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Nr. 46 • 15. November 2015 | www.sonntagsblatt.at Bischofplatz 2, A-8010 Graz, Postfach 872 • Telefon 0 31 6/80 41-111 • DVR: 0029874/115 € 0,70 • Verlagspostamt A-8020 Graz • P.b.b. • GZ 02Z032422 Retouren an Postfach 555, 1008 Wien

für Steiermark Seiten 12 und 13:

Die Seele hat kein Alter Für den coolsten Job der Welt hält Sonja Schiff die Altenpflege. Was sie aus der Begegnung mit Menschen im Alter gelernt hat, gibt sie in einem Buch weiter. Und sie lernt, wie sie selbst alt werden möchte.

Seite 24:

Unser Bücherquiz 100 (nicht nur Buch-)Preise warten auf die Einsendenden unseres Bücherquiz. Ein Katalog mit Büchern von der Buchhandlung Gratia liegt dieser Ausgabe bei. Seiten I bis VIII:

Caritas aktuell

Haus der Namen Der Toleranz ist der obere Raum (Bild) in Österreichs erstem Holocaustund Toleranzzentrum in der Grazer Synagoge gewidmet (im Bild mit Kultusverein-Präsidentin Ruth Kaufmann). Im Untergeschoß erinnert eine Dauerausstellung (auch für Schulen gedacht) an den Holocaust – Foto: Neuhold mit Namen, Gesichtern und Schicksalen. Seiten 4, 14

◗ Namenstage Leopold (15. November) war als Leopold III. BabenbergerMarkgraf im Österreich des 12. Jahrhunderts. Gertrud (17. November) war Mysterikerin im Zisterzienserinnenkloster Eisleben. Elisabeth (19. November) sorgte als Landgräfin von Thüringen im 13. Jh. trotz Widerstands für Arme und Kranke.


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Meinung

AUS MEINER SICHT Was es so alles zu lesen gibt Das Vatileaks-Buch ist nicht das Einzige, was es derzeit zu lesen gäbe. Das Sonntagsblatt sorgt mit einer Beilage über Bücher dafür, dass alles ans Licht kommt, was zu lesen interessant wäre. Jedenfalls eine Auswahl an Lesenswertem, Schauenswertem und Schenkenswertem bietet der beigelegte Katalog der Buchhandlung GRATIA am Kaiser-Franz-Josef-Kai in Graz. Natürlich fehlt auch heuer nicht unser beliebtes Bücherquiz. Die Buchhandlung GRATIA und das Sonntagsblatt stellen insgesamt 100 Gewinne zur Verfügung. Mit unserer letzten Seite können Sie am Bücherquiz teilnehmen und sich für den Fall Ihres Gewinnes einen von den zehn Artikeln aussuchen, die es zu gewinnen gibt: ein Buch, einen Kalender, einen Likör, ein Puzzle … Wird heute überhaupt noch viel gelesen? Das „Buch“, das immer gelesen wird, ist der Mensch. In das Gesicht eines Menschen ist nicht nur seine aktuelle Laune eingezeichnet, sondern oft auch sein Schicksal. Ich war bei der Eröffnung vom „Haus der Namen“ in der Grazer Synagoge. Es nennt nicht nur Zahlen der Opfer des Holocaust, sondern es nennt Namen und zeigt Gesichter. Die Zahlen der Flüchtlinge, die über unsere Grenze kommen, erregen Besorgnis. Aber es gibt Gott sei Dank viele, die ihnen ins Gesicht schauen und einige von ihnen beim Namen kennen. Da schaut dann manches anders aus. Menschen mit dem Blick der Aufmerksamkeit können manches verändern. Und Christen mit dem Blick der Liebe sind die Bibel, die auch heute gelesen wird.

Herbert Meßner, Chefredakteur

15. November 2015

Offen gesagt: Heute einmal Danke! In einem Dankesbrief wenden sich die christlichen Kirchen in der Steiermark an alle im Flüchtlingsbereich Engagierten: Tief beeindruckt vom immensen Einsatz aller, die sich derzeit der vielen auf der Flucht befindlichen Menschen annehmen – an den Grenzen wie auch im Inneren unseres Landes – ist es uns ein großes Anliegen, heute einmal Danke zu sagen: Danke allen Mitarbeiter/inne/n der verschiedenen Einsatzorganisationen (Rotes Kreuz, Polizei, Bundesheer), danke den Mitarbeiter/inne/n von Caritas, Diakonie und den verschiedenen NGO’s, danke aber ebenso allen ehrenamtlichen Helfer/ inne/n, die ohne eine bestimmte Organisation im Rücken aus eigenem Antrieb einfach Hand anlegen, wo sie gebraucht werden. Nicht zuletzt ist das auch ein erfreulich lebendiges Zeugnis einer wachen Zivilgesellschaft.

Aus eigener Anschauung wissen wir, wie großartig Ihr Engagement vor Ort ist und dass Sie teilweise bis an die Grenzen, ja oft sogar über die Grenzen der eigenen Belastbarkeit hinausgehen. Seien Sie versichert, dass unsere unablässigen Gebete den betroffenen Menschen auf der Flucht gelten – Ihnen, die Sie auf so beeindruckende Weise helfen – und ebenso denen, die politische und organisatorische Verantwortung tragen. In herzlicher Verbundenheit für die Kirchen des Ökumenischen Forums in der Steiermark: Superintendent Mag. Hermann Miklas, Vorsitzender des Ökumenischen Forums Pastorin Anke Neuenfeldt, stv. Vorsitzende Dr. Wilhelm Krautwaschl, Bischof von Graz-Seckau

LESERBRIEFE Als Adressatin des obigen Dankschreibens („Offen gesagt“) kann sich auch Renate Belaj fühlen (siehe Seite 6). Einen Stock oberhalb der Sonntagsblatt-Redaktion im Bischöflichen Ordinariat in Graz lernt sie mit einer syrischen Flüchtlingsfamilie Deutsch (im Bild mit deren Sohn Valid). Sie meint: „Wenn man selber das Gefühl hat, es geht einem gut, will man schauen, dass es allen gut geht.“ Foto: Neuhold

Die Ministerin und der Zaun Sehr geehrte Frau Johanna Mikl-Leitner, wir waren beide am 27. Oktober an der Grenze zwischen der Steiermark und Slowenien. Ich war da, um zu helfen, und Sie waren da, um die aktuelle Situation zu begutachten. Haben Sie dort die vielen Menschen gesehen? Haben Sie die Kälte gespürt? Haben Sie die verrauchte Luft eingeatmet, die irgendwann im Hals kratzt? Ich meine, das alles haben Sie. Jedoch wie, Frau Ministerin, können Sie dann Stunden später von der Errichtung eines Zaunes zur Abriegelung Österreichs sprechen? Wen Sie bestimmt nicht gesehen haben, ist die kleine Esmera. Wie denn auch, sie ist ja noch so klein. Oder den winzigen Armal, der erst vor drei Tagen in Serbien auf die Welt gekommen ist. Ja, sie haben es beide mit ihren Eltern schon geschafft. Sie sind in Sicherheit, haben schnell einen sauberen Strampler und ein warmes Fläschchen

bekommen. Aber was ist mit all den Menschen, die noch auf dem Weg sind? Sie alle verdienen ein sicheres Zuhause, einen warmen Schlafplatz und Menschlichkeit. Wo finden sie die Menschlichkeit, wenn sie vor einem Grenzzaun stehen? Einem Grenzzaun, der das zwölftreichste Land der Welt und das zweitreichste Europas vor flüchtenden Menschen abschotten soll! Jeder Euro, den Sie in einen Grenzzaun investieren, könnte so viel mehr in der Flüchtlingshilfe bewirken. Von Schülerin zu Innenministerin bitte ich Sie, nehmen Sie sich die Zeit und bleiben Sie nächstes Mal etwas länger an der Grenze, und Sie werden zweifelsohne merken: Lösungsansätze gibt es viele, ein Zaun gehört aber mit Sicherheit nicht dazu! Judith Waltl, Kumberg

Seit meiner Kindheit Danke für die tollen Rätsel und immer wieder schönen Artikel! Das Sonntagsblatt macht mir schon seit meiner Kindheit viel Freude. Michaela Rosenberg, Ehrenhausen

◗ Aus der Redaktion Nicht ein Lösungswort, sondern zehn sind diese Woche auf unserer letzten Seite gesucht: Tragen Sie zehn Verlage in den einzusendenden Abschnitt ein, und 100 Preise warten auf Gewinner und Gewinnerinnen. Mag. Martin Hajek von der katholischen Fachbuchhandlung GRATIA hat 70 Bücher gespendet, das Sonntagsblatt 30 draufgegeben. Zur Auflösung ist der beiliegende GRATIA-Bücherprospekt wertvoll. Wenn Sie Bücher per Post bestellen wollen, verwenden Sie bitte den Abschnitt im Katalog; zum Gewinnen den im Sonntagsblatt.


Thema

15. November 2015

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Offener und menschlicher solle Spiritualität machen, ermunterte Pastoralamtsleiter Karl Veitschegger. Die Diskussion in Mariatrost war lebhaft.

Abschied vom „noch“ Erster Diözesanrat mit dem neuen Bischof. Er will kein Ausspielen alt gegen neu. Seismographen zu sein, spricht den Mitgliedern Generalvikar Linhardt zu.

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riestermangel, Geldmangel, Bedeutungsmangel, Gläubigenmangel  … Wilhelm Krautwaschl eröffnete die erste Diözesanratssitzung mit ihm als Bischof am 6. und 7. November mit dem Impulsreferat „Kirche heute leben“. Als Ausgangspunkt nahm er eine Außenperspektive ein. Sie registriert im ersten Blick verschiedene Mängel in und an der Kirche. Diese Kritikpunkte schaute sich der Bischof mit den Augen des Autors des Buches „Kirche, die über den Jordan geht“, Christian Hennecke, an. Der stellt fest, dass in der Kirche in einem Selbsterhaltungsdenken über die Kategorien Geld und Macht gedacht wird. Bischof Krautwaschl fragt mit Hennecke, ob die Erwartungen an die Kirche noch passen, welche sich durch Pfarrstrukturen stellen, die letztlich Joseph II. geschaffen hat. Ein erstes Deutungsmuster bilde nach Hennecke das „Noch-Syndrom“. Die Deutung soziologischer Daten führe dazu, vor allem das zu sehen, was alles abnehme. Schuldzuweisungen folgen, und der Blick auf Defizite bleibe. Der Bischof fragte: „Verwalten wir bloß, oder folgen wir einer Vision?“ Eine zweite Deutung bilde die „Blickumkehr“. Krautwaschl fragte: „Sind wir nicht unterwegs von einem Christentum der Selbstverständlichkeit hin zu einem Christsein als

◗ (0 31 6) 80 15-360 vormittags Bernhard Windhaber von der Caritas berichtete in Mariatrost vom unglaublich hohen Einsatz von 1100 Freiwilligen für Flüchtlinge. Weitere Helfer werden gesucht. E-Mail: freiwilligenprojekte@caritas-steiermark.at oder Tel. siehe oben.

Berufung?“ Es gehe nicht darum, alt gegen neu auszuspielen, nicht schlecht gegen gut, sondern, wie Papst Franziskus in Evangelii gaudium sage, die Mitte und Tiefe des Evangeliums in Wort und Tat umzusetzen. Am Ende dieses ersten Impulses regte der Bischof an zu überlegen: „Was heißt es also für einen Pfarrgemeinderat, wenn er zuerst auf Christus schaut, als Visionsgemeinschaft? Was heißt das für die Bereiche der Weiterbildung und der Verkündigung?“

„Verwalten wir bloß, oder folgen wir einer Vision?“, fragte Bischof Krautwaschl mit Christian Hennecke die Delegierten. Fotos: Neuhold

Am zweiten Tag im Bildungshaus GrazMariatrost stellte sich Generalvikar Erich Linhardt den Mitgliedern des Diözesanrates vor. Er wünscht sich, dass der Diözesanrat als Seismograph in der Seelsorge am Ort fungiere. Auch der neue Pastoralamtsleiter Karl Veitschegger stellte sich als Mitglied des Diözesanrats vor. Drei Kriterien seien für die Tätigkeit des Pastoralamts entscheidend: Bringt unser Dienst Jesus den Menschen näher? Fördern wir eine Spiritualität, die uns offener und menschlicher macht? Und: Was haben die Armen davon? Ruth Jaroschka von der diözesanen Frauenkommission verabschiedete sich von ihrer Funktion als Vorsitzende und blickte auf ihre fünfjährige Arbeit zurück. Herausfordernd für die Frauenkommission als Beratungsorgan des Bischofs war unter anderem die Mitarbeit am neuen Kollektivvertrag der Diözese. Jaroschka rief dazu auf, mutig in der Kirche in Frauenfragen unterschiedlichste Positionen einzunehmen, um sich durch Diskussion auf ein Miteinander zu verständigen. „Wir helfen als Kirche mit, wo wir können, um eine tragfähige Lösung zu finden“, berichtete der Integrationsbeauftragte der Diözese, Erich Hohl, zur aktuellen Situation von Flüchtlingen in der Steiermark. Integration dürfe nicht im Nebeneinander stehen bleiben, sondern müsse auf ein gutes Miteinander aus sein. Für Hohl sind das Erlernen der Sprache, Wohnunterbringung, Arbeitsmöglichkeit und das soziale Umfeld entscheidend. In der Grundversorgung seien im gemeinsamen Projekt mit der steirischen Caritas mittlerweile mehr als 900 Personen in 45 kirchlichen Quartieren untergebracht. MARTIN GSELLMANN


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Kirche Steiermark

VORGESTELLT

Bis in die letzten Fasern Bischof auf dem Weg in den Regionen Obersteiermark Ost und Oststeiermark.

Luka Girardi, Israelit. Kultusverein Heute Jude zu sein, sei für ihn eine Tradition, die alle Lebensbereiche betreffe. Aufgewachsen in Kroatien, versuche er, diese Tradition konsequent einzuhalten, ob es um die Einhaltung des Sabbat gehe oder um Speisevorschriften, schildert der Arzt Dr. Luka Girardi. Er ist Vizepräsident des Israelitischen Kultusvereines Graz. Girardi sprach bei der Eröffnung des „Hauses der Namen“ in der Grazer Synagoge am 9. November (siehe Seite 14). Er wünscht, dass durch die neu geschaffene Ausstellung viele Jugendliche mit Judentum und Holocaust konfrontiert werden, die ausführlicher und eindrucksvoller als bisher dargestellt sind. Besonders der Ausstellungsteil über die Toleranz im Allgemeinen sei eine wertvolle Erweiterung im Vergleich zu den bisherigen Synagogenführungen, die sich auf das Judentum konzentrierten. Der Einsatz von Girardi für die jüdische Gemeinde in Graz – seit vier Jahren von Wien aus – solle gleichzeitig gutes Miteinander in der Gesellschaft unterstützen. Um „den Menschen zu helfen“ und aus naturwissenschaftlichem Interesse studierte Luka Girardi Medizin. Dazu kam er, am 15. April 1973 in Zagreb geboren, im Jahre 1991 nach Graz. Er wählte die Facharztausbildung in der Inneren Medizin und Zusatzausbildungen für Gefäßerkrankungen (Angiologie) und Geriatrie. Dr. Girardi leitet in Wien eine Gefäßambulanz. Neben dem Beruf liegen dem Vater eines Sohnes „eine schöne Familie“ und das Bemühen um die Kultusgemeinde am Herzen. Er liest gern auf Hebräisch jüdische Literatur. JOHANN A. BAUER, Foto: privat

15. November 2015

Kapfenberg und Vorau waren am 3. und 5. November die nächsten Stationen der Begegnungen mit Bischof Wilhelm Krautwaschl in den verschiedenen steirischen Regionen. In Kapfenberg wurde der Bischof von Dechant Hans Feischl und Bürgermeister Manfred Wegscheider willkommen geheißen, der die gute Kooperation zwischen Kirche und Politik hervorhob. In den Gesprächsrunden im Pfarrhof Kapfenberg-St. Oswald ging es um Themen wie Flüchtlingskrise, Jugendarbeitslosigkeit und Abwanderung. „Jede und jeder von uns ist einmalig und ist daher gerufen, sich in das Ganze von Kirche einzubringen“, ermunterte Bischof Krautwaschl beim

abschließenden Gottesdienst in St. Oswald. Es gehe beim Christsein nicht um moralische Höchstleistungen, sondern „das, was unser Christsein auszeichnet und schön macht, bis in die letzten Fasern unseres Menschseins ernst zu nehmen und zu leben.“ Mit dem Zuruf „Wir sind gemeinsam unterwegs“ begrüßte der steirische Bischof in Vorau 120 hauptamtlich in der Kirche Wirkende und dankte ihnen ebenso wie den vielen Ehrenamtlichen in der Region. In den Gesprächen im Bildungshaus Vorau wurden Schöpfungsverantwortung, Migration, interreligiöser Dialog und die Ausdünnung des ländlichen Raumes thematisiert. Bei der Messe in der Stiftskirche bestärkte Bischof Krautwaschl die gegenseitige Wertschätzung und Verantwortung der Getauften. „Lernen wir die Schätze unseres Glaubens neu kennen, … er ist lebendige Beziehung zu Gott.“

Bischof Krautwaschl bei der Gesprächsrunde in Kapfenberg-St. Oswald (Bild links) und beim Gottesdienst in der Stiftskirche Vorau (Bild rechts) mit Generalvikar Erich Linhardt (rechts) und Propst Gerhard Rechberger. Fotos: Bäckenberger

Hoffnungsvoll nach vorne schauen Hartberg. Bischofsbesuch am Fest des Pfarrpatrons. Vor 25 Jahren war Wilhelm Krautwaschl als neuer Kaplan in Hartberg empfangen worden. Nun besuchte er als Bischof seine „erste Liebe“, die Pfarre Hartberg, zum Namenstag ihrer dem heiligen Martin geweihten Pfarrkirche. Beim Festgottesdienst am „Martinssonntag“, 8. November, bedankte sich Bischof Krautwaschl herzlich bei allen, die nach dem Vorbild des hl. Martin ihre Zeit teilen und Hilfe leisten. Er ermutigte gleichzeitig zum hoffnungsvollen Blick nach vorne. Viele Gespräche ergaben sich beim Begegnungsnachmittag im Bundesschulzentrum. Zum Abschluss erleuchteten hunderte Kinder mit ihren Laternen den Hauptplatz. Sie erhielten Lebkuchenherzen und vom „Bischof mit Herz“ einen persönlichen Segen.

