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life on a swing Foto: Getty Images

Als Jazz noch eine echte Popmusik war: die Goldene Ära des Bigband Swing

Außerdem: Robert Shelton über Bob Dylan; das Beacon Theatre im SONO-Portfolio Special Service: Die CD-Neuheitenliste für Pop, Rock,Klassik, Jazz & Co.


Die kurze blüte der Swing -BigBands

Eine Nation rüstet auf

Benny Goodmans „Sing Sing Sing“, Count Basies „One O’Clock Jump“, Duke Ellingtons „Take The A Train“, Cab Calloways „Minnie The Moocher“ und Glenn Millers „In The Mood“ waren Millionen-Hits. Doch der Bigband-Boom erlosch so schnell, wie er aufgeflackert war. Es war der Soundtrack einer Generation im Fieber ...

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Es ging zu wie sp채ter w채hrend der Beatlemania: Swing-Fans warten auf einen Auftritt der Benny Goodman Band in Oakland, Kalifornien, im April 1940

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Während immer mehr Angst in der Wall Street aufkam, versuchte Franklin Delano Roosevelt (o.) die USA mit seinem „New Deal“ vor dem Absturz zu bewahren

Von Hans-Jürgen Schaal

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or 80 Jahren: Amerikas Wirtschaft liegt am Boden. Seit dem Börsencrash vom Oktober 1929, dem „schwarzen Donnerstag“ der Wall Street, herrscht die große Depression. Mitten aus einem beispiellosen ökonomischen Boom ist das Land in eine verheerende Wirtschaftskrise gestürzt. Spekulanten haben unglaubliche Summen verloren, Firmen und Privatleute gehen reihenweise bankrott, Tausende von Banken sind pleite, die Arbeitslo­ senrate steigt aufs Dreifache, die Löhne fallen um 50 Prozent, Millionen werden obdachlos, Armut und Verzweiflung greifen um sich. Die schnell wachsenden Slums nennt der Volksmund „Hoovervilles“ – nach dem amtierenden US-amerikanischen Präsidenten Herbert Hoover.

Great Depression Der Song der „Great Depression“ hieß „Brother, Can You Spare A Dime?“ – Bruder, hast du etwas Kleingeld für mich? Im Text klagt ein Arbeitsloser: „Man hat mir immer erzählt, ich würde an einem Traum mitbauen und Frieden und Ruhm erwarteten mich. Und jetzt soll ich Schlange stehen, nur um ein Stück Brot zu bekommen?“ Die Worte schrieb Yip Harburg, der selbst ein kleines Elektrowarengeschäft verloren hatte, weil sein Kompagnon im Zuge des „Wall Street Crash“ pleite ging. Harburg „lernte um“ auf Songtexter – und galt bald als das soziale Gewissen des Broadway. Die Krise traf auch die Musikindustrie mit voller Wucht. Der Umsatz mit Schallplatten ging um 94 Prozent zurück, nur drei US-amerikanische Plattenfirmen überlebten diesen Absturz. Die luxuriösen Clubs verloren ihr zahlkräftiges Publikum, viele mussten schließen. Jazz, diese junge, lebensfrohe, ekstatische, verruchte, glamouröse Musik der „Golden Twenties“, schien plötzlich am Ende zu sein. Musiker, die berühmt genug waren und es sich leisten konnten, gingen daher nach Übersee und ließen sich in Europa feiern: Louis Armstrong erstmals 1932, Duke Ellington 1933, Coleman Hawkins 1934. Andere Jazzstars der 20er Jahre hatten weniger Glück. Fletcher Henderson, einst die Nummer eins unter New Yorks Bandleadern, hielt bis 1934 durch und musste dann doch sein Orchester auflösen. Der Posaunist Kid Ory bestritt in den Krisenjahren seinen Lebensunterhalt als Arbeiter auf einer Geflügelfarm. Johnny und Baby Dodds wurden Taxifahrer – und King Oliver, der Ziehvater von Louis Armstrong, endete als Obstverkäufer und Billard-Saalwächter. Selbst Sid-

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Das Orchester von Fletcher Henderson (hier in einer Aufnahme von 1924) leistete in vieler Hinsicht Pionierarbeit für den Swing

ney Bechet, der „Soprano King“, der schon in Russland und sogar im Buckingham-Palast aufgetreten war, fand kein Auskommen als Musiker mehr und eröffnete in der Depressionszeit zusammen mit dem Kollegen Tommy Ladnier eine Änderungsschneiderei in Harlem: „Wir nannten sie den ‚Southern Tailor Shop‘, Tommy half mit und putzte Schuhe. Eine Menge arbeitsloser Musiker und auch einige, die eine Arbeit hatten, kamen oft vorbei, und wir hielten Jamsessions im Hinterraum des Ladens ab.“

New Deal, New Sound Amerikas Hoffnungen ruhten auf Franklin D. Roosevelt. Ihm, der es als Behinderter bis zum Gouverneur von New York geschafft hatte, traute man zu, das Land aus der Krise zu führen. 1932 wurde Roosevelt zum US-Präsidenten gewählt und machte sich umgehend daran, seinen „New Deal“ politisch umzusetzen. Das Maßnahmenpaket, um den USA wieder Brot und Wohlstand zu geben, umfasste Arbeitsbeschaffungsprogramme, Sozialversicherungen, Mindestlöhne, Steuerreformen und die Unterstützung der Farmer. Der Staat investierte in Bauaufträge für Straßen, Brücken, Staudämme und Flugplätze. Gleichzeitig wurde die staatliche Kontrolle über die Konzerne und Fi-


nanzmärkte gestärkt. Von seinen Gegnern musste sich Roosevelt sagen lassen, er strebe wirtschaftlichen „Dirigismus“ nach dem Vorbild totalitärer Staaten an. „Full speed ahead“ – so lautete die optimistische Parole von Roosevelts „New Deal“. Zwar ließen die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt auf sich warten, doch bald gab es ein unüberhörbares Indiz dafür, dass es mit den USA aufwärts ging – nämlich den Swing. Der Swing, das war mehr als nur die Wiederbelebung des Jazz oder die Erholung der Plattenindustrie. Mehr als nur die Umsetzung US-amerikanischer Tugenden in perfekt organisierte Orchesterapparate. Swing war die erste Massen-Jugendkultur der Geschichte und gab allen folgenden Pop-Phänomenen das Muster vor. Swing war der Beginn des modernen Musik-Entertainments und der modernen Musikvermarktung. Und Swing war ein Jobbringer für Tausende von Musikern, eine gewaltige Geldmaschine für viele Branchen, ein Verkaufsargument für Konsumartikel aller Art. Swing war die Klang gewordene Wirtschaftspolitik des „New Deal“. „Die Swing-Ära wurde am Abend des 21. August 1935 geboren“, schrieb der bekannte Jazzhistoriker Marshall Stearns. Auch der Ort dieses Ereignisses lässt sich angeben: Es war der Palomar Ballroom auf der Vermont Avenue von Los Angeles. Das Orchester von Benny Goodman eröffnete an diesem Abend dort sein Gastspiel, das dann auf mehrere Wochen ausgedehnt wurde. Tausende von begeisterten Zuhörern und ekstatischen Tänzern kamen jeden Abend. Danach waren die USA ein anderes Land: Plötzlich sprachen alle nur noch vom „Swing“ und machten daraus das nationale Zauberwort des Aufschwungs. Die Bigbands schossen aus dem Boden: Jimmy Dorsey, Tommy Dorsey, Artie Shaw, Woody Herman, Count Basie, Benny Carter, Bob Crosby, Charlie Barnet, Glen Gray und Hunderte andere gründeten SwingOrchester. Die Beschäftigungsrate für Musiker stieg sprunghaft um 30 Prozent. Als Benny Goodman im nächsten Jahr wieder im Palomar gastierte, zahlte man ihm die dreifache Gage.

