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6. Kapitel: Sich zum Leben bekennen. Den Glauben feiern

➜ Lies den Text der Ijobsgeschichte im Religionsbuch Seite 81 durch. ➜ Unterstreiche, welche Personen in der Geschichte vorkommen. ➜ Suche eine Person aus, die dich fasziniert oder dich ärgert, oder dich eben einfach interessiert. ➜ Schreibe dieser Person einen Brief. Du kannst sie alles fragen, sie kritisieren, sie ermutigen, sie loben, ihr Vorschläge machen … ihr sagen, was du denkst. ➜ Lies deinen Brief vor und begründe, warum dich diese Person besonders interessiert hat.

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Wozu die Doppelseite einlädt

Diese Doppelseite bindet nun die Frage nach Unglück und Leid mit dem Ostergeschehen und dem Leiden Jesu zusammen. Der Tod ist das deutlichste Geschehen, in dem die Grenze des Lebens, die Begrenztheit des Menschen sichtbar wird. Manche Leiderfahrungen können verwandelt werden, wenn Menschen die Ursachen des Leidens suchen, erkennen und bereit sind, an Veränderungen mitzugestalten. Manches Leid aber macht sprachlos und hilflos. Und die Religion muss sich die Frage gefallen lassen, wo denn dieser gute Gott sei, der all das Leid zulässt. Die Bibel enthält eigentlich keine „Lehre“ vom Leid. Sie erzählt von Menschen und ihrer Reaktion auf das Leid aus dem Blick des glaubenden und nach Gott fragenden Menschen. Das Nachdenken über das Leid und die Ungerechtigkeit … finden wir im Alten Testament immer wieder, besonders auch in den Psalmen. Die Ostererzählungen des Neuen Testaments erweitern den Blick auf den mitleidenden und solidarischen Gott. Gott ist in seinem Sohn Jesus selber mitten durch das Leid gegangen. Jesus ist kein unbeteiligter Held, sondern wird selbst in seinen Tiefen erschüttert. Er zeigt sich als einer, der das Leid kennt, der uns in unserem Leiden versteht und der mitleidet, mitfühlt und begleitet. Nicht eine Antwort im philosophischen Diskurs um das Leid, sondern ein existenzielles Angebot des bis in die tiefsten Tiefen menschgewordenen Gottes: Du bist nicht allein, ich, dein Gott, gehe mit dir solidarisch den Weg durch das Leid. „Gott lässt den Schrei der Notleidenden und Unterdrückten nicht im Nichts verhallen, sondern schafft Erlösung. Wir Menschen fallen nicht ins Nichts, sondern in die Hände Gottes. Das letzte Wort haben nicht Leid und Tod, sondern die Auferstehung“ (Neuhold, 2019, 15). Für uns Menschen heißt das, dass die primäre Antwort auf das Leiden darin besteht, für das Leben aufzustehen, sich tatkräftig auf die Seite der Leidenden zu stellen und sie nicht allein zu lassen.

Kompetenzen / Kompetenzdimensionen

Wahrnehmen und beschreiben: wo es Leid gibt, was Hoffnung macht. Verstehen und deuten: warum und inwiefern Glaube für Menschen Hoffnung bringt. Gestalten und handeln:

Klage- und Hoffnungsbilder, -texte … gestalten. (Be-)sprechen und (be)urteilen: was Leid verursacht und was leidende Menschen brauchen. Entscheiden und mit-tun:

Ein Projekt zur Linderung von Leid unterstützen.

Lernanlässe, Themen, Ausgangspunkte

➜ Vorösterliche Zeit – Karfreitag. ➜ Die Frage nach den Ursachen von Leid. ➜ Kann Gott das Leid verhindern? ➜ Warum musste Jesus leiden? ➜ Wie kann man helfen und trösten, wenn jemand leidet und traurig ist?

Sehen, lesen, tun und feiern

■■ Der Sachtext versucht der Frage nachzugehen, warum es Leid in dieser Welt gibt. Er greift also eine Frage auf, die für Kinder große Bedeutung hat und möchte den Nachdenkprozess in Gang setzen. Kinder erleben und wissen, dass es großes Leid gibt. Zum

Teil aus persönlicher Erfahrung, zum Teil aus den Nachrichten in verschiedenen Medien. Der Text thematisiert, dass sich Leid und

Schmerz sehr unterschiedlich ausdrücken und dass die Frage nach dem Warum und dem Wie-Weiterleben stellt. Auf die Frage nach den Ursachen des Leides werden einerseits Antwortversuche angeboten, dort, wo es erklärbare Ursachen gibt. Hier kann mit den Kindern natürlich noch weitergedacht werden, es können

Beispiele gesucht und besprochen werden … Aber es wird auch das unerklärbare Leid thematisiert. Oft bleibt es eben unerklärlich und grausam. Dort Antworten – und seien es noch so fromme - zu geben, wo es keine gibt, wäre zynisch und menschenverachtend.

Der Glaube und das Vertrauen bleiben immer ein Weg und sind letztlich ein Geschenk. Der Blick auf die andere Hälfte der Doppelseite, nämlich auf den Psalm 22 zeigt, wie lang der Weg vom

Schmerz bis zur Erinnerung an den begleitenden Gott sein kann. ■■ Das Schatzkästchen lädt ein, dass die Schülerinnen und Schüler für sich persönlich nachdenken und in Worte fassen, was ihnen

Hoffnung gibt. ■■ Das Kunstbild „Schmerzensmann“ stammt von Herbert Boeckl und befindet sich in der Engelskapelle in der Abteikirche Seckau in der Steiermark. Es verknüpft die Thematik und Fragestellung nach dem Leid und der Hoffnung mit dem Leiden und dem Tod Jesu.

Biografie: Herbert Boeckl, 1894 in Klagenfurt geboren, 1966 in

Wien gestorben, war ein österreichischer Maler, der als Autodidakt und bedeutender Vertreter der österreichischen Moderne gilt. 1949 schlug der Abt des Benediktinerklosters in Seckau

Benedikt Reetz, wo Boeckls Sohn Oskar das Abteigymnasium besuchte, eine Lösung für das ausstehende Schulgeld vor: Boeckl solle ein Kunstwerk für die Abtei anfertigen. Von der Idee begeistert, machte sich Boeckl an die Ausarbeitung eins Konzeptes für eine Wandmalerei in der Engelskapelle. Er griff im Wesentlichen

Themen des biblischen Buches der Offenbarung des Johannes sowie Szenen aus dem Alten und Neuen Testament auf. 1951 unternahm er eine Studienreise nach Spanien. 1952 fingen seine Arbeiten in der Kapelle an, welche ihn die folgenden Jahre beschäftigten und 1960 fertiggestellt wurden.

