RETTUNGSDIENST 8/11

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MAGAZIN

BEWERBUNG

Harte Tests – viele Bewerber: Neuartiges Auswahlverfahren für Rettungsassistenten Autor: Dr. Dieter Kienitz Zingelstraße 36, 25704 Meldorf, info@kienitzonline.de

Abb. 1: Beobachtet von zwei Mitarbeitern der RKiSH demonstrieren zwei Bewerber bei einer Übung Wiederbelebungsmaßnahmen nach ERC-Standard

Die Bevölkerung wird älter, der Nachwuchs fehlt. Und damit hat der Wettbewerb um die besten Mitarbeiter begonnen. Längst ist nicht mehr nur die freie Wirtschaft betroffen, auch im Sozialwesen und anderen Institutionen sind kompetente Mitarbeiter begehrt, wobei die Betonung auf „kompetent“ liegt. Das gilt im besonderen Maße für den Rettungsdienst. Spitzengehälter sind dort kaum möglich; zudem wird ein hohes Maß an fachlichem Wissen und Engagement gefordert.

entspricht. Der Erfolg gibt dem Konzept, das inzwischen seit zwei Jahren erprobt wird, recht. „Wir haben bereits frühzeitig erkannt, welche herausragende Rolle die Rekrutierung von hoch qualifizierten Mitarbeitern für den Rettungsdienst spielt. Nur durch gut geschulte Rettungsassistenten sind wir in der Lage, den Qualitätsansprüchen an unsere Organisation zu erfüllen“, erläutert RKiSH-Geschäftsführer Michael Reis. „Immerhin stellen wir Menschen ein, die im Zweifelsfall unter ungünstigen Umständen Leben retten müssen. Nicht nur einmal, sondern immer wieder.“

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Um neues Fachpersonal und potenzielle Auszubildende nach möglichst objektiven Kriterien beurteilen zu können, hat ein Team unter Federführung von Personalchefin Angela Hoyer ein Auswahlverfahren erarbeitet, dass genau auf den

ie Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) kennt dieses Problem nicht. Der Grund liegt in einem ausgeklügelten Personalauswahlsystem, in dessen Mittelpunkt ein Verfahren liegt, das dem eines Assessment Center

für vier Kreise zuständigen schleswig-holsteinischen Rettungsdienst zugeschnitten ist. Und die Bilanz ist durchweg positiv. „Jetzt können wir bereits in den meisten Fällen am Auswahltag erkennen, ob ein Bewerber den Anforderungen gerecht werden kann und damit in unser Unternehmen passt“, so Angela Hoyer. „Die Fluktuationsrate besonders in den ersten drei Monaten nach der jeweiligen Einstellung ist deutlich zurückgegangen. Schließlich erkennen nicht nur wir, wenn ein Bewerber nicht geeignet ist; auch der Kandidat selbst kann sich während des Verfahrens ein Bild von der RKiSH machen.“ Um es vorweg zu nehmen: Das Personalauswahlverfahren ist aufwendig und hart. Nicht nur den Teilnehmern, auch den Beteiligten vom Stammpersonal des Rettungsdienstes wird einiges abverlangt. Ein ganzer

Abb. 2: Vor den praktischen Aufgaben werden die Bewerber von einem Lehrrettungsassistenten eingewiesen

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8 · 2011 I 34. Jahrgang I Rettungsdienst I 784


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