Die Live-Sendung hieß „Let’s Dance“ und hatte Verwendung für drei verschiedene Bands: sweet, Latin und hot. Für Goodmans Orchester blieb nur die Kategorie „hot“ übrig, das heißt: Jazz im altmodischen Stil der „good old twenties“. Goodman und seine Leute hatten Spaß daran, aber vermutlich auch das Gefühl, die schlechteste der drei Optionen erwischt zu haben. Als die Radiosendung im Mai 1935 wieder eingestellt wurde, sprach jedenfalls nichts dafür, dass das GoodmanOrchester besonders aufgefallen wäre. Eine Nachfolge-Sendung bot sich nicht an, die Band stand vor dem Aus. Um die Auflösung zu verhindern, bastelte Goodmans Manager rasch eine Tournee durch die USA zusammen – bis hinüber nach Los Angeles. Einige der meist mehrtägigen Engagements auf der Tour waren recht erfolgreich, andere ein Desaster. Bei einem der Gastspiele wurden am Abend lediglich 30 Besucher gezählt. Bei einem anderen, wo die Band zwei Wochen lang jeweils einminütige Tanznummern hätte spielen sollen, wurde dem Orchester schon nach dem ersten Abend gekündigt. Nur mit Mühe konnten die Musiker Goodman über- »

Der Kreißsaal des Swing? Im Palomar Ballroom in L.A. soll Benny Goodman (ganz links) den Bigband-Boom losgetreten haben

Das Phänomen Benny Goodman Die „Geburt des Swing“ kam auch für Benny Goodman völlig überraschend. Das einstige Wunderkind war vor dem Börsencrash von 1929 einmal der Star-Solist in der Jazzband von Ben Pollack gewesen. In der Depressions-Zeit hatte er immerhin das Glück, mit seiner Klarinette regelmäßig für Radio-Aufnahmen in New York engagiert zu werden, während andere Musiker als Chauffeure arbeiten mussten. Doch an eine Zukunft des Jazz, wie er ihn aus den 20ern kannte, glaubte er längst nicht mehr. Im Jahr 1933, so berichten Zeitzeugen, hatte der erst 24-jährige Goodman bereits die Hoffnung aufgegeben, jemals seine Karriere als Jazzsolist fortsetzen zu können. Dennoch ließ er sich von seinem Manager überreden, 1934 eine eigene Band zu gründen: Ein Keks-Hersteller, der eine spätabendliche Radio-Werbesendung auf NBC starten wollte, suchte noch Studio-Orchester – und Goodman bewarb sich. Als Arrangeur konnte er immerhin Fletcher Henderson gewinnen, den Jazzband-König der 20er Jahre.

Wenn Fans den Jitterbug tanzen wollten, wurde es oft eng, wie hier bei der Show des Harry James Orchestra im Paramount, April 1943

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Sie lieferten musikalischen Rohstoff für die Bigband von Paul Whiteman: Komponist George Gershwin (li.) und Arrangeur Ferde Grofé (unten)

Trompeter Harry James (unten), Sohn eines Zirkusmusikers, heizte den Fans mit vielen Tricks ein

» reden, nicht an Ort und Stelle die Tournee abzubrechen und die Band aufzulösen. Man hielt durch bis Kalifornien. Aber auch das abschließende Engagement im großen Palomar Ballroom von L.A. begann nicht allzu vielversprechend. Als die Band am ersten Abend bemerkte, dass ihre Hot-Nummern besser ankamen als der Rest, stellte Goodman das Programm jedoch ganz auf „echten“ Jazz um: „full speed ahead“. Und da platzte der Knoten: Das Swing-Fieber brach aus. Warum gerade in Kalifornien? Die Antwort ist so trivial wie verblüffend. Die Auftritte der Goodman-Band im NBC-Radioprogramm „Let’s Dance“ hatten immer spätabends stattgefunden. Doch an der Westküste war es da – dank vier Stunden Zeitverschiebung – erst früher Abend, beste Sendezeit, „Prime Time“, und die Kids saßen vor den Empfängern. Ohne es zu wissen, hatte Goodmans Hot-Band in Kalifornien per Rundfunk eine stille Anhängerschaft gewonnen: eine junge Generation von Radiohörern, durchdrungen von jugendlichem Aufbruchs-Ethos, beseelt vom Glauben an Fortschritt und Zukunft, aufgeschlossen, vergnügungslustig, ausgehfreudig, begeisterungsfähig und tanzwütig. Nachdem der Funke erst mal gezündet war, erfasste er schnell das ganze Land. Spätestens im März 1937, als das Goodman-Orchester drei Wochen lang im Paramount Theatre in Midtown Manhattan auftrat, hielt der „Swing Craze“ auch in New York Einzug. Was sich da schon am ersten Tag – und zwar bereits am frühen Morgen! – im Publikum abspielte, hatte die Welt bis dahin noch nicht gesehen. „Das Theater kochte“, schreibt der Jazzhistoriker James Lincoln Collier. „Die Kids tanzten in den Gängen und drängten sich vor der Bühne um Autogramme. Später kletterten sie sogar auf die Bühne, um dort Jitterbug zu tanzen. Anfangs schritten noch die Saalordner ein, um Ordnung zu halten. Der Manager des Theaters war entsetzt, fürchtete die Verwüstung seines Theaters. Die Publikumsreaktion blieb den ganzen Tag über gleich, fünf Shows lang …“ Eine Teenager-Mode war geboren. Und mit ihr dieses 6

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Echte Showmen, deren artistische Einlagen das Publikum in Atem hielten: die Swing-Schlagzeuger Gene Krupa (oben) und Zutty Singleton (unten)

Bild von Jugendlichen, die im Konzertsaal aufspringen, tanzen, die Bühne stürmen – wie später zum Rhythm & Blues, zum Rock’n’Roll, zum Beat, zum Rock. „Variety“, das Magazin des US-amerikanischen Showbiz, nannte Goodmans Eröffnungskonzert eine „historische Sensation“. Es war die Geburtsstunde der Popkultur.

Die Wurzeln des Swing Schon Anfang 1936 erhielt das beispiellose Jugendphänomen einen Namen: „Swing“. Doch was genau war Swing? Die Älteren fanden, diese Musik sei nur eine Wiederkehr des Jazz unter einem veränderten Produktnamen. „Ihr weißen Leute habt jetzt einfach ein neues Wort für unsere altmodische Hot-Musik“, sagte W. C. Handy, der „Vater des Blues“. In der Tat war Swing keine neue Musik, sondern nur eine neue Mode – aber eine Mode von bis dahin unbekannten Dimensionen. Man witzelte, der einzige Unterschied zwischen einer Jazzband und einer Swingband sei: Swingbands haben einen Presseagenten. Die Jugendlichen, die jetzt „Teenagers“ hießen, wollten von „Jazz“, der Musik ihrer Väter, jedenfalls nichts wissen. Swing – das war für sie etwas völlig anderes, es war ihre Musik, moderne Tanzmusik. „Swing ist das Tempo unserer Zeit“, so lautete das viel zitierte Bekenntnis eines Fans. Dabei gehen viele Elemente des Bigband-Swing zurück auf Ferde Grofé, den legendären Arrangeur von Paul Whiteman. Whiteman war in den 20er Jahren der unumstrittene „King of Jazz“ des gehobenen Publikums und machte mit seiner angejazzten Unterhaltungsmusik Millionen. In seiner besten Zeit leitete er ein Imperium von 25 Orchestern und ließ Musiker wie George Gershwin, Darius Milhaud und Cole Porter für sich komponieren. Von seinem Arrangeur Grofé, der auch