Dieser Ausschnitt der Wandmalerei zeigt den Schmerzensmann.

Diese Vorstellung eines leidenden Menschen geht auf einen

Text des Propheten Jesaja zurück. Dort heißt es: „Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Aber er hat unsere

Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen“ (Jesaja 43,1–12). Als Jesus dann seinen Leidensweg gegangen ist, haben sich die Menschen an diesen Text erinnert und Jesus als diesen leidenden Gottesknecht gesehen.

Der Schmerzensmann Jesu auf dem Bild ist entstellt, aller Schönheit beraubt und dem Spott der Menge preisgegeben. Kleine

Figuren halten ein Seil, das die Hände des Leidenden bindet.

Weitere Köpfe und Hände sind auf ihn gerichtet. Zum Teil zeigen sie auf ihn, zum Teil berühren sie ihn zaghaft. Die Dornenkrone auf dem Kopf und Spuren der Geißelung erinnern an das Leiden Jesu.

Unter den Füßen erinnert eine in Blau- und Rottönen gehaltene

Karfreitag: Gott, wo bist du? Im Kreuz Hoffnung finden.

Form an eine Mondsichel, und über dem Kopf sieht man einen in dunklen Farben gehaltenen Kreis, möglicherweise in Erinnerung an die sich verfinsternde Sonne. Die Motive könnten auch zusammenhängen mit dem Text der Offenbarung: „Und ich sah: das Lamm öffnete das sechste Siegel. Da entstand ein gewaltiges

Beben. Die Sonne wurde schwarz wie ein Trauergewand und der ganze Mond wurde wie Blut. Die Sterne des Himmels fielen herab auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt“ (Offenbarung 6,12–13). ■■ Der Psalm 22 ist deshalb besonders bekannt, weil der Anfangsvers „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ von

Jesus vor seinem Sterben am Kreuz sowohl bei Matthäus als auch bei Markus (Mt 27,46 und Mk 15,34) gebetet wird.

In starken Bildern bringt der Beter dieses Klagepsalms seine

Not vor Gott. Der Psalm 22 schildert in erschütternder Weise die Leiden eines Unschuldigen. Der Psalm 22 „portraitiert einen

Menschen in zwei extremen Grenzsituationen und stellt die beiden Bilder unvermittelt gegenüber: Zum einen den zweifelnden

Menschen in äußerster Not, den die Erfahrung der Abwesenheit

Gottes, welche die umfassende Anwesenheit von Mächten des

Todes ermöglicht, völlig deprimiert und an den Rand des Wahnsinns bringt …; zum anderen den glaubenden Menschen, der das, was der Glaube lehrt, in aller Fülle erfahren durfte und aus dieser erfahrenen Liebe und Gnade Gottes heraus ausgelassen mit der Gemeinde feiert“ (Oeming, 2000, 147). Auch wenn der

Beter sich von Gott verlassen fühlt, bleibt Gott doch von Anfang des Psalms an ein Du, an das man sich wenden kann und das hört und letztlich hilft, schon immer geholfen hat. Ein Kennzeichen der Klagepsalmen ist es, dass sie scheinbar unvermittelt in ihrer

Stimmung umschlagen und sich in Vertrauen und in Lob wandeln (ab Vers 22b). Zuerst die Klage, lange und intensiv. Dann die

Bitte: „Du aber, Herr, halte dich nicht fern!“ … Und schließlich die Erinnerung an Gottes Hilfe und das Lob. Der Beter erinnert sich und erinnert Gott, dass Gott stark ist und bittet ihn um Hilfe.

Es ist in schwierigen Situationen wichtig, dass man das lange

Klagen aushält und nicht vorschnell auf Lösung und Lob Gottes drängt. Es geht um die Ermutigung, die Not zu benennen, hinaus zuschreien, durchzuhalten, nicht aufzugeben. Und es ist gut, sich zu erinnern und zu hoffen, dass Gott hört, dass er bei uns bleibt, auch wenn wir ihn nicht spüren mitten in unserer Angst und Ohnmacht.

Das Leben ist für Kinder und für Erwachsene nicht immer nur schön.

Manchmal wissen sie nicht weiter und fühlen sich verlassen. Angst,

Ohnmacht und Hilflosigkeit, Krankheit, Tod … Psalmen laden ein, „eigene Erfahrungen und Gefühle in den Blick zu nehmen und bieten die Möglichkeit, dafür Sprache und Gestalt zu finden“ (Berg, 1999, 291). Insbesondere Klagepsalmen üben eine enorme Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche aus. Sie können helfen, der eigenen Angst eine Sprache zu geben (vgl. Baldermann, 2005, 135–156). Der Glaube ist zwar nicht die Lösung für alle Probleme und Sorgen, aber er zeigt eine Hoffnungsperspektive. Da ist jemand, der mich hört, zu dem ich in all meiner Angst, meiner Wut, meiner Ohnmacht rufen kann. Gerade auch dadurch, dass Jesus diesen Psalm in seiner Not Gott entgegenruft, wird deutlich, dass er weiß, wie sich Not, Angst und Ohnmacht anfühlen. Der Glaube erinnert, dass dieser Gott in Jesus diese Verzweiflung mit mir gemeinsam aushält und mit mir mitgeht.

Ideen und Möglichkeiten für den Unterricht

➜ Den Psalm lesen. Kurz darüber sprechen. Dann Plakate mit einzelnen Psalmversen auflegen: „Hingeschüttet bin ich wie Wasser.“ „Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe.“ „Alle, die mich sehen, verlachen mich.“ Die

Plakate werden in die Mitte gelegt und vorgelesen. Die Kinder werden eingeladen, ihre Gedanken dazu zu äußern: Was fällt euch dazu ein? In welcher Situation jemand sein könnte, der so etwas aufschreibt: Wer ist das, der das sagt? Was ist dem Mann, der Frau, dem Kind passiert? Diese Situationen werden um den

Psalmvers herum auf das Plakat geschrieben.

