Snowtimes St. Moritz 2014

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SNOWTIMES Das Wintermagazin 2014

Die jungen Wilden Corvatsch setzt auf Freestyle

Giovanni Testa und Franco Moro Skipionier und Skikjรถring-Jubilar

Dumeng Giovanoli Mit Klassikern vertraut

Naturtalent im Rampenlicht Annina Campell


www.stmoritz.ch


Editorial: Aber mit Stil…

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Bild: Dorli Kellenberger

Liebe Leserinnen und Leser Unordnung, Chaos im Schnee? Nein, eine Auslegeordnung mit Stil. Symbolisch für die Themenvielfalt von SNOWTIMES. Diese soll in jeder Ausgabe Priorität geniessen. Dabei lassen wir uns von Ästhetik, Kreativität und … Stil leiten. Diskussionen über Stil begegnen Sie täglich in Bereichen wie Kunst, Musik, Sport, Mode, Essen. Aber auch in unserem Verhalten, unseren Ausdrucksformen. Wo beginnt der Stilbruch? Es wird versucht, Stilikonen nachzueifern und zu kopieren. Wie ein Rudel einem Trend nachzurennen. Holt sich in der Not mal Rat bei selbsternannten Stilexperten und anderen Gurus. Verfügt dann jemand über Stilsicherheit setzt man dies mit Klasse gleich. Den guten Geschmack walten lassen, heisst jedoch nicht, vielleicht auch mal Klischees entgegen zu wirken. Individualität demonstrieren, mit

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Stil die eigene Persönlichkeit unterstreichen. Manche stilprägende Epoche strahlt bis in die Gegenwart aus. Beeinflusst Musik, Mode und Schönheitsideale. Revivals erinnern an vergangene Zeiten. Was hat das mit SNOWTIMES zu tun? Uns liegt sehr viel daran, Ihnen gegenüber mit Stil aufzutreten. Es geht dabei auch um Inhalte. Es muss spannend sein. Mit einem inspirierenden Magazin. So wie es uns aufgrund persönlicher Erfahrung und Beurteilung gefällt und wir es als richtig empfinden. Mit Stil. Ohne zu verletzen, ohne etwas oder jemanden zu zerzausen. Ohne moralisierenden Anstrich. Anderseits wollen wir aber auch mal Denkanstösse vermitteln. Auslöser für Diskussionen sein. Und, als oberstes Gebot, Ihnen und unseren Protagonisten immer mit Respekt gegenübertreten. Wir wollen den Blick über den Alltag hinaus lenken – ein stilvolles Leben. Ein guter Stil verkörpert doch auch eine bejahende Lebenseinstellung und

Lebensqualität. Unsere Auslegeordnung verspricht wiederum ein breites Spektrum. Sport, Musik, Medien, Kulinarik, Genuss. Sie begegnen u.a. einer attraktiven Nachwuchs-Moderatorin, heissem SaxophonSound, der Silser Ski-Legende, einem Kuhstall, jungen Wilden am Corvatsch, einem St. Moritzer Pionier und Franco Moro sowie einer entstaubten Ikone. Interessante «Darsteller»… mit Stil! Und dann feiert SNOWTIMES noch ein kleines Jubiläum (siehe Seite 22) Wie sagte doch Johann Wolfgang von Goethe: «Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er hinterlässt, ist bleibend». In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spass beim Lesen. Herzlichst Ihr Ernesto Kellenberger Mitglied der Redaktion ◊

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Seite Artikel

Coverbild: Roman Pulvermüller / Jan Scherrer in der Halfpipe Corvatsch

SNOWTIMES Das Wintermagazin Regionale Ausgaben für St. Moritz Engadin, Davos Klosters und Saanenland Gstaad

6 Dumeng Giovanoli Vom Kochkünstler zum Stangenkünstler – der legendäre Sympathieträger aus Sils Maria 10 «ACDC» Jung. Wild. Telegen. Vom Engadin vor die TV-Kamera – Annina Campell 14 Giovanni Testa und Franco Moro Pionier mit Hindernissen. König mit Jubiläum 22 In eigener Sache Ein kleines Jubiläum mit Statements von Leserinnen und Lesern 26 Corvatsch Die jungen Wilden. Ihre Höhenflüge 30 Im Kuhstall Glückliche Vierbeiner, verwöhnte Zweibeiner

34 Pius Baumgartner Samtig flüsternd, dynamisch oder lüpfig bis dreckig röhrend 40 Hanspeter Ueltschi BERNINA – Piz und Label. Mit Ausstrahlungskraft 42 Angela Rupp Nahe bei Medien. Stärken kommunizieren

Herausgeber Snowtimes GmbH Marco Meyer 7270 Davos Platz Chefredaktion/Gesamtleitung Marco Meyer Redaktion St. Moritz Engadin Ernesto Kellenberger Grafik Dominic Rechsteiner www.dominicrechsteiner.ch Korrektorat Dorli Kellenberger Erscheint 1 x jährlich (vor Weihnachten) Anzeigenverkauf Werner Nussbaum Urs Heinzer pr@snowtimes.ch Auflage 12‘000 pro Region

43 150 Jahre Wintertourismus Der Mythos St. Moritz in einer Publikation

Druck Dietschi Print&Design AG Olten

46 Zuberhütte Was wäre wenn…? Fiktion

www.snowtimes.ch info@snowtimes.ch

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48 Thomas Frieden Eine neue Schmuckmarke für Frauen mit Klasse und Stil 54 Sie dürfen wieder fliegen… auf den neuen Schanzenanlagen

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Vom Kochkünstler zum Stangenkünstler – der legendäre Sympathieträger aus Sils Maria 6

Text: Ernesto Kellenberger Bilder: Gian Giovanoli / kmu-fotografie.ch

Hermann Hesse, Friedrich Nietzsche, Thomas Mann – alle begeisterte «Silser» Und da ist doch noch Dumeng Giovanoli. Der ehemalige alpine Spitzenskifahrer.

Tief verschneites, malerisches Sils Maria. Die Sonne setzt die schmucken, typischen Engadiner Häuser in ein faszinierendes Licht. Magisch anmutend. Man vergisst das leichte Ziehen in der ausgetrockneten Nase – die Temperatur liegt im zweistelligen Minusbereich. Drinnen im heimeligen Aufenthaltsraum des «Hotel Privata». Der unvergleichliche aromatische Duft des Arvenholzes strahlt Geborgenheit und Wärme aus. Hier muss man sich wohl fühlen. Aber auch ein Touch von Nostalgie erfüllt den Raum. Legenden wissen viel zu erzählen. Dumeng Giovanoli. Und wie er erzählt… mit Begeisterung, farbig und bildhaft. Man fühlt sich sofort zurückversetzt in die Zeit der Schwarzweiss-Fotografie. Seine grossen Skierfolge leben auf. Sympathisch vor Augen geführt mit seinem melodiösen Engadiner Dialekt. Die übliche Eingangsfrage: «Wie fühlt man sich als ehemaliger Spitzenskifahrer und heutiger Pensionär?» erübrigt sich. Seine Ausstrahlung widerspiegelt

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die Eigenheiten, die auch das Dorf Sils berühmt gemacht haben: Kraft, Ruhe, Gelassenheit, im Einklang mit der Natur.

Wengen + Kitzbühel – kein Schweizer schaffte es

Namen wie Wengen und Kitzbühel fallen. Da schlägt der Puls höher, nicht nur jedes Skirennfahrers sondern auch (Fernseh-) Zuschauers. Damals wie heute. Lauberhorn und Hahnenkamm umweht eine Aura, vergleichbar nur noch mit einer Weltmeisterschaft oder Olympischen Spielen. Für Dumeng Giovanoli mit seinen schönsten Erinnerungen verbunden. Im Jahre 1968 schaffte er innerhalb einer Woche den viel umjubelten Slalomsieg in Wengen und in Kitzbühel. Dies ist bis heute keinem Schweizer gelungen. Auch nicht mal ein Slalomerfolg in Kitzbühel. Noch heute wird er von Journalisten immer wieder darauf angesprochen. Zwei der vielen Hö-

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Reminiszenzen aus erfolgreichen Tagen

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hepunkte in seinem glanzvollen Palmarès, auf die er mit vielen Emotionen gerne zurückblickt. Mit berechtigtem Stolz – umso mehr als die Medien damals dem Lauberhorntriumph mit Skepsis begegneten. Profitierte er von vielen Ausfällen? Mit der richtigen Einstellung «Jetzt erst recht!» reiste er dann nach Kitzbühel. Eine eindrückliche Bestätigung, alle Zweifel waren ausgeräumt. In dieser Saison gewann er dann auch noch den Weltcup in der Slalom-Disziplinenwertung. Auf einen Nachfolger wartet die Skination Schweiz immer noch. Hinzu kam sein 2. Rang im Gesamtweltcup und im Riesenslalom. Seine damaligen Konkurrenten trugen so klingende Namen wie Jean-Claude Killy, Karl Schranz, Patrik Russel, Edmund Bruggmann etc.

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Dumeng Giovanoli: «Es zieht mich immer mal wieder an den Kochherd»

Rezepte für die Hochform…

Seinem Naturell entsprechend hatte Giovanoli den Ruf eines Fahrers mit ausgesprochen viel Gefühl. «Deshalb zeigte ich wohl auch die besten Rennen auf ruppigen, unregelmässigen Pisten – auch bei schlechtem Wetter» meint er mit einem verschmitzten Lächeln und zieht seine buschigen Augenbrauen hoch. Die Basis erschaffte er sich mit grossem Ehrgeiz, bereits schon im Training. «Wenn andere acht Läufe absolvierten, machte ich deren neun oder zehn.» Überzeugend formuliert er seine persönliche Definition einer «Hochform»: «Störe Dich nicht an «dummen» Kommentaren von Konkurrenten oder der Medien. Habe das Gefühl, über das beste Material zu verfügen. Gehe mit einer positiven Einstellung an die Sache ran. Sei mit Dir selbst im Reinen. Lasse keine Zweifel aufkommen…. und wenn dann

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auch noch das Essen stimmt!». Eigentlich einleuchtend. Zu seinen aktiven Rennzeiten fiel Dumeng Giovanoli schon durch seine Mehrsprachigkeit auf. Romanisch, Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch. Davon profitierten auch seine Kollegen immer wieder «Ich vertrat sie oft in Dingen, wo Sprachkenntnisse gefragt waren. Es hat mir auch in der Hotellerie viel gebracht», stellt er mit Befriedigung fest.

Material quo vadis?

Wie stand es mit den auch heute immer wieder viel diskutierten Materialfragen? Heute scheint das Potential für grundlegende, revolutionäre Entwicklungen im Skibereich eher ausgereizt. Nicht so in den 60er Jahren zu Giovanolis aktiven Zeiten. Alles war im Fluss… vom Holz, über Metall bis zum Fiberglass/Holz. Die Fahrer sahen sich also mit rasch wechselnden Trends konfrontiert. Eine kleine Anekdote bitte: «Mit einem Metallski hatte ich grosse Mühe. Er führte mich buchstäblich…! Schliesslich lasse ich mich beim Tanzen auch nicht gerne führen. Ein Fiberglass-Modell machte dann aber das, was ich wollte.» Noch eine weitere Episode? «In Aspen wurde mir angeboten, anstelle des Raichle-Schuhs mal das amerikanische Lange-Modell zu testen. Nach ein paar Plauschschwüngen im Schnee wechselte ich kurzentschlossen die Schuhmarke. Am nächsten Tag bewährte sich der «Lange» bereits beim erfolgreichen Renneinsatz», strahlt er und lehnt sich genüsslich zurück. Man war von den Medien viel weiter entfernt. Heute würde dies zu einer grossen Schlagzeile führen. So auch die folgende, fast unglaublich anmutende Reminiszenz: «Im Jahre 1968 fuhr ich Abfahrt und Riesenslalom auf Head, für die Slaloms schnallte ich den Rossignol Strato an…!» Den Ski, der geradezu Kultstatus erreichte. Dank Dumeng Giovanoli?

Keine Fernsehbilder im Engadin

Im Verlaufe der erfolgreichen Jahre muss sich ein riesiges Arsenal an Auszeichnungen und Trophäen angesammelt haben. Spontan kommt seine amüsante Story: «1963 am Philips-Derby auf der Lenzerheide thronte auf dem Gabentisch – ja, das gab’s damals noch – der 1. Preis. Ein Fernsehgerät. Als Sieger konnte ich jedoch nicht zugreifen… Wir hatten nämlich im Engadin keinen Fernsehempfang. Also entschied ich mich für den Plattenspieler!» Verletzungen spielen oft Schicksal und bedeuten immer wieder abrupte, folgenschwere Einschnitte in Sportlerkarrieren. Auch bei Dumeng Giovanoli. Im Jahre 1970 zwang ihn eine Knieverletzung zum Abbruch seiner glanzvollen Sportlerlaufbahn. Das war dann auch der Abschied vom Leben aus dem Koffer, das er doch so sehr liebte. «Natürlich wäre ich noch gerne an den Olympischen Spielen in Japan gestartet», erklärt er fast etwas wehmütig. Wohl hätte er an den historischen «Goldenen Tagen von Sapporo» dem Medaillenspiegel noch zusätzlichen Glanz verliehen.

