SkiPresse November 2020 mit BACKLINE Gear Review und DSV skiTEST

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ungefütterte Jacke kommt mit insgesamt sechs Taschen – zwei große Außentaschen an den Seiten (gut platziert, um auch mit Rucksack erreichbar zu bleiben), eine geräumige Brustaußentasche links, eine Brustinnentasche rechts, groß genug für normale Smartphones (alle bisher genannten Taschen mit Reißverschluss), eine Netztasche innen links für Mütze oder leichte Handschuhe (jedoch zu klein für Felle) sowie ein kleine Lasercut-Skipasstasche in der Netztasche. Alle Reißverschlüsse sind wasserdicht, so auch die beiden Belüftungen unter den Armen, die ohne Innennetz auskommen. Die große Kapuze (Helm-kompatibel) kann vertikal und horizontal verstellt werden und hat eine beschichtete, steife, aber form-

bare Krempe. Der Kragen ist sehr hoch und bei geschlossenem Reißverschluss sehr eng am Hals anliegend, was zusätzlichen Windund Wasserschutz garantiert. Ein Highlight ist der bei Skitourenjacken nicht unbedingt selbstverständliche Schneefang. Für alle, die es lieber ohne mögen, ist er abnehmbar. Bemerkenswert ist sein Verschluss: Statt Druckknöpfen oder gar Reißverschluss sind es zwei Metallhaken, die im jeweils gegenüberliegenden „Schneefangflügel“ in fünf unterschiedlichen Positionen eingehakt werden können. Bei Nichtgebrauch wird der Schneefang damit auch sicher am Jackeninneren befestigt, sodass er nicht unkontrolliert herumfliegt. Die Schneefangkonstruktion mag für das subjektiv gefühlte geringe Mehrgewicht sorgen, ein klein wenig vielleicht auch der ebenfalls in der Jacke eingenähte RECCO®-Reflektor. ATMUNGSAKTIVITÄT? Natürlich ist die Odin Mountain Infinity Shell Jacket fürs Tourengehen entwickelt worden. Leider hatten wir im Oktober noch keine echten Skibedingungen und gingen deswegen früh zu Fuß in die Berge rund um den Tegernsee, um bei Morgentemperaturen um 5 Grad ein wenig

ins Schwitzen zu kommen – also so nah wie möglich am eigentlichen Einsatzbereich. Der Vorteil: Je wärmer, desto schwitziger – und desto mehr darf sich das Lifa Infinity Pro™ beweisen. Die gewählten Schichten: Lifa® Unterwäsche, ein leichter Polartec® Fleece und die Odin. Bei anspruchsvoller Steigung durch den leicht dampfigen Wald ließ der Schweiß nicht lange auf sich warten. Der gesamte Aufstieg dauerte 75 Minuten, die letzten 15 bei einsetzendem Sonnenschein und geschätzen 8 bis 10 Grad Lufttemperatur. Die beiden unteren Schichten leiteten verlässlich die Feuchtigkeit von der Haut nach außen. Es entstand keinerlei Feuchtigkeitsstau, im Inneren der Jacke blieb keine Kondensation stehen, was klar darauf hindeutet, dass auch das Lifa Infinity Pro™ seinen Job verlässlich verrichtet hat. Als die Sonne schließlich richtig durch den herbstlichen Nebel stach, war es Zeit, sich einer Lage zu entledigen und schließlich den Heimweg anzutreten.

FAZIT! Die Odin Mountain Infinity Shell Jacket von Helly Hansen kann richtig viel, trägt sich angenehm und schont die Umwelt. Eine Jacke, die man für viele Jahre anschaffen sollte, denn das ist im Sinne des Umweltgedankens und relativiert auch den nicht gerade schnäppchenhaften Kaufpreis von 600,- Euro (UVP). Vergleicht man das mit anderen, ähnlich ausgestatteten und umweltbewusst hergestellten Jacken, ist dies allerdings nicht übertrieben. Immerhin ist die Jacke robust und es enfällt das lästige Nachimprägnieren, was nicht nur Geld spart, sondern ebenfalls gut für die Umwelt ist. Funktioniert Lifa Infinity Pro™? Ja, es funktioniert. Manchmal kann man vielleicht einfach dem Hersteller vertrauen... Nicht umsonst heißt Helly Hansens neue Kampagne für diesen Winter „Trust Takes you Further“.

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