Alternative: Die einzelnen Kinder wählen einen Satz und schreiben ihn als Überschrift ins Heft. Dann schreiben sie die Geschichte dieser Person (oder einen Brief), die diesen Satz ausruft. Was hat dieser Mensch erlebt? Was ist seine Not? …

Anschließend vorlesen. Miteinander sprechen, was dieser Mensch brauchen würde, was hilfreich wäre … ➜ Stilles Schreibgespräch: Einzelne Verse des Psalms werden auf je ein Plakat geklebt. Die Plakate werden in der Klasse verteilt, anschließend gehen SchülerInnen in Stille durch die Klasse und schreiben Assoziationen zu den einzelnen Versen. Danach können die Plakate gemeinsam besprochen werden. (s. o.) ➜ Die drei Teile des Psalms besprechen: Klage / Du, aber … (Bitte) / Lob. Anschließend mit Farben und Formen ein dreiteiliges

Bild gestalten: Not und Klage / vertrauensvolle Hinwendung an den Du-Gott / Lob. Zu jedem Teil des Bildes einen Satz oder ein

Wort schreiben. ➜ Den dreiteiligen Aufbau des Psalms besprechen. Den ersten

Satz des Psalms abschreiben. Dann mit eigenen Worten weiterschreiben. Anschließend werden die Texte (freiwillig) vorgelesen und besprochen. ➜ Eine Collage gestalten: In die Mitte des Plakates den Satz aus dem Psalm schreiben, den man mit Bildern aus Zeitungen …

Wörtern, Beispielen, Gedanken … verdeutlichen will. Anschließend Mutworte auf Kärtchen schreiben und sie als „Worte gegen

Angst und Verzweiflung“ in die Collage hineinkleben.

… und noch viel mehr

➜ Dornenkrone mittels Kartonkantendruck gestalten: Zeichenpapier, schwarze und rote Acrylfarbe und kleine Wellpappestücke werden vorbereitet; der Rand der Wellpappe wird in die Farbe getaucht und immer wieder kreuz und quer so auf das weiße Papier gedruckt, dass die Form einer Dornenkrone entsteht.

Zusätzlich können Buchstaben aus Zeitungspapier ausgeschnitten werden, die zu Wörtern wie Leid, Tränen… zusammengesetzt und in die Mitte des Bildes geklebt werden.

Jedes Kind gestaltet ein Kreuz: Zwei Kartonstreifen zu einem

Kreuz kleben. Darauf mit bunter Farbe schreiben, was speziell für Kinder, oder für Menschen allgemein, wie ein Kreuz sein kann (Verspottung, Krankheit …).

Die bunt gestalteten und verzierten Kreuze auf Holzstäbchen kleben und diese in eine große Porozelltafel am Boden stecken – kann im Schulhaus, in der Kirche … aufgestellt oder auch im

Rahmen von Gottesdiensten verwendet werden.

➜ Gebet von Dietrich Bonhoeffer:

Gott, ich rufe zu Dir. In mir ist es finster, aber bei Dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede. In mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld. Ich verstehe Deine Wege nicht, aber Du weißt den Weg für mich.

Lied

➜ Du sammelst meine Tränen in deinem Krug, Gott. ➜ Im Dunkel unsrer Ängste (DMU, 69). ➜ Where you there (DMU, 63).

SchülerInnenarbeiten mit Ingrid Hipp

Du sammelst meine Tränen

T: Heidi Rosenstock Kanon: Bernd Schlaudt

Gott, wo bist du?

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens? Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; und bei Nacht, doch ich finde keine Ruhe. Dir haben unsere Väter vertraut, sie haben vertraut und du hast sie gerettet. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf. Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, der mich anvertraut der Brust meiner Mutter. Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe und kein Helfer ist da! Hingeschüttet bin ich wie Wasser, gelöst haben sich all meine Glieder. Meine Kraft ist vertrocknet wie eine Scherbe, die Zunge klebt mir am Gaumen, du legst mich in den Staub des Todes. Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt. Sie gaffen und starren mich an. Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand. Du aber, HERR, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe! Du hast mir Antwort gegeben. Ich will deinen Namen den Menschen verkünden, inmitten der Versammlung dich loben.

Nach Psalm 22

➜ Lies den Text des Psalm 22.

Überlege dir, wie du die Sätze farbig unterstreichen oder bemalen kannst, welche Farbe zu den Worten und Sätzen passt. Erkläre die Bedeutung deiner Farben, warum du sie wofür gewählt hast.

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn: „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens

nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“

Margaret Fishback Powers

Copyright © 1964 Margaret Fishback Powers Übersetzt von Eva-Maria Busch Copyright © der deutschen Übersetzung 1996 Brunnen Verlag Gießen. www.brunnen-verlag.de

Ostern: Tod wird gewandelt in Leben. Auferstehung feiern.

Seiten 84 | 85

Wozu die Doppelseite einlädt

Diese Doppelseite lädt ein, über die Auferstehung nachzudenken. Kinder denken nach und fragen: Was bedeutet Auferstehung? Wie geschieht sie? Wie kann es das geben? … Die Ostertexte der Bibel benutzen unterschiedliche Bilder, um von der Auferstehung zu sprechen. Sie erzählen von einem Geschehen, über das man nicht sachlich berichten kann. Die Wirklichkeit der Auferstehung überschreitet unser Begreifen und auch unsere sprachlichen Möglichkeiten. Die Ostertexte und auch Lieder, Kunstbilder geben deshalb einer metaphorischen Sprache den Vorrang. Auferstehung heißt nicht eine Verlängerung des Lebens in den Denkkategorien des Erdenlebens, sondern das Eingehen in das Geheimnis Gottes. Der Vorgang der Auferstehung ist im Neuen Testament nirgends beschrieben, weil Auferstehung jenseits der uns zugänglichen Erfahrung liegt. Es ist interessant, dass es fast eintausend Jahre lang keine Darstellung der Auferstehung gab. Diese Doppelseite bietet ein Symbolbild an (Manessier, Auferstehung). Sie bietet im Lied Sprachbilder an, die Spuren der Auferstehung in unserem Leben andeuten. Besonders das Lied kann die Kinder zum Nachdenken darüber anregen, dass Auferstehung nicht nur ein vergangenes Geschehen war, sondern sich auch heute immer wieder ereignet. Dass es Spuren von Auferstehung gibt, von Wandlung: vom Tod zum Leben, von der Traurigkeit zur Freude, von der Leere zur Zuversicht, von der Verzweiflung zur Hoffnung.

Auch die Bibelstelle Mt 28,1–8 lädt ein, mit den Kindern den Bildern und Botschaften nachzugehen: Welcher Engel nimmt uns ernst mit dem, was uns beschäftigt, und sagt uns, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen, dass das Leben weitergeht? Welche Engel braucht es und gibt es, die schwere Steine wegwälzen und zu Hoffnung, Vertrauen und Lebendigkeit ermutigen? Wo können wir füreinander Engel sein, die Augen und Ohren öffnen, für das Leben rings um uns? Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu, der Ermutigung, der Hoffnung und der vielen Auferstehungen mitten in unserem Leben.

Kompetenzen / Kompetenzdimensionen

Wahrnehmen und beschreiben:

Wandlungsbilder in der Natur, in Geschichten, Bräuchen … Verstehen und deuten: was Auferstehung bedeuten kann. Gestalten und handeln:

Wandlungsbilder und -texte, Lebenszeichen … (Be-)sprechen und (be)urteilen: wie man Auferstehung in unserer Zeit entdecken kann, wo Menschen sich nach Auferstehung sehnen. Entscheiden und mit-tun:

Ostern mitfeiern.

