Fokus Die Frau

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Frau

Mut zum eigenen Weg

Frauen gestalten heute Unternehmen, führen Teams und gehen ihrer Karriere nach. Dabei erleben viele ihren Berufsalltag noch immer als Balanceakt zwischen Erwartungen, Rollen und der eigenen Authentizität. Hinzu kommen sichtbare und unsichtbare Barrieren, die ihren Karriereweg erschweren. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, gibt es verschiedene Strategien.

Seit über zehn Jahren setze ich mich mit meinem Trainings- und Beratungsunternehmen «Female Business Seminars» dafür ein, Frauen in der Wirtschaft zu stärken, sichtbar zu machen und in Führungspositionen zu bringen. In dieser Zeit ist viel geschehen. Das Bewusstsein für GenderDiversität hat in Wirtschaft und Gesellschaft spürbar zugenommen. Immer mehr Unternehmen sprechen über Chancengleichheit und Diversität in der Führungsetage. Dennoch zeigt die Praxis: Der Weg an die Spitze bleibt anspruchsvoll.

Noch immer wirken unbewusste Vorurteile und subtile Erwartungen, die Frauen in enge Rollenbilder drängen. Während die gesellschaftliche Rolle der Frau häufig mit Wärme, Kooperation und Fürsorglichkeit assoziiert wird, verlangt die normative Führungsrolle Stärke, Durchsetzungsfähigkeit und Dominanz. Zeigt sich eine Frau durchsetzungsstark, wird sie rasch als unnahbar oder zu fordernd wahrgenommen. Entspricht sie dagegen ihrer gesellschaftlichen Rolle, wird ihre Führungskompetenz infrage gestellt, sie gilt als «nett, aber schwach». Egal wie sich die Frau verhält, sie kann schwer gegensätzlichen Erwartungen gerecht werden. Dieses Spannungsfeld, der sogenannte Double Bind, begleitet viele Frauen durch ihre gesamte Laufbahn. Hinzu kommt, dass sich viele Frauen im Berufsalltag noch immer zurücknehmen. In Gesprächen mit verschiedenen Frauen höre ich immer wieder, dass sie sich oft zu wenig Gehör verschaffen, eigene Leistungen relativieren oder Konflikten aus dem Weg gehen. Nicht aus Unsicherheit, sondern aus Sorge vor negativen Konsequenzen. Diese Zurückhaltung ist nachvollziehbar, doch sie erschwert es, die eigene Position zu behaupten und Einfluss zu gewinnen. Gerade in den oberen Etagen wird Frauen besonders viel abverlangt. Je höher die Position, desto seltener finden sich weibliche Vorbilder oder Gleichgesinnte und desto stärker gilt es, sich in männlichen Strukturen zu behaupten. Wer sich immer wieder beweisen muss, braucht Ausdauer, innere Stärke und einen bewussten Umgang mit der eigenen Energie. Auch haben wir Frauen einen anderen Zugang zu Macht. Während Männer sowohl ein Dominanz-Hierarchie-Motiv als auch ein Anerkennungsmotiv verfolgen, ist für Frauen nur das zweite, also Anerkennung, ein Treiber, um eine

Entscheidend

ist, den eigenen Weg zu gehen, auf sich selbst zu achten und sich nicht entmutigen zu lassen von Rahmenbedingungen, die oftmals nach wie vor schwierig sind.

– Dr. Karina Audrey Jeker, Gründerin Female Business Seminars

machtvolle Position anzustreben. Dominanz und Ordnung sind in einer matriarchalischen Gemeinschaft weniger wichtig. Das Zusammenarbeiten wird wesentlich egalitärer organisiert und ist meist auf gleichberechtigte Beziehungen ausgelegt.

Der Weg hin zur Gleichberechtigung in der Wirtschaft ist noch nicht vollendet und viele Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Doch auch im Rahmen unserer Trainings und Eins-zu-Eins-Coaching zeigt sich, dass es

wenig hilft, sich auf das zu konzentrieren, was (noch) nicht funktioniert. Wir können nur bei uns selbst ansetzen und unseren Blick auf das lenken, was im eigenen Einflussbereich liegt.

Deshalb ist es entscheidend, Verantwortung für die eigene persönliche Entwicklung zu übernehmen. Auch dann, wenn es unbequem wird. Eine resiliente Grundhaltung, Selbstfürsorge, Achtsamkeit und ein Growth-Mindset sind dabei keine Schlagworte, sondern Schlüsselkompetenzen. Sie helfen, mit Herausforderungen umzugehen, aus Rückschlägen zu lernen und den eigenen Weg selbstbewusst zu gestalten. Wer lernt, für sich selbst einzustehen und sich nicht entmutigen zu lassen, stärkt nicht nur die eigene Position, sondern ebnet auch den Weg für andere Frauen. Wie das gelingt? Ein erster Schritt ist, bewusst zu reflektieren, wo man steht und was einem wirklich wichtig ist. Wer seine Werte, Stärken und Schwächen kennt, kann Prioritäten gezielt setzen und Entscheidungen klarer treffen. Ein zweiter Schritt ist die eigene Haltung gegenüber Herausforderungen. Schwierigkeiten sind selten ein dauerhaftes Hindernis, sondern meist nur eine Phase, die überwindbar ist. Wer neue Situationen als unerwartete Chance betrachtet und Rückschläge als Erfahrung verbucht, entwickelt innere Stärke.

Diesen Weg muss niemand allein gehen. Das bewusste Schaffen von unterschiedlichen Netzwerken, innerhalb und ausserhalb des Unternehmens, ist wichtig, um auf verschiedene Ressourcen zurückgreifen zu können. Mentor:innen, Vorbilder, inspirierende Frauen, aber auch männliche Allys können Türen öffnen, Perspektiven erweitern und Mut machen.

Nach über einem Jahrzehnt intensiver Arbeit mit Frauen und Gender-Diversität lässt sich feststellen: Vieles ist erreicht, doch noch mehr bleibt zu tun. Unbewusste Vorurteile sind zäh und kultureller Wandel braucht Zeit. Gleichzeitig machen sich immer mehr Frauen für sich selbst und andere Frauen stark, fordern ein, was ihnen zusteht, und gestalten die Rahmenbedingungen aktiv mit.

Veränderung beginnt, wenn Frauen sich selbst vertrauen und selbstbewusst ihren Platz einnehmen. Damit gestalten sie nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern schaffen auch Raum, in dem andere Frauen wachsen können. Entscheidend ist, den eigenen Weg zu gehen, auf sich selbst zu achten und sich nicht entmutigen zu lassen von Rahmenbedingungen, die oftmals nach wie vor schwierig sind.

Text Dr. Karina Audrey Jeker, Gründerin Female Business Seminars

Lesen Sie mehr. 04 Interview:

Dalith SteigerGablinger

08 Finanzielle Unabhängigkeit

10 Interview: Nicole Berchtold 12 Familienplanung 16 Gesundheit

Fokus Die Frau

Projektleitung

Nicole Hardegger

Country Manager

Pascal Buck

Produktionsleitung

Matthias Mehl

Layout

Mathias Manner

Text Aaliyah Daidi, Ayman Duran, SMA, Sybille Brütsch-Prévôt

Titelbild zVg

Distributionskanal Tages-Anzeiger

Druckerei DZZ Druckzentrum AG

Smart Media Agency. Gerbergasse 5, 8001 Zürich, Schweiz Tel +41 44 258 86 00 info@smartmediaagency.ch redaktion@smartmediaagency.ch fokus.swiss

Wir unterstützen jedes Jahr über 110 000 Menschen, um Genitalverstümmelungen und Kinderheirat zu verhindern.

worldvision.ch/gewaltfrei

Viel Spass beim Lesen! Nicole Hardegger Project Manager

Schweizer Armee • Brandreport 3

Zwischen Uniformen und Vielfalt: Die Armee im Wandel

Wie verändert man eine Organisation, die gleichzeitig Tradition, Auftrag und Wandel in sich trägt? In der Militärverwaltung arbeiten Menschen aus unterschiedlichsten Fachbereichen zusammen, doch die Realität zeigt: Frauen sind nach wie vor deutlich untervertreten. Zwei HR-Fachverantwortliche erklären, warum es dafür keine einfachen Lösungen gibt und weshalb ein Kulturwandel nicht befohlen, sondern ermöglicht werden muss.

Dr. Vanessa Kleinschnittger Leiterin Personalgewinnung

Die Militärverwaltung der Schweizer Armee (die Gruppe Verteidigung im VBS) gehört zu den vielfältigsten Arbeitgeberinnen des Bundes. Über 9500 Mitarbeitende arbeiten in mehr als 200 Berufen. Trotzdem liegt der Frauenanteil bei lediglich 15 Prozent. In einer Zeit, in der Unternehmen und öffentliche Organisationen um qualifizierte Fachkräfte ringen, ist das nicht nur eine statistische Grösse, sondern eine strategische Herausforderung.

Im Interview sprechen zwei Frauen, die genau hier ansetzen wollen, über historische Hürden, unterschätzte Berufsfelder und strukturelle Barrieren. Und darüber, wie eine Organisation dieser Grösse Veränderung gestalten kann. Ein Gespräch mit Martina Egli, Leiterin Personalrekrutierung und Personal- und Organisationsentwicklung und Dr. Vanessa Kleinschnittger, Leiterin Personalgewinnung der Gruppe Verteidigung.

Viele verbinden die Armee nach wie vor mit Uniformen. Wie erklären Sie Menschen, dass die zivile Arbeitswelt der Militärverwaltung weit darüber hinausgeht?

Vanessa Kleinschnittger: Wir sind ein Teil der Bundesverwaltung. Und zwar ein sehr grosser. Fast jede vierte Person der gesamten Verwaltung arbeitet für die Schweizer Armee – davon ein Drittel in Uniform und zwei Drittel nicht-uniformiert. Dadurch sind wir enorm vielfältig. Man kommt schnell in Kontakt, die Teams sind offen, auch ich selbst war positiv überrascht, wie menschlich und zugänglich die Organisation ist.

Martina Egli: Viele unterschätzen unsere Vielfalt. Wir vereinen mehr als 200 Jobprofile, zivile und militärische. So beschäftigen wir etwa wissenschaftliche Mitarbeitende, Logistiker:innen, Historiker:innen, Chemiker:innen, und IT-Architekten:innen. Wir betreiben medizinische Zentren, Apotheken und sogar eine Musikinstrumentenwerkstatt. Es gibt kaum etwas, das es bei uns nicht gibt. Dieser Facettenreichtum ist gerade für Frauen interessant, die oft gar nicht wissen, dass ihre Kompetenzen hier gefragt sind.

Trotz dieser Vielfalt liegt der Frauenanteil aber bei nur 15 Prozent. Warum ist das so?

Martina Egli: Die Erklärung liegt sicher auch in der Geschichte des Milizsystems. Viele zivile Mitarbeitende kamen früher über den militärischen Weg. Da der Militärdienst stark männlich geprägt ist, hatten Männer schlicht mehr Berührungspunkte. Dieses Muster wirkt bis heute nach.

Vanessa Kleinschnittger: Hinzu kommt ein hartnäckiges und weitverbreitetes Missverständnis: Viele Frauen glauben, man müsse Militärdienst geleistet haben, um bei uns arbeiten zu können. Das stimmt nicht. Trotzdem schreckt es ab. Und häufig bewerben sich Frauen nur, wenn sie das gesamte Anforderungsprofil erfüllen. Männer sind da mutiger. Unsere Aufgabe ist es, Frauen zu zeigen, dass sie hier willkommen sind und gebraucht werden. Welche Massnahmen setzen Sie konkret ein, um Frauen und diverse Talente anzusprechen?

Vanessa Kleinschnittger: Unser Ziel ist klar: Wir wollen den Frauenanteil jedes Jahr erhöhen, denn wir sind eine Armee für alle – und Studien belegen, dass gemischte Teams besser performen. Dafür schauen wir uns jede Phase des Employee Lifecycles an. Und dieser fängt schon bei den Bewerbungen an. Wenn wir feststellen, dass wir

Jobs in der Schweizer Armee? armee ch/berufe

Unser Problem ist tatsächlich dort verortet: Die Armee als zivile Arbeitgeberin ist noch

zu wenig in den Köpfen und zu wenig sichtbar.

– Dr. Vanessa Kleinschnittger, Leiterin Personalgewinnung

daran, uns kulturell weiterzuentwickeln. HR-seitig legen wir das Augenmerk auf die Behebung möglicher Bias in der Rekrutierung, in der Beurteilung und der Personalbedarfsplanung, um alte Systemlogiken zu durchbrechen und Hürden abzubauen.

Vanessa Kleinschnittger: Ein konkretes Beispiel sind Leistungsziele. Frauen profitieren oft von wertebasierten Formulierungen. Also haben wir dies angepasst. Viele Prozesse hat man so lange unverändert gelassen, dass man gar nicht mehr darüber nachgedacht hat. Man muss hinschauen, zuhören und mutig sein.

zu wenig Frauen eingestellt haben, müssen wir uns zuerst fragen: Wurden sie denn zum Gespräch eingeladen? Und noch einen Schritt vorher: Haben sich überhaupt genug Frauen beworben? Unser Problem ist tatsächlich dort verortet: Die Armee als zivile Arbeitgeberin ist noch zu wenig in den Köpfen und zu wenig sichtbar. Wir achten also bewusst darauf, wie wir Stellen ausschreiben und formulieren. Zudem müssen wir an Berufsbildungsmessen, Unimessen und mit Kampagnen präsent sein.

Martina Egli: Und mit der Rekrutierung beginnt die eigentliche Arbeit erst. Wenn wir Frauen gewinnen, wollen wir sie auch halten. Wir setzen deshalb auf Entwicklungsprogramme für die Linie und sensibilisieren Führungskräfte bezüglich des Mehrwerts von Diversität. Führung ist entscheidend für Bindung.

Was ist denn das erklärte Ziel?

Martina Egli: Jedes Jahr eine Steigerung wäre wünschenswert. Aber ob wir das schaffen, ist multifaktoriell abhängig. Entsprechend schwierig ist es, sich die Ziele in absoluten Zahlen zu setzen.

Vanessa Kleinschnittger: Hinzu kommt, dass wir ganz viele Stellenprofile haben, die schon von vorneweg in klassisch männerdominierten Branchen zuhause sind, wie IT, Ingenieurwissenschaft, Technik und Handwerk. Wie gelingt ein guter Einstieg, gerade für Frauen in männerdominierten Branchen?

Martina Egli: Wir arbeiten mit Erlebnissen. Neue Mitarbeitende haben die Möglichkeit, einen Waffenplatz, einen Flugplatz oder eine Werkstatt zu besuchen. Sie erleben die Menschen hinter den Strukturen. Das baut Berührungsängste ab und schafft Verständnis für die Organisation.

Vanessa Kleinschnittger: Ich erzähle vielen Bewerberinnen auch meine eigene Geschichte. Ich komme nicht aus dem Militär, ich hatte keine Verbindung dazu. Solche realen Beispiele helfen, Berührungsängste abzubauen

und sie wirken stärker als jede Kampagne. Aber auch wenn Vorbilder wichtig sind, zentral ist die Authentizität. Wir wollen keine künstlichen Bilder erzeugen. Wir werben nicht mit etwas, das nicht der Realität entspricht.

