit Sitz in Burg (Jerichower Land), die gemeinsam ein 3-DMessverfahren optimiert haben. Den dritten Platz belegen der Magdeburger Designer Stefan Griebsch und die HASOMED GmbH. Der Kreative und das Magdeburger Medizintechnikunternehmen stellten ein neues Reha-Produkt vor, das die Behandlung von Schlaganfall-Opfern schneller und effektiver macht. In der Kategorie „Kommunikation“ vergab die Jury einen zweiten Platz und zwei dritte Plätze. Die toolboxxmedia UG und der gemein¬nützige

Verein Grundleger (beide aus Magdeburg) können sich über einen zweiten Platz freuen. Mit einem dritten Platz wurden die Graepel Seehausen (Altmark) GmbH & Co. KG und der Designer Rüdiger Laleike aus Stendal ausgezeichnet. Ebenfalls mit einem dritten Platz zeichnet das Land SachsenAnhalt die hallesche Hoss PR Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit GmbH und die Hallesche Verkehrs-AG aus. Insgesamt wurden 38 Bewerbungen von Partnern aus der Kreativwirtschaft und anderen Branchen eingereicht – 27 in der Kategorie „Produkt“, 11 in der Kategorie „Kommunikation“. Studierende, Freischaffende, große und mittelständische Firmen, Vereine sowie Institutionen beteiligten sich am ersten BESTFORM-Award, mit dem das Land Sachsen-Anhalt Neuland beschritten hat.

LO

M eu

Die im ke po Wa für Inv

Mi de nic son um De Ro die bu lan un No

Log de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 31

Wirtschaft

Risikofaktor Stress ‑ Die Zeitbombe am Arbeitsplatz Ärzte schlagen Alarm: Mehr als jeder Vierte (28 Prozent) scheidet aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben aus. Wie geht es Ihnen im Büro? Zeitdruck und enge Termin betreffen heute jeden (100 Prozent) und sind zum Normalfall geworden, so die neueste Studie des TÜV Süd zur Gesundheitsgefahr am Arbeitsplatz. Und es wird noch schlimmer. Massive Herausforderungen mit Kunden-Akquise und Konflikte mit Wettbewerbern werden immer häufiger zur Herausforderung. Über zwei Drittel leiden unter Überstunden, hohem Kostendruck und der fehlenden Anerkennung von Leistungen. Die Folge: Mentale (Berufs-)Krankheiten werden zur Volksseuche. Wer sich jetzt nicht um seine Gesundheit kümmert und ein System zur persönlichen Entlastung findet, kann womöglich morgen nicht mehr mithalten.

Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol sorgen kurzfristig für einen Energieschub, bei Dauerbelastung zerstören sie wichtige Organe und das Gehirn. Sozialer Abstieg droht. Doch das muss nicht sein. Mithilfe von modernen Gesundheitsstrategien ist es möglich, die eigene Leistungsfähigkeit zu erhöhen und die Stressbelastung dauerhaft zu senken. Besonders hilfreich sind hier beispielsweise Erfolgsstrategien aus dem Spitzensport. Mit systematischen PowerPausen kann der Stresslevel spürbar gesenkt werden. Entscheidend besonders für Menschen ab 40. Vermeiden Sie unproduktives Durcharbeiten ohne Limit, sonst wird aus Aktivität rasch unproduktiver Aktivismus. Immer mehr Menschen nutzen den Rat von Experten und Beratern, um motiviert ihr persönliches Lösungs-System zu finden. Entscheidend ist der bewusste erste, kleine Schritt zur Veränderung.

LOGISTIKSTANDORT MAGDEBURG

Magdeburg – die Schnittstelle europäischer Verkehrsachsen Die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalt liegt im Schnittpunkt wichtiger europäischer Verkehrsströme. Sie ist dank optimaler Transportwege auf Straßen, Schienen und dem Wasserweg ein optimaler Logistikstandort für ansässige Unternehmen sowie potentielle Investoren. Mit den Fernstraßen-Anbindungen an die Bundesautobahnen A 2 und A 14 bietet Magdeburg nicht nur ideale Transportwege auf den Straßen, sondern ist als Eisenbahnknotenpunkt auch umfassend an das Schienenwegesystem der Deutschen Bahn angegliedert. Eine bedeutende Rolle bei der Erstellung intelligenter Transportdienstleistungen spielt auch der Hafen Magdeburg, der zu den größten Binnenhäfen Deutschlands zählt und als Allround-Logistikdienstleister und Hinterland-Drehscheibe für die Seehäfen an Nord- und Ostsee in Sachsen-Anhalt agiert. Logistik beginnt mit dem Standort – wir haben den richtigen für Sie.

Landeshauptstadt Magdeburg Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit Julius-Bremer-Straße 10 39104 Magdeburg wirtschaft@magdeburg.de www.magdeburg.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 32

Wirtschaft

Unternehmensnachfolge Die ernstzunehmende Alternative zur Neugründung Für Existenzgründer ist es heutzutage nicht einfach. Die Märkte sind gesättigt. Als neuer Mitbewerber kann man nicht von heute auf Morgen aus Kontakten Umsatz generieren. Die Kostenseite läuft aber sofort voll an - monatliche Miete, Waren auf Vorkasse. Dazu kommen tagtäglich neue Herausforderungen und bisher unbekannte Pflichten und Aufgaben. Schafft man es nicht, sich durch ein Alleinstellungsmerkmal von der Konkurrenz abzuheben, gestalten sich die ersten Jahre der Existenzgründung sehr steinig. Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma zwischen dem Dasein als unzufriedener Arbeitnehmer und dem als mäßig erfolgreicher Existenzgründer? JA – salopp ausgedrückt: kauf Dir Deinen Arbeitsplatz! Aktuell steuern in vielen Betrieben die Inhaber ihren wohlverdienten Ruhestand an. Dies ist die Chance für Unternehmertypen. Bestehende Unternehmen haben eine gefestigte Marktposition und Renommee bei Kunden und Auftragnehmern. Aus Stammkunden und einem Auftragsvorlauf kann bereits ab dem ersten Tag Umsatz generiert werden. Wo ist der Haken daran? Es gibt ihn nicht, wohl aber einen Punkt, der besondere Berücksichtigung bei der Planung finden muss. Lebenswerk trifft Marktwert: der Verkäufer taxiert sein „Kind“

eher hoch, der Käufer ist hingegen an einem niedrigen Kaufpreis und damit einer für ihn geringeren Darlehensbelastung interessiert. Hier gilt es, im Rahmen einer Unternehmensbewertung samt Basarphase einen angemessenen Kaufpreis zu finden, der dem Abgeber den Lebensabend sichert, aber auch dem Übernehmer nach Leistung des Kapitaldienstes noch eine adäquate Lebensführung ermöglicht. Im Idealfall steigt man in die Firma ein, bei der man sich sukzessive in die Verantwortung gearbeitet hat. Ebenfalls möglich ist der Erwerb eines fremden Unternehmens. Gerade hier kommt es auf eine intensive Prüfung des Kaufobjektes - der Due-Diligence - an. Dabei wird das komplette Unternehmen insbesondere in Hinblick auf rechtliche und steuerrechtliche Ordnungsmäßigkeit hin überprüft. Sind alle erforderlichen Verträge vorhanden? Oder schlummern hier Risiken? Wichtig ist, diese Vorbereitung rechtzeitig zu beginnen. Nur so hat man ausreichend Zeit für diese Prüfung, für steuerliche Gestaltungen, die Erstellung von Finanzierungsunterlagen oder das Aneignen notwendiger weicher oder harter Qualifikationen. Muss eine Pensionszusage oder Betriebsaufspaltung auf Seiten des Abgebers entsorgt werden? Soll der Kaufpreis durch den Käufer sofort steuerlich geltend gemacht werden können? Ein kompetenter

Mit unserer Abteilung Unternehmensberatung erarbeiten wir mit Ihnen Konzepte zu:

steuerlicher und rechtlicher Berater ist hier Gold wert und spart im Ernstfall bares Geld! Soll aus Haftungssicht eine asset protection erfolgen, also die Trennung von Vermögen und Risiko? So ist Vermögen auch im Insolvenzfall geschützt, man kann ohne langatmiges Restschuldbefreiungsverfahren neu durchstarten. Sind Verträge anzupassen oder zu erstellen, damit bereits bei der Gründung die eigene Nachfolge oder auch das mögliche Scheitern der eigenen Ehe berücksichtigt wird? Vielfach unbekannt, aber Gesellschaftsrecht bricht Erbrecht - im schlimmsten Fall bekommt der unbequeme Mitgesellschafter und nicht die eigenen Kinder das wertvolle Unternehmen. Und wer kann überhaupt das eigene Unternehmen weiterführen, wenn man selbst als Unternehmer ungeplant ausfällt? Jeder Unternehmer sollte einen Notfallkoffer nebst Unternehmertestament einschließlich transmortalen Vollmachten haben die Realität sieht anders aus und rächt sich im Ernstfall. Hier ist die Unterstützung eines erfahrenen Beraters gefragt, der Sie im Bereich Nachfolge und Gründung ganzheitlich begleitet. Die KfW fördert die Gründungsberatung mit einem attraktiven Zuschuss und die Landesbanken stellen für die Nachfolgeberatung lukrative Förderprogramme zur Verfügung. Sichern Sie sich Ihren Weg in eine nachhaltige Zukunft!

Gutschein*

Existenzgründung Unternehmensgestaltung und -nachfolge Privater Vermögensgestaltung Risikomanagement Sanierungsberatung Finanzierungsberatung Fördermittelberatung

Für eine betriebswirtschaftliche Beratung Termin ist unter der angegebenen Telefonnummer zu vereinbaren. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Ihre Ansprechpartner: Rudolf Gundermann, Steuerberater Karin Franek, Steuerberaterin

32

Knut Queitsch, Steuerberater Dr. Steffi Lange, Dipl. Betriebswirtin

GSP Steuerberatungsgesellschaft Magdeburg GmbH Hegelstraße 26 39104 Magdeburg Telefon 0391.568 57-96 bwl@gsp-magdeburg.de

*Zeitumfang eine Stunde, keine Steuer-, Rechts- oder Versicherungsberatung, ein Gutschein pro Person, einzulösen bei der GSP Steuerberatungsgesellschaft Magdeburg mbH


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 33

Es gibt drei Möglichkeiten, das Leben zu genießen. Heute. Hier. Und jetzt. Der neue Macan Turbo. Ab sofort bestellbar bei uns im Porsche Zentrum Magdeburg. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Porsche Zentrum Magdeburg Sportwagenzentrum Magdeburg GmbH Werner-von-Siemens-Ring 5a 39116 Magdeburg Tel.: +49 (0) 3 91 / 66 29 11 - 0 Fax: +49 (0) 3 91 / 66 29 11 - 9 www.porsche-magdeburg.de

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): innerorts 11,8–11,5 · außerorts 7,8–7,5 · kombiniert 9,2–8,9; CO2-Emissionen: 216–208 g/km


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 34

Wirtschaft

Mit Wasser und Wind Autos betanken Bakterien helfen bei der Energiewende Sie sind gelandet ... Bei Magdeburg, direkt an der Autobahn, steht eine Anlage, die äußerlich an eine Forschungsstation auf einem fremden Planeten erinnert. Mit kleinen grünen Männchen hat das Ganze allerdings nichts zu tun, obwohl das Pro‑ jekt, das hier betrieben wird, zunächst ein wenig an Science Fiction erinnert. Es soll nämlich dazu beitragen, eines der größten Probleme der Menschheit zu lösen: die Energiewende. „Strom‑zu‑Gas“, lautet der „Zauberspruch“ dafür.