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Ein blendender Techniker

Dem Tourismus verbunden

Inzwischen erhellt die Sonne das Arvenzimmer und lässt die Schwarz-Weiss-Fotos an der Wand wie im Scheinwerferlicht erscheinen. Oder will sie uns in die Gegenwart zurückführen? Gibt es Parallelen zwischen der Aktivzeit als Spitzensportler und der späteren Tätigkeit als Hotelier und Koch? «Tourismus und Sport bilden praktisch eine Einheit. Die Freizeitgestaltung ist eigentlich fast zum Sport geworden.» Nach seinem Rücktritt hat er sich in verschiedenen Funktionen in Szene gesetzt: Geschäftsführer und Präsident des Kurvereins Sils, Präsident des Skiclubs Sils, während vielen Jahren im OK des Engadin Skimarathons. Diesen hat er selbst 18 Mal bestritten. 35 Jahre führte Dumeng Giovanoli das Hotel Privata, bis seine Tochter Corina vor 4 Jahren in seine Fussstapfen trat.

Lust verspüre, habe ich auch Zeit. Wenn aber keine Lust vorhanden ist, habe ich keine Zeit», schimmert Zufriedenheit und eine Prise Schalk in seinen Augen.

Mit Klassikern vertraut

Reizt es Sie nicht, mal wieder die Kochmütze aufzusetzen und an den Herd zurückzukehren? «Während der Saison ist es fast schon zur Tradition geworden, dass ich jeden zweiten Mittwochabend in der Küche stehe und die Gäste mit einem 4-Gang-Menü verwöhne – mit Engadiner Köstlichkeiten.» Nicht nur die Klassiker im Skirennsport meisterte er mit grossem Erfolg. Auch weiss er heute noch mit kulinarischen Klassikern zu brillieren. Spitzensportler und Fitness nach Karriereabschluss. Bei Giovanoli ist der Ehrgeiz offensichtlich noch vorhanden, oder? «Ja, ich bewege mich viel. Im Winter Langlauf und ab und zu Alpinskifahren. Im SomLust und Zeit… mer gehe ich beim Mountainbiken schon mal in den Sieht man Sie noch oft auf den Skipisten? «Es roten Bereich. Ich fordere mich. Werde aber jedes Jahr kann vorkommen, dass ich mal spontan mit Stammgä- etwas vernünftiger.» Ich weiss jetzt, wenn ich nächstens den Initialen sten unterwegs bin und ihnen die einzigartigen Schönheiten des Oberengadins zeige. Die Gäste kommen zum «DG» begegne, verbinde ich diese nicht nur mit dem beTeil schon in der dritten und vierten Generation zu uns. kannten italienischen Modelabel, sondern mit dem legenGrundsätzlich ist es aber so, dass ich immer wieder ge- dären Dumeng Giovanoli. Ebenfalls eine Erfolgsmarke! ◊ wisse Aufgaben übernehme. Es gilt jedoch: Wenn ich

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«ACDC» – Jung. Wild. Telegen. Vom Engadin vor die TV-Kamera 10

Text: Ernesto Kellenberger Bild: Gian Giovanoli / kmu-fotografie.ch

Annina Campell Da Cinuos-chel. Ein neues Fernsehgesicht. Attraktiv. Vielversprechendes Naturtalent im Rampenlicht.

Als hätte Pianist Antonio mit seiner singenden Frau Nadia in der Crystal-Bar Regie geführt. Der swingende Song «I’m In The Mood For Love» begleitet ihr Erscheinen: Annina Campell – ein Name voller Musikalität. Ein Künstlername? Nein, Annina Campell ist ihr bürgerlicher Name. Soeben pünktlich mit ihrem gut aussehenden, sportlichen Begleiter Marc aus Cinuos-chel (sprich Zinuaschtschl) eingetroffen, trotz tief verschneiter Strassen. Im schmucken 74-Seelen Dorf, einer Fraktion der Gemeinde S-chanf, ist sie aufgewachsen. Reich an typischen, malerischen Engadiner Häusern mit ihren dekorativen Sgraffiti ein beliebtes Sujet für Kunstmaler. Auch Annina mit ihrer gewinnenden, attraktiven Erscheinung, inspirierend für jeden Künstler.

Gesundes Selbstvertrauen

Offen, ehrlich, spontan, präsent, schlagfertig. Beste Voraussetzungen für ein animiertes, verheissungsvolles Gespräch. Derweil greift der Pianist in die Tasten mit einem weiteren Song aus dem Great American Songbook: «Fly Me To The Moon…» Aber nicht für Annina. Sie bleibt mit beiden Beinen am Boden. Bodenständigkeit zeichnet sie aus. Nach den Sternen greift sie jedoch schon. Diese sind zwar zurzeit am St. Moritzer Himmel nicht zu sehen. Dichte Schneeflocken wie Leintücher hüllen den Dorfkern innert Kürze in eine film-

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reife Szenerie. Anninas Augen leuchten. Vorfreude auf den morgigen Skitag. Schnee, ein Element, mit dem sie früh eine enge Beziehung hatte. «Ich glaub, man hat mich schon auf die Ski gestellt, bevor ich richtig laufen konnte. Mit 15 Jahren erteilte ich dann erstmals Skischul-Unterricht», berichtet sie in ihrem melodiösen, sympathischen Engadiner Dialekt. Mit ihrem Vater Riet, seit Jahren Direktor Swiss-Snowsports und ISIA-Präsident (Int. Ski-Instructor Association), hatte sie schliesslich einen kompetenten Experten. Es lässt sich ausmalen, wie sie rhythmisch und graziös in ihrem exklusiven, figurbetonten Bogner-Outfit ihre Spuren in den frischen Pulverschnee zieht.

Früh mit Realität des Lebens konfrontiert

Gerne schaut sie auf ihre Jugendzeit zurück. Vorbelastet durch ihre tatkräftige Mithilfe im elterlichen Hotel-Restaurant Veduta, kam Annina bereits im Kindesalter in Kontakt mit Gästen und Angestellten. Lernte früh, mit ihnen umzugehen, zu kommunizieren. Kannte keine Kontaktschwierigkeiten. Man spürt, sie hat einen ausgeprägten Familiensinn. Der Drang, die Welt kennenzulernen packte sie schon früh. Neugierig. Lernbegierig. Zweisprachig (deutsch/romanisch) aufgewachsen, legte sie schon im

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Annina Campell: «Ich flirte gerne mit der Kamera»

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jugendlichen Alter ein besonderes Flair und Talent für Fremdsprachen an den Tag. Bereits mit 14 Jahren kam sie bei einem mehrwöchigen Aufenthalt in Brighton mit der englischen Sprache in direkten Kontakt. Brasilien, Costa Rica, Hawaii waren u.a. weitere Stationen. Heute spricht sie neben ihren Muttersprachen auch portugiesisch, spanisch, italienisch, französisch und englisch. Im Sommer 2010 hat sie ihr Studium in Kommunikationswissenschaft abgeschlossen. «Es hat halt etwas länger gedauert. Weil ich einfach noch viel reisen wollte…», gesteht sie ohne Hemmungen.

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Es geschah einfach so… bi de Lüt

Wie kam es denn zur Moderatorin Annina Campell? «Erste Erfahrungen machte ich beim Radio Engiadina / Radio Grischa. Mein Fokus ging aber bald Richtung Fernsehen. Beim Praktikum bei SRF Dok und bei einer Produktionsfirma hat es mich dann erwischt. Ursprünglich war ich mit dem soziologischen Hintergrund an Dokumentarfilmen interessiert.» Und dann wurdest Du im Sommer 2012 zu Nik Hartmanns Neuen erkoren? Als Co-Moderatorin bei der Sendung SRF bi de Lüt – Live: «Ja, es kam einfach so…» Wie es kommen sollte? «Ja, so ist es…! Ich ziehe es vor, raus und auf die Menschen zuzugehen. Nur im Studio oder in einem Büro zu sitzen, ist nicht mein Ding.» Sie spielt, ja flirtet gern mit der Kamera. «Deshalb muss für mich auch die Chemie zu den Kameraleuten stimmen. Diese Lockerheit will und kann ich mir bewahren», ist sie überzeugt. Ihre spontane Art, die positive Ausstrahlung. Sie hat das gewisse Etwas – Charisma. Attribute, welche die Fernsehzuschauer ansprechen und gut rüberkommen. Die musikalische Umrahmung begleitet uns während des ganzen Gesprächs. Mal dezent, mal mit mehr power. Da drängt sich eine Frage geradezu auf. Dass Du Dir die australische Hardrockband AC/DC gerne mal anhörst, liegt nahe. Schon wegen Deiner heute Abend spontan kreierten erweiterten Initialen «ACDC». Doch was sind Deine musikalischen Vorlieben? «Alles wo ich mitsingen kann», antwortet sie spontan mit ihrer leicht rauchigen, warmen Stimme. Das spricht für ihre Offenheit und Vielseitigkeit. Also ein breites Spektrum, auch angesichts ihrer Mehrsprachigkeit.

verschiedenen Plätzen rund um den Globus. «Auch für mich ungemein spannend. Der Blick hinter die Kulissen von Events. Die Protagonisten bei ihren Vorbereitungen zu begleiten», ist Annina begeistert. Ihre Stärken kann sie dabei voll ausspielen: Quirlige natürliche Selbstsicherheit, Persönlichkeit, witzig. Es kommt aus dem Bauch heraus. Auch schreckt sie zwischendurch nicht vor einem Kraftausdruck zurück.

Model für BOGNER

Mit extremen Situationen wirst Du bestimmt als Model für Willy Bogner auch mal konfrontiert? «Ja, ich bin z.B. zusammen mit Laura Zurbriggen auf Ski den Olympia Bob Run in St. Moritz runtergefahren. In Grönland, da stand ich dann zum ersten Mal VOR der FilmKamera. Es war für eine «Fire and Ice»-Dokumentation

Mein Lebensmotto? «Jeden Tag ein Neues!»

von Willy Bogner, im Zusammenhang mit einem Schamanen-Treffen. Und dies bei… zweistelligen Minustemperaturen. Aber es war eine tolle Erfahrung und fun pur.» Die Zusammenarbeit mit BOGNER macht ihr offensichtlich viel Spass. So auch als BOGNER Sport & Gallery-Local Manager im Winter 2009/10 oder als Moderatorin anlässlich der Einweihung des im Dezember Action, Adrenalin und Nervenkitzel pur 2012 neu eröffneten BOGNER-Hauses in Zermatt. Bei Deinem «Tanz auf verschiedenen Hochzeiten» Hast Du eine Sendung im Visier, die Du eigentlich gerne mal moderieren oder präsentieren möchtest? stellt sich natürlich die Frage nach Deinem Lebensmot«Nein, ich will mich nicht einfach auf ein Sendegefäss to: «Jeden Tag ein Neues…!» entgegnet sie geheimnisversteifen. So arbeite ich zurzeit auch für den österrei- voll. Vielsagend und typisch für die weltoffene Annina. «Sophisticated Lady», ein berühmtes Thema des chischen Privatsender Servus TV.» Im «Red Bull TV» Fenster präsentiert sie jeden Samstagvormittag eine legendären Duke Ellington. Vom Pianisten bei unserem rund vierstündige Sendung. Ein Format, in welchem sie Abschied gefühlvoll interpretiert. Symbolisch für AnniExtremsportler interviewt. Parkour-Akrobaten, Base- na? Zweifellos, ihr Lächeln dürfte bald die ganz Schweiz Jumper, BMX-Springer, Street Trial Fahrer, Freeride kennen. – Ein frischer Wind im TV-Business, der viel Skifahrer- und Snowboarder, Kunstflug-Piloten usw. An Freude macht! ◊

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Text: LAVINIE Switzerland Bild: Phil Müller / Metrographen

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Pionier mit Hindernissen. König mit Jubiläum 14

Text: Ernesto Kellenberger Bilder: Arnaud Delalande, Max Galli, A. Pedrett, zVg, Ernesto Kellenberger

Giovanni Testa – Parallelschwung. Franco Moro – 30 Jahre hinter Vollblütern. Zwei Epochen – Gemeinsamkeiten.