Lernanlässe, Themen, Ausgangspunkte

➜ Osterfest und Osterbräuche. ➜ Fragen nach Tod und Auferstehung. ➜ Welche Bedeutung hat Ostern für Menschen unserer Zeit?

Sehen, lesen, tun und feiern

■■ Das Lied „Du wirst den Tod in uns wandeln in Licht“ bietet viele Bilder an, die von Auferstehung erzählen. Dieser Jesus, der aufsteht, aufersteht, ist schon während seines irdischen

Wirkens aufgestanden für das Leben und gegen den Tod. Er ist aufgestanden für die Kleinen und Ohnmächtigen, für die Zweifelnden und Traurigen. Und er ist nach seinem Tod aufgestanden, auferstanden für das Leben für alle Menschen und für die ganze

Schöpfung. Die Liedstrophen singen von Hoffnung und Sehnsucht nach Verwandlung unheilvoller Situationen und Erfahrungen und gleichzeitig vom Vertrauen, dass es mit diesem Jesus geschehen kann und geschieht. ■■ Der Bibeltext Mt 28,1–8 beginnt mit dem Gang zweier Frauen zum Denkmal des Todes, nämlich zum Grab. Der Text endet mit den zutiefst erschütterten Frauen, die das Grab Jesu als Denkmal des Lebens begreifen und davon weitererzählen werden. Das

Grab Jesu wird zum Ort, an dem sich gewissermaßen Himmel und

Erde berühren. Die Frauen kommen, weil sie einen Trauerbesuch beim geliebten Toten machen wollen. Der Engel „kommt vom

Himmel herab“, er wälzt den Stein vom Grab weg und bringt die

Botschaft von der Auferstehung Jesu. Dort, wo diese Begegnung zwischen Himmel und Erde stattfindet, kommt alles in Bewegung.

Aus der Trauer um einen Toten wird – typisch für Theophanien –

Furcht und Freude. Die Frauen eilen zu den Jüngern und werden so die ersten Botschafterinnen der Auferstehung.

Wenn man genauer hinschaut und diese Matthäusstelle mit den anderen Evangelisten vergleicht, fallen einige Unterschiede auf:

Es sind zwei Frauen (bei Markus 3, bei Lukas eine unbestimmte

Zahl, bei Johannes nur Maria Magdalena). Sie wollen nach dem

Grab sehen, kommen aber ohne wohlriechende Salben (Mk und

Lk) und fragen sich auch nicht, wie sie den Stein wegwälzen sollen (Mk). Bei dem, was dann am Grab geschieht, wird eindeutig sichtbar, dass hier Gott am Werk ist: Der Engel im strahlend weißen Gewand erinnert an die Verklärung Jesu in Mt 17. Das begleitende Erdbeben und das Aussehen des Engels wie ein

Blitz erinnern ebenso an die himmlische Welt bzw. an kosmische

Erscheinungen. In dieser Mt-Erzählung grüßt der Engel mit den

Worten, mit denen sonst Jesus als Auferstandener die Menschen grüßt: „Fürchtet euch nicht!“ Der Engel weiß, was die Frauen bewegt, ihre Trauer und ihr Wunsch, den toten Jesus zu besuchen. Das ganz Menschliche wird ernst genommen. Doch dann die unerwartete Wendung: Er ist nicht hier, er ist von den Toten auferstanden! Die Frauen sehen und erleben, dass das Leiden und Sterben Jesu, der Tod, das Grab nicht der Schlusspunkt der

Geschichte Gottes mit den Menschen ist. Dass die Liebe nicht getötet und in ein Grab eingesperrt werden kann. Dass durch die Liebe Tod, Hoffnungslosigkeit und Leid verwandelt werden können in neue Lebendigkeit. Der Bibeltext ist eine Ermutigung, auch dort, wo alles zusammenbricht, nicht zu verzweifeln, sondern mit Gottes heilsamem Handeln zu rechnen. ■■ Das Kunstbild auf Seite 85 stammt von Alfred Manessier, und heißt „Réssurection (Auferstehung)“.

Biografie: Alfred Manessier, geboren 1911in Saint-Ouen, gestorben 1993, war ein französischer Maler. In seiner Kunst neigte er sich dem Kubismus zu, doch gehen später auch surrealistische

Einflüsse in sein Werk ein. 1938 ließ er sich in Paris nieder.

Nach einem Aufenthalt im Trappistenkloster La Grande Trappe in Soligny schwenkte er in seinem Schaffen auf religiöse Themen

um. Er bevorzugte leuchtende Farben mit Mosaikstrukturen, die von expressiven linearen Formzeichen überlagert wurden; von daher gelangte er auch zur Glasmalerei. Alfred Manessier zählte in Frankreich zu den Meistern der Abstraktion. Das Bild „Auferstehung“ stammt aus einem siebenteiligen Zyklus aus dem Jahr 1949 und ist wohl eines der berühmtesten Bilder der Auferstehung in der Gegenwartskunst.

Manessier zeigt in diesem Bild nicht den Auferstandenen, sondern drückt die Auferstehung Jesu symbolisch durch die Sonne aus. Als oranger Kreis leuchtet sie in der Mitte des Bildes auf, umgeben von Spuren und Strahlen des Lichts. Kraftvoll, wie in einer Explosion, sprengt und durchdringt sie den Rahmen des Bildes. Die Auferstehung wird zur alles überstrahlenden Sonne, die Wärme und Licht in jeden Winkel der Erde bringt und die alles Dunkle und Leidvolle sprengt und verwandelt. Manessier erinnert mit diesem Bild auch an die Tradition des christlichen Glaubens, in der Jesus Christus an die Stelle des römischen Sonnengottes tritt. Manessier sagt: „Das Ungegenständliche scheint mir die gegenwärtige Möglichkeit zu sein, durch die die Maler am besten an die innere Wirklichkeit herankommen und das Bewusstsein seines Wesentlichen, sogar seines Seins erhaschen können.“

Ideen und Möglichkeiten für den Unterricht

➜ Bildbetrachtung: 1. In Stille das Bild genau anschauen und möglichst viele Kleinigkeiten entdecken. 2. Einander mitteilen: Welche Farben siehst du? Welche Formen?