Das Pilotprojekt für diese Zukunftstechnologie entsteht im Ortsteil Ebendorf der Gemeinde Barleben. Seit knapp drei Jahren betreibt der Wiesbadener Projektentwickler für erneuerbare Energien „ABO Wind” dort seine siebente und bislang größte Biogasanlage, die als eine der ersten ihrer Art, hauptsächlich Schweinegülle und Putenmist sowie gehäkselten Mais und Hirse vergärt. Das investitionsfreundliche Umfeld, die landwirtschaftlich geprägte Umgebung sowie die günstige Lage an der Autobahn und am Schnittpunkt wichtiger Erdgastrassen hätten zur Standortwahl beigetragen, erläutert Projektleiter Matthias Neuss. Die Biogasanlage mit einem Investitionsvolumen von rund 14 Millionen Euro ist seit Ende 2011 in Betrieb, das BHKW seit Januar 2012 am Netz. Im gleichen Zeitraum begann die Einspeisung ins Gasnetz. Die jährliche Gasausbeute ist mit gut 45 Gigawattstunden kalkuliert. Allein schon das klingt gewaltig, aber die Gasgewinnung ist nur ein Teilbereich. „Wir sind weit mehr als eine her-

Prof. Uwe Zischkale und Masterstudent Dirk Christoph begleiten das Projekt wissenschaftlich.

kömmliche Biogasanlage, sondern eher eine chemische Fabrik”, berichtet Neuss nicht ohne Stolz. Ziel sei es, alle in der Anlage anfallenden Stoffe nutzbringend zu verwerten. Kohlendioxid spielt dabei eine entscheidende Rolle. Davon fällt bei den biologischen Prozessen reichlich an und es bleibt bei herkömmlichen Verfahren bisher meist nicht viel anderes übrig, als das Abfallprodukt in die Atmosphäre zu blasen. In Barleben soll das anders werden. Mittels eines Reaktors soll aus dem Klimakiller CO2 der Brennstoff Methanol gewonnen werden. Für den dafür nötigen chemischen Prozess braucht man allerdings außerdem Wasserstoff. Den Grundstoff dafür gibt es zwar im Überfluss: Wasser. Die

Projektleiter Matthias Neuss zählt die Bakterien, die den Putenmist in Methan um‑ wandeln, also die „Helfer der Energiewende“. 34

Aufspaltung in Wasserstoff und Sauerstoff erfordert aber sehr viel kostbare Energie. Woher also eine kostengünstige und klimaneutrale Energiealternative nehmen? „Aus der Luft”, gibt Dr. Thomas Nietsch, ABO Wind-Abteilungsleiter Zukunftstechnologien, eine verblüffend einfache Antwort. Das Unternehmen entwickelte ein Verfahren, das in Barleben erstmalig zum Einsatz kommt und nicht nur die CO2-Frage löst, sondern hilft, eines der größten Probleme bei der Erzeugung von Windstrom und damit der Energiewende zu bewältigen. Denn entscheidend für deren Erfolg ist nicht allein der Ausbau der Netze, sondern auch die Entwicklung einer universell einsetzbaren Speichertechnologie. „Da der Wind nicht immer weht, brauchen wir eine Art ,Windbeutel’: Die gewonnene Energie soll gespeichert werden, wenn gerade mehr Strom produziert als benötigt wird", erklärt Nietsch. „Stromzu-Gas” heißt die vielversprechende Methode, die das ermöglicht. Das Prinzip klingt einfach: Per Elektrolyse wird der „überflüssige” Windstrom dazu genutzt, Wasser in Wasserstoff umzuwandeln. Dieser kann dann ins Gasnetz eingespeist, von der Industrie genutzt oder eben zur Methan- und Methanol-Gewinnung eingesetzt werden. Das Methanol kann dem Benzin zugemischt oder weiter zu Biodiesel umgewandelt werden und kann damit zudem nicht nur Aggregate, sondern auch Fahrzeuge antreiben.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 35

Wirtschaft

Die Flutfolgen sind vielerorts noch nicht überwunden.

Landesregierung ehrt Fluthelfer Vertreter aus allen Landesteilen (stellvertretend) ausgezeichnet

Der Ministerpräsident erinnerte noch einmal an die dramatischen Ereignisse im Juni, als Sachsen-Anhalt von der bundesweiten Hochwasserkatastrophe am stärksten betroffen und der Landkreis Stendal lange Zeit deren Brennpunkt war. Rund 200 000 Einsatztage hätten die Einsatzkräfte unter anderem von Bundeswehr, THW, Feuerwehr und viele weiteren Helfer geleistet, die nicht nur aus Sachsen-Anhalt und den benachbarten Bundesländern kamen. „Wir haben Europa an unserer Seite gesehen“, sagte Haseloff. Das gelte auch für die finanziellen Hilfen beim Wie-

deraufbau. Der Ministerpräsident gestand ein, dass nicht alles immer so gelaufen war, wie man es sich gewünscht hätte. „Hinterher ist man immer klüger“, sagte er. Im August hatte das Kabinett beschlossen, alle Helfer beim Juni-Hochwasser in Sachsen-Anhalt mit einer Fluthelfernadel zu ehren. Die Anfang November Ausgezeichneten sind die Ersten, die diese Ehrung erhielten. Später sollen dann alle, die sich beim JuniHochwasser in Sachsen-Anhalt engagiert

Das Ausmaß der Jahrhundertflut schockierte.

haben diese Auszeichnung bekommen. Die Auflage liegt vorerst bei 31.000 Stück. Diese Auszeichnungen werden von den jeweils zuständigen Kommunen vorgenommen.

FOTOS (3): WOLFGANG BENNDORF

„Dieses Abzeichen soll von Ihnen mit Stolz getragen werden. Sie haben Großartiges geleistet und stehen stellvertretend für tausende Andere.“ Ministerpräsident Rei‑ ner Haseloff (CDU) sparte bei der Verlei‑ hung der ersten Fluthelferehrennadeln nicht mit pathetischen Worten. In der Magdeburger Staatskanzlei dabei waren rund 100 Frauen und Männer, die von den Kommunen des Lan‑ des für diese Ehrung vorgeschlagen worden waren. Sie stehen für tausende Helfer, die an Elbe, Mulde und Havel im Hochwassereinsatz waren.

Sachsen‑Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bedankte sich bei den Fluthel‑ fern mit einer Ehrennadel. 12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

35


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:12 Seite 36

FOTO: WOLFGANG BENNDORF

Handwerk

Elf „Diamantene Meister“ wurden von Magdeburgs Handwerkskammerpräsident Hagen Mauer und Hauptgeschäftsführer Burg‑ hard Grupe geehrt.

Diamantene und Goldene Meisterbriefe verliehen Handwerkskammer Magdeburg ehrt verdienstvolle Jubilare Bei einer Festveranstaltung im Haus des Handwerks hat die Handwerkskammer Magdeburg elf Diamantene Meisterbriefe und 28 Goldene Meisterbriefe an verdiente Handwerksmeisterinnen und Handwerks‑ meister verliehen.

„Der Handwerksmeister hat das fachliche, betriebswirtschaftliche und pädagogische Wissen, einen Betrieb selbständig zu führen und Lehrlinge auszubilden. Bei Kunden, Kreditgebern und Lieferanten genießt der Meisterbrief hohes Ansehen und bürgt für fachliche Kompetenz, Zu-

Elektromeister Georg Schulze ist mit 101 Jahren einer der ältesten Hand‑ werksmeister im Kammerbezirk. 36

verlässigkeit, Qualität und unternehmerisches Können. Der Meistertitel ist das Gütesiegel im Handwerk – das war vor 60 Jahren so, das war vor 50 Jahren so und das ist auch heute noch so“, sagte Handwerkskammer-Präsident Hagen Mauer und dankte den Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern, speziell auch den ehrenamtlich in der Handwerksorganisation Tätigen, für ihr Engagement.. „Ich habe großen Respekt vor Ihrer Lebensleistung“, so Mauer. Der Älteste unter den anwesenden Handwerksmeistern war Elektromeister Georg Schulze aus Magdeburg. Er ist 101 Jahre alt, absolvierte von 1926 bis 1929 seine Lehre als Elektriker, war bis 1948 in russischer Kriegsgefangenschaft und legte seine Meisterprüfung am 25. Juni 1953 ab. Die einzigen Damen im Kreis der Jubilare waren Friseurmeisterin Ingeburg Seiler aus Engersen bei Kalbe/Milde (Diamantener Meisterbrief), Damenschneidermeisterin Annemarie Sievers aus Magdeburg (Goldener Meisterbrief) und Friseurmeisterin Anita Enge aus Wahlitz im Jerichower Land (Goldener Meisterbrief). Gleich zwei Goldene Meisterbriefe bekam Bruno Hahne aus Calvörde, er legte 1957 seine Prüfung als Tapezierermeister

und 1963 seine Prüfung als Sattlermeister ab und ist nun Goldener Tapezierermeister und Goldener Sattlermeister. Fast alle Goldenen Handwerksmeister hatten ihre Meisterbriefe 1963 im Haus des Handwerks erhalten. Für sie war die Feierstunde am selben Ort deshalb etwas ganz Besonderes. Entsprechend groß war das Interesse an dem traditionsreichen Gebäude, das nach umfangreicher Sanierung seit Oktober 2012 Dienstsitz der Handwerkskammer Magdeburg ist. Den Diamantenen Meisterbrief erhalten Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, die vor 60 oder mehr Jahren vor der Handwerkskammer Magdeburg ihre Meisterprüfung abgelegt haben und/oder ihren Betriebssitz im Kammergebiet der Handwerkskammer Magdeburg hatten bzw. haben. Den Goldenen Meisterbrief erhalten Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, die vor 50 oder mehr Jahren vor der Handwerkskammer Magdeburg ihre Meisterprüfung abgelegt haben und/oder ihren Betriebssitz im Kammergebiet der Handwerkskammer Magdeburg hatten bzw. haben. www.hwk‑magdeburg.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:13 Seite 37

Handwerk

Frohes Frohes Fest Fest

Betriebsbörse

Handwerkliche W Weihnachten eihnachten

Ein Service der Handwerkskammer Magdeburg www.hwk‑magdeburg.de

E Eine ine festliche fes tlic he B Bilanz ilanz 85 Mio. Besucher zählten die rund 1 500 deutschen Weihnachtsmärkte 70 W eihnachtsmärkte im Jahr 2012 – 7 0 Prozent mehr als im Jahr 2001. Beliebt sind die vorweihnachtlichen Spektakel aber schon länger: Den Dresdner Striezelmarkt gibt es bereits seit 1434.

6 65 5M Mio. io.

50 50 M Mio. io.

her Besucher Besuc her deutscher deutsc WeihnachtsW eihnachtskte märkte mär

85 85 Mio. Mio.

Chiffre 11650: Verkaufe gut erhaltene Geräte für Fußpfleger und Podologen. Chiffre 11649: Friseursalon ca. 74 m² im Zentrum von Magde‑ burg abzugeben. Fester Kundenstamm, gute Verkehrsanbin‑ dung und Parkmöglichkeiten. Chiffre 11648: Hochbauunternehmen im Jerichower Land mit 13 gewerblichen Beschäftigten bietet Beteiligung an. Spätere Übernahme erwünscht, evtl. auch Verkauf.