Sie sagen, Kultur könne man nicht befehlen. Wie erleben Sie diesen Wandel im Alltag?

Martina Egli: Unsere Organisation ist dezentral, arbeitet in drei Landessprachen und mit zwei Kulturen, der militärischen und der zivilen. Ein gemeinsames Kulturverständnis braucht Zeit. Darum setzen wir auf Sensibilisierung. Wir fördern Austausch, bieten Programme zur gemeinsamen Kulturentwicklung sowie zu Agilität, New Work und Führung. Diversität ist kein Selbstzweck. Die Menschen müssen spüren, dass gemischte Teams leistungsfähiger sind, weil sie bessere Entscheidungen treffen. Sie müssen die Vorteile von Diversität in der Organisation verstehen und wollen.

Vanessa Kleinschnittger: Und ja, manchmal prallen Welten aufeinander, wenn uniformierte und nichtuniformierte, junge und ältere, langjährige und neue Mitarbeitende zusammenarbeiten. Das kann zu Reibung führen. Aber Reibung erzeugt Bewegung. Sie zwingt zum Dialog darüber, wie Zusammenarbeit aussehen kann und ist letztlich produktiv.

Martina Egli: Und man darf auch nicht vergessen: Militärische Auftragstaktik und Befehle sind letztlich nicht so weit weg von modernen Management-Strategien. Ein Befehl ist per se nichts Negatives. In einer Krise ist er überlebensnotwendig. Das gegenseitige Verständnis zwischen «ziviler» und «militärischer» Welt am Arbeitsplatz ist uns wichtig. Es braucht Zeit, aber der Wandel läuft.

Welche strukturellen Anpassungen sind nötig, damit die Kultur langfristig inklusiv wird?

Martina Egli: Die Kultur muss von allen Mitarbeitenden im System mitgetragen werden. Wir arbeiten deshalb als Organisation alle gemeinsam

Welche Rolle spielen die Führungskräfte im Kulturwandel?

Martina Egli: Eine entscheidende. Ohne sie bewegt sich nichts. Sie müssen Erwartungen klar formulieren, offen bleiben und ihre eigene Wirkung reflektieren. Das ist ein Lernprozess.

Vanessa Kleinschnittger: Gleichzeitig müssen auch Mitarbeitende sagen dürfen, was sie brauchen. Psychologische Sicherheit ist ein wesentlicher Faktor. Nur wenn sie vorhanden ist, wird eine Organisation wirklich inklusiv. Viele Frauen wünschen sich Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wie begegnen Sie diesem Bedürfnis?

Vanessa Kleinschnittger: Es geht ja nicht nur um die Frauen. Die neue Generation – unabhängig vom Geschlecht – fordert diese Flexibilität ganz selbstverständlich ein. Wir gehen mit der Zeit und fördern bspw. Job- und Topsharing. Auch Teilzeit ist bei der Bundesverwaltung bei Männern und Frauen weitverbreitet.

Die neue Generation sucht auch Sinn. Wie antworten Sie darauf?

Vanessa Kleinschnittger: Sinnhaftigkeit ist einer unserer stärksten Werte. Gerade in der aktuellen weltpolitischen Lage: Es geht um Verteidigung und darum, diese zu stärken. Gleichzeitig nimmt die Armee beispielsweise eine ganz wichtige Rolle bei Naturkatastrophen ein. Wir arbeiten für etwas, das gesellschaftlich relevant ist. Das spricht gerade junge Menschen an. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Martina Egli: Mehr Sichtbarkeit für Frauen. Viele scheuen sich, sich zu exponieren. Auch weil Frauen oft schneller kritisiert werden. Wenn wir vorwärtskommen wollen, braucht es Mut und ein Miteinander. Es darf kein «Frauen gegen Männer» sein. Weitere Informationen unter: armee.ch/berufe

Martina Egli
Leiterin Personalrekrutierung und Personal- und Organisationsentwicklung
«Ich

wünsche mir, dass wir einander mehr empowern»

Dalith Steiger-Gablinger gilt als Pionierin der Schweizer KI-Welt. Sie gehört zu den meistgesuchten Keynote-Speakerinnen in ihrem Feld, hat 2016 ein eigenes KI-Unternehmen gegründet und wurde kürzlich im Oberhaus des britischen Parlaments geehrt. Im Interview erzählt sie, was hinter ihrer energetischen Person steht und wie sie ihre Vorbildfunktion einnimmt.

Frau Steiger-Gablinger, für Ihr unerschöpfliches Engagement für die Stärkung von Frauen in MINTFeldern wurden Sie dieses Jahr mit dem Women Empowerment Award ausgezeichnet. Was treibt Sie an? Mir ist es sehr wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt. Eine Wirtschaft kann nur mit einem stabilen Ökosystem leben. Es ist ein stetiges Geben und Nehmen. Und wenn ich Menschen helfen kann, indem ich meine Erfahrungen und mein Netzwerk teile, ist das ein wunderschönes Gefühl. Ich wünsche mir für die Schweiz, dass wir einander mehr empowern. Ich spüre hier leider noch zu viel Neid und Egoismus. Sie haben bereits darüber gesprochen, dass Ihre Mutter und Grossmutter für Sie persönlich wichtige Vorbilder waren. Wie fühlen Sie sich damit, dass nun zahlreiche junge Frauen Sie als Vorbild für ihre Karriere sehen? Ich versuche, dieser Rolle authentisch aktiv gerecht zu werden. Wenn mich Menschen um Hilfe oder Rat beten, versuche ich immer, ihnen unter die Arme zu greifen. Dadurch kam ich sogar schon mit Eltern in Kontakt, deren studierende Kinder mich gebeten haben, die Eltern zu KI aufzuklären. Junge Menschen sind unsere Zukunft! Wenn ich es nicht für sie mache, für wen dann?

Sie haben sich in Ihrer Karriere intensiv mit der KI-Forschung befasst und sind nun eine der bedeutendsten und respektiertesten Stimmen in Ihrem Feld. Würden Sie einer Person, die am Anfang der eigenen Karriere steht, empfehlen, sich so früh wie möglich zu spezialisieren?

Nein. Da kann ich auf ein Gespräch mit einem Studenten zurückgreifen, der mich etwas ähnliches gefragt hat. Im Leben bleibt genug Zeit fürs Arbeiten. Nach dem Studium gilt es, sich Zeit zu nehmen und auszuprobieren. Fail, but fail fast! Man muss verschiedene Dinge versuchen. Der richtige Job hängt von so vielen Faktoren ab – insbesondere auch von Menschen, die Passionen und Kompetenzen anderer entfalten können. Mit SwissCognitive haben Sie ein preisgekröntes Unternehmen gegründet, das international hohes Ansehen geniesst. Was ist die Geschichte dahinter?

Die Schweiz hat keine Bodenschätze. Die einzige natürliche Ressource, die wir haben, steckt zwischen unseren Ohren und nennt sich Hirn. 2014 wurde ich an einer

Mir liegt am Herzen, dass die Menschen die Mächtigkeit der KI verstehen.

– Dalith Steiger-Gablinger, Unternehmerin und Keynote-Speakerin

Der Grund ist, dass ich mich sehr für den menschenzentrierten und wirtschaftlichen Einsatz von KI einsetze. Ich schlage Brücken zwischen der Geschäftswelt und der Tech-Welt. Mir liegt am Herzen, dass die Menschen die Mächtigkeit der KI verstehen. Man sagt von mir, dass ich es schaffe, die KI-Thematik verständlich und ermutigend zu erklären und die Menschen auf dieser wichtigen Transformation mitzunehmen. Sie werden für Preise nominiert und mit ihnen ausgezeichnet, Sie sind das Standbein hinter einer international vernetzten Firma und eine der meistgefragten Keynote-Speakerinnen in Ihrem Feld. Wofür nehmen Sie sich persönlich immer Zeit? Für meine Familie. Sie ist das Wichtigste in meinem Leben. Meine Töchter und ich haben eine unglaublich starke Beziehung und unternehmen sehr viel gemeinsam. Das ist ein Geschenk. Ich liebe es, Zeit mit meinen Eltern zu verbringen. Mit meinem Partner geniesse ich das Reisen in fremde Kulturen oder einfach den gemeinsamen Frühstückskaffee. Ich kann mich glücklich schätzen, dass wir einen so tollen Zusammenhalt haben. Wenn ich abschalten muss, verbringe ich Zeit mit ihnen. In Ihrer Freizeit gehen Sie gerne Mountainbiken. Geniessen Sie ab und zu die Trennung von der digitalen Welt? Absolut, denn das braucht meine absolute Konzentration. Da bleibt keine Kapazität mehr, um noch an andere Sachen zu denken. Mit meinem Partner gehe ich auch manchmal komplett weg vom Netz. Dieses Jahr waren wir fünf Wochen lang in Kolumbien, mit Dachzelt und Gaskocher. Da kann ich wirklich abschalten.

Tech-Konferenz in Spanien zum ersten Mal mit KI konfrontiert. Schnell wurde mir klar, dass Schweizer Firmen ihre Dienstleistungen mit KI skalieren und auch im Ausland anbieten können. Zusätzlich sind wir Schweizer mit unserer DNA von Vertrauen, Expertise und Innovation prädestiniert dafür, unser Land zur globalen KI-Boutique zu entwickeln. Mit dieser Vision haben mein Co-Founder Andy Fitze und ich 2016 SwissCognitive gegründet.

Eine der am meisten genannten Ängste im Bezug auf KI ist, dass die Arbeit vieler Menschen durch KI-Tools wie ChatGPT oder Sora ersetzt wird. Wie holen Sie betroffene Personen mit ins Boot? Menschen verlieren ihre Arbeit nicht grundsätzlich

wegen der Technologie, sondern wegen denen, die mit dieser Technologie die Arbeit besser machen. Zentral für mich ist auch die Tatsache, dass die Technologie Menschen mit Einschränkungen den Weg in die Arbeitswelt ermöglicht. Für die Menschen, die in der neuen Arbeitswelt wirklich keinen Platz mehr finden, heisst es, Verantwortung zu übernehmen und soziale Lösungen zu finden.

Vor einigen Wochen wurden Sie ins House of Lords in London eingeladen und dort geehrt. Können Sie uns davon erzählen?

Ich wurde von der Organisation EuroKnowledge mit dem «Global AI Innovation & Digital Transformation Leadership Award» ausgezeichnet.

Und wie ist Ihre Leidenschaft zu High Heels entstanden?

Meine Grossmutter war eine sehr elegante, adrette und zackige Frau. Sie war Journalistin, Autorin, Moderatorin, sie hat Politiker interviewt und über die grossen Modeshows berichtet. Und sie hatte immer High Heels an, egal wo oder warum. Ich wusste schon früh, dass ich auch so sein wollte, denn sie sind für mich das Sinnbild der Eleganz meiner Grossmutter. Ich liebe meine Weiblichkeit, ob mit langen Haaren, schönen, lackierten Nägeln oder eben mit meinen High Heels.

Interview Ayman Duran

«Werte zeigen sich nicht in schönen Worten, sondern in Entscheidungen»

In einer Wirtschaft, die sich oft über Geschwindigkeit und Wachstum definiert, baut Vanessa Gentile ihre Führung auf einem anderen Fundament auf. Für die Marketingchefin von Salesforce Schweiz sind Werte nicht Dekoration, sondern Entscheidungsgrundlage. Ein Gespräch über Vertrauen, gesellschaftliche Verantwortung und darüber, warum selbst kleine Initiativen ein System verändern können.

Frau Gentile, Salesforce betont Werte wie Vertrauen, Innovation, Chancengleichheit und Nachhaltigkeit. Welche dieser Werte prägen Ihr Führungsverständnis am stärksten? Ganz klar Vertrauen. Es steht für mich im Zentrum meines Handelns und ist die Basis für jede Beziehung. Ohne Vertrauen kann keine Offenheit, keine Innovation und keine Zusammenarbeit entstehen. Ich bin überzeugt, dass Menschen ihr Potenzial nur dann entfalten können, wenn sie sich sicher fühlen. Erst dann übernehmen sie Verantwortung und bringen sich wirklich ein.

Viele Unternehmen schreiben sich Werte auf die Fahne. Salesforce lebt sie seit der Gründung. Woran zeigt sich das? Werte zeigen sich nicht in schönen Worten oder Präsentationen, sondern in Entscheidungen. Wir haben bereits kurz nach unserer Gründung damit begonnen, unsere Werte in die Tat umzusetzen, etwa

Unternehmen, die geben, erhalten viel zurück .
– Vanessa Gentile, Marketingchefin

mit dem 1-1-1-Modell, unserem philanthropischen Modell. Ausserdem lehnen wir Partnerschaften ab, die nicht unseren ethischen Grundsätzen entsprechen. Und wir überprüfen unsere Werte regelmässig, intern wie extern. Führung muss sie vorleben, sonst bleiben sie leere Worte.

Wie führen Sie denn persönlich?

Für mich bedeutet Führung, Vorbild zu sein. Nicht Hierarchie, sondern Haltung. Ich glaube fest daran, dass Leadership auch ohne direkte Führungsverantwortung existiert. Sichtbarkeit spielt dabei eine Rolle, aber auch Zuhören. Seit ich Mutter bin, hat sich mein Blick verändert. Ich bin empathischer geworden und habe gelernt, dass Stärke oft in Ruhe und Geduld liegt.

Salesforce gilt als Pionierin gesellschaftlicher Verantwortung. Sie sprachen vom 1-1-1-Modell, was bedeutet das?

Unser 1-1-1-Modell ist dafür zentral. Ein Prozent unseres Gewinns, ein Prozent unserer Produkte und ein Prozent der Arbeitszeit gehen an gemeinnützige Zwecke. Mitarbeitende können bis zu sieben bezahlte Arbeitstage pro Jahr für soziales Engagement einsetzen. Das fördert Empathie und Kreativität.

Und es verändert ganze Teams, da es sich auch positiv auf die Zusammenarbeit auswirkt, wenn man zusammen etwas Gutes getan hat. Menschen sehen ausserdem, dass sie Wirkung haben, und bringen diese Haltung wieder in ihren Arbeitsalltag zurück.

Aus diesem Modell ist auch Ihre Initiative Bring Women back to Work entstanden. Wie begann alles?

Ich sah, wie viele bestens qualifizierte und top-ausgebildete Frauen nach einer Karrierepause zurück in den Beruf wollten und wie viele Hindernisse ihnen im Weg standen. Ich kannte diese Erfahrung selbst. Also habe ich 2020 das Programm aufgebaut. Wir schulen Frauen technisch, stärken ihre Soft Skills, bieten Mentoring und legen grossen Wert auf mentale Gesundheit. Viele kommen mit wenig Selbstvertrauen. Genau dort setzen wir an.

Mit welchem Erfolg?

Über 400 Frauen haben teilgenommen, rund 75 Prozent sind heute wieder berufstätig, einige haben ihre eigenen Unternehmen gegründet. Was mich am meisten bewegt: die persönliche Veränderung. Wenn Frauen nach Monaten realisieren, dass sie wieder gebraucht werden, verändert das nicht nur ihr Berufsleben, sondern oft ihr gesamtes Umfeld wie Familie, Freundeskreis, Beziehung und Kinder. Alle profitieren. Heute ist Bring Women Back to Work eine NGO in der Schweiz, Deutschland und Zentraleuropa. Bald folgen Spanien und Portugal.