Was fällt dir noch auf? 3. Woran erinnert dich das Bild? Situationen, Gefühle, Erlebnisse … 4. Bringe deine Gedanken mit dem Titel des Bildes in Zusammenhang: „Auferstehung ist wie …“ ➜ Mit Zuckerkreiden ein eigenes Osterbild gestalten (Wasser mit Zucker in eine Schüssel geben. Kreide einlegen – jeder Farbe eine eigene Schüssel. Herausnehmen, malen.) ➜ Einen Textteil aus dem Lied „Du wirst den Tod in uns wandeln“ wählen. Dazu einen Text, eine Geschichte schreiben oder ein Bild malen. ➜ Wandlungsbilder in der Natur, in Bräuchen, in Symbolen … finden. Einander vorstellen und gemeinsam überlegen, was sie uns über das Leben sagen können. ➜ Den Bibeltext lesen. In Szenen teilen. Dann nur mit Farben eine

Bildgeschichte malen. Wichtige Textteile dazuschreiben. ➜ Reisetagebuch: Die SchülerInnen versetzen sich in die Rolle eines zufällig vorbeikommenden Reisenden, der das Geschehen zufällig beobachtet. Was schreibt diese Person am Abend in ihr

Tagebuch? ➜ Tagebucheintrag einer Person aus dem Bibeltext: Soldat,

Frau. Anschließend vorlesen und besprechen. ➜ Zum Bibeltext mit Pfeifenputzerfiguren Veränderungen darstellen: Den Bibeltext lesen. Überlegen, wie es den Frauen am Anfang des Textes, in der Mitte, am Schluss geht. Mit Pfeifenputzerdraht die Person biegen: die Gefühle, Körperhaltung am Anfang, in der Mitte, am Schluss. Den Personen jeweils Worte geben.

… und noch viel mehr

➜ Mit Fingerfarben oder mit Seidenpapier ein großes Fensterbild – ev. an einem Fenster am Gang, im Foyer, in der Klasse – gestalten. Auf schön gestalteten Karten Auferstehungsbotschaften bzw. Wandlungsbilder aus dem Lied S. 84 dazukleben. ➜ Das Lied lesen und singen. Jedes Kind darf einen Textteil auswählen, den es schon persönlich erlebt hat. Diesen Textteil als

Hoffnungstext, Hoffnungsspruch schreiben und schön gestalten. ➜ Aus bunten Seidenpapierstücken im Heft eine Sonne kle-

ben.

➜ Aus farbigem Papier (DIN A4) ein Osterei ausschneiden, in die Mitte Zacken zeichnen, als ob das Küken das Ei aufbrechen würde, und entlang dieser Linie durchschneiden. Die beiden

Eihälften jeweils ganz oben und ganz unten auf ein Heftseite kleben, sodass in der Mitte Platz entsteht. Auf die Eihälften

Wörter aus der Bibelstelle Mt 28,1-8 schreiben, die mit dem Tod zu tun haben (Grab, Furcht …) und in den Freiraum zwischen den Schalen jene Wörter, die von der Auferstehung künden (Engel …). Alternativ können auch unabhängig von der Auferstehungserzählung Wörter, die zum Karfreitag passen, und Wörter, die zum Ostersonntag passen, gesucht und in die Schalen oder dazwischen geschrieben werden. ➜ Geh in deinen Garten, in einen Wald oder auf eine Wiese und beobachte: ✜ Schau genau, wo sich etwas in den letzten Tagen verändert hat. Was ist gewachsen oder aufgeblüht? ✜ Schließe deine Augen und versuche wahrzunehmen, was du alles hören kannst. ✜ Versuche die verschiedenen Gerüche und Düfte rundherum wahrzunehmen. ✜ Lass all das auf dich wirken, staune darüber und freue dich, dass du leben darfst! Sei dankbar dafür! ✜ Erzähle jemandem, was du alles entdeckt hast und mach ihm/ihr damit eine Freude! ➜ Ein persönliches Auferstehungserlebnis aufschreiben.

Kinderbuch

➜ Schupp, R., Krautmann, M. (2014). Die Ostergeschichte. Lahr:

Kaufmann Verlag. ➜ Vellguth, K., Gotzen-Beek, B. (1999). Ostern in der weiten Welt.

Freiburg im Breisgau: Verlag Herder. ➜ Oberthür, R./Selig, R. (2019). Die Erzählung von Ostern und Pfingsten. Stuttgart: Gabriel. ➜ Frisch, H.-J., Gantschev, I. (2019). Der Chamäleonvogel. Eine Ostergeschichte für Kinder und ihre Eltern. Gütersloh: Gütersloher

Verlagshaus. ➜ Krenzer, R., Droop, C., (2000). Jesu Tod und Auferstehung – ein

Kinderbibelbuch. Limburg: Lahn Verlag

Lied

➜ Welcher Engel wird uns sagen (DMU, 571). ➜ Eines Tages kam einer … (DMU, 535).

➜ Wordcloud gestalten mit österlichem Motiv (Kreuz, Schmetterling, Sonne, Ei …).

➜ Ein Auferstehungsmandala mit Naturmaterialien legen.

➜ Die Aussage Jesu mit hellen, lebendigen Farben gestalten.

SchülerInnenarbeiten mit Ingrid Hipp

➜ Spurensuche: Neues Leben in der Natur entdecken: Nimm einen leeren Bilderrahmen und begib dich auf Spurensuche in der Natur.

DU KANNST MEIN HERZ VERWANDELN Die Glocke von grünem Erz

Es pflügte einmal ein Bauer das Feld. Da stieß er im Boden auf einen eisernen Ring, an dem etwas Schweres befestigt war. Er schlang ein Seil durch den Ring, daran spannte er einen Ochsen – und siehe, der Ochse zog aus dem Ackergrund eine Glocke von grünem Erz hervor. Das ging so leicht, wie man eine Rübe zieht. Und doch war die Glocke größer und schwerer als alle Glocken im ganzen Land. Nun holten sie ihre Beile und zimmerten einen hölzernen Glockenturm für die Glocke aus grünem Erz. Im Jahr wurde die Glocke geläutet. Wer sie hörte, dem war es, als sei er für eine Weile ein neuer Mensch. Wer Kummer hatte, der vergaß seinen Kummer, wer einsam war, seine Einsamkeit. Den Kranken wurde die Krankheit leichter, die Traurigen fassten Mut. Die Armen fühlten sich reich, und die Reichen erinnerten sich der Armen und halfen ihnen … So eine Glocke war das. Der große und strenge König hörte von der wundersamen Glocke. „Das ist keine Glocke für Bauern“, sagte er. „Ich will sie mir holen und sie im höchsten Glockenturm meines Schlosses aufhängen.“ Tausend Soldaten kamen. Die Bauern flehten den König an: „Lass uns die Glocke, Herr, hier hat sie uns Gott beschert und hier soll sie bleiben.“ Der König ließ sich nicht erweichen und sagte: „Ich bin der König, und der Wille des Königs geht über alles.“ So ließ der König Ochsen und Pferde vor den Wagen mit der Glocke aus grünem Erz spannen, doch sie konnten die Glocke nicht einen Fingerbreit wegziehen. Ja, sogar die tausend Soldaten mit ihrem Hauptmann vermochten den Wagen mit dieser wundersamen Glocke nicht vom Fleck zu ziehen, so schwer war die Glocke mit einem Mal. Der große und strenge König erkannte, dass ihm die Glocke um nichts in der Welt gehören wollte. Da wurde er zornig und rief seinen Schmied herbei. „Nimm deinen schwersten Hammer und schlag mir die Glocke in tausend Stücke. Wenn sie dem König nicht läuten will, soll sie nie mehr läuten.“ Der Schmied tat, wie ihm befohlen worden war und zerschlug die Glocke. Die Scherben bedeckten das Feld, und der König zog mit seinen Soldaten davon. Am nächsten Morgen ging der Bauer auf das Feld hinaus. Er wollte die Scherben der Glocke wieder ins Erdreich pflügen, aus dem sie gekommen war. Er dachte, er werde tausend Scherben vorfinden – aber was fand er? Das Feld war mit tausend Glöckchen übersät, eines so rund und vollkommen wie die anderen. Alle sammelte der Bauer nun ein und verschenkte sie, denn sie hatten den wundersamen Klang der großen Glocke.