Gershwins „Rhapsody In Blue“ orchestriert hat, kam das Grundrezept Das eigentliche Verdienst Goodmans aber war, dass er die Bigfür orchestralen Jazz: die Variation in der Instrumentierung. Zum Beiband-Sprache technisch perfektioniert hat. Seine Arrangeure lieferspiel: ein Chorus Tutti, ein Chorus Solo, ein Chorus Solo mit Harmoten ihm Orchester-Partituren voller raffinierter Details, explosiver nie, ein Chorus Saxofonsatz usw. Dynamik und verschränkter Aktionen – und er hat an diesen kleinen In den großen Tagen von New Orleans und Chicago war Jazz daKunstwerken gefeilt, bis sein Orchester sie wie eine Hochleistungsgegen noch eine kollektiv improvisierte Combomusik gewesen – mit maschine abspulte. Als Bandleader war Benny Goodman bekannt für meist nicht mehr als sieben Musikern. Whitemans Orchester aber seine eiserne Disziplin. Er kritisierte immer und lobte nie, verstand besaß schon 1925 zwei Trompeten, zwei Posaunen, vier Holzbläser keinen Spaß und verbreitete in der Band oft schlechte Laune. Unerund eine erweiterte Rhythmusgruppe. Denn New müdlich trainierte er die Intonation seiner MuYork brauchte „big bands“ für „big halls“: Nirgendsiker, die Dynamik, die saubere Satzarbeit und wo sonst kamen so viele Menschen in so großen die Atmung. Als der Saxofonist Zoot Sims einSälen zum Tanz zusammen. Diese Lektion lernten mal nach seinen Tournee-Erlebnissen mit Benny auch die schwarzen Bandleader, die in den „Roaring Goodman in Russland gefragt wurde – das war Twenties“ in den New Yorker Clubs residierten. schon in den 60ern –, sagte er nur: „Jeder AufAls Duke Ellington 1927 vom Cotton Club engagiert tritt mit Benny ist wie Russland.“ wurde, musste er erst einmal seine Band zum TenDie emotionalen Höhepunkte, bei denen tett aufstocken. Auch Fletcher Henderson, der die das Swing-Publikum ausflippte und minutenHausband im Roseland Ballroom leitete, hatte damals schon zwei bis drei Trompeten, zwei Posaunen, drei Holzbläser. Hendersons Arrangeur, der Saxofonist Don Redman, griff damals die Ideen von Ferde Grofé auf und verfeinerte sie. Er perfektionierte das Grundprinzip der Bigband – „Satz, Riff & Solo“ – und entwickelte Wechselspiele zwischen den Instrumentengruppen (z. B. Trompeten-Trio vs. Holzbläser-Trio) oder zwi- In Tempeln wie dem Paramount Theschen Solist und Band. Und seit Louis Armstrong atre (o.) und dem Savoy triumphierder Star-Solist des Henderson-Orchesters gewesen ten Chick Webb und Benny Goodman war und ganz New York mit seinem lang zu kreischen begann, lieferten Schwung und seinen freien Ideen mitgerissen hatte, wussten die dagegen die Solisten. Neben Benny Goodman selbst, der noch heuBandleader auch, wie man sich vom te bei vielen als bester Klarinettist steifen, prätentiösen WhitemanVorbild löst, um echten, swingender Jazzgeschichte gilt, gab es in seiner Band zum Beispiel den Tromden Orchester-Jazz zu machen. Bigband-Swing. peter Harry James, Sohn eines Zirkusmusikers. In seinen Solo-Features – etwa „Ridin’ High“ – zün­Maschine und Ekstase dete James regelmäßig ein FeuerBenny Goodman hat den Bigbandwerk an virtuosen Läufen, KlassikSwing also nicht erfunden. Die Zitaten, Power-Demonstrationen wichtigsten Charakteristika seiner und bravourösen Vibrato-Stellen – Musik – das verschränkte Satzspiel, die anfeuernden Riffs, die ein echter „Crowd Pleaser“. Und es ekstatischen Soli, die komplexere gab Gene Krupa, Goodmans ShowHarmonik und die Vokaleinlagen –, man am Schlagzeug, der 15-minütige Soli herunterdonnerte, Kauall das gab es schon vor der explogummi kauend und Grimassen sionsartigen „Geburt des Swing“ im schneidend ­– etwa in „Sing Sing Palomar Ballroom. Auch das „klasSing“ –, und dabei wie im Rausch sische“ Bigband-Format mit acht bis auf seinem Hocker hin und her neun Bläsern war längst die Norm wankte und sich optisch eindrucksder Club- und Radio-Orchester gewesen. Und nichts könnte die muvoll klatschnass schwitzte. Diesikalische Kontinuität besser unser Solisten-Exhibitionismus war terstreichen als die Tatsache, dass nicht gerade ein Höhepunkt guten derselbe Fletcher Henderson, der in Geschmacks, trieb aber Tausende von Zuhörern in die Ekstase. Verden 20ern New Yorks bekanntestes Nichts für Couch Potatoes: jugendliche Swingtänzer im Savoy gleichbares hat man erst wieder bei Club-Orchester leitete, 1934 zu Ben- Ballroom, Harlem, New York 1939 den Gitarrenhelden der Rockmusik ny Goodmans wichtigstem Arranbeobachtet. geur wurde. »

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Ein legendärer „Ladies’ Man“: Artie Shaw mit den Hollywoodstars Betty Grable, Lana Turner und Ava Gardner (von links)

Swingstars auf der Leinwand : Filmszene mit Charlie Barnett, Tommy Dorsey, Benny Goodman, Louis Armstrong und Lionel Hampton (Bild links). Ruhe vor dem Sturm: Das Count Basie Orchestra (unten)

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Was den Bigband-Swing außerdem auszeichnete, das war natürlich die rhythmische Qualität, von der diese Musik ihren Namen hat: das Swingen. Die frühesten Jazzbands besaßen zwar schon ihren ganz eigenen Drive, aber sie swingten noch nicht im heutigen Sinn. Manche glauben, dass der Schlagzeuger Zutty Singleton als Erster einst den Swing in den Jazz brachte: den regelmäßigen Schlag auf der Bassdrum („four to the bar“) und darüber ein galoppierendes RideBecken. Als dann die Tuba vom beweglicheren, aber leiseren Kontrabass verdrängt wurde, wanderte der Grundpuls des Drummers in die Hi-Hat oder ins Becken – und nun begann die ganze Band drum herum zu galoppieren, zu swingen. (Die Jazztheoretiker nennen das die „ternäre“ Auffassung der Achtelnoten.) Dass nicht nur der Drummer, sondern jede Phrase im Satzgeflecht der Bigband „swingte“, gehörte zum Ekstase-Potenzial dieser Musik. Besonders das Count-Basie-Orchester, das 1937 aus Kansas City nach New York kam, kultivierte diesen stetigen, pulsierenden Swing, den „steady rump-rump-rump-rump“, wie ihn Basie nannte. Der „triolische“ Swingbeat hat die Jugend übrigens auch nach der Swing-Ära noch lange Zeit fasziniert und mitgerissen: im Rhythm & Blues und Rock’n’Roll und im „Shuffle“ des Blues und Rock. Selbst heutige Popstars wie Christina Aguilera, Katy Perry und Pink kommen immer wieder mal auf den triolischen Galopp zurück.