Was lernen Unternehmen durch solche Initiativen?

Dass gesellschaftliches Engagement kein Kostenblock ist, sondern ein Treiber für Innovation und Loyalität. Diversität bringt andere Perspektiven, verändert Teams und macht Unternehmen resilienter. Gesellschaftliche Verantwortung stärkt die Arbeitgebermarke, besonders bei den jüngeren Generationen. Sie wählen Arbeitgeber, die Haltung zeigen und diese auch leben.

Wie definieren Sie persönlich Erfolg? Erfolg ist Wirkung. Umsatz ist eine Kennzahl, aber nachhaltiger Erfolg entsteht, wenn gesellschaftliche und wirtschaftliche Ziele zusammenfinden. Wenn etwas bleibt, das weiterwirkt, auch wenn meine eigene Rolle einmal endet, dann ist das echter Erfolg. Viele Unternehmen fragen sich, ob sich Philanthropie lohnt. Was antworten Sie? Unbedingt. Weil Verantwortung Vertrauen schafft: bei Kundinnen, Partnern und Talenten. Philanthropie ist moralischer Kompass und strategische Chance. Unternehmen, die geben, erhalten viel zurück. In Motivation, in Glaubwürdigkeit und in Menschen, die bleiben, weil sie gesehen werden. Was wünschen Sie sich zum Jahresende von Führungskräften, Unternehmen, vielleicht auch von der Gesellschaft? Mehr Mut, Verantwortung zu übernehmen. Gesellschaftliche Wirkung entsteht nicht durch grosse Ankündigungen, sondern im täglichen Verhalten. Wenn viele Menschen ein wenig beitragen, verändert sich viel. Ich erlebe das bei jeder Frau, die unser Programm durchläuft. Jede Geschichte zeigt, wie gross die Wirkung kleiner Schritte sein kann. Genau das gibt mir die Kraft, weiterzumachen.

Weitere Informationen unter: salesforce.com

Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW • Brandreport

Den Weg zu einer gesunden Arbeitskultur schaffen!

Gesunde Selbstführung, mehr Klarheit im Alltag, tragfähige Beziehungen im Team: Das neue CAS-Programm «Mindful Leadership» vermittelt zentrale Kompetenzen für eine zeitgemässe Arbeits- und Führungspraxis. Ein Interview mit Dozentin Sarah Bestgen.

Sarah Bestgen Dozentin

Frau Bestgen, was ist der Grundgedanke hinter dem CAS-Programm «Mindful Leadership»? Der Bedarf an Tools, die dabei helfen sollen, mit dem Führungsalltag zurechtzukommen, ist sehr gross. Klassisches Bild: Es brennt an jeder Ecke und man weiss gar nicht, wo man zuerst löschen soll. Man kümmert sich um den Umgang mit schwierigen Situationen und um das Hin-und-Hergezogen-Werden zwischen den Fronten. In diesem Zusammenhang muss es aber auch darum gehen, die Ambiguitätstoleranz zu stärken – denn wenn es nur die Wahl zwischen zwei schlechten Optionen gibt, ist es wichtig, danach wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen. Eine weitere Beobachtung ist, dass sich viele Führungspersonen zugunsten des Teams zurückstellen. Diese Erfahrung ist eine harte Schule. Deshalb schauen wir die eigenen stärkenden Faktoren an, die dabei helfen, die Resilienz zu erhöhen. In einem anderen CASProgramm tun wir das schon, indem wir uns einen Tag lang dem Thema «Umgang mit Stress» widmen. Das ist sehr beliebt und hat uns gezeigt, dass es neben den Grundlagen von Teamführung und Management noch etwas anderes braucht. Führungskräfte brauchen einen Bezug zu sich selbst, zu ihren Stärken und Grenzen. Und sie brauchen Werkzeuge, um damit zu arbeiten. Mit dem CAS-Programm «Mindful Leadership» können wir diese Lücke schliessen.

Man kann auch ohne originäre Führungsrolle etwas für sich herausziehen.

– Sarah Bestgen, Dozentin

Zum Schluss noch der Blick auf die Herausforderungen der Zukunft: Welche ideale Rolle hat das Ich in der Arbeitswelt von morgen?

Wie ist das Programm aufgebaut und wie sieht es konkret aus?

Es ist in drei Teile unterteilt, durch die sich der Grundgedanke der Achtsamkeit nahtlos durchzieht. Zunächst geht es darum, auf die eigene Person zu schauen. Anschliessend wird auf den Führungskontext und die Zusammenarbeit geschaut – ob das nun auf Projektleitungs-, Teamleitungsoder auf kollegialer Ebene ist. Zum Schluss schauen wir auf die Rahmenbedingungen des Ganzen: Wie ist die Organisationsstruktur? Was braucht es für die Führung? Das können ganz banale Sachen sein. Ein Beispiel: Der Kollege kommt schlecht gelaunt zur Tür herein und trifft mit dieser Laune auf mich. Was mache ich? Tatsächlich gibt es ganz einfache Kniffe, damit es einen selbst nicht runterzieht. Im CAS stellen wir viele Zugänge in Form verschiedener Achtsamkeitsübungen vor.

Überhaupt sind wir selten den ganzen Tag im Unterricht. Nachmittags fällt die Konzentration ja zunehmend schwer, so gehen wir etwa in den Wald und machen Achtsamkeitsübungen. Oder es gibt ein gemeinsames achtsames Mittagessen online. Im CAS bieten wir viele kleine Elemente, mit denen sich Entschleunigung üben lässt oder der «Monkey Mind» – das ruhelose oder sprunghafte Denken –wieder in den Fokus gesetzt oder konzentriert nach aussen gerichtet werden kann. Zum Schluss können

die Teilnehmenden aus einem Strauss an Methoden aussuchen, was für sie am besten geeignet ist.

Wieso braucht es den Fokus auf Achtsamkeit?

In den vergangenen Jahren, spätestens seit Covid, sind psychische Gesundheit und der Umgang mit Herausforderungen am Arbeitsplatz sehr wichtige Themen geworden. Ich bin überzeugt davon, dass eine achtsame Haltung und achtsame Organisationskultur hier einen Mehrwert bieten können. Natürlich ist das keine Lösung für alles, aber ich glaube, es ist ein wertvoller Grundstein, den man legen kann – für sich selbst und für andere.

Für wen ist das CAS-Programm gedacht?

Ausschliesslich für Führungskräfte?

Nein. Es ist für alle, die eine gewisse Offenheit haben, sich mit sich selbst, mit ihrem Stresslevel und ihrem Umgang mit dem alltäglichen privaten und beruflichen Umfeld auseinanderzusetzen. Führung spielt da sicher eine Rolle, aber es kann auch eine kollegiale Führung oder eine Fachführung sein. Der Aufbau ist jedenfalls so, dass man sich zunächst mit sich selbst und anschliessend mit den Menschen im Umfeld auseinandersetzt. Man kann also auch ohne originäre Führungsrolle etwas für sich herausziehen. Je nachdem, in welcher Organisationsstruktur man sich bewegt, gibt es ja auch keine klassische Hierarchie mehr.

Die ideale Rolle wäre sicher eine ausbalancierte, in der alle Lebensbereiche gut harmonieren. Das ist oft nicht durchweg realistisch, aber Annäherung ist ja immer ein Ziel. Und diesem Ziel kommen wir mit dem Generationenwechsel näher, den wir zunehmend spüren: Sowohl die Generation Z als auch die Generation Alpha, die langsam auf den Arbeitsmarkt kommt, haben einen anderen Zugang zu Gesundheitsthemen. Sie wollen nicht um jeden Preis die Karriereleiter hinaufklettern, sie haben – das beobachte ich auch bei jüngeren Kolleg:innen – einen anderen Fokus auf sich. Ich glaube, dass das realistische Ich von morgen sagt: «Ich schaue darauf, dass es mir gut geht. Und nur, wenn es mir gut geht und ich meine Bedürfnisse beachten und äussern kann, kann ich gut auf die anderen schauen.» Mit dieser Haltung kann man, glaube ich, den Weg zu einer gesunden Arbeitskultur schaffen. Und dafür gibt es Tools, die man erlernen kann – egal, welcher Generation man angehört oder welches Vorwissen man hat. Wir sprechen alle an, die diesen Themen offen gegenüberstehen und sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen als auch die praktischen Übungen kennenlernen möchten.

Weitere Informationen unter: fhnw.ch/s04

Vanessa Gentile Marketingchefin

Sich vorbereiten auf neue Herausforderungen

Leadership Development Program

- Führungskompetenz

- Persönlichkeitskompetenz

- Sozialkompetenz

LDP 10. Durchführung – Modularer Aufbau mit flexiblem Einstieg

CAS-Abschluss (18-24 Tage) DAS-Abschluss (41 Tage)

Zeitraum: 1. Juni 2026 – 25. August 2027 4. Mai 2026 – 24. September

Anmeldeschluss 18. Mai 2026 20. April 2026

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Leidenschaft für Pflanzen

Vielfalt ist ein strategischer Führungsvorteil, kein optionales Extra

Das Thema Frauengesundheit ist ein gesellschaftlicher Gradmesser für Gleichberechtigung und Zugang zu medizinischem Wissen. Während wissenschaftliche Fortschritte rasant voranschreiten, bleibt die Frage, wer davon profitiert, oft eine politische und kulturelle Entscheidung. Ein Gespräch über Mut, Prävention und warum echte Inklusion nicht nur ein Unternehmenswert ist, sondern eine Haltung, die Leben verändert. Dr. Arnet, Sie haben am Patientenbett angefangen und arbeiten heute in einer global vernetzten Führungsfunktion. Welche Stationen haben Sie am stärksten geprägt? Ich habe im Spital gelernt, wie wichtig Empathie ist und wie entscheidend Prävention sein kann. Später war ich in lokalen Rollen in der Industrie tätig und konnte das Schweizer Gesundheitssystem aus der Nähe beobachten. Der Wechsel in regionale und globale Funktionen hat meinen Blick nochmals geweitet. Ich habe unterschiedliche Kulturen und Versorgungssysteme kennengelernt und verstanden, wie man komplexe Strategien auf sinnvolle Weise lokal umsetzt. Diese Kombination aus klinischer Praxis, internationalem Blick und lokalem Verständnis prägt meine Arbeit bis heute. Bei MSD Schweiz geht es mir darum, die globalen Strategien und die wissenschaftlichen Fortschritte so zu adaptieren, dass sie hierzulande in der Versorgung von Patientinnen und Patienten ganz konkret ankommen und Verbesserungen ermöglichen. Sie führen in einer Branche, in der Frauen an der Spitze noch immer selten sind. Wie fördert MSD weibliche Karrieren? Indem wir Diversität und Inklusion als Grundhaltung verstehen. Rund die Hälfte unserer Führungskräfte sind Frauen. Das gelingt, weil wir Rahmenbedingungen schaffen, die Entwicklung möglich machen. Wir haben ein starkes Women’s Network, bieten über «Advance» Trainings an und arbeiten mit gezielten Mentorship-Programmen. Entscheidend sind aber die Strukturen: flexible Arbeitsmodelle, geschlechterneutrale Elternzeit von sechzehn Wochen und eine Kultur, in der Vielfalt geschätzt und gefördert wird. Familien sollen echte Wahlfreiheit haben und Karrierewege sollen nicht durch traditionelle Rollenmuster bestimmt werden. Warum ist ein diverses Führungsteam gerade im medizinischen Umfeld wichtig? Weil unterschiedliche Perspektiven zu besseren Entscheidungen führen. Wir arbeiten an Lösungen für komplexe gesundheitliche Herausforderungen. Da braucht es verschiedene Denkweisen, kulturelle Hintergründe und Erfahrungen. Auch wenn wir aus Compliance-Gründen keinen direkten Kontakt zu Patientinnen und Patienten haben, müssen wir ihre Realität verstehen. Ein diverses Führungsteam ist dafür zentral. Und bei MSD wird diese Haltung von der obersten Führung vorgelebt. Vielfalt ist ein strategischer Vorteil, kein optionales Extra. Viele Frauen bei MSD arbeiten in Bereichen, die lange als Männerdomäne galten. Was braucht es, damit Frauen dort sichtbar und erfolgreich sind? Zuerst braucht es Mut und den Willen, Chancen zu nutzen. Ohne diese innere Stärke bleibt jeder Weg fragil. Dann braucht es flexible Arbeitsbedingungen, die familiäre Verpflichtungen berücksichtigen und Karrieren nicht an Lebensphasen koppeln. Und es braucht Mentorinnen und Mentoren, die Orientierung geben und Türen öffnen. Meine Mutter hat mir vorgelebt, wie Familie und beruflicher Anspruch zusammengehen. Sie hat mich zu Unabhängigkeit erzogen. Diese Haltung begleitet mich bis heute. Bei MSD fördern wir genau diese Kultur, in der Talent, Engagement und Mut zählen und nicht das Geschlecht.

MSD setzt stark auf Frauengesundheit und Prävention. Was bedeutet das im Alltag des Unternehmens?

Wir nehmen Prävention sehr ernst und setzen auf konkrete Angebote. Dazu gehören Brustkrebs-Screenings, Grippe- und HPV-Impfungen für unsere Mitarbeitenden. Uns geht es darum, Bewusstsein zu schaffen und zu zeigen, dass Prävention und Früherkennung Leben retten. Solche Programme stärken nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern schaffen ein Klima, in dem Prävention selbstverständlich ist und nicht etwas, das man irgendwann einmal macht. Sie sprechen oft über Prävention und Gesundheitskompetenz. Was treibt Sie persönlich an? Was mich persönlich motiviert, ist die Überzeugung, dass Prävention Leben rettet – eine Erkenntnis, die

Welchen Rat würden Sie jungen Frauen geben, die ihren Weg im Gesundheitswesen suchen?

Wir verstehen Diversität und Inklusion als Grundhaltung. Rund die Hälfte unserer Führungskräfte sind Frauen.

– Diana Arnet, Ärztin und Medical Director Schweiz

Geht euren Weg mit Mut, Klarheit und Selbstvertrauen. Lasst euch nicht von Erwartungen anderer definieren. Nutzt Chancen und bleibt unabhängig in euren Entscheidungen. Und achtet auf eure Gesundheit. Erfolg braucht Energie und innere Balance. Aus eigener Erfahrung weiss ich: Mit Selbstvertrauen und der richtigen Unterstützung eröffnen sich Wege, selbst wenn die Herausforderungen gross erscheinen.

MSD Schweiz – Innovation für Gesundheit

ich sowohl aus meiner Ausbildung als Ärztin als auch aus eigener Erfahrung gewonnen habe. Eine frühe Diagnose von Hautkrebs hat mir das Leben gerettet und meinen Blick auf Gesundheit nachhaltig geprägt. Das ist auch der Grund, warum ich mich bei MSD und darüber hinaus engagiere. Wir unterstützen Initiativen wie Pink Cube zur Brustkrebsprävention sowie den «Luftibus», der kostenlose Lungenfunktionstests anbietet, um Atemwegserkrankungen frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. In der Schweiz sehe ich den grössten Handlungsbedarf bei der Stärkung der Gesundheitskompetenz und bei der konsequenten Umsetzung von Vorsorgemassnahmen. Digitalisierung kann dabei eine wichtige Rolle spielen.