Auferstehung

Tod wird gewandelt in Leben

➜ Gestalte zum Text passend eine Farben-Bildgeschichte.

Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.

Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.

Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee.

Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot.

Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.

Matthäus 18,1–8

Schlussseite:

Seiten 86

Wozu die Doppelseite einlädt

Die Schlussseite des Kapitels bietet im Sinne der Kompetenzorientierung Möglichkeiten zur Selbstevaluation, der Reflexion des Gelernten und der Überprüfung. Ideen und Möglichkeiten für den Unterricht ➜ Die Kapitelschlussseite ausfüllen und vorlesen bzw. erzählen. ➜ Die Bilder in der Leiste anschauen, beschreiben und besprechen, was in diesem Kapitel bedacht, gelernt … wurde, was interessant war, was fraglich bleibt …

Literatur

➜ Baldermann, I. (2005). Wer hört mein Weinen? Kinder entdecken sich selbst in den Psalmen, Neukirchen-Vluyn: Neukirchener

Verlag. ➜ Berg, Horst K. (1999). Altes Testament unterrichten. Neunundzwanzig Unterrichtsvorschläge, Stuttgart: Kösel Verlag. ➜ Boßmann, Dieter/Sauer, Gert (Hg.), (1984). Wann wird der Teufel in Ketten gelegt? Kinder und Jugendliche stellen Fragen an Gott,

Lahr Verlag. ➜ Klink, Johanna L. (1972). Kind und Leben. Die Theologie der Kinder, eine kleine Theologie für Eltern, Düsseldorf: Patmos Verlag. ➜ Korneck, Eva J. (2014). Das Buch Hiob als pädagogisches Konzept.

Die Rede von Gottes Allmacht in religiösen Bildungsprozessen,

Berlin: Lit Verlag. ➜ Müller, W. (2001). Meine Seele weint. Die therapeutische Wirkung der Psalmen für die Trauerarbeit. Münsterschwarzach: Vier

Türme Verlag. ➜ Neuhold, H. (2019). Mit Kindern über Tod und Auferstehung reden. In: Pendl-Todorovic, R., Neuhold, H. Religion entdecken 2. Handbuch zu: begegnen und feiern. Religion 2. Höf-Präbach:

FinsterVerlag. ➜ Peseschkian, Nossrat (1979). Der Kaufmann und der Papagei. Orientalische Geschichten in der positiven Psychotherapie, Frankfurt a. M.: Fischer Verlag. ➜ Sauer, Ralph, (1986). Kinder fragen nach dem Leid. Hilfen für das

Gespräch, Freiburg i. Br.: Verlag Herder. ➜ Specht-Tomann, M. (2008). Wenn Kinder traurig sind. Wie wir helfen können. Düsseldorf: Patmos Verlag. ➜ Oberthür, R. (1995). Kinder und die großen Fragen. Ein Praxisbuch für den Religionsunterricht. München: Kösel Verlag. ➜ Oeming, M. (2000). Das Buch der Psalmen. Psalm 1–41 (NSK AT 13/1), Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk. ➜ https://www.erzdioezese-wien.at/site/glaubenfeiern/christ/bibel/ article/62406.html

6. Kapitel: Sich zum Leben bekennen. Den Glauben feiern.

Als ich ein Junge war, lebte ich in einem alten Haus, und eine Legende erzählt, dass ein Schatz dort begraben sei. Natürlich war niemand in der Lage, diesen Schatz zu entdecken oder es vielleicht nur zu versuchen. Aber diese Legende warf einen Zauber über unser Haus. Mein Haus verbarg ein Geheimnis in seinem Herzen ... Aus: Antoine de Saint-Exupéry. Der kleine Prinz.

Das sechste Kapitel des Buches „erkunden und gestalten. Religion 4“ schaut nun nach dem Blick auf Ostern, in dem es um die zentrale Hoffnung des christlichen Glaubens geht, auf das, wie der Glaube Gestalt annimmt, gelebt und gefeiert wird. Es schaut, um im Bild von Saint-Exupéry zu bleiben, auf die Schätze im Haus des Glaubens, der Kirche, des Kirchenjahres … und fragt nach dem „Geheimnis in seinem Herzen“. Es geht um den Sonntag, um Bräuche und Rituale, um das Kirchenjahr in seiner ganzen Gestalt und um die Sakramente. Ein inhaltlich dichtes Kapitel. Die Frage ist, wo gibt es Berührungspunkte mit dem konkreten Leben und Alltag der Kinder? Was aus diesen Inhalten ist elementar und lebensbedeutsam für Schülerinnen und Schüler? Dass die Kinder bzw. die Familien unserer Zeit sonntags regelmäßig in die Kirche gehen, dass das Kirchenjahr bewusst gefeiert wird, kann man wohl nicht als selbstverständlich voraussetzen. Es braucht einen realistischen Blick auf die Lebensvollzüge, Lebenserfahrungen, Bedürfnisse und Sehnsüchte der Kinder und neue Zugänge und Berührungspunkte zu den Ritualen und Festkreisen der Kirche. Feste strukturieren die Zeit: das Jahr, das Leben. Jedes Kind kann sich darauf verlassen, dass fix jedes Jahr im Winter Weihnachten ist, dass verlässlich Geburtstag gefeiert wird, dass nach der Schulwoche das Wochenende da ist, und wenn der Frühling kommt, wird Ostern gefeiert. Diese Erwartbarkeit und Verlässlichkeit eines Festreigens schaffen Sicherheit und Geborgenheit.