2 0 01 2001

20 0 5 2005

2 012 2012

K Kunst uns t un und dK Kulinarisches ulinarisc he s V Von der Bratwurst über den Schwibbogen bis zur Christbaumkugel: Mit winterlichen Gaumenfreuden und Geschenkideen erzeugt das Handwerk alle Jahre wieder besinnliche Festtagsstimmung. Lebensmittelhandwerke L e b e n s m i t te l h an d w e r k e wie Bäcker, Konditoren wie B ä c k e r, K ondi toren oder o d er Fleischer F le i s c h er bieten bi e t e n tratra ditionelle Leckereien an. di ti on e l l e L e c ke r eie n a n.

ElektroMetallhandwerke wie Elektroniker, Ele k t r o - und u nd M e t a l l h a nd w er k e w ie E le k t r o n i k er, Metallbauer oder Mechaniker bauen die beliebten ie b e lie b te n M e t allb au e r o der M e c hanike r b auen d Fahrgeschäfte und beleuchten Fa hr g e s c h ä f t e u nd b e l e u c h t e n ssie. ie.

VorweihV orw o eihnachtliches nac htliches aus Handwerkerhand w erkerhand

Kunsthandwerke wie GlasK un s than d we r ke w ie G las bläser, Edelsteinschleifer b l ä s er, E d e l s t e i n s c h le i f er oderr W Wachszieher ode a ch s z i e h e r produziep r od u z i e Dekorationsideen und rren en D e ko r a t io n s i d e e n u nd Geschenke. G e s c h e n ke .

Holzhandwerke H ol z h a n d we r k e wie w ie Holzspielzeugmacher, H o l z s pi e l z eug m a c h er, Drechsler oder D r e c h s ler o d er Tischler T i s c h ler lassen l a s s e n nicht n i c h t nur n u r KinderK i n d e rherzen höher her zen h ö h e r sschlagen. c hla g e n.

Bekleidungshandwerke B e k l e idu n g s h an d w e r k e wie Schuhmacher, w ie S c h u h m a c h e r, TextilTex t i l gestalter oder Modisten g e s t alter o der M odis ten bieten b i e t e n modische m o d i s c h e und u n d winterw i n t e rKleidungsstücke an.. ffeste e s te K l e idu n g s s t ü c k e an

F Fröhliche röhlic he Weihnacht Weihnac ht überall! überall! Glühwein, Reibekuchen und Budenzauber lieben die Deutschen von Flensburg bis zum Bodensee. Die W eihnachtmarkt-Hochburgen liegen Weihnachtmarkt-Hochburgen jedoch vor allem im W esten und Süden Deutschlands. Westen

3,6 3,6

ca. ca. Mio. Mio. Be sucher Besucher auf dem Dortmunder a uf d em D or t mun d e r Weihnachtsmarkt W e ihna c h t s mar k t

4

Mio. Mio. ca ca.. Besucher Besucher am am Dom D o m iin n Köln Kö l n

3

ca. ca. Mio. Mio. Besucher Besucher auf dem Jahre au f d e m 300 300 J ahr e alten al te n WeihnachtsWe ihna c h t s markt mar k t in in Stuttgart Stu t tgar t

Quellen: Deutscher Schaustellerbund, Stadt Dresden, Statista, ZDH

Die meistbesuc besuchten hten W eihnachtsWeihnachtsmär märkte kte

3

ca.. ca Mio. M io. Besucher Besucher auf dem Frankau f d em F r a n kfurter f ur ter Römer Rö m er

2, 2,8 8

ca M io. ca.. Mio. Besucher Besucher auf Münchner au f dem dem M ün c hn e r Christkindlmarkt Chr i s t k in dlmar k t

Chiffre 11647: Fleischverarbeitender Betrieb in der Altmark sucht Nachfolger. Chiffre 11644: Fachgeschäft für Uhren und Schmuck in guter Lage in Magdeburg sucht Nachfolger ab Mitte 2014. Anfängli‑ che Unterstützung kann auf Wunsch gewährt werden. Chiffre 11638: Goldschmiede (Ladengeschäft mit angeschlos‑ sener Werkstatt, ca. 54 m² zur Miete) in Magdeburg Altstadt aus Altersgründen zu verkaufen. Chiffre 11637: Kfz‑Gewerbeobjekt in im Salzlandkreis sofort zu verkaufen. Ca. 400 m², 4 Arbeitsplätze, 2500 m² Grundfläche, gebaut 1993, auch für Kfz‑Handel geeignet. Preis VS Chiffre 11625: Elektrounternehmen (Reparaturen und Ver‑ kauf) in Halberstadt, mit Inventar und Kundenstamm zu ver‑ kaufen Chiffre 11623: Heizung‑Sanitärbetrieb im Jerichower Land sucht Nachfolger. Chiffre 11621: Kfz‑Betrieb im Sülzetal (südlich von Magdeburg an der B 81) sucht Nachfolger. Betrieb ist komplett ausgestat‑ tet, kann sofort übernommen werden. Chiffre 11484: Friseursalon, 58 m² in Haldensleben ab sofort zu vermieten. 8 Bedienplätze, 2 Vorwärts‑, 1 Rückwärtswasch‑ platz. Chiffre 11464: Zum Aufbau (Existenzgründung) für mechani‑ sche Werkstatt (einschließlich Reparaturen) werden folgende Maschinen zum Verkauf angeboten: Drehmaschine DLZ 355, Fräsmaschine (horizontal) ‑ Tischabm. 900 x 300 mm, Bandsä‑ ge bis Durchm. 180 mm, Kurzhobel ‑ umgebaut zur Waage‑ rechtstoßmaschine bis Nutlänge 170 mm, Schleifbock Schei‑ bendurchm. 200 mm, div. Mess‑ und Prüfmittel: Messschieber, Messuhren, Kaliber und Messschrauben. Chiffre 11353: Gut gehender Kleinbetrieb in der Altmark für Sanitär‑ und Heizungsinstallation, Wartungsarbeiten und Re‑ paraturen aus Altersgründen zu übergeben. Seit 1976 durch‑ gehend Innungsbetrieb mit allen dazu gehörenden Einrichtun‑ gen, Maschinen und Werkzeugen. Kontakt: Cornelia Strümpel Telefon: 0391/6268 243 E‑Mail: cstruempel@hwk‑magdeburg.de 12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

37


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:13 Seite 38

Handwerk

Unternehmensbörse Ein Service der Handwerkskammer Halle (Saale) www.hwkhalle.de

A 229 Suche Nachfolger für gepflegten, langjährig bestehenden Friseursalon in Hal‑ le. Eine überleitende Mitarbeit des Inhabers bzw. eine Einarbeitung wird an‑ geboten. A 259 Für einen langjährig bestehenden Bauelementehandel aus dem Raum Halle wird im Zuge der geplanten Unternehmensnachfolge ein Geschäftsführer und Teilhaber gesucht. Möglich ist auch eine Komplettübernahme. Die Tätigkei‑ ten des Unternehmens umfassen neben dem Bauelementehandel auch die Montage. Das gut etablierte Unternehmen ist sowohl regional als auch über‑ regional tätig. Verkaufspreis nach Vereinbarung. A 266 Verkaufe aus Altersgründen eine Zweirad‑ und PKW‑Werkstatt im Mansfel‑ der Land. Das Objekt befindet sich direkt an der B 86. Grundstücksgröße 865 m², bebaut mit 200 m² großer schwedischer Stahlblechhalle sowie 2 Garagen. Es könnte auch für andere Gewerke genutzt werden. A 357 Langjährig bestehende Schlosserei im Raum Zerbst sucht einen Nachfolger. Das Unter‑nehmen besteht seit 1990 und hat sich auf den Stahlbau sowie Bau‑ schlosserarbeiten spezialisiert. Ein kompletter Maschinenpark ist vorhanden. Die Firma hat in Besitz eine Halle, ein Werkstattgebäude, 12 feste Garagen und ein großes Freigelände. Langjähriger Kundenstamm kann übernommen werden. A 358 Verkaufe langjährig bestehendes und sehr gut etabliertes Elektrounterneh‑ men im Salzlandkreis. Zum Verkauf stehen die komplette Geschäftsausstat‑ tung und ein großer Kundenstamm, insbesondere im gewerblichen Bereich. Die Geschäftsräume können gemietet werden. Der Verkaufspreis beträgt 300.000 €. Der jetzige Inhaber bietet auf Wunsch seine Unterstützung für ei‑ ne reibungslose Übergabe und Einarbeitung. Der Nachfolger sollte einen Ab‑ schluss als Elektromeister (Anlage A der HWO, meisterpflichtiges Gewerk) oder eine andere anerkannte Qualifikation vorweisen. A 360 Gebäudereinigungsunternehmen im Raum Halle ‑ Burgenlandkreis alters‑ halber an geeigneten Nachfolger zu verkaufen. Das Unternehmen besteht langfristig am Markt. Der Verkauf kann mit oder ohne Firmengrundstück er‑ folgen. A 361 Verkaufe ein voll eingerichtetes Dentallabor in Halle. Die Übergabe kann so‑ fort erfolgen. (4 komplett eingerichtete Arbeitsplätze, Räume im Ärztehaus auf Mietbasis, Räume klimatisiert, ohne Kundenstamm) A 362 Langjährig bestehender Metallbaubetrieb aus der Region Wittenberg zu übergeben. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren am Markt etabliert und wird komplett mit Immobilie, Ausstattung und Material verkauft. Es handelt sich um eine Schlosserei in der Blechfertigung im Dünnblechbereich bis 3 cm inklusive Handschweißarbeitsplätzen, einschließlich Schweißroboter mit sämtlichen Maschinen und Zubehör. Kontakt: Angelika Stelzer Telefon: 0345 2999‑221 E‑Mail: astelzer@hwkhalle.de 38

Neue Vollversammlung Die neue Vollversammlung der Handwerkskammer Magdeburg wählte während ihrer konstituierenden Sitzung den Präsidenten, zwei Vizepräsidenten, den Vorstand und Mitglieder für die Ausschüsse . Präsident bleibt Metallbauermeister Hagen Mauer aus Schinne bei Stendal, der das Amt seit Februar 2013 übergangsweise bekleidet hatte. Er wurde mit 32 von 34 Stimmen gewählt. Neuer Vizepräsident der Arbeitgeberseite ist Kraftfahrzeugmechanikermeister Adelbert Neuling aus Kusey. Vizepräsident der Arbeitnehmerseite bleibt Maler- und Lackierermeister Alexander Wendt aus Güsten. Die weiteren Vorstände der Arbeitgeberseite sind Metallbauermeister David Wendt aus Hecklingen, Uhrmachermeister Johannes Gaertig aus Haldensleben, Installateurmeister Dieter Hartung aus Klötze, Diplom-Ingenieurin Hochbau Dorothea Hecker aus Quedlinburg, Friseurmeisterin Kerstin Prause aus Stendal, Raumausstattermeister Andreas Dieckmann aus Elbingerode, Kraftfahr-zeugtechnikermeister Jürgen Meinicke aus Magdeburg und Gebäudereinigermeister Klaus-Günther Zehm aus Möckern. Die weiteren Vorstände der Arbeitnehmerseite sind Steinmetz Peter Benecke aus Magdeburg, Schmiedemeister Ulrich Kästner aus Klein Quenstedt, Kraftfahrzeugmechaniker Michael Richter aus Magdeburg und Gas- und Wasserinstallateur Christoph Knigge aus Hecklingen. Außerdem wurden der Rechnungsprüfungsausschuss, der Bauausschuss und der Gewerbeförderungsausschuss gewählt. Die Handwerkskammer Magdeburg ist die Selbstverwaltung des Handwerks im Norden von Sachsen-Anhalt. Sie vertritt gegenwärtig 14.100 Handwerksbetriebe mit zirka 69.500 Beschäftigten. Die Vollversammlung ist das oberste Organ und Entscheidungsträger der Handwerkskammer. Sie wird für fünf Jahre gewählt und setzt sich aus 36 Mit-gliedern zusammen, zwei Drittel davon sind selbständige Handwerksunternehmer, ein Drittel sind Arbeitnehmer aus dem Handwerk. Aus den Reihen der Vollversammlung wird der Vorstand gewählt, er besteht aus dem Präsidenten, den beiden Vizepräsidenten (Arbeitgeberund Arbeitnehmervertreter) und zwölf weiteren Mitgliedern. Auch der Vorstand besteht zu zwei Dritteln aus Arbeitgebern und zu einem Drittel aus Arbeitnehmern. Arbeitsschwerpunkte der Vollversammlung sind der Haushaltsplan, die handwerkliche Berufsausbildung, das Gesellenund Meisterprüfungswesen sowie Gewerbeförderungsmaßnahmen.

www.hwk‑magdeburg.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:50 Seite 39

Wirtschaft

Neue Wege in der Kinderbetreuung Sozialminister Norbert Bischoff fordert von den Kommunen eigene Initiativen Sachsen‑Anhalts Sozialminister Norbert Bischoff will bei der Kinderbetreuung in ländlichen Regionen neue Ideen entwik‑ keln. Der demografische Wandel zwinge dazu, sich über die künftige Struktur Ge‑ danken zu machen. Dabei seien in erster Linie Initiativen vor Ort gefragt, sagte er bei der Vorstellung der aktuellen Statistik für diesen Bereich.