Pink Cube hat sich in kurzer Zeit zu einer nationalen Initiative entwickelt. Was macht diesen Ansatz so wirkungsvoll?

Pink Cube vereint Patientenorganisationen, medizinische Fachpersonen, Politik und Unternehmen. Der Container bietet nicht nur Informationen, sondern konkrete Angebote wie kostenlose Beratungen

und Untersuchungen und macht damit aus Wissen unmittelbares Handeln. Die Menschen lernen dort, wie sich ein Knoten anfühlt und wie man die Brust selbst abtastet. 2025 wurden fast sechshundert Checks durchgeführt, mehr als dreissig verdächtige Befunde entdeckt und unzählige Gespräche geführt. Das zeigt, wie gross der Bedarf ist. Gleichzeitig hat Pink Cube politische Wirkung: Mehrere Kantone ohne Screeningprogramm haben konkrete Schritte zu einem organisierten Mammografie-Screening eingeleitet. Prävention klingt gut, ist im Alltag aber oft schwer umzusetzen. Wie gelingt es MSD, diese Haltung wirklich zu verankern?

Indem Prävention Teil unserer Identität ist. Wir bieten regelmässige Impfaktionen, Wellbeing-Tage und digitale Werkzeuge an, die den Gesundheitsalltag erleichtern. Unsere Führungskräfte sprechen offen über Prävention und machen Erfolge sichtbar. Das schafft ein Umfeld, in dem Gesundheitsförderung nicht von oben verordnet ist, sondern von den Mitarbeitenden selbst gelebt wird.

Geht euren Weg mit Mut, Klarheit und Selbstvertrauen. Lasst euch nicht von Erwartungen anderer definieren.

– Diana Arnet, Ärztin und Medical Director Schweiz

MSD Merck Sharp & Dohme gehört zu den weltweit führenden biopharmazeutischen Unternehmen und ist in der Schweiz stark vertreten. Über 1000 Mitarbeitende arbeiten an vier Standorten in Luzern und einem globalen Innovationszentrum am Flughafen Zürich. MSD treibt Fortschritte in den Bereichen Onkologie, Infektionskrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen voran und bietet ein breites Impfstoffportfolio für alle Altersgruppen.

Am Standort Schachen produziert MSD Medikamente für weltweite klinische Studien und betreibt eines der wenigen forensischen Labore weltweit. Jährlich führt MSD rund 50 klinische Studien in der Schweiz durch – für bessere Therapien und mehr Lebensqualität. Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement sind uns wichtig: MSD Schweiz nutzt 100 Prozent erneuerbaren Strom, unterstützt lokale Gesundheitsinitiativen wie die Trendtage Gesundheit Luzern und wurde bereits 13-mal in Folge als Top Employer Schweiz ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter: msd.ch

Diana Arnet ist Ärztin und Medical Director Schweiz bei MSD

Eigenanalyse zur Lohngleichheit –funktioniert das?

Der Kampf um Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern dauert schon lange an. Nach dem Inkrafttreten des revidierten Gleichstellungsgesetzes sollen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden überprüfen, ob sie sich an den Grundsatz «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» halten. Die Wirksamkeit dieser Massnahmen wird allerdings noch infrage gestellt.

Am 21. August 2019 kam die Ansage aus Bern: Mit der Revision des Gleichstellungsgesetzes ab Juli 2020 müssen alle Schweizer Unternehmen, die mehr als 100 Mitarbeitende beschäftigen, regelmässige betriebsinterne Analysen zur Lohngleichheit durchführen, diese extern überprüfen lassen und ihren Mitarbeitenden kommunizieren. Damit sollen Diskrepanzen in der Bezahlung von Frauen und Männern aufgedeckt und korrigiert werden. Unternehmen, deren Resultate eine Ungleichheit aufweisen, müssen die Analyse nach vier Jahren wiederholen. Über die tatsächliche Umsetzung dieser Massnahmen wurde im Auftrag des Bundesamts für Justiz ein detaillierter Zwischenbericht publiziert.

Unsichere Zahlen

Dieser zeigt eine klare Diskrepanz: Nur knapp die Hälfte der Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden hat sich an alle drei Pflichten (Analyse, Überprüfung und Mitarbeitendenkommunikation) gehalten. Rund drei Viertel der befragten Arbeitgebenden melden zwar, eine Lohngleichheitsanalyse durchgeführt zu haben, die ebenfalls befragten Mitarbeitenden derselben Unternehmen gehen eher davon aus, dass eine solche Analyse nicht stattgefunden habe. Bei den Resultaten der Analysen meldeten jene Unternehmen, welche dazu Stellung nahmen: 75,1 Prozent der Unternehmen keinen geschlechtsspezifischen Unterschied. 21,5 Prozent wiesen einen Effekt auf, der unterhalb der gesetzlich festgelegten Toleranzschwelle lag, und lediglich 1,2 Prozent überschritten diese Schwelle. Die durchschnittliche unerklärte Lohndifferenz aller analysierten Unternehmen beträgt 3,3 Prozent. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Umfang und Ergebnisse der Analysen in vielen Organisationen nicht ausreichend transparent kommuniziert

Offenheit, Respekt und Toleranz bei Finanzthemen gewinnen zunehmend an Relevanz und Wichtigkeit.

werden. Dies erklärt auch Prof. Dr. Lucia Lanfranconi, Professorin für Diversity, Equity & Inclusion an der Berner Fachhochschule und Hauptautorin des Berichts: «Da Unternehmen die Analyse selbst durchführen, gibt es Schlupflöcher und Möglichkeiten, die Daten so anzugeben, dass auch das gewünschte Ergebnis herauskommt.» Gründe für die durchzogene Umsetzung der Pflichten im Bereich Lohngleichheit seien gemäss der Zwischenbilanz unter anderem fehlendes Wissen über die Pflichten oder auch mangelnde Sanktionen bei Nichtumsetzung. Eine vorgeschriebene materielle Prüfung der Daten durch unabhängige Revisor:innen oder eine Ausweitung der Pflicht auf Unternehmen mit unter 100 Mitarbeitenden würden dabei helfen, das Problem weiter zu bekämpfen.

Sorge bei der Vorsorge

Die Lohnungleichheit in der Schweiz zeigt ihre Wirkung nicht nur kurzfristig, sondern hat auch einen markanten Effekt auf die finanzielle Planung der eigenen Zukunft. Gemäss den neuesten Zahlen des BFS erhielten Schweizer Frauen eine über 30 Prozent tiefere jährliche Gesamtrente als Männer – ein Wert, der sich seit über zehn Jahren nicht verbessert

hat. Bei der Rente spielt die private Situation zwar auch eine Rolle, dennoch bleiben viele Unterschiede ungeklärt. Und: Gegenüber dem europäischen Durchschnittswert für den Pension-Gap, der jüngst bei 25,4 Prozent lag, steht die Schweiz schlecht da.

Die langfristige Planung der eigenen Zukunft bleibt deshalb wichtig. Durch kalkuliertes Verhalten lassen sich einige der oben genannten Aspekte mitigieren. Der erste Schritt zur finanziellen Absicherung ist eine gute Übersicht. Ein Versicherungsauszug für die jeweiligen Säulen schafft Klarheit und zeigt auf, ob es grössere Lücken gibt, die es zu füllen gilt. Bei der AHV fällt der GenderGap generell kleiner aus und lässt sich unter Umständen durch rechtzeitige Nachzahlungen beheben. Bei der 2. Säule sieht es etwas schwieriger aus: Allfällige Defizite lassen sich nur durch einen Vermögensaufbau in den 3. Säulen oder Einkäufe in die Pensionskasse ausgleichen.

Tabuthema Finanzen

Auch wenn es für die Flitterwochen vielleicht nicht das passende Thema ist, ist es wichtig, die finanziellen Folgen einer möglichen Auflösung einer Lebenspartnerschaft abzuklären. In der Schweiz liegt die Scheidungsrate

schliesslich bei 40 Prozent. Die Selbstinformation ist auch ein Punkt von grosser Bedeutung. 70 Prozent aller Schweizerinnen überlassen finanzielle Entscheidungen ihren Partnern. Da Frauen aber generell länger leben als Männer, kann dies irgendwann zum Problem werden. Deshalb gibt es vermehrt Beratungsprogramme, die spezifisch auf Frauen ausgerichtet sind und sie in ihrer finanziellen Planung unterstützen. Dass in der Schweiz nicht über Geld gesprochen wird, ist mittlerweile ein international bekanntes Klischee – von dem Frauen auch stärker betroffen sind. Dieses Muster gilt es zu durchbrechen. Offenheit, Respekt und Toleranz bei Finanzthemen gewinnen zunehmend an Relevanz und Wichtigkeit. Und zwar nicht nur für Lohnverhandlungen, sondern auch für die Förderung und Bildung der zukünftigen Generationen. So werden Hemmungen über die Jahre abgebaut und das Selbstbewusstsein, die Verhandlungssicherheit und das finanzielle Know-how für die kluge und sichere Planung der Vorsorge gesteigert. Ob man nun über die drei Säulen, Aktien oder Kryptowährungen die eigene Zukunft sichern möchte – Expert:innen halten an der Vier-Prozent-Regel fest. Sie besagt, dass man erst vom eigenen Ersparten leben kann, wenn man davon nicht mehr als vier Prozent jährlich braucht. Sprich: Wenn man pro Jahr 60 000 Franken für die Lebenskosten braucht, sollte das eigene Vermögen bei mindestens 1 500 000 Franken liegen. Dies mag auf den ersten Blick entmutigend klingen, aber – um von der Bundesstadt einen Ausflug nach Italien zu machen – Rom wurde nicht an einem Tag gebaut.

Text SMA

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«Mein Job ist es, Menschen zu befähigen, nicht ihnen etwas zu verkaufen»

Stefanie Emmenegger kommt aus der Hotellerie und hatte mit Versicherungen lange nichts zu tun. Trotzdem wagte sie den Schritt in die Finanzbranche. Ohne Vorerfahrung, aber mit einem ausgeprägten Gespür für Menschen. Heute erklärt sie komplexe Themen verständlich, schafft Vertrauen und ermutigt Frauen, ihre finanzielle Zukunft selbstbestimmt zu gestalten. Ein Gespräch über Quereinstieg, Empathie und die Bedeutung von Eigenverantwortung.

Frau Emmenegger, Sie hatten ursprünglich nichts mit der Finanzbranche am Hut. Wie kam es dazu, dass Sie genau dort gelandet sind? Ich komme aus der Gastronomie und habe die Hotelfachschule absolviert. Ich war im Gastgewerbe, später an Hotelfachschulen tätig. Der Umgang mit Menschen war immer das, was mir am meisten Freude gemacht hat. Versicherungen waren dagegen etwas, womit ich mich nie beschäftigt hatte – nicht einmal privat. Rückblickend ist es fast ironisch, dass ausgerechnet ich heute über Vorsorge und Finanzplanung berate. Mein Mann, der selbst aus der Finanzbranche kommt, sagte aber immer wieder, dass ich eigentlich ideal wäre für den Aussendienst. Für mich war das unvorstellbar. Versicherungen verkaufen? Das hat mich überhaupt nicht angesprochen. Und trotzdem tun Sie heute genau das. Genau. 2020 kam Corona. Plötzlich stand so vieles still und ich habe mich gefragt, was ich wirklich möchte. Ich dachte mir: Warum probiere ich es nicht? Ich habe mich beworben, komplett ahnungslos. Ich hatte zwei Bewerbungsgespräche mit zwei unterschiedlichen Generalagenten. Der eine Gesprächspartner war sehr skeptisch, was Frauen im Aussendienst angeht. Der andere wiederum war begeistert von der Idee, dass eine Frau mit Dienstleistungsbackground etwas Frisches in die Branche bringt. Ich bekam die Stelle bei Baloise und bin total unvorbereitet und auch ahnungslos gestartet. Wie haben Sie Ihren Platz in einer Branche gefunden, von der Sie am Anfang gar nichts verstanden haben? Ich habe mich einfach hineingeworfen. Ich wusste wirklich nichts – keine Begriffe, keine Zusammenhänge. Alles war neu. Aber ich habe gemerkt, dass es vielen Kundinnen und Kunden genauso geht. Diese Erkenntnis hat mir geholfen, weil ich auf Augenhöhe erklären konnte. Ich habe schnell gesehen, wie gross die Wissenslücken bei vielen Menschen sind und wie wenig Aufklärung sie je bekommen haben. Das hat mein Interesse geweckt, viel stärker als die Materie selbst. Ich habe mich richtig hineingearbeitet und nun auch den eidgenössischen Finanzplaner abgeschlossen. Was mir enorm geholfen hat, ist meine Herkunft aus der Dienstleistungsbranche. Dort lernst du, zuzuhören, die Bedürfnisse der Menschen zu verstehen und nicht dich selbst ins Zentrum zu stellen. Genau das ist heute mein grösster Vorteil. Sie sagen, viele denken, man wolle ihnen einfach etwas verkaufen. Wie gehen Sie mit dieser Skepsis um? Ich verstehe sie absolut. Die Branche hat ein Image, das nicht von ungefähr kommt. Es gibt leider Menschen, die das Unwissen von Kundinnen und Kunden ausnutzen. Das finde ich sehr schlimm und es macht viel kaputt. Deshalb sind Transparenz und Ehrlichkeit für mich nicht verhandelbar. Wenn ich bei einer Vorsorgeanalyse eine Lücke sehe, erkläre ich, wie sie entstanden ist, warum sie gefährlich sein kann und welche Möglichkeiten es gibt. Aber ich sage nie: «Sie müssen das jetzt machen.» Ich will, dass jemand versteht, worum es geht. Nur dann fühlt sich für den Kunden oder die Kundin eine Entscheidung gut an. Es geht nicht darum, Verträge abzuschliessen, sondern darum, dass jemand abgesichert und frei entscheiden kann. Mein Job ist es, Menschen zu befähigen, nicht ihnen etwas zu verkaufen. Sie sagen, Frauen bringen andere Stärken in die Beratung ein. Welche Rolle spielt das in Ihrem Berufsalltag? Ich erlebe, dass Frauen oft ein anderes Empathielevel und eine andere emotionale Intelligenz mitbringen als viele Männer. Das ist kein Werturteil, es ist einfach ein anderer Zugang. Ich baue schnell Vertrauen auf, weil viele Kundinnen und Kunden Frauen als vertrauenswürdiger wahrnehmen. Ich steige zudem selten sofort

Finanzen heisst nicht Luxus. Es heisst Freiheit. Sicherheit. Selbstbestimmung. Und das sollten wir Frauen uns selbst wert sein.

– Stefanie Emmenegger, Finanzpartnerin

Sie sehen viele Vorsorgeanalysen. Wie schlimm steht es um die finanzielle Zukunft vieler Frauen? Ehrlich gesagt: oft schlimmer, als sie denken. Die Kombination aus Teilzeit, Care-Arbeit und tieferen Löhnen führt zu enormen Lücken. Altersarmut ist ein grosses Thema. Viele Frauen wissen nicht einmal, wie ihre Pensionskasse funktioniert oder wie viel sie im Alter erhalten würden. Je später man beginnt, desto härter wird es. Aber: Es ist fast nie zu spät. Und noch viel wichtiger: Es ist nie zu früh.

