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a life at the park
Wenn Kunst verbindet
Mit ihrer imposanten Installation „Network“ adelt die Schweizer Künstlerin Martina Vontobel seit diesem Jahr das Foyer des Park Hyatt in Zürich und begeistert damit nicht nur den Kunsthistoriker Peter Röllin und General Manager Jan Peter van der Ree, sondern auch die Gäste. Entstanden ist ein mehr als gelungener Dialog zwischen Mensch und Raum. Text Anka Refghi
Frau Vontobel, was war Ihr Schöpfungsgedanke für ein Werk
unglaublichen Verdichtung feiner Materialien bereits vertraut.
an diesem prominenten Ort?
Das Überraschendste aber für mich war, dass sich die Installation
Es war mir sehr schnell klar, dass es an diesem Ort, wo sich Men-
optisch zu bewegen scheint. Etwas, dass wir meistens nur bei
schen aus der ganzen Welt begegnen und das einzig Beständige
kinetischen Objekten finden.
die Architektur ist, etwas Metamorphosisches sein musste. Das führte mich zu der Idee eines Netzwerkes und dies wiederum zur
Wie würde sich die Dynamik der Plastik in den Kontext der
Machart, bei der sich durch die perspektivische Veränderung des
Musik setzen lassen?
Betrachters immer wieder Neues entdecken lässt. Mir hatte der
Es erinnert mich tatsächlich rein optisch sehr stark an ein Seiten-
Gedanke gefallen, ein Netz auszuspannen, um damit das einzu-
instrument, zum Beispiel an ein Cembalo oder ein Harpsichord.
fangen, was hier geschieht und noch geschehen wird.
Da denkt man, man ist jemand mit einer impulsiveren Emotion,
Die Installation besitzt trotz ihrer Grösse eine unvorstellbare
maninow sein. Ich würde sagen, dass „Network“ ein Instrument
Leichtigkeit und warme Leuchtkraft ...
ist und die Musik erst durch die vielen Personen entsteht, die es
Ich wollte, dass sich mein Werk in dieser Innenarchitektur wie ein
betrachten.
Herz einnistet und eine Durchlässigkeit und Leichtigkeit besitzt, aber trotzdem nicht übersehen werden kann. Durch das Spiel mit
Herr van der Ree, Sie haben nun dieses grossartige Werk neu
dem Licht verstärkt natürlich auch die Wärme des Materials und
hinzugewonnen – eine Weiterführung der kunstnahen Tradi-
lässt das Kupfer sich wie ein Chamäleon verhalten.
tion Ihres Hauses? Wir finden es eine ganz wunderbare Ergänzung zu unserer
Herr Röllin, als Kunsthistoriker verfügen Sie über einen ganz
Sammlung, die mit „Network“ nun 92 Kunstwerke namhafter
besonderen Blick. Wie war ihre erste Begegnung mit „Net-
Künstler von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart um-
work“?
fasst. Die Zusammenarbeit mit Martina Vontobel war ein mehr-
Ich verfolge Martina Vontobel bereits seit den Neunzigerjahren
monatiger Prozess und wenn ich sehe, was daraus geworden ist
und daher war mir ihre Hinwendung zum Textilen mit dieser
und wie viele Komplimente wir erhalten, bin ich sehr glücklich.
Photos Copyrights: Martina Vontobel, Park Hyatt Zurich
dann könnte es auch ein Werk von Sergej Wassiljewitsch Rach-