Der „Swing Craze“ Das unglaubliche Ausmaß der Swing-Begeisterung nach 1935 ist heute kaum noch nachzuvollziehen. Neue Tanzpaläste für Tausende von Besuchern entstanden im ganzen Land und wurden ­zu Kultstätten des Swing-Tanzens. Der berühmteste Swing-Tempel war der Savoy Ballroom in Harlem, der noch aus dem Jazzboom der Twenties stammte. Verewigt wurde er 1934 im Song „Stompin’ at the Savoy“, mit dem sowohl Chick Webb als auch Benny Goodman große Swing-Hits landeten. Das Savoy hatte zwei Orchesterbühnen und erlaubte so die legendären „Band Battles“ der Swing-Ära. Chick Webb, der mit seinem Or-

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chester und seiner jungen Sängerin Ella Fitzgerald als „King of Savoy“ galt, stellte sich dort regelmäßig den Herausforderern: Webbs Band und eine Gast-Bigband spielten dann abwechselnd um die Wette, so dass nicht einmal eine Tanzpause entstand. Am 16. Januar 1938 eroberte der Swing auch New Yorks berühmteste Konzertstätte, die Carnegie Hall. Benny Goodmans „Carnegie Hall Concert“, live mitgeschnitten und in vielen Editionen veröffentlicht, genießt bis heute legendären Ruf. In derselben Nacht kam es übrigens im Savoy auch zu einer dieser großen Band-Battles, diesmal zwischen Count Basie und Chick Webb. Ein Swing-Festival in Chicago lockte im gleichen Jahr 100.000 Besucher an – ein Vorläufer von Woodstock. Die Klavier-Variante des Swing, der Boogie-Woogie, wurde Anfang 1939 ebenfalls in der Carnegie Hall geehrt; einer der Zuhörer war der Import-Export-Fachmann Alfred Lion, den das Konzert so mitriss, dass er anschließend die Plattenfirma Blue Note startete. Nicht nur die Konzerte boomten. Benny Goodmans Plattenfirma RCA steigerte ihren Umsatz von 1935 auf 1936 um sagenhafte 300 Prozent. Insgesamt stiegen die Plattenumsätze in den USA zwischen 1932 und 1939 um etwa 1.400 Prozent. Kein Wunder, dass immer mehr Musiker eigene Bigbands gründeten: Allein aus Goodmans Orchester waren es Bunny Berigan, Harry James, Gene Krupa, Teddy Wilson und Lionel Hampton. Sie alle machten Platten und Tourneen, hatten Radio-Engagements und Hotel-Auftritte. Kritiker des grassierenden Massenfiebers nannten den Swing einen „musikalischen Hit­ lerismus“. Durch den „Swing Craze“ wurde das Musikgeschäft erst wirklich zur Industrie: Die Swing-Stars wurden vermarktet, ihre Songs promotet, ihre Fans marktforscherisch befragt. Swing-Größen stiegen


1 0 ev e rg r e e n s d e s B i g ba n d - Sw i n g „Begin The Beguine“ Cole Porter, 1935 Der „Flirt“ mit der Karibik wird für Artie Shaw 1938 zum Karrieredurchbruch als Superstar des Swing.

„Minnie The Moocher“ Cab Calloway / Irving Mills, 1931 Die dauerhafte musikalische Visitenkarte des Swing-Hepsters und Cotton-Club-Stars Cab „Hi-de-ho“ Calloway.

„Caravan“ Juan Tizo / Duke Ellington / Irving Mills, 1936 Brütender Orient mit Latin-Rhythmus. Ellington selbst ergänzt den B-Teil, in dem sich der Swing Bahn bricht.

„One O’Clock Jump“ Count Basie, 1938 Eine Montage von Kansas-City-Riffs wird zum Inbegriff des sparsamen Basie-Stils – und auch für Goodman ein Hit.

„Cherokee“ Ray Noble, 1938 Charlie Barnet macht die pentatonische „Indianer“-Melodie zum „Theme Song“ seines SwingOrchesters.

„Sing Sing Sing“ Louis Prima, 1936 Goodmans großer Renner beim Carnegie-Hall-Konzert 1938 – mit Gene Krupas donnerndem Dschungel-Rhythmus.

zu Promis der ersten Kategorie auf und ließen sich von Showbiz-Magazinen wie „Variety“ hofieren. Als Swing-Bandleader „warst du fast ein Filmstar“, formuliert es der Arrangeur Ralph Burns. Der Klarinettist Artie Shaw, Goodmans schärfster Konkurrent, war tatsächlich mit den Hollywood-Diven Lana Turner und Ava Gardner verheiratet (und nacheinander mit sechs weiteren Frauen). Bis 1947 verwendeten mehr als 50 Hollywood-Filme das Wort „Swing“ im Titel. Auftritte von Bigbands bildeten oft die Höhepunkte dieser Produktionen. Überhaupt das Wort „Swing“: Es stand damals für alles, was das junge Amerika ausmachte. Es stand für Technik, Fortschritt und Effizienz, für wirtschaftlichen Aufschwung, militärische Aufrüstung und sportliche Erfolge. Die präzise funktionierende Orchestermaschine in ihren Uniformen und der brillante Solist, der aus ihren Reihen tritt: Das war der große amerikanische Traum von Teamwork und Heldentum. Damit konnte man alles bewerben, Toaster, Kühlschränke oder neue Automodelle. Der Fan wurde Konsument. Daher erlebten viele Branchen durch den Swing-Boom einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung – allen voran die Hotel- und Tourismusbetriebe und die Branche der Jukebox-Hersteller und -Vertreiber, in der zeitweise 100.000 Menschen arbeiteten.

Kult der Jugend

Die Basis all dessen bildete die maßlose Begeisterung der Jugend: Die Teenager und Twens fanden im Swing ihre Musik und ihre Idole. Denn fast alle erfolgreichen Bands der SwingÄra waren Neugründungen durch jüngere Musiker, die sich wie Benny Goodman als Identifikationsfiguren eigneten. Die Swing-Fans erkannten Er sprach nicht nur wie „Take The A Train“ „In The Mood“ einander schon an ihrer Sprache, dem ein „Hepster“, er war auch Billy Strayhorn, 1941 Joseph C. Garland / Andy Razaf, 1939 „Hepster-Slang“, der sogar in einem so gestylt: Cab Calloway Als Ellington im ASCAP-Streit einen Das Abendrot der Swing-Ära: eigenen Wörterbuch dokumentiert neuen „Theme Song“ braucht, Der große Glenn-Miller-Erfolg wurde: 1936 präsentierte der „Hi-Dezieht sein Adlatus dieses Stück aus begleitet den Siegeszug der US Army Ho Man“ Cab Calloway sein „Hepster’s der Schublade. durch Europa. Dictionary“ – Szene-Sprech mit viel Harlem-Jive und Jazz-Slang darin. Swingmusiker hießen „cats“, Fans hießen „alligators“, Mädels hießen „chicks“, „dolls“, „barbecues“, „angel cakes“ oder „barn burners“. Wer den Slang beherrschte, war „hep to the jive“. Natürlich mussten die „Alligators“ auch die richtigen Klamotten („drape“) anhaben, wenn man zum Swing-Tanzen ging. Jungs brauchten eine Kopfbedeckung (vorzugsweise einen FedoraHut), ein Hemd mit Knopfkragen und Manschettenknöpfen, außerdem Schulterpolster und weite Schwabbelhosen, die von Hosenträgern fast bis zur Brust hochgezogen wurden. Ganz wichtig: die breite, gemusterte Krawatte („belly-warmer“) und die zweifarbigen Schuhe („stompers“). Die Mädels trugen geblümte Kleider oder gemusterte Faltenröcke, den Saum knapp unterm Knie, und kunstvoll skulpturierte ohrenfreie Frisuren mit hochfrisiertem Pony und langen Locken im Rücken. Swing war ein Lebensstil. Die gammeligen „Zoot Suiters“ und die selbstbewussten „BobDie artistische Dimension des „Swing Craze“: Ocean Park, Kalifornien, Februar 1939 by-Soxers“ wurden sprichwörtlich, ihr Drogenkonsum und ihre freieren Sitten ebenfalls. »

„Don’t Be That Way“ Edgar Sampson / Benny Goodman / Mitchell Parish, 1938 Goodman nimmt den DanceSong fast 100-mal auf – und rechtfertigt so seine Registrierung als Mitkomponist.

