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editorial Mit ganzer Kraft Die Wahl zum Stiftungs ratspräsidenten des SNF ist eine Heraus forderung, die ich mit Respekt und ganzer Kraft angehe. Ich bin Gabriele Gendotti davon überzeugt, dass Neuer Präsident des Stiftungsrats des SNF Bildung und Forschung jene Grundlagen sind, auf denen wir in einer globali sierten Welt des Wandels unsere Zukunft aufbauen können. Nur durch exzellente Forschung ist es möglich, Lösungen für drängende Probleme zu finden und Strategien für ein nachhal tiges Wachstum aufzubauen. In welchem Masse uns dies gelingt, hängt stark von den verfügbaren finanziellen Mitteln ab. Es ist daher eine Schlüsselaufgabe des Stiftungsrats, gute Kontakte mit der Politik, den Bundesämtern und Partnerorganisationen zu pflegen und sie von der hohen Bedeutung der Forschung für die Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft zu überzeugen. Er muss zudem mit Nachdruck auf die Risiken von Entscheiden hinweisen, welche eine positive Entwicklung des Forschunsgsplat zes Schweiz bedrohen. Aktuelle Signale von Bund und Politik sind hier mit einer gewissen Be sorgnis aufzunehmen. Sie lassen befürchten, dass der SNF kaum mit der stetig steigenden Nachfra ge nach seinen Förderungsmitteln wird Schritt halten können und notwendige Massnahmen für den Forschungsnachwuchs hintan gestellt werden müssen. Hier gilt es, Gegensteuer zu geben.
NR. 15 > März 2012
I n f o r m a t i o n e n d e s S c h w e i z e r i s c h e n N a t i o n a l f o n d s f ü r Fo r s c h e r i n n e n u n d Fo r s c h e r
Die Mobilität und frühe Eigeninitiative von jungen Forschenden stärker fördern Der SNF präsentiert ab 2013 seine Stipendien in leicht modifiziertem Kleid. Zudem führt er ein neues Instrument zur Doktorandenförderung in den Geistes- und Sozialwissenschaften ein und unterstützt auch in der Projektförderung gezielt die Mobilität von Doktorierenden. Marcel Kullin, Abteilung Karrieren
Eine externe Evaluation im Jahr 2010 hat gezeigt, dass die Stipendien des SNF ihre wesentlichen Ziele erreichen. Sie enthielt aber auch Empfehlungen, welche eine moderate Umkonzeption angestossen haben. So werden die bisherigen Stipendien für angehende Forschende ab 2013 in zwei Instrumente aufgeteilt: «Doc.Mobility» für die Doktoratsstufe und «Early Postdoc.Mobility» für die Postdoktoratsstufe. Auch die Stipendien für fortgeschrittene Forschende, neu «Advanced Postdoc.Mobility» genannt, werden leicht modifiziert und besser auf die anderen Instrumente abgestimmt.
Eigenständige Ideen umsetzen Vorgesehen ist zudem das neue Instrument «Doc.CH» zur Förderung von Doktorierenden in den Geistes- und Sozial wissenschaften. Damit will der SNF motivierten und talentierten jungen Forschenden in diesen Disziplinen die Möglichkeit bieten, eigenständige Projektideen für Dissertationen innert nützlicher Frist umzusetzen. Voraussetzung ist eine entsprechende Einbindung an einer Schweizer Universität (Doktorandenschule, Dissertationsbetreuer/in). Erste Praxiserfahrungen werden zeigen, wie das Instrument weiter auszugestalten ist. Finanziert wird es durch frei werdende Mittel aus dem auslaufenden ProDocProgramm. Die lokalen SNF-Forschungskommissionen werden bei der Vergabe der Stipendien weiterhin eine wesentliche Rolle spielen.
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Das neue Instrument «Doc.CH» wird Doktorierenden in den Geistes- und Sozialwissenschaften ermöglichen, eigene Projektideen für ihre Dissertation umzusetzen.
Die Mobilität von Doktorierenden soll nicht nur im Rahmen von Stipendien gefördert werden. Neu können Doktorierende in vom SNF finanzierten Forschungsprojekten einen Auslandsaufenthalt beantragen, sofern sie vom Projektleiter unterstützt werden. Bereits ab Mai 2012 können damit die Reise- und Aufenthaltskosten für einen Auslandsaufenthalt zwischen sechs und zwölf Monaten finanziert werden. Während des Auslandsaufenthalts bleiben die Doktorierenden über das SNF-Forschungsprojekt angestellt. Der SNF hat in diesem Jahr dafür 2,4 Millionen Franken vorgesehen.
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