Sie sprechen in der Beratung auch oft über Partnerschaft. Welche Grundhaltung braucht es dort? Fairness. Und Transparenz. Es geht nicht darum, dass der Mann alles zahlt oder die Frau alles managt. Es geht darum, gemeinsam hinzuschauen. Wenn eine Frau wegen der Kinder Teilzeit arbeitet und dadurch Vorsorgeeinbussen hat, ist es fair, dass der Partner einen Ausgleich schafft, wenn es möglich ist. Das hat nichts mit Abhängigkeit zu tun, sondern mit gemeinsamer Verantwortung. Viele Frauen haben da einen falschen Stolz. Aber finanzielle Sicherheit ist kein romantisches Thema, es ist ein existenzielles. Was motiviert Sie, Frauen in die finanzielle Eigenverantwortung zu begleiten?

Weil ich selbst so wenig wusste und schockiert war, als ich meine eigene Situation zum ersten Mal verstanden habe. Ich möchte Frauen dieses Aha-Erlebnis nicht ersparen, aber ich möchte, dass es früh genug kommt. Finanzen heisst nicht Luxus. Es heisst Freiheit. Sicherheit. Selbstbestimmung. Und das sollten wir Frauen uns selbst wert sein. Sollten Kinder schon früh über Geld und Vorsorge sprechen?

Unbedingt. Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der Geld digital ist, beinahe unsichtbar und abstrakt. Wenn die Eltern selbst kaum darüber sprechen, wie sollen Kinder es dann lernen? Ich hätte mir gewünscht, dass mir jemand früher erklärt hätte, wie unser System funktioniert. Finanzen sollten in der Schule genauso Platz haben wie andere Lebenskompetenzen. Aber es braucht auch Eltern, die ehrlich über Geld reden. Es gehört zu einer guten Erziehung, Kindern ein Gefühl für Finanzen zu vermitteln.

in die Fachlichkeit ein, sondern docke zuerst auf der Beziehungsebene an. Das ist keine Strategie, sondern etwas, das natürlich entsteht. Männer sind fachlich oft unglaublich stark, aber Frauen holen Menschen häufig auf einer anderen, persönlicheren Ebene ab. Nicht besser, einfach anders. Und genau dieses «anders» kann in der Beratung ein grosses Asset sein.

Trotzdem sind wenige Frauen in der Branche tätig. Warum?

Die Branche ist sehr leistungsorientiert, zahlenorientiert, konkurrenzgetrieben. Das kann abschreckend wirken. Der Druck ist gross. Und viele Frauen trauen sich das nicht zu, obwohl sie es genauso gut könnten. Dazu kommt der Aussendienst, der in vielen Köpfen immer noch «männlich» besetzt ist. Und Teilzeitarbeit ist tatsächlich schwierig. Kundinnen und Kunden wollen ihre Beraterin erreichen können, gerade wenn es um Schäden oder existenzielle Fragen geht. Ein weiteres Problem ist das Fehlen von Vorbildern. Wenn Frauen niemanden sehen, der ihnen ähnelt, kommen sie gar nicht auf die Idee, dass dieser Beruf zu ihnen passen könnte. Ich würde mir sehr wünschen, dass sich das ändert. Sie sprechen viel mit Kundinnen über die typische Aussage «Mein Mann regelt unsere Finanzen». Wie gehen Sie damit um?

Ich habe diese Haltung selbst gehabt. Wir haben eine Wohnung gekauft, und ich habe die Verträge nicht einmal gelesen. Viele Frauen sehen Finanzen als etwas, das eher zum Mann gehört. Sie vertrauen darauf, dass er das schon macht. Aber es ist gefährlich, blind zu vertrauen. Scheidung, Krankheit,

Erwerbsausfall – es gibt so vieles, das passieren kann, dass das Leben plötzlich auf den Kopf stellt. Im Ernstfall steht man dann ohne Wissen da, manchmal eben sogar ohne Absicherung. Ich sage nicht, dass jede Frau alles selbst machen muss. Aber informiert sein ist das Minimum. Wissen ist Macht, und finanzielle Unabhängigkeit beginnt mit Verständnis. Es geht nicht darum, wer das Geld verwaltet, sondern darum, dass beide wissen, wie ihre Situation aussieht.

Warum haben Frauen häufig Berührungsängste bei Finanzthemen?

Weil sie es nie gelernt haben. Ich bin selbst das beste Beispiel. Es gibt kaum verständliche Informationen und die Finanzwelt wirkt oft kompliziert und einschüchternd. Viele Frauen kämpfen ausserdem mit dem Gefühl, dass sie zuerst an alle anderen denken müssen: Kinder, Partner, Haushalt. Und sich selbst stellen sie hinten an. In der Vorsorge rächt sich das massiv. Was hilft, diese Hemmschwelle zu überwinden?

Eine Vertrauensperson. Das ist der wichtigste Punkt. Denn wenn man zehn Menschen fragt, bekommt man elf Meinungen. Man braucht jemanden, der neutral aufklärt, strukturiert erklärt und kein Eigeninteresse verfolgt. Social Media kann auch ein guter Einstieg sein. Es gibt immer mehr Frauen, die dort verständlich über Finanzen sprechen. Auch ich kläre über meinen Account auf. Ein weiterer wichtiger Punkt, den man nicht unterschätzen sollte, ist das eigene Bauchgefühl. Frauen haben oft eine sehr gute Intuition. Sie dürfen dieser Intuition auch in Finanzfragen vertrauen.

Bei Baloise dreht sich alles um die Zukunft. Wir machen das Morgen für unsere Kundinnen und Kunden leichter, sicherer und unbeschwerter und übernehmen dafür heute Verantwortung. Wir sind mehr als eine traditionelle Versicherung. Mit unseren smarten Finanz- und Versicherungslösungen gestalten wir ein ganzheitliches Dienstleistungserlebnis. Wir halten unseren Kundinnen und Kunden in Finanzfragen den Rücken frei, sodass diese sich um die wichtigen Dinge in ihrem Leben kümmern können und Inspiration für Neues in ihrem Alltag finden.

Am 5. Dezember haben sich die Dachorganisationen Baloise Holding AG und Helvetia Holding AG zur Helvetia Baloise Holding AG zusammengeschlossen. Derzeit entwickeln wir mit Begeisterung und grosser Vorfreude die neue Marke. Bis zum gemeinsamen Marktauftritt in der Schweiz im Laufe von 2026 agieren wir unter dem Dach der Helvetia Baloise Holding AG noch eigenständig, während wir unser Geschäft Schritt für Schritt zusammenführen.

Jetzt Beratung zu Finanz- und Vorsorgethemen anfordern:

Oder direkt bei Stefanie Emmeneger: E-Mail: stefanie.emmenegger@baloise.ch

Telefon/Whatsapp: 079 771 96 37

Instagram: @emmeneggerstefanie LinkedIn: Stefanie Emmenegger

Stefanie Emmenegger Finanzpartnerin

«Ein

Nein zu jemand anderem ist ein Ja zu mir»

Nicole Berchtold ist eines der bekanntesten Gesichter der Schweizer TV-Welt. Nach 15 Jahren G&G hat sie ihre Schulmütze wieder aufgesetzt und ihr Masterstudium in Psychologie absolviert. Im Interview erzählt sie, wie sie den Spagat zwischen Vorlesungsraum und SRF-Studio gemeistert hat und wie sie dabei Grenzen setzt.

Interview Ayman Duran Bild © Ellin Anderegg

Frau Berchtold, die Adventszeit steht an. Wie erleben Sie das? Bleibt bei Ihrem hohen Beschäftigungsgrad noch Zeit, sie zu geniessen?

Das ist immer ein Balanceakt. In dieser besinnlichen Zeit möchte man eigentlich herunterfahren und ein bisschen entspannen. Gleichzeitig ist das Jahresende immer sehr hektisch, gerade im TV-Bereich und in der Psychologie. Es ist immer ein Hin und Her, aber schlussendlich ist es im Grunde klassische Selbstregulation – man muss seine Ressourcen aktiv steuern, um nicht in den Dauerstressmodus zu rutschen. Man kennt Sie aus dem Fernsehen nur mit einem breiten Lächeln. Kann es im Adventsstress aber auch sein, dass Sie mal stinkig werden, wenn sich jemand beim Einkaufen in der Schlange vordrängelt? Nein, über solche Sachen rege ich mich nicht mehr auf. Besonders im Dezember muss man sich die eigene Energie gut einteilen. Da lohnt es sich nicht, Kraft für solche Dinge verpuffen zu lassen.

Ein Grund, warum Sie vor rund drei Jahren G&G abgegeben hatten, war, dass Sie Ihr Masterstudium in Psychologie abschliessen wollten. Wie haben Sie die Zeit zwischen Studium und TV erlebt? Das war eine sehr spannende Zeit! Ich habe teilweise tagsüber Prüfungen geschrieben und am gleichen Abend eine Livesendung moderiert. Dieser Rollenspagat war schon verrückt, es hat aber auch meine Transferkompetenz gestärkt. Ich konnte zentrale Tools aus der Psychologie wie analytisches Denken, Empathie und Gesprächsführung in den Fernsehkontext transferieren.

Sie können also das Gelernte direkt anwenden?

Es ist nicht so, dass ich jetzt mit einem Röntgenblick im Interview sitze (lacht). Aber ich denke, dass ich mein Bewusstsein mit mehr Verständnis und Empathie geschärft habe. Ich habe auch ein besseres Gespür dafür, was zwischen den Zeilen steht. Was ich persönlich gelernt habe, ist, Nein sagen zu können und sich abzugrenzen. Das klingt simpel, ist aber eine zentrale Komponente psychischer Resilienz: Manchmal muss man einfach sagen, wenn etwas nicht geht. Ein Nein zu jemand anderem ist ein Ja zu mir. Die Selbstfürsorge geht oft vergessen, weil man versucht, allen Erwartungen gerecht zu werden. In Ihren psychologischen Studien haben Sie den Fokus auf Stressresilienz und Gesundheit gesetzt. Gibt es einen Trend, der Ihnen besonders aufgefallen ist?

Ja, das Arbeitsleben verändert sich stark. Flexibilität und Agilität sind heute Schlüsselbegriffe, aber sie haben ihren Preis. Viele Menschen sehnen sich wieder nach Struktur und Verlässlichkeit. In der sogenannten «New Work»-Welt geht manchmal das Gefühl verloren, einen festen Platz zu haben. Psychologisch betrachtet ist das spannend: Wir brauchen sowohl Autonomie als auch Sicherheit. Wenn eines dieser Grundbedürfnisse verletzt wird, steigt das Stresslevel. Deshalb sind Rückzugsorte, Ruhezonen oder Homeoffice-Tage so wichtig – sie schaffen Balance. Sind da gewisse Arbeitssektoren stärker betroffen als andere? Ja, besonders in Berufen mit hoher Verantwortung, aber wenig Entscheidungsspielraum – etwa in Pflege oder Bildung – entsteht schnell sogenannter «JobStrain». Umgekehrt leiden kreative Branchen eher unter Unsicherheit. Entscheidend ist die Balance zwischen Freiheit und Stabilität. Und natürlich ist es auch eine Generationenfrage: Jüngere suchen Sinn und Selbstbestimmung, Ältere eher Verlässlichkeit. Beide Bedürfnisse sind legitim – sie zeigen nur unterschiedliche Wege zum Wohlbefinden. Zudem finde ich, dass die Gen Z mit der ständigen Reizüberflutung durch das Smartphone eine weitere Herausforderung zu meistern hat. Es braucht dringend mehr Bewusstsein für die digitale Hygiene. Damit meine ich bewusste Offline-Zeiten; diese sind heute fast genauso wichtig wie Ernährung und Schlaf. Ich sage meinen Klientinnen und Klienten oft: Schalten Sie Ihr «Belohnungssystem» mal ab. Dauernde Erreichbarkeit hält unser

Sie haben in 15 Jahren G&G viele Geschichten erlebt. Gibt es eine, die besonders heraussticht?

Dauernde Erreichbarkeit hält unser Gehirn im Dopaminmodus und das ist auf Dauer schlicht erschöpfend. Digitale Pausen würden generell helfen, das aktuell hohe Burn-out-Risiko zu senken.

– Nicole Berchtold

Gegen Ende meiner G&G-Zeit konnte ich vor Ort beim 70-jährigen Thronjubiläum der Queen dabei sein. Ich stand ganz nah bei Prinz William und Prinzessin Kate, Gesichter, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kannte. Da dachte ich mir: «Wow, die sitzen jetzt einfach drei Meter von mir entfernt!» Was mich auch immer sehr berührt hat, sind die Hommagen, die wir gemacht haben, wie zum Beispiel für Clown Dimitri. So eine Persönlichkeit noch mal aufleben lassen zu können, ist eine Ehre. Solche Momente zeigen die emotionale Spannbreite als Moderatorin – von tieftraurig bis euphorisch.

Gehirn im Dopaminmodus und das ist auf Dauer schlicht erschöpfend. Digitale Pausen würden generell helfen, das aktuell hohe Burn-out-Risiko zu senken.

In manchen Ländern gibt es schon Regelungen oder Gesetze, dass Arbeitgebende ihre Mitarbeitenden ausserhalb der Bürozeiten nicht mehr kontaktieren dürfen. Bräuchten wir das in der Schweiz auch? Wenn jeder und jede seine eigene Verantwortung ernst nimmt, dann braucht es das eigentlich nicht. Aber viele schaffen es eben nicht allein. Insofern können solche Regelungen hilfreich sein, weil sie einen Rahmen schaffen. Die Anzahl der Menschen, die wegen psychischer Belastung bei der Arbeit ausfallen, ist enorm. Das müssen wir ernst nehmen. Gibt es einen spezifischen Bereich, in dem Sie persönlich weiterforschen möchten? Den digitalen Medienkonsum finde ich sehr interessant; mich interessiert, was er mit uns macht –kognitiv, emotional, sozial. Ich sehe das auch durch die Linse meiner Kinder, die 11 und 13 sind. Wie beeinflussen Algorithmen ihr Denken, ihr Selbstbild, ihre Aufmerksamkeit? In der sogenannten Cyberpsychologie entstehen gerade viele spannende

Studien dazu. Ich glaube, wir werden künftig klare Regeln und noch viel mehr Aufklärung brauchen.

Haben Sie zu Hause für die zwei Buben schon Regeln festgelegt? Wir verhandeln sie immer wieder neu, wie auf dem Märt. Die Kinder entwickeln sich, deshalb muss sich auch der Rahmen verändern. Mir ist wichtig, dass sie verstehen, was hinter den Apps steckt – die Mechanismen des Belohnungssystems und die Tricks der Plattformen. Nur so können sie langfristig selbstbestimmt damit umgehen. Komplettes Verbieten halte ich für falsch. Aufklärung und Mitreden sind der bessere Weg. Wie sieht denn ein klassischer Wochentag im Hause Berchtold-Leuenberger aus?