Die Sonne steht noch tief. Lautlos schwebt die moderne noch präsent. So hab‘ ich noch immer einen seiner SloSesselbahn entlang der frisch präparierten WM-Piste. gans in meinen Ohren: Die Stärke des Mannes liegt daWie von Hand zu einem Teppich gekämmt. Über der rin, dass er seine eigenen Schwächen kennt.» Kuppe taucht eine Gruppe synchron schwingender SkiIn ihrem Buch «Hasenpassion» hat Ihre Partnerin fahrer auf. Das Demoteam der «The Red Legends» der Agi Fetz Sie als ein Mann mit Ecken und Kanten und als «echter Padrone» charakterisiert. Traf dies auch auf IhSkischule St. Moritz trainiert. Ein leichtes Lächeln, ein kurzes Augenzwinkern ren Vater zu? «Ja eindeutig. Und er war willensstark wie zum Sitznachbar. Den Roten Legenden folgt ein älterer ein Löwe, liess sich auch gegen Widerstände seine FreuHerr. Wenn auch sein Skianzug etwas old-fashioned de, insbesondere am Sport, nie vergällen.» wirkt, seinem Fahrstil kann eine gewisse Eleganz nicht abgesprochen werden. Eng geschlossene ParallelFeindschaften, Querelen – Bundesgericht schwünge. Genussvoll und scheinbar ohne Kraftaufwand. Er ist offensichtlich stolz auf seine Fahrkünste. Bereits die Zwanzigerjahre prägten Giovanni Zwei Extreme – zwei Epochen des Skifahrens Testa. Die von ihm entwickelte rotationsfreie Skitechtreffen aufeinander. Sozusagen ein Rendez-vous von nik: Verzicht auf verknorzte Körperkraft, gestützt auf Legenden, Tradition und Skigeschichte. Erinnerungen natürliche Bewegungsabläufe – auf anatomische Grundan vergangene Zeiten werden wach. sätze des menschlichen Körpers basierend. All dies stand damals diametral zu den Ansichten des Skiverbandes. Meinungsverschiedenheiten, gefolgt von erbitWiege der modernen Skitechnik St. Moritz kann sich rühmen, in der Vergangenheit terten Feindschaften, Verunglimpfungen. Querelen, die immer wieder mit Pionierleistungen brilliert zu haben. schliesslich darin mündeten, dass der Interverband und So Giovanni Testa. Der Macher, Tüftler, Erfinder… ein Skischulverband Giovanni Testa das Skilehrerpatent Pionier mit grosser Nachhaltigkeit. Ein Beispiel, dass entzogen hat. Sein Rekurs vor Bundesgericht war dann der Weg zum Ziel oft aber beschwerlich sein kann. jedoch schlussendlich erfolgreich. SNOWTIMES hätte gerne bei ihm nachgefragt. Als sportlich erfolgreich erwies sich auch seine Am 31. Juli 2013 wäre er 110 Jahre alt geworden. Doch pionierhafte Technik sowohl auf nationaler als auch inRenato, sein 77-jähriger Sohn und erfolgreicher Unter- ternationaler Ebene. Die von Testa 1936 gegründete lenehmer, weiss viel zu erzählen. Eine sonore Stimme, die gendäre Renngruppe «Guardia Grischa», welcher klinviel Witz verspricht. «Ich hatte ein enges Verhältnis zu gende Namen angehörten: Andrea Robbi, Albert meinem Vater. Seine Stärken und… Schwächen sind mir Scheuing, Edi Rominger, Rudolf Rominger, Edi Reinal-

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Giovanni Testa im Jahre 1934 – mit der damals umstrittenen, bahnbrechenden Fahrtechnik.

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85 years of experience

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Anerkennung – auch als Erfinder

St. Moritz zu Worte kommen. In den fast 85 Jahren hat sie sich zu einem modernen Unternehmen entwickelt. Grosse Professionalität, starker Teamgeist zwischen Mitarbeitern und Lehrkräften sowie eine ausgeprägte Loyalität zu St. Moritzer Gästen sind die Erfolgsfaktoren. Die älteste und grösste Skischule der Schweiz, ja sogar Europas, zählt heute nicht nur zu einem der grössten Arbeitgeber der Region. Sie trägt auch wesentlich zu deren Wertschöpfung bei. Ein Motor der Wirtschaft.

Hat sich in der Folge die Situation mit dem Verband etwas entkrampft? «Nein … unglaublich, trotz dieser erdrückenden Erfolgsausweise!» Anerkennung erfuhr des St. Moritzers Pioniergeist jedoch immer wieder im Ausland. So wurde er in den 50er und 60er-Jahren oft als geistiger Vater der … österreichischen Skitechnik und der modernen Fahrweise bezeichnet.» Sozusagen Anspruchsvoll – eine Visitenkarte der Choreograph der Bretter, die die Skiwelt bedeuten. Früher eilte dem Skilehrer oft der Ruf eines notoSeine sportliche Vielseitigkeit erstreckte sich über die rischen Playboys voraus. Nur noch ein Klischee, oder? Nordischen- wie auch Alpinen Disziplinen. An den «Ja, definitiv. Deren Stellenwert wird vielfach unterOlympischen Winterspielen 1928 in St. Moritz wurde er schätzt. Verbringt doch ein Gast stundenmässig einen als Langläufer mit dem olympischen Diplom ausge- grossen Teil seines Ferienaufenthaltes mit seinem Skilehrer. Es gilt also ein enges Vertrauensverhältnis aufzuzeichnet. Als Erfinder hat er sich doch auch hervorgetan? bauen, das sich oft über mehrere Jahre und über Genera«Ja, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Eugen Matthias tionen erstreckt. Eine grosse Herausforderung – in erfand er den doppelgeschnürten Skischuh Marke «Te- einem Umfeld, wo der Kunde immer anspruchsvoller Ma» (kurz für Testa-Matthias). Zur damaligen Zeit gera- wird. In seinem Umgang mit dem Kunden übernimmt er somit eine grosse Verantwortung», betont Franco Moro dezu revolutionär», erinnert sich Renato Testa. mit Nachdruck. «Der Skilehrer verkörpert sozusagen auch eine Visitenkarte, nicht nur des Ortes, sondern der gesamten Destination. Er kann, ja muss einen wichtigen Beitrag zum Image der Region leisten.» Der Mitarbeiterbestand erreicht in der Hochsaison eine Spitze von 360, wovon 120 aus dem Ausland kommen. Diese Grösse sprengt den Rahmen eines üblichen KMU. Es gilt 15 Nationalitäten zu führen. Jedes Jahr werden rund 50 neue Skilehrer integriert. Früher waren dies oft Handwerker, die in den Wintermonaten arbeitslos waren. Heute nehmen Studenten bei der Rekrutierung eine gewichtige Rolle ein. Statt Testas Parallelschwung steht heute Freestyle im Fokus – vor allem bei der Jugend!

Salastrains – ein Bijou

G. Testas/Prof. Dr. E. Matthias Erfindung: Doppelt geschnürter Skischuh Marke «Te-Ma»

Skischule – eine Erfolgsgeschichte

Welche Rolle spielte Ihr Vater als Skipädagoge in Sachen Skischule St. Moritz? «Da müssen wir einen grossen Sprung zurück machen. Vor bald 85 Jahren, im Jahre 1929 beauftragten ihn der Kur- und Verkehrsverein sowie der Skiclub Alpina mit der Gründung der Skischule. Die erste Skischule in der Schweiz.» Lassen wir doch Franco Moro, den heutigen Direktor der Skischule

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Die Anzahl der Skischulen hat sich in den vergangenen Jahren stark ausgeweitet. Im Oberengadin d.h. von Zuoz bis Sils existieren 5 offizielle Schweizer Skischulen mit eigener Infrastruktur. Hinzu kommen noch 15 sog. Parallel-Skischulen. Die «Red Legends» der St. Moritzer Skischule können sich dabei glücklich schätzen. «Nicht nur in Celerina sondern vor allem auch auf Salastrains verfügen wir über toll ausgebaute Infrastrukturen. Die Lage auf dem windgeschützten Hochplateau und das ideale Gelände auf Salastrains – ein Epizentrum, das seinesgleichen sucht. Sogar etwas vom schönsten in der Schweiz», erklärt Franco Moro mit berechtigtem Stolz. Mit dem Bau des Restaurants Salastrains im Jahre 1936 hatte Giovanni Testa damals also schon Weitsicht bewiesen. Das sanfte Gelände auf 2000 m ü.M. als ideales Übungsgelände für seine Gäste zu nutzen.

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Routinier Franco Moro – 30 Jahre vom Skikjöring fasziniert

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Franco Moro: «In Celerina und auf Salastrains verfügen wir über tolle Infrastrukturen.»

Berührungspunkte Skikjöring – Skischule

Sunnyboy G. Testa mit Krawatte! Auf den Startnummern fanden keine «Sponsoren» Platz.

Rennstall eine enge Zusammenarbeit, geprägt von grosser Loyalität und Konstanz. Eine Kontinuität, die auf Gegenseitigkeit beruht. 23 Jahre bzw. 7 Jahre jeweils mit dem gleichen Rennstall sprechen für sich. Der Einfluss des Fahrers auf das Pferd liegt etwa bei 20 Prozent. Welche Erwartungen stellst Du also an dieses? «Es soll ein ehrliches Pferd sein.» Was heisst dies? «Es muss Flach-Klasse haben. Lust, selber zu rennen d.h. auch ohne Einfluss eines Reiters.»

Somit ist der Bogen zum legendären Pionier wieder gespannt. Franco Moro, hast Du Giovanni Testa in Deinen jungen Jahren noch erlebt? «Ja, selbstverständlich. Vom Skikjöring auf dem gefrorenen St. Moritzersee ist er ganz besonders angetan gewesen. Sein letztes Rennen bestritt er 1954. Siegreich – nach einer Jahrzehnte langen Karriere. Als ich 1984 meine ersten Rennen fuhr, war er innerhalb der Pferderennen zuständig für die Skikjöring-Kommission.» Ich mach‘ noch weiter… Erinnerst Du Dich an Berührungspunkte oder eine Kommt nach einer solch‘ langen Karriere nicht Episode während Deiner vieljährigen Funktion als Ski- mal eine gewisse Sättigung, lässt die Motivation nicht schulleiter? «Ja, als grosser Tüftler entwickelte und bau- nach? «Nein, es kribbelt immer noch vor jedem Rennen. te Testa eine spezielle Holzkonstruktion auf Rollen ähn- Der Biss ist nach wie vor da. Die gleiche Anspannung. lich eines heutigen Fitnessgerätes. Er lud mich – damals Insbesondere auch die Ungewissheit bei einem neuen als jungen Skischulleiter – zwei Mal zu sich nach Hause Pferd. Wie reagiert es z.B. auf diese oder jene ungeein. Euphorisch demonstrierte er in seinem Wohnzim- wohnte Rennsituation?» In anderen Worten, man sieht mer wie seine Technik funktioniert und was er damals Dich noch lange auf dem gefrorenen St. Moritzersee? damit meinte. Ein eindrücklicher Anschauungsunter- «Ja, ich denke schon. Sollte mal der Tag kommen, an richt. Sein markanter, inzwischen legendärer Hüftknick! dem ich jedoch Angst verspüre, höre ich sofort auf.» Im Februar wird Franco Moro am Spektakel Für mich unvergesslich!» selbstverständlich wieder im Einsatz sein. In seinem gelb-grünen Outfit. Hinter einem neuen, vielverspreJubiläum – Drei Pferdeleben Der 53-Jährige Franco Moro kann mit den Febru- chenden Vollblüter, der schon mal platziert am «Grosar-Rennen 2014 ein aussergewöhnliches Jubiläum fei- sen Preis von St. Moritz» auf Schnee gelaufen ist. Rouern. 30 Jahre Skikjöring – Drei Pferdeleben. Mit Enthu- tinier Franco mit aufmerksamen, offenen Augen und siasmus, Leidenschaft und… unfallfrei. Nonstop, ohne spitzen Ohren die Rennsituation vorne, auf den Seiten je einen Winter gefehlt zu haben. Sechs Mal wurde er und hinten kontrollierend…. er liest das Rennen förmals «König des Engadins» gefeiert. In diesen drei Jahr- lich. Und SNOWTIMES fiebert mit und feuert den Jubizehnten erwuchs zwischen ihm und dem jeweiligen lar lautstark an! ◊

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Hinweis: Skilehrer – In diesem Text wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

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OMEGA Seamaster Planet Ocean Chronograph Ceragold

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Der OMEGA Seamaster Planet Ocean Chronograph Ceragold besitzt ein grosses 45,5-mm-Gehäuse aus 18 Karat Rotgold. Das markanteste Designelement ist der polierte schwarze Lünettenring, der aus Keramik auf Zirkoniumbasis besteht und einen effektvollen Kontrast zur Ceragold-Tauchskala bildet. Nicht weniger eindrucksvoll ist das OMEGA Co-Axial Kaliber 9301 im Herzen des Seamaster Planet Ocean Chronograph Ceragold, das im Jahr 2011 als erstes Chronographenwerk mit Co-Axial Kaliber eingeführt wurde. ◊

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In eigener Sache – ein kleines Jubiläum

Bild: Ernesto Kellenberger

Ja, wir feiern mit dieser Ausgabe Geburtstag. Einen speziellen Geburtstag – 5 Jahre. Eigentlich stecken wir in diesem Alter noch in den Kinderschuhen. Anderseits sind wir doch schon ein bisschen stolz. Der Start – initiiert von jungen Studenten. Ein Unterfangen mit einer klaren Vision und voller Ideen. Nach einer ersten Pilot-Ausgabe für die Region Davos Klosters erfolgte im Winter 2009/10 der Startschuss in St. Moritz. Ein Wagnis? Ja, wollten wir doch ein «anderes» Magazin machen. Ein Magazin, das

sich von gängigen Tourismuspublikationen unterscheiden soll. Mit Themen und Personengeschichten, die in erster Linie eine enge Beziehung zu St. Moritz und dem Oberengadin haben. Inspirierende Geschichten der anderen Art. Mit neuen Erkenntnissen. Mit guten Texten auch Ihr inneres Auge aufleben lassen. Fünf anspruchsvolle Jahre der Entwicklung mit dem Anspruch, die Qualität auf hohem Niveau zu halten. Dem Zeitgeist zu entsprechen. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und fühlen uns verpflichtet, Ihre Erwartungen auch in Zukunft zu erfüllen. Mit einem

bunten Mix von Porträts und Hintergrundberichten. Illustriert mit starken Bildern. Zahlreiche positive Reaktionen von Einheimischen, Gästen, Heimweh-Engadinern bestärken uns darin, auf diesem Weg weiter zu machen! Sie, liebe Leserinnen, Leser und Inserenten machen dies möglich. Dafür möchten wir uns herzlich bei Ihnen bedanken. Im Namen der Redaktion Ernesto Kellenberger ◊

In St. Moritz exklusiv bei SNOWTIMES 2014

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SNOWTIMES freut sich, die nachstehenden Statements von Leserinnen und Lesern zu zitieren:

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Bilder: Ernesto Kellenberger und zVg