„Stompin’ At The Savoy“ Edgar Sampson / Chick Webb / Benny Goodman / Andy Razaf, 1936 Die Hommage an Harlems Tanzpalast. Webb und Goodman machen das Stück berühmt – gegen AutorenTantiemen.

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» Auch die Schranken zwischen Weiß und Schwarz lockerten sich: Das war einerseits ein Verdienst von Benny Goodman, der „gemischte“ Bands präsentierte und auf Tourneen auf Gleichbehandlung bestand, andererseits ein Resultat der freizügigen und afroamerikanisch geprägten Tanzpraktiken. Für die Jugend war das Tanzen und Flirten natürlich das Wichtigste an der Swing-Mode. Dabei war der Swing-Tanz, der „Jitterbug“, im Grunde nichts anderes als der Jazztanz der „Golden Twenties“: Charleston, Two-Step oder „Lindy-Hop“, wie man ihn in Harlem seit Lindberghs Atlantikflug 1927 nannte. Sein besonderer Clou ist der Swingout: das Loslassen des Partners, so dass beide Tänzer eine SoloEinlage improvisieren, etwa die Suzy Q. oder den Shorty George. Viele Profi-Tänzer haben in der Swing-Ära an der Entwicklung solcher Tanzfiguren gearbeitet. 1936 entstand auch der Aerial, der Saltowurf, der dann im Boogie-Woogie und Rock’n’Roll zur Akrobatennummer wurde. Je heißer die Musik, desto wilder die Tänze: Auch das Swing-Publikum bevorzugte die schnellsten, exaltiertesten Stücke, die „killer dillers“. Full speed ahead! Der Swing und der Krieg Die zu Superstars gewordenen Bandleader des Swing – allen voran Goodman und Shaw – spürten deutlich, dass sie nur auf einer Publicity-Blase schwebten. „Swing war mehr Stil als Substanz“, schreibt der Historiker Kenneth J. Bindas. Musikalisch hat sich in den SwingJahren wenig weiterentwickelt: Schon 1939 beklagten Insider die Stagnation, Goodman fühlte sich ausgelaugt und veröffentlichte bereits seine Autobiografie. Bald freuten sich immer mehr Orchester-Musiker auf ihren freien Montag: auf informelle Jamsessions und Small-BandExperimente. Doch mit dem Wirtschaftsfaktor Swing im Rücken stürmten die USA „full speed ahead“ in die Kriegsrüstung gegen den Provokateur Hitler – und alle Bereiche der Gesellschaft hatten sich dieser Priorität unterzuordnen. Die Folgen trafen auch die Musikszene: 1941, noch vor Kriegseintritt der USA, hatte die in der Geschichte bis dahin beispiellose Swing-Begeisterung plötzlich ihren ökonomischen Höhepunkt überschritten. Glenn Millers entspannter Sound markierte das Abendrot der Swing-Ära, denn der Swing wurde – wie Miller selbst – zum Kriegsopfer. Bis 1945 waren fast alle wichtigen Bigbands aufgelöst. Es gab viele Gründe für den raschen Niedergang der Popkultur Swing – und alle haben mit dem Weltkrieg zu tun. Dass zahlreiche Bigband-Musiker und -Fans von der Army mobilisiert wurden, spielte die kleinste Rolle. Entscheidender war die Rationierung von Rohstoffen: Benzin und Autoreifen, unverzichtbar für den Tourbus einer Bigband, standen nicht mehr unbegrenzt zur Verfügung. Der Staat verhängte zudem abendliche Ausgangssperren und erhöhte die Vergnügungssteuer um 20 bis 30 Prozent – ein fast tödlicher Schlag für das musi-

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Swing-König im Dienst des Vaterlands: Glenn Miller bei der Truppenbeschallung per Livekonzert (oben) und per AFN (links). Im Dienst der Army starb er wohl auch

kalische Nachtleben. Desto wichtiger wurde für den Swing der Umsatz durch Schallplatten, aber hier gab es einen Fehlschlag nach dem anderen. Um mehr Geld für die Musiker locker zu machen, bat man zunächst die Radios zur Kasse, die zunehmend Plattenaufnahmen statt Konzerten übertrugen. Die Komponistenvereinigung ASCAP forderte Radio-Tantiemen im Namen ihrer Mitglieder. Der Erfolg: Die Radios boykottierten ab 1. Januar 1941 alle Stücke von ASCAP-Mitgliedern. Auch Duke Ellington brauchte über Nacht ein anderes Repertoire, um überhaupt noch gespielt zu werden. Seine engsten Mitarbeiter, Sohn Mercer und Ziehsohn Billy Strayhorn, schrieben in einem Gewaltakt ein komplettes neues Bandbook und ließen es bei der BMI registrieren. Dann preschte die Gewerkschaft AFM vor und forderte von den Plattenproduzenten, dass sie den Musikern bei allen Plattenaufnahmen Mindestgagen und Beteiligungen garantieren. Als sie mit dieser Forderung nicht durchdrang, verhängte sie 1942 als Kampfmaßnahme ein Aufnahmeverbot („recording ban“) für ihre Mitglieder, also praktisch für alle als professionell gemeldeten Musiker – ein Fiasko! Zeitweilig wurde aus kriegstechnischen Gründen sogar die Produktion neuer Jukeboxen gestoppt; dabei hatten die Labels über die Jahre mindestens die Hälfte aller Schallplatten an Jukebox-Betreiber verkauft. Zu allem Überfluss wurde dann noch der für die Schallplattenproduktion notwendige Schellack rationiert, weil die Kriegsindustrie ihn zur Gummi-Herstellung brauchte. Kurz: Den Bigbands wurde der Lebensnerv nach und nach abgeschnitten. Die Folgen: Der US-amerikanische Musikgeschmack wandelte sich – auch bedingt durch den Kriegs-Patriotismus – ins Konservative und Nostalgische. Gewerkschaftlich nicht organisierte Musiker – vor allem Sängerinnen und Sänger – wurden populär. Die Bigbands agierten zunehmend als reine Begleitorchester ihrer Band-Vokalisten. Schlager, Hillbilly-Musik und Dixieland überflügelten den BigbandSwing. Und überhaupt war Swing ja nur eine kurzlebige Mode: Die Jugend wandte sich nach dem Krieg dem Rhythm & Blues zu, dem Vorläufer des Rock’n’Roll. Denn der war aggressiver, schwärzer, noch ekstatischer als der Swing.


„K athedralen der kl änge“ (5) Dauergäste: die Allman Brothers 2011

Das Beacon liegt an der wichtigsten Entertainment-Meile der Welt: am Broadway. Sein Saal bietet dem Besucher auch in den Pausen reichlich was zu gucken (u.)

