Eigensicherung im Rettungsdienst - Situationsgerechtes Verhalten in Konflikt- und Gefahrenlagen

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C ˘ Brand- und Rauchausbreitung

ten. Dies ist eine oftmals sinnvollere und effektivere Lösung, als übereilt und ungeschützt in den Flur oder Treppenbereich vorzudringen und Tür für Tür »abzuklappern«. Nicht nur die bereits erwähnten Gefahren des Rauchgases, sondern auch die mögliche Sichtbehinderung durch eine Rauchentwicklung können sehr schnell zu einem konkreten Problem für Rettungskräfte werden. In verrauchten Räumen sieht man die Abb. 100 ˘ Deutliche Anweisunsprichwörtliche Hand vor Augen nicht gen an die Hausbewohner wirken mehr, so dicht ist und undurchsichtig ist deeskalierend und beruhigend der Rauch. Die Folge ist, dass man die Orientierung im Raum verliert und dass die Aufenthaltszeit und die Gefahrstoffeinwirkung auf den Organismus deutlich länger sind. Auch der sichere Rückweg verliert sich nach und nach im Rauch. Wenn es drauf ankommt, ist er »verschwunden«, die Rauchfalle ist zugeschnappt. Ein drastisches Beispiel für dieses Phänomen ist der Brand im Düsseldorfer Flughafen vor einigen Jahren. Einige der Toten wurden hier nur wenige Meter neben Notausgängen gefunden. Die Opfer konnten die rettenden Ausgangstüren einfach nicht erkennen. In Filmen werden Brandräume meistens völlig realitätsfern dargestellt. Die Sicht ist dort zumeist gut, nur ein Paar kleine Rauchschwaden wabern hin und wieder vorbei, das

Abb. 101 ˘ Nach dem Öffnen von Türen tritt unkontrolliert Brandrauch aus und gefährdet weitere Personen

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