Der Festgottesdienst in Hartberg verzeichnete bei der Internet-Übertragung 5000 Zugriffe. Im Bild Bischof Krautwaschl und Dechant Reisenhofer mitten unter den Kindern. Foto: Wieser


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POLITISCHE GESPRÄCHE

KPÖ und Katholische Kirche Steiermark trafen sich erstmals offiziell zu einem Gedankenaustausch. Im Rahmen der Gespräche der katholischen Kirche mit den im Landtag vertretenen politischen Parteien führten Bischof Wilhelm Krautwaschl und Bischofsvikar Heinrich Schnuderl (2. v. r.) die Delegation der Diözese an, die sich im Paulinum der Caritas in Graz mit KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler (links) und anderen Vertretern der KPÖ zusammensetzte. Neben Grundsatzfragen wurde das Thema „soziale Gerechtigkeit und Wohnen“ behandelt. Moderator KA-Generalsekretär Erich Hohl (rechts): „Neben den bekannten Unterschieden konnte in einigen diskutierten Sachbereichen auch vielerlei Übereinstimmung festgestellt werden.“ Foto: Neuhold

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BLITZLICHTER

ST. MARTIN IM SULMTALE. Seit 175 Jahren besteht die Hauskapelle der Familie Koch vulgo Zenz. Aus diesem Anlass wurden die renovierte Kapelle und die Marienstatue „Mutter vom guten Rat“ unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Pfarrer Mag. Johannes Fötsch gesegnet. Foto: privat

Arbeitslos? Wohnungslos? Für Menschen in Not in Österreich startet die Caritas eine Spendenkampagne. 15.084 Österreicherinnen und Österreicher waren im vergangenen Jahr als wohnungslos registriert, in der Steiermark 2150. Die Armut im elftreichsten Land der Welt nimmt zu! 450.000 Personen, das sind 5 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung, gelten nach EU-Standards als „manifest arm“, das sind in der Steiermark 61.050 Menschen. Manifest arm sind jene Menschen, auf die zwei der folgenden sieben Merkmale zutreffen: Sie haben weniger als 1161 Euro monatlich zur Verfügung, können sich nahrhaftes Essen, neue Kleidung oder notwendige Arztbesuche nicht leisten; sie können ihre Wohnung nicht heizen, keine Freunde einladen

und unerwartete Ausgaben nicht tätigen. Besonders gefährdet sind Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern. Und wesentlichen Anteil am Risiko, in die Armut abzusinken, hat die Arbeitslosigkeit. Mit der Spendenkampagne „Für Menschen in Not in Österreich“ will die steirische Caritas der Not gerade in der kommenden Winterzeit begegnen. Am Sonntag vor dem 19. November, dem Festtag der Caritaspatronin Elisabeth, wird in den Kirchen dafür gesammelt. Ebenso sind Spenden möglich über das Caritas-Spendenkonto: Steiermärkische Sparkasse: IBAN AT08 2081 5000 0169 1187, BIC STSPAT2GXXX, Kennwort: Inlandshilfe 2015. Online-Spenden: www. caritas-steiermark.at/spenden. Mit 30 Euro kann Menschen in Not Wärme durch eine Mahlzeit, einen Heizkostenzuschuss oder ein Dach über dem Kopf geschenkt werden.

◗ Kapuzinerkloster in Hartberg wird weiterhin geistlich genutzt Die Österreichische Kapuzinerprovinz wird das Kloster in Hartberg im Zuge ordensinterner Umstrukturierungen aufgeben. Nach eingehenden Beratungen mit der Pfarre Hartberg konnte aber ein Weg gefunden werden, dass die Liegenschaft in kirchlichem Besitz bleibt und weiterhin für die Seelsorge zur Verfügung steht. Das Konzept für die neue Nutzung wird nun mit Diözese und Pfarre erarbeitet. Das derzeitige

Kapuzinerkloster soll ein Ort geistlicher Angebote bleiben. „Die Menschen, die dort Heimat haben, sollen nach Möglichkeit weiterhin Gottesdienste feiern können, wenn wir Kapuziner uns zurückziehen“, meint Kapuzinerprovinzial Br. Lech Siebert. Generalvikar Erich Linhardt dazu: „Wir wollen helfen, das Kapuzinerkloster Hartberg als Ort geistlicher Angebote weiter zu erhalten.“

HTL ZELTWEG. Mit Kreuz und Wanderausrüstung zogen die Maschinenbauer der 7A/HMBT der HTL Zeltweg von St. Lambrecht nach Gurk. Über Ingolsthal führte der Fußweg zum Nachtquartier in Metnitz, wo auch der Metnitzer Totentanz besichtigt wurde. Am nächsten Tag erreichten die angehenden Techniker den Dom in Gurk und feierten eine Abendandacht. Foto: HTL

DEUTSCHLANDSBERG. Die Pfarrgemeinderäte und die Mandatare aller im Gemeinderat vertretenen Parteien trafen sich zu einem Gedankenaustausch im Pfarrheim. Stadtpfarrer Mag. István Holló, Bürgermeister Mag. Josef Wallner und PGR-Vorsitzender Ernest Theußl hoben die Bedeutung eines solchen Treffens hervor und lobten die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtgemeinde und Pfarre. Foto: Pfarre


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IM BLICKPUNKT

ST. ULRICH IN GREITH. Nach der Fahrradprüfung versammelten sich die Kinder der 4. Klasse Volksschule vor der Pfarrkirche. Pfarrer Mag. Markus Lehr segnete die Kinder und deren Fahrräder. Klassenlehrerin Gabriele Schachinger überreichte jedem Kind einen Christophorus-Anhänger. Foto: Schachinger

STEIRERIN MIT HERZ

Renate Belaj

A

ls Wirbelsäulentrainerin und Kinderbetreuerin ist Dr. Renate Belaj unter anderem ausgebildet. Ein starkes Rückgrat beweist die Pfarrhaushälterin und Köchin von Graz-Herz Jesu stets, wenn Menschenrechte bedroht sind. Derzeit lernt sie mit der Flüchtlingsfamilie im Bischöflichen Ordinariat einmal in der Woche Deutsch. Wie viele Syrer können diese Flüchtlinge nur die arabische Schrift, erzählt Belaj. Gemeinsam werden also unsere lateinischen Buchstaben gemalt, und vor allem helfe das Hören und Nachsprechen. Ein Doktorat in Geschichte hat Renate Belaj, und sie studierte auch Englisch. „Wegen der Kinder“ arbeitete sie in diesen Berufen nicht. Ehrenamtlich war sie zehn Jahre in einer Gruppe von „amnesty international“ aktiv. Sie schrieb Protestbriefe für Gefangene, besuchte aber auch Flüchtlinge in der Schubhaft. Im „Jugoslawienkrieg“ lernte sie ab 1991 mit einer Bosnierin Deutsch; viele weitere Geflüchtete folgten. Berufsschuldirektor und Hausfrau waren die Eltern der am 29. Oktober 1959 geborenen einfühlsamen und geduldigen Grazerin. Mit ihrem Mann Dr. Ferdinand, einem Universitätsprofessor für Anorganische Chemie, freut sie sich über zwei erwachsene Kinder und zwei Enkelsöhne. Die „leidenschaftliche Köchin“ tanzt, reist und liest auch gern. Johann A. Bauer, Foto: Neuhold Schlagen auch Sie uns ein Vorbild des Alltags vor. Zuschriften bitte an die Redaktion.

AFLENZ. Erstmals gab es in der Pfarrkirche einen Kindersegensgottesdienst. Pfarrer Mag. Guido Martirani feierte mit über 70 Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren, mit ihren Eltern, Geschwistern und der versammelten Pfarrgemeinde diesen besonderen Gottesdienst unter dem Motto „ Gottes größter Schatz“. Foto: Holosch

SEEWIESEN. Pfarrer Peter Kuchler begeisterte bei der Leonhardi-Wallfahrt mit seiner „Handschuhpredigt“. Liesl Lenger aus Tutschach hat wieder mit viel Liebe und Engagement unzählige große und kleine Kunstwerke gestrickt, welche an die Pilger verteilt werden. Foto: Holosch

Firmvorbereitung startet Impulstag Firmung. Austausch über die Praxis der Firmbegleitung. Spannende Impulse für die Firmvorbereitung in den Pfarren holten sich 60 Firmverantwortliche beim „Impulstag Firmung“ am 7. November im Grazer Augustinum. Über „milieusensible Firmpastoral“ referierte zunächst die Grazer Stadtkirchenreferentin MMag.a Elisabeth Spreitzhofer. Univ.-Prof. Dr. Bernhard Körner teilte seine Erfahrungen als Firmspender mit und sprach über die theologische Bedeutung der Firmung und ihre Feier. Außerdem konnten die Teilnehmenden aus einem bunten Angebot an Workshops wählen. Da ging es um spezielle Inhalte der Firmvorbereitung: (Kurz-)Film kompakt – Impulsfilme für eine kreative Firmvorbereitung; milieusensible Pastoral im Alltag; Just one world – entwicklungspolitisches Engagement von Firmlingen; Raise your praise – Lieder rund um die Firmvorbereitung; PETRUS-

Award-Gewinner 2015: Firmvorbereitungsmodell im Seelsorgeraum Kapfenberg; Outdoorelemente in der Firmvorbereitung. In den Pausen bot der „Marktplatz“ neben einer kulinarischen Stärkung auch Raum, sich über eigene Erfahrungen in der Firmbegleitung miteinander auszutauschen. Ein großes Angebot an Firmbehelfen, praktischem Anschauungsmaterial, Informationen zu Angeboten rund um die Firmvorbereitung sowie eine Auswahl an Büchern von der Buchhandlung Moser und dem Junge-KircheShop luden zum Stöbern ein. Mag. Christoph Kainradl vom Pastoralamt informierte Interessierte über die rechtlichen Aspekte der Firmung und des Patenamtes und gab praktische Impulse für die Firmvorbereitung für Erwachsene. Abgerundet wurde der Tag mit einem spirituellen Abschluss in der Kapelle des Hauses. Jürgen Hüttmannsberger, Öffentlichkeitsreferent der „Jungen Kirche“ resümiert: „Es war ein beGEISTernder Tag!“

Sichtliche Vorfreude auf die Begleitung Jugendlicher zur Firmung. Vom „Impulstag Firmung“ konnten neue Ideen mitgenommen werden. Foto: Junge Kirche


Serie

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Von Hans Putzer ––––––––––––––––

Teil 02

Es geht um ein Aussprechen der Rechte und Pflichten Wenn wir uns als Christinnen und Christen nach dem richtigen Umgang mit dem und den Fremden bemühen, ist ein Blick in die Bibel wohl unumgänglich.

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ie Flüchtlingsströme, wie wir sie täglich vermittelt bekommen, ihr Unterwegssein und vor allem ihr Fremdsein, erinnern uns an zentrale Erfahrungen und Gedanken aus der Heiligen Schrift. Schon Abraham wird von Gott in das ihm fremde Kanaan geführt: „Ich bin Jahwe, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat“ (Gen 15,7). Fast mit denselben Worten wird Gott mit Moses am Sinai den Bund schließen: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus dem Sklavenhaus Ägypten herausgeführt hat“ (Ex 20,2). Und nicht zu vergessen die prägende Erfahrung des Babylonischen Exils im sechsten vorchristlichen Jahrhundert, die für das Judentum Fremdsein und Identitätsstiftung zugleich ist. „Gottes erste Liebe“, um Friedrich Heer zu zitieren, hat wohl wie kein anderes Volk die Erfahrung des Fremdseins ebenso wie die unverbrüchliche Treue Gottes in seinem kollektiven Gedächtnis bewahrt. Markus Zehnder, er lehrt Altes Testament in Basel, hat sich eingehend mit der Wahrnehmung des Fremden in den heiligen Schriften des Judentums beschäftigt: Im altorientalischen Kontext, so Zehnder, falle auf, dass die Integration von Fremden in das Judentum vielfältig thematisiert wurde. Die Fremdheitserfahrungen der Väter in Kanaan und Ägypten habe den Boden für eine weitgehend

fremdenfreundliche Grundhaltung bereitet. So spricht beispielsweise das „Bundesbuch“ Exodus von der Pflicht, Fremde gegen mögliche Übergriffe zu schützen. Umgekehrt haben diese aber auch die Pflicht, zentrale jüdische Gesetze wie den Sabbat zu befolgen. Es geht nie um eine Gleichsetzung, viel mehr um Respekt und ein klares Aussprechen von Rechten und Pflichten. Insbesondere die Einhaltung der kultischen Vorschriften, die ja vor allem auch ein geregeltes Zusammenleben ermöglichen sollen, wird von den Fremden eingefordert. Klare Grenzen werden dort gezogen, wo es, wie beispielsweise beim Paschafest, um den Kern religiöser Identität geht. Im neuen, von Christus gestifteten Bund wird der Fremde oft in einen eschatologischen Heilsrahmen gestellt. Lukas erzählt im berühmten Gleichnis vom „verlorenen Sohn“ – vom „barmherzigen Vater“ – von der Beheimatung des Fremdgewordenen. Wo alle eins sind in Jesus Christus, spielt es ohnehin keine Rolle, ob von einem Fremden oder von einem Fremdgewordenen berichtet wird. Es gehört zu den Grunderfahrungen der ersten Christengemeinden, „fremd“ zu sein, ob im jüdischen Jerusalem, in den griechischen Gemeinden oder in der Metropole Rom. Der erste Petrusbrief spricht die Gemeinde ausdrücklich als „Fremdlinge“ an. Auch das Wort Jesu aus dem Johannesevangelium, „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin“ (Joh 17,16), verweist auf ein existenzielles Fremdsein angesichts einer künftigen Beheimatung aller in der Vollendung Gottes. Und darum sollten wir im Hier und Heute wohl keinen zurücklassen.

Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen. […] Was immer ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Mt 25,25.40

Fremd sein in der Bibel Der siebte Tag aber ist Sabbat für Jahwe, deinen Gott. Da darfst du keinerlei Werk tun, weder du selbst, noch dein Sohn […] noch der Fremde, der sich in deinen Toren aufhält. Ex 20,10 Einen Fremdling darfst du nicht übervorteilen und nicht bedrücken; ihr wart ja selbst Fremdlinge in Ägypten. Ex 22,20 Jahwe sprach zu Mose und Aaron: „Dies ist das Gesetz für das Pascha: Kein Fremder darf davon essen. Aber jeder um Geld gekaufte Sklave darf davon essen, wenn du ihn beschnitten hast.“ Ex 12,43f. Denn nur wenn ihr ernsthaft eure Wege und eure Werke bessert, wenn ihr wirklich untereinander recht tut, wenn ihr Fremdlinge, Witwen und Waisen nicht bedrückt […] dann will ich mit euch wohnen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vätern geschenkt habe seit langem und für immer. Jer 7,5–7


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Eine Serie zur Familiensynode Teil 4

„Wie du auch bist, wir In der katholischen Kirche fühlen sich Homosexuelle oft als Menschen zweiter Klasse. Kann das mit der Botschaft Jesu übereinstimmen? Das fragen sich Sylvia und Bernhard Baumgartner. Nicht zuletzt wegen ihres Sohnes. CHRISTINE GRÜLL

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ylvia und Bernhard Baumgartner erinnern sich noch gut an den Abend, als ihnen ihr Sohn Florian mit 18 Jahren das erste Mal von seiner Homosexualität erzählt hat. „Ich habe mir gleich Sorgen gemacht“, sagt Sylvia Baumgartner, „aber nicht, weil er homosexuell ist. Sondern weil es für ihn so viel schwieriger sein wird, einen Partner zu finden.“ Seit diesem Abend sind mehr als 15 Jahre vergangen. Jahre, in denen Sylvia und Bernhard Baumgartner erkannt haben: Je offener sie über die „Lebens- und Liebesfähigkeit“ ihres Sohnes sprechen, desto leichter fällt es ihrer Umgebung, damit umzugehen. Ein Weg im Zeichen des Glaubens. „Ich habe keine Berührungsängste mit dem Thema. Florian selbst hat uns das Freizeichen gegeben, darüber zu sprechen“, sagt Bernhard Baumgartner bei einem Gespräch in ihrem gemütlichen Haus in Hochburg-Ach. Der Hauptschul- und Betreuungslehrer im Pflichtschulbereich fühlt sich in seinem Glauben verankert und sieht mit Freude, dass auch Florian als Jugendseelsorger, Pastoralassistent und nun als Gefangenenseelsorger seinen Weg im Zeichen des Glaubens geht. Für die jungen

Menschen wie die Firmlinge, mit denen Florian arbeitet, ist seine Homosexualität ganz selbstverständlich. „Florian ist halt so, genau wie andere blonde Haare haben“, sagt Sylvia Baumgartner, seit mehr als 30 Jahren Religionslehrerin im Bezirk Braunau. Wie ihr Mann hat sie die Erfahrung gemacht, dass Kinder und Jugendliche nicht in Klischees denken. Sie haben aber auch erfahren, dass es Menschen gibt, die Florian verletzen können. Vor einigen Jahren hat jemand von seiner Dienstgeberin in der Diözese Linz verlangt, ihn aus dem kirchlichen Dienst zu entlassen. Ein homosexueller Seelsorger, das darf einfach nicht sein. Das hat die Eltern in große Sorgen gestürzt: „Ich weiß um seine Sensibilität und um seine Liebe zu dieser Kirche. Es würde mir wehtun, wenn diese Liebe zerstört würde“, sagt Bernhard Baumgartner. Eine andere Sorge galt Florians Großeltern. Wie würde eine Generation, der Homosexualität als eine Straftat eingetrichtert wurde, die Nachricht aufnehmen? In Liebe verbunden. Sylvia Baumgartners Vater, geboren 1931, war Polizist. Noch bis Anfang der 1970er Jahre wurden homosexu-


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FAMILIENSYNODE Ein heikler Punkt Der Umgang der Bischofssynode mit dem Thema Homosexualität wurde in der Öffentlichkeit der Kirche und darüber hinaus sehr genau verfolgt. Es handelt sich um einen der besonders heiklen und umstrittenen Punkte. Am Ende der „Vorsynode“ 2014 erhielt der betreffende Absatz in der abschließenden „Relatio“ keine Zweidrittel-, aber eine absolute Mehrheit der Stimmen der Bischöfe (118 ja, 62 nein).

Sie stehen zueinander: Florian (links) und seine Eltern Sylvia und Bernhard Baumgartner aus Hochburg-Ach in Oberösterreich. Foto: Baumgartner

lieben dich“ ell liebende Menschen eingesperrt. Doch als Florian mit seinem Großvater sprach, antwortete dieser: Egal, was du bist, wir haben dich immer gern. „Wenn die meisten über lesbische und schwule Menschen reden, reden sie über irgendjemand. Wenn man aber emotional mit dem Menschen verbunden ist, spielen Vorurteile keine Rolle mehr“, betont Bernhard Baumgartner. Das erwartet er auch von der Kirche: „Meine Kirche beruft sich auf Jesus. Wenn sie jemanden für eine Gabe, die ihm in die Wiege gelegt wurde, ausschließt, ist das nicht jesuanisch.“ In der Familie Baumgartner mit zwei Söhnen und einer Tochter wurde immer kritisch über das gesprochen, was Mensch- und Christsein ausmacht und was mit der Botschaft Jesu übereinstimmt. Deshalb stellte sich nicht die Frage, was die anderen oder „die Kirche“ über Florian sagen. Sondern das eigene Gewissen. „Und das hat gesagt, nimm Florian in den Arm und sag ihm: ,Es ist gut, dass du da bist.‘“ Ihre Überzeugung hat es den Eltern Baumgartner leicht gemacht, Florian Rückhalt zu geben. Dass die Baumgartners so klar über ihre Gefühle sprechen, könnte auch anderen Eltern eine Sprache geben. Das hoffen

sie. Und dass sich die Menschen nicht mehr anmaßen, über Homosexuelle zu urteilen, sagt Sylvia Baumgartner: „Jesus vergibt sogar Sündern – und Homosexualität ist fern von jeder Art von Schuld. Da passt es für mich nicht zusammen, dass die Nachfolger Jesu über Menschen, die so geboren wurden, urteilen.“ Ewige Treue. Was hält die Botschaft Jesu aus? In der Diözese Linz schon einiges: Florians Dienstgeberin hat sich bei dem Vorfall vor ein paar Jahren sehr deutlich hinter ihn gestellt. Sie wusste von seiner Homosexualität, und die war für sie kein Thema. Das lässt Sylvia und Bernhard Baumgartner optimistischer in die Zukunft blicken. Ihren drei Kindern wünschen die Baumgartners, dass sie glücklich sind. In ihrem Beruf und in einer Beziehung.

◗ Elterngespräche In der Steiermark bietet das Bildungshaus Mariatrost Elterngespräche an: „Eltern homosexueller Kinder treffen sich.“ Termine im Programmheft und im Sonntagsblatt.

Kirche und Homosexualität Dort hieß es: „Einige Familien machen die Erfahrung, dass in ihrer Mitte Menschen mit homosexueller Orientierung leben. Diesbezüglich hat man sich gefragt, welche pastorale Aufmerksamkeit in diesen Fällen angemessen ist, indem man sich auf das bezog, was die Kirche lehrt: Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn. Dennoch müssen Frauen und Männer mit homosexuellen Tendenzen mit Achtung und Feingefühl aufgenommen werden. Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen.“ Politischer Druck zur Anerkennung der „HomoEhe“ wird zudem kritisiert. Im Arbeitspapier für die heurige Synode wurde dann ergänzt: „Es wird bekräftigt, dass jeder Mensch, unabhängig von der eigenen sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft mit Sensibilität und Takt aufgenommen wird. Es wäre wünschenswert, wenn die diözesanen Pastoralpläne der Begleitung der Familien, in denen Menschen mit homosexuellen Tendenzen leben, und diesen Menschen selbst eine besondere Aufmerksamkeit schenken würden.“


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Weltkirche

15. November 2015

Selbstbedienung Hochrangige Sportfunktionäre aus der Steiermark und Salzburg trafen sich mit „Sportbischof“ Franz Lackner in Schladming. Foto: DSG

Glaube und Sport Schladming. Erzbischof Franz Lackner trifft Sportfunktionäre. Nach Schladming hatten kürzlich die DSG Steiermark und Bischofsvikar Heinrich Schnuderl zum Sportfunktionärstreffen mit Erzbischof Franz Lackner eingeladen. „Seit meiner Ernennung zum Erzbischof von Salzburg habe ich den Sport leider sehr vernachlässigt. Dies ist mir bei einem Lauftreff im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Offener Himmel‘ bewusst geworden“, erzählte der Erzbischof bei der Andacht in der Annakapelle. Zugleich betonte er den Wert der Allianz „Glaube und Sport“. Das Vorhandensein dieser Allianz zeigte Bürgermeister Winter an einem praktischen Beispiel: „Unser Pfarrer, der Andi Lechner, geht mit uns oft – bei jedem Wetter – auf den Berg. Dieses gemeinsame Gehen macht Spaß, und die Messe oder die Andacht am Berggipfel lassen diesen zu einem Kraftplatz werden.“ Beim gemeinsamen Abendessen im WM-Studio der Planai wurden viele Themen rund um den Sport besprochen, vom neuen Steirischen Landessportgesetz bis hin zum Werte- und Kulturausschuss der Sportunion Österreich. Dafür sorgten u. a. die steirischen Präsidenten der Dachverbände Herker (Union), Widmann (ASKÖ), Purrer (ASVÖ), der Präsident der Sportunion Salzburg Schitter, KSV-Präsident Fuchs, Sport-Referatsleiter Kröpfl, Langlauf-Weltmeister Stadlober, „Werte und Kultur“-Ausschussvorsitzender Kindermann, KAGeneralsekretär Hohl, Präsident Lexer (Schiverband) oder SpecialOlympics-Präsident Kröll.

Zwei Bücher, zwei Verhaftete und Schadenfreude bei Außenstehenden über die Enthüllungen. Doch der Papst wankt nicht.

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ernd Hagenkord von Radio Vatikan meinte in einem ersten Kommentar auf die Enthüllungen im Vatikan: „Und dann ist da der Vertrauensbruch. Dahinter stecken aber diejenigen, die offensichtlich Dokumente weitergeben, um ihre eigenen Spielchen zu spielen. Dass sie ehrenvoll handeln und dem Papst eigentlich helfen wollen, glaubt wohl niemand. Also auch hier: ein Selbstbedienungsladen für die eigenen Zwecke.“ Dokumente und Tonaufzeichnungen haben angeblich der spanische Prälat Lucio Ángel Vallejo Balda gestohlen und die Öffentlichkeits-Mitarbeiterin Francesca Chaouqui. Beide wurden wegen Verdachts auf Geheimnisverrat verhaftet, die Frau wieder auf freien Fuß gesetzt. Das erste Bild des Vatikans als „Selbstbedienungsladen“ zeichnen für Hagenkord „Finanzgeschichten um vermietete Wohnungen zum Nulltarif, zu Millionen ohne Abrechnung, zu Vergünstigungen und so weiter“. Gianluigi Nuzzi stellte am 4. November in Rom sein Buch mit dem deutschen Titel „Alles muss ans Licht – Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes“ vor. Im Italienischen heißt es nur „Via Crucis“, Kreuzweg. Im Mai 2012 hatte er bereits für sein Buch „Seine Heiligkeit“ (Sua Santita) interne Papiere aus dem Vatikan verwendet und die „Vatileaks“-Affäre“ ausgelöst. Die nach außen gedrungenen Dokumente sollen einer der Gründe für den Rücktritt von Papst Benedikt XVI. gewesen sein, meinen manche.

Nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz nahm Papst Franziskus vier Tage nach der Vorstellung des Buches Stellung. Die Weitergabe vertraulicher Dokumente an Journalisten sei „ein beklagenswerter Akt, der nicht hilfreich ist“. Er werde ihn jedoch „gewiss nicht von seiner Arbeit an der Reform abbringen“, die er mit seinen Mitarbeitern „und der Unterstützung von euch allen“ derzeit vorantreibe. Die Gläubigen sollen sich durch diesen Vorfall nicht beunruhigen lassen. Er selbst habe die Untersuchungen veranlasst, über die in diesen Akten berichtet werde. Die Niederösterreicherin Gudrun Sailer von Radio Vatikan vermutet, die Dokumente, auf die sich die Skandalautoren – zugleich mit Nuzzi veröffentlichte Emiliano Fittipaldi das Buch „Avarizia“ (Geiz) – berufen, seien echt. Sie glaube allerdings, „dass es sich um veraltete Informationen handelt“. Die Frage sei, wie rechtmäßig es sei, sich mit gestohlenen Unterlagen eine „goldene Nase“ zu verdienen. Die Aufarbeitung der Probleme sei schon lange im Laufen. Zudem habe Franziskus die Schwierigkeiten schon längst öffentlich angeprangert, etwa in seiner Rede über 15 Krankheiten der Kurie vor Weihnachten. Dass diese Dinge ans Licht kommen, sei „ein Zeichen dafür, so paradox das klingt, dass der Papst Erfolg hat“, bemerkt Bernd Hagenkord. Er schließt: „Es ist schmerzhaft, das alles zu lesen. Aber es sind Heilungsschmerzen.“ Wohl mit Seitenblick auf die Skandalbücher sprach der Papst am 7. November in der Morgenmesse in Santa Marta von „Emporkömmlingen, die am Geld hängen“. Manche Priester und Bischöfe führen ein „Doppelleben“. Sie stellen sich als Diener dar, aber lassen sich bedienen, machen Geschäfte und bedienen sich an der Kirche. JOHANN A. BAUER

Mit Hilfe von unten (des Volkes oder auch dieses Engels – beim Besuch am 10. November im Dom von Florenz) wird sich Papst Franziskus in seinem Reformeifer nicht beirren lassen. Foto: KNA


Weltkirche

15. November 2015

IN MEMORIAM ERNST FUCHS

Die Pfarrkirche von Thal bei Graz gehört zu den vielen bekannten Werken des Künstlers Prof. Ernst Fuchs (1930 bis 2015), der am 9. November friedlich entschlafen ist. In seinem Stil des Wiener phantastischen Realismus hat er diesen Kirchenraum 1994 geformt. Das himmlische Jerusalem aus der Apokalypse war dabei ein tragendes biblisches Motiv bei der Gestaltung, bei der er auch die Pfarrbevölkerung mitarbeiten ließ. Als „Haus des Vaters“, „Haus des Sohnes“ und „Haus des Geistes“ hat er mehrere Zonen in diesem Raum geschaffen, der den Menschen auf dem Weg (Kirchenpatron ist der Pilgerpatron Jakobus) das Ziel ihres Lebens vor Augen stellt. Der künstlerische Stil von Ernst Fuchs kann dabei bis heute sowohl faszinieren wie auch provozieren oder polarisieren. Fotos: cc/Tsui; Neuhold

Nur Wiederentdeckung des Gottes der Liebe hilft Europa Religionen-Gipfel. Im Hospiz am Arlberg kam Zukunft zur Sprache. Ohne globale gerechtere Güterverteilung und ohne gelebte Werte wird die Flüchtlingskrise nur der Beginn eines Prozesses sein, bei dem Europa nicht gewinnt. Diese Einschätzung gab der Sekretär des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, Prälat Giampietro Dal Toso, beim ersten „Gipfel der Religionen“ in St. Christoph am Arlberg ab. Bei der Veranstaltung vom 6. bis 8. November äußerten sich u. a. die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer, der deutsche Theologe Thomas Möllenbeck und der Berliner Rabbiner Walter Rothschild über Ressourcen von Religion und Kultur für Krisenbewältigungen. Dal Toso hob die Gefahr hervor, dass Flüchtlinge in Europa mit Zynismus und Mainstream-Indifferenz konfrontiert sind und nicht mit Glauben: „Wir können erfülltes Leben anbieten. Aber das geht nicht ohne eine Wiederentdeckung des Gottes des Lebens und der Liebe.“ Damit der Kontinent ein „Platz für menschenwürdiges Leben“ blei-

be, brauche es eine „allgemeine, von allen Bewohnern unseres Kontinents geteilte Basis an Werten und Idealen“, ein Bemühen um die „Seele Europas“. Migration wertet Dal Toso als „Herausforderung, die uns Gutes tun kann“. Er warnte vor plumpen Vereinfachungen und vor einer „Dämonisierung der Grenzen“. Den Kontakt mit anderen kulturellen, philosophischen, sozialen und religiösen Perspektiven beschrieb Muhamed Fazlovic, ein Vertreter der bosnischen Muslime, als Vorkehrung gegen totalitäre Regime. Die Tagung soll 2016 fortgesetzt werden. KATHPRESS

Zeit des Stacheldrahts. Haltung zeigen, nicht Abhalten ist Ziel für Europas Zukunft. Foto: Fotolia

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EINE WELT

Die Radio-Journalistin Monika Kalcsics, die in Graz aufgewachsen ist, in Innsbruck Politik und Spanisch studiert hat, bei der Caritas wirkte, in Wien lebt und Redakteurin bei Ö 1 ist, erhielt einen der Prälat-Leopold-UngarPreise für Journalismus. Zu „Toleranz gegenüber Randgruppen“ trug sie mit ihrem in Jordanien aufgenommenen Feature „Zaatari. Gebrauchsanleitung eines Flüchtlingslagers“ bei. Ausgezeichnet wurden von der Caritas auch die „Presse“-Journalistin Duygu Özkan, Mirjam Unger (ORF-Fernsehen) und Simon Hadler (Online, ORF.at). Foto: ORF/Ö1 ◗ ZÄUNE HALTEN NICHT AUF Kardinal Christoph Schönborn hob vor Beginn der Tagung der Österreichischen Bischofskonferenz im Benediktinerstift Michaelbeuern hervor, Grenzzäune und Mauern können Flüchtlinge nicht dauerhaft aufhalten und seien keine Lösung. Quelle des Problems seien die Zerstrittenheit der Weltpolitik und Waffenlieferungen für Syrien auch aus Europa. ◗ FRIEDEN FÜR WAHLEN Vier Wochen vor der Parlamentswahl in Venezuela hat der Erzbischof von Caracas die Regierung aufgerufen, für einen friedlichen Ablauf zu sorgen. „Wir wollen keine bewaffneten Gruppen auf ihren Runden durch die Stadt und vor den Wahllokalen sehen, die Leute bedrohen, die nicht auf ihrer politischen Linie liegen“. ◗ 2016 IN AUSCHWITZ BETEN Papst Franziskus wird bei seiner für Juli geplanten Polen-Reise voraussichtlich Auschwitz besuchen. Der Papst wolle „in Auschwitz beten“, sagte Polens Staatspräsident Andrzej Duda nach einer Begegnung mit Franziskus. Anlass der Papstreise ist der katholische Weltjugendtag von 26. bis 31. Juli in Krakau. Auch Tschenstochau wolle der Papst besuchen, sagte Duda.