Beacon Theatre

Einer von vielen gastierenden Topstars: Elton John schaute nicht nur 2009 vorbei

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eit den Swinging Thirties erfreut sich ein plüschig gestaltetes Großtheater mitten am Broadway ungebrochener Beliebtheit bei dort auftretenden Musikern und ihrem Publikum: Das Beacon Theatre mit der Adresse 2124 Broadway wurde 1929 von dem Architekten Walter W. Ahlschlager im Auftrag des Impresarios Samuel „Roxy“ Rothafel fertiggestellt – es ist gewissermaßen die ältere Schwester der berühmten Radio City Music Hall, die ebenfalls auf Initiative Rothafels gebaut wurde. 2.894 Zuschauer finden auf den steilen Rängen Platz. Nicht zuletzt die opulente Innendekoration gab den Ausschlag dafür, dass der Musentempel seit 1982 im „National Register of Historic Places“ der USA geführt wird. Ursprünglich traten vor allem Vaudeville-Künstler im Beacon auf, inzwischen gibt sich vor allem die Elite des Rock die Klinke in die Hand. Die Allman Brothers Band liebt das stimmungsvolle Flair und die gute Akustik des Saals so sehr, dass sie seit 1989 jedes Jahr im Frühjahr eine ganze Konzertreihe dort abhält. Die Rolling Stones ließen sich von Martin Scorsese für den Konzertfilm „Shine A Light“ im Beacon filmen, und auch der Dalai Lama nutzte die Bühne schon: für geistliche Vorlesungen. (CST)

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Fremdes, feuchtes Irland: Inselbesucher Dylan während der Zugfahrt von Dublin nach Belfast im Mai 1966 (o.) Abgerissen, aber happy: Robert Zimmerman kurz nach der Ankunft in New York 1962 (links) Vom Trubel der UK-Tour (und vielleicht auch der ständigen Präsenz von D. A. Pennebakers Filmkamera) erschöpft: der Star in Manchester, Mai 1966 (rechts)

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Konzentrierter Nachwuchskünstler : Bob bei einer seiner ersten Sessions für Columbia im Studio, August 1963 (u.)

Meilenstein als Augenschmaus Robert Sheltons legendäre DylanBiografie in einer opulenten Neuauflage

Schilder, die Geschichte machten: Die Eingangssequenz von D. A. Pennebakers Tourdoku „Dont Look Back“, die später in vielen Videoclips zitiert wurde

Fotos: Corbis (1), Getty Images (2)

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m Frühjahr wurde Bob Dylan 70 Jahre alt. Anlass für zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitungen, TV und Hörfunk und auch am Buchmarkt. Doch an kaum einer davon hat der große Songpoet selbst mitgewirkt – anders ist das bei Robert Sheltons legendärer Dylan-Biografie „No Direction Home“. Das von Dylan autorisierte Werk erschien kürzlich bei Edel/Rockbuch in einer erweiterten Neuauflage. Unter den unzähligen Büchern, die über Bob Dylan geschrieben wurden, ist Robert Sheltons „No Direction Home“ das einzige, dessen Entstehen Dylan aktiv begleitete. Robert Shelton lernte Bob Dylan 1961 in New York im legendären Club Gerde’s Folk City kennen. Die Kritik, die Shelton für die New York Times über den Auftritt des damals 20-jährigen Dylan schrieb, war der Auftakt zu der beispiellosen Karriere des Jahrhundert-Künstlers. Seine Biografie „No Direction Home“, an der Shelton 20 Jahre schrieb und für die er nicht nur mit Dylan selbst, sondern auch mit dessen Familie sprach, gilt heute als Meilenstein des Genres. Die Neuausgabe wurde um bisher nicht veröffentlichte Stellen aus dem Originalmanuskript erweitert; Freunde Dylans wie Joan Baez, Allen Ginsberg, Pete Yarrow und Suze Rotolo kommen zu Wort, die Diskografie und die ausführliche Chronologie wurden aktualisiert und der Text um ausführliche Anmerkungen ergänzt. Rechtzeitig zum 70. Geburtstag des „Picasso of Song“ (Leonard Cohen über Bob Dylan) ist so seine wichtigste Biografie wieder erhältlich. Durch die zahlreichen, teils großformatigen und exzellent reproduzierten Fotos wird Sheltons Werk in dieser Fassung zudem auch zu einem prächtigen Bildband. (C.St.)

Robert Shelton „No Direction Home“ Verlag Edel/Rockbuch, Hardcover mit Schutzumschlag, 656 Seiten, € 29,95

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Neuheiten Pop & rock CD-Veröffentlichungsübersichten aus Pop & Rock, Jazz, World & Co. und Klassik finden Sie wöchentlich aktua­ lisiert unter sonomagazin.de 16 Horsepower „Yours, Truly“ (27.08.)

A Al Barton & The Spirit Of Smokie „Room With A View“ (13.08.) America „Back Pages“ (27.08.)

b Barbra Streisand „What Matters Most“ – Barbra Streisand Sings The Lyrics Of Alan & Marilyn Bergman (13.08.) Barry Olsen & Elliott Schmidt „Mit ehrlichen Grüßen“ (13.08.) Baxter Dury „Happy Soup“ (13.08.) Beatlejam „Live At Webster Theatre“ (13.08.) Beirut „The Rip Tide“ (20.08.)

Anni B Sweet „Start Restart Undo“ (13.08.)

Blue October „Any Man In America“ (20.08.)

Arthur Brown & Vincent Crane „Faster Than The Speed Of Light“ (Remastered) (06.08.)

Bruce Hornsby & The Noisemakers „Bride Of The Noisemakers“ (06.08.)

Auletta „Make Love Work“ (06.08.) Average Engines „Battlesuits“ (20.08.) Axelle Red „Un Coeur Comme Le Mien“ (27.08.)

c Carl Verheyen „The Road Divides“ (27.08.) Caro Emerald „Deleted Scenes From The Cutting Room Floor – Live“ (27.08.)

Clap Your Hands Say Yeah „Hysterical“ (03.09.)

d Dawes „Nothing Is Wrong“ (20.08.)

Family „It’s Only A Movie“ (Remastered) (27.08.) Fausto Papetti „Magic Sax“ (06.08.) Fountains Of Wayne „Sky Full Of Holes“ (13.08.)

Dear Reader „Idealistic Animals“ (Limited Deluxe Edition) (27.08.)

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Don Airey „All Out“ (13.08.)

Grandaddy „The Sophtware Slump“ (Deluxe Edition) (27.08.)

e Eric Sardinas And Big Motor „Sticks & Stones“ (27.08.) Eternal Tapestry & Sun Araw „Night Gallery“ (03.09.) Europe „Live! At Shepherd’s Bush, London“ (13.08.)

f Family „Old Songs, New Songs“ (Remastered) (27.08.) Family „Bandstand“ (Remastered) (27.08.)

Ganglians „Still Living“ (13.08.)

Gunter Gabriel „Gabriel singt Cash“ (06.08.) Guy Clark „Songs And Stories“ (13.08.) Gypsy & The Cat „Gilgamesh“ (20.08.)

h Hard-Fi „Killer Sounds“ (13.08.)

i I Muvrini „Live Olympia 2011“ (06.08.)

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Lenny Kravitz „Black & White America“ (13.08.)

Paul Armfield „Tennyson“ (20.08.)

J.B.O. „Killeralbum“ (13.08.) Jennifer Lopez „Love?“ (Limited Pur Edition) (13.08.) John Butler „Live At Red Rocks“ (27.08.) John Hiatt „Dirty Jeans And Mudslide Hymns“ (Digipack) (06.08.) Jonathan Davis And The SFA „Live At The Union Chapel“ (20.08.) Jonathan Jeremiah „A Solitary Man“ (06.08.)

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Lindsey Buckingham „Seeds We Sow“ (27.08.)

m Maria Taylor „Overlook“ (06.08.) Maroon 5 „Hands All Over“ (New Edition) (13.08.) Melanie C „The Sea“ (27.08.) Mogwai „Earth Division EP“ (03.09.) Monostars „Absolut!“ (27.08.)

Katzenjammer „A Kiss Before You Go“ (03.09.)

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Kim Wilde „Snapshots“ (20.08.) Klee „Aus lauter Liebe“ (20.08.)

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Linda Williams „City Living“ (Expanded & Remastered) (03.09.)

Kanye West & Jay-Z „Watch The Throne“ (06.08.)