In den kommenden Jahren würden durch den demografischen Wandel Veränderungen im Netz der Kindertageseinrichtungen unausweichlich sein, prognostizierte Bischoff. Das Prinzip, dass in jedem Ort eine Kita, „meist als letzte soziale Einrichtung“ besteht, sei nicht mehr zu halten. „Wir müssen darüber nachdenken, ob es nicht mehr Sinn macht, den jeweiligen Kita-Standort an den Standort der Grundschule zu koppeln. Durch eine attraktive Vernetzung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit der Schüler- und KiTaKinderbeförderung sollten unnötig lange Fahrzeiten und -wege dennoch möglichst vermeiden werden. Dabei komme es auf

innovative Projekte vor Ort an, um Erfahrungen zu sammeln. Landesweit werden mehr als 137.000 Kinder in Tageseinrichtungen und der Tagespflege betreut (Stichtag 31. März 2013). Das waren 2.100 Kinder mehr als ein Jahr zuvor. Insbesondere die Nachfrage im Hortbereich ist mit einem Plus von fast 1.300 Kindern deutlich gestiegen. Bei den unter Dreijährigen erreicht die Betreuungsquote (in Kindertageseinrichtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege) mit 57,7 Prozent fast das Doppelte des Bundesdurchschnittes von 29,3 Prozent. In den 1.751 Kindertageseinrichtungen waren am 1. März 2013 mehr als 17 130 Personen beschäftigt. Damit arbeiteten 14.573 Personen als pädagogisches Personal und außerdem 224 Personen des Leitungspersonals, welche stundenweise neben ihrer Leitungstätigkeit auch pädagogische Arbeit mit den Kindern leisteten. Insgesamt waren 15.252 Personen als pädagogisches, Leitungs- und Verwaltungspersonal in den Kindertageseinrich-

tungen beschäftigt. Von ihnen waren 8.288 Personen in der Altersgruppe der 45 bis unter 60-Jährigen. Dabei hatten die 55 bis unter 60-Jährigen 2.858 Personen den größten Anteil, gefolgt von den Altersgruppen 45 bis unter 50 Jahre und 50 bis unter 55 Jahre mit jeweils 17,8 Prozent. Nur knapp 7 Prozent waren unter 25 Jahre alt. In Sachsen-Anhalt besaßen 14.435 Personen in Kindertageseinrichtungen einen fachpädagogischen Berufsausbildungsabschluss. Der größte Teil des pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungspersonals waren Erzieher/-innen mit 12.850 Personen (84,3 Prozent). Über ein Diplom im sozialpädagogischen, pädagogischen, heilpädagogischen oder erziehungswissenschaftlichen Bereich (Fachhochschule, Universität oder vergleichbarer Abschluss) verfügten 536 Personen (3,5 Prozent). Mit einem Fachschulabschluss im Bereich Heilpädagogik, Heilerziehung und Heilerziehungspflege arbeiteten 691 Personen (4,5 Prozent) sowie als Kinderpfleger/innen 281 Personen (1,8 Prozent).

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

39


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:50 Seite 40

Wirtschaft

Wirtschaft erwartert Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit AVW fordert, den Mittelstand nicht gesetzlich zum Mindestlohn zu zwingen Verfolgt man die derzeitigen Koalitionsgespräche drängt sich der Eindruck auf, dass sich die Koalitionspartner weit von den realen Belangen des Mittelstandes entfernt haben. An‑ statt alles dafür zu tun, die Weichen auf Wirtschaftswachstum und damit auf die Schaffung von Arbeitsplätzen zustellen, werden Reformschritte, die Deutschland in den letzten Jahren erreicht hat, infrage gestellt.

Mit staatlich verordneten „sozialen Wohltaten”, die der Mittelstand finanzieren soll, wie den flächendeckenden Mindestlohn, abschlagsfreier Eintritt in die Rente ab 63 Jahren und bezahlte sogenannte Pflegeauszeit dezimiert der Staat das Wirtschaftswachstum zu Lasten der Unternehmen, der Bürger und der kommenden Generationen. „Nennen wir es deutlich beim Namen: Steuererhöhungen wären Gift für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Auf den Punkt gebracht: Jeder Euro, der den Unternehmen durch zusätzliche Steuerlast entzogen wird, fehlt uns für Investitionen, Innovationen und damit für die Sicherung sowie Schaffung von Arbeitsplätzen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) braucht eine grundsätzliche Korrektur. Die durchschnittliche Industriestrompreisentwicklung zwischen 2001 und 2013 von 6,5 Cent/kWh auf 15,1 Cent/kWh ist alarmierend. Steuern und Abgaben umfassen etwa die Hälfte des Strompreises. Die staatlich bedingte Abgabenlast muss verringert werden, um die Stromverbraucher zu entlasten”, so der Vorstandsvorsitzende des Allgemeinen Arbeitgeberverbandes der Wirtschaft für Sachsen-Anhalt e. V. (AVW) Klaus-Dieter Weber. Die staatlich avisierte gesetzliche „Verordnung” eines bundesweiten branchenübergreifenden Mindestlohnes sowie sektor- oder regionalspezifische Lohnuntergrenzen hätten auf Deutschland und insbesondere auf die ostdeutschen Bundesländer fatale Folgen. Nicht genug, dass der Staat damit in die Tarifautonomie eingreifen will, versucht er noch über den Einsatz einer Lohnkommission, in die Lohngestaltung einzugreifen und gefährdet damit Arbeitsplätze und verdrängt Arbeitsplätze ins Ausland oder in Schwarzarbeit. Folge wäre die sprunghafte Erhöhung der Arbeitslosenquote. Es würde sich ein Teufelskreis entwickeln, der nicht nur Arbeitsplätze vernichtet, sondern eben auch 40

Arbeit verteuert. Unternehmen werden gezwungen höhere Preise zu kalkulieren, können weniger Produkte verkaufen, weil Verbraucher sich für billigere Produkte bzw. Dienstleistungen entscheiden. Dies belastet die Unternehmen zusätzlich. Bei Löhnen von 8,50 Euro würden sich die Arbeitskosten der Unternehmen für viele einfache Tätigkeiten um ca. 50 Prozent erhöhen. Das vernichtet Arbeitsplätze. Wir haben auch in Sachsen-Anhalt Unternehmensbereiche mit einfachen Tätigkeiten und niedrigem Einkommen. Menschen, die diese Arbeit ausführen sind in den Arbeitsmarkt integriert. „Das sozialpolitisch motivierte Argument, ein gesetzlicher Mindestlohn könne dazu führen, dass ein großer Teil der bisherigen Aufstocker - Erwerbstätige, deren Einkommen durch Bezug von Arbeitslosengeld II aufgestockt wird - nunmehr ohne staatliche Zuschüsse auskommen könnte, wird durch die Fakten nicht bestätigt: Nur weniger als ein Prozent aller in Vollzeit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind Aufstocker.”1 Mit hohen Mindestlöhnen in Arbeitsprozessen mit niedriger Produktivität wären diese Menschen u. U. ohne Arbeit und wir hätten ein zusätzliches sozialpolitisches Konfliktpotential. Es ist ein Trugschluss, mit Mindestlöhnen die Interessen der im Niedriglohnsektor Arbeitenden zu vertreten. Wir vertreten die marktwirtschaftliche Grundregel: Die Entlohnung muss sich stets an der Tätigkeit sowie Leistung orientieren. Das Hauptproblem ist nicht ein niedriger Stundenlohn, sondern zu wenig Arbeit. Viele Arbeitnehmer jobben nur stundenoder tageweise und können schon deshalb nicht davon leben. In der Regel bekommen sie einen Zuschuss aber nicht, weil sie zu wenig verdienen, sondern weil sie nur wenige Stunden pro Woche arbeiten. Ein Mindestlohn ändert daran nichts. Denn auch der würde wegen des geringen Arbeitszeitvolumens nicht zum Leben reichen.

Ein weiteres Thema betrifft die Arbeitskosten. Die überwiegende Zahl der Sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze existiert in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Um den Abstand zwischen Bruttoarbeitskosten und Nettoverdiensten zu verringern, sind Strukturreformen in der Sozialversicherung unerlässlich. „Es kommt hinzu: der Einkommensteuertarif ist aufgrund der sog. Kalten Progression nicht leistungsgerecht: Lohnerhöhungen durch die Unternehmen, die dem Ausgleich der Inflation dienen sollen, bewirken höhere Steuerlasten, ohne dass sich die wirtschaftliche Situation des Einzelnen wesentlich verbessert”, so die Geschäftsführerin des AVW Dr. Sigrun Trognitz. Staatlich verordnete Hürden in der Arbeitsmarktpolitik und im Arbeitsrecht müssen endlich überwunden werden. Eine verstärkte Regulierung von Beschäftigungsverhältnissen verhindert die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Das Arbeitsrecht muss angesichts des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt flexible Handlungsspielräume gewährleisten. Flexible Beschäftigungsformen wie Befristungen von Arbeitsverhältnissen, Zeitarbeit und Minijobs senken die Einstellungshürden vor allem für diejenigen, die keine Ausbildung oder Berufserfahrung haben oder lange arbeitslos waren. Wer flexible Beschäftigungsformen nicht akzeptieren will, trägt dazu bei, dass gerade Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte vom Arbeitsleben dauerhaft ausgeschlossen werden. Wir erwarten eine in die Zukunft gerichtete Wirtschaftspolitik, die den Mittelstand entlastet. 1) Jahresgutachten 2013/14 des Sachverständigenrates

Kontakt

Allgemeiner Arbeitgeberverband der Wirtschaft für Sachsen‑Anhalt e.V. (AVW) Hegelstraße 39, 39104 Magdeburg Telefon: 0391 / 6051‑557 Fax: 0391 / 6051‑556 e‑Mail: info@avw‑sachsen‑anhalt.de Internet: www.avw‑sachsen‑anhalt.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:28 Seite 41