Klassische Wochentage gibt es bei uns eigentlich gar nicht, weil jede Woche anders ist. Manchmal arbeite ich mehr, manchmal arbeitet mein Mann mehr. Wir bleiben immer sehr flexibel. Es kann auch vorkommen, dass ein Montag für uns zum Familientag wird oder dass wir einen Halbtag freinehmen, um zu viert etwas zu unternehmen. Sei das ein gemütlicher Abend zu Hause oder ein langer Spaziergang mit dem Hund. Und wenn es mal Engpässe gibt, dann bin ich immer froh drum, wenn meine Mutter einspringen kann.

Welches Rezept, das Sie bei «Landfrauenküche» entdeckt haben, steht immer noch regelmässig bei Ihnen auf dem Esstisch?

Ich habe gelernt, wie man richtig Spätzli macht. Das ist zwar einfach, aber ich konnte da wirklich einiges von den Landfrauen mitnehmen. Und ich habe mir auch den einen oder anderen Saucentrick abgeschaut, aber so zu kochen wie die Landfrauen ist dann nochmals eine ganz andere Herausforderung. Ich bewundere ihre Hingabe und Ausdauer. Sie gelten als starke Karrierefrau und eine der beliebtesten Moderatorinnen der Schweiz. Viele junge Medienschaffende sehen Sie als Vorbild. Von welchem Fehler, den Sie begangen haben, würden Sie Newcomer:innen heute bewahren wollen? Es ist wichtig, dass man keine Angst vor Fehlern hat. Das macht authentisch und diese Authentizität ist zentral für eine Karriere vor der Kamera. Das Publikum spürt, wenn sich jemand verstellt. Ich finde es viel sympathischer, wenn nicht alles perfekt ist. Und wer seine Arbeit liebt, bleibt auch in schwierigen Phasen resilient. Ich hatte bis zum letzten Frame bei G&G Spass – und genau das ist, was zählt.

MEIN TAKTGEFÜHL

NZwischen Alltag und Zukunft: Wie moderne Familienplanung gelingt –

und welche Rolle Arbeitgeber dabei spielen

Der Wunsch nach einer Familie ist für viele Menschen ein zentrales Lebensziel. Gleichzeitig verändert sich die Realität, in der Kinder aufwachsen: Arbeitswelten werden dynamischer, Karrierewege vielfältiger, gesellschaftliche Erwartungen breiter. Hier stellt sich die grosse Frage, die viele Paare begleitet: Wie lässt sich Familiengründung mit beruflichen Ambitionen vereinbaren?

ie zuvor standen so viele Möglichkeiten bereit – und gleichzeitig so viele Herausforderungen. Von flexiblen Arbeitsmodellen über finanzielle Sicherheitsfragen bis hin zu medizinischen Optionen wie der Einlagerung von Stammzellen stellt sich die Familienplanung heute umfassender dar als noch vor einer Generation.

Vereinbarkeit beginnt von der Familiengründung

Viele Paare beginnen erst dann, sich intensiver mit Vereinbarkeit auseinanderzusetzen, wenn eine Schwangerschaft eintritt. Klüger ist es, früher anzusetzen.

Moderne Familienplanung bedeutet, Fragen zu stellen wie: – Welche Lebens- und Arbeitsmodelle wollen wir wirklich? – Wie flexibel ist unser Arbeitgeber?

– Wie teilen wir mentale und organisatorische Lasten auf?

– Welche Prioritäten haben wir – emotional, finanziell und gesundheitlich?

Vereinbarkeit wird einfacher, wenn beide wissen, in welchen Bereichen Kompromisse möglich sind und wo nicht. Die beste Vorbereitung ist ein offenes Gespräch über Vorstellungen, Grenzen und Wünsche – idealerweise lange bevor die ersten Ultraschallbilder auftauchen.

Brandreport • profawo

Arbeitgeber als Zukunftspartner –nicht als Hindernis

Lange Zeit galt das Thema Familienplanung am Arbeitsplatz als heikel. Heute zeigt sich das Gegenteil: Unternehmen, die Eltern unterstützen, profitieren in Form von Loyalität, geringerer Fluktuation und einem besseren Employer Branding.

Moderne Arbeitgeber setzen deshalb auf:

– Flexible Arbeitszeiten und echte Arbeitszeitsouveränität

– Hybride Arbeitsmodelle, die pendelfreie Betreuung ermöglichen

– Transparente Karrierewege, die auch mit Elternzeiten kompatibel sind

– Partnerschaftliche Elternkultur, die Väter genauso einbezieht wie Mütter

– Rückkehrprogramme, die den Wiedereinstieg erleichtern

Die Zukunft gehört Arbeitgebern, die Familien als Investment sehen – und nicht als organisatorische Belastung.

So gelingt die Familienplanung

Schritt für Schritt

Schritt 1: Realistische Erwartungen klären Beruf, Partnerschaft, Wohnsituation, Gesundheit – all das beeinflusst den Zeitpunkt und den Ablauf der Familienplanung. Perfekte Momente gibt es selten. Es gibt jedoch passende Rahmenbedingungen, die bewusst gestaltet werden können.

Schritt 2: Medizinische Vorsorge frühzeitig nutzen Regelmässige Check-ups, Zyklus- und Fruchtbarkeitswissen sowie gesundheitliche Beratung geben Sicherheit. Auch Männer profitieren von medizinischer Vorbereitung – oft wird dieser Aspekt unterschätzt.

Schritt 3: Finanzielle und organisatorische Planung Mutterschafts-/Vaterschaftsleistungen, Versicherungen, Elterngeld, Kantonsregelungen – eine frühzeitige Übersicht verhindert spätere Stressmomente.

Schritt 4: Arbeitgebergespräch strukturiert angehen Das Gespräch mit dem Vorgesetzten sollte gut vorbereitet sein:

– Welche Wünsche gibt es?

Welche Modelle funktionieren für beide Seiten?

– Welche Übergangslösungen sind sinnvoll?

Viele Unternehmen reagieren heute positiv, wenn Mitarbeitende klare Ideen präsentieren.

Schritt 5: Netzwerk aktivieren Familie, Freunde, Tagesbetreuung, berufliches Umfeld – je früher Unterstützung geplant wird, desto leichter wird der Alltag mit Kind.

Die unterschätzte Zukunftsfrage: Gesundheit und Vorsorge für das Kind Familienplanung endet nicht mit der Geburt. Viele Eltern denken heute weiter und setzen sich mit medizinischen Möglichkeiten

Wenn alte Muster neue Lösungen brauchen

Dauseinander, die die langfristige Gesundheit des Kindes sichern könnten.

Ein wachsendes Thema ist dabei die Stammzellvorsorge. Stammzellen aus der Nabelschnur werden nur ein einziges Mal im Leben gewonnen – bei der Geburt. Sie können bei bestimmten Erkrankungen später potenziell eine wichtige Rolle spielen, da sie natürlicherweise besonders anpassungsfähig sind. Während sie früher vielfach ungenutzt entsorgt wurden, entscheiden sich heute immer mehr Eltern für die Möglichkeit der Einlagerung. Nicht als Trend, sondern als bewusster Schritt für die Zukunft des Kindes. Dabei geht es weniger um Angst oder Was-wärewenn-Szenarien, sondern um das Bedürfnis, Optionen zu schaffen. Stammzellenvorsorge kann Teil einer ganzheitlichen Familienplanung sein – so selbstverständlich wie Versicherungen oder Notfallvollmachten. Familie ist ein Projekt der Zukunft – und die Zukunft braucht Unterstützung Familienplanung ist heute komplexer, vielfältiger und individueller als je zuvor. Sie lebt von Offenheit, Planung, Flexibilität und tragfähigen Partnerschaften: zwischen den Eltern selbst, aber auch zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgebenden.

Unternehmen, die Familie nicht als Störfaktor, sondern als Ressource begreifen, sind besser für die Zukunft gerüstet. Und Paare, die frühzeitig planen – emotional, organisatorisch und gesundheitlich – erleben die Familiengründung als selbstbestimmten Schritt, nicht als Hindernislauf.

Text Aaliyah Daidi

Die Szene ist vertraut: Eine Frau sitzt im Meeting, konzentriert professionell – und dennoch scheint sie mehr zu jonglieren als die anderen. Nicht weil sie es «richten muss», sondern weil gesellschaftliche Erwartungen und gelebte Realität oft noch auseinandergehen – auch in 2025.

och eines ist ebenso wahr: Die Verantwortung für Care-Arbeit und Mental Load betrifft heute mehr Menschen als je zuvor. Partnerschaften sind moderner, Rollenbilder flexibler, und viele Väter, Co-Eltern und Angehörige teilen Aufgaben engagiert. Trotzdem bleibt die Belastung häufig dort hängen, wo historisch schon immer am meisten erwartet wurde – bei Frauen. Nicht aus Schuld, sondern aus alten Mustern, die sich hartnäckig halten. Genau deshalb braucht es neue Lösungen. Nicht, um Frauen zu «retten», sondern um Strukturen zu schaffen, die allen ermöglichen, ihre beruflichen und privaten Ziele auf Augenhöhe zu gestalten. Vereinbarkeit darf kein Zufall sein – und kein individuelles Improvisationsprojekt. Hier kommt profawo ins Spiel. Mit Betreuungsangeboten in den Kids & Co Kitas, kurzfristigen Notfalllösungen, Begleitung bei Angehörigenpflege und praktischer Beratung unterstützt profawo

Familien, Unternehmen und Einzelpersonen gleichermassen. Immer mit dem Ziel, Verantwortung fairer zu verteilen und Care-Arbeit sichtbar zu machen.

Denn wer Vereinbarkeit stärkt, stärkt nicht nur Frauen – sondern Partnerschaften, Teams und ganze Unternehmen.

Für eine Zukunft, in der Rollen nicht vorgegeben, sondern gewählt werden. Für Menschen, die sich nicht zwischen Familie und beruflichen Chancen entscheiden wollen. Für Unternehmen, die verstanden haben, dass Gleichstellung kein Trend ist, sondern ein Erfolgsfaktor. Vereinbarkeit braucht Struktur. Und profawo schafft sie. Weitere Informationen unter: profawo.ch

Die Zukunft der Familie schützen:

Das Geschenk der Stammzellenaufbewahrung

Als Eltern tun wir alles, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder zu sichern. Aber was wäre, wenn wir noch einen zusätzlichen Schritt unternehmen könnten, um ihre Zukunft zu schützen? Die Einlagerung von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut und -gewebe eines Babys oder sogar aus den Zähnen eines Kindes bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Gesundheit der Familie langfristig abzusichern.

Stammzellen haben die erstaunliche Fähigkeit, beschädigtes Gewebe zu regenerieren und zu reparieren. Sie werden bereits zur Behandlung von Leukämie, Immunkrankheiten und bestimmten genetischen Erkrankungen eingesetzt. Es gibt zwei Hauptmöglichkeiten, wie Stammzellen für die Familie aufbewahrt werden können:

1. Einlagerung von Nabelschnurblut und -gewebe: Direkt nach der Geburt entnommenes Nabelschnurblut und -gewebe enthält wertvolle Stammzellen, die in zukünftigen medizinischen Behandlungen für das Kind oder sogar für andere Familienmitglieder verwendet werden können. Dieser Vorgang ist sicher, schmerzfrei und erfolgt unmittelbar nach der Entbindung.

2. Stammzellen aus Zähnen einlagern: Milch- und Erwachsenenzähne enthalten mesenchymale Stammzellen, die das Potenzial haben, sich zu verschiedenen Gewebetypen zu entwickeln, darunter Knochen, Knorpel und Nervenzellen.

Wenn

Durch die Einlagerung dieser Zellen können Familien eine wertvolle Ressource gewinnen, die in den kommenden Jahren für regenerative Behandlungen genutzt werden könnte.

Durch die Einlagerung dieser Zellen können Familien eine wertvolle Ressource gewinnen, die in den kommenden Jahren für regenerative Behandlungen genutzt werden könnte.

die

Die Wahl eines seriösen Anbieters für die Lagerung von Stammzellen stellt sicher, dass diese wertvollen Zellen lebensfähig bleiben, falls die Familie sie jemals benötigen sollte. Mit den

Fortschritten in der medizinischen Forschung erweitern sich die Anwendungsmöglichkeiten der Stammzelltherapie ständig, insbesondere in der regenerativen Medizin, z. B. bei Herzerkrankungen, Diabetes und neurologischen Störungen. Aus diesem Grund ist diese Investition eine zukunftsweisende Entscheidung.

Wenn der Familie Zugang zu Stammzellen gewährt wird, könnte dies eines Tages den Unterschied zwischen einer schweren Krankheit mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten oder einem wirksamen Instrument zur Behandlung bedeuten. In einer unsicheren Welt kann die Einlagerung von Stammzellen dazu beitragen, die zukünftige Gesundheit der Familie zu sichern –denn nichts ist so wertvoll wie Seelenfrieden.

Weitere Informationen dazu, wie die Einlagerung von Stammzellen der Familie zugutekommen kann, über den QR-Code:

Max Zeller Söhne AG • Brandreport

Tage vor den Tagen belasten –ein Blick auf PMS und mögliche Wege

im Umgang damit

Es sind oft die kleinen Dinge, die den Unterschied machen: ein plötzliches Ziehen in der Brust, die Gereiztheit, die scheinbar aus dem Nichts kommt oder die Müdigkeit, die den Alltag schwerer wirken lässt. Viele Frauen erleben diese Veränderungen Monat für Monat – und viele von ihnen verbinden sie erst im Nachhinein mit dem prämenstruellen Syndrom, kurz PMS. Dabei betrifft es einen grossen Teil der weiblichen Bevölkerung. Und dennoch bleibt PMS häufig ein Thema, über das wenig gesprochen wird.

PMS beschreibt eine Vielzahl körperlicher und emotionaler Beschwerden, die typischerweise ein bis zwei Wochen vor der Menstruation auftreten und mit dem Einsetzen der Monatsblutung meist wieder verschwinden. Dazu gehören Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, innere Anspannung, Kopfschmerzen, Brustspannen, Hautprobleme oder Müdigkeit. Die Bandbreite möglicher Symptome ist gross – und genau das macht PMS so schwer greifbar. Warum wir über PMS sprechen sollten Obwohl PMS weit verbreitet ist, erleben viele Frauen, dass ihre Beschwerden nicht ernst genommen oder als «Launen»

abgetan werden. Dabei kann der Einfluss auf das Wohlbefinden erheblich sein. Eine bessere Aufklärung kann dazu beitragen, Symptome nicht nur zu verstehen, sondern auch rechtzeitig zu erkennen und einzuordnen.

Aufklärung schafft zudem Sichtbarkeit: Sie hilft, das Tabu rund um das Thema Zyklus und prämenstruelle Beschwerden zu durchbrechen und ermutigt Frauen, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen – im privaten Umfeld, am Arbeitsplatz oder in der medizinischen Beratung. Je besser PMS verstanden wird, desto leichter fällt ein hilfreicher und entlastender Umgang damit.

Zykluswissen als Schlüssel Eine besondere Herausforderung im Umgang mit PMS besteht darin, den Zusammenhang der Beschwerden mit den Tagen vor der Menstruation zu erkennen. Eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten ist daher das Dokumentieren des Zyklus und der Symptome – etwa mithilfe einer App oder eines PMS-Kalenders. So werden Muster sichtbar, die zuvor vielleicht diffus oder vollkommen zufällig wirkten.