Rolf Sachs Künstler, Designer, Bühnenbildner, Präsident Dracula Club und Bobsleigh-Club St. Moritz Das SNOWTIMES Magazin enthält stets interessante Artikel über Relevantes aus der Bergwelt und den schönsten WintersportOrten. Es werden viele Sujets besprochen, die man oft nicht in der allgemeinen Medienlandschaft findet. Die Artikel und Fotos haben oomph, sind frisch und zeitgemäss! ◊

Franziska von Büren Wien Ein inspirierendes Magazin – tolle Fotos, spannende Geschichten über interessante Personen. Als Heimweh-Engadinerin freue ich mich immer wieder auf die neue Ausgabe. ◊

Mirjam Fassold Inhaberin der fassold kommunikation ag in Balzers (Liechtenstein) SNOWTIMES ist wie das Oberengadin: faszinierend, überraschend authentisch, weltläufig und regional zugleich. Das Magazin gewährt ungewöhnliche Einblicke hinter die Kulissen einer der bezauberndsten Tourismusregionen Europas, und Ernesto Kellenberger gelingt es immer wieder, spannende Persönlichkeiten «vors Mikrofon» zu holen. Mit grossem Interesse habe ich den Beitrag über Rolf Sachs gelesen. ◊

Willy Bogner Unternehmer, Kameramann, Regisseur, Creative Director, ehem. Spitzen-Skirennfahrer Wer in die wichtigsten Wintersport-Orte der Schweiz fährt, begegnet über kurz oder lang den SNOWTIMES-Magazinen. Speziell in der St. Moritz/Engadin-Ausgabe treffe ich auf bekannte Persönlichkeiten und Freunde und erfahre stets interessante Neuigkeiten aus meiner alpinen Wahlheimat. ◊

Pulver gut…? Der St. Moritzer Kriminalroman von Ernesto Kellenberger

Erhältlich direkt beim Autor ernesto.kellenberger@bluewin.ch oder im Buchhandel. www.ernesto-kellenberger.ch SNOWTIMES 2014

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Verschneites Oberengadin und St. Moritz von Muottas Muragl. Aus Bildband ÂŤReise durch St. Moritz und das EngadinÂť von Max Galli/Georg Fromm Bild: Max Galli



Corvatsch. Die jungen Wilden. Ihre Höhenflüge 26

Text: Ernesto Kellenberger Bild: Ernesto Kellenberger, Marc Weiler, Gian Giovanoli / kmu-fotografie.ch

Der Corvatsch spürt den Puls der Jungen. Extravagante Outfits, unkonventionell, jugendliche Unbeschwertheit. Freestyle.

Auf 2‘700 m ü.M. fliegen sie durch die Luft. Und was die Natur bietet – grandios! Umgeben von einer imposanten Bergkulisse breitet sich der tiefblaue Himmel aus. Schier schwerelos bewegen sie sich durch die Lüfte. Gesetze der Erdanziehung scheinen für Momente ausser Kraft gesetzt. Mit waghalsigen Salti und Drehungen steigern sich die Akrobaten in einen Adrenalinrausch. Eine Symbiose von Hochleistungssport und attraktiver Show! Jung. Aber eine rasch wachsende Szene. Zu einer Lebenseinstellung geworden. Corvatsch ist romanisch und heisst: Grosser Rabe. Ein gewandter Flieger, der im Flug Kunstfiguren vollführen kann. Hat man bei der damaligen Namensgebung wohl geahnt, dass fliegende Freestyler dereinst die Szene am Corvatsch prägen könnten?

Lockerheit und falsches Klischee

Bereicherung für die ganze Region

Es ist ein absolutes «Must» für jede moderne Skisportstation, einen Snowpark zu unterhalten. Und das macht das Bergbahnunternehmen CORVATSCH mit Erfolg. Franco Furger, bei der Corvatsch AG zuständig für Public Relations, Events und Marketing. Als ehemals erfolgreicher Profi-Snowboarder kennt er die Szene à fond und steht mit Herzblut dahinter. Es ist unbestritten, mit dem Snowpark mit Kickers, Rails, Halfpipe und Bagjump setzt der Corvatsch auf das richtige Pferd. Und kann damit alle Freestyler ansprechen, egal ob auf Ski oder Board – ob Anfänger oder Crack. Ein Slopestyle-Kurs beinhaltet fünf bis acht Kicker und Rails. Kicker sind Schanzen unterschiedlicher Grösse, Rails sind stilisierte Treppen-Geländer über welche gerutscht wird. Für die meist unter 20-jährigen Wettkämpfer ein Eldorado, um die einzelnen Elemente kreativ und spektakulär zu kombinieren.

Freeski. Der Schneesport, der am meisten boomt. Der Zuschauer wird sofort in seinen Bann gezogen – sei es in der Disziplin Slopestyle oder Halfpipe. Manchem stockt der Atem, mancher schüttelt den Kopf. Der KreaIn der Top-Liga tivität sind kaum Grenzen gesetzt. Ständig in Weiterent2014 wird Slopestyle seine olympische Taufe erlewicklung. Immer neue spektakuläre Sprungkombinati- ben. Eine grosse Chance für den jungen Sport. «Die onen werden ausgetüftelt. Der bereits seit einiger Zeit Freestyler sind somit zur grössten Olympia-Familie heverstärkt feststellbare Trend Richtung Freeski dürfte rangewachsen. Es werden in Sotschi insgesamt acht sich weiter beschleunigen. Eine Ergänzung – Familien- Wettkämpfe ausgetragen», klärt Franco Furger auf. zuwachs – zum Snowboarden. Das Potential wird von «Und damit sind nur die Newschool-Disziplinen geFachleuten als enorm bezeichnet. Eine Entwicklung, die meint, also Halfpipe und Slopestyle in den Sportarten dem traditionellen Skisport willkommenen Schub ver- Snowboard und Freeski. Hinzu kommen die klassischen leiht. Die Extremsportler gelten immer noch als soge- Freestyle-Disziplinen Skiakrobatik und Buckelpiste. nannte Exoten unter den Skifahrern. Freigeister, deren Und Ski- und Snowboardcross gibt es auch noch.» Die Corvatsch AG hat die Chance rechtzeitig erLockerheit darüber hinwegtäuscht, dass sie ihren Sport mit grosser Professionalität ausüben. kannt, sich im Segment der Freestyler zu positionieren.

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Franco Furger hat den Durchblick

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Slopestyle World Cup am Corvatsch: Der Kreativit채t sind keine Grenzen gesetzt

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Lautstarke Unterstützung im Funpark

So wurde dem Unternehmen im letzten Winter von der Auch in diesem Winter entsteht wiederum eine sieben FIS das Vertrauen ausgesprochen. Der erstmaligen Aus- Meter hohe Halfpipe. Auch wenn sie mit einer Länge tragung eines FIS Slopestyle-Weltcups für Freeskier am von 130 m kürzer ist als jene, wie sie für X-Games und Corvatsch stand nichts mehr im Wege. Eine Weltcup- Olympische Spiele gebaut wird. Aber für Trainings wird Premiere für die Schweiz. Mit der perfekten Organisati- sie von den Spitzenathleten als mega, super, geradezu on durch das Bergbahnunternehmen hat es seine grosse perfekt gerühmt. Allein für den Bau der Halfpipe werKompetenz unter Beweis gestellt. So wurde dem Cor- den rund 50‘000 m2 Schnee produziert. «Ein enorm vatsch auch das Mandat für die Austragung des FIS grosser Aufwand. Um diesen zu reduzieren, ist in ZuSlopestyle-Weltcups am 14./15. März 2014 zugespro- kunft ein Erdaushub geplant. Bedeutet schlussendlich chen. Sozusagen als Olympia-Revanche Event. Eine weniger Wasser, weniger Energie und weniger Arbeitsausgezeichnete Ausgangslage, damit man inskünftig ei- stunden», erklärt Franco Furger. Dadurch erleichtert nen fixen Platz im jährlichen Weltcup-Kalender zuge- sich die Erreichung der olympischen Wettkampflänge von 180 Meter. sprochen erhält. Die initiative Crew der Corvatsch AG. Sie weiss «Der Corvatsch will in der Top-Liga mitspielen», betont Franco Furger das ambitiöse, jedoch realistische sich mit vollem Engagement in dieser jungen Bewegung Ziel. Seine Begeisterung ist offensichtlich, ja fast schon zu profilieren und setzt Akzente. Für die Destination Enansteckend. gadin St. Moritz eine willkommene und äusserst attraktive Erweiterung des Winterangebotes. «Fun am Berg»!

Grosser Aufwand – grosse Wirkung

Die bestehende Infrastruktur am Corvatsch erweist sich geradezu als ideal. Entlang des Snowparks führt der Mandras-Skilift – direkt vom Ziel an den Start. Weitere Pluspunkte anerbieten die gegen Norden ausgerichteten schneesicheren Pisten. Die Höhenlage bei der Mittelstation garantiert optimale Bedingungen bis April/Mai, wie sie kein anderer Ort zu bieten vermag. Dies machen sich die Profi-Teams des schweizerischen Nationalkaders Snowboard und Freeski im Frühling zu Nutzen.

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Events 2014

6. – 9. Februar 21. – 23. März 11. – 13. April

Engadin Snow (Weltklasse Freerider in der berüchtigten CorvatschNordwand) FIS Slopestyle World Cup Swiss Freestyle Championships (Freeski und Snowboard) ◊

www.corvatsch.ch

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Glückliche Vierbeiner, verwöhnte Zweibeiner. Im Kuhstall Text: Ernesto Kellenberger Bilder: Von Corvatsch zVg und Ernesto Kellenberger

Der Kuhstall – ein Mythos. Sein Baby erreicht Kultstatus. Freddie Zwimpfer, Stallmeister seit der Geburtsstunde. Ein märchenhafter Wald, tief verschneit der Wanderweg. Felsbrocken und Baumstrunke haben sich in kreative Schneeskulpturen verwandelt. Eine gewisse Erotik können sie nicht verleugnen. Grosse Flocken wirbeln fröhlich tanzend vom Himmel. Nach 30 Minuten zügigem Marsch… ein idyllisch am Waldrand gelegener Kuhstall kommt ins Blickfeld. Es gilt die Skipiste, die von der Bergstation Furtschellas runterführt, zu überqueren. Eine Kollisionsgefahr besteht nicht, die schwärmenden Skifahrer und Snowboarder schwingen beim Kuhstall ab. Ziel erreicht auf fast 2000 m ü.M. Das leichte Knarren der Stalltüre mutet bereits heimelig an. Trotz des tiefen Winters glaubt man das Geläut von Kuhglocken zu hören. Kaum zu glauben, Mitte Juni bis Mitte September geniessen hier oben rund 200 friedlich weidende Kühe und verspielte Kälber aus der Ostschweiz und dem Zürcher Oberland Gastrecht. Wohlfühlferien – inmitten von fein duftenden Gräsern und Kräutern in einer traumhaften Landschaft über dem Silsersee. Sie wissen aber nicht, wie es hier im Winter aussieht. Ansonsten würden sie beim Betreten des Stalls wohl in Finken (Pantoffeln) schlüpfen..!

Ober-Senn und Chef-Hirt… mit Leib und Seele

Freddie… der rührige Stallmeister des «Gourmet Stall of Fame», gerade beschäftigt mit eingehenden Reservationen. Er empfängt uns mit einem breiten Grinsen. Die Schreibweise seines Namens erinnert an Legenden wie Freddie Mercury, Freddie Frinton, der Butler in «Dinner for One», Freddie Green (US-Jazzgitarrist der Count Basie Big Band). Jeder hat es in der Hand und das Zeug dazu, einmal eine Legende zu werden…!

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Mit Stolz kann er auf ein achtjähriges Wirken in seinem Revier zurückblicken. Bereits seit vielen Jahren geisterte die Idee in verschiedenen Köpfen herum. Freddie schaffte es schliesslich, diese in die Realität umzusetzen. Das Gehöft mit viel Herzblut zu dem zu entwickeln, was es heute ist… ein Kuhstall mit Kultstatus. «Mein Buschi (Baby)», wie er in breitem, unverfälschtem Basler Dialekt betont. Jedes Jahr wird der Besucher wieder von Neuem überrascht. Freddie legt aber Wert darauf, dass sein Kuhstall den Charakter und das spezielle Cachet beibehält, die ihn so einmalig machen. Archaische Lichteffekte und Skulpturen des Engadiners Marco Zuffelato. Werke mit ganz eigener Ästhetik. Die intuitive Schöpfungskraft des Künstlers schafft eine faszinierende Symbiose von mystischer Energie und alpiner Tradition. Cool gestylt… bis ins «stille Örtchen».

Von gehörnten zu gekrönten Häuptern

Wie gestaltet sich jedes Jahr der Wandel vom Kuhstall zum «Kuhstall»? «Sobald die Sennen mit ihrem Vieh zu Tal gezogen sind, treten wir in Aktion. Während sechs bis neun Wochen erfährt der Kuhstall in Zusammenarbeit mit dem Bahnpersonal eine intensive Generalreinigung. Der Hochdruckreiniger in vollem Einsatz. Dazu erfolgen bereits die ersten Transporte. Der Gast soll von Anbeginn beim Eintritt in den Kuhstall von einem Wohlgefühl befallen werden. Als käme er wieder nach Hause.» Kein Anflug von Stallgeruch, der die Luft schwängern könnte. Freddie hat es im Griff. Sein Baby erstrahlt wieder in neuem Glanz und mit Überraschungen. Bereit für gekrönte Häupter, den Hochadel und Wirt-

schaftskapitäne. Nicht nur – jedermann wird mit dem gleichen Respekt und Stil bedient, behandelt und verwöhnt. Mit einem breiten Lachen erinnert sich Freddie an die Anfangszeiten. «Wir haben noch von Hand abgewaschen… eigentlich nicht atypisch für einen Kuhstall.» Heute kann er sich auf ein tolles und effizientes Team verlassen. Der 26-jährige Sternekoch Steven Müller zeigt bereits im 4. Jahr seine Kreativität und setzt Freddies Philosophie perfekt um. Es versteht sich von selbst, dass das aufgetischt wird, was auch Freddie gerne isst. Eine Mischung zwischen traditionell und raffiniert. «Jeder identifiziert sich mit dem «Stall». Alle spinnen in gewissem Sinne – wie der «Alte», fügt er schmunzelnd an.