Wirtschaft

Glücksfaktor Immobilie Eigenheimbesitzer sind glücklich und zufrieden Das eigene Zuhause gehört zu den Glücksfaktoren der Deutschen. 93 Prozent der Eigenheimbesitzer sagen, dass sie mit ihrer Entscheidung für die eigene Immobilie glücklich und zufrieden sind. Und für die meisten Deutschen zählt ein schönes Zuhause zusammen mit Gesundheit und Sicherheit im Alter zu den drei wichtigsten Dingen im Leben. Zu diesen Ergebnissen kommt die „Wohntraumstudie 2013“ von Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler für private Baufinanzierungen. Für die bevölkerungsrepräsentative Studie wurden im Auftrag von Interhyp rund 1.800 Bundesbürger nach ihren Wohnwünschen befragt. Am zufriedensten sind die Immobilienbesitzer in München. Hier sind 97 Prozent der Immobilienbesitzer glücklich mit ihrer Kaufentscheidung. Jeder zweite (50 Prozent) bezeichnet sich in der bayerischen Landeshauptstadt sogar als sehr glücklich und zufrieden mit der Entscheidung. Das sind mehr als in Berlin (47 Prozent), Hamburg (40 Prozent) und Frankfurt (40 Prozent). Von allen befrag-

ten Eigentümern gaben vier Prozent kein Urteil über die Kaufentscheidung ab, nur drei Prozent bezeichneten sich als eher unzufrieden. Bei dieser Einschätzung spielt auch der finanzielle Aspekt eine wichtige Rolle: Mehr als 60 Prozent der Immobilienbesitzer gehen von einem Wertzuwachs aus. Die größten Wertsteigerungen erwarten Eigentümer in der Stadt. Insgesamt glauben 68 Prozent der Städter, dass ihre Immobilie an Wert gewinnen wird. Auf dem Land sind immerhin noch 63 Prozent aller Eigenheimbesitzer so zuversichtlich. Weniger optimistisch sind die Eigentümer im Umland der Städte. Dort glauben nur 47 Prozent der Befragten an einen Wertzuwachs. Einzug als Glücksmoment Befragt nach dem schönsten Moment in Verbindung mit Bau oder Kauf, nennen die Eigentümer am häufigsten den Einzug (20 Prozent). Viele weitere Begebenheiten bleiben als schönste Erlebnisse in Erinnerung, darunter zum Beispiel der Abschluss des Kaufvertrags, die erste

Nutzung des Gartens, die erste Übernachtung, das Einrichten der Wohnung, das Richtfest, die Schlüsselübergabe oder die Einweihungsfeier. „Mit der eigenen Immobilie verbinden Eigentümer in der großen Mehrzahl positive Gefühle wie Glück und Zufriedenheit“, fasst Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, die Studienergebnisse zusammen. „Damit dieses Gefühl von Dauer ist und man die Entscheidung für Haus oder Wohnung auch langfristig positiv sieht, ist eine sorgfältige und zukunftsorientierte Planung der Finanzierung wichtig. Auch bei möglichen Zinssteigerungen bei Immobilienkrediten muss die Finanzierung tragfähig bleiben und Luft für andere Ausgaben wie den Familienurlaub lassen.“ Hintergrund: Für die „Wohntraumstudie 2013“ hat das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag von Interhyp in einer bevölkerungsrepräsentativen Untersuchung 1.769 Bundesbürger befragt.

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

41


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:28 Seite 42

Geschäftskontakte

Kfz und Zubehör Kfz und Zubehör

Dienstleistungen GmbH Geschwister-Scholl-Str. 146, 39218 Schönebeck Telefon: 0 39 28-45 86, Fax: 0 39 28-40 05 25 Hellestraße 25, 39112 Magdeburg Telefon: 03 91-62 88 40, Fax: 03 91-6 28 84 26 Carnotstraße 6, 39120 Magdeburg Telefon: 03 91-62 56 20, Fax: 03 91-6 25 62 33

Bildung

Dienstleistungen Dienstleistungen

Dienstleistungen

Kapitalanlagen

Kapitalanlagen

Tübke, Papke & Partner OHG

Vorsprung durch Spezialisten

unabhängige Beratung zu Geldanlagen, Immobilien, Finanzierung und Versicherun

PARTNER ist eines der dynamischsten Unternehmen für qualifizierte Zeitarbeit.

Kfz und Zubehör

Maxim-Gorki-Straße 10 39108 Magdeburg Tel.: 03 91-2 44 75 40 Fax: 03 91-2 44 75 59

Dienstleistungen

Dienstleistungen

Ihr kompetenter Partner

Bildung

für arbeitsmarktpolitische Bildung

Unser Leistungsangebot umfasst: … Erstausbildungen und Umschulungen … Fort- und Weiterbildungen … Berufsbegleitende Weiterbildungen … Firmenseminare … Zeitarbeit und Personaldienstleistungen mit Schwerpunkt auf nichtärztliche medizinische Berufe.

Wir sind DGB-Tarifpartner. PARTNER Personaldienste Mitte GmbH Ebendorfer Str. 3-4 | 39108 Magdeburg Telefon 0391 251901-5 PARTNER Personaldienste Mitte GmbH Augustastraße 1 | 06108 Halle/Saale Telefon 0345 478171-0

www.partner-personaldienste.de

Fit-Bildungseinrichtungen Halberstädter Str. 42 39112 Magdeburg Tel.: (0391) 6 08 44 0 Fax: (0391) 6 08 44 22 www.fit-bildung.de

Wir vermitteln ständig Tiere, die dringend ein Zuhause suchen!

t/Z D , E D Z< E

Bildung

Büro Büro

Bündnis für Tiere e. V., Haeckelstraße 10, 39104 Magdeburg www.buendnis-fuer-tiere.de

MITEINANDER FÜREINANDER

Große Münzstraße 6 39104 Magdeburg Telefon 03 91/ 25 58 4-0 Telefax 03 91/ 25 58 4-99 www.nold-objekteinrichter.de

ǁǁǁ͘ƐƉĞĐƚƌƵŵǁǁ͘ĚĞ

Landesverband für

Krebsselbsthilfegruppen Sachsen-Anhalt e.V. Mitglied der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft

Büro

Wir vermitteln ständig Tiere, die dringend ein Zuhause suchen!

Internet www.krebsselbsthilfe-sachsen-anhalt.de E-Mail: mitfuer@t-online.de Konto: Stadtsparkasse Magdeburg Konto-Nr.: 32 330 569 BLZ: 810 532 72 Für jedes Zeichen der Unterstützung sind wir dankbar. Vorsitzende Traudel Gemmer

Bündnis für Tiere e. V., Haeckelstraße 10, 39104 Magdeburg www.buendnis-fuer-tiere.de

Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn nicht spätestens 12 Wochen vor Ablauf des Vertrages schriftlich gekündigt wird.

Ja, ich abonniere den WIRTSCHAFTSSPIEGEL ab sofort zum jährlichen Bezugspreis von 27,00 Euro (inkl. ges. MwSt. und Porto).

Ihr Widerrufsrecht:

Zahlungsweise: Name/Vorname bzw. Firma

Rechnung Straße, Hausnummer

Geldinstitut:

PLZ, Ort

Bankleitzahl:

Datum/Unterschrift

Kontonummer:

Abbuchung

Das WIRTSCHAFTSSPIEGEL Abonnement kann innerhalb einer Woche nach Bestelldatum durch eine schriftliche Mitteilung an den WIRTSCHAFTSSPIEGEL LeserService widerrufen werden. Die Frist beginnt mit der Absendung der Bestellung (Poststempel).

Datum/Unterschrift

Einfach ausfüllen, ausschneiden und absenden (oder faxen) an:

WIRTSCHAFTSSPIEGEL LeserService, Gr. Diesdorfer Straße 52, 39110 Magdeburg, Telefon: (03 91) 7 28 09-0 42

Kapitalan


Gastronomie | Hotel

Kulinarisches aus Sachsen-Anhalt Variation vom Bördeschwein mit Süßkartoffel, Weißkraut und Apfel Mit regionalen Zutaten und auf raffinierte Weise zubereitet eine Empfehlung vom Chef de Cuisine Dirk Warras „SELMA & RUDOLPH” Restaurants im Haus des Handwerks in Magdeburg Zubereitung für jeweils für 4 Personen Eisbeinpraline: Ca. 400 g Eisbein, 20 g Möhren (geputzt), 20 g Sellerie (geputzt)20 g Zwiebel (geputzt), 20 g Porree (geputzt), 1 Lorbeerblatt Je 2 Piment und Pfefferkörner, Salz. Zum panieren: 80 g Mie de pain, 1 Bund Petersilie, 1 Ei, Mehl Gemüse und Gewürze mit 1 Liter Wasser aufkochen. Eisbein hinzufügen und kochen, bis es fast vom Knochen fällt. Das gegarte Fleisch noch warm kleinschneiden und in eine mit Backpapier ausgelegte Form gegen. Mit Backpapier bedecken und beschweren, so wird das Fleisch gepresst. Auskühlen lassen. 30 Minuten in den Tiefkühler geben und etwas anfrieren. Den angefrorenen Block in gleichmäßige Stücke schneiden. Mie de Pain mit der Petersilie im Mixer zerkleinern, dann durchsieben. Die Eisbeinstücke mehlieren, durch Ei ziehen und mit grüne Paniermehl panieren, in der Friteuse kurz anfrittieren und im Ofen weitergaren. Süßkartoffelpüree: 200 g Süßkartoffel, 20 g Butter, Salz, Balsamico Bianco Süßkartoffeln in der Schale im Ofen bei 180 ° C backen bis sie innen weich sind. Aus der Schale kratzen, pressen und mit der Butter vermengen. Mit Salz und Balsamico abschmecken. Baconchip: 40 g Bacon, geschnitten Den Bacon zwischen 2 Silpatmatten im Ofen ca. 15 min. bei 180 ° C kross backen Schweinebauch: 100 g Schweinebauch, Thymian, Rosmarin, Salz, Rapsöl Alles zusammen in einen Vakuumbeutel geben und vakuumieren. Im Wasserbad bei konstant 70 ° C 10 Stunden lang garen. Danach in Stücke schneiden. Die Schwarte in Vierecke einschneiden und auf der Schwarte anbraten. Im Ofen heiß machen. Birnenfolie: 100 ml Birnensaft, 1,5 Blatt Gelantine, Salz ,Thymian Gelantine einweichen, Birnensaft mit Salz und Gelantine aufkochen, abkühlen lassen. Dann durch ein Sieb passieren. In den noch warmen Birnensaft die eingeweichte, ausgedrückte Gelantinen geben. Auf eine Platte gießen, so das eine dünne Schicht entsteht. Auskühlen lassen und rund ausstechen. Confierter Apfel: 1 Granny Smith, Calvados, Vanille, Salz, Rapsöl Apfel schälen, entkernen. In gleichmäßige Würfel schneiden. Alles zusammen in einen Vakuumierbeutel geben und vakuumieren. Bei 60 ° C ca. 30 Minuten im Wasserbad garen, dann in Eiswasser abschrecken. Weißkrautsalat: 80 g Weißkohl, Zucker, Salz, Pfeffer, Balsamico Bianco, Schnittlauch Weißkohl in feine Würfel schneiden. Mit Zucker, Salz, Pfeffer und Balsamico abschmecken. Schnittlauch in feine Ringe schneiden und hinzufügen. Anschließend mit 2 Teelöffeln kleine Nocken daraus formen. Dekoration: Shiso Purple Kresse, Apple Blossom