Diese Kenntnis schafft Handlungsspielraum: Wer seinen Zyklus kennt, kann beispielsweise Termine anders planen, bewusster Pausen einlegen oder frühzeitig unterstützende Massnahmen einbauen. Auch Lebensstilfaktoren wie Bewegung, Ernährung, Schlafhygiene und Entspannungstechniken können eine wichtige Rolle spielen.

Pflanzliche Unterstützung mit Mönchspfeffer Neben allgemeinen Massnahmen gibt es auch medikamentöse Therapien zur Linderung von PMS-Beschwerden. Einen pflanzlichen Ansatz bieten Präparate mit Extrakten aus Mönchspfeffer. In der Schweiz ist dieser beispielsweise im zugelassenen Arzneimittel «prefemin» enthalten. Das Produkt wird bei Beschwerden des prämenstruellen Syndroms verwendet, die in den Wochen vor der Menstruation auftreten und mit Beginn der Blutung wieder nachlassen. Dazu zählen sowohl körperliche Beschwerden wie Brustspannen, Kopfschmerzen, Unterleibsbeschwerden oder Hautprobleme als auch seelische Belastungen wie Reizbarkeit, nervliche Anspannung oder Verstimmungszustände.

Traditionell wird Mönchspfeffer auch bei Zyklusstörungen eingesetzt, etwa bei zu häufigen oder zu seltenen Blutungen. Zudem kann das Präparat auch von Frauen eingenommen werden, die ein hormonales Empfängnisverhütungsmittel nutzen und dennoch PMS-Beschwerden erleben.

Mehr Verständnis, weniger Belastung Viele Frauen erleben eine spürbare Erleichterung, wenn sie ihre PMS-Beschwerden besser verstehen und passende Unterstützung finden – zum Beispiel durch Anpassungen im Lebensstil, das Beobachten des eigenen Zyklus oder die Anwendung eines pflanzlichen Präparats. Bei anhaltenden oder belastenden Beschwerden empfiehlt es sich,

ärztlichen oder pharmazeutischen Rat einzuholen und eine medizinische Fachperson in den Therapieentscheid einzubeziehen.

PMS betrifft zahlreiche Frauen und verdient die entsprechende Aufmerksamkeit. Wer seine Symptome (er)kennt und dokumentiert, kann zielgerichtet damit umgehen und leichter herausfinden, welche Unterstützung geeignet ist.

So wird aus einer anfangs kaum zuzuordnenden Belastung ein Thema, das mit Wissen und geeigneten Massnahmen handhabbar wird. Die Tage vor den Tagen müssen nicht einfach ausgehalten werden – sie können verstanden und damit spürbar erleichtert werden.

Weitere Informationen unter: zellerag.ch

Ziraat Martinez
Geschäftsführer Future Health Biobank

THE SCENT OF THE SEASON

soeder.ch

Bahnhofplatz 8001 Zürich HB

Stadelhoferstrasse 8 8001 Zürich

Bahnhof Basel, Westflügel 4051 Basel

Die Augen ab 40 – was jetzt wichtig wird

Das Lesen von Nachrichten auf dem Handy wird schwieriger, die Speisekarte im Restaurant lässt sich im Dunkeln schlechter entziffern – das ergeht früher oder später fast allen so. Die Augen verändern sich ein Leben lang. Die Expertinnen und Experten der Pallas Kliniken erklären, was mit unseren Augen ab 40 passiert und worauf Sie achten sollten.

Die Augen ab 40: Wenn die Arme plötzlich zu kurz werden Zwischen 40 und 45 stellt sich bei fast allen Menschen die sogenannte Presbyopie ein – die Alterssichtigkeit. Die Augenlinse verliert an Elastizität und kann sich nicht mehr so gut auf nahe Distanzen einstellen. Lesen wird anstrengender, das Arbeiten am Bildschirm ermüdender und die Augen werden schneller trocken. Mit diesen Tipps fällt das Sehen und Lesen leichter:

Gute Beleuchtung – Licht spielt eine wesentliche Rolle für die Lesbarkeit von Kleingedrucktem. – Regelmässige Bildschirmpausen – Es wird empfohlen, sich ab und zu einen Blick in die Weite zu gönnen.

Augentropfen («künstliche Tränen») bei trockenen Augen – Die regelmässige Befeuchtung der Augen bewahrt einen klaren Blick.

Lesebrillen, Gleitsichtbrillen oder Kontaktlinsen – Sie machen das Sehen in vielen Fällen wieder spürbar angenehmer. – Augenarzt – Der Besuch hilft bei der Entscheidung, welche Massnahmen nun notwendig sind.

Die Augen ab 50: Mehr Herausforderungen –und mehr Möglichkeiten Um das 50. Lebensjahr können sich die Symptome der Alterssichtigkeit nochmals verstärken. Zusätzlich steigt das Risiko für trockene Augen, Blendempfindlichkeit und erste Veränderungen an der Augenlinse. Wer sich daran stört, dass er oder sie ohne Brille nicht mehr klar sieht, kann je nach Ausgangslage über moderne operative Sehkorrekturen nachdenken, um die Abhängigkeit von Brille oder Kontaktlinsen zu reduzieren. Die Pallas Kliniken bieten verschiedene operative Sehkorrekturen mittels Laserbehandlungen oder Linsenimplantaten an – nach individueller Abklärung und Aufklärung über Nutzen, Grenzen und Risiken. Frauen sind in dieser Lebensphase besonders häufig von hormonell bedingter Trockenheit der Augen betroffen. Tränenersatzmittel oder eine gezielte Diagnostik der Meibomdrüsen können meist rasch Linderung bringen. Mit der sogenannten «Extended Monovision» kann die Sicht für mehrere Distanzen gleichzeitig verbessert werden. Bei dieser Methode werden unterschiedliche Implantate in die Augen eingesetzt: Das dominante Auge wird für den Blick in die Ferne eingestellt und das andere Auge für kurze Distanzen. Das Gehirn übernimmt die jeweils gewünschte Fokussierung. Dies kann häufig eine Brillenfreiheit im Alltag ermöglichen, ist aber nicht in jedem Fall garantiert. Mittels einer Simulation mit speziellen Kontaktlinsen können die Expertinnen und Experten der Pallas Kliniken die Korrekturmethode simulieren und so testen, ob sich die Methode für die jeweiligen Interessentinnen oder Interessenten eignet.

Die modernen Möglichkeiten der Augenmedizin sind heute sehr weit entwickelt. Alterssichtigkeit, Grauer Star und viele weitere Veränderungen gehören zwar zum natürlichen Älterwerden, doch sie lassen sich heute in den meisten Fällen erfolgreich behandeln.

Die Augen ab 60: Die häufigste Augenerkrankung – der Graue Star Spätestens ab 60 nimmt das Risiko für zwei Erkrankungen deutlich zu: Grauer Star (Katarakt) und Grüner Star (Glaukom).

Der Graue Star

Beim Grauen Star (Katarakt) wird die Augenlinse nach und nach trüber, Kontraste verschwimmen, Farben wirken blasser und das Sehen wird neblig. Durch die meist langsame Entwicklung merkt man selbst oft erst spät, dass die Sicht deutlich schlechter geworden ist. Gleichzeitig steigt die Blendempfindlichkeit – insbesondere beim Autofahren oder in der Dämmerung. Wenn solche Symptome bemerkt werden, ist ein Besuch beim Augenarzt von Vorteil. Die einzig wirksame Behandlung des Grauen Stars ist die Operation, bei der die natürliche Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt wird. Es ist eine der häufigsten Augenoperationen.

Einige Kliniken bieten zusätzlich eine femtosekundenlaser-assistierte Kataraktoperation an. Dabei werden einzelne Operationsschritte durch ein Lasersystem unterstützt. Diese Methode kann in ausgewählten Fällen Vorteile bieten; ob sie sinnvoll ist, hängt von der individuellen Augensituation ab. Bei der Operation mit dem Laser handelt es sich um eine Zusatzleistung, die nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Ebenso können gleichzeitig mit der Operation des Grauen Stars auch Fehlsichtigkeiten korrigiert werden. Sogenannte Premiumlinsen können das Sehen in mehreren Distanzen ermöglichen und in vielen Fällen die Abhängigkeit von einer Brille reduzieren. Auch diese Zusatzleistung wird nicht durch die Krankenkasse übernommen. Welche Sehqualität erreichbar ist, hängt von Augenbefund und Linsenwahl ab.

Der Grüne Star Heimtückischer als der Graue Star ist der Grüne Star (Glaukom). Er schädigt den Sehnerv, ohne Schmerzen zu verursachen. Viele merken erst spät, dass das Gesichtsfeld langsam eingeengt wird. Regelmässige Kontrollen des Augeninnendrucks und der Netzhaut sind daher entscheidend. Moderne Geräte ermöglichen heute die frühzeitige Erkennung kleinster Veränderungen. Wird der Grüne Star rechtzeitig entdeckt, lässt sich das Fortschreiten meist effektiv bremsen – mit Tropfen, Laser oder minimalinvasiven Eingriffen. Heilbar ist die Erkrankung aktuell leider nicht und Schädigungen können nicht rückgängig gemacht werden, aber der Grüne Star kann bei frühzeitiger Diagnose meist gut unter Kontrolle gehalten werden.

Die Augen ab 70: Gefahr für das Zentrum des Sehens

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) betrifft vor allem das zentrale Sehen: Lesen, Gesichtserkennung, das Erkennen von Details wird immer schwieriger. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine Schädigung der Makula –dem Punkt des schärfsten Sehens. Auch diese Erkrankung entwickelt sich leider schleichend und lässt sich nicht heilen. Rechtzeitig erkannt kann sie aber oftmals verlangsamt werden. Wichtig ist eine frühzeitige Erkennung durch Netzhautbildgebung bei dem/der Augenärzt:in. Es gibt zwei Formen der altersbedingten Makuladegeneration. Bei der sogenannten «feuchten AMD» sind Injektionen mittels Spritze heute häufig sehr wirksam und können die Sehschärfe stabilisieren. Die «trockene AMD» kann vorerst leider nicht aufgehalten werden. Nicht abwarten: Das kann für die Augengesundheit unternommen werden

Die Expertinnen und Experten der Pallas Kliniken empfehlen, auf folgende Aspekte für eine langfristige Augengesundheit zu achten:

– UV-Schutz (Sonnenbrille auch im Winter tragen!)

Die UV-Strahlung steigert das Risiko für Katarakt & Makuladegeneration.

– Ernährung mit Omega-3, Lutein, Vitamin C & E Dies sind wichtige Nährstoffe für die Netzhaut und Gefässe.

– Rauchen stoppen Nikotin ist einer der grössten Risikofaktoren für AMD und Gefässverschlüsse.

– Regelmässige Bewegung & guter Schlaf Bewegung und genug Schlaf verbessern die Durchblutung und Sauerstoffversorgung.

– Augenpausen bei Bildschirmarbeit

Die Augen brauchen regelmässige Erholung und Abwechslung. Insbesondere, wenn sie oft und lange am PC arbeiten.

– Diabetes / hoher Blutdruck/ hohe Cholesterinwerte

Der regelmässige Besuch bei dem/der Augenärzt:in ist hier besonders wichtig, weil all diese Erkrankungen auch die Sehkraft und Augengesundheit gefährden können.

Eine Herausforderung bei vielen Augenerkrankungen ist, dass sich diese oft schleichend entwickeln und erst (zu) spät selbst bemerkt werden.

In diesen Situationen sollte man zum/r Augenärzt:in

Regelmässige Augenkontrollen:

– Ab 40: alle 2 Jahre

– Ab 50: alle 1–2 Jahre

– Ab 60: jährlich

Die genannten Intervalle sind allgemeine Empfehlungen; bei Risikofaktoren kann eine engere Kontrolle sinnvoll sein. Sofort zur Behandlung sollte man, wenn die folgenden Beschwerden auftreten:

– plötzlicher Sehverlust

– Lichtblitze, schwarze Punkte, Fäden

– verzerrte Linien

– starke Blendempfindlichkeit

– «Vorhang» vor dem Auge

Diese oder ähnliche Symptome können Hinweise auf ernste Erkrankungen wie Netzhautablösung, AMD oder Gefässverschlüsse sein.

Regelmässige Kontrollen schützen das Augenlicht

Die modernen Möglichkeiten der Augenmedizin sind heute sehr weit entwickelt. Alterssichtigkeit, Grauer Star und viele weitere Veränderungen gehören zwar zum natürlichen Älterwerden, doch sie lassen sich heute in den meisten Fällen erfolgreich behandeln.

Eine Herausforderung bei vielen Augenerkrankungen ist, dass sich diese oft schleichend entwickeln und erst (zu) spät selbst bemerkt werden. Darum empfiehlt sich eine regelmässige Untersuchung beim Augenarzt ab dem vierzigsten Lebensjahr. Die Untersuchung geht schnell und ist schmerzlos – und rechtzeitig erkannt, können viele Augenerkrankungen aufgehalten oder verhindert und die eigene Sehkraft geschützt und bis ins hohe Alter erhalten werden.

Pallas Kliniken – Ansprechpartner für gesundes Sehen

Die Pallas Kliniken gehören seit über 30 Jahren zu den führenden Einrichtungen für Augenheilkunde in der Schweiz. Mit 17 Standorten in der Deutschschweiz, über 40 spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten sowie modernster Diagnostik bieten sie umfassende Betreuung in allen Bereichen der Augenmedizin.

Terminvereinbarung für Vorsorgeuntersuchungen, Kontrolltermine oder Sehkorrekturen mit Augenlaser oder Implantaten (kostenlose Kurzchecks):

058 335 00 00 www.pallas-kliniken.ch

Holistische Gesundheit für mehr Frauen-Power

Frauen leben im Durchschnitt länger als Männer – doch die Zahl gesunder Lebensjahre fällt überraschend gering aus. Hormonelle Veränderungen, mentale Belastungen und Alltagsstress machen vielen Frauen zu schaffen. Holistische Gesundheit betrachtet den Körper als Ganzes und zeigt, wie Frauen mit gezielter Bewegung, Ernährung, Schlaf und Stressmanagement ihre Vitalität langfristig stärken können.

Frauen leben im Durchschnitt knapp vier Jahre länger als Männer – jedoch nicht unbedingt gesünder. Die höhere Lebenserwartung bei guter Gesundheit beträgt laut Bundesamt für Statistik nur noch 0,4 Jahre (72,2 Jahre gegenüber 71,8 Jahren). Doch was ist der Grund dafür, dass Frauen im Alter öfter krank sind als Männer?