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Zum Leben

15. November 2015

EINSICHTEN Sonja Schiff gibt bei Seminaren und in ihrem Buch weiter, was sie in der Begegnung mit alten Menschen gelernt hat. Foto: Beck

Die Seele hat kein Alter Der Fünfziger macht schon nachdenklich. Mir wurde bewusst, dass meine Zeit immer knapper wird und mein Aufenthalt hier auf diesem Planeten begrenzt ist. Dass es irgendwann ein Ende gibt. Wobei ich mir gar nicht vorstellen kann, wie eine Welt sich weiter drehen wird, der ich nicht mehr angehöre … Dann war da aber noch dieses Gefühl, mich nicht wie fünfzig zu fühlen. In mir drin war ich doch wie immer, da gab es keinen Unterschied zu früher. In mir drin war ich immer noch ich, war ich verträumt wie immer, war mein Herz hungrig nach Liebe und Abenteuer, war ich voller Ideen, voller Träume und hatte ich Lust auf Verrücktes. Wie eh und je. Seit meinem 50. Geburtstag meditiere ich regelmäßig über Mathilde Mindings Satz „Die Seele hat kein Alter.“ Ich war ganz neu im Seniorenheim gewesen, da suchte ich, nach dem morgendlichen Pflegeritual, im Zimmer von Frau Minding, einer früheren Opernsängerin, nach einem Spiegel, den ich ihr hätte reichen können. Da ich keinen fand, fragte ich sie danach, und sie erzählte mir mit aufgeregter Stimme und schauspielerischem Talent: „Vor einigen Jahren sah ich in einem Spiegel, an dem ich vorbeiging, eine uralte Frau. Ich erschrak vor ihr! Hilfe, dachte ich, wer ist das denn? Nach einer Schrecksekunde dämmerte es mir. Diese alte runzlige Frau, die bin ja ich!“ Frau Minding machte eine bedeutungsvolle Erzählpause und fügte dann gewichtig hinzu: „Wissen Sie, da innen drin wird man nicht alt. Die Seele hat kein Alter. Die fühlt sich wie immer, voll Leben und Leidenschaft.“ Ein Ende der Auseinandersetzung über diesen Satz ist für mich nicht absehbar. Im Moment bin ich davon überzeugt, dass sich das Leben rückblickend im Alter anfühlen wird wie ein Wimpernschlag. Viele vermeintlich wichtigen Dinge werden sich als unwichtig erweisen und mir nur noch ein Kopfschütteln abringen. Ich hege die Vermutung, dass unsere „Seele“ die eigentlich wichtige Sache im Leben ist.

◗ Buchtipp Sonja Schiff, 10 Dinge, die ich von alten Menschen über das Leben lernte. Einsichten einer Altenpflegerin, edition a, 19,95 Euro.

Der Blick in den Spiegel kann zeigen, dass der Körper älter wird, der Mensch in seinem Inneren sich aber treu bleibt. Foto: Fotolia

Wir ernten, w Der coolste Job der Welt ist für Sonja Schiff die Altenpflege. In ihrem Buch „10 Dinge, die ich von alten Menschen über das Leben lernte“ gibt die diplomierte psychiatrische Gesundheits- und Krankenschwester Erfahrungen weiter. Namen und Umfeld sind aus Gründen der Vertraulichkeit verändert.

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ie heißt Katharina Facht, ist dement, und ihr Lieblingsspielzeug sind Geschirrtücher. Heute feiert sie ihren 95. Geburtstag. Wir erwarten deswegen einen Besucheransturm. Seit etwa fünf Jahren ist die kinderlose Frau, die nie geheiratet und nie eine eigene Familie gegründet hat, bei uns im Seniorenheim. Sie war durch die Straßen ihrer Stadt gezogen, hatte nicht mehr nach Hause gefunden und wurde deshalb, in einer heißen

Augustnacht, dehydriert und verwirrt von der Polizei auf einer Parkbank gefunden. Da uns (im Heim) gesagt wurde, sie wäre kinderlos und ohne Angehörige, gingen wir davon aus, dass Frau Facht vorher allein und vereinsamt in ihrem Häuschen gelebt hatte. Diesem Bild der vereinsamten alten Frau widersprach allerdings ihr sonniges Gemüt. Katharina Facht war stets freundlich und zuvorkommend, sie lachte viel, zwinkerte uns zu und bot uns immer wieder ihre Hilfe an. Also gaben wir ihr Geschirrtücher zum Falten, und weil sie dabei das Tempo einer Akkordarbeiterin an den Tag legte und nach mehr Arbeit verlangte, faltete Frau Facht bald jeden Tag alle Geschirrtücher des großen Heimes. Dazu räumte sie in unserem Stockwerk die Inkontinenzunterlagen in den Kasten, füllte den Zellstoff nach und teilte an alle Bewohnerinnen der Station die frischen Handtücher aus. Eine Woche nach ihrer Aufnahme im Heim erschien eine junge Frau mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau und erklärte, sie wäre gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt und hätte erfahren, dass ihre Nachbarin Kathari-


Zum Leben

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Sechs Tipps für mein Älterwerden Altwerden ist ein Prozess und kann auch gelernt werden.

I Lust und Freude am Leben gehören zu den Tipps fürs eigene Älterwerden, die man sich von der Begegnung mit Senioren abschauen kann.

Foto: Fotolia

was wir säen na Facht bei uns im Heim wäre. Ich führte die junge Frau zu unserer Bewohnerin und wurde Zeugin eines Freudenfestes  … Ab diesem Tag gaben sich die Besucher unserer neuen Bewohnerin die Klinke in die Hand, und wir erfuhren Tag für Tag mehr über die alte Dame. Katharina Facht war zwar kinderlos geblieben und immer alleinstehend, aber sie war nie ohne Kinder und nicht allein im Leben. Frau Facht war von Beruf Hauswirtschafterin gewesen und Kindermädchen. Sie hatte dutzende Kinder großgezogen und zu fast allen Schützlingen, auch nach dem Ende der beruflichen Beziehung, Kontakt gehalten. Auch nach ihrer Pensionierung blieb Frau Facht im Einsatz. Sie unterstützte alleinerziehende Mütter ihrer Nachbarschaft, indem sie stundenweise nach ihren Kindern sah. Beim Geburstagsfest schloss eine junge Frau ihre Rede mit dem Satz: „Katharina blieb im Leben kinderlos, aber sie war nie einsam. Einsam ist, wer sich nicht um andere Menschen bemüht. Einsam ist, wer keine Freunde hat.“ Wir ernten, was wir im Leben säen. Wer im Leben großzügig zu andern ist, bekommt im Alter Großzügigkeit zurück.

Nach einem langen Leben können wir hoffentlich ernten, was wir gesät haben. Leider nicht immer, aber oft bekommen wir erwiesene Liebe zurückgeschenkt. Foto: Fotolia

ch habe mir vorgenommen, mit positivem Blick in mein Älterwerden zu gehen. Was nicht bedeutet, dass ich alle Veränderungen mit Freude begrüßen werde. Aber älter zu werden hat auch positive Seiten. Meine Erfahrungen nimmt mir etwa keiner mehr, sie sind mein Schatz. Ich bin ruhiger und gelassener geworden, muss nicht mehr immer vorne in der ersten Reihe stehen, das spart Kraft und Energie. Heute weiß ich endlich, was ich will, und vor allem, was ich nicht will, und habe gelernt, Nein zu sagen. Um voller Kraft und mit Lust ins Älterwerden zu gehen, habe ich mir ein paar Leitlinien aufgestellt, sozusagen meine Tipps an mich selbst. 1. Lächeln, lächeln, lächeln. Ich habe mir vorgenommen, einmal viele Lachfalten zu haben, ich werde als alte Frau tausende Falten im Gesicht tragen, die von meiner Lebensfreude erzählen. 2. Farbe macht gute Laune. Wie immer mehr älter werdende Frauen pfeife ich auf Konvention und Anpassung. Ich kann auch meiner Lust auf Mode freien Lauf lassen. Grau wird irgendwann mein Haar sein, aber nicht mein Auftritt. 3. Leben im Augenblick und jetzt. Was regen wir uns über Dinge auf, die bereits vergangen sind. Wie oft fürchten wir uns vor Dingen, die noch gar nicht da sind. Was für eine Vergeudung von Lebensenergie. Es gibt so viele schöne Momente, die es wert sind, wahrgenommen zu werden, und die uns Energie geben. 4. Lust und Freude im Leben. Jede Frau kennt das: Du hättest im Café Lust auf ein Stück Torte, aber da ist das Wissen um die Kalorien und ihre Auswirkungen auf das ohnehin steigende Gewicht. Seien wir ehrlich, das Leben ist zu kurz für ewige Verbote und Kasteiung. Größe 38 macht nicht wirklich glücklicher als Größe 44. 5. Neues wagen, Verrücktes tun. Wie oft in meinem Leben wollte ich etwas Verrücktes tun, habe mich dann aber nicht getraut. Dabei gibt’s nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. 6. Kontakt zu jüngeren Menschen. Studien zeigen, dass ältere Menschen häufig vor allem mit Menschen ihres Alters in Kontakt sind und dem Kontakt zu jüngeren aus dem Weg gehen. Ich finde junge Menschen spannend und und erfreue mich daran, zu sehen, wie sie diese Welt erobern. Außerdem stärke ich gerne junge Frauen, sporne sie an, mache ihnen Mut. Anti-Aging und ein altbackenes Bild von Alter ist sicher nicht meine Welt. Ich werde nicht an meinem Älterwerden verzweifeln.


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Gedenken

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Im Haus der Namen Gesprächspartner der DSG im Café Paul der Caritas in Graz: Olympiaseelsorger P. Johannes Paul Chavanne (links). Foto: Neuhold

Seelsorge ist Kontakt Olympiaseelsorger P. Chavanne beim Kaffeehausgespräch der DSG. Zum zweiten Mal fand heuer das Kaffeehausgespräch der DSG (Diözesansportgemeinschaft) Steiermark statt. Dieses Mal war der Seelsorger für Olympische und Paralympische Spiele, Pater Johannes Paul Chavanne, zu Gast im Café Paul. Nach einer kurzen Eröffnung von DSG-Obmann Alfred Tschandl erzählte Pater Johannes Paul über seinen Weg zum Olympiaseelsorger und seine Erinnerungen an seine ersten Olympischen Spiele in Sotschi. Mit erst 23 Jahren wurde Pater Johannes Paul Mönch im Stift Heiligenkreuz im Wienerwald. Nach der Priesterweihe im April 2013 wurde er im September 2013, als Nachfolger von Pater Bernhard Maier, zum Seelsorger für Olympische und Paralympische Spiele ernannt. Besonders wichtig ist für ihn vor allem die Seelsorge vor Ort, dass er mit den Sportlern und Sportlerinnen direkt ins Gespräch kommt und Kontakte knüpfen kann. Es kann also schon vorkommen, dass er mit Stars wie Marcel Hirscher am Tisch sitzt und plaudert. Nach aufschlussreichen Erzählungen über seine Erfahrungen in Sotschi und bei den Paralympics, den Spielen für Sportler mit Behinderungen, hat Pater Johannes Paul auch die Fragen aus dem Plenum – wie „Wie ist das Gemeinschaftsgefühl unter Spitzensportlern im Vergleich zu anderen Gemeinschaften?“ oder „Welchen Sport machst du als Olympiaseelsorger?“– sehr ausführlich beantwortet.

Holocaust- und Toleranzzentrum in der Grazer Synagoge zur Erinnerung, was nie wieder passieren darf. Mit einer Ausstellung auch für Schülerinnen und Schüler.

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ertl und Adele stellen sich im Untergeschoß der Grazer Synagoge dem Ausstellungsgast vor. Zwei schmächtige Kinder, die 1938 in die Schule gehen und ihre Träume haben, wie alle anderen auch. Bertls Vater spielt Fußball beim Verein Hakoah. Die stille Adele will Modezeichnerin werden. Beim Durchgehen durch die Ausstellung begleitet das weitere Schicksal dieser beiden. Sie erleben die schreckliche Nacht der Verfolgung am 9. November 1938, bei der die Synagoge niedergebrannt wird und jüdische Bürger vor einer johlenden Menge brutalst niedergemacht werden. Ihre Väter werden abgeholt. Ihr nächster Gang zum Schwimmen im Augartenbad endet vor einer Tafel, dass Juden und Hunde hier nicht erwünscht sind. Bertl gelingt mit seiner Familie gerade noch die Emigration über drei Kontinente. Adele entkommt dem Holocaust nicht und wird in Auschwitz ermordet. Die Dauerausstellung im Untergeschoß der Synagoge auf dem David-Herzog-Platz in Graz ist wesentlicher Teil vom „Haus der Namen“, wie Österreichs erstes Holocaust- und Toleranzzentrum im Bereich der Grazer Synagoge nun heißt. Es will den Opfern eine Stimme geben, ihre Namen nennen. Die schrecklichen Gräuel der nationalsozialistischen Herrschaft dürfen nicht vergessen werden. In Zukunft darf so etwas nicht mehr möglich sein. Der Toleranz ist der Raum im Obergeschoß über dem Gebetsraum der Synagoge

gewidmet, der zum Dialog und Verständnis unter den Kulturen aufruft. Die Ausstellung ist jeweils nach Anmeldung zu besichtigen. Auch Schulklassen können sich schriftlich zum kostenlosen Besuch und für Führungen anmelden: Israelitischer Kultusverein Graz, David-Herzog-Platz 1, Tel. (0 31 6) 71 24 68, E-Mail: office@ikv-graz.at, www.ikv-graz.at Am 15. Jahrestag der Wiedererrichtung der Grazer Synagoge, am 9. November, wurde das „Haus der Namen“ nun feierlich eröffnet. Ruth Kaufmann, die Präsidentin des Israelitischen Kultusvereines Graz, konnte unter den Gästen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landtagspräsidentin Bettina Vollath, den Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, Bischofsvikar Heinrich Schnuderl, Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz, Pfarrer und design. Bischofsvikar Hermann Glettler, Superintendent Hermann Miklas und viele andere Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens willkommen heißen. Timna Brauer und Elias Meiri brachten zur Eröffnungsfeier schwungvolle Musik aus verschiedenen jüdischen Traditionen ein. Bis zu 2500 Mitglieder hatte die jüdische Gemeinde in Graz vor der Pogromnacht am 9. November 1938 gehabt, in der man das ganze Areal rund um die niedergebrannte Synagoge einebnete, ehe man 1940 Graz für „judenrein“ erklärte. Bürgermeister Nagl erinnerte in seiner Ansprache daran, dass in Graz schon Jahrhunderte zuvor ein wirtschaftlich und religiös begründeter Antisemitismus um 1495 zur Vertreibung der Juden geführt hatte. „Ihr habt keine Schuld an dem, was damals geschehen ist“, sagt Holocaust-Überlebender Elie Wiesel. „Aber ihr habt die Verantwortung, was ihr heute aus der Erinnerung macht.“ HERBERT MESSNER Ausstellung im „Haus der Namen“, hier die Wand eines Waggons, wie sie zur Deportation von Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager verwendet wurden. Das Holocaust- und Toleranzzentrum will der 6 Millionen Opfer der Shoah gedenken, über die NS-Gräuel aufklären, den Schulunterricht unterstützen und für heute zu Toleranz und interkultureller Kommunikation aufrufen. Foto: Neuhold


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Konzil – Kommentar

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POSITIONEN Elisabeth-Sein In der DomitillaKatakombe (im Bild Bischof Krautwaschl, der dort mit einer steirischen Pilgergruppe Gottesdienst feiert) trafen sich vor 50 Jahren klammheimlich 40 Konzilsväter, um ein Leben in Armut zu geloben. Foto: Jokesch

Ein subversiver Pakt Der „Katakombenpakt“ wurde während der letzten Konzilsphase von 40 Bischöfen unterzeichnet.