Alle Kulturen der Welt, alle Religionen und alle Zeiten strukturieren die Zeit und kennen Feste, die mit dem Jahreskreis der Natur zu tun haben. Der Rhythmus der Woche, des Tages, des Mondkreises, der Jahreszeiten spricht etwas von unserem Leben an. Wir sind selber eingebettet in das Werden und Vergehen, in Tag und Nacht, in Arbeit und Ausruhen, in Festtag und Alltag, in helle Zeiten und dunkle Zeiten … Überall und immer wurden Feste und Rituale hervorgebracht, die diese Erfahrungen mit der Natur, mit dem Tages- und dem Jahreskreis mit dem menschlichen Leben und dem Glauben in Zusammenhang brachten. Das christliche Kirchenjahr tut dies im Blick auf die bedeutsamen Ereignisse und Inhalte des Glaubens. Auch dass es Rituale im Lauf eines menschlichen Lebens vom Geborenwerden bis zum Sterben gibt, ist allen Menschen und Kulturen gemeinsam. Die christlichen Sakramente begleiten den Lebenslauf als wirksame Zeichen der Aufmerksamkeit und Zuwendung Gottes zu uns Menschen. Schülerinnen und Schüler haben zwar kaum Erfahrung mit kirchlichen Festen, mit Sakramenten und ihrer Bedeutung, aber sie kennen die Fragestellungen des Lebens, sie kennen Dunkelheiten und Lichtzeiten, sie kennen Abschlüsse und Neuanfänge, leiden unter der Begrenztheit des Lebens, kennen die Freude und Sorglosigkeit genauso wie die Suche nach Ermutigung, Geborgenheit und Stärkung. Aus diesen Erfahrungen und Sehnsüchten ergibt sich eine Offenheit für die Geheimnisse und Geschenke, die in den kirchlichen Festen und den Sakramenten angeboten werden.

Kompetenzen und Lehrplanbezüge des Kapitels

■■ Kompetenz 3:

Texte der Heiligen Schrift, Gebete und Glaubensinhalte der eigenen Konfession/Religion kennen und im Blick auf das eigene

Leben deuten. ➜ Inhalte: „Was mich im Leben trägt.“ Die sieben Sakramente. ■■ Kompetenz 6:

Kirchenräume erkunden sowie die wichtigsten christlichen Feste beschreiben und mitgestalten. ➜ Inhalte: Der Sonntag. Das Kirchenjahr im Überblick.

Titelbild des Kapitels, S. 87

Das Titelbild zeigt ein Foto aus der Liturgie der Osternacht. Im Dunkel der Nacht werden Kerzen angezündet und wird Licht weitergegeben. Licht als Zeichen für Christus, für das Leben, für das Vertrauen, dass das Licht stärker ist als die Finsternis und das Leben stärker als der Tod. Die Osternacht ist der Höhepunkt des christlichen Kirchenjahres. Christinnen und Christen feiern ihren Glauben an den lebensspendenden Gott, an den auferstandenen Christus, an den Sieg des Lebens über den Tod. Dafür sind alle Worte zu klein. Deshalb braucht es Symbole und Symbolhandlungen, die auf das Unaussprechliche hinweisen, die über sich hinausweisen und die über die Sinne erfahrbar sind. Die Erfahrung, ein Licht zu entzünden, wenn es dunkel ist, ist für jedes Kind verstehbar. Die Angst vergeht, ein Weg wird sichtbar. Ostern ist das Fest gegen die Angst, gegen die Dunkelheit und gegen den Tod. Da reichen keine dogmatischen Sätze. Da braucht es das Feiern, das Singen, das Beten … Wenn in der Osternacht die Kerzen entzündet werden, geht es um das Bekenntnis: „Ja, ich glaube an die Auferstehung, an den Gott des Lebens“, und es geht um das Teilen dieser Freude mit allen Sinnen im gemeinsamen Feiern.

Der Geist der Auferstehung. Mit Freude das Leben leben.

Seiten 88 | 89

Wozu die Doppelseite einlädt

Auf dieser Doppelseite geht es um den Sonntag als Tag des Lebens, der Lebendigkeit, als Tag der Auferstehung. Mit verschiedenen Zugängen wird Gespräch und Nachdenken angeregt. Narrativ, erklärend, biblisch, lyrisch und mit dem Bild vom Sonntagshaus mit verschiedenen Räumen. Es wird ernst genommen, dass Sonntage in der heutigen Familienwelt und Kinderwelt sehr unterschiedlich ausschauen. Meist geht es darum, sich auszuruhen, etwas als Familie zu unternehmen, es sich gut gehen zu lassen. Der Sonntag ist ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag des Christentums. Er erinnert an die Qualität des Lebens, daran, dass das Leben mehr ist als nur Arbeit. Der Wechsel von Arbeit und Ruhe tut dem Menschen gut. In der Leistungsgesellschaft bietet der Sonntag eine Unterbrechung und eine leistungsfreie Zeit. Auch Kinder brauchen einen Freiraum, brauchen eine Unterbrechung des schulischen Drucks, brauchen Spaß, Spiel und Gemeinschaft, um sich lebendig zu fühlen, das Leben zu spüren. Für die Religion ist der Sonntag ein „heiliger“ Tag. Es geht um ein Aufatmen, um die Freude darüber, dass wir letztlich das Leben nicht „machen“ und leisten müssen, sondern dass es ein Geschenk ist. Ein Geschenk des Gottes, der ein Liebhaber des Lebens ist. Die Auferstehung Jesu schenkt Leben, befreit zum Leben. Gott will, dass wir Menschen das Leben in Fülle leben (Joh 10,10).

Kompetenzen / Kompetenzdimensionen

Wahrnehmen und beschreiben: wie Menschen den Sonntag leben und was guttut. Verstehen und deuten: was der Sonntag für Christinnen und Christen bedeutet. Gestalten und handeln:

Sonntagstexte, -lieder, -gebete, -bilder gestalten. (Be-)sprechen und (be)urteilen: warum Christinnen und Christen sich am Sonntag zum Gottesdienst treffen und was es für sie bedeutet. Entscheiden und mit-tun: einen Sonntagsgottesdienst bzw. Feste des Kirchenjahres mitgestalten und mitfeiern.

Lernanlässe, Themen, Ausgangspunkte

➜ Ostern. ➜ Frühling und das neue Leben. ➜ Welche Bedeutung hat der Sonntag? ➜ Was hat Auferstehung mit dem Sonntag zu tun?