43


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:28 Seite 44

Wissenschaft

Sachsen‑Anhalt unterstützt Infrastrukturausbau für Elektromobilität

Sachsen-Anhalt kann Elektromobilität, so war der Tenor des 2. Tages der Elektromobilität in Magdeburg. Veranstaltet wurde die öffentliche Leistungsschau vom Fraunhofer IFF in Magdeburg und den Clustern MAHREG Automotive und ELISA. Zahlreiche Forschungseinrichtungen und Unternehmen des Landes zeigten, welche neuen Konzepte zu Fahrzeugen, Verkehrsund Logistiksystemen und zur nachhaltigen Energieversorgung in der Region entwickelt werden. Hunderte Besucher konnten an dem Tag nicht nur aktuellste oder experimentelle Elektrofahrzeuge erleben und ausprobieren. Vom Radnabenmotor über neue, leichte Verbundmaterialien bis zur Logistikleitwarte für das Finden von freien Ladestationen gab es eine Reihe von Innovationen aus der Region zu sehen. Die Vielfalt der ausgestellten Exponate machte aber vor allem eines sichtbar: Das Thema ist sehr komplex. Denn Elektromobilität ist nicht allein eine Herausforderung für die Automobilhersteller. Sollen in einigen Jahren Elektroautos wirklich millionenfach die Straßen befahren, müssen zuvor noch viele weitere Aufgaben bewältigt werden. Dazu gehören neben neuen Fahrzeugkomponenten und Antriebskonzepten auch ein angepasstes Verkehrsmanagement, flächendeckende Ladeinfrastrukturen oder stabile und nachhaltige Energieversorgungsnetze. Land unterstützt Elektromobilität Die Tragweite des Vorhabens betonte auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel, der zugleich die Unterstützungsbereitschaft des Landes hervorhob. „Die Elektromobilität weiterzuentwickeln ist ein gesamtwirtschaftlich bedeutsames Vorhaben. Denn Elektromobilität bedeutet nichts anderes als eine Neuorientierung im Verkehrsbereich. Aus heutiger Sicht geht es um drei wichtige Punkte: die Entwick44

FOTO: VIKTORIA KÜHNE/FRAUNHOFER IFF

Sachsen‑Anhalt arbeitet intensiv und er‑ folgreich an der Weiterentwicklung der Elek‑ tromobilität. Ihre Bedeutung für die Wirt‑ schaft des Landes wird weiter wachsen, während man zugleich auf große Herausfor‑ derungen blickt. Das wurde auf dem 2. Tag der Elektromobilität, der am 16. Oktober im Magdeburger Wissenschaftshafen stattfand, deutlich.

Verkehrsminister Thomas Webel (re.) und Prof. Michael Schenk (li.), Leiter des Fraunhofer IFF, bei der Übergabe des neuen Elektrofahrzeugs an das Galileo‑ Testfeld Sachsen‑Anhalt. lung und Umsetzung innovativer Mobilitätskonzepte, den Auf- und Ausbau einer E-Ladeinfrastruktur sowie die Vernetzung der Elektromobilität. Diese Vorhaben wird das Verkehrsministerium unterstützen”, so Webel auf der Veranstaltung. Darüber hinaus übergab der Minister dem Galileo-Testfeld Sachsen-Anhalt offiziell einen neuen Elektro-Kleinwagen. Die Forscher des vom Land unterstützten Entwicklungslabors und Testfelds für Ortung, Navigation und Kommunikation in Verkehr und Logistik sollen mit seiner Hilfe das Nutzerverhalten im Tagesbetrieb der Landesverwaltung untersuchen. So sollen die Potenziale für eine zukünftige Umstellung des Behördenfuhrparks auf Elektrofahrzeuge erkundet werden.

Starke Forschung für ressourcen‑ schonende Mobilitätskonzepte Insgesamt wurde deutlich, wie wichtig die Ergebnisse der Arbeit von Sachsen-Anhalts Forschungsinstitutionen für die Elektromobilität sind. „Viele Forschungseinrichtungen des Landes arbeiten sehr erfolgreich an der Entwicklung neuer Technologien und Lösungen für die Elektromobilität”, unterstrich Professor Michael Schenk, Institutsleiter des Fraunhofer IFF. Das Fraunhofer-

Institut in Magdeburg forscht intensiv an neuen Lösungen für die Elektromobilität und kooperiert auf dem Gebiet auch eng mit der Otto-von-Guericke-Universität. Beide haben z.B. Lösungen für zuverlässige Energieinfrastrukturen entwickelt, die Elektromobilität und nachhaltige Energiegewinnung aus regenerativen Quellen vereinen. Die hierbei entstandenen Systeme haben bundesweit für Aufsehen gesorgt und den Ruf Magdeburgs als Spitzenstandort für die Forschung zur Elektromobilität gestärkt. „In diesen Bereichen hat Sachsen-Anhalt ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal”, so Schenk. „Wir brauchen aber noch mehr Know-how-Transfer und Kooperation, regional zwischen Wirtschaft und Forschung, und überregional auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Das ist wichtig, damit auch die Unternehmen aus Sachsen-Anhalt erfolgreich am langfristig wachsenden Elektromobilitätsmarkt agieren können.” Langfristig wird die Elektromobilität, trotz der aktuell etwas nachlassenden Dynamik des Marktes, eine große Rolle für die Mobilität des Menschen spielen. Zuvor müssen jedoch noch viele Herausforderungen bewältigt werden, darin waren sich die meisten Gäste an diesem Tag einig. www.iff.fraunhofer.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:28 Seite 45

WEB

Web@ktuell

Medien und Meinungsbildung: Junge Leute informieren sich mehrheitlich im Internet Fazit: Facebook ist in Deutschland zur wichtigsten Informationsquelle junger Menschen im Internet geworden. Fast zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen nutzen das soziale Netzwerk, um sich aktuell über Politik, Wirtschaft und Kultur zu informieren. Dies ergab die Studie „Relevanz der Medien für die Meinungsbildung“ von TNS Infratest.

Holger Dülken Geschäftsführer DV‑KONTOR GmbH Gustav‑Ricker‑Str. 62 39120 Magdeburg Telefon 0391 62 69‑770 www.dv‑kontor.com

Das Internet ist demnach für 14- bis 29-Jährige eine wichtigere Informationsquelle (38,2,%) als das Radio (37,2%) oder die Tageszeitung (15,9%). Innerhalb des Netzes liegt Facebook deutlich vor anderen Recherchequellen wie Video-Portalen und OnlineAngeboten von Zeitschriften. Stark zugenommen hat der Anteil der über 50-Jährigen im Internet. Inzwischen nutzen 27 Prozent dieser Altersgruppe das Netz zur Informations- und Meinungsbildung.

12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

45


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:28 Seite 46

Finanzen

Viele Deutsche sparen ineffektiv – Der erste Schritt in Richtung Altersarmut Dass die gesetzlichen Renten im Alter für die heute berufstätige Bevölkerung nicht ausreichen wird, ist kein Geheimnis mehr. Um den Lebensstandard im Ruhestand zu halten, muss privat vorgesorgt werden. Eine ungenügende Absicherung führt zur Altersarmut. Altersarmut – dieses Thema liegt für viele in ferner Zukunft und noch immer ist das Denken: „Vater Staat lässt mich schon nicht hängen”, in den Köpfen verankert. Natürlich hat ein jeder in Deutschland ein Recht auf die soziale Grundsicherung, sofern er die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt. Doch wer möchte schon, um neben dem Überleben noch zu leben, in den Mülleimern vor dem Supermarkt nach Leergut suchen oder im Alter von 75 Jahren früh um 5 Uhr Zeitungen austragen? Jeder hat solche Schicksale schon einmal beobachten können, bringt jedoch nie sein eigenes Schicksal damit in Verbindung. Das sinkende Rentenniveau und fallende Zinsen lassen diese Gefahr jedoch immer größer werden. Das Rentenalter eignet sich jedoch besser zum Verreisen, für Theaterbesuche oder um die Enkel zu erfreuen. Hier hilft die Empfehlung: Es ist oft besser, einen Tag im Monat über sein Geld nachzudenken, als einen Monat dafür zu arbeiten (Rockefeller). Die Frage ist also nicht die, ob man etwas für seine Altersvorsorge tut, sondern wie. Wer immer noch über das „Ob” nachdenkt, sieht sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit der Altersarmut gegenüber. Der Gedanke an die noch lange Zeit bis zum Renteneintritt sollte nicht als Grund gelten, die Vorsorge auf die lange Bank zu schieben. Vielmehr ist dies als Chance und glücklicher Umstand zu verstehen, denn so kann der Sparer den Zinseszinseffekt bestmöglich ausnutzen. Darum empfiehlt sich es, möglichst früh anzufangen. Wer zu spät mit der Vorsorge beginnt, läuft Gefahr, die nötige Sparrate nicht aufbringen zu können. Sparen mit Ziel Um das „Wie” machen sich zahlreiche Vermögensverwalter und Versicherungsgesellschaften seit Jahren Gedanken. Eine große Masse an Sparern schließt Verträge zur Altersvorsorge ab, ohne zu wissen, welche Rendite der Vertrag erwirtschaftet und ob die Leistungen genügen, um die Rentenlücke im Alter zu schlie46

ßen. Aus diesem Grund führt die Scharfenort & Nakoinz GmbH vor der Produktberatung eine ausführliche und unabhängige Analyse der Lebenssituation und bestehenden Vorsorge durch. Diese Altersvorsorgeplanung zeigt das persönliche Vorsorgeziel auf. So weiß der Mandant genau, was er im Rentenalter zum Leben benötigt und was er dafür bereits heute tun kann. Rendite nach Kosten entscheidend Erst anschließend geht es daran, das für den Mandanten passende Vorsorgeprodukt zu finden. Mittlerweile gibt es davon sehr gute, welche Sicherheit und Rendite in ein ausgewogenes Verhältnis bringen. Gepaart mit dem Zinseszinseffekt ist so ein zielgerichtetes, effektives Ansparen möglich. Der Versicherer ist verpflichtet einen Teil der Kosten offenzulegen, welche bei einem Vertragsanschluss entstehen. Da jedoch nicht alle Kosten ausgewiesen werden, ist die tatsächliche Rendite schwer einzuschätzen. Darum empfiehlt es sich, einen Termin mit dem Vorsorgeberater zu vereinbaren. Dieser kennt die Tarife besser und kann auch bei den Gesellschaften mehr bewirken als der Mandant selbst. Der Staat hilft Je nachdem, welche Art von Vorsorge (betrieblich, privat oder staatlich) für den Mandanten ideal ist, fördert der Staat die Vorsorge mit Steuereinsparungen oder Zuschüssen. Denn auch die Politik ist sich dessen bewusst, dass mangelnde Vorsorge in der deutschen Bevölkerung in Zukunft die gesetzliche Rentenkasse der Bundesrepublik immer weiter belastet – und das bei sinkendem Anteil von hinzukommenden Beitragszahlern. Dezember ‑ letzter Monat des Jahres Wir wünschen Ihnen geruhsame Vorweihnachtstage, an denen Sie vielleicht auch einmal an das obige Thema denken und sich für den Januar 2014 vornehmen, den ersten Schritt zu unternehmen. Wir helfen Ihnen gerne dabei. Frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr! Jan Scharfenort & Frank Nakoinz & Team

JAN SCHARFENORT

FRANK NAKOINZ

Scharfenort & Nakoinz GmbH Ihre Honorarberater für Altersvorsorgeplanung

Leser unseres Magazins erreichen die Firma in 39112 Magdeburg Jean‑Burger‑Straße 8 Fon 0391 2803393 Fax 0391 2803394 info@scharfenort‑nakoinz.de www.altersvorsorgeplanung.info


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:28 Seite 47

Steuern

Reisekostenreform 2014 Gesetz zur Änderung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerungund des steuerlichen Reisekostenrechts Bei dem zum 01.01.2014 in Kraft tretenden neuen Reisekostenrecht bildet die neue Definition der „ersten Tätigkeitsstätte“ einen zentralen Punkt der Änderungen. Neuerungen gibt es auch im Bereich der Pauschalen für Verpflegungsmehraufwand und der vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Mahlzeiten. 1.