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ie Geschichte könnte einem konspirativen Verschwörungsthriller im Stil eines Dan Brown entnommen sein. Doch sie hat sich am Rande des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom tatsächlich zugetragen. Es ist der 16. November 1965. Das Konzil durchläuft seine hektische Schlussphase. Beim offiziellen Gottesdienst im Petersdom singen die Wiener Sängerknaben. In der anschließenden Konzilssitzung werden 15 Abstimmungen zu Teilen des Dokuments über „die Kirche in der modernen Welt“ vorgenommen. Am Nachmittag begeben sich 40 Konzilsväter an einen symbolträchtigen Ort am Stadtrand Roms. Unbeobachtet von der Öffentlichkeit feiern sie in der Domitilla-Katakombe

DAS KONZIL IM Kardinal Suenens: „Auch in Rom muss sich einiges ändern.“ Der Erzbischof von Mecheln-Brüssel, Kardinal Leo Suenens, befasste sich auf einer Konzilspressekonferenz in Rom mit den Auswirkungen, die die vom Konzil gegründete und vom Papst bereits errichtete Bischofssynode auf die Kirche haben wird. Das Konzil werde spürbare Veränderungen im Inneren eines jeden Bistums zur Folge haben. Es müsse sich notwendigerweise „auch in Rom einiges ändern“, sonst werde der Fortschritt auf Diözesanebene kompromittiert. Es werde an der Bischofssynode sein, den brüderlichen Dialog zwischen Papst und Bischöfen fortzusetzen. Der Bischofsrat gestatte ein viel direkteres Gespräch als das Konzil. Vom 14. November 1965

nahe der Via Appia über den Gräbern der frühchristlichen Märtyrer eine gemeinsame Messe, bei der sie die Selbstverpflichtung „Für eine dienende und arme Kirche“ unterzeichnen. Darin geloben sie, ein „dem Evangelium entsprechendes Leben in Armut zu führen“. Sie verzichten – insbesondere bezüglich der Amtskleidung und -insignien – darauf, „als Reiche zu erscheinen wie auch wirklich reich zu sein“, sondern wollen so leben, „wie die Menschen um uns her üblicherweise leben“. Sie wollen weder Immobilien, Mobiliar noch Bankkonten besitzen und lehnen es ab, mit Würdetiteln angesprochen zu werden. Sie wollen es vermeiden, Reiche und Mächtige zu bevorzugen, wollen sich für Strukturen einsetzen, die Gerechtigkeit und Entwicklung fördern, und für eine Gesellschaftsordnung, die der Würde des Menschen entspricht. Kurz gesagt: Sie wollen kompromisslos mit den Armen und an ihrer Seite Kirche sein. Den Anstoß dazu gab kurz vor Konzilsbeginn Papst Johannes XXIII. selbst, der in einer Rundfunkansprache im September 1962 seine Vision einer „Kirche der Armen“ aussprach. Daraufhin entsteht auf Initiative des französischen Arbeiterpriesters Paul Gauthier die Gruppe „Kirche der Armen“, der sich mehrere Bischöfe anschließen. Unter der Führung des Brasilianers Dom Helder Camara halten diese während des gesamten Konzils regelmäßige Treffen. Einige ihrer Interventionen finden Eingang in die Konzilstexte. Nach Konzilsende wird der „Katakombenpakt“ veröffentlicht, und weitere 500 Bischöfe schließen sich ihm an. Er gilt als subversives Vermächtnis des Konzils und entwickelt eine unaufhaltsame Kraft, die – wenn auch nicht ohne Kämpfe – beginnt, die Kirche zu prägen: die lateinamerikanischen Kirchenversammlungen von Medellín, Puebla und Aparecida, die Theologie der Befreiung und nicht zuletzt Papst Franziskus. ALFRED JOKESCH

Über das bewegende Leben der heiligen Elisabeth gibt es bekannte Legenden. Diese „Lesegeschichten“ erzählen eindrucksvoll und in verständlicher Form von – im wahrsten Sinn des Wortes – wunderbaren Geschehnissen. Eine Legende will keine lückenlose Biografie sein. Ihre Wahrheit liegt nicht vordergründig in den geschilderten Ereignissen, sondern in ihrem tieferen, dahinterliegenden Sinn. Und die Wahrheit der Legende über Elisabeth von Thüringen ist aktueller denn je: Mit Armen zu teilen und ihnen zu helfen – das polarisiert auch heute. Viele sehen im Einsatz für in Not geratene Menschen eine selbstverständliche Aufgabe von Christinnen und Christen. Andere schauen mit großer Skepsis auf alle, die sich karitativ engagieren, und nennen deren Arbeit naiv. Auch heute lassen sich viele Menschen glücklicherweise nicht von Verleumdungen, Vorwürfen und Gerüchten erschüttern, die oft sie als Helfende genauso betreffen wie jene, die Unterstützung bekommen. Auch heute helfen Menschen versteckt, ohne großen Dank oder viel Aufmerksamkeit. Daneben gibt es auch heute öffentlich wirksames Eintreten für jene, die am Rand unserer Gesellschaft leben oder an den Grenzen unseres Staates warten. Auch heute brauchen Hilfsbedürftige nicht nur Brot. Sie leben auch von Rosen. Rosen, die wir schenken, wenn wir Liebe ausdrücken möchten. Rosen, die dafür stehen, dass Zuneigung und Anerkennung für alle Menschen Überlebensmittel sind. Herzlichen Glückwunsch zum kommenden Namenstag allen, die Elisabeth heißen, und allen, die – unabhängig von ihrem Namen – wie Elisabeth sind!

Monika Prettenthaler


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Familie

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ZUM NACHDENKEN Eigentlich … Eigentlich kennen wir ihn doch in- und auswendig, unseren Partner. Wir wissen doch, was sie sich wünscht, unsere Partnerin, noch bevor sie es ausspricht. So viel haben wir schon erlebt an Freude, an Trauer, an Dingen, die uns in unserer Ehe vorwärts brachten, und an Stolpersteinen, die sich uns in den Weg legten. Eigentlich … Eigentlich reicht es doch, zum Ehejubiläum dankbar zurückschauen für das, was sein durfte, und zu bitten für das, was kommen wird. Reicht es tatsächlich? Vielleicht ja, viele tun so und finden darin einen unvergesslichen Moment im gemeinsamen Ehealltag. Vielleicht aber reicht dies nicht für jedes Paar, denn manche haben anderes getan in diesem Jahr, haben sich mit Reisebegleitpaaren zu unterschiedlichen Zielen aufgemacht, um ihrer Ehejahre zu gedenken. Gemeinsam in der Gruppe waren sie in der Toskana, in Südtirol oder im Innviertel, um miteinander nicht nur Kultur und Kulinarik zu genießen, sondern um – angeregt durch spirituelle Impulse der Begleitpaare des Familienreferats – ihre Ehe und Partnerschaft zu bedenken, neue Facetten zu entdecken, mit anderen Paaren in Austausch zu treten oder ins Schweigen und Beten zu kommen. Gemeinsam wurden berührende Ehejubiläen gefeiert. Eigentlich kennen wir einander doch in- und auswendig nach 25, 30, 40 oder 50 Ehejahren – meinen wir. Oder gibt es nicht doch immer wieder etwas Neues zu entdecken in unserer Partnerschaft? Kann miteinander zu reisen nicht auch bedeuten: Gemeinsam unterwegs sein, um neu beieinander anzukommen? Die Autorin ist Pädagogische Mitarbeiterin im Familienreferat, Bereich Abenteuer Beziehung. Foto: Neuhold

Christiane Aschlener

Kulturelle Entdeckungen, spirituelle Impulse und Zeit für den Partner – bei den Reisen mit dem Familienreferat. Foto: Fotolia

Luftholen und weiter Horizont Von gemeinsamen Reisen zehren Paare lange. Hier und da geistern sie durch die Medien: diverse Studien, die beweisen wollen, dass Paare, die miteinander verreisen, größere Chancen auf ein erfülltes Miteinander haben. Diesen Quellen darf man getrost kritisch begegnen, konkurrieren sie doch mit ebenso kritisch zu betrachtenden Artikeln, die sich damit beschäftigen, wie eine Partnerschaft gemeinsames Reisen heil überstehen kann. Studien hin oder her: Mit Sicherheit lässt sich beobachten, dass gemeinsame Reiseerlebnisse etwas sind, von dem Paare oft noch zehren, wenn sie miteinander alt geworden sind. Reiseerinnerungen tauchen auf, wenn ein Partner nicht mehr lebt und der Hinterbliebene sich an besondere Momente der gemein-

Jubiläumsreisen und Paarwoche des Familienreferates 2016 Auch im kommenden Jahr werden vom Familienreferat der Diözese wieder Reisen zu folgenden Ehejubiläen angeboten: Silberhochzeit, Leinenhochzeit, Perlenhochzeit, Rubinhochzeit und Saphirhochzeit. Die Ziele der Reisen sind vielfältig, es wird unter anderem nach Assisi, Deutschland (Thüringen und Sachsen) und Südtirol gehen. Andere Ziele sind noch in Planung. Auch eine Paarwoche auf der Insel Krk wird es im Sommer 2016 wieder geben. Nähere Informationen zu allen diesen Reisen und der Paarwoche erhalten Sie im Familienreferat unter Tel. (0 31 6) 80 41-297 oder per E-Mail: familienreferat@graz-seckau.at

samen Jahre oder Jahrzehnte erinnert. Reisen, die als Paar unternommen werden, sind Zeiten im Leben, die vom Alltag abweichen. Sie eröffnen neue Horizonte, die miteinander erkundet werden, bedeuten, Zeit füreinander zu haben und den Partner oder die Partnerin in ungewohnter Umgebung mit ganz neuen Augen sehen zu dürfen. Zu denkwürdigen Punkten in der Partnerschaft, wie zum Beispiel zu Ehejubiläen, können Paare auf einer Reise miteinander dankend zurück und bittend nach vorne blicken. Das Familienreferat der Katholischen Kirche Steiermark bot 2015 solche Reisen für Jubelpaare an. Bewegende Momente, Luftholen für die Seele, Stärkung für kommende Wegstrecken, geweitete Horizonte – wer solches mit seinem Partner/seiner Partnerin erfahren darf, benötigt keine Studien – das eigene Erleben verbindet und zählt.

FÜR SIE GELESEN Talk-Box – Für Paare Filker/Schott, 14,99 Euro, Neukirchner Aussaat „So eine verrückte Geschichte! Erzähl mal, wie das früher war!“… Wir können unseren Partner lange schon kennen, unzählige Wege miteinander gegangen sein – und doch: Immer wieder bleibt er überraschend für uns, hat sie Seiten, die wir im Traum nicht erahnt hätten. Die Talk-Box mit 120 Fragekärtchen möchte einladen, ins Gespräch zu kommen, neue Blickwinkel einzunehmen und Schätze bei unserem Partner zu entdecken, die uns auch nach vielen Ehejahren noch unbekannt waren.


Zum Leben

15. November 2015

CARITAS – SOS

MUTWORTE

Leben ohne Gewalt

Weggeräumte Erinnerungsstücke

SOS-Ruf 3339

Spendenkonten – IBAN: PSK: AT34 60000 0000 7925 700. – Sparkasse: AT08 20815 0000 1691 187. – Raiffeisenbank: AT40 38000 0000 0055 111. Kennwort: SOS-Ruf 3339. Online-Spenden unter www.caritas-steiermark.at

STEIRISCHER KOCHTOPF Herbstschnitte Boden: 20 dag Butter, 20 dag Zucker, 5 Eier, 1 Vanillezucker, etwas Rum, 5 EL Milch, 8 dag geriebene Nüsse, 25 dag Mehl, 1 Backpulver. Belag: 5 säuerliche Äpfel, Zitronensaft, 15 dag Nüsse, Zimt, Zucker. Butter, Zucker und Dotter schaumig rühren. Vanillezucker, Rum und Milch dazugeben. Eiklar steif schlagen und mit den geriebenen Nüssen, dem Mehl und Backpulver unterheben. Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech streichen. Die Äpfel schälen, reiben und mit Zitronensaft beträufeln, Nüsse grob hacken. Äpfel, Nüsse, Zimt und Zucker über den Teig verteilen, 30 Minuten bei 180 ° C Heißluft backen. AUS: SCHÜLCHA, STRAUBM UND SCHINDLBROTN. HERZHAFTES AUS DER REGION RUND UM HOLLENEGG, TRAHÜTTEN UND GLASHÜTTEN

Auferstehung und durchkreuzte Lebenswege versinnbilden die neuen „Klassensymbole“ an der NMS. Foto: privat

Klassenkreuze der Freude Kinder gestalteten in Birkfeld Symbole mit. Zur Freude am Christsein ermutigen wollen die „Klassensymbole“ in der Neuen Mittelschule (NMS) Birkfeld. Die Religionslehrerin Rosa Maria Lackner und ihr Kollege Johnny Reitbauer gestalteten 20 dieser Kreuze mit den Schulkindern. Sie wurden bei der Eröffnungsfeier der renovierten und umgebauten Schule gesegnet. Beim Reißen und Zerschneiden harmonischer „Mittebilder“

haben die Schüler und Schülerinnen „Ähnlichkeiten mit durchkreuzten Lebenswegen“ entdeckt, schildert Reitbauer. Plötzlich sei „alles anders, alles Heile und Ganze getrennt, durchkreuzt und zerrissen“. Wir stehen „vor den Bruchstücken und sehnen uns nach Ganzheit und Heilung“, entfaltet der Religionslehrer und Künstler. Aus den „Trümmern“ der „Mittebilder“ haben die Jugendlichen neue Formen gestaltet. So haben sie „zu ihrem Symbol der Lebensfreude und Auferstehung gefunden“.

Windiges Herbstwetter Was ruft Oscar im stürmischen Herbstwind? Trage alle Buchstaben an der richtigen Stelle ein!

Auflösung: Ich lasse gerne Drachen steigen.

Die Trennung von ihrem gewalt­tätigen Ehemann ist sehr schwierig für die Mutter von drei Kindern. Sie ist nach den traumatisierenden Erfahrungen körperlich und psychisch so schlecht beisammen, dass sie ihrer Arbeit nicht nachgehen kann. Auch erhalten weder sie noch ihre Kinder Unterhalt. Es fehlt am nötigen Geld für Schulbedarf, Lebensmittel und Heizmaterial. Die Caritas möchte die Frau unterstützen, bis sich ihre Situation wieder stabilisiert hat.