Sehen, lesen, tun und feiern

■■ Die Kindergeschichte lässt eintauchen in die Erfahrung von purer Lebensfreude. Natur, Sonne, Bewegung, Spiel … – eine

Ermunterung, dass SchüleriInnen und Schüler sich an Situationen dieser Lebendigkeit erinnern und sie als Ressource für sich wachrufen. Schöne Erinnerungen können Kraftquellen sein. Im Kontext dieser Seite wird die pure Lebendigkeit und

Freude mit dem Sonntag in Verbindung gebracht. Sonntag

als Tag, der das Geschenk des Lebens besonders in den Blick nimmt. Auferstehung mitten im Tag, mitten in der Woche, mitten im Leben. ■■ Der Sachtext denkt über den Sonntag aus christlicher Perspektive nach. Der Sonntag als das wöchentliche Osterfest. Für Christinnen und Christen steht die Auferstehung Jesu im Mittelpunkt. Das zu erinnern, zu bedenken, zu feiern und sich in Gemeinschaft um diesen Christus zu versammeln ist Höhepunkt und Zentrum eines christlichen Sonntags. „In nahezu allen vom Christentum geprägten Kulturen genießt der Sonntag besonderen gesetzlichen

Schutz: Schulen und Behörden haben geschlossen, Handel und

Wirtschaftsleben unterliegen bestimmten Einschränkungen, die je nach Land und Epoche mal enger, mal weiter gefasst sind.

Diese gesellschaftliche Stellung des Sonntags ist in der Gesetzgebung Kaiser Konstantins im 4. Jahrhundert grundgelegt, der durch das Verbot von Gerichtssitzungen am Sonntag den ersten

Grundstein für einen allgemein geschützten Wochentag legte, der von Arbeit frei und für den Gottesdienst bestimmt war“ (Lumma, 2016, 125). Wir wissen, dass wenige Kinder de facto den

Gottesdienst als zum Sonntag gehörend erleben. Es muss auch klar sein, dass Grundschulkinder wenig Entscheidungsbefugnis haben, ob die Familie sonntags in die Kirche geht und insofern nicht in unlösbare Konflikte zwischen Anspruch und Realität getrieben werden dürfen. Trotzdem gehört es zu religiöser Bildung, über den Sinn des Sonntags aus der Sicht der eigenen Religion

Bescheid zu wissen. ■■ Der Bibeltext Apg 2,43–47 folgt im Neuen Testament direkt auf die Erzählung vom Pfingstgeschehen. Es wird hier ein

Idealbild einer christlichen Gemeinde, die aus dem Geist Jesu lebt, gezeichnet. Anscheinend war das in der Zeit, in der die

Apostelgeschichte verfasst wurde, notwendig, da die Realität offenbar nicht so ideal war. Es werden die verschiedenen

Ausprägungen christlichen Lebens gezeichnet: Es geht um die Integration in die Gemeinschaft, um christliches Miteinanderleben, um Teilen und Sorge füreinander, um Beten, um gemeinsames Mahl halten – wobei hier wohl Sättigungsmahl und Eucharistiefeier zusammengehören – und um das Lob

Gottes. Es wird durch diesen Text deutlich, dass Christ*in-Sein beides beinhaltet: Feier, Gebet und soziales Miteinander-Leben und Teilen. Nachfolge Jesu beinhaltet neben Wortverkündigung Menschendienst und Gottesdienst. Kinder dürfen nicht überfordert werden, sie haben begrenzte Möglichkeiten. Aber sie können hineinwachsen in eine solidarische Haltung und in gemeinschaftliches Feiern. ■■ Das Gebet aus Westafrika nimmt mit hinein in eine große Freude und Dankbarkeit für das Leben. Der Blick auf die Natur, die Wahrnehmung des Körpers, das Vertrauen in die Anwesenheit Gottes, der eben gerade in diesen sinnlichen Wahrnehmungen erfahren wird, löst Freude und Dankbarkeit aus. Der Text formuliert in einer anderen literarischen Form Ähnliches wie die Kindergeschichte, die darüber steht. Es benennt die Elemente, die auf Gott hinweisen, deutlicher. Es erkennt, dass nicht nur der Mensch Gott erfahren kann, sondern bindet auch die ganze Schöpfung mit ein.

Alles erzählt von diesem Gott, alles jubiliert und freut sich. Ein berührendes Lied der Dankbarkeit, des Lebens und der Freude. ■■ Das „Sonntagshaus“ nimmt das Bild vom Haus mit den verschiedenen Räumen zu Hilfe, um verschiedene Aspekte von dem, was den Sonntag ausmacht, zu thematisieren. Vier Räume werden

genannt und konkretisiert. All das tut gut, dient dem Leben, heiligt den Sonntag. Und umgekehrt dient der Sonntag dem Menschen, heiligt das Leben, tut gut.

Ideen und Möglichkeiten für den Unterricht

➜ Ein Haus mit einer aufklappbaren Tür und aufklappbaren Fenstern gestalten. Die vier (oder mehr?) Räume, die im Buch genannt sind, bedenken und gestalten. ➜ Eine Word-Cloud zum Thema Sonntag gestalten. ➜ Sonntag – ein Tag des Lebens: Die Kinder schreiben auf, was für sie dazugehören müsste, damit der Sonntag zu einem Tag des

Lebens und der Auferstehung werden kann. ➜ Das Gebet aus Westafrika auf Seite 88 lesen. Den ersten Satz (oder einen anderen) ins Heft abschreiben. Dann einen eigenen

Dankes-, Freuden-, Gebetstext weiterschreiben. ➜ Stell dir vor, du möchtest einem Kind, das den Sonntag nicht kennt, erklären, warum es den Sonntag gibt, was gefeiert wird, warum er für Christinnen und Christen ein besonderer

Tag ist …

… und noch viel mehr

➜ „Ein Reli-Podcast“ gestalten: Sonntag. ➜ In Gruppen einen RAP gestalten zum Thema Sonntag gestalten.

Mit Rhythmusinstrumenten, Körperinstrumenten, Bewegungen … ergänzen und den anderen vorführen. ➜ In Gruppen erarbeiten: Warum es gut ist, dass es den Sonntag gibt. ➜ Recherchieren: heilige Wochentage in anderen Religionen. ➜ Zu Apg 2,43–47: Vers für Vers in Gruppen pantomimisch darstellen. ➜ Collage: Aus Zeitungen und Zeitschriften Wörter ausschneiden, die zum Sonntag passen. In einem nächsten Schritt Bilder ausschneiden – und mit Wörtern und Bildern ein Zeichenblatt, eine

Heftseite… gestalten.

Lied

➜ Manchmal feiern wir mitten im Tag (DMU, 703). ➜ Come to be Feast (DMU, 582). ➜ Eingeladen zum Fest des Glaubens (DMU, 586).