Erste Tätigkeitsstätte

Mit dem neuen Reisekostenrecht tritt zukünftig an die Stelle des Begriffs der „regelmäßigen Arbeitsstätte“ der Begriff der „ersten Tätigkeitsstätte“. Es ist aber nicht notwendig, dass es sich um eine Betriebstätte des Arbeitgebers handelt. Wie bisher kann es auch die Betriebsstätte eines verbundenen Unternehmens sein oder auch neu ab 2014 kann eine betriebliche Einrichtung bei einem Dritten die erste Tätigkeitsstätte eines Arbeitnehmers sein. Dies trifft ab 2014 vor allem Leiharbeiter, welche ja üblicher Weise bei einem Dritten (Kunden) tätig sind. Wo sich die erste Tätigkeitsstätte befindet, richtet sich vorrangig nach Festlegung durch den Arbeitgeber, diese ist zu dokumentieren; z.B. im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder Gesprächsprotokolle. Der Arbeitnehmer muss an der zugeordneten Betriebsstätte zumindest in geringem Umfang tätig sein. Ist er an mehreren Tätigkeitsstätten tätig, ist es Aufgabe des Arbeitgebers die erste Tätigkeitsstätte zu bestimmen. Dabei ist der Umfang der Tätigkeit unerheblich. Ob der qualitative Schwerpunkt der Tätigkeit an der ersten Tätigkeitsstätte liegt spielt keine Rolle mehr. Bei Arbeitnehmern mit mehreren Tätigkeitsstätten, kann durch eine geschickte Zuordnung der ersten Tätigkeitsstätte eine Optimierung der steuerlich absetzbaren Fahrtkosten erreicht werden. Erfolgt keine Zuordnung der Tätigkeitsstätte durch den Arbeitgeber ist nach quantitativen Zuordnungskriterien vorzugehen. Hier ist von einer ersten Tätigkeitstätte auszugehen, wenn der Arbeitnehmer: • arbeitstäglich • je Arbeitswoche zwei ganze

Arbeitstage oder • mindestens ein Drittel seiner regelmäßigen Arbeitszeit dort tätig ist. Die Fahrten zu allen anderen Tätigkeitsstätten sind Dienstfahrten und mit 0,30 Euro pro Kilometer abzugsfähig. 2. Verpflegungsmehraufwendungen Ab dem 01.01.2014 gelten statt der bisher drei nur noch zwei Pauschalbeträge für den Verpflegungsmehraufwand: • bei eine Abwesenheit von 24 Stunden pro Kalendertag können 24,00 Euro steuerfrei gezahlt werden • bei einer Abwesenheit von mehr als 8 Stunden je Kalendertag bzw. an Anund Abreisetagen können 12,00 Euro steuerfrei gezahlt werden. Liegt keine erste Tätigkeitsstätte vor, gilt für die Abwesenheitsdauer die Abwesenheit von der Wohnung des Arbeitnehmers. Eine Wohnung kann der Hausstand des Arbeitnehmers (Lebensmittelpunkt) sein oder die Wohnung am Ort der doppelten Haushaltsführung. Die steuerfreie Erstattung der Verpflegungspauschalen bei einer längerfristigen beruflichen Auswärtstätigkeit ist auf die ersten drei Monate an der selben Tätigkeitsstätte begrenzt. Eine Unterbrechung der beruflichen Tätigkeit an der selben Tätigkeitsstätte von mindestens 4 Wochen führt zu einem Neubeginn der Dreimonatsfrist. Dabei ist der Grund der Unterbrechung unerheblich. Die Dreimonatsfrist gilt nicht, wenn die auswärtige Tätigkeitsstätte nur an maximal zwei Tagen pro Woche aufgesucht wird. Die Dreimonatsfrist ist ebenfalls nicht anzuwenden, wenn die berufliche Tätigkeit auf mobilen, nicht ortsfesten betrieblichen Einrichtungen, z.B. Fahrzeugen, Schiffen oder Flugzeuge oder in einem weiträumigen Tätigkeitsgebiet (Forstwirtschaft) stattfindet. 3. Zur Verfügung gestellte Mahlzeiten

Stellt der Arbeitgeber bei einer beruflich veranlassten Auswärtstätigkeit seinem Arbeitnehmer übliche Mahlzeiten zur Verfügung, können diese mit den amtlichen Sachbezugswerten bewertet werden. Als üblich gilt dabei eine Mahlzeit, wenn de-

KARIN FRANEK ist Steuerberaterin und Geschäftsführende Gesellschafterin der GSP Steuerberatungsgesellschaft Magdeburg GmbH. Im Wirtschaftsspiegel schreibt sie Beiträge zu steuerrechtlichen Problemen. Sie erreichen sie telefonisch unter 03 91 56 85 70. E‑Mail: info@gsp‑magdeburg.de

ren Preis 60,00 EUR nicht übersteigt. Wird dieser Preis überschritten, handelt es sich um steuerpflichtigen Arbeitslohn. Eine Mahlzeit gilt als vom Arbeitgeber gestellt, wenn dieser Tag und Ort der Mahlzeitengestellung bestimmt, die Verpflegungskosten erstattet und die Rechnung auf ihn ausgestellt wird. Dabei ist es unerheblich, ob der Arbeitgeber die Rechnung direkt begleicht oder dem Arbeitnehmer im Rahmen der Reisekostenabrechnung ersetzt. Bei einer Gestellung von Mahlzeiten durch den Arbeitgeber werden die Verpflegungspauschalen gekürzt um 20 % für Frühstück und um jeweils 40 % für Mittag- und Abendessen. Erstattet der Arbeitgeber keine Verpflegungspauschalen, kann der Arbeitnehmer diese als Werbungskosten ansetzen. Wurden Mahlzeiten durch den Arbeitgeber gestellt, so muss dies künftig mit dem Großbuchstaben „M“ auf der Lohnbescheinigung bescheinigt werden. 12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

47


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:29 Seite 48

Recht

Die Weihnachtsfeier – Alkohol am Steuer, das wird teuer! Dem einen oder anderen wird das bekannt vorkommen, gerade jetzt zu der Zeit, wo viele Firmen ihre Weihnachtsfeiern abhalten: Die Stimmung steigt, die Hemmschwelle sinkt. Eigentlich fühlt man sich auch noch fahrtauglich. Dann kommt das böse Erwachen: Verkehrskontrolle, Führerschein weg. Aber ab wie viel Promille ist der Führer‑ schein eigentlich weg? 0,2 Promille Dieser Grenzwert hat für diejenigen Bedeutung, denen die Fahrerlaubnis lediglich auf Probe erteilt wurde und/oder für Fahrer unter 21 Jahren. Grundsätzlich ist in § 24 c StVG (Straßenverkehrsgesetz) ein absolutes Alkoholverbot für Fahranfänger vorgesehen. Da eine Sanktionierung der Tat jedoch nur erfolgen kann, wenn die Fahrt unter der Wirkung von alkoholischen Getränken angetreten wurde und eine solche Wirkung nach medizinischen Erkenntnissen überhaupt erst ab einem Wert von 0,2 Promille eintreten kann, bleiben geringere Blutalkoholwerte straflos. Ein erstmaliger Verstoß hat grundsätzlich 250,00 € Bußgeld und zwei Punkte im Verkehrszentralregister zur Folge. Außerdem droht die Verlängerung der Probezeit um weitere zwei Jahre. 0,3 Promille Ab diesem Wert kommt eine sog. relative Fahruntüchtigkeit in Betracht. Jedoch kann die Fahruntüchtigkeit in diesen Fällen nur angenommen werden, wenn zusätzliche Beweisanzeichen, sog. Ausfallerscheinungen (z. B. Fahrfehler), vorliegen. Hier ist die Atemalkoholkonzentration als bloßes Indiz heranzuziehen. Strafrechtliche Folgen einer solchen Tat können Geld- oder Freiheitsstrafen, Fahrverbot oder der Entzug der Fahrerlaubnis sein. Außerdem werden sieben Punkte im Verkehrszentralregister eingetragen. 0,5 Promille Wird der Führer eines Kraftfahrzeuges, ohne weitere Ausfallerscheinungen, mit einem Blutalkoholwert von 0,5 – 1,09 Promille angetroffen, so wird gegen ihn ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach § 24 StVG eingeleitet. Bei Ersttätern drohen dann 500,00 Euro Bußgeld, vier 48

Punkte im Verkehrszentralregister sowie ein Monat Fahrverbot. 1,1 Promille Ab einer Blutalkoholkonzentration von 1,1 Promille gilt die nicht widerlegbare Vermutung der absoluten Fahruntüchtigkeit, im Gegensatz zur relativen Fahruntüchtigkeit, bei der neben der Alkoholisierung noch weitere alkoholbedingte Ausfallerscheinungen hinzutreten müssen. Dabei ist unerheblich, ob diese Blutalkoholkonzentration bereits bei der Tatzeit erreicht war oder auf Grund des zur Tatzeit im Körper befindlichen Alkohols, der erst nachträglich aufgebaut worden ist. Als Folge der Tat drohen sieben Punkte im Verkehrszentralregister, Geld- oder Freiheitsstrafe und ein Entzug der Fahrerlaubnis. 1,6 Promille Wird dieser Grenzwert erreicht, so ist vor Wiedererteilung der Fahrerlaubnis zwingend eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) durch die Führerscheinbehörde anzuordnen. Sofern gegen den Betroffenen bereits ein weiterer Eintrag wegen Alkohol- oder Drogendelikten besteht, ist auch unterhalb dieses Wertes eine Anordnung der MPU möglich. Zu beachten ist auch, dass derjenige, der mit 1,6 Promille oder mehr ein Fahrrad im öffentlichen Straßenverkehr fährt, sich nach § 316 StGB wegen Trunkenheit im Straßenverkehr strafbar macht. Der Entzug der Fahrerlaubnis erfolgt in solchen Fällen zwar nicht im eigentlichen Strafverfahren, weil die hier maßgebliche Ermächtigungsnorm § 69 StGB nur Kraftfahrzeuge, nicht jedoch auch Fahrräder erfasst. Allerdings erhält die zuständige Fahrererlaubnisbehörde regelmäßig Nachricht über die Trunkenheitsfahrt und leitet daraufhin ein Entziehungsverfahren wegen Eignungszweifeln gegen den Betroffenen ein.

Gibt es „mildernde Umstände“ für Berufskraftfahrer? Grundsätzlich hat der Gesetzgeber in der Bußgeldkatalogverordnung eine Ausnahme für sog. Härtefälle vorgesehen, also für alle Personen, die beruflich auf ihr Fahrzeug angewiesen sind, so dass gerade bei mehrmonatigen Fahrverboten zumindest eine Reduzierung des Fahrverbots angestrebt werden sollte.

DANIEL HOHMANN ist seit 2008 Rechtsanwalt in der Kanzlei Thiele & Coll. Rechtsanwälte, Hegelstraße 39, 39104 Magdeburg und Heinrich‑Julius‑Straße 2, 39397 Gröningen.

