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28. Jahrgang - Dezember 2014
Sozialdemokratische Stadtzeitung für Bad Ems
Bad Ems: Weltkulturerbe Bad Ems, die traditionelle Kurstadt an der Lahn, will zusammen mit 15 weiteren europäischen Kurbädern UNESCOWeltkulturerbe werden. Noch liegt viel Arbeit vor den Verantwortlichen. Die Chancen für den Welterbe-Titel sind gut.
Neben dem Kaiserbad Bad Ems bewerben sich aus Deutschland Bad Homburg, Bad Kissingen, Bad Pyrmont, Baden-Baden und Wiesbaden unter dem Zusammenschluss „Great Spas of Europe“ um die begehrte UNESCO-Bezeichnung. Ferner bewerben sich Bad Ischl und Baden aus Österreich, Bath (England), Montecatini Terme (Italien), Spa (Belgien), Vichy (Frankreich)
sowie aus Tschechien Bad Luhatschowitz, Franzensbad, Karlsbad und Marienbad. Diese Traditionsbäder repräsentieren alle die einzigartige Badekultur des 19. Jahrhunderts in Europa. Eine Voraussetzung für den Welterbestatus ist die Aufnahme in die nationale Vorschlagsliste für die UNESCO (Tentativliste). In dieser Liste finden sich auch andere Kandidaten für den Titel, so zum Bespiel die Hamburger Speicherstadt oder die Heidelberger Altstadt. Ob alle Kurstädte tatsächlich den Titel bekommen oder nur eine kleine Auswahl von Städten ist zurzeit noch nicht sicher. Die Chancen für das Kaiserbad Bad Ems sind aber
Der Welterbe-Titel für Bad Ems wäre ein Knaller!
gut. Schließlich war Bad Ems über Jahrzehnte Treffpunkt von Fürstenhäusern, Politikern und Künstlern aus allen Bereichen und dazu mit klangvollen Namen. Die vorhandene geschlossene Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert ist daneben ein weiteres Pfund, mit dem Bad Ems punkten kann. Der Welterbe-Titel wäre für die Stadt nicht nur eine zusätzliche Werbung sondern dürfte mittelfristig Fördermittel in die Stadt bringen. Diese Mittel werden gebraucht, um die imposante Kulisse der Stadt zu erhalten und öffentliche und private Investoren bei ihren Bemühungen auch finanziell zu unterstützen.
Natürlich gibt es in der Stadt zum Teil auch Vorbehalte. Nach den Erfahrungen z.B. mit Betrieb der Koblenzer Seilbahn im Weltkulturerbe Mittelrhein, gibt es Bedenken, ob nicht auch in Bad Ems mit Einschränkungen zu rechnen ist. Da wir in Bad Ems einen sehr kompakten und begrenzten Kernbereich für das Welterbe besitzen, ist aber kaum mit größeren Einschränkungen zu rechnen. Der vorgesehene Bereich unterliegt bereits heute den Einschränkungen des Denkmalschutzes. Mithin dürften sich hier keine weiteren Probleme für Hausbesitzer und Investoren ergeben. Im Ergebnis dürften die positiven Auswirkungen deutlich überwiegen.