Kid Creole „I Wake Up Screaming“ (03.09.) Im Juli kam Joss Stones Studioalbum „LP 1“, sie singt in Mick Jaggers neuer Band „Superheavy“, und ab 30.9. gibt’s ein Best-Of-Album

Am 2.9. wurde die Beatles-Compilation „1“ neu gemastert wiederveröffentlicht

NKOTBSB „NKOTBSB“ (20.08.)

o Oysterband/June Tabor „Ragged Kingdom“ (03.09.)

Pointer Sisters „Break Out“ (Expanded & Remastered) (13.08.)

r Red Hot Chili Peppers „I’m With You“ (20.08.) Rick Wakeman „Bootleg Box Vol 1“ (27.08.)

s Sally Nyolo „La Nuit À Fébé“ (06.08.) Shriekback „Oil And Gold“ (Expanded & Remastered) (13.08.) Sly Stone „I’m Back!“ (20.08.) Stephen Malkmus And The Jicks „Mirror Traffic“ (13.08.) Steve Cropper „Dedicated – A Salute To The 5 Royales“ (13.08.) Steve Moore „Primal Neutral Pathways/ Vaalbara“ (20.08.) Suzi Quatro „In The Spotlight“ (13.08.)


Neuheiten Klassik, Jazz & world Kent Nagano „Symphonies Nos. 6 & 8“ (27.08.) Diverse „Offenbach: Orpheus in der Unterwelt“ (20.08.) Alan Curtis „Lotario“ (20.08.) Alessandro Maran­ goni „Gradus Ad Parnassum Vol. 2: Exercises Nos. 25 – 41“ (06.08.) Alexandre Tharaud „Klavierkonzerte BWV 1052, 1054, 1056, 1058, 1065“ (27.08.) Alfred Brendel „Liszt – Artist’s Choice“ (06.08.) Andras Schiff „Geistervariationen“ (20.08.) Andreas Staier „Chamber Music“ (20.08.) Anne-Sophie Mutter „The Best Of“ (20.08.) Anne-Sophie Mutter „The Complete Musician“ (20.08.) Anne-Sophie Mutter/New York Philharmonic „Lichtes Spiel/Time Machines“ (20.08.)

Berlin Philharmonic Orchestra/Otterloo „Symphonie Fantastique“ (20.08.) Boris Tesic „Nummer Eins“ (27.08.) Borodin String Quartet „String Quartets Opp. 95 & 132“ (27.08.)

David Lloyd-Jones/ Royal Liverpool Philharmonic Orchestra „Concerti Grossi Nos. 2 & 3“ (06.08.) David Oistrakh „Plays Russian Violin Concertos“ (27.08.)

Boundzound „Ear“ (20.08.)

David Zinman „Symphonies 1-4“ (Limited Edition) (27.08.)

Bruce Levingston „Heart Shadow“ (20.08.)

Débora Halász „Harpsichord Sonatas Vol. 2“ (06.08.)

Bruno Walter „Bruno Walter Conducts Mozart“ (20.08.)

Deborah Polaski/ Slovak Philharmonic Choir „Ariane Et Barbe-Bleue“ (27.08.)

Bulgarian National Choir/Atanas Margaritov „Khovanshchina“ (27.08.)

Dee Dee Bridgewater „Midnight Sun“ (27.08.)

Cantus Cölln „Sacri Concerti“ (20.08.)

Diego El Cigala „Cigala & Tango“ (27.08.)

Carlo Rizzi „La Cenerentola – Opera Collection“ (20.08.)

Dimitri Ashkenazy „Live At The Klassik Musikfestival Mühlviertel“ (20.08.)

Charles Munch „Late Romantic Masterpieces“ (20.08.) Chicago Symphony Orchestra „Ouvertures“ (20.08.) Collegium Aureum „Opera Suites“ (20.08.)

Diverse „The Great Mozart Box“ (06.08.) Diverse „Tosca – Highlights“ (06.08.) Diverse „La Traviata – Highlights“ (06.08.) Diverse „Rigoletto – Highlights“ (06.08.) Diverse „Lohengrin – Highlights“ (06.08.) Diverse „Lortzing: Undine“ (20.08.) Diverse „Weber: Oberon“ (20.08.) Diverse „Humperdinck: Königskinder“ (20.08.) Diverse „Léhar: Der Zarewitsch“ (20.08.)

Entspannter Rückblick: Gerade erschien „The Best Of Anne-Sophie Mutter“ (DG)

Fotos: Marco Borggreve, Tina Tahir

Anthony Rooley „Madrigali (Libri 1-3, 6, 8)“ (Box Set) (20.08.) Arturo Toscanini/ NBC Symphony Orchestra „Symphony No. 4 & 5“ (20.08.) Berlin Philharmonic Orchestra „New World Symphony“ (20.08.)

Corrado Pavolini „L’ Italiana In Algeri“ (inkl. Buch) (20.08.) Daniel Barenboim „Tristan und Isolde – Opera Collection“ (20.08.) David Aaron Carpenter/Vladimir Ashkenazy „Harold In Italy/Sonata Per La Gran Viola E Orchestra“ (20.08.)

Elmira Darvarova/ Scott Dunn/ Mary Ann Mumm/ Craig Mumm Violin Sonata/ Pano Quintet/ Nenia „E Scherzino“ (06.08.) Emil Gilels „Plays Beethoven Piano Concertos“ (27.08.) Evgeny Kissin „Plays Russian Piano Music“ (27.08.) Fragaria Vesca „From A Travel Diary“ (20.08.)

Igor Stravinsky „Stravinsky Conducts Stravinsky – The Ballets“ (20.08.)

Jenö Jandó „Piano Music Vol. 6“ (06.08.) Jorge Luis Prats „Live In Zaragoza“ (27.08.) Joseph Keilberth „Lohengrin“ (13.08.) Juilliard String Quartet „The Complete Haydn Quartets

Freiburger Barockorchester „Overtures – Sinfonias – Concertos“ (20.08.) Freiburger Barock­ orchester „Hamburger Sinfonien/ Concerti“ (20.08.) Freiburger Barockorchester „Suites (Overtures)/ Concerto“ (20.08.) Friedrich Gulda „Mozart Alla Turca“ (20.08.) Georg Noeldeke/ Lothar Arnold „Belcanto – Musik für Kontrabass“ (27.08.) Gerhard Oppitz „Japanese Piano Works“ (20.08.) Gidon Kremer „Plays 20th Century Composers“ (27.08.) Gustav Leonhardt „Englische Suiten & Partiten für Cembalo solo“ (20.08.)

Edita Gruberova/ Alfredo Kraus „Lucia Di Lammermoor – Highlights“ (06.08.)

Gustavo Dudamel/ Gothenburg Symphony Orchestra „Bruckner – Sibelius – Nielsen“ (13.08.)

Elgar Howarth/Sir Neville Marriner „Virtuose Trompetenkonzerte“ (20.08.)

Hans Zender „Or­c hes­­terwerke“ (20.08.)

Elisabeth Schwartz­ kopf/Giuseppe Tadei „Le Nozze Di Figaro – Highlights“ (06.08.)

Idil Biret „Berlioz Arr. Liszt: Symphonie Fantastique/ Harold En Italie“ (06.08.)

Jeffrey Tate/ English Chamber Orchestra „Klavierkonzerte Nr. 20 & 26“ (20.08.)

Francois-René Duchable „Polonaises“ (27.08.)

Diverse „Zeller: Der Vogelhändler“ (20.08.)

Eliesha Nelson/ Glen Inanga „Russian Viola Sonatas“ (20.08.)

Hubert Claessens/ Budapest Studio Choir/Honved „Male Ch. Guru – An Opera In Three Acts“ (06.08.)

Harry Christophers/ Tenebrae „Responsories The Sixteen“ (27.08.) Herbert Karajan/ Philharmonia Orchestra „Symphony No. 6“ (20.08.) Hille Perl „Retrouvé & Changé“ (20.08.)