Gault Millau in einem Kuhstall… kein Witz

Dass selbst Gault Millau auf die Alphütte aufmerksam wurde, erstaunt nicht. Die seit 2012 erreichten 13 Punkte machen die Lokalität wohl zum einzigen von Gault Millau ausgezeichneten Kuhstall. Die kuscheligen Schaffelle auf den Sitzbänken laden geradezu zum Verweilen ein. In den langen Futtertrögen hinter uns liegt kein Heu für Lisi, Trudy, Sibylle und wie sie wohl alle heissen mögen. Darin lagern nun uneinsichtbar unsere Skianoraks und anderen Utensilien. Das Nützliche wird mit dem Angenehmen verbunden. Ungezwungene Gespräche mit Tischnachbarn ergeben sich spontan… ein Ambiente wie an einer Tavolata. Mit schwungvoller Schrift wird auf der Schiefertafel eine kleine Auswahl von verheissungsvollen Speisen angepriesen. Was die Küche auf den Tisch zaubert. Sowohl hinsichtlich Qualität des Essens als auch der Weine kann der Kuhstall mit den Betrieben im Tal ohne weiteres mithalten.

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Bild 1: Ober-Senn Freddie Zwimpfer (l.) und Koch Steven Müller (r.) wissen ihre Gäste zu verwöhnen Bild 2: Wohlfühl-Ambiente im Kuhstall – nach Auszug des Viehs

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«Noch Sommer und ich verbringe hier schöne Ferien»

Die Vorspeise besticht sowohl durch ihre events erworben. Eine Arena und ein Altar Harmonie als auch optisch. «Mariniertes aus Schnee bildeten neben dem Kuhstall Lachsfeuilleté meets gebeizten Lachs.» Auch schon mal die Kulisse für eine stimmungsder Hauptgang und das Dessert überraschen volle Hochzeitsfeier. und überzeugen in jeder Hinsicht. Der SerBegleitet von flackernden Petrolvice… mit Charme und Stil, aber ohne jegli- Stalllaternen am Wegrand stapfen die chen Anflug von Dekadenz. Der von Selbst- Abendgäste durch den romantischen Wintervertrauen strotzende Freddie verfolgt mit wald. Die einen gemütlich, die anderen wolÜberzeugung seine klare Strategie «Auf dem len ihre Fitness zur Schau stellen. Alle volTeller und im Glas muss es stimmen! Auch ler Erwartungen. Sollte jemand schlecht zu wenn halt mal von links statt von rechts ser- Fuss sein, springt schon mal ein Skidoo ein. Der gelernte Koch Freddie – u.a. bei viert wird.» Alles mit der entsprechenden Bodenhaftung. Immer wieder schweift der Blick Hans Stuckis «Bruderholz», Basel, und dem rüber zum eindrucksvollen «Gifttischli» mit Guardalej, (heute Giardino Mountain), einer riesigen Auswahl an Grappas und ande- Champfèr, ist in seinem Element. Er emprem Hochprozentigem… also eher ein «Gift- fängt die Gäste mit grösster Aufmerksamkeit. Nicht verwunderlich, dass selbst Pertisch»! sönlichkeiten ihn als «Kumpel» bezeichnen. Mit berechtigtem Stolz vermeldet er, dass Am Abend kehrt keine 95 % der gesamten Saison mit AbendanläsRuhe ein Hinter dem Piz Grevasalvas verab- sen ausgebucht sind. schiedet sich die Sonne. Letzte begeisterte Im Verlaufe der Jahre hat sich der Tagesgäste verlassen den Kuhstall – um po- Kuhstall-Freddie ein interessantes Beziesitive Erfahrungen und Erlebnisse reicher. hungsnetz aufgebaut. Die enge, fruchtbare Die Vorarbeiten für den Abend sind in Zusammenarbeit mit Hotels in verschievollem Gange. Freddie hält das Szepter in denen Sterne-Kategorien wie auch mit Freder Hand. Schliesslich hat er sich Ende der dy «Lupo» Wolf (Skischulleiter Corvatsch 90er Jahre im Davoser «Bolgen Plaza» ein und Geschäftsführer von «AAA-All Activigrosses know how in der Organisation von ties Agency») sind Zeugnis davon.

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The same procedure as every year

Der legendäre Freddie Frinton, alias Butler James geht mit «Dinner for One» als Klassiker in die Geschichte ein. Unser «Kuhstall-Freddie» hat ebenfalls das Zeug zum Klassiker. Obwohl er nicht nur ein betagtes Geburtstagskind bedienen muss, sondern eine illustre Kundschaft zu verwöhnen weiss. Ende Saison kommt halt mal der Zeitpunkt. Gästen fällt es schwer dem Kuhstall a revair zu sagen. In den Kuhställen im Unterland steigt die Vorfreude auf den Bergfrühling. Erwartungsvollen Kühen und Kälbern wird das Terrain oberhalb Sils vorbereitet. Der Kuhstall wird für ein paar Monate seiner ursprünglichen Aufgabe und Funktion zugeführt. Im Dezember zeichnet aber schon wieder Freddies Handschrift das Geschehen. Das Muhen ist verstummt, das melodiöse Geläut der Glocken weicht dem rhythmischen, verheissungsvollen Brutzeln aus der bewährten Kuhstall-Küche. Der Übergang von Stallgerüchen zu verführerischen kulinarischen Duftnoten, welche die Gäste umarmen, ist wieder geschafft! Bun appetit! ◊

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SkyCell Temperatursensitive Pharma weltweit ans Ziel

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Text und Bild: SkyCell

SkyCell ist ein Hightech Startup, das einen neuen Container für den internationalen Versand der temperatursensibelsten Pharmaprodukte entwickelt hat. SkyCell 770C ist die Referenz, wenn es um Qualität, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit geht. Basis der Technologie ist eine neue Isolationstechnologie und eine revolutionäre Kühltechnik. In Kombination schützen diese beiden Technologien die Pharmaprodukte vor Extremtemperaturen, wie 65°C in Dubai oder –35°C in Alaska. Somit lassen sich die Wachstumsmärkte der BRICS Länder mit der gleichen Qualität und Zuverlässigkeit versorgen, wie es in der westlichen Welt möglich ist. Zuletzt ist SkyCell 770C der erste hundertprozentig recyclebare Container. ◊

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Kontakt: www.skycell.ch Richard Ettl Co-Gründer & CEO Richard.ettl@skycell.ch Andreas Ernst CFO & Investorrelations Andreas.ernst@skycell.ch Office SkyCell AG Technoparkstrasse 1 8005 Zürich

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Samtig flüsternd, dynamisch oder lüpfig bis dreckig röhrend 34

Text: Ernesto Kellenberger Bild: Ernesto Kellenberger

Das Saxophon und sein breites Klangspektrum. Er lotet mit seinem brillanten Spiel alle Ausdrucksmöglichkeiten voll aus. Und swingen muss es. Beim Engadiner Multi-Instrumentalist und Komponist Pius Baumgartner.

Über Celerina bricht die Dunkelheit herein. Die Strassenlampen werfen effektvolle Bilder auf die tief verschneiten Strassen. Unvermindert fällt der Schnee. Die Intensität nimmt zu. In der Stille wächst die Spannung. Verhüllt in dicke Mäntel und Anoraks waten sie durch den Tiefschnee. Die erwartungsvollen Gäste. Sie füllen die Bar in Kürze. Im «Chesa Rosatsch» verwandelt sich die rustikale Lokalität in einen intimen Jazz-Club. Hotelgäste, Einheimische aber auch Firstcomer wollen sich den Apéro mit einem Konzert versüssen. Schliesslich tritt heute ein Engadiner mit einer seiner Formationen auf: Pius Baumgartner.

Rauchig hauchend bis explosiv

Hier ein «Hoi», da ein Küsschen, dort ein lustiger Spruch… ja, viele kennen ihn persönlich. Er ist für viele einer der ihren. Und die anderen werden ihn auch bald kennen. Und wie! Pius Baumgartner & The Swing Avenue… ein Name der für sich spricht. Der die Musik in sich hat. A one – a two – a one, two, three… Mit «The Girl From Ipanema» entführt Pius‘ swingendes Tenorsaxophon vom Hochwinter in wärmere Gefilde nach Rio de Janeiro. Mal flüsternd, samtig hauchend, mal bissig kompakt. Er versteht es, expressive Klangbilder zu kreieren. Eigene Effekte ins Spiel zu integrieren. Unter-

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stützt vom Pianisten Benno Bernet und dem Gitarristen und Sänger Jörg Guyan. Die Begrüssung: «Ich freue mich ganz besonders, heute in der schönsten Bar des Engadins aufzutreten», unterstreicht seine enge Verbundenheit zum Engadin.

Lernbegierig und angefressen

Im Jahre 1967 in Lugano als Christkind geboren, wuchs er in Samedan auf. Wann flammte die Liebe zur Musik auf? «Mit 8 Jahren erhielt ich erstmals Unterricht im Klarinettenspiel beim St. Moritzer Dumeng Morell («ihm habe ich viel zu verdanken») Später wurde ich an Domenic Janett weitergereicht. So machte ich erste Erfahrungen mit der Bündner Volksmusik.» Wann kamst Du erstmals richtig mit dem Jazz in Kontakt, ja, wurdest von ihm angefressen? «Im Alter von 11 Jahren besuchte ich in St. Moritz ein Konzert von Chris Barber. Der Tenorsaxophonist John Crocker entfachte die Initialzündung. Die unmittelbare Live-Erfahrung, das war es…!» Das Konservatorium Zürich war alsdann eine weitere Station seiner Ausbildung mit Schwerpunkt Klarinette und Harmonielehre. 1990 – 1995 absolvierte er an der Jazzschule St. Gallen ein Musikstudium (Saxophon/Arrangements) und erwarb das Lehrerdiplom SMPV (Schweizerischer Musikpädagogischer Verband).

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«It Don’t Mean a Thing, If It Ain’t Got That Swing»

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Ein Multi-Instrumentalist im wahrsten Sinne: Saxophone, Klarinette, Querflöte, Piano und Gitarre.

Gänsehaut

Hat ein Pius Baumgartner eigentlich auch noch Vorbilder? «Ja, sicher. Die legendären Saxophonisten Dexter Gordon und Stan Getz faszinieren mich immer wieder. Die Ausdruckskraft des Saxophons… genial!». Baumgartners emotionale Schilderungen vermögen nicht nur bei ihm Gänsehaut auszulösen. Dies fügt sich nahtlos an die Message auf seiner homepage an: «Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist» (Victor Hugo, franz. Dichter der Romantik)

Big Apple – Swing Live

und traditionsverbunden sein. «Die Faszination des Jazz sehe ich vermehrt in der Freiheit, Interpretation und der Improvisation innerhalb eines harmonischen Gerüstes.» Auch bei seinem Wirken in Volksmusikformationen lässt er sein Flair für die freie Improvisation und den Swing immer wieder durchblicken. So bei den Swiss Ländler Gamblers, zu deren festen Bestandteil er gehört und deren speziellen Sound er massgeblich mitprägt. Pius Baumgartner ein Allrounder, der sich in allen Stilen mit den Besten messen kann. Der Kanton Graubünden hat sich bereits 1996 seines vielseitigen Schaffens erinnert. Er wurde mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet.

Pius Baumgartner- Intuition – Inspiration

Einen nachhaltigen Eindruck hoher ProfessionaliDie Kreativität muss doch unweigerlich ihren tät erhielt er Mitte der 90er Jahre während seines Studi- Niederschlag in eigenen Kompositionen niederschlaums bei der amerikanischen Koryphäe Tim Price. «Ein gen? «Ja, ich habe vieles geschrieben sowohl in der Wahnsinnssaxophonist!» ist Pius begeistert. Bei ihm er- Volksmusik als auch im Bereich Jazz. Einige sind z.B. weiterte er auch sein Musikwissen auf der Querflöte. auf der CD mit meiner Formation Pius Baumgartner Tief beeindruckt von der Musikszene im «Big Apple». Jazz-Q. zu hören.» Eine auf Teufel komm‘ raus swin«Bei Live-Konzerten in Jazz Clubs bekommst Du das gende Angelegenheit… wie bei seinen Live-Auftritten. Gefühl, als würden die guys um ihr Leben jammen.» Ob bei Ländler, Jazz oder Klassik – Pius BaumIm pulsierenden, temporären «Celeriner Jazz- gartner versteht es, Gefühle spontan in seine MusikinterClub» muss Pius zwar nicht um sein Leben spielen. pretationen einfliessen zu lassen. In seinem musikaAber mit der Energie, die er hier entlädt zieht er das lischen Wirken sieht er immer den kulturellen Hintergrund Publikum rasch in seinen Bann. Den viel gepriesenen und es ist für ihn gleichzeitig geistige Nahrung. So verabSwing verkörpert er intuitiv in seiner Vollendung. Erin- scheut er Oberflächlichkeit. Fast im gleichen Atemzug nerungen an die mythenumwobenen Zeiten der Anfänge kommt er auf den Celeriner Carlo Simonelli, Kapellmeides Swing werden wach. Da hat’s Fleisch am Knochen. ster der «Engadiner Ländlerfründa», zu sprechen: «Ich Nichts für musikalische Vegetarier. Die Zuhörer schnip- habe ihm viel zu verdanken und schätze ihn sowohl pen mit den Fingern, wippen mit den Füssen. «Little… menschlich als auch musikalisch als Vorbild.» Auf dem Heimweg tönt das von Duke Ellington im Big Celerina swingt». Jahre 1931 komponierte «It Don’t Mean A Thing, If It Ain’t Got That Swing» noch immer in unseren Ohren. Freelancer – viele Facetten Die stupende Technik eines der heute führenden Weshalb nicht diesen Schwung morgen auf die Skis oder Tenorsaxophonisten der Schweiz blieb auch Leadern das Snowboard übertragen? Das macht Spass, yeah! von Big Bands nicht verborgen. Engagements bei Pepe Lienhard’s «Swiss Army Big Band», Dani Felber Big www.piusbaumgartner.ch Band Explosion und beim Christoph Walter Orchestra liessen nicht lange auf sich warten. Zahlreich auch seine Engagements rund um den Globus. Buenos Aires, Puerto Rico, Malaysia, Singapur, Dubai, Colombo etc. Auch an Vernissagen bekannter Künstler wie H.R. Giger und Aussagen von Pepe Lienhard, international bekannter Luigi Colani machte er seine musikalische Aufwartung. Band Leader, Saxophonist, Flötist und Arrangeur Zu seinen Höhepunkten zählt er den Auftritt am Art on Ice 2011 mit Donna Summer, zusammen mit dem Chri- Pius Baumgartner habe ich Mitte der 90er Jahre kenstoph Walter Orchestra. nengelernt, in den Anfängen der Swiss Army Big Band. Er ist ein äusserst vielseitiger Saxophonist und KlariLändler vs. Jazz nettist. Er ist handwerklich und stilistisch extrem gut Seine Wurzeln liegen bei der Volksmusik. Doch vorbereitet für die verschiedensten Musikstile. So habe fühlt er sich neben dem Jazz auch in der Klangwelt der ich ihn schon erlebt als Mitglied einer Big Band, einer Klassik zu Hause. Er bewegt sich lustvoll in verschie- Dixieland Formation, eines Modern Jazz Quintetts oder denen Stilbereichen. Erste Priorität hat für ihn deren einer Ländlerkapelle. Und überall versteht er es, als SoAuthentizität. Die Volksmusik soll grundsätzlich ehrlich list zu brillieren. ◊

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Georg Baselitz, Ernst Ludwig Kirchner, 2006, Kunstsammlungen Chemnitz, Foto: © Jochen Littkemann

Kirchner Museum Davos

08.12.13 –21.04.14 Georg Baselitz Besuch bei Ernst Ludwig

Ernst Ludwig Kirchner Platz Promenade 82, CH–7270 Davos Di–So 10–18 Uhr, Mo geschlossen Besondere Öffnungszeiten an den Feiertagen www.kirchnermuseum.ch



Bild: swiss-image.ch/Daniel Martinek


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BERNINA – Piz und Label. Mit Ausstrahlungskraft Text: Ernesto Kellenberger Bilder: Ernesto Kellenberger

Sexy – Entstaubt – Innovativ – Edel. BERNINA. Ein Produkt, das sticht. Auf Exzellenz und Kompetenz aufgebaut. Hanspeter Ueltschi: Ambitiös und mit klarer Vision Der rote Schriftzug BERNINA ragt in den blauen Himmel. Ein Name, den man nicht nur mit dem Piz Bernina sondern natürlich mit… BERNINA-Nähmaschinen assoziiert. Eine Name, der zweifellos auch Parallelen weckt: Imposant, robust, formschön, begehrt, solid, wandlungsfähig. Wenn auch noch so klein, der geparkte «Smart» vor dem Firmeneingang in Steckborn kann nicht übersehen werden. Ein untrügliches Indiz: Der Besitzer und VR-Präsident ist im Hause. Dort wo der «Mercedes» der Näh- und Stickmaschinen produziert wird. Hanspeter Ueltschi: Braungebrannt, sportlich, schlank. Die Jahre scheinen spurlos an ihm vorüberzugehen.

Rockstar Status

Nähen, leidet es nicht an einem angestaubten Image? «Nein, seit fünf, sechs Jahren hat ein «Do-it-yourself-Gedanke» in der westlichen Welt Einzug gehalten», ist Ueltschi von der Entwicklung angetan und vom weiteren Potential überzeugt. «Nicht nur im Schlüsselmarkt, den USA. Hier existieren z.B. Nähcafés, wo die Nähmaschinen stundenweise gemietet werden können.» Auf einer seiner letzten Amerika-Reisen betitelte man ihn bereits als «Rockstar der Branche». Wozu wohl auch sein gewinnender Charme beigetragen haben mag. «Amerikanerinnen sind geradezu gierig danach, damit ich ihre Maschinen signiere», kommt Ueltschi augenzwinkernd ins Schwärmen. Der US-Anteil von 60 % am Gesamtumsatz von Fr. 230 Mio spricht für sich. Dem Firmengründer Karl Friedrich Gegauf wurden Tatkraft, Weitblick und eine unermüdliche Schaffenskraft nachgesagt. Attribute, die auch auf seinen Urenkel Hans-

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peter Ueltschi zutreffen. Berge wie der Piz Bernina sind laufend Veränderungen ausgesetzt. Man denke an den Wandel in den Eisverhältnissen. Herausforderungen, denen sich auch BERNINA stellen muss. Die Unternehmensphilosophie basiert auf folgenden sechs Grundsätzen: Tradition und Familie, Qualität, Innovation, Inspiration, Ausbildung, Selektive Auswahl der besten Händler.

einziger Nähmaschinen-Hersteller teilweise noch in der westlichen Welt, d.h. in Steckborn.» Und für kleinere Budgets? «Da verfügen wir über das Programm «bernette», wo die Maschinen bereits ab Fr. 200 erhältlich sind. Dieses richtet sich an junge Näherinnen oder Einsteigerinnen, welche noch nicht über das notwendige Kleingeld verfügen. Zudem will man damit neue Märkte erschliessen.»

Kompetenz und Leidenschaft

Diese Kreativität soll auch auf die Kundinnen überspringen. Ein Schwergewicht legt Ueltschi deshalb auch auf die Innovative Technologie Ausbildung, Kompetenz und Leidenschaft meets edles Design Mit berechtigtem Stolz kann Ueltschi der Fachhändler. «Zudem muss der Kunde in der «Ideenwerkstatt» auf eine hoch moti- seine Produkte in einem Umfeld vorfinden vierte, kreative Crew von 40 Ingenieuren können, das durch seine Lichtoffenheit, zählen. Im hart umkämpften, kompetitiven eine einladende Kaffeebar und eine LeseMarkt kommt der Innovationskraft eine ecke besticht», umschreibt Ueltschi seine eminente Bedeutung zu. Es gilt neue Trends klaren Vorstellungen. Eine inspirierende Ataufzuspüren und in kundenfreundliche Pro- mosphäre – wie sich die Bernina-Gruppe im dukte umzusetzen. Qualität: »Technologie «Festsaal der Alpen» präsentiert. Durch verund Funktionen sind erst vollkommen, wenn schiedene Aktionen wie Schulungen, Präsie in Kombination mit moderner Ästhetik sentationen und Nähkurse wird zunehmend stehen», ein klares Statement von Ueltschi. auch ein junges, urbanes Publikum ange«Form und Design sollen einen kreativen sprochen und zu kreativer Arbeit motiviert. Lifestyle verkörpern.» Die kontinuierliche Suche nach neuen Das Engadin und der Sport computergesteuerten Funktionen ist ein abNicht nur dem Piz Bernina sondern solutes MUSS. Eine innovative Software dem Oberengadin fühlt sich Ueltschi, wie unumgänglich. Neue Modelle wissen in vie- auch schon seine Vorfahren, eng verbunden. len Dingen schon ganz von selbst, was sie Ein grosser Fan dieses Hochtals. Zu seiner zweiten Heimat geworden. Vor seinem Stutun müssen. dium an der Universität St. Gallen besuchte er das Lyceum Alpinum in Zuoz. An diesem Zwei-Marken-Strategie Ist eine Spitzennähmaschine, ein so- Gymnasium hat der Sport eine grosse Tradigenanntes Universalgenie, für jemanden tion und geniesst einen hohen Stellenwert. noch erschwinglich? «Die BERNINA-Mo- So kann Ueltschi seine nach wie vor ausgedelle im mittleren und oberen Segment be- zeichnete körperliche Fitness nicht verleugwegen sich im Bereich zwischen Fr. 1‘000 nen. Seine Leitsätze: Disziplin, Zielsetzung, und Fr. 10‘000. Diese produzieren wir als Härte, Kämpfen! Faktoren, die ihn auch als

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1. Piz Bernina – stand der Nähmaschine Pate 2. Hanspeter Ueltschi läutete im Unternehmen das Computerzeitalter ein.

erfolgreichen Unternehmer begleiten und auszeichnen. Um die Verantwortung für seine 1‘050 Mitarbeiter zu tragen. Eindrückliche 20 absolvierte Engadin Skimarathons – Bestzeit 1.37 Std. (alte Strecke) sind Zeugnis von seinem sportlichen Ehrgeiz als Eliteläufer. Neuerdings bestreitet er sogar das längste Langlauf-Rennen der Schweiz über 58 km von Maloja nach Zernez. Im Sommer hält er sich fit beim Rennradfahren, Tennis und Joggen. Eine grosse Leidenschaft verspürt er für den Golfsport. Sein eindrückliches Handicap

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7,6! Entgegen einer oft zitierten «ironischen» Formel dokumentieren Statistiken folgende Korrelation: «Je tiefer das Handicap eines CEO, umso besser die Leistung seines Unternehmens.» Wie wahr – wie das Beispiel Hanspeter Ueltschi zeigt! Und der Piz Bernina, steht er auch noch auf dem Programm? «Obwohl ich diesen tollen Berg mit seinen vielen Facetten immer wieder bewundere, besteigen werde ich ihn nicht. Dies hat aber meine Mutter zwei Mal geschafft. Auf der normalen Route, aber auch über den Biancograt.»

Die Jungen in den Startblöcken

In einem Familienunternehmen mit langer Tradition stellt sich unweigerlich die Frage der Nachfolge. «Meine Tochter und mein Sohn werden in ein paar Jahren in meine Fusstapfen treten und die Firma in fünfter Generation leiten», kann Ueltschi mit Freude bestätigen. Damit wird der familiäre Charakter der BERNINA bewahrt. Unerschütterlich – wie der Piz Bernina! ◊

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Nahe bei Medien. Stärken kommunizieren. Text: Ernesto Kellenberger Bild: Ernesto Kellenberger

Angela Rupp: «Ich wohne am allerschönsten Platz der Welt.»

Das Produkt rüberbringen. Begeisterung schaffen. Angela Rupp – mit kulturellen Eigenheiten vertraut «Ich wohne am allerschönsten Platz der zwei Jahreszeiten. Stimmungsbilder, wie sie Welt», so Angela Rupp, Head of Market and nur das Engadin hervorzaubern kann. BilProduct Communications der Tourismusde- der, die nachhaltige Eindrücke hinterlassen. stination Engadin St. Moritz. Treffender Erwartungen bei potentiellen Gästen werund überzeugender könnte man die Frage den geweckt. nicht beantworten, was heute ihr erster morMessage – Überzeugen gendlicher Gedanke gewesen sei. Ein Gedanke, der sie in ihrer täglichen Arbeit als Eine wichtige Funktion in diesem Proeigentliches Leitmotiv begleitet. zess liegt zweifellos auch bei den Medien. In der Nacht davor starker Schnee- Als Botschafter, Vermittler und Türöffner für fall… 50 cm verwandeln die goldgelben das «Original» – Engadin St. Moritz. Es gilt, Lärchen in eine winterlich verträumte Land- diese einzufangen. Mit besonderem Merkschaft. Fast schon kitschig schön – und dies mal: Diesen die Kraft unserer Marken zu veranfangs Oktober. Ein Rendez-vous von mitteln. Der Funke muss rüberspringen. De-

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ren zunehmender Einfluss auf das Verhalten der Medien-Konsumenten ist unbestritten. Angela Rupp. Das gewinnende Strahlen in ihren grün-blauen Augen, glasklar, geheimnisvoll, überzeugend… Sinnbild des inspirierenden Engadins. Sie versteht es, ihre Begeisterung auf die Medienschaffenden wirksam zu übertragen. Direkt erlebbar zu gestalten. Nicht nur mit regelmässigen News d.h. Medienmitteilungen werden diese gefüttert. Dem Aufbau von persönlichen Beziehungen kommt eine enorm wichtige Bedeutung zu.

Integrierte Kommunikation

Ein Knochenjob, der ihr jedoch viel Freude bereitet. Angela Rupp bearbeitet mit

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ihrem Team 17 Märkte aktiv. Wie oft sind Journalisten im Engadin unterwegs? «Pro Jahr sind dies rund 600 Medienschaffende, aufgeteilt auf über 200 Medienreisen. Zu den von der PR-Abteilung betreuten Medien gehörten im abgelaufenen Jahr u.a. der amerikanische TV-Sender CNN, die britische «The Times», die DPA (Deutsche Presse Agentur) etc. Der Schwerpunkt der Reisen liegt je nach Markt in der Sommeroder Wintersaison.» Medienanlässe erfordern umfangreiche Vorbereitungen vor Ort, um den Journalisten ein eindrückliches Programm präsentieren zu können. Gewisse Medienvertreter kommen mit klaren Vorstellungen, eigenen Themenfeldern. Besuchen diese das Engadin exklusiv? «Sehr oft, zum Teil aber auch in Kombination mit anderen Destinationen. Diesbezüglich ist eine enge Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus sehr wertvoll!» Laufend wird das grosse Potential der interaktiven Plattformen Facebook, Twitter und neu das «Chinesische Twitter» Weibo ausgeschöpft. Zur Illustration: Auf Weibo tummeln sich täglich 54 Millionen Chinesen. Dabei setzt das Team von Angela Rupp auf eine integrierte Kommunikation. Das heisst, die zahlreichen Kommunikations-Kanäle, die dank der technologischen Entwicklung geradezu explodieren, werden aufeinander und auf den jeweiligen Markt abgestimmt.

Zeit – Gesundheit – Natur

Wie steht es mit den vorwiegend in der Schweiz immer wieder herauf beschwörten sog. Imageproblemen: Arroganz, zu teuer, abgehoben? «Je weiter weg, je weniger ist dies ein Gesprächsthema. Diese Klischees sind zu widerlegen, Vorurteilen ist entgegenzuwirken, sind zu beheben. Skeptiker zu überzeugen. Unsere diesbezügliche klare Message muss auf – und mitgenommen werden. Es gilt der neue Luxus: Zeit – Gesundheit – Natur in den Köpfen festzunageln. Weg von Dekadenz», betont Angela Rupp mit Enthusiasmus. Wie wird dies konkret vermittelt? «Mit Echtheit. Ursprünglichkeit. Tradition. Da ergeben sich immer wieder interessante Begegnungen z.B. mit Engadiner Bergführern. Die echte Schweiz wird zelebriert.» Ein weiteres Beispiel? «Man kann sich vorstellen, welch‘ unvergessliches Erlebnis ein erster «Stand up Paddle»-Versuch auf dem Silvaplanersee bedeuten kann. Für eher unsportliche indische Journalisten.

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Oder wenn sie sich zum ersten Mal auf die Skis wagen. Für sie eine grosse Herausforderung mit nachhaltiger Wirkung.» Bollywood im Engadin! Südamerika gehört auch zu den betreuten Märkten? «Ja, in Brasilien sind wir die erste schweizerische Destination, welche auf den Wintersport setzt. Weshalb nicht in die Schweiz fliegen?! Umso mehr als die Distanz nicht länger ist, als in die Rocky Mountains, wo die meisten brasilianischen Familien für ihre Winterferien hinfahren!»

Der Mythos St. Moritz in einer Publikation

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Kulturen

Angesichts der unterschiedlichen politischen Konstellationen und kulturellen Hintergründe ist diesen Aspekten eine grosse Bedeutung zuzumessen. Diese Märkte verlangen nach einer individuell definierten Betreuung. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den landesspezifischen Eigenheiten ist ein absolutes Must. Angela Rupp bringt die Voraussetzungen mit sich, das nötige «Gspüri» für die mannigfaltigen kulturellen Bedürfnisse aufzubringen. Ein vertieftes Hineindenken in deren Denkweise. «Mein Studium im Nebenfach in Sozialanthropologie kommt mir dabei sehr entgegen», ist Angela Rupp überzeugt. Jeden Tag lässt sich Angela Rupp auf andere Menschen und Kulturen ein. «Ich finde es spannend, zwischen den Zeilen herauszufinden, was die Medienvertreter wirklich wollen.» Wenn auch neu ein Fokus auf die neuen Märkte u.a. Indien, Brasilien, Golfstaaten, Polen, Tschechien gelegt wird. Die bisherigen Stammmärkte werden mit der uneingeschränkten Intensität betreut und in keiner Weise vernachlässigt.

Wir haben Schnee

Aufgrund der privilegierten Höhenlage erfreut sich das Engadin oft zu einem frühen Zeitpunkt über ausgezeichnete Schneeverhältnisse. Dieser Wettbewerbsvorteil soll auch inskünftig mit gezielten Aktionen kommuniziert werden. Wenn im Unterland vielleicht noch niemand ernsthaft an Wintersport denkt. Und wenn dann die Brasilianer nicht in den Rocky Mountains sondern im Engadin über die Pisten carven – ist dies nicht zuletzt auch auf die überzeugende Arbeit von Angela Rupp und ihrem tatkräftigen Team zurückzuführen. ◊

Die Gemeinde St. Moritz und die Bürgergemeinde St. Moritz werden zusammen mit dem NZZ-Buchverlag ein Buch zum Jubiläum «150 Jahre Wintertourismus» herausgeben. Im Zentrum des Buches stehen der Mythos von St. Moritz und die Entwicklung des Wintertourismus in unserer Region. Im Winter 2014/2015 feiern St. Moritz, das Engadin und die Schweiz 150 Jahre Wintertourismus. Die Gemeinde St. Moritz und die Bürgergemeinde St. Moritz werden im Herbst 2014 zusammen mit dem NZZ-Buchverlag das Buch «Das Winterparadies» herausgeben. Der Autor Michael Lütscher wird ein wichtiges Stück Schweizer Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte aufarbeiten und verschiedene Tourismusdestinationen in der Schweiz porträtieren. St. Moritz steht im Zentrum der Publikation: als der Ort, an dem alles begann, und der wie kein anderer weltweit den Wintertourismus verkörpert. Das grossformatige, fest gebundene Buch wird über 250 Seiten umfassen. Es wird reich illustriert sein mit farbigen und schwarz-weissen Bildern. St.Moritz als Geburtsstätte des Wintertourismus wird eine zentrale Rolle auch bei den Festivitäten spielen. Das lokale Organisationskomitee ist bereits daran, das Jubiläumsprogramm zusammenzustellen. Thematisiert werden sowohl die lange Tourismustradition wie auch die Tourismuszukunft. Destination ESTM ◊

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SWISS SKIBOOTS

www.heierling.ch

Store: Fl端elastrasse 4, CH-7260 Davos, T +41 81 416 31 30


Das Erfolgsinstrument im Managementalltag: Helikopter von Da Vinci-Air Text: Tobias Schoder Bild: zVg

Ihr Pilot und Ansprechpartner für alle Helikopterfragen: Pirmin Birchler.

Pirmin Birchler ist Gründer und Accountable Manager der Da Vinci-Air AG, deren Name eine Hommage an einen der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten ist: Leonardo Da Vinci. Zum Portfolio gehört die Aus- und Weiterbildung von Helikopterpiloten, die technische Überwachung von Helikoptern, sowie die Beratung, Betreuung und Operation vom Heli-Kauf bis zur Pilotierung. Herr Birchler, wo ist Ihre Firma? Unser Sitz ist in Muhen, im Kanton Aargau. Das ist ja fast im Flachland. Welchen Bezug haben Sie zu den Bergen? Die Schweiz ist ein Sonderfall im Heliko-

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pterbusiness, da man hier eine Zusatzausbildung benötigt, um Gebirgslandungen auszuführen. Deshalb bilden wir praktisch alle Piloten von Anfang an auch im Gebirge aus. Sie behaupten, ein Helikopter

sei das Erfolgsinstrument für 45 Manager. Warum? Helikopter haben gegenüber dem öffentlichen Verkehr oder dem eigenen Auto gravierende Vorteile. Einerseits erreicht man sein Ziel ohne Stau, Verspätungen oder Umwege – wir fliegen Luftlinie und noch dazu schneller als ein Auto. Man ist auch nicht an die Reisezeiten der verschiedenen Anbieter gebunden, ein Check-In, wie bei normalen Flugreisen, entfällt. Die Flugzeit kann produktiv genutzt werden und die Landung kann äusserst nahe am Ziel stattfinden, im Idealfall auf dem Parkplatz vor dem Zielgebäude. Sie bieten also auch Taxiflüge an? Nein. Unser Angebot geht weit darüber hinaus. Interessierten Geschäftsleuten ermöglichen wir den Besitz eines eigenen Helikopters, inkl. Pilot und Wartung. Damit die Maschine gut ausgelastet wird, empfiehlt sich hier eine Eigentümergemeinschaft. Das heisst? Zwei bis vier Personen kaufen gemeinsam einen Helikopter, der exakt auf die Bedürfnisse der Gruppe passt. Der Heli wird von Da Vinci-Air operiert und pilotiert. Die gesamte technische Kontrolle, Wartung, Flugplanung, alle Formalitäten mit Behörden und beispielsweise Zöllen werden von uns ausgeführt. Der Kunde gibt einfach an, wann er wohin will. Den Rest erledigen wir. Warum eine Eigentümergemeinschaft? Wir erleben oft, dass Helis die meiste Zeit am Boden sind und auf Einsätze warten. Das rechnet sich nicht. Mit mehreren Eigentümern fliegt der Heli öfter. Ausserdem werden so sowohl die Anschaffungs-, wie auch die laufenden Kosten aufgeteilt. Der Besitz eines Helis rechnet sich wesentlich schneller. Was passiert, wenn zwei Besitzer gleichzeitig fliegen möchten? In diesem Fall können wir auf andere Helikopter zurückgreifen. Bei einem Modellversuch gab es aber während eines Jahres keinerlei Überschneidungen. Auch, wenn mehrere Flüge am gleichen Tag stattfinden. Weitere Informationen finden Sie online unter: www.davinci-air.ch oder im persönlichen Gespräch mit Pirmin Birchler: Tel. +41 (0)79 371 55 98

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Was wäre wenn… Zuberhütte?

Text: Ernesto Kellenberger Bilder: Dokumentationsbibliothek St.Moritz/Hans Steiner, zVg

Zuberhütte, St. Moritz, in den 80er Jahren

Ein nostalgischer Blick zurück. Lust auf ein Revival Oft ertappen wir uns, wie wir in nostalgischen Gedanken hängen bleiben. «Ja, das waren noch Zeiten als…, da war noch was los…!» Man kommt ins Schwärmen, sehnt sich sogar dies oder jenes wieder herbei. Der Film läuft: Am Nachmittag auf Salastrains auf 2000 m ü.M. oberhalb St. Moritz. Ein eleganter Linksschwung auf Ski, Snowboard… oder man kommt als Fussgänger. Schon hört man beim Betreten der Terrasse traditionelle Schweizer Volksmusik. Der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages! Man prostet sich mit weissem oder rotem Rebensaft zu, wärmt sich die klammen Finger am heissen «Kafi Luz». Stärkt sich mit einem leckeren Z’Vieriplättli oder einem Apfelstrudel. Derweil draussen dicke Schneeflocken munter vorbeitanzen.

Aprèsski-Stimmung

Musikformationen, Unterhaltung, Spass. St. Moritz in Aprèsski-Stimmung – Jung und Alt vereint. Man trifft sich in der

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legendären Zuberhütte. Illustre Schar von Feriengästen, Einheimischen, Skilehrern mit ihren Schülern. Sie kommen sich näher, neue Bekanntschaften werden geknüpft – multinational. Ob englisch, französisch, italienisch, russisch oder deutsch – man findet und versteht sich. Die Stimmung auf dem Höhepunkt. Nicht nur Mutige wagen sich in ihren Skischuhen auf die Tanzfläche – fast immer im Takt. Pistenerlebnisse werden ausgetauscht. Verliebte Blicke begegnen sich. Rendez-vous werden fixiert. Landesweit berühmte Formationen wie Carlo Brunner, Alder Buebe und Engadiner Ländlerfründa geben sich ein Stelldichein. Ad hoc Kapellen werden gebildet mit «Ländlerkönigen» wie Willi Valotti, Walter Alder, Carlo Brunner, Fritz Dünner, Carlo Simonelli. Lüpfige Musiktöne, die noch lange in den Ohren nachklingen. Die Zuberhütte erreicht nicht nur schweizweit eine grosse Ausstrahlung – Status der «musikalischen Hütte im Winter». Die Ambiance in der Zuberhütte inspirierte Musiker immer wieder zu Kompositionen. «I de Zuberhütte» von Walter Alder sowie «Zuber-

hütte-Stimmig» und «Zuberhütte-Fescht» von Ueli Mooser.

Im Aufwind – Volksmusik

Erfreulich, die echte einheimische Volksmusik geniesst im Inland eine weiter zunehmende Akzeptanz. Junge, auch urbane Menschen finden vermehrt den Zugang. Die Volksmusik wird sogar bereits als hip empfunden. Gerade auch wenn sie mit zum Teil experimentellen Einflüssen angereichert wird. Innerhalb der Volksmusikszene auch mal neue Wege beschritten werden. Ohne, dass dabei ihr Charakter verloren geht. Ohne mit der Tradition zu brechen. Ganz im Sinne der Erwartungen unserer ausländischen Gäste.

Gelebte Traditionen

Leider hat man sich lange von Klischees und Traditionen entfernt. Sich schon fast davor geschämt. Man glaubte, sich dem sogenannten Zeitgeist nicht verschliessen zu dürfen. Zeitgeist? Nun hat sich selbst bei Schweiz Tourismus eine Rückbesinnung auf Schweizer Werte durchgesetzt. Gelebte Tra-

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Kapelle Alderbuebe, Stammformation der ersten Stunde

ditionen werden wieder entdeckt. Werte, die entlocken der Klarinette oder dem Saxofon Musiker der ersten Zuberhüttegerade auch bei ausländischen Gästen gros- ein breites Spektrum stimmungsvoller Klän- Stunden erinnern sich: sen Anklang finden, ja geradezu gesucht ge. Mal urchig, mal swingig. Die Musiker werden. Ein Stück «echte Schweiz»! Sie verstehen es, sich den internationalen Gä- Walter Alder (Alder Buebe): soll nicht nur durch ihre Tugenden wie Ord- sten anzupassen. Spüren deren musikalische «In den 70er Jahren wurde von Zuberhüttenung, Verlässlichkeit und Qualität beeindru- Präferenzen. So kommt es auch immer wie- Besitzer Peter Zuber die Waschküche jecken. Auch durch ihre kulturelle Vielfalt. der zu konzertanten «Showblocks» – musi- weils in einen Schlafraum umfunktioniert. Man denke an die derzeit einen wahrlichen kalische Sternstunden! Eine bunte Palette In den drei bereitgestellten Betten nächtigBoom erlebenden Schwingfeste. Dazu ge- vom Ungarischen Csardas, Argentinischen ten dann die Musiker jeweils eine oder zwei hört zweifellos auch die traditionelle Volks- Tango bis zu Swing Nummern. Wenn dann Wochen lang…! musik. Dem einheimischen Musikschaffen die hochkarätige Appenzeller Formation gilt es den ihm gebührenden besonderen «Alderbuebe» in ihren prachtvollen Trach- Willi Valotti (Alder Buebe): Stellenwert einzuräumen. Und dass man ten auftreten. Ein Highlight – nicht nur mu- «Die Dusche befand sich im Keller. Bei desich der «authentischen Schweiz» erinnert sikalisch, sondern auch optisch. ren Besuch einen Stock tiefer mussten wir und sich als solche präsentiert. Sich folglich Comeback einer Legende.. unter dann jeweils das Restaurant durchqueren.» auch mit der echten authentischen Schweiz einem anderen Namen? Die das Potential identifiziert. dazu hat, am Nachmittag wieder den Status Carlo Simonelli der «musikalischen Hütte» zu erlangen. (Engadiner Ländlerfründa), Eine vielseits zurückersehnte Nische in St. Carlo Brunner: Fiktion… Es wird wieder Moritz. Für jene, die es schon mal erlebt ha- Jeden Winter machte unter den Musikern «gmusiget» – live Aufgestellte Leute – es sind zahlreiche ben – ein freudiges Ereignis. Für andere ein Spruch mit dem «Codewort Strudelkur– die noch keine Lust haben, ins Tal runter- eine neue Erfahrung… oder sogar eine Er- ve» die Runde. «Je besser sich der Apfelzufahren. Motivierte Musikanten greifen leuchtung? strudel von Peter Zuber verkaufte, desto wieder in die Tasten und Saiten ihrer Instrubesser spielte die Kapelle…» ◊ mente. Brillieren auf dem Akkordeon oder Fiktion – Denkanstoss… Schwiizerörgeli, dem Piano, dem Hackbrett, die Hoffnung stirbt zuletzt! ◊

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Thomas Frieden Eine neue Schmuckmarke für Frauen mit Klasse und Stil 48

Text: Stefan Steiner Bilder: Michael Berger, zVg Frieden AG

Die neue Marke der traditionsreichen Schmuckmanufaktur Frieden spricht Frauen an mit Klasse und Stil – Frauen, bei denen Kleidung und Schmuck Ausdruck ihrer Persönlichkeit sind. Das Besondere an der Marke: sie feiert den Diamanten in noch nie gesehener Form. Erstmals wird der Diamant in allen Schliffarten und Farben im gleichen Schmuckstück präsentiert – in einzigartigen zauberhaften Designs.

Christa und Luciano Giovanoli-Scherbel

Frau Giovanoli, Sie haben Ihr Schmucksortiment durch ein neues Top-Label erweitert. Was hat Sie dazu bewogen? Mein Mann und ich waren vom ersten Moment an begeistert von den einzigartigen Kreationen und den Ideen dahinter. Und weil wir wissen, in welch kreativem Hause die Marke entstanden ist. Wie meinen Sie das? Die 1898 gegründete Manufaktur Frieden aus Thun ge-

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hört seit langem zu unseren Top-Lieferanten; sie ist im In- und Ausland bekannt für hochwertige Juwelen, auserwählte Edelsteine und Kulturperlen und überrascht immer wieder durch aussergewöhnliche Designs. Wir sind stolz, mit der Marke ein einheimisches Qualitätsprodukt anbieten zu können. Dass wir zu den auserwählten Juwelieren gehören, welche die neue Marke THOMAS FRIEDEN in der Schweiz anbieten darf, erfüllt uns mit Stolz. Herr Giovanoli, Sie beschäftigen sich in der Regel mehr mit Uhren als mit Schmuck. Aber auch Sie scheinen ganz begeistert von der Sortimentserweiterung. Ja, tatsächlich. Erstens, weil mir die Kollektionen ausserordentlich gefallen und zweitens, weil die Marke unser Sortiment auf ideale Weise ergänzt. Die Kombination der Designs mit den aussergewöhnlichen Materialien ergibt Kreationen von ganz besonderem Reiz. Frau Giovanoli, die Scherbel ChronometrieBijouterie ist ein alteingesessenes Geschäft mit Gründungsjahr 1912, die Schmuckmanufaktur Frieden wurde 1898 gegründet. Mit Tradition allein ist es aber nicht getan. Da haben Sie absolut Recht. Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weiterreichen der Flamme. Nur wenn diese Flamme durch die Generationen weitergereicht wird, kann das Feuer weiterlodern. Dank dieser

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Aus der Kollektion «Feuille Divine»: Set in Roségold 750, bestehend aus Anhänger, Ohrschmuck und Ring mit Diamantkristallen und pastellfarbenen Brillanten.


Leidenschaft für alles Edle und Schöne und dem jahrzehntelangen Know-how hat die Manufaktur Frieden mit der neuen Marke wiederum ein Highlight lancieren können. Gerade weil die Marke Tradition und Moderne in idealer Weise vereint, gefällt sie uns so gut. Wie ist das zu verstehen? Thomas Frieden, der Namensgeber der Marke, holte sich die Inspirationen für die Kollektionen aus der eigenen Firmengeschichte. Sein Grossvater Emil Frieden hatte 1898 im Emmental eine Werkstätte für Silber-Trachtenschmuck gegründet. Dank der Qualität der Filigrantechnik und der künstlerisch hochstehenden floralen Motive des Silberschmucks war der Handwerksbetrieb bald weit herum bekannt. Darauf gründet die neue, edle Schmuckmarke. So fand Thomas Frieden in den Chroniken unzählige alte Motive, die er nun wieder aufleben lässt und in moderner Form umsetzt. Damit erhalten die Kollektionen in zweifacher Hinsicht eine unverwechselbare Identität: einerseits durch die edlen Materialien, andererseits durch die einzigartigen Designs. Sie sprechen von edlen Materialien. Was genau meinen Sie damit? Die Marke zelebriert den Diamanten auf eine neue Art und Weise; erstmals werden Diamanten in all ihren Erscheinungsformen im gleichen Schmuckstück präsentiert: vom ungeschliffenen Rohkristall in OktaederForm über historische Schliffarten bis zum modernen Brillantschliff. Bei den Kollektionen der Marke THOMAS FRIEDEN dominiert deshalb nicht so sehr der einzelne Stein, vielmehr werden weisse und naturfarbene Diamanten in extravaganten Designs raffiniert und verspielt kombiniert. Die pastellfarbenen Diamanten sowie unterschiedliche Schliffformen ergeben faszinierende Kreationen voller Poesie und Anmut. Diamantschmuck wird also ganz neu interpretiert. Herr Giovanoli, die Marke THOMAS FRIEDEN besteht ja aus zwei Kollektionen, Feuille Magique und Oeil Divine. Was haben die Kollektionen gemeinsam und wie ergänzen sie sich? Beide Kollektionen verwenden die gleichen Materialien, unterscheiden sich aber grundlegend im Design. Vor allem aber sind sie eine Hommage an die Natur. Inwiefern? Die Kollektion Feuille Divine kommt frühlingshaft leicht daher; zarte Blättchen – der Name deutet darauf hin – stehen im Mittelpunkt. Erlesene Diamanten in verschiedenen Farben und Formen erhalten hier ihren glanzvollen Auftritt. Die perfekt verarbeiteten Edelsteine versprühen ein betörendes Feuerwerk an Emotionen und Lebensfreude. Florale Muster im Stil des «Art Déco» kommen seit jeher in der Mode und im Schmuck zur Anwendung – hier bezaubern sie auf eine ganz neue Art. Die Kollektion Oeil Magique hingegen wirkt neckisch verspielt, wie die «diebische Elster», welche bekanntlich alles liebt, was glitzert und glänzt. Von ihr

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liessen sich die Schmuckgestalter inspirieren, ist sie doch seit über hundert Jahren das Markenzeichen des Hauses Frieden. Vogelmotive hat es in der Schmuckgestaltung immer wieder gegeben, aber die Formsprache dieser Linie ist unerreicht; die Kreationen verkörpern eine aussergewöhnliche Eleganz und Beschwingtheit, wie sie dem unverwechselbaren Vogel mit seinem faszinierenden Federkleid eigen ist. Jedes Schmuckstück ist ein Unikat, wie ist das zu verstehen? Da kein Stein wie der andere ist, wird durch die Vielfalt verschiedenster Schliffformen und bezaubernder Pastelltöne der Diamanten jedes Schmuckstück zum Einzelstück. Es hat eine eingravierte individuelle Nummer und ist begleitet von einem Echtheits-Zertifikat. Dabei ist es selbstverständlich, dass sich die Firma Frieden an hohe ethische Standards hält. Es wird garantiert, dass

Bild 1: Gemmologe Thomas Frieden mit seiner Frau Charlotte beim Begutachten eines Edelsteins.

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Bild 2: Die Elstern präsentieren einen Anhänger aus der Kollektion «Oeil Magique». Dazu gehören der passende Ring und Ohrschmuck, alles in Weissgold 750.

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alle Diamanten aus konfliktfreien Gebieten stammen und den strengen Regeln des Kimberley-Prozesses unterliegen. Frau Giovanoli, bei den neuen Kreationen handelt es sich also nicht einfach um die Erweiterung Ihres Schmucksortiments, sondern um die Bereicherung durch eine Marke, welche das Zeug zum Kultstatus hat. Was zeichnet diese nebst den Schmuckstücken noch besonders aus? Zu einer solchen Marke gehört natürlich auch die Präsentation, so wie man es auch von den Uhrenmarken her gewohnt ist: Von den Displays über die schicke Verpackung und last but not least das individuelle Garantiezertifikat für jedes Schmuckstück. Auch bei diesen Accessoires merkt man, dass alles bis ins Letzte stimmt. Die Manufaktur Frieden hat in jeder Beziehung ganze Arbeit geleistet. ◊

Die Marke THOMAS FRIEDEN ist ab sofort erhältlich bei: Chronometrie Bijouterie Scherbel AG Via Maistra 5 CH-7500 St. Moritz Tel. +41 (0)81 833 39 26 Fax +41 (0)81 833 86 25 info@scherbel.ch www.scherbel.ch

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Visualisierung der neuen Sprungschanzenanlage Bild: flickr.com/quadrellas


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Sie dürfen wieder fliegen…

Text: Ernesto Kellenberger Bild: Ernesto Kellenberger

Strahlender Martin Berthod – keine dunklen Wolken mehr über der Olympiaschanze

Zurück zu seinen Wurzeln. Die Weichen richtig gestellt für ein erfolgreiches Comeback St. Moritz erinnert sich seiner Stärken. Und seiner Seele. Das was St. Moritz gross gemacht hat – seiner Sportkompetenz. Im harten Verdrängungsmarkt kann es sich nun mit einem kompletten nordischen Skisport-Angebot (wieder) neu positionieren. Die neue Skisprung-Schanzenanlage wird nicht nur dem Nachwuchs neue Perspektiven eröffnen. Martin Berthod, Direktor Sport und Events, St. Moritz Tourismus, ist überzeugt: «Wie in der weiter zurückliegenden Vergangenheit wird die neue Ski-

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sprung-Infrastruktur im November 2015 erstmals wieder als idealer Trainingsort von zahlreichen ausländischen Spitzenteams genutzt werden». Nicht zuletzt dank ihrer einzigartigen Höhenlage und der Schneesicherheit. Aufgrund der positiven Signale seitens der FIS sind die Chancen intakt, dass St. Moritz im Frühwinter mit einem Weltcup-Springen betraut wird. Auf der neuen Olympiaschanze mit einer «hillsize von 106 m» sind Sprünge zwischen 110 – 115 m zu erwarten. Auf einer Anlage, die dank seiner windgeschützten Lage gegenüber anderen Schanzen mit grossen Vorteilen auftrumpfen kann. Eingebettet in einer parkähnlichen Umgebung kann sie sich

schlussendlich auch als eine der schönsten Anlagen in Harmonie mit der Natur rühmen. Die Welt – sie wird St. Moritz noch verstärkt wieder als sportliche Destination wahrnehmen. Eine Medienwirksamkeit mit grosser internationaler Ausstrahlung auslösen. SNOWTIMES freut sich auf die ersten Sprünge. Sei es durch den zahlreichen, motivierten Nachwuchs auf der neuen Trainingsschanze (hillsize 67 m), den renovierten Jugendschanzen (47 und 17 m). Oder die Weltcup -Athleten auf der neuen Olympiaschanze. ◊

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Der St. Moritzer Marco Grigoli in Aktion Bild: Swiss Ski

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