Er beschäftigt sich schwerpunkt‑ mäßig mit den Rechtsgebieten • Arbeitsrecht • Verkehrs‑ und Verkehrsord‑ nungswidrigkeitenrecht • Verwaltungsrecht • Familienrecht. Leser des Wirtschaftsspiegels erreichen Rechtsanwalt Hohmann unter Kanzlei Thiele & Coll. Rechtsanwälte Tel.: 0391 5974990 Fax: 0391 5974999 Kanzlei@RA‑Andreas‑Thiele.de Zusätzlich besteht bei bestimmten Berufsgruppen die Möglichkeit, einzelne Fahrerlaubnisklassen vom Fahrverbot auszunehmen. Auf diese Weise können Berufskraftfahrer während ihres Fahrverbots weiterhin die Fahrerlaubnisklassen C1, C, C1E und CE führen. Auch Mitarbeitern von landwirtschaftlichen Betrieben kann sehr damit geholfen sein, während ihres Fahrverbots zumindest die Klassen L und T weiterhin zu nutzen. Fazit Im Zweifel empfiehlt es sich so früh wie möglich anwaltliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um im Hinblick auf die teilweise doch schwerwiegenden Rechtsfolgen nicht schon von vornherein Verfahrensfehler zu begehen.


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:29 Seite 49

CARTOON: KAI FELMY

... und außerdem

Und außerdem ... … kann der Magdeburger Elbauenpark in diesem Winter erstmals ohne Eintrittsgeld besucht werden. Damit wolle man alle Besucher zu einem kostenfreien Spaziergang einladen und zugleich die Orga‑ nisationsabläufe vereinfachen, teilte die Messegesellschaft kürzlich mit. Bislang kostete der Eintritt im Winter einen Euro, im Sommer sind drei Euro fällig. Der Elbauenpark entstand zur Bundesgartenschau 1999. Im Park finden sich der Jahrtausendturm, eine Panoramabahn, eine Sommerrodelbahn und zahlreiche Themengärten. … untersuchen Experten der Universität in Halle rund 3.000 Jahre al‑ te Faser‑ und Lederreste chinesischer Kleidungsstücke. Die Arbeiten werden drei Jahre dauern. Die Forschung in Halle ist Teil des deutsch‑ landweiten Forschungsverbundes „Silk Road Fashion ‑ Kleidung als Kommunikationsmittel im ersten Jahrtausend vor Christus in Ostzen‑ tralasien“. Die Proben für Halle bestehen aus 150 verschiedenen Tex‑ tilfäden sowie mehreren Lederstückchen. Sie stammen aus der Pro‑ vinz Xinjiang im Nordwesten Chinas. Die extreme Trockenheit hatte die Textilien konserviert. … müssen in Sachsen‑Anhalt Polizei‑Bewerber aufpassen, wenn sie auf der Haut Tattoos tragen. Bei Bewerbungen werde immer im Ein‑ zelfall entschieden, erklärte das Innenministerium auf Anfrage der

Nachrichtenagentur dpa. Im Polizeibereich des Landes Sachsen‑An‑ halt wurden bislang Tätowierungen akzeptiert, die nicht sichtbar sind beziehungsweise durch das vorschriftsmäßige Tragen der Uniform‑ teile verdeckt werden können. Vorgesetzte bei der Polizei hätten die Pflicht, auf angemessenes Erscheinungsbild und Verhalten der Beam‑ ten hinzuwirken. So könne etwa einem Polizeibeamten mit Armtäto‑ wierungen aufgegeben werden, statt eines kurzärmeligen Hemdes nur Dienstkleidung mit Langarm zu tragen. In Baden‑Württemberg hatte ein geplantes Verbot von Tattoos bei der Polizei für Debatten gesorgt. … sind die Menschen in Sachsen‑Anhalt einer Studie zufolge Volks‑ fest‑Muffel. Nur rund jeder Fünfte (22,2 Prozent) im Land gab in ei‑ ner Umfrage an, im vergangenen Jahr mindestens einmal den Rum‑ mel besucht zu haben. Nirgendwo in Deutschland außer in Schles‑ wig‑Holstein waren es noch weniger. Auf den Weihnachtsmarkt gin‑ gen immerhin 34,4 Prozent. Der Geschäftsführer des Deutschen Schaustellerbunds, Frank Hakelberg, stellte die bundesweiten Zah‑ len kürzlich in Berlin vor. Demnach gibt es in Deutschland rund 9.900 Volksfeste und 1.450 Weihnachtsmärkte. (Quelle: Staatskanzlei Sachsen‑Anhalt) 12/2013 | Wirtschaftsspiegel für Sachsen‑Anhalt

49


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:29 Seite 50

Wirtschaft | Impressum

Halberstadt punktet im Wettbewerb „Barrierefreie Kommune” Die Stadt Halberstadt beteiligte sich mit einem Beitrag der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe), einem „barrierefreien Spiele-Magazin“ im denkmalgeschützten, ehemaligen Magazingebäude im Fördergebiet Ebereschenhof, am Wettbewerb zur „Barrierefreien Kommune 2013” beteiligt. Dieser Wettbewerbsbeitrag wurde in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Harz im Rahmen einer Projektarbeit erstellt. Er beleuchtet alle Lebensbereiche von Verkehr, über Kultur bis hin zu Tourismus und Wohnen in der Kreisstadt, stellt das im Bau befindliche Spielemagazin mit seinem integrativen Ansatz in den Mittelpunkt. Der Plan der Stadt, an dem Wettbewerbserfolg des Jahres 2009 anzuschließen, ging auf. Die im November stattgefundene Jurysitzung hob den Beitrag Halberstadts auf den 2. Platz. Er ist mit 80.000 Euro plus 300.000 Euro Fördergeld dotiert. Das Preisgeld findet Verwendung für die Umsetzung einer Maßnahme zur Verbesserung der Barrierefreiheit in der Kommune. Darüber hinaus erhält die Stadt Halberstadt im Rahmen der Städtebauförderung die bevorzugte Einordnung einer Fördermittelsumme von 300.000 Euro zur Realisierung einer barrierefreien Maßnahme. Die Antragstellung hierfür erfolgt auf der Grundlage der üblichen Förderkonditionen der Förderprogramme „Stadtumbau Ost“

oder „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und kann ab dem Programmjahr 2014 an die Bewilligungsstelle (Landesverwaltungsamt Halle, Referat 205) gerichtet werden. Die Darstellung der bisher realisierten Maßnahmen bezieht sich auf verschiedene Handlungsfelder wie Wohnen, Wohnumfeldgestaltung, ÖPNV und ruhender Verkehr, Kultur, Tourismus und Soziales. Die aus eigener Sicht beschriebenen Verbesserungsmöglichkeiten zeigen auf, dass sehr kritisch mit dem Thema Barrierefreiheit und Umgang mit Behinderungen jeglicher Art umgegangen wird. Im Planungsteil stellt die Stadt das „Barrierefreie Spiele-Magazin“ vor. Es ist ein Vorhaben der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe) in einem denkmalgeschützten, ehemaligen Magazingebäude im Fördergebiet Ebereschenhof. Geplant sind verschiedene Bereiche mit abwechslungsreichen Spielthemen für Groß und Klein, mit und ohne Handicap. Es wird deutlich gemacht, dass Barrierefreiheit nicht nur Menschen mit ständigen Beeinträchtigungen, sondern auch Familien mit Kinderwagen und Menschen mit temporären Beeinträchtigungen dient. Gegenwärtig werden bereits eine barrierefreie Bushaltestelle mit Leitsystem zum geplanten Spiele-Magazin und Bordsteinabsenkungen realisiert.

Impressum

Das Wirtschaftsmagazin für Sachsen‑Anhalt Große Diesdorfer Str. 52 39110 Magdeburg Telefon.: 0391‑728090 E‑mail: info@wirtschaftsspiegel.com Internet: www. wirtschaftsspiegel.com Medienverbund regionaler Wirtschafts‑ magazine Sachsen‑Anhalt, Thüringen, Mecklenburg‑Vorpommern Der Wirtschaftsspiegel erscheint zweimonatlich im Wirtschaftsspiegel Verlag Sachsen‑Anhalt UG (haftungsbeschränkt) Geschäftsführer: Gert Hohlwein

Redaktion&Satz: www.floum.de Breite Straße 36 b 39326 Glindenberg Autoren dieser Ausgabe: Ronald Floum, Monika Floum, Holger Dülken, Wolfgang Benndorf, Karin Franek, Daniel Hohmann, Frank Nakoinz

Titel‑Montage: Floum Produktion und Layout: Spectrum Wirtschaftswerbung GmbH Der nächste Wirtschaftsspiegel erscheint im Februar 2014 Anzeigenschluss: 28. Januar 2014 Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Einzelpreis: 4,90 Euro Jahresabonnement: 27,00 Euro ISSN: 1860‑8558

50


Vom Tagungshotel zum Wohlfühlhotel Mit allen Sinnen genießen: Der Wandel vom reinen Tageshotel ist vollzogen. Nach Sanierung erstrahlt das AKZENT Hotel Acamed Resort in Neugattersleben, nur einen Steinwurf von der A14 zwischen Halle und Magdeburg gelegen, im neuen Glanz. Im zeitgemäßen Design wurde die vorhandene Substanz komplett überarbeitet. Angelehnt an die natürlich vorhandene Umgebung entstand so eine Wohlfühlatmosphäre, in der die Gäste mit allen Sinnen genießen können. In Einklang mit der Natur, die in der idyllischen Auenlandschaft eine Bühne gefunden hat, erwarten die Gäste eine Vielzahl an Freizeit- und Wellnessangeboten.

FOTO: ACAMED RESORT

Mit dem Ansteigen der Übernachtungszahlen zeigt sich, das die konzeptionelle Neuausrichtung ankommt. Stammgäste nutzen das Ambiente des 3Sterne-Superior-Hotels und lassen den Aufenthalt zum Erlebnis werden. Gastgeber und Geschäftsführer Frank Wyszkowski sowie sein 30-köpfiges Team setzen alles daran, den Gästen ein Lächeln in die Gesichter zu zaubern. Ob es um erstklassiges Essen oder Familienfeiern im Restaurant Albatros geht, um spannende Golfturniere auf dem gepflegten Neun-

Loch-Rasen, um Erholung am idyllischen Schachtsee, um Schulungen oder Seminare im erstklassig ausgestatteten Tagungshotel – hier bleibt kein Wunsch offen. 85 Doppel- und Einzelzimmer stehen im AKZENT Hotel Acamed Resort den Gästen zur Verfügung. Für Tagungen, Schulungen und Konferenzen gibt es fünf zeitgemäße Seminarräume von 52 bis 150 Quadratmetern. Mit modernster Tagungstechnik, 100 kostenfreien Parkplätzen und einem umfassenden Service wird hier selbst die Arbeit zum Vergnügen. Bei Sport und Wellness kann man im AKZENT Hotel Acamed Resort eine Auszeit nehmen, in der Sauna entspannen oder beim Shiatsu-Meister eine professionelle Massage erhalten. Mit dem Hotelmaskottchen „Honigkuchen”, einem altdeutschen Schäferhund, können die Besucher ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Wer also Ruhe und Entspannung für einen Kurzurlaub sucht, der ist hier genau richtig.

Kontakt

AKZENT Hotel Acamed Resort GmbH Brumbyer Straße 5 06429 Nienburg OTNeugattersleben Tel. +49 34721 50100 Fax: +49 34721 50112 www.acamedresort.de


WS_12_2013_WS_Grundlayout 04.12.2013 14:31 Seite 52


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.