Am 2.9. erschien Alexandre Tharauds Einspielung von fünf Bach-Klavierkonzerten

Ikuyo Kamiya/ RTÈ National Symphony Orchestra/Takuo Yuasa „Symphonies Nos. 1 & 2 – To The Night Of Gethsemane“ (06.08.) Jean-Baptiste Robin „Complete Organ Works“ (27.08.)

And String Quartets“ (20.08.) Julian Bream „Album Collection“ (Limited Edition) (06.08.) Julian von Károlyi „Chopin: Klavierkonzert Nr.2/Schubert: Sinfonie Nr. 9“ (20.08.) Keith Phares/Milwaukee Symphony Orchestra „Elmer Gantry“ (06.08.)

Jean-Bernard Pommier „Klavier-, Kammermusik & Orchesterwerke“ (20.08.)

Kent Nagano „Billy Budd – Opera Collection“ (20.08.)

Jean-Francois Paillard „Les Indes Galantes – Opera Collection“ (20.08.)

Kent Nagano „Hoffmanns Erzählungen – Opera Collection“ (20.08.)

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Maria Callas „Norma – Highlights“ (06.08.) Mark Wilde/Lucy Wakeford/David Owen Norris „Complete Scottish Songs“ (06.08.) Martina Filjak „Keyboard Sonatas Nos. 1 – 15“ (06.08.) Matthew Jones/ Rivka Golani/ Michael Hampton „Suite From Romeo And Juliet“ (06.08.) Melvyn Tan „Sinfonien 1-9/ Klavierkonzerte 1-5“ (Box Set) (20.08.) Michael Noone/ Ensemble Plus „Ultra Sacral Works“ (06.08.)

Kerenza Peacock/ Mark Smith/Robert Stevenson „Violin Concerto The Grashopper/Violin Sonata No. 1/Horn Trio“ (06.08.) Konstantin Scherbakov „Me On Wings Of Song“ (20.08.) Kungsbacka Piano Trio „Piano Trios Nos. 24, 25, 26 And 31“ (06.08.) L’ Orchestra De La Suisse Romande „La Mer/Nocturnes“ (20.08.) L’ Orchestre Symphonique De La Radiodiffusion Belge „Les Carneval Des Animaux“ (20.08.) Lajtha Quartet „String Quartets“ (06.08.) Lang Lang „Liszt – Die ultimativen Aufnahmen“ (06.08.) Lang Lang „Liszt – My Piano Hero“ (Limited Edition) (13.08.) Le Concert Spirituel „The Grand Motets“ (06.08.) Lee Santana „Pentagram“ (06.08.)

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Leonard Bernstein „Leonard Bernstein Conducts Bernstein“ (20.08.) Leonard Bernstein/ Wiener Philharmoniker „Symphonies Nos. 6 & 8“ (20.08.) Leonard Slatkin „Leonard Slatkin Conducts Vaughan Williams“ (20.08.) Leopold Stokowski „Stokowski“ (20.08.) Lise De La Salle „Liszt“ (27.08.) London Philharmonic Orchestra „Peter & The Wolf“ (20.08.) London Philharmonic Orchestra „Boldero“ (20.08.) London Philharmonic Orchestra „1812 & Hamlet“ (20.08.) London Symphony Orchestra „Sinfonien Nr. 6 & 7“ (20.08.) London Symphony Orchestra „Peer Gynt“ (20.08.) London Symphony Orchestra „Carmina Burana“ (20.08.) Marcello Nardis/ Michele Campanella „Songs And Sonnets“ (27.08.)

Michel Béroff „Orchesterwerke & Konzerte“ (Box Set) (20.08.)

Ja z z & Wo r l d : Ana Popovic „Unconditional“ (13.08.)

Euge Groove „S7even Large“ (13.08.) Goran Kajfes „X/Y“ (20.08.)

Mamani Keita Gagner „L’Argent Francais“ (20.08.) Michael Fix „Two Timing“ (20.08.)

Hiromi „Voice“ (13.08.)

Michael Franks „Time Together“ (13.08.)

Ida Sand „The Gospel Truth“ (20.08.)

Mike Zito „Greyhound“ (13.08.)

In The Country „Sounds And Sights“ (03.09.)

Monty Alexander „Live At Dizzys Club Coca Cola, NYC“ (06.08.)

Jacqui Dankworth „noname“ (13.08.) Jan Johansson (with Georg Riedel) „Jan Johansson in Hamburg“ (20.08.) Jeff Coffin & Jeff Sipe „Duet“ (06.08.) Jeremy Monteiro „Homecoming“ (13.08.) Jim Black Trio „Somatic“ (Deluxe Edition) (20.08.) Kenny Werner „Institute Of Higher Learning“ (27.08.) Lifescape „Therapy“ (20.08.) Louisiana Red „Memphis Mojo“ (13.08.)

Andy Middelton „Trio Three Hearts, Three Minds“ (13.08.)

Lutz Krajenski Big Band „Lutz Krajenski Big Band Meets Juliano Rossi“ (20.08.)

Aufstrich „Spiele“ (20.08.) Balmorhea „Live At Sint-Elisabethkerk“ (03.09.)

Nils Landgren „The Moon, The Stars And You“ (20.08.) Nilson Matta/Roni Ben Hur „Mojave“ (06.08.) Pe Werner & WDR Big Band „Mit großem Besteck“ (20.08.) Pius Baschnagel „Pius Baschnagel’s Latinworld“ (Digipack) (27.08.) Rick Braun „Rick Braun Sings With Strings“ (20.08.)

SAP Big Band „You’re Up“ (13.08.) Sophia Domancich „Snakes And Ladders“ (27.08.) Splashgirl „Pressure“ (06.08.) Starlicker „Double Demon“ (Digipack) (20.08.) Stefano Battaglia Trio „The River Of Anyder“ (20.08.) Stringzone 2 „Cooking At Hvaler“ (13.08.) Terri Lyne Carrington „The Mosaic Project“ (13.08.) The White Nothing „About Time“ (20.08.) Timo Gross „Fallen From Grace“ (03.09.) Trondheim Jazz Orchestra „Wood And Water“ (20.08.)

Rod Piazza & The All Mighty Flyers „Almighty Dollar“ (13.08.)

Viktoria Tolstoy „Letters To Herbie“ (20.08.)

Roland Tchakounté „Blues Menessen“ (20.08.)

Warren Wolf „Warren Wolf“ (20.08.)

Malcolm Braff „Trio Inside“ (20.08.)

Rolf Pressburger „Kloigeldblues ond Sonnaliedr“ (06.08.)

Wendo Kolosoy „Botyiaki Ntembe“ (27.08.)

Mamady Keita & Kann Sewa „Hakili“ (27.08.)

Ruben Gonzales Jr. „Mulatas Magicas“ (13.08.)

Willy Ketzer „A Tribute To Ramsey Lewis“ (13.08.)

Banda Brasileira „Radio Bossa“ (27.08.) Candye Kane „Sister Vagabond“ (13.08.) Cecile „Jamaicanization“ (13.08.) Charles Lloyd/ Maria Farantouri „Athens Concert“ (20.08.) Connie Lush „Send Me No Flowers“ (13.08.) Cristina Branco „Fado/Tango“ (06.08.) Delirium „Green Side Up“ (20.08.) Dino Saluzzi/Anja Lechner „Navidad De Los Andes“ (20.08.) Dudley Taft „Left For Dead“ (13.08.)

Lunatisch: Posaunenstar Nils Landgren lässt sein rotes Horn auf „The Moon, The Stars And You“ (ACT Music) sanfte Balladen hauchen

Fotos: Sofia Sabel, Sebastian Schmidt

Auf „The Gospel Truth“ (ACT Music) zelebriert die Schwedin Ida Sand blaue Noten

Eric Gales „Transformation“ (20.08.)


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