Frauen sind zeitlebens grossen hormonellen Veränderungen ausgesetzt: Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit, Perimenopause, Menopause, Postmenopause. Gerade der Östrogenabfall in der Menopause ist ein Gesundheitsrisiko und begünstigt Osteoporose, HerzKreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Gelenkbeschwerden. Männer erleben keinen abrupten Hormonabfall, deshalb steigen ihre Gesundheitsrisiken viel langsamer. Frauen leiden zudem häufiger an Autoimmunerkrankungen, weil ihr Immunsystem anfälliger ist, sowie öfter an psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Ausserdem sind sie durch Familie, Job und Gesellschaft grösseren Belastungen ausgesetzt als Männer. Das tägliche Jonglieren von Znüniboxrichten, Mitbringselorganisieren und New-Business-Sitzungen ist nicht nur zeit-, sondern vor allem kräfteraubend. Zusammenspiel verschiedener Faktoren Zwischen PMS, hormonellen Veränderungen, Mental Load, Stress und Nährstoffmangel merken viele Frauen, dass Gesundheit mehr ist als bloss die Abwesenheit von Krankheit. Den Körper als Ganzes zu betrachten, anstatt einzelne Symptome zu behandeln, ist deshalb gerade in der Frauenmedizin wichtig. Diese holistische Sichtweise schaut tiefer: Wie ist der Stresslevel? Wie ist der Hormonspiegel? Wie der Schlaf? Und wie gut ist der Körper mit Nährstoffen versorgt? Holistische Medizin hat nichts mit Esoterik zu tun. Es werden klassische schulmedizinische Diagnosen wie Bluttest oder bildgebende Verfahren mit erweiterten

Gesundheit, die zu deiner Biologie passt.

Schlaf ist der grösste LongevityBooster. Und alle, die schon einmal unter Schlafstörungen gelitten haben, wissen, wie lebenseinschränkend Schlafentzug sein kann.

funktionellen und lebensstilbezogenen Methoden kombiniert. Ursachen, Zusammenhänge und Systemdynamik zu erkennen und zu analysieren, ist das Ziel.

Holistische Frauengesundheit ist eine notwendige Weiterentwicklung der – noch immer männlich geprägten – Medizin. Der weibliche Körper ist komplex und reagiert sensitiv auf die Umwelt. Wer Symptome nicht isoliert betrachtet, sondern Zusammenhänge erkennt, schafft die Grundlage für wirkliche Gesundheit.

Longevity: gesund altern statt nur länger leben Nicht nur länger leben, sondern auch gesünder, besser und mit mehr Qualität – das ist das Ziel des Longevity-Trends. Wer dabei den gesunden Menschenverstand walten lässt, kann dabei eigentlich nur profitieren. Denn Vorsorgen ist immer besser als Heilen.

Frauen sollten ihren Körper gezielt stärken. Dazu eignet sich ein auf sie abgestimmtes Krafttraining. Es schützt vor Osteoporose, stabilisiert den Stoffwechsel, baut Stress ab und reduziert Wechseljahrbeschwerden. Einmal die Woche erhält die Muskelkraft, ab zweimal

Training wöchentlich wird sie aufgebaut. Im Alltag können Frauen ganz einfach mehr Bewegung einbauen. 10 000 Schritte täglich sollten es mindestens sein, wer die Treppe nimmt anstatt des Lifts, tut seinem Körper schon viel Gutes. Beim Essen auf die Proteinzufuhr achten – Eiweiss ist nicht nur wichtig für den Muskelaufbau, sondern auch für die Hormone. Zudem sättigt Protein, was sich positiv auf die Gewichtskontrolle auswirkt. Apropos Essen: Wertvolle Ballaststoffe optimieren die Darmgesundheit, sind wichtig fürs Immunsystem und die Hormone – und für die Stimmung. Auf gesunde Fette achten, sie senken das LDL-Cholesterin, schützen Herz und Gefässe und liefern Vitamin E. Bei den Nährstoffen sollten Frauen gut hinschauen: Eisen, Vitamin D, B12, Magnesium, Omega 3 und Jod sind für sie besonders wichtig. Und: Regelmässige medizinische Checks sind kein Luxus, sondern sinnvoll.

Schlaf ist der grösste Longevity-Booster. Und alle, die schon einmal unter Schlafstörungen gelitten haben, wissen, wie lebenseinschränkend Schlafentzug sein kann. Guter Schlaf ist auch aus medizinischer Sicht extrem wichtig. Er ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und

Langlebigkeit. Im Schlaf werden Informationen im Gehirn gefestigt, Abfallstoffe abtransportiert, der Blutdruck und Hormone reguliert, Entzündungen reduziert, das Immunsystem gestärkt – und genügend Schlaf schützt vor Übergewicht.

Stress managen

Es ist eine Krux: Frauen sind hormonell stresssensibler und tragen oft mehr mentale Belastung im Alltag. Die langfristigen Folgen von Stress sind verheerend: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Übergewicht, Autoimmunerkrankungen und Depressionen sind nur einige davon. Nicht ständig verfügbar zu sein, sich abzugrenzen und Aufgaben zu delegieren, fällt vielen Frauen schwer. Gerade für Frauen mit Kindern ist es oft einfacher, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, wenn sie eine feste Verabredung haben. Also besser einen Yogakurs buchen, als sich vorzunehmen, regelmässig zu Hause Asanas zu praktizieren. Oder sich fix mit einer Freundin zum Joggen verabreden, anstatt alleine laufen zu gehen. Auch im Alltag Mikropausen gezielt einplanen (Timer stellen), sich kurz Zeit für ein paar Atemübungen oder eine kleine Meditation nehmen. Zum Stressmanagement gehört auch das Neinsagen. Das kann man lernen! Als Erstes Situationen beobachten, in denen man automatisch Ja sagt – obwohl man es eigentlich nicht will. Die innere Haltung ist ganz wichtig: «Ich habe das Recht, behutsam mit meiner Zeit und meiner Energie umzugehen.» Dann konkret Nein-Sätze vorbereiten: «Das passt gerade nicht für mich.» «Ich kann das leider nicht übernehmen.» «Danke, dass du fragst, aber ich möchte das nicht.» Und bei nächster Gelegenheit ausprobieren. Gar nicht so schwierig, oder?

Text Sybille Brütsch-Prévôt

Für Frauen, die Antworten wollen statt „alles normal“ zu hören.

Wenn „normal“ nicht reicht Viele Frauen kennen das Szenario: Man fühlt sich erschöpft, hat Zyklusbeschwerden, unerklärliche Gewichtsschwankungen oder Schlafprobleme und trotzdem heisst es oft: „Alles normal.“ Doch das bedeutet nicht automatisch, dass sich der Körper im Gleichgewicht befindet.

Ein ganzheitlicher Ansatz

Präzise Diagnostik

Der Fokus liegt auf moderner Diagnostik: Über 60 Biomarker zeigen, wie Hormone, Mikronährstoffe, Stoffwechsel, Entzündungswerte und Organfunktionen zusammenspielen. Ergänzend misst die Analyse der Ovarialreserve die Fruchtbarkeitspotenziale, während Knochendichte-Messungen früh Hinweise auf Osteoporose geben. Ein kontinuierlicher Glukosesensor (CGM) offenbart, wie stabil der Blutzucker wirklich ist, eine zentrale Grundlage für Energie,

Die Komplexität des weiblichen Körpers ist kein Problem, sondern die Grundlage für echte Lösungen.

Genau hier setzt AYUN an – die erste Walkin Longevity Clinic der Schweiz, die moderne Präventionsdiagnostik mit frauenspezifischer Expertise verbindet. Der Women’s Health Check-up wurde entwickelt, um das ganze Bild zu sehen: Zyklus, Hormone, Stoffwechsel, Schlaf, Energie, Stimmung, Symptome und die individuelle Lebenssituation, die jede Frau prägt. Denn weibliche Biologie ist komplex. Und diese Komplexität braucht nicht weniger Aufmerksamkeit, sondern eine bessere, differenzierte Betrachtung.

Gewicht und hormonelle Balance. Auch das Mikrobiom, ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden, wird detailliert analysiert. Doch Diagnostik ist bei AYUN erst der Anfang. Entscheidend ist die ganzheitliche Interpretation der Daten.

Daten richtig verstehen Standard-Referenzwerte berücksichtigen selten die Lebensphase einer Frau, den Zykluszeitpunkt, Stresslevel oder die Perimenopause und Menopause. Bei AYUN werden die Ergebnisse deshalb im Kontext betrachtet – wissenschaftlich, differenziert und verständlich erklärt. Das Ziel: Frauen nicht nur zu beruhigen, sondern zu befähigen.

Ein Plan, der zu dir passt Aus all diesen Erkenntnissen entsteht ein persönlicher Gesundheitsplan. Er umfasst Ernährung, Bewegung, Schlaf, Supplements und – wo sinnvoll – moderne LongevityTherapien wie hypobarische Sauerstoffimpulse (IHHT), Kryotherapie oder Rotlichttherapie.

Bei AYUN ist alles unter einem Dach, ohne lange Wartezeiten. Für Frauen mit PMS, PCOS, Kinderwunsch, Perimenopause oder Menopause, aber auch für alle, die wieder mehr Energie, Stabilität und Wohlbefinden wollen.

Mehr Klarheit für Frauen Dass dieser Ansatz stark nachgefragt ist, überrascht nicht. Viele Frauen wünschen sich endlich eine Herangehensweise, die erklärt statt abtut – eine Begleitung, die den Körper versteht, statt Symptome voneinander zu trennen. AYUN verbindet dafür neueste Forschung mit echter Empathie. Die Botschaft: Es geht nicht darum, was „für alle normgerecht“ ist, sondern was für einen stimmt.

Gut zu wissen Viele Zusatzversicherungen erkennen die Women’s Health Check-ups als Präventionsleistung an und übernehmen einen Teil der Kosten. Das macht den ersten Schritt hin zu mehr Klarheit und Gesundheit einfacher.

AYUN zeigt, wie FrauenGesundheit heute aussehen kann: präzise, individuell, evidenzbasiert und auf Augenhöhe.

Harninkontinenz bei Frauen –ein Tabu, das keines sein sollte

Harninkontinenz betrifft viele Frauen – und dennoch sprechen nur wenige darüber. Aus Scham oder aus Sorge, nicht ernst genommen zu werden, zögern Betroffene oft, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei gibt es heute effektive Behandlungsmöglichkeiten. Im «Blasenzentrum der Frau» in Frauenfeld schaffen erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte einen geschützten Rahmen, in dem Beschwerden offen angesprochen und individuell behandelt werden können.

Belastung oder Drang –die beiden Hauptformen

Die häufigsten Formen der Inkontinenz sind die Belastungsinkontinenz und die Dranginkontinenz:

– Belastungsinkontinenz: Urinverlust, wenn Druck auf den Bauchraum entsteht – etwa beim Husten, Niesen, Lachen oder beim Sport. Die Ursache ist eine Schwäche des Beckenbodens und/oder des Harnröhrenverschlusses.

– Dranginkontinenz: Plötzlicher Harndrang, der zu unkontrolliertem Urinverlust führt. Auch ohne Urinverlust ist «Harndrang» sehr belastend und einschränkend und muss behandelt werden. Weitere Begriffe dafür sind «Reizblase», «überaktive Blase» oder «OAB» («overactive bladder»).

Im «Blasenzentrum der Frau» wird genau abgeklärt, welche Form der Inkontinenz vorliegt, um die geeignete Therapie zu planen.

Ursachen verstehen und gezielt behandeln Geburten, hormonelle Veränderungen, Bindegewebsschwäche, Übergewicht oder chronischer Husten zählen zu den häufigsten Risikofaktoren für Belastungsinkontinenz. Bei Dranginkontinenz können unter anderem Blasenentzündungen, dünne Hautverhältnisse im Intimbereich bedingt durch den Hormonmangel nach der Menopause oder eine Reizblase ohne erkennbare Ursache eine Rolle spielen.

Sensible Diagnostik im geschützten Rahmen

Ein erster Termin im «Blasenzentrum der Frau» umfasst eine ausführliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung sowie oft ein Trink- und Miktionsprotokoll. Bei Bedarf kommen Beckenboden-Ultraschalluntersuchungen oder eine Blasenspiegelung zum Einsatz – alles in einer Atmosphäre, die auf Vertrauen und Diskretion basiert.

Moderne und individuelle Therapie

Je nach Diagnose stehen im Blasenzentrum der Frau verschiedene Behandlungsansätze zur Verfügung:

Konservativ: Beckenbodenphysiotherapie, Trinkund Blasentraining, Pessare, lokale Hormontherapie

– Medikamentös: z. B. zur Linderung einer überaktiven Blase

Minimalinvasiv oder operativ: Schlingenverfahren, Bulking Agents oder Lasertherapie bei Belastungsinkontinenz, Botulinumtoxin-Injektionen in die Blasenwand bei schwerer Dranginkontinenz

Die Therapien werden stets auf die individuelle Lebenssituation und die Wünsche der Patientin abgestimmt.

Lebensqualität zurückgewinnen

Harninkontinenz kann den Alltag massiv einschränken – von Verzicht auf Sport bis hin zu sozialem Rückzug. Ziel jeder Behandlung im «Blasenzentrum der Frau» ist es, den Betroffenen wieder Sicherheit, Bewegungsfreiheit und Lebensfreude zurückzugeben.

Früher handeln

Je früher die Diagnose gestellt wird, desto grösser sind die Chancen, die Beschwerden vollständig zu heilen oder deutlich zu lindern. Das «Blasenzentrum der Frau» versteht sich nicht nur als Behandlungsort, sondern auch als Partner in der Prävention – mit Tipps zu Beckenbodentraining, gesundem Trinkverhalten und weiteren vorbeugenden Massnahmen. Beckenbodenphysiotherapie wird ebenfalls vor Ort angeboten.

Harninkontinenz muss kein Leiden bleiben. Mit fachlicher Expertise, moderner Diagnostik und individueller Therapie bietet das «Blasenzentrum der Frau» Frauen in jeder Lebensphase eine kompetente und einfühlsame Anlaufstelle – und die Chance auf ein Leben ohne Einschränkungen.

Jetzt den ersten Schritt wagen Für viele Frauen ist der erste Schritt, über Harninkontinenz zu sprechen, der schwerste. Im «Blasenzentrum der Frau» wissen alle Mitarbeitende, wie wichtig ein respektvoller, diskreter Umgang ist. Hier dürfen Patientinnen offen über ihre Beschwerden sprechen – ohne Scham, ohne Eile, mit dem Gefühl, ernst genommen zu werden. Moderne Diagnostik, langjährige Erfahrung und eine individuell angepasste Therapie sorgen dafür, dass jede Frau eine Behandlung erhält, die zu ihr passt. So entsteht aus einem oft verschwiegenen Problem ein behandelbares Anliegen – und aus Unsicherheit wieder Selbstvertrauen.

Ziel ist es, Sicherheit, Bewegungsfreiheit und Lebensqualität in allen Lebensphasen wiederherzustellen.

Weitere Informationen unter: blasenzentrum-der-frau.ch

Praktische Tipps für die Blasengesundheit – Täglich 1,8 bis 2 Liter Wasser oder ungesüssten Tee trinken – Trink- und Miktionsprotokoll führen, um Gewohnheiten zu erkennen – Beckenbodentraining regelmässig durchführen – «Vorsorgliche» Toilettengänge vermeiden – Blasenreizende Getränke wie Kaffee oder Alkohol meiden/reduzieren

Blasenzentrum der Frau AG Lindenweg 7c 8500 Frauenfeld 052 / 511 20 20

Dr. med. Irena Zivanovic-Benedetto, Prof. Dr. med. Volker Viereck und
Dr. med. Nicole Viereck vom neuen Blasenzentrum der Frau AG in Frauenfeld

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Limitiertundgültig bis 31.12.2025

SHOW 2026

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