SNOWTIMES Saanenland (2011)

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Zermatt erkunden, weshalb die Besucher- gen wurde und ein paar Eimer Sand. «Im zahlen 2010 zurückgingen. Aber Willi bleibt neuen Holzschopf haben wir etwas Platz zuversichtlich: «Wenn dieser Boom vorbei schaffen können, aber noch immer ist alles sehr eng.» Einmal wöchentlich kommen ist, legen wir hier wieder zu.» Im Winter empfiehlt er die Ski-Abfahrt Nahrung und die wichtigsten Versorgungsnach Sion. «Eine wunderbare Route.» Im mittel per Helikopter. Solange wartet das Sommer sei die «Tour de Wildhorn» beson- Leergut auf den Abtransport. Wenn immer ders zu empfehlen oder die Wanderung nach möglich geht Willi selber im Tal einkaufen Lenk. Willi beginnt seinen Tag jeweils um und richtet die grosse Lieferung auf einem 4.00 Uhr in der Früh, serviert das stärkende Tuch für den Helikopter-Flug. Unterstützt Hütten-Frühstück eine Stunde später und wird der Transport auch von der Armee. geht dann hie und da gleich selber auf das Zum Teil mit Pferden: Getränke, Essen, Wildhorn. «Aber erst, wenn alle Gäste geges- Heizöl, Gas. Dennoch möchte Willi in naher sen haben.» An andern Tagen ist er ununter- Zukunft vergrössern. «Nicht ein Berghotel brochen mit den Hüttenaufgaben beschäftigt. werden. Aber den gestiegen Ansprüchen der Erst um 22.00 Uhr ist Lichterlöschen. Am Gäste gerecht werden.» Als Hüttenwart ist Willi auch für das liebsten kocht er am frühen Abend eine Suppe und Polenta. Dann bereitet er ausserdem Verarzten von kleinen Wunden zuständig. meist Fleisch, Salat und einen Dessert zu. «Wir helfen, wo wir können», sagt Willi. Es «Und pünktlich um 19.00 Uhr wird geges- gab aber auch schon Momente, da kam jede Hilfe zu spät. Wenn Bergsteiger abstürzen, sen», erklärt Willi. Seit acht Jahren ist er nun auf der ihr Leben lassen, dann kehren selbst für eiWildhornhütte, kürzlich hat er angebaut. nen erfahrenen Berggänger stille AugenMit Steinen aus dem nahegelegen Stein- blicke ein, die Zeit wird zum unendlichen bruch, Holz von einer Tanne die hochgeflo- Begleiter. Als Hüttenwart wird man mit

einem solchen Ereignis unweigerlich 33 konfrontiert. Meistens waren die Verunfallten kurz davor noch Gäste in einer SAC-Hütte. Eine Übernachtung auf dem Berg kostet um die 60 Franken, für SAC und andere Mitglieder von anerkannten Vereinigungen gelten Spezialpreise. Die Wildhornhütte gilt als nicht besonders gefährlich. Sie ist auch ideal für Familenwanderungen. Klettern ist nur bei wenigen Routen vorgesehen. Auf dem Schnidejoch sind in den letzten Jahren immer wieder Relikte aus der Steinzeit aufgetaucht: Pfeil und Bogen, ein Stück einer Lederhose, Münzen und Schmuck. In einem solchen Fall rät Willi, den archäologischen Dienst zu kontaktieren, «die sind ganz interessiert, was da sonst noch alles zum Vorschein kommt.» Die Wildhornhütte ist von Mitte März bis jeweils Mitte Oktober geöffnet.


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