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Einen Monat nach dem Tod der Mutter besucht eine Tochter den Vater und findet die Wohnung komplett verändert. Alles, was an die Mutter erinnert, war weg. Hat er sie nicht geliebt? Es kann hilfreich sein, zwei unterschiedliche Themen einmal auseinanderzuhalten, auch wenn sie im Gefühlsleben miteinander wirken. Das eine ist: Lässt sich aus dem Handeln Ihres Vaters herauslesen, ob und wie er seine Frau geliebt hat? Das andere: Sie hätten gefragt werden wollen, Sie fühlen sich übergangen, Ihnen fehlen ganz unvorbereitet die Erinnerungsstücke an Ihre Mutter. Lässt sich aus dem Handeln im Außen rückschließen, wie die Gefühle im Innen aussehen? Wie der Vater und die Mutter miteinander verbunden waren und noch sind? Meine Antwort ist: Dieser Rückschluss ist nicht zulässig. Oft liegen wir mit einer vorschnellen Annahme völlig daneben und tun damit schweres Unrecht. Ihr Vater handelt in seiner Trauerphase merkwürdig, ja. Wie es um die Liebe Ihrer Eltern bestellt ist, darüber zu urteilen steht uns nicht zu. Zum zweiten Bereich: Sie haben gerade Ihre Mutter verloren und hätten selbst entscheiden wollen, wann für Sie die Trennung von Dingen, die Sie mit ihr verbinden, passt. Ihr Vater hat über Ihren Kopf hinweg entschieden. Das stimmt. Und das dürfen, müssen Sie sogar zum Ausdruck bringen. Sagen Sie Ihrem Vater, wie es Ihnen geht. Das ändert nun nichts mehr an den verlorenen Dingen, doch es ändert etwas in Ihnen: Sie nehmen sich und Ihre Gefühle damit ernst. Dipl.-Psych. Anna Schreiber ist Psychotherapeutin in Karlsruhe. Foto: privat

Anna Schreiber


Veranstaltungen

Mut und Träume Außergewöhnliche und international prämierte Filme für Kinder von 6 bis 14 Jahren bringt das Kinderfilmfestival von 20. bis 28. November in die steirischen Kinos. In Eibiswald, Liezen, Kapfenberg und Graz bietet das Festival eine Auswahl an spannenden und berührenden Kinderfilmen, die auch ein Bewusstsein für fremde Kulturen und Sprachen wecken. Die Junge Kirche präsentiert zur Eröffnung den Film „Regenbogen“ (siehe Tipp auf Seite 20) aus Indien, dem Schwerpunktland der Dreikönigsaktion 2016. Auch Schulvorstellungen und Unterrichtsmaterialien werden angeboten. Kontakt für PädagogInnen: Tel. 0650/714 72 80. Aus dem Programm: Eibiswald, Hasewends Lichtspielhaus: Carlitos und das Land der Träume (ab 8): 21. 11., 15 Uhr. Magisches Silber (ab 6), 24. 11., 8.30 Uhr. Das Mädchen Wadjda (ab 10), 25.11., 8.30 Uhr. Dieselkino Kapfenberg: Magisches Silber (ab 6), 26. 11., 8.30 Uhr. Das Mädchen Wadjda (ab 10), 27. 11., 8.30 Uhr. Carlitos und das Land der Träume (ab 8), 27. 11., 15 Uhr. Star Movie Liezen: Magisches Silber (ab 6), 23. 11., 8.30 Uhr. Das Mädchen Wadjda (ab 10), 24. 11., 8.30 Uhr. Graz, KIZ RoyalKino (Auswahl): Regenbogen (ab 8), 20. 11., 15 Uhr. Das Lied des Meeres (ab 8), 21. 11., 15 Uhr. Familie Weihnacht (ab 6), 22. 11., 11 Uhr. Operation Arktis (ab 9), 22. 11., 15 Uhr. Magisches Silber (ab 6), 25. und 26. 11., 15 Uhr. Pelé Pinguin kommt in die Stadt (ab 8), 27. 11., 15 Uhr. www.kinderfilmfestival.at/ steiermark

GRAZ Katholisches Bildungswerk/ Schwerpunktreihe: Herz Jesu, Wie politisch darf (soll) das Christentum sein?, Johannes Labner, 17. November, 19.15 Uhr, BischofZwerger-Saal. • Kalvarienberg, Gemeinsam mit Kindern Stille entdecken und erleben, Karin Potzinger, 17. November, 15.30 Uhr, Pfarrhof. Andritzer Begegnungscentrum – abc: Stadt unserer Träume, „Andritzer Singvögel“, Franziska HammerDrexler, 14. November, 16 Uhr. • mehr für alle, Musikkabarett, Dr. med. Michael Mandak, 20. November, 19.30 Uhr. • abc-Wirbel, 21. November, 17 Uhr. – Haberlandtweg 17. Bildungshaus Mariatrost: Verzeihen in der Liebe, wie Paare neue Wege finden, Ulla Holm und Michael Cöllen, 20. November, 19.30 Uhr. • Einfach (mit Papier) spielen, Michael Kienreich, 22. November, 14.30 Uhr. • Männlich glauben, Gesprächskreis mit Mag. Hans Putzer, 23. November, 19 Uhr. – Kontakt: Tel. (0 31 6) 39 11 31, office@ mariatrost.at, www.mariatrost.at Bildungshaus Schloss St. Martin: Nestbautreff kompakt: Geburtsvorbereitung für Paare, mit Johanna Landlinger und Elena Berger, 27. und 28. November. – Anmeldung: st.martin-kurs@stmk.gv.at, www. schlossstmartin.at Bürgerspitalkirche: Hl. Messe, 15. November, 18 Uhr. Caritas: Caritas-Elisabethfest, 19. November, 14 bis 18 Uhr, Festsaal des Marianum, Mariengasse 24. • Workshop Häkelmütze, Kristina Forstlechner, 19. November, 17 Uhr, Grabenstraße 39. www.caritas-steiermark.at/ranandiemasche Christkönig: Benefizkonzert für die UN-Flüchtlingshilfe im Libanon, Magdalenachor Köflach, Familienchor und Immanuelchor Christkönig, 22. November, 17 Uhr, Pfarrkirche. Dom: Festliche Messfeier, W. A. Mozart (Messe in D), Chor des Institutes für Kirchenmusik und Orgel, Instrumentalensemble der KUG, 15. November, 10 Uhr. Gösting: Orgelkonzert von Robert Zavacki, 21. November, 19 Uhr, Annakirche. Hl. Schutzengel: Himmlisch und erdig, Benefizkonzert für arme Menschen in Eggenberg, Anna und Christian van de Woestijne, Werke von J. S. Bach, W. A. Mozart u. a., 15. November, 17 Uhr. Musiksalon Erfurt: Grazer Nächte der Erzählkunst: Die Liebe, die Lüge, das Nichts und die Kuh, Aron Saltiel, Frederik Mellak, 19. und 20. November, 19.30 Uhr, Herrengasse 3. www.freudeanmaerchen.at Kulturzentrum bei den Minoriten: Sag du es deinem Kinde, Nationalsozialismus in der eigenen Familie, Buchpräsentation, 19. November, 18.30 Uhr. • Ich, zeitversetzt/Lyrik und Erinnern, Lesung, Friederike Schwab und Grzegorz Kwiatkos, 18. November, 20 Uhr. • reliqte, reloaded, Ausstellung, Di. bis Fr., 10

15. November 2015

◗ Diözesanmuseum Graz: Ausstellungseröffnung

Alle Jahre wieder

Foto: Diözesanmuseum Graz

Foto: Norwegian Film Institute

◗ Kinderfilmfestival

bis 17 Uhr, Sa. und So., 11 bis 17 Uhr. Rahmenprogramm: www.kultum.at – Mariahilfer Platz 3/I, Tel. (0 31 6) 71 11 33-31. Mariatrost: Louis Spohr – Die letzten Dinge, Oratorium, Chor der Basilika Mariatrost, Leitung: Fritz Lippe, 22. November, 16.30 Uhr, Basilika. Karten: Tel. (0 31 6) 30 43 81. Messendorf: Hinführung zur Meditation und zum inneren Gebet, offene Gruppe mit Dieter Kurz, 19. November, 16 Uhr, Meditationsraum im Missionshaus. Münzgraben: Kann der barmherzige Gott auch Richter sein?, Patrizierrunde, 18. November, 18.30 Uhr, Annensaal, Eingang Annenkapelle/ Münzgrabengürtel.• kathreinTANZ, Vereinigung der Jugendfreunde, 21. November, 19.30 Uhr, Albertussaal, Info: Tel. 0664/547 60 41. • Spielzeugflohmarkt, 15. November, 10.30 bis 12 Uhr, Albertussaal. ORF-Landesstudio: Erzählt, was ihr erlebt habt!, DVD-Präsentation mit Mag. Franz Neger, 16. November, 19 Uhr, Marburgerstraße 20. Puntigam: Festgottesdienst zum Patrozinium, Musik: Werke von W. Menschick, A. Bruckner, W. A. Mozart u. a., Kirchenchor Graz-Puntigam und Gernot Ambros (Leitung und Orgel), 15. November, 8.45 Uhr. St. Leonhard: Wer ist (m)eine Familie?, experimentelle Liturgie, 15. November, 19 Uhr, Pfarrkirche. Schulschwestern: Dankes-Fest zum Abschluss der Sanierung, mit Agape, 18. November, 17 Uhr, Dreifaltigkeitskirche, Schloßbergplatz.

Die Geburt Christi in Gemälden und Krippen der Museumssammlung und ausgewählter Leihgeber zeigt das Diözesanmuseum Graz ab 18. November. Eröffnet wird am 17. November um 19 Uhr in der Bürgergasse 2. – Öffnungszeiten ab 18. November: Mo. bis Fr., 9 bis 17 Uhr, Sa. und So., 11 bis 17 Uhr, für Gruppen jederzeit nach Vereinbarung. Tel. (0 31 6) 80 41-890. – www.dioezesanmuseumgraz.at Schmerzhafte Mutter: Festmesse zum Medaillenfest und 40-jährigen Priesterjubiläum von Mag. Josef Herget, 27. November, 18 Uhr, Pfarrkirche. UZT: Religionsfreiheit in Gefahr?, Gastvorlesung von Univ.-Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, 20. November, 10 Uhr. • Selbstverliebt oder verletzbar?, 50 Jahre nach „Gaudium et spes“, 24. und 25. November, Anmeldung: katrin.oberwinkler@uni-graz. at – Heinrichstraße 78.

GRAZ-UMGEBUNG Katholisches Bildungswerk/Schwerpunktreihe: Feldkirchen, Wofür mein Herz schlägt, füllt meine Lebensscheune, Christa Carina Kokol, 19. November, 19 Uhr, kleiner Pfarrsaal. • Fernitz: Sakral: Kunst – Innovative Bildorte seit dem II. Vatikanischen Konzil, Bildband-Präsentation mit Mag. Heimo Kaindl und Mag.a Eva Tangl, 19. November, 19 Uhr, Veranstaltungszentrum der Gemeinde. Haus der Stille: Meinem Leben Raum geben im Angesicht Gottes, Meditation mit Natalie und Manfred Kamper, 18. November, 15 Uhr. • Offener Tanzabend, mit Hedi Mislik und Andrea Schmölz, 18. November, 19 Uhr. • Authentic Movement, mit Bettina Bergmair, 27. bis 29. November, ab 18 Uhr. • Malen mit Worten, Schreibwerkstatt, mit Tanja Shahidi, 28. bis 29. November, 10

◗ Private VS der Grazer Schulschwestern

Tag der offenen Tür

Foto: Schulschwestern

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Die Private Volksschule des Schulvereins der Grazer Schulschwestern in der Georgigasse 84, GrazEggenberg, lädt am 20. November in der Zeit von 8.45 bis 11.30 Uhr zum „Tag der offenen Tür“ ein. Die Schule möchte in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus die Schüler im christlichen Glauben zu selbstständig denkenden und handelnden jungen Menschen heranbilden. www.schulschwestern.at


Veranstaltungen

15. November 2015

◗ Bischof auf dem Weg

Großraum Graz und Südoststeiermark Im Gespräch die brennenden Themen kennen lernen und miteinander Liturgie feiern. Bischof Wilhelm Krautwaschl macht noch zweimal Halt auf seiner steirischen Rundtour. – Alle sind herzlich zu Gottesdienst und Agape eingeladen: Großraum Graz, Stift Rein, 18. November, 18.30 Uhr. Südoststeiermark, Pfarrkirche Gnas, 20. November, 18.30 Uhr. Uhr. • „Da hatte er einen Traum“ (Gen 28,12), Bibliodrama mit Colette Brun, 20. bis 22. November. – Anmeldung: Tel. (0 31 35) 82 625, info@haus-der-stille.at Lieboch: Janko Krištof – Der Prophet: Biblische Texte fürs Heute, Musik: Paulos & Kerstin Worku, 18. November, 19 Uhr, Pfarrsaal. Rein: Janko Krištof – Der Prophet: Biblische Texte fürs Heute, Musik: Paulos & Kerstin Worku, 15. November, 19 Uhr, Stift Rein/Weißer Saal. Tel. (0 31 24) 51 621. www.stift-rein.at St. Stefan im Rosentale: 9. Steirische Jugendsingtage, Gospel-Mass „In the name of the Lord“ von Meinrad Kaufmann, 21. und 22. November, Pfarr- und Jugendzentrum St. Stefan. 22. November, 10 Uhr Jugendgottesdienst, Pfarrkirche, 17 Uhr Abschlusskonzert, Pfarrkirche. Info: Tel. 0664/ 10 46 243, gerhard.obendrauf@ gmx.at oder marlene.kaufmann@ gmx.net

OSTSTEIERMARK Katholisches Bildungswerk/Schwerpunktreihe: Bad Gleichenberg, Herzensanliegen: Gesund alt werden, Elisabeth Kapper-Weidinger, 19. November, 18.30 Uhr, Franziskusheim. • Fehring, Dafür schlägt mein Herz – Christlich leben in der Welt von heute, Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl, 17. Novem-

◗ Schladming

Licht auf unserem Weg Zu franziskanischen Exerzitien im Alltag lädt die Pfarre Schladming im Advent. Sie sind ein Angebot für in Familie und Beruf vielbeschäftigte Menschen, Gott im täglichen Tagesablauf aufzuspüren. Mittwochs treffen sich die Teilnehmenden mit Begleiterin Sr. Elisabeth Rexeis: 25. November, 2., 9. und 16. Dezember, 19 bis 20.30 Uhr. Bitte bis 20. November anmelden: Tel. 0676/87 42-62 59.

ber, 19 Uhr, Pfarrhof. • Feldbach, Mein Herz schlägt für Jesus Christus!, OStR. Prof. Helmut Loder, 16. November, 19 Uhr, Pfarrsaal. • Fürstenfeld, Die Welt von heute braucht Menschen, die an morgen denken, Mag.a Hemma Opis-Pieber, 19. November, 19 Uhr, Städtische Musikschule/Schubertsaal. • Vorau, Von der Kunst, sich selbst zu lieben, Mag.a Anna Sallinger, 17. November, 19 Uhr, Pfarrheim im Stift. Birkfeld: Isolation, Installationen von Anni Seitinger, Vernissage, 20. November, 19.30 Uhr, Galerie Reitbauer, Kaiserfeldgasse 15. Dechantskirchen: Mein Wille zählt – bis zuletzt?, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, mit Dr. Trautgundis Kaiba, 19. November, 19 Uhr, Gasthaus Schwammer. Fehring: Festgottesdienst 40 Jahre Chor der Stadtpfarre Fehring, mit Univ.Prof. em. Dr. Philipp Harnoncourt, Credo-Messe von Kurt Grahl, 22. November, 10 Uhr, Stadtpfarrkirche. Haus der Frauen: Zeit für meine Mutter und mich, einfach lebendig: Urlaub für Mutter und Tochter, 20. bis 22. November. • Kathrein stellt den Tanz ein, Volkstanzcafé, 22. November, 14 bis 18 Uhr. • Entspannt ins Wochenende, Körper und Geist in Einklang bringen, 21. November, 9 bis 17 Uhr. – Kontakt: www. hausderfrauen.at; Tel. (0 31 13) 22 07, kontakt@hausderfrauen.at Hartberg: Orgel trifft Marimbaphon, mit Manfred Tausch und Hannes Schöggl, 15. November, 17 Uhr, Stadtpfarrkirche. Pischelsdorf: Friedensgebet, 20. November, 19.15 Uhr, Pfarrkirche. Pöllau bei Hartberg: Jugendmesse mit Kaplan Gregor Poltorak, Musik: Familie Rechberger und Freunde, 14. November, 19 Uhr, Pfarrkirche. Riegersburg: Begegnung mit Marianne Graf, Albanienhilfe, nach den Gottesdiensten, 21. November 18.30 Uhr, 22. November, 9 Uhr. St. Kathrein am Offenegg: Festgottesdienst mit Altarweihe zum Abschluss der Innenrenovierung, mit Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl, 22. November, 9.30 Uhr. Vorau: Stiftsführung der besonderen Art, mit Propst Gerhard Rechberger, 22. November, 14 Uhr. Weiz: Warum sind wir geflohen, Syrien, Irak, ChristInnen im Nahen Osten, 20. November, 19 Uhr, Kunsthaus. • Refugees Dating, persönliche Begegnungen mit Flüchtlingen, 21. November, 9 bis 17 Uhr, Pfarrzentrum am Weizberg.

SÜDSTEIERMARK Katholisches Bildungswerk/Schwerpunktreihe: Jagerberg, Die heilende Kraft des Glaubens, Dipl.-PA Rosa Hojas, 20. November, 19.30 Uhr, Bücherei. St. Veit am Vogau: Hl. Messe mit der Jungsteirerkapelle Feldbach, 14. November, 18 Uhr, Pfarrkirche, anschließend Kurzkonzert. Lesen Sie weiter auf Seite 20

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◗ Zum Konzilsjubiläum: Ausstellung und Broschüren

Freudig und furchtlos – SONNTAGSBLATT_Edition Die Ausstellung: Positiv, kurz und einprägsam präsentiert die Ausstellung das 2. Vatikanische Konzil, das vor 50 Jahren mit wegweisenden Dokumenten abgeschlossen wurde. Die 14 einseitig bedruckten Schautafeln (Roll-up, Größe 85 x 200 cm) sind leicht zu transportieren und aufzubauen, sie können in jedem Raum frei aufgestellt werden. € 20,–/Woche. Broschüre „Freudig und furchtlos“, gedruckt oder als Hörbuch: Erlebnisse von Zeitzeugen, die Kernausagen der einzelnen Konzilsdokumente und fundierte Grundinformation bietet die 56-seitige Broschüre aus der Sonntagsblatt Edition. € 4,-; Sonderpreise ab 10, 20 bzw. 50 Stück. Hörbuch auf CD oder USB-Stick: € 7,–. Broschüre „Konzil kompakt“: Die wichtigsten Themen in kompakter Form, ergänzt mit Hintergrundberichten und Fotos, Sonntagsblatt Edition, 28 Seiten, € 1,75; Sonderpreise ab 10, 20 bzw. 50 Stück. Bestellung und Ausstellungsreservierung: Ingrid Hohl, Fotos: Neuhold Tel. (0 31 6) 80 41-321, ingrid.hohl@sonntagsblatt.at

MIT UNSEREM BISCHOF Kraft fürs Leben schenken Bestellen Sie ein Sonntagsblatt_Jahres-Abo und Sie erhalten 10 Glückwunschkarten und eine persönlich unterschriebene Autogrammkarte von Bischof Wilhelm Krautwaschl. Ausschneiden und einsenden an: Sonntagsblatt, Bischofplatz 2, 8010 Graz

Ja, ich bestelle:

bis auf Widerruf, mindestens für ein Jahr ein (Geschenk-) Abonnement des „Sonntagsblatt für Steiermark“ zum Preis von € 34,–. ein Abonnement „SONNTAGSBLATT_Hörbuch“, 26 Ausgaben (14-tägig) zum Preis von € 52,– pro Jahr. Name Straße PLZ / Ort Unterschrift, Datum

Das Sonntagsblatt schicken Sie bitte an: Name Straße PLZ / Ort Bestellschein

SCHENKEN SIE FREUDE!


Veranstaltungen – Tipps

Wagna: Offenes Singen, 16. November, 19 Uhr, Gasthaus Neuhold, Marburgerstraße 132.

WESTSTEIERMARK Katholisches Bildungswerk/Schwerpunktreihe: Eibiswald, Papst Franziskus: Eine Herausforderung – auch für mich?, Johannes Labner, 19. November, 19.30 Uhr, Pfarrsaal. • St. Stefan ob Stainz, Religion zwischen Teddybär und Bügelbrett, Anne Brech-Cartus, 19. November, 20 Uhr, Pfarrhof/Stephanussaal. Deutschlandsberg: Mein Sterbeerlebnis, Helmut Lungenschmid, 21. November, 18.30 Uhr, Pfarrsaal. Köflach: Benefizkonzert für die UNFlüchtlingshilfe im Libanon, Magdalenachor Köflach, Familienchor, Immanuelchor Graz-Christkönig, 14. November, 18 Uhr, Pfarrkirche. St. Johann ob Hohenburg: Benefizkonzert, mit Angel Voices, Bläsergruppe der Ortsmusikkapelle, Chor der VS, Kirchenchor u. a., 15. November, 15 Uhr, Pfarrkirche. St. Stefan ob Stainz: Offene Trauergruppe, 16. November, 17 Uhr, Öffentliche Bücherei. Kontakt: Maria Moser, Tel. 0676/50 22 107. Voitsberg: Cäcilienmesse, 22. November, 10 Uhr, Josefskirche.

OBERSTEIERMARK Katholisches Bildungswerk/Schwerpunktreihe: Frojach, Verweilen in Gott – meditative Gebetsformen, Mag. Dieter Kurz, 16. November, 19 Uhr, Pfarrhof. • Kapfenberg-Hl. Familie, Sakral: Kunst – Innovative Bildorte seit dem II. Vatikanischen Konzil, Bildband-Präsentation mit Mag. Alois Kölbl, Mag. Heimo Kaindl, Mag.a Eva Tangl und Dr.in Miriam Porta, 16. November, 19 Uhr, Pfarrsaal. • Krakaudorf, Gut mit sich umgehen – ein Herz für andere entwickeln, Dr. Franz Fei-

TV-TIPP

ner, 19. November, 18 Uhr, Pfarrheim. • Krieglach, Glauben und Zweifeln – zwei Geschwister, Dr. Anton Schrettle, 19. November, 19.30 Uhr, Pfarrsaal. • Leoben-Göß, Wie passt die alte Heilige Schrift zum Leben von heute?, Dr. Anton Schrettle, 17. November, 19 Uhr, Pfarrsaal. • Murau, Gott einen Ort sichern – Madeleine Delbrêl (1904–1964), Dr. Bernhard Körner, 18. November, 19 Uhr, Pfarrhof. • Mürzzuschlag, Gewalt im Islam – Friede im Christentum?, Mag. Bassem Asker und Dr. Franz Feiner, 18. November, 19 Uhr, Kleiner Stadtsaal. • Oberzeiring, Die heilende Kraft des Glaubens, Dipl.PA Rosa Hojas, 22. November, 15 Uhr, Volksschule. • Pöls, Gewalt im Islam – Friede im Christentum?, Mag. Bassem Asker und Dr. Franz Feiner, 17. November, 19.30 Uhr, Pfarrsaal. • Rottenmann, „Im Menschen Gott begegnen“ (Ladislaus Boros), HR Prof. Karl Haas, 20. November, 19 Uhr, Pfarrheim. • Schladming, „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen“ – Flüchtlinge in der Steiermark, Stephan Steinwidder, 19. November, 19.30 Uhr, katholisches Pfarrzentrum. • Spital am Semmering, Glauben, hoffen, lieben, lachen, Christa Carina Kokol, 17. November, 19 Uhr, Pfarrhof. • Turnau, Wie Glaube und Glaubensgemeinschaft den Alltag prägen können, Dipl.-Päd. Sr. Eva Maria Lechner, 18. November, 19 Uhr, Pfarrheim. • Weißkirchen, Heiliger Rauch, Eintauchen in die weite Duftwelt des Weihrauchs, Pfarrer Mag. Mario Brandstätter, 16. November, 19.30 Uhr, Pfarrsaal.

15. November 2015

◗ Luis Sammer: Vernissage

Scherben des Minos Luis Sammer, Scherben des Minos, Foto: kultkulturgraz.at

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Weit über seine steirische Heimat hinaus ist er bekannt: Jetzt gibt der Künstler Luis Sammer anlässlich seines bevorstehenden 80. Geburtstages einen neuen Einblick in sein Werk. Die Ausstellung wird am 18. November um 19 Uhr in der Galerie Sigmund Freud (WagnerJauregg-Platz 1, Graz) eröffnet. Zur Eröffnung spricht Primar Dr. Michael Lehofer. – www.sammerluis.at www.kultkultur.at

nung, Walfersam, Anmeldung: Tel. 0680/211 05 72. • Gruppe für Angehörige und Trauernde nach Suizid, 16. November, 18 Uhr, Psychosoziale Beratungsstelle Kapfenberg. Kapfenberg-St. Oswald: Gospelnacht, Kapfenberger Gospelsingers, 21. November, 19 Uhr, Pfarrkirche. Mürzzuschlag: Playing for Cilli, Kirchenkonzert, 15. November, 17 Uhr, Pfarrkirche. St. Lorenzen: Meine Erlebnisse mit Mutter Teresa, Lawrence Pinto, 21. November, 14 Uhr, Gemeindesaal, Infos: Tel. (0 35 82) 23 83. Schladming: Festgottesdienst mit Altarweihe, mit Bischof Dr. Wilhelm Krautwaschl, 15. November, 10 Uhr.

JUGEND

jugend Wildon, 22. November, 9.15 Uhr, Pfarrkirche.

FREIZEIT/REISEN Diözesansportgemeinschaft: Fackelwanderung auf den Grazer Schloßberg, 20. November, 18 Uhr, Treffpunkt Stiegenkirche. • Auf dem steirisch-slowenischen Grenzlandweg ober Leutschach, 21. November, Abfahrt: 9 Uhr Graz/Ostbahnhof, Hans Gröbelbauer, Tel. 0650/312 44 44. Pilgerreise mit dem Stift Vorau: Israel – Palästina, 19. bis 26. Februar, Reiseleitung: Wolfgang Sotill, geistliche Begleitung: Propst Gerhard Rechberger, Information: 15. November, 15 Uhr, Bildungshaus Stift Vorau. Anmeldung bis 30. November: Tel. (0 33 37) 28 15, bildungshaus@stift-vorau.at

Kapfenberg-Hl. Familie: Heiße Liebe, kalte Füße – Brennpunkt Partnerschaft, Frühstückstreffen für Frauen, mit Alfred und Uli Lukesch, 21. November, 9 Uhr, Haus der Begeg-

Mini_Werkstatt: „Wir sagen euch an …“, Mit Minis durch die Adventund Weihnachtszeit, Workshop-, Impuls- und Austauschtag, 21. November, 14 Uhr, Pfarrhof Leibnitz. Anmeldung: markus.mochoritsch@ graz-seckau.at, Tel. 0676/87 4222 42. Wildon: Gottesdienst zum Christkönigssonntag, gestaltet von der Land-

Muttergotteskalender mit den schönsten Mariendarstellungen unserer Heimat, € 15,–. Tel. 0676/ 466 53 24, c.schaumberger@aon.at

KINO-TIPP

BUCH-TIPP

WEB-TIPP

Irdning: Friedensgebet, mit Pater Samuel Ebner, OSB., 16. November, 17.30 Uhr Beichtgelegenheit, 18.15 Uhr Rosenkranz, 19 Uhr Hl. Messe.

Regenbogen

Als Eröffnungsfilm des heurigen Kinderfilmfestivals wird der Film „Regenbogen“ gezeigt. Im Mittelpunkt stehen die 10-jährige Pari und ihr kleiner Bruder Chotu, der erblindet ist. Die verantwortungsvolle Schwester kümmert sich umsichtig um ihren Bruder und lässt ihn nicht allein. Wie so viele Inder/innen vergöttern auch die beiden ihre Stars aus der Bollywood-Filmbranche: Pari liebt die romantischen Geschichten und Chotu die actionreichen. Als Pari erfährt, dass sich ihr Idol, der Schauspieler Shah Rukh Khan, für die Behandlung von Augenkrankheiten einsetzt, machen sich die beiden auf den Weg, um ihn zu finden, damit Chotu wieder sehen kann. Die lange Reise wird zu einem wahren „Road Trip“, und so begegnen sie vielen Personen, mit deren Hilfe sie es immer wieder weiter schaffen.

An ihrem abenteuerlichen Weg durch das vielfarbige Indien lassen Pari und ihr Bruder Chotu die kleinen und großen Filmfans teilhaben. „Regenbogen“ eröffnet das Kinderfilmfestival. Foto: Kukunoor Movies

KLEINANZEIGE

Neben einer guten, abenteuerlichen Geschichte profitiert der Film auch von den gezeigten Bildern indischer Lebensrealitäten: Das Leben in einem einfachen Dorf, in reichen Palästen, singend und tanzend am Lagerfeuer oder indische Wüstenlandschaften vermitteln uns Eindrücke von diesem vielseitigen Land. Der Film überzeugt durch die Sympathie und Lebensfreude des HauptdarstellerDuos. Freche Dialoge, kindliche Naivität und der unstillbare Hunger nach Süßigkeiten charakterisieren die beiden. Letztlich vermittelt er auch eine gute Botschaft – Träume können wahr werden, wenn man fest daran glaubt und zusammenhält. All das macht den Film zu einem absoluten Sehvergnügen für Jung und Alt. Zu sehen beim Kinderfilmfestival im Grazer KIZ RoyalKino am 20. November um 15 Uhr und am 26. November um 9 Uhr. VIKTORIA ZISSER

IMPRESSUM: Herausgeber und Verleger: Bischöf­liches Ordinariat Graz-Seckau, beide Graz, Bischofplatz 4. Redaktion: 8010 Graz, Bischofplatz 2, Postfach 872, Telefon (0 31 6) 80 41-226, Telefax (0 31 6) 80 41-259. Verwaltung, Abo: Tel. (0 31 6) 80 41-225. Internet: http://www.sonntagsblatt.at • E-Mail: redaktion@sonntagsblatt.at oder verwaltung@sonntagsblatt.at • Schriftleiter: Dr. Herbert Meßner • Geschäftsführer: Mag. Heinz Finster. Druckvorstufe: Bischöfliches Ordinariat, DigiCorner, alle: Bischofplatz 2, 8010 Graz. • Druck: DRUCK STYRIA  GMBH & CO KG, Schönaugasse 64, A-8010 Graz • Preis: € 0,70. – Jahresabo: € 34,–. • Erscheinungsort Graz. • Verlagspostamt 8020 Graz.


teletipps

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SONNTAG 15. NOVEMBER

DONNERSTAG 19. NOVEMBER

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde St. Andreas in Korschenbroich, Bistum Aachen, mit Pfarrer Marc Zimmermann. ZDF 10.45  Bal – Honig (Spielfilm, Türkei/D, 2009). In Bildern, die sinnlich die urwüchsige Lebenswelt des Protagonisten heraufbeschwören und sie gleichermaßen poetisch mit Bedeutung aufladen, entfaltet sich ruhig und ohne viel Dialog ein eindringliches existenzielles Drama um das Ende einer Kindheit. 3sat 12.30  Orientierung (Religion). Asyl und Klimawandel: Abschluss der Herbsttagung der Österreichischen Bischofskonferenz. – Vom Flüchtling zum Flüchtlingshelfer: Das Schicksal des jungen Afghanen Kasim. – „Als Synagogen brannten …“ Erinnerungen an Novemberpogrome 1938 in Klagenfurt. ORF 2 14.05  Auf schmalen Spuren (Dokumentation). Entdeckungsreise entlang der Mariazeller Bahn. ORF 2 20.15  Erlebnis Kloster. Erholung für Körper, Geist und Seele zwischen Rhein und Fulda. hr 20.15  Dem KZ entkommen (Dokumentation). In Großbritannien gibt es heute nur noch wenige hundert Überlebende des Holocaust. Sie berichten, wie sie heute, 70 Jahre später, mit ihren Erlebnissen umgehen. ZDFinfo 23.50  Plastic Planet (Dokumentarfilm). Regisseur Werner Boote zeigt, dass Plastik zu einer globalen Bedrohung geworden ist. (ORF 2)

18.55  Reisen & Speisen (Magazin). Der gute Mensch von Karatschi. Die Hauptstadt Pakistans leidet seit Jahren unter politischen und sozialen Unruhen. Seit 65 Jahren versuchen der mittlerweile über 90-jährige Abdul Sattar Edhi und seine Familie, ihren Mitmenschen zu helfen, indem sie andere zu Mitgefühl und Toleranz bewegen. ORF III

16. NOVEMBER

15.20  Fluss ohne Grenzen (Dokumentation). Auenwildnis an der March. 3sat

DIENSTAG 17. NOVEMBER

MITTWOCH 18. NOVEMBER

20.15  Bonne Nuit, Papa. Dokumentarfilm über einen jungen Kambodschaner, der in den 1960er Jahren in die DDR kommt. Nach seinem Tod macht sich seine älteste Tochter auf die Suche nach der Biografie ihres fast unbekannten Vaters. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Kateri – die Indianerheilige. Kateri Tekakwitha, die 1656 im heutigen US-Bundesstaat New York als Tochter eines Irokesen geboren wurde, begeisterte sich schon früh für den Katholizismus. ORF 2

10.00  Evangelischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag, aus der St.Matthäus-Kirche in München. Das Erste

Gott entdecken.

12.25  Drei Wege – Tri Poti: Der Hemmaberg in Kärnten (Dokumentation). 3sat 20.15  Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit (Fernsehfilm, D/A, 2015). Tobias Moretti deckt in einer Glanzrolle mit ironischer Gnadenlosigkeit alle Facetten der Südtiroler Alpinisten-Ikone auf. ORF 2

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MONTAG

Foto: SWR/Ennebach

Sa 13.15  Traditionsreiches Österreich (Dokumentation). Kulturerbe von Mensch zu Mensch. Wenig bekannt ist der Begriff „Immaterielles Kulturerbe“, mündlich überlieferte Traditionen, Rituale und Feste sowie traditionelle Handwerkstechniken. Die Sendung macht sich auf die Spur von Menschen, die mit Leidenschaft regionales Brauchtum pflegen. ORF 2 Foto: ORF/Image Video

Mo 20.15  Schwestern (Spielfilm, D, 2012). Eine junge Frau schließt sich einem Orden an. Am Tag ihrer Einkleidung treffen sich alle Verwandten beim Kloster. Als sich die Zeremonie verschiebt, brechen lang aufgestaute Konflikte los. Warmherzige „menschliche Komödie“ über das Loslassen, unterhaltsam, charmant und nachdenklich erzählt. SWR

20. NOVEMBER

11.15  Ein Mädchen gegen die Taliban (Dokumentation). Malalas Kampf für die Bildung. ZDFinfo 12.00  Wirst Du es ohne uns schaffen? (Dokumentation). Alte Eltern, behinderte Kinder. Sind erwachsene behinderte Kinder in der Lage, ohne die Fürsorge ihrer Eltern zu leben, oder ist Betreuung zu Hause doch besser? Zwei Familien stehen vor dieser schwierigen Entscheidung. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Trauerarbeit. 3sat 12.30  Nach dem Abgrund einfach weiter (Dokumentation). Constanze F. verlor vor drei Monaten ihren Ehemann Jörg und ihre drei Kinder bei einem Autounfall. Sie selbst überlebte wie durch ein Wunder. Wie soll es jetzt für sie weitergehen? 3sat

SAMSTAG 21. NOVEMBER 19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Burg Malbork, Polen. Sitz des Deutschen Ordens. ARD-alpha 20.15  Kaddisch für einen Freund (Drama, D, 2011). Der Film erzählt authentisch und berührend die tragikomische Geschichte einer intensiven Freundschaft zwischen dem palästinensischen Flüchtlingsbuben Ali und dem russischen Juden und Weltkriegsveteranen Alexander im heutigen Berlin. BR

05.11.15 09:45

RADIO Morgengedanken von Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Radio Steiermark. Zwischenruf von Pfarrerin Daniela Schwimbersky, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Erfüllte Zeit. Lebensweisen – Glaubenswelten. Ein Panorama mit Reportagen und Berichten aus der Welt der Religion und Religionen. So 7.05, Ö1. Ambiente. „Fair Travel“ in Israel und Palästina. Friedenstiftende Grenzüberschreitungen im Heiligen Land – ein Versuch, akustisch dokumentiert. So 10.05, Ö1. Motive – Glauben und Zweifeln. So 19.05, Ö1. Antenne – Gott und die Welt. So.

FREITAG

AUSGEWÄHLTES IM HÖRFUNK

Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Klausen, Südtirol. Missa Sancti Jacobi von Stefan Tenner, mit Orgel und Saxophonquartett; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Radio Steiermark. Foto: Pfarre

ca. 20.50; Mo–Mi. ca. 21.50, Antenne Steiermark. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Golli Marboe, Filmproduzent. „Wurzeln und Ziele.“ „Man wird fünfzig, und die eigenen Kinder sind eigentlich schon erwachsen. Was will, was soll man ihnen noch weiter geben? Und was ist man im Stande, ihnen vorzuleben?“, fragt sich der Filmproduzent. Mo–Sa 6.57, Ö1. Radiokolleg. Geschichten vom Helfen. Landkarte einer neuen Zivilgesellschaft. Mo–Do 9.05, Wh. 22.15, Ö1. • Wer fit ist, lebt besser. Wie Bewegung die Gesundheit fördert. Mo–Do 9.30, Ö1. Betrifft: Geschichte. Heldin, Heilige, Hexe. Jeanne d’Arc. Mo–Fr 17.55, Ö1.

Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Fakten und Mythen der Völkerwanderungen einst und jetzt. Mi 21.00, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. „Echo der Prophetenworte.“ Hadithen als Richtschnur muslimischer Lebenspraxis. Sa 19.05, Ö1.

Radio Vatikan Täglich 20.20 Uhr. Empfangsfrequenzen: www.radiovaticana.de Sonntag: Reden über Gott und Welt. Dienstag: Radioakademie. Die Dokumente des Zweiten Vatikanums. Apostolicam actuositatem: Dekret über das Laienapostolat.


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Sonntag

BIBEL UND LEBEN James Bond oder Jesus Christus? Im neuen James-Bond-Film bekommt es der britische Superagent mit dem von Christoph Waltz gespielten soziopathischen Widersacher Franz Oberhauser zu tun. Dessen Weltsicht, dass die Menschheit untergehen müsse, damit eine neue, bessere Zivilisation an ihre Stelle treten könne, hat mich ein wenig an die Apokalyptik im Buch Daniel erinnert, die von gewissen Kreisen ähnlich interpretiert wird. Und natürlich liegt es wieder an James Bond, dem Bösewicht aufzuzeigen, dass er sich nicht zu jenen Verständigen zählen darf, die in der Vision des Propheten Daniel am Ende strahlen. Doch wie unterscheidet sich die Endzeitvision Jesu von jenen des Daniel oder eines James Bond? Auch er spricht von dramatischen und erschütternden Ereignissen, die die Welt aus dem Gleichgewicht bringen. Und er spricht vom Menschensohn, der machtvoll kommt, um die Auserwählten um sich zu sammeln. Er fordert die Menschen auf, die Zeichen der Zeit zu erkennen und richtig zu deuten. Auch wenn er keinen genauen Zeitpunkt nennt, sagt Jesus doch, dass die Menschen, zu denen er spricht, es noch erleben werden. Ich verstehe das so, dass Jesus damit die Gegenwart meint. Zu jeder Zeit gibt es Not, im Leben jedes Menschen kann es geschehen, dass sich über ihm der Himmel verfinstert und die Eckpfeiler seines Lebens erschüttert werden. Doch er möchte uns für solche Zeiten die Gewissheit geben, dass am Ende nicht Zerstörung und Auslöschung stehen, sondern Jesus Christus, der uns sein Wort gegeben hat. Und das ist unvergänglich.

Alfred Jokesch

15. November 2015

33. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B)

Meine Worte vergehen nicht EVANGELIUM

Mk 13,24–32

1. LESUNG

Dan 12,1–3

Zeit des Erkennens

Zeit der Rettung

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

In jener Zeit tritt Michael auf, der große Engelfürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not, wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Doch dein Volk wird in jener Zeit gerettet, jeder, der im Buch verzeichnet ist. Von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden viele erwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu. Die Verständigen werden strahlen, wie der Himmel strahlt; und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, werden immer und ewig wie die Sterne leuchten.

2. LESUNG

Hebr 10,11–14.18

Zeit der Vergebung Jeder Priester steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt viele Male die gleichen Opfer dar, die doch niemals Sünden wegnehmen können. Jesus Christus aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt; seitdem wartet er, bis seine Feinde ihm als Schemel unter die Füße gelegt werden. Denn durch ein einziges Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt. Wo aber die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Sündopfer mehr.

◗ Passende Gesänge

Mit einer einladenden Geste kommt uns Christus im Glanz himmlischer Herrlichkeit entgegen – hier im Apsismosaik von Monreale bei Palermo. Foto: Archiv

(GL = Gotteslob)

Morgenglanz der Ewigkeit (GL 84, 4. Strophe!); Dieser Tag ist Christus eigen (GL 103); Herr Jesus, auferstanden (GL 163/8); Wir ziehen vor die Tore der Stadt (GL 225 – Lied des Monats!); O Herr, wenn du kommst (GL 233); O Jesu, all mein Leben bist du (GL 377); Lobt froh den Herrn (GL 396); Herr, ich bin dein Eigentum (GL 435); Gott liebt diese Welt (GL 464); Wenn das Brot, das wir teilen (GL 470 – „Elisabethsonntag“); Sonne der Gerechtigkeit (GL 481); Wohl denen, die da wandeln (GL 543); Es wird sein in den letzten Tagen (GL 549); Nun singt ein neues Lied dem Herren (GL 551); Alle Menschen höret (GL 717); Der Himmel geht (GL 904); Komm, Gott, mit deiner Gnade (du mit uns 14); Jesus Christus starb für mich (du mit uns 65); Wie ein Traum wird es sein (du mit uns 687).


Sonntag

15. November 2015

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◗ GOTTESDIENSTKALENDER 15. November: 33. Sonntag im Jahreskreis (grün). Gloria, Credo, Sonntagspräfation. – 1. Lesung: Dan 12,1–3; Antwortpsalm: Ps 16,5.8–10.2.11; 2. Lesung: Hebr 10,11– 14.18; Evangelium: Mk 13,24–32. – Stundenbuch: 1. Woche. 16. November: Montag (grün). Lesung: 1 Makk 1,10–15.41–43.54–57.62–64; Evangelium: Lk 18,35–43. – Oder: Albert der Große, Ordensmann, Kirchenlehrer und Bischof (weiß). – Oder: Margareta, Königin (weiß). 17. November: Dienstag (grün). Lesung: 2 Makk 6,18–31; Evangelium: Lk 19,1–10. – Oder: Gertrud von Helfta, Ordensfrau und Mystikerin (weiß). 18. November: Mittwoch (grün). Lesung: 2 Makk 7,1.20–31; Evangelium: Lk 19,11– 28. – Oder: Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom (weiß). Apostelpräfation I. Lesung: Apg 28,11–16.30– 31; Evangelium: Mt 14,22–33. 19. November: Donnerstag. Elisabeth, Landgräfin (weiß). Eigene Präfation. – Lesung: 1 Makk 2,15–29; Evangelium: Lk 19,41–44. 20. November: Freitag (grün). Lesung: 1 Makk 4,36–37.52–59; Evangelium: Lk 19,45–48. 21. November: Samstag. Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem (weiß). Marienpräfation. – Lesung: 1 Makk 6,1–13; Evangelium: Lk 20,27–40. 22. November: Christkönigssonntag (weiß). Gloria, Credo, eigene Präfation. – 1. Lesung: Dan 7,2a.13b–14; Antwortpsalm: Ps 93,1–5; 2. Lesung: Offb 1,5b–8; Evangelium: Joh 18,33b–37.

Du kennst mich doch, ich hab’ nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier! Der Autor René Goscinny lässt im Asterix-Band „Das Geschenk Cäsars“ (2011) den alten Methusalix diese Worte sprechen.

Die hl. Elisabeth von Thüringen, Holzschnitt auf Bütten, 39 x 37,5 cm, um 1500, Anonym/ Deutsche Schule. Foto: Archiv

Die Burg und wir Sie war schier allzu freigebig Elisabeth, die fromme Landgräfin, war eine wahrhafte Mutter der Armen und schier allzu freigebig, so dass man sich sogar darüber aufhielt und es tadelte. Es war eine schwere Zeit gekommen, Mangel und Not, und die Scharen der Armen wuchsen zusehends. Da geschah es, dass Elisabeth, wie sie täglich tat, wieder Speisen und Gaben hinabtrug an den Ort, wo die Lahmen und Blinden und Notleidenden sich einfanden, und ihr der Landgraf begegnete, der diesmal kein freundliches Gesicht zeigte, denn es war ihm eben frisch hinterbracht worden, wie sie alles verschenke. Da rief sie der Landgraf nicht gerade zärtlich an: „Was trägst du da?“, und sie sah in seinen Mienen den Wetterbaum seines Unwillens aufsteigen und erbebte und sprach mit unsicherer Stimme: „Herr, Rosen!“ – „Zeige her!“, rief der Landgraf und hob die Hülle von dem Korbe. Siehe, da war der Korb eitel voll Rosen und anderen blühenden Blumen. – Da stand der Landgraf beschämt vor ihr da, und wenn der und jener Diener wieder sich unterfing, gegen die milde Freigebigkeit der Herrin zu reden, so sprach der Landgraf: Lasset sie immer gewähren, da sie an Almosengeben ihre Freude hat, wenn sie uns nur Wartburg und Eisenach und die Neuenburg nicht verschenkt. Die heilige Elisabeth blieb nicht hinter den Mauern der Wartburg, wo sie zu Hause war. Trotz der Vorbehalte ihres Schwagers und des Hofes ging sie zu den Armen, um zu helfen. – Legende aus: Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853.

Wir sind von hier wir sind von hier. wir kennen dich. wir wohnen hier. wir riechen euch. wir bauen hier. wir schreien hier. wir wissen das. wir leben hier. unser geld. unsere geheimnisse. unsere väter. mütter: auch. die papiere stellen immer noch wir aus. die regeln setzen immer noch wir auf. das geschlecht bestimmen immer noch wir. wir teilen das auf. wir sprechen unsere sprache. wir lesen unsere zeitung. wir schlagen unsere bücher nicht auf. wir haben die spritzigere mannschaft. wir führen die feinere klinge. wir hören die bessere musik. unsere leute. unsere witze. unsere bräuche. unsere keller. diese gegend gehört uns. dieses wasser gehört den unsrigen. dieser wind weht nur unsereins an. wir haben die höheren ziele. wir vertreten die edlere meinung. wir kämpfen viel kunstvoller gegen die umstände an. unsere gründe sind bestechender. unsere toten toter. unsere götter schauen einfach göttlicher aus. wir sind von hier. wir kennen dich. wir wohnen hier. wir riechen euch. wir bauen hier. wir schreien hier. wir wissen das. wir leben hier. Die Schriftstellerin Barbara Hundegger, Anton-Wildgans-Preisträgerin 2014, fasst in diesem Text ein Wir-Gefühl in Worte, das sich nach außen abschottet. – Ausschnitt aus: TKI Tiroler Kulturinitiativen/IG Kultur Tirol, „uneinheitlich und instabil“, 2010.


HUMOR

SONNTAGSBLATT-Gewinnbücher

Nach einem üppigen Pilzmahl mit Gästen setzt sich der Hausherr satt und zufrieden in den Sessel und blättert im Pilzhandbuch. Plötzlich wird er blass und lässt das Buch auf den Boden sinken. Daraufhin fragt ihn einer seiner Gäste: „Was ist los?“ Der Gastgeber: „Jetzt kann uns nur noch ein Druckfehler retten …“

30 Bücher aus der SONNTAGSBLATT_Edition, zusätzlich zu den 70 von der Buchhandlung GRATIA – herzlichen Dank! – können Teilnehmende am Quiz gewinnen: je zehn Stück der Neuerscheinung „Nahaufnahme ROM. Ein Begleiter für Pilgerinnen und Pilger“ (14,20 Euro), des beliebten Sonntagsblatt-Kochbuchs „Kochen und Feiern im Jahreslauf“ (10 Euro) und von Alfred Jokeschs Kommentaren zum LukasFoto: Neuhold evangelium „Lukas und ich“ (18,90 Euro). Drei Highlights aus der „SONNTAGSBLATT_Edition“.

BÜCHER-QUIZ – 100 PREISE ZU GEWINNEN Diesem Sonntagsblatt liegt ein Katalog der katholischen Fachbuchhandlung GRATIA in Graz bei. Daraus haben wir für das „Bücherquiz“ sieben Titel ausgewählt. Die GRATIA stellt davon jeweils zehn Exemplare als Preise zur Verfügung – herzlichen Dank! Zusätzlich gibt es je zehn Exemplare von drei Büchern aus der Sonntagsblatt_Edition (oben abgebildet und kurz genannt), insgesamt also 100 Bücher oder andere Artikel zu gewinnen!

So einfach machen Sie beim Bücherquiz mit: – Unten finden Sie den „Bücherquiz“-Kupon. – Setzen Sie in die Klammern unter jedem Titel den Verlag ein, in dem das Werk erschienen ist oder produziert wurde. – Wählen Sie aus den unten stehenden Titeln aus, welchen Sie gewinnen möchten! Tragen Sie dessen Nummer (1 bis 10) im gelben Kästchen am Schluss ein.

– Geben Sie auf dem BücherquizKupon Ihren Absender mit genauer Adresse in leserlicher Schrift an! – Einsendeschluss ist Dienstag, der 1. Dezember (Datum des Poststempels). – Den Quizkupon senden Sie in einem frankierten Kuvert an: Sonntagsblatt für Steiermark, „Bücherquiz“, Bischofplatz 2, 8010 Graz. Mit Sonderbriefmarken unterstützen Sie die Mission.

Gestern schloss die ostfriesische Landesbibliothek. Warum? Das Buch wurde gestohlen. Kommt ein Mann in die Bücherei: „Ich hätte gerne das Buch ‚Die Überlegenheit des Mannes‘“. – Die Bibliotheksmitarbeiterin: „Die Abteilung ‚Phantasie und Utopie‘ finden Sie im ersten Stock.“ In der Buchhandlung sagt eine Frau zum Verkäufer: „Ich hätte gern einen besonders spannenden Krimi.“ – „Dann nehmen Sie doch diesen. Erst auf der allerletzten Seite erfährt man, dass der Nachbar alle umgebracht hat!“ Häschen kommt im Herbst zum Gärtner: „Haddu lose Blätter?“ – Gärtner: „Massenhaft.“ – Häschen: „Muddu Buch binden lassen.“

Wählen Sie Ihren Gewinn! 1 Papst Franziskus, Mit den Augen der Barmherzigkeit ( _____ )

2 Clemens Sedmak, Das gute Leben ( _______ ) 3 YOUCAT, Gebetsbuch zum Jugendkatechismus ( ______ ) 4 Heiner Wilmer, Gott ist nicht nett ( ______ ) 5 Granatapfellikör (aus dem STIFT _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ) 6 Phil Bosmans, Jeden Tag ein Lächeln ( ________ ) 7 Andrea Klimt und Tom Klengel, Jesus wird geboren (Puzzle) und Jesus für Kinder (Erzählheft) ( Österr. K _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ B _ _ _ _ _ _ _ _ )

8 Kochen und Feiern im Jahreslauf (S____________E______ ) 9 Josef Pfeifer, Franz Hasenhütl, Roland Fischer, Nahaufnahme ROM – Ein Begleiter für Pilgerinnen und Pilger (S____________E______ )

10 Alfred Jokesch, Lukas und ich (S____________E______ ) Falls ich gewinne, wünsche ich mir von den hier genannten Titeln den mit der Bücherquiznummer Name: Straße/Nr.: